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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umstieg vom Rind zum Huhn



Sigmunder
29.01.2010, 21:36
http://ondemand.orf.at/bheute/player.php?id=tir&day=2010-01-28&offset=00:05:32

leider nur 1 woche abrufbar

hajo.falk
29.01.2010, 23:15
Original von StSigmunder
http://ondemand.orf.at/bheute/player.php?id=tir&day=2010-01-28&offset=00:05:32

leider nur 1 woche abrufbar
Danke für den Link,
nur wenn es alle Bauern machen sollten, werden die Eierpreise in den Keller gehen.

Meggy24
30.01.2010, 12:05
Nein, das glaube ich nicht, denn wenn man bedenkt, dass es hier den Discounter verboten ist, Eier aus der Legebatterie zu verkaufen, kann ich mir vorstellen, das Österreich bzw. die EU nachzieht und dann ist der Bedarf an Freilandeier groß und somit bleibt der Preis stabil oder könnte sogar steigen.

manharter
30.01.2010, 12:42
Original von Meggy24
Nein, das glaube ich nicht, denn wenn man bedenkt, dass es hier den Discounter verboten ist, Eier aus der Legebatterie zu verkaufen, kann ich mir vorstellen, das Österreich bzw. die EU nachzieht und dann ist der Bedarf an Freilandeier groß und somit bleibt der Preis stabil oder könnte sogar steigen.

... mit Verlaub ... Österreich war Vorreiter in der EU und hat schon längst Legebatterien verboten ... !!!

maruko_pl
30.01.2010, 12:59
Hallo

@Maggy24 Leider muss ich Hajo recht geben. Wenn viele Landwirte neu anfangen Eier zu produzieren kennen die Preise nur einen Weg, nach unten.

Hier mal ein Link mit den aktuellen Eierpreisen.
http://www.agravis.de/webs/webs_deployment/de/agravis_de/hauptnavigation_agravis_de/ueber_agravis/markttelegramm/eiernotierungen/eiernotierungen_1.html

Ich finde die Preise, sind nicht weit weg vom Ramschpreis.

Ich habe mich die letzten Wochen viel mit der professionellen Hühnerhaltung beschäftigt, es scheint wirklich so zu sein, dass im Moment viele Ställe gebaut werden und was der Landwirt verdient ist jetzt schon nicht so doll. In den Kalkulationen der Landwirtschaftskammern wird die Arbeitszeit mit 10,- kalkuliert und pro Henne bleiben zusätzlich 0,30 bis 1,00Euro über. Bei Direktverkauf und Eigenvermarktung an den Handel ist es natürlich mehr. Dafür kommen da noch viel mehr Kosten dazu.


Grüße

maruko

Waldfrau2
31.01.2010, 12:44
Hm, ich glaube, an die Eierpreise komme ich mit meiner Kleingruppe im Garten kaum ran, selbst wenn ich nur das Futter rechne und Normal- statt des z. Z. verfütterten Biofutters nehme. Irgendwie geht das gar nicht.


und was der Landwirt verdient ist jetzt schon nicht so doll ist ziemlich harmlos ausgedrückt. Ich denke, daß ein normaler Landwirt ganz hart an der Pleite laviert, nur klarkommt, wenn Familienangehörige mitarbeiten oder er einen Zweitjob hat, und jede Krankheit im Tierstall kann das AUS bedeuten.

hajo.falk
31.01.2010, 15:11
Hallo,

haben Landwirte nicht auch mit dazu beigetragen, dass es Ihnen immer schlechter geht.

Ohne Not hat man Monsanto und Co vertraut und Genveränderte Erzeugnisse konnten nicht schnell genug bei Ihnen eingeführt werden. Man wollte unbedingt eine großen Betrieb haben, es sollte nur noch verdient werden, man wollte Reich werden. Hühner wurden in Käfige gepresst, dadurch werden die Gewinne steigen, sagte man. Kühe werden in Ställen gehalten auf Spaltenböden, statt sie mit ihren Kälbern auf der Weide zu halten. Jede Kuh muß jährlich Tragend werden, sie gibt sonst keine Milch und wird künstlich vom Menschen besamt. Genossenschaften, bei denen Sie beteiligt waren und die die Milch abnahmen, wurden auch von Ihnen kaputtgemacht, statt die Milch für 1/10 Cent mehr bei der großen Privat-Molkerei abzugeben, hätte man bei der genossenschaft auch bleiben können. Nur all das rächt sich heute. Sei es der Verbraucher ekzeptiert die Preise für dieses genveränderte Produkt nicht mehr, oder die großen Privaten-Molkereien bestimmen mit den Discountern die Abnahmepreise. Ähnlich sieht es beim Fleisch für Schweine und Rinder aus. Vieles mehr, könnte noch hier aufgeführt werden.

Brahmelix
31.01.2010, 16:24
m.E. sind die Probleme, so wie Hajo schon schrieb, zum größten Teil hausgemacht.

Ein Ehrmann oder Müller kann die Preise nur so lange diktieren, wie die Lieferanten mitmachen.

Trotzdem zweifele ich an der allgemeinen Armut der Landwirte, da ich berufsbedingt einigen Herstellern landwirtschaftlicher Maschinen in die Karten schauen konnte.

Und ob die jetzt auf Raten oder gleich bar bezahlen ist ja wurscht, da auch die Raten gedeckt sein müssen, sprich es muß ja doch Geld da sein.

Aber vllt. ist es ja schon Armut, wenn ich nur noch nen Fendt 800 statt 900 aufm Hof stehen hab um die 10 ha Rübenacker zu bewirtschaften, weil der Rest Brachland sein muß, um subventioniert zu werden?

Ich finde solch Eigeninitiative wie in dem Video jedenfalls besser, als zu barmen und auf Subventionen aus Brüssel zu warten.

manharter
31.01.2010, 17:32
Original von Waldfrau2
Hm, ich glaube, an die Eierpreise komme ich mit meiner Kleingruppe im Garten kaum ran, selbst wenn ich nur das Futter rechne und Normal- statt des z. Z. verfütterten Biofutters nehme. Irgendwie geht das gar nicht.


und was der Landwirt verdient ist jetzt schon nicht so doll ist ziemlich harmlos ausgedrückt. Ich denke, daß ein normaler Landwirt ganz hart an der Pleite laviert, nur klarkommt, wenn Familienangehörige mitarbeiten oder er einen Zweitjob hat, und jede Krankheit im Tierstall kann das AUS bedeuten.

... ich finde, es gibt ärmere Bevölkerungsgruppen als Bauern ... nur Bauern verkaufen ihr " Leid " ziemlich gut ...

... es kann einem SCHLIMMERES passieren, als sich einen neuen Geschäftszweig auszudenken, der mit großer Wahrscheinlichkeit in irgendeiner Weise EU-subventioniert ist ... noch dazu mit der Sicherheit über ausreichend gering besteuerten Grund und Boden zu verfügen ...

...

Waldfrau2
31.01.2010, 18:32
Naja, vielleicht sind die Bauern, die ich kenne, auch nicht typisch. Bei uns in der Firma arbeiten z. B. 2 Frauen, die zu Hause Landwirtschaft haben, keinen Großbetrieb, und den Job als Schulbusfahrerin unbedingt brauchen, um über die Runden zu kommen. Die eine sagt auch, sie wäre sehr froh, daß sie keine Milchviehhaltung mehr haben, sie haben jetzt nur noch Galloway-Rinder in Draußenhaltung zur Fleischerzeugung. Aber wie gesagt, vielleicht ist mein Bild auch einseitig. Einen Landwirt mit Großbetrieb kenne ich nicht persönlich.

Brahmelix
31.01.2010, 18:49
Bliebe dann die Frage, ab wann es Großbetrieb ist?

Ich kenn einige aus meiner Allgäuer Zeit, ca. 100-120 Rinder und Gemüse- bzw. Obstanbau, meist in eigener Vermarktung. Die waren zwar auch am barmen, aber 1-2x Urlaub im Jahr und Erst- und Zweitwagen gehören zur Grundaustattung.

Ich wüßte auch nicht, dass von denen wer neben der Landwirtschaft noch gearbeitet hat.

Was halt recht beliebt ist, ist aus umgebauten Nebengebäuden Ferienwohungen zu machen um nen Nebeneinkommen zu haben.

maruko_pl
31.01.2010, 19:20
Meinem besten Freund haben sie vor 6 Jahren eine Autobahn mitten durch den seit 5 Generationen bestehenden Hof gebaut. Der hatte auch Milchvieh. 120 Stück. Der ist den Planern mittlerweile dankbar. Jetzt macht er auf einigen 100ha in Mek Pom nur noch Getreide, dem geht es richtig gut.

Es ist wie überall es gibt arme und reiche, dumme und schlaue.

Was dieses Ehepaar in dem Bericht macht finde ich wirklich gut. In Österreich gibt meines Wissens noch etliche kleine Lebensmittelketten und viele freie Lebensmittelhändler. So etwas ist in Deutschland kaum möglich. Es gibt so gut wie keine freien Lebensmittelhändler.
Selbst wenn man als Produzent bis zum Einkäufer z.B. bei Edeka Nord in Kiel vorgelassen wird, dem das Konzept und der Preis gefallen, ist da die Menge. Wenn der hört 800 Eier am Tag und nach 14 Monaten beim neu einstallen erst mal 3 Wochen nichts, schüttelt der den Kopf.
Also muss man sich Partner suchen, eine Vertriebsfirma gründen und damit dann die Kosten hochtreiben. Oder sich als Landwirt selbst auf den Markt stellen, an die Gastronomie und Hotellerie verkaufen. So etwas kann auch klappen. Ist halt viel Arbeit bei 1.000 Hennen.

Grüße

maruko

OrpiSven
31.01.2010, 19:36
Hallo

Wer hier denkt, den Bauern in Deutschland gehe es gut ( ich rede hier von Bauern, nicht von Tierfabriken ) , der kann gerne weiterträumen . Landwirte, die sich bemühen halbwegs sauber zu produzieren stehen an der Grenze des wirtschaftlich Machbarem. Gerade diese Bauern brauchen einen höheren Maschineneinsatz, da auf viele Spritzmittel und sonstige Chemie verzichtet wird . Da muß mechanische Arbeit die Chemie ersetzen . Mal ganz abgesehen von den weiterhin steigenden Spritpreisen, die gerade wieder diere Landwirte zusätzlich belasten . Sicherlich subventioniert unser Staat ökologische Landwirtschaft, aber ohne diese Subventionen währe es auch nicht möglich . Großmolkereien sind auch nur bedingt auf Milchlieferungen der ansässigen Bauern angewiesen . Die holen sich die Milch auch aus dem Ausland vor allem richtung Osten, wo auch ein gutteil des Billigfleisches herstammt . Zudem müssen viele Landwirte ihre Produkte zu dem von der Wirtschaft gebotenen Preis verkaufen, da sie sonst in kürzester Zeit ihren Hof zu machen können . Ich bin Landwirt in einem BIO Betrieb . Die Arbeitszeiten sind 7 Tade die Woche, jede Woche . Urlaub ? Was ist das ? Zweitwagen ? Ha ha ha .

MfG

Sven

Sigmunder
31.01.2010, 22:49
zum Video:
20 Cent bekommt der Bauer durchschnittlich pro Freilandei, im Laden kosten sie um die 30 Cent, in Tirol.


Original von hansjoachimfalk
Hallo,

haben Landwirte nicht auch mit dazu beigetragen, dass es Ihnen immer schlechter geht.

stimmt (teilweise)





@all
Das Thema ist leider viel komplexer...

Beispiel auf Beispiel, was bringt das?

Ich würde vorschlagen, jeder Proletarier gesellt sich ein Jahr zu einem VIEH-Bauern und macht sich ein Bild:

mögliche Erkenntnisse:

"Der Riesen-Traktor ist eine Investition, dem Bauern als Person nützt er nichts = Was bringt es mir für meine Familie, wenn ich auf der Arbeit einen besseren PC bekomme? Der Bauer investiert und verzichtet somit auf 80 000 Euro, die er für sich privat hätte verwenden können."

"Oha! 365 Tage, egal ob ich krank bin oder nicht muss ich morgens in den Stall aufstehen, schon komisch."

"Morgen kalbt eine Kuh, ich muss diese Nacht alle 2 Stunden aufstehen und nach dem Rechten sehen."

"Die Spritpreise sind fast doppelt so hoch als vor zwei Jahren, da bleibt ja weniger Verdienst für mich.
Wenn mein Chef mir den Gehalt so kürzen würde, dann kann er mich mal!"






Original von hansjoachimfalk
Hühner wurden in Käfige gepresst, dadurch werden die Gewinne steigen, sagte man.
solche Menschen fallen für mich unter "Unternehmer", die Arbeit machen die Angestellten.



der Landwirt bekommt die meisten Subventionen zur Landschaftspflege.
Ja, es gibt viele Bauern, denen es gut geht, aber (fast) kein Mensch sieht, was sie dafür leisten! Von nix kommt nix!



Man sollte nie vergessen:
Ist Besitz mehr Belastung oder mehr Freude?

hajo.falk
31.01.2010, 23:14
Hallo StSigmunder,

anders geht es nicht, als nur mit Beispielen, wie sollen sogenannte Proletarier es anders verstehen. Im Übrigen ist das Wort Proletarier hier anders verpönt. Nur verwundert mich das schon, warum muß der Bauer einen Trecker für 80.000 € haben, hat er in den Bergen solche Fläche Land in einem zu bearbeiten und geht es nicht mit einem gebrauchten Traktor? Diese Investition wird abgeschrieben, verringert seinen Gewinn und er zahlt weniger Steuern. Sollen andere EU-Bürger dem Bauer dieses Geld auch noch geben? Denn sie müssen das ja auch erst mit Steurzahlungen aufbringen und können nicht ihr Fahrzeug, das sie zur Arbeit benötigen, abschreiben.

Sigmunder
31.01.2010, 23:44
Hallo hansjoachimfalk,

finde ich nicht, Beispiele können eine Aussage bekräftigen, aber müssen nicht für eine stehen.
Er will seinen Betrieb gut bewirtschaften.
Dennoch ist es klar, dass er den teuren kauft um ihn steuerlich abzuschreiben, aber jeder Betrieb, nicht nur in der Landwirtschaft, kann das. Das ist jetzt, glaube ich, ein anderes Thema.
Ja, sie "geben ihm das Geld auch noch". Was passiert, wenn die Verkaufspreise des Bauern gleich bleiben, Subventionen und Förderungen (in unserem Fall das "Steuer abschreiben") gestrichen werden? Ich will es mir gar nicht ausmalen. Da bleibt es lieber so wie es ist, auch wenn der Staat diese riesigen Summen anderweitig besser verwenden könnte.

hajo.falk
01.02.2010, 09:45
Hallo StSigmunder,

nein es geht wirklich nicht, dass die steuerliche Abschreibung weder für ihn noch für andere Betriebe wegfällt. Nur diejenigen, die die höchste steuerliche Belastung haben=Arbeitnehmer und ehrliche Steuerzahler, sollen als EU-Bürger seinen Tracktor auch noch von ihren Steuern subvetionieren, können aber selbst ihre Autos nicht abschreiben (Arbeitnehmer). Der Bauer hat zweimal etwas davon, Steuern sparen durch Abschreibung, zusätzlich Subventionen von der EU dafür zu bekommen.
Er soll seine Betrieb gut bewirtschaften. So riesig sind die Summen für die Landwirtschaft nicht, sie erhalten ja auch Kulturgut. Für die Banken sind die Summen um einiges höher.

manharter
01.02.2010, 11:34
Original von StSigmunder
zum Video:
20 Cent bekommt der Bauer durchschnittlich pro Freilandei, im Laden kosten sie um die 30 Cent, in Tirol.


Original von hansjoachimfalk
Hallo,

haben Landwirte nicht auch mit dazu beigetragen, dass es Ihnen immer schlechter geht.

stimmt (teilweise)





@all
Das Thema ist leider viel komplexer...

Beispiel auf Beispiel, was bringt das?

Ich würde vorschlagen, jeder Proletarier gesellt sich ein Jahr zu einem VIEH-Bauern und macht sich ein Bild:

mögliche Erkenntnisse:

"Der Riesen-Traktor ist eine Investition, dem Bauern als Person nützt er nichts = Was bringt es mir für meine Familie, wenn ich auf der Arbeit einen besseren PC bekomme? Der Bauer investiert und verzichtet somit auf 80 000 Euro, die er für sich privat hätte verwenden können."

"Oha! 365 Tage, egal ob ich krank bin oder nicht muss ich morgens in den Stall aufstehen, schon komisch."

"Morgen kalbt eine Kuh, ich muss diese Nacht alle 2 Stunden aufstehen und nach dem Rechten sehen."

"Die Spritpreise sind fast doppelt so hoch als vor zwei Jahren, da bleibt ja weniger Verdienst für mich.
Wenn mein Chef mir den Gehalt so kürzen würde, dann kann er mich mal!"






Original von hansjoachimfalk
Hühner wurden in Käfige gepresst, dadurch werden die Gewinne steigen, sagte man.
solche Menschen fallen für mich unter "Unternehmer", die Arbeit machen die Angestellten.



der Landwirt bekommt die meisten Subventionen zur Landschaftspflege.
Ja, es gibt viele Bauern, denen es gut geht, aber (fast) kein Mensch sieht, was sie dafür leisten! Von nix kommt nix!



Man sollte nie vergessen:
Ist Besitz mehr Belastung oder mehr Freude?

... tja ... da ich auch aus Tirol bin und aus einer Bergbauernfamilie stamme kenne ich schon auch die Hintergründe und da gibt es einiges, was schon ehrlich gesagt werden muss ...

... wir wissen beide, dass es den Bauern in Tirol nicht schlecht geht ... mal von einigen kleinen "Hoamatln" im hinteren Osttirol abgesehen ...

... diese Selbstgerechtigkeit, die die Tiroler Bauern an den Tag legen, kann man sonst auf der ganzen Welt nicht haben ...

... Tirol ist da eine kleine Enklave, in der ein Bruchteil der Bevölkerung (eben die Bauern) nicht vermehrbares Gut, das sehr viel Geld wert ist (GRUND und BODEN) besitzt ... es ist Tradition, dass sich das Tiroler Bauerntum als armselig und kaum etwas verdienend bezeichnet ... es wird auch heute immer noch von Zeiten gesprochen, in denen die Arbeit wirklich hart war, da sie beinahe ausschließlich körperlich gemacht werden musste, nur für den Rest der Bevölkerung (den Nichtbauern) war die Arbeit auch hart und man musste sich die Lebensmittel kaufen, die ein Landwirt immer noch selber anbauen oder halten konnte ...

... mittlerweile sind viele Betriebe High-Tech-Vorzeige-Bauernhöfe und die vielen vielen renovierten mehrstöckigen riesigen Höfe sagen auch dem Dümmsten, dass es mit der Armut nicht weit her sein kann ...

... und um auf Deiner Vergleichsebene zu bleiben ... sollte sich die Landwirtschaft nicht mehr rentieren, kann ein Bauer immer noch Grund besitzen und darauf warten, dass er mehr und mehr wert wird, was z.B. in Tirol nicht so schwer ist ... (jeder kann die Grundpreise in Tirol über das Internet erfahren) ... ein Bauer, dessen landwirtschaftliche Arbeit nicht mehr so viel einbringt, kann einer anderen Arbeit nachgehen ... ein Arbeitnehmer, der irgendwo gekündigt wird, muss sich eine neue Arbeit suchen, hat aber nicht die Sicherheit von mehreren Hektaren Grund ... was mich zu einem nächsten Beispiel bringt ... geh mal zur Bank und versuch Dir einen Kredit zu holen, einmal als Landwirt und einmal als "Prolet" (wie Du es so schön gesagt hast) ... was glaubst Du, wer mit einer Tasse Kaffee in den Direktionsräumen empfangen wird???

... und was bitte ist so tragisch, wenn man Kühe besitzt und man dann da sein muss, wenn eine Kuh kalbt? ...

... wenn eines meiner Pferde ein Fohlen bekommt, muss ich auch aufbleiben und am nächsten Tag trotzdem arbeiten ...

Sigmunder
01.02.2010, 15:32
Original von manharter
... tja ... da ich auch aus Tirol bin und aus einer Bergbauernfamilie stamme kenne ich schon auch die Hintergründe und da gibt es einiges, was schon ehrlich gesagt werden muss ...

... wir wissen beide, dass es den Bauern in Tirol nicht schlecht geht ... mal von einigen kleinen "Hoamatln" im hinteren Osttirol abgesehen ...

genau


Original von manharter
... diese Selbstgerechtigkeit, die die Tiroler Bauern an den Tag legen, kann man sonst auf der ganzen Welt nicht haben ...

... Tirol ist da eine kleine Enklave, in der ein Bruchteil der Bevölkerung (eben die Bauern) nicht vermehrbares Gut, das sehr viel Geld wert ist (GRUND und BODEN) besitzt ... es ist Tradition, dass sich das Tiroler Bauerntum als armselig und kaum etwas verdienend bezeichnet

ja


Original von manharter
... es wird auch heute immer noch von Zeiten gesprochen, in denen die Arbeit wirklich hart war, da sie beinahe ausschließlich körperlich gemacht werden musste, nur für den Rest der Bevölkerung (den Nichtbauern) war die Arbeit auch hart und man musste sich die Lebensmittel kaufen, die ein Landwirt immer noch selber anbauen oder halten konnte ...

stimmt genauso


Original von manharter
... mittlerweile sind viele Betriebe High-Tech-Vorzeige-Bauernhöfe und die vielen vielen renovierten mehrstöckigen riesigen Höfe sagen auch dem Dümmsten, dass es mit der Armut nicht weit her sein kann ...

wie gesagt, solche "Bauern" bezeichne ich eher als "Unternehmer". Meine Aussagen beziehen sich nicht auf solche.


Original von manharter
... und um auf Deiner Vergleichsebene zu bleiben ... sollte sich die Landwirtschaft nicht mehr rentieren, kann ein Bauer immer noch Grund besitzen und darauf warten, dass er mehr und mehr wert wird, was z.B. in Tirol nicht so schwer ist ... (jeder kann die Grundpreise in Tirol über das Internet erfahren) ... ein Bauer, dessen landwirtschaftliche Arbeit nicht mehr so viel einbringt, kann einer anderen Arbeit nachgehen ... ein Arbeitnehmer, der irgendwo gekündigt wird, muss sich eine neue Arbeit suchen, hat aber nicht die Sicherheit von mehreren Hektaren Grund ...

Ja, das ist leider so. Das ist auch eines unserer heiß debattierten Tiroler Themen.


Original von manharter
was mich zu einem nächsten Beispiel bringt ... geh mal zur Bank und versuch Dir einen Kredit zu holen, einmal als Landwirt und einmal als "Prolet" (wie Du es so schön gesagt hast) ... was glaubst Du, wer mit einer Tasse Kaffee in den Direktionsräumen empfangen wird???

Um das klar zu stellen: Proletarier meine ich auf keinen Fall abwertend! Für mich trifft dieser Ausdruck es nur am besten. Wenn ich "Arbeiter" schreiben würde, könnte ein solcher ja auch mehr Besitz haben. Proletarier bezieht sich auf Arbeiter, die nur sehr sehr wenig bzw. gar keinen haben.


Original von manharter
... und was bitte ist so tragisch, wenn man Kühe besitzt und man dann da sein muss, wenn eine Kuh kalbt? ...
... wenn eines meiner Pferde ein Fohlen bekommt, muss ich auch aufbleiben und am nächsten Tag trotzdem arbeiten ...
Die Pferde sind Dein Hobby. Die Kühe seine Arbeit. Fährst Du gerne zehn mal pro Jahr (vgl. Bauer mit 13 Kühen) nachts in die Arbeit?
Aber da auch meistens der Landwirt gerne bei seinen Tieren ist, ist dieser Punkt wohl wirklich nicht besonders aussagekräftig. Du hast recht.

maruko_pl
01.02.2010, 19:48
HAllo,

den Tiroler Bauern scheint es wirklich gut zu gehen. 20Cent pro Ei für den Erzeuger ist schon recht viel und verlockend. Da bringen auch schon 1.000 Hennen richtig was in die Kasse.

Das es Subventionen für die Landschaftspflege gibt, ist doch nur vorgeschoben. Als es anfing mit den Subventionen sollten Lebensmittel billig sein, damit sich jeder fasst alles leisten konnte.
Heute sind die Landwirte dem internationalen Markt ausgeliefert und da wird in den grossen Nationen auch subventioniert oder über die groesseren Flaechen oder andere Anbaumethoden wesentlich günstiger produziert.

Die Landwirte die ich kenne steht das Formulare ausfüllen sonst wo. In der Kneipe werden sie als Schmarotzer betitelt. Dabei wehre es allen lieber wir könnten auf die Subventionen verzichten. Egal ob direkte oder Exportsubventionen, aber dann müssen wir die Eu Grenzen wieder mit hohen Zöllen schützen etc. Langes Thema.

Gruesse

maruko

Sigmunder
01.02.2010, 20:06
Original von maruko_pl
Heute sind die Landwirte dem internationalen Markt ausgeliefert.
...
Egal ob direkte oder Exportsubventionen, aber dann müssen wir die Eu Grenzen wieder mit hohen Zöllen schützen etc. Langes Thema.

so sind wir bei der Globalisierung und der Thread bekommt 100 Seiten :laugh

maruko_pl
01.02.2010, 20:26
So was wollte ich nicht los treten. :D

Warten wir mal ab was da noch so kommt. ;(


Gruesse

maruko

Sigmunder
01.04.2010, 16:17
http://ondemand.orf.at/bheute/player.php?id=tir&day=2010-03-31&offset=00:13:27

hajo.falk
01.04.2010, 17:23
z.B. wäre das doch was, mit dem Sulmtaler-Huhn. Da braucht man nicht so viele Hähne und Hühner, wenn man wirklich 33 € für ein Kilo Hahn bekäme.

Danke für den Link!

Sigmunder
06.05.2010, 21:10
http://ondemand.orf.at/bheute/player.php?id=tir&day=2010-05-06&offset=00:22:07

welche Langkrährasse ist das?

Nubsi
07.05.2010, 19:06
der Link ist leider nicht mehr aktuell bzw zu aktuell ;)

manharter
07.05.2010, 19:45
... könnte es ein La Fleche gewesen sein? ... gehören die zu den Langkrähern? ...

Nubsi
07.05.2010, 20:00
Hallo,

nein La Fleche gehören nicht zu den Langkrähern.

Gruß Nubsi

gizmo
11.05.2010, 06:48
In Hühnerrassen ist gerade einer der sich sich kosovo langzeitkräher nennt, ist es der (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=44168) ?