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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kirschlorbeer giftig?



Bray
05.09.2005, 16:38
Hey ihr Hühner und Gockel :-)

Bin gerade am umgestalten meines Auslaufs und hab mir heute beim Leib und Magen Baumarkt OBI einen günstigen Kirschlorbeer gekauft... Diese Sträucher wachsen ja angeblich wie unkraut und haben ledrige Blätter, die die Hühner nicht so gern anknabbern.... (Wers glaubt *lach*)
Meine Bedenken: Ist das ein für Hühner giftiges Gewächs???
Danke für die Antworten
Der Christian

Sinner
05.09.2005, 20:50
moin,

ich hab mir auch so ein teil vor einigen jahren für den auslauf gekauft, aus den selben gründen wie du und in dem glauben das die hühner es net mögen. das teil war sündhaft teuer (vom gärtner) und hielt ca. 2 stunden, danach waren blätter und strauch geschichte und dienten im kot meiner hühner als dünger. gestorben is keines, krank waren sie hinterher auch nicht. ob der strauch nun giftig ist weiss ich nicht, mögen tun die hühner ihn aber auf jedenfall!

gruß
jens

Anton
05.09.2005, 20:57
Bei mir im Auslauf stehen einige Kirschlorbeersträucher, die Hühner lassen diese jedoch absolut links liegen. Als wir noch die zwei Gänse hatten, sah die Sache jedoch ganz anders aus..........

Gruß Stefan


PS: Jetzt zum Herbst werfen viele Baumärkte diese Sträucher zu Schleuderpreisen auf den Markt, vielleicht eine Möglichkeit sie günstig zu erwerben.

Klausemann
05.09.2005, 20:59
Meine gucken den Kirchlorbeer (Gross- und Kleinblättrig) nicht mit den A***** an. Das hat bestimmt auch Gründe.

@ Bray, wenn das der Zeit die einzige Grünpflanze im Auslauf ist, wundert mich das nicht. Also schön weiter bepflanzen :bravo Ich würde ein bisschen nützliches Grünzeugs dazu füttern, dann lassen sie vielleicht deine Pflanzen in Ruhe .

Gruss Klaus

Bray
05.09.2005, 21:23
Danke@all :-)

Naja ich hab schon noch weitere Sträucher im Stall, nur, dass die aussehen wie Hochstämmchen, nachdem die Hühner unten alles abgepickt haben *g*

Aber ich muss mal sehen, der Strauch hat nur 4 Euro gekostet und ist ca. 60cm hoch.. ICh lass ihn einfach nochmal ein Jahr wachsen bis ich ihn entgültig in den Auslauf pflanze...

Anton
05.09.2005, 21:26
Pflanzen und Sträucher im Auslauf, die noch nicht so richtig Fuß gefasst haben, lassen sich leicht vor den Hühnern schützen in dem man ein Estrichgitter rundum die Pflanze aufstellt.

Gruß Stefan

Bray
05.09.2005, 21:30
Danke Stefan, das mit dem Estrichgitter ist gar keine schlechte Idee... Ich fliese die kommenden Tage sowieso meinen Stall und dazu brauche ich ja eh Estrichgitter....

Sinner
06.09.2005, 17:05
:) ein herrlicher "schenkelklopfer" thread!! mehr davon, bitte!

schulze
07.09.2005, 22:33
Hallo,

die schwarzen Beeren sind zumindest für Menschen giftig, auch das Laub enthält 0,05 % Kirschlorbeeröl. Dieses riecht wie Bittermandel (roh) und hat einen Anteil von bis zu 4% Blausäüre, außerdem Benzaldehyd und Benzaldehydzyanhydrin. Die Blausäure kann man riechen, wenn die Blätter zerschnippelt werden, riecht nach Weihnachtsbäckerei. Das ist sicher nicht gesund, aber vielleicht auch nicht gerade tödlich. Die Dosis...
So ziemlich viele Samen und auch Nüsse enthalten Blausäure, deshalb lässt man sie nach der Ernte `ne ganze Weile trocknen, dann verflüchtigt sich die Blausäure im wesentlichen und die Nüsse werden geniessbar - und schmecken milder.

LG Schulze

Steffchen79
01.05.2020, 20:50
Hallo, gibt es noch mehr Erfahrungen zum Kirschlorbeer? Ich glaube gerade gesehen zu haben, dass meine Hühner an den Blüten davon gepickt haben :o

Okina75
01.05.2020, 20:58
Hühner fressen gerne Blütenblätter, auch von Kirschen zB., die mit der Lorbeerkirsche (weil die Pflanze Prunus laurocerasus (lauro= Lorbeer, Cerasus = Kirsche auf fachchinesisch) heißt und somit eine Kirsche, und kein Lorbeer, der Laurus nobilis heißt, ist) verwandt sind. Und das ist nicht die Spur oder sonstwie gefährlich.

Davon abgesehen haben ja so einige hier welche im Auslauf, egal ob blühend oder nicht, und die Hühner ignorieren sie in den meisten Fällen schlicht und ergreifend. Absolut nichts, worüber man sich Sorgen machen sollte, da ist der oft und gern gegebene, aber ernährungsphysiologisch vollkommen wertlose Salat weitaus schlimmer, weil er die gesamte Nährstoffbilanz im Sinne des Wortes verwässert ;).

Steffchen79
01.05.2020, 21:20
Danke, aber es ist auf jeden Fall echter Kirschlorbeer...

Okina75
01.05.2020, 23:03
Das meine ich- ist korrekt gesagt eine Lorbeerkirsche, weil Prunus = eine Kirsche. Und kein Kirschlorbeer, da keine Lorbeere (Laurus). Auch wenn das alle Welt so nennt, und es vor dem Hintergrund der Giftigkeit egal ist, ist es doch botanisch richtig und wichtig zu wissen, was man vor sich hat.
Blütenblätter und selbst die Früchte sind/ wären auf jeden Fall ok.

Isilay
01.05.2020, 23:36
Also ich wäre da schon vorsichtig. Ob Hühner wirklich immer wissen, was gut für sie ist oder ihrer Gesundheit weniger förderlich? Bei meinen kann ich das definitiv verneinen: die probieren fast alles. Ich würde den Kirschlorbeer lieber nicht in den Hühnerauslauf pflanzen!


Ja, der "Kirschlorbeer" oder auch "Lorbeerkirsche" (Prunus laurocerasus) gehört zur Gattung Prunus wie auch einige Obstsorten (Kirsche, Pflaume, Pfirsich und Aprikose). Er zählt aber leider nicht zu den ungiftigen Gehölzen. Nur das Fruchtfleisch der dunkelvioletten Beeren enthält keine Giftstoffe und gilt in der türkischen Heimat der Lorbeerkirsche als schmackhafte Delikatesse (wäre auch für die Hühner ok). Alle anderen Pflanzenteile sind giftig, sie enthalten Glycoside, hier v.a. das Prunasin. Glycoside sind die Ausgangsstoffe für Blausäure und Benzaldehyd. Der Verzehr einiger Früchte ist zwar nicht so gefährlich, dass man sich danach größere Sorgen um seine Gesundheit machen müsste, aber dennoch:

Bei dem Giftstoff Prunasin handelt es sich um ein sog. cyanogenes Glycosid, eine zuckerartige Verbindung, die nach enzymatischer Spaltung Blausäure freisetzt. In den intakten Pflanzenteilen findet dieser Spaltungsprozess nicht statt, da das benötigte Enzym und der Giftstoff selbst in unterschiedlichen Organen der Pflanzenzellen gespeichert werden. Erst wenn ein Blatt durch Pflanzenfresser beschädigt worden ist, kommen Glycosid und Enzym in Kontakt, die chemische Abwehrschlacht kann beginnen: es findet eine Abspaltung von Blausäure statt. Diese ist für die meisten Organismen (Mensch und Tier) hochgiftig, weil sie die chemischen Atmungsprozesse beeinträchtigt: Das Cyanid (HCN) gelangt in die Zelle und zu den Mitochondrien. Dort hemmt es die Atmungskette, so dass der Sauerstoff von der Zelle nicht mehr verarbeitet wird. Folge: Tod durch Sauerstoffmangel.

Dieser Abwehrmechanismus gegen Fressfeinde durch Blausäure-Freisetzung ist in der Pflanzenwelt weit verbreitet: Die Steine und Kerne fast aller Pflanzenarten der Gattung Prunus enthalten cyanogene Glycoside wie Prunasin oder Amygdalin, übrigens auch die Steine beliebter Obstarten wie Kirsche, Pflaume, Pfirsich und Aprikose.
Die Konzentration des giftigen Prunasins ist beim Kirschlorbeer in den Kernen besonders hoch: Wenn man (also Mensch) zehn oder mehr zerkleinerte Kirschlorbeer-Kerne verzehrt hat, können tödliche Herz- und Atemstillstände auftreten. Mit 5 Bittermandeln sowie mit etwa 10 Kernen der Kirschen vom Kirschlorbeer könnte man zumindest ein Kind umbringen. Das Verschlucken ganzer Kerne ist jedoch nicht bedenklich, denn sie sind annähernd so hart wie die der verwandten Kirschen. Man kann sie ja kaum zerbeißen und sie werden daher (beim Menschen) unverdaut wieder ausgeschieden. Auch die Blätter des Kirschlorbeers setzen nur dann größere Mengen Gift frei, wenn sie sehr gründlich zerkaut/zerrieben werden.

Fraglich ist, wie sich das auf Hühner auswirkt. Durch die Magensteinchen zerreiben sie die Blätter auf jeden Fall, sodass hier das Gift freigesetzt werden kann. Ob sie die Kerne auch zerkleinern können und das Gift somit freigesetzt werden kann, weiß ich nicht. Ich glaube: eher nicht, möchte es allerdings auch nicht ausprobieren und bin vorsichtig mit meinen Hühnern und dem Kirschlorbeer. Ich sorge dafür, dass die Hühner weder an das frische Grün, noch an die verführerischen reifen Beeren kommen können. Der Kirschlorbeer steht bei mir außerhalb des Auslaufs. Die gammeligen, alten Blätter, die hier ständig durch den Sturm in den Hühnerauslauf geweht werden, ignorieren sie zum Glück. Da gibt es interessanteres Grünzeug

zfranky
01.05.2020, 23:44
In meinem Auslauf steht massig Kirschlorbeer. Es ist noch nie ein Huhn zu Schaden gekommen.

Gast c
02.05.2020, 00:34
Schon seit Jahren rechts an der Wand Efeu und links Kirschlorbeerhecke. Da ist auch noch nie was passiert.

https://up.picr.de/38434599oi.jpg

Isilay
02.05.2020, 00:43
Das ist erfreulich für euch, dass eure Hühner so klug sind, nicht daran herum zu fressen und sich zu vergiften. Ich habe auch im www schon einiges an Hühnervideos gesehen, wo die Tiere futtersuchend durch den Garten gezogen sind und die z.T. wirklich hochgiftigen Giftpflanzen völlig ignoriert haben (… und der unbedarfte Hühnerhalter und Hobbygärtner ahnt u.U. gar nicht, dass die meisten der beliebten pflanzlichen Gartenbewohner mehr oder weniger giftig sind.) So etwas wäre hier bei mir völlig undenkbar, denn genauso habe ich auch beobachtet, wie meine Hühner alles Mögliche versucht haben, um trotz Sicherung durch Hühnernetze oder gar engmaschigen Volierendraht an genau diese Giftpflanzen heran zu kommen. Ebenso habe ich schon von vergifteten (toten) Hühnern durch Rhabarber gelesen, der ja für uns Menschen völlig ungefährlich ist, und das passiert ja auch nicht jedem Huhn.


Klingt vielleicht ein wenig paranoid, aber: was passieren kann, das passiert unter Garantie auch (jedenfalls bei mir) und mir wäre das Risiko zu groß. Ich würde keine Gehölze in den Auslauf pflanzen, von denen ich genau weiß, dass sie nicht ungefährlich sind. Es gibt auch andere, weniger giftige Gehölze für den Auslauf als Prunus laurocerasus, wenn man sowieso noch am Bepflanzen ist, und sich nicht mit schon bestehenden Gegebenheiten irgendwie arrangieren muss.

zfranky
02.05.2020, 00:57
Klingt vielleicht ein wenig paranoid, aber: was passieren kann, das passiert unter Garantie auch (jedenfalls bei mir) und mir wäre das Risiko zu groß.

Ja, das klingt für mich paranoid. Dann müsste es ja auch ständig tote Wildtiere geben. Hühner sind recht instinktsicher. Ich mache mir da keine Sorgen. Ich hab auch noch Taxus, Efeu, Maiglöckchen und Fingerhut und mehr giftiges im Auslauf stehen. Der gesamte Garten ist eben Auslauf. Und man darf nicht vergessen, dass die Dosis das Gift macht. Einmal irgendwo dran rumzuppeln verursacht eben in der Regel keine tödliche Vergiftung. Da muss man Anfängern nicht unnötig Angst machen.

Steffchen79
02.05.2020, 06:23
Danke an alle! Der Kirschlorbeer steht halt schon im Auslauf (hat auch eine beträchtliche Größe und spendet toll Schatten). Ich hatte mir keine Gedanken gemacht weil ich immer wieder gelesen habe, dass Hühner dort nicht dran gehen. Naja, sie sind heute auf jeden Fall fidel und ich bin etwas beruhigt, v.A. durch Cantos Bild ;)

cbeham
24.11.2021, 11:37
In meinem Auslauf steht massig Kirschlorbeer. Es ist noch nie ein Huhn zu Schaden gekommen.

Ebenfalls etwa 50 Stück im Auslauf...
und Sie fressen ab und zu ein kleines Stück.

Wie siehts mit Rhabarber aus?

Ebenfalls bearbeiten Sie alle meine zahlreichen Pilze / Schwämme im Garten...

Wilde Hummel
24.11.2021, 11:54
Meine Hühner ignorieren den Kirschlorbeer auch völlig, selbst einen kleinen, saftig aussehenden Sämling davon.

Irmgard2018
24.11.2021, 16:20
Meine auch, gottseidank. Meine eine Henne hat ja neulich nen Ausflug in Nachbars Garten gemacht, und ist, weil sie nimmer zurück kam über den Zaun ("fliegen? Ich kann fliegen?"), dort dann in der Hecke aus diesen häßlichen Dingern gesessen, bis mein Hund sie im Dunklen nach 3 Stunden Suche gefunden hatte :laugh Gefressen hat sie nix davon, nur sich darin versteckt, und nicht reagiert auf mein Rufen. Dummes Huhn. *gg

Die Nachbarn haben nämlich auf der kompletten Länge am Zaun entlang diese furchtbaren Dinger stehen. Teuer erkauft beim Gärtner, der den Garten komplett erneuert hat, wohl gemerkt. Und hinterher festgestellt, daß die in unserer Erde hier net wirklich gut wachsen..... Schauen recht zerfleddert und auch mickrig aus. Sollt ein Gärtner aber eigentlich wissen, was welche Pflanze für Boden braucht.... Meine Meinung.

Beim Efeu war ich mir net ganz sicher. Daher habe ich im hinteren Bereich, der jetzt den Huhns gehört, vor Errichtung des Stalles ALLES an Efu und Wurzeln entfernt, das dort gewachsen war. Zweimal ungegraben, und jegliche Wurzelreste von dem Zeug entfernt Und am Zaun entlang wächst es vom andren Nachbarn schon wieder rein... Muß ich demnächst mal wieder ein Stückerl rausrupfen samt Tentakel-Wurzeln (das ist im hintersten Bereich, das stört niemanden, wenn da bissel was reduziert wird von dem ganzen ungebetenen Gestrüpp, das da wuchert und die Bäume erwürgt... *gg). Bis jetzt sind sie nicht drangegangen - aber sicher ist sicher, und ich find das Zeugs auch grauselig, weils eben echt alles überwuchert und kaum mehr loszukriegen ist, wenn mans mal zu lang hat wuchern lassen. Ich habe Jahre gebraucht, um das in dem hinteren Bereich halbwegs loszuwerden, und es nur geschafft, weil ich jede Wurzel mitsamt möglichst vielen Tentakeln rausgerissen hab. Der is genauso renitent wie wilder Wein, der hat auch so ne Tentakeln... *ggg

lemontree005
11.08.2023, 13:52
Diese Frage habe ich mir auch gestellt, als wir den Auslauf gebaut hatten.
Denn im Garten stehen in einer Reihe 6 oder 7 große Kirschlorbeerbüsche. Ich habs natürlich gegoogelt, wie giftig das ganze für die Hühner ist, aber igendwie keine gescheite Antwort gefunden.

Die Sträucher sind schon recht groß und spenden schön Schatten, außerdem bilden Sie einen Sichtschutz zum Nachbarn.

Eins der Küken hat wohl auch schon einmal an einem der Blätter gezupft, grundsätzlich lassen Sie die Blätter aber in Ruhe.
Letze Woche hat meine Glucke Berta einen Ausflug mit den vier Küken durch den Garten gemacht und sich irre über die dunklen Beerchen gefreut. Ich hab sie schnell dort weggenommen, aber es wohl zu spät gesehen. Die Schnäbel waen allesamt dunkelrot vom verzehren der Beerchen...

Allerdings gab es keine negativen Auswirkungen, es geht allne 5 sehr gut. Daher hab ich beschlossen, die Sträucher stehen zu lassen. Efeu wächst dort auch, aber auch den lassen sie links liegen. Übrigens verschonen sie auch die Brennnesseln und die Brombeerblätter ....

Weißnase
11.08.2023, 14:44
In unserem Auslauf stehen massig riesige Kirschlorbeerbüsche (leider - die Biester wachsen ohne Ende. Hat aber der Vorbesitzer verbrochen ;-)) - die Hühner lieben den Schatten und ich hab auch schon gesehen, wie sie dran gezupft haben. Aber sie machen das nicht übermäßig, ganz selten.