PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Enten ansiedeln ohne züchten



Knittingcrack
05.01.2010, 15:30
Ich bin in Sachen Enten die wahrscheinlich blutigste Anfängerin der Welt. In diesem Forum erhoffe ich mir Erhellung zu folgender Frage: Wir haben ein Grundstück 30.000qm mit einem relativ schnell fließenden, ca. 16 m breiten Fluss an der Grundstücksgrenze. Auf dem Fluss tummeln sich hin und wieder ein paar wenige Blesshühner und ziemlich regelmäßig 2 Elternschwäne mit 3 Halbstarken. Ich würde mir wünschen, dass hier auf unserem Grundstück mehr Enten herumlaufen. Ich habe aber keine Möglichkeit, diese regelmäßig abends in einen Stall zu treiben und ich möchte auch nicht selbst züchten. Kann ich mir ein Pärchen von einer pflegeleichten Sorte kaufen und durch anfängliches Zufüttern hier auf dem Grundstück oder in der Nähe halten? Welche Sorte wäre geeignet? (Lärm spielt keine Rolle.) Vielen Dank für Eure Antworten!

Philipp G.
05.01.2010, 15:58
Naja, können tust du das schon , die Frage ist nur wie lange die überleben ohne Stall.

Ich würde dir ehr empfehlen zu veruschen, Stockenten anzulocken.


mfg

Bachstelze
05.01.2010, 16:58
Hallo Knittingcrack,

eine Verwilderung könnte sicher über die noch stockentennahen Zwerg- oder Hochflugbrutenten erfolgen. An sich halten sich halbwild lebende Enten nachts in Ufernähe auf und gehen bei Gefahr aufs Wasser. Noch besser ist das Anlegen kleiner Inseln. Dort brüten sie sicher und halten sich auch nachts darauf auf.

Immer besteht aber die Gefahr, dass mit diesen und anderen Hausentenrassen Kreuzungen mit Stockenten passieren. Das führt zu unerwümschten Mischlingen in der Stockentenpopulation.

Philipp G.
05.01.2010, 17:45
Ja, danke Bachstelze , das Problem der Mischlingsbildung hatte ich vergessen.
Sehr schade ist es, wenn sich Stockenten mit Hausenten verpaaren. Die Nachkommen sehen vielleicht witzig aus, sind aber für die "reinen Stockentenpopulationen" wie Gift.
Sie sind wiederstandsfähiger und verdrängen dann die eigentlich sehr anpassungsfähigen Stockenten.

Deshalb,wenn überhaupt frei lebende Enten, nimm Warzenenten, die Nachkommen von ihr und Stockenten sind unfruchtbar.





mfg

Knittingcrack
06.01.2010, 12:45
Danke für diese Hinweise. Das will ich ja auf keinen Fall: Da irgendwie negativ in die Natur eingreifen, nur, damit ich ein bisschen Unterhaltung habe. Deshalb ist der Hinweis mit den Warzenenten perfekt. Und da sich hier ja auch wilde Enten (wenige) aufhalten, denke ich, dass sie ausreichend Fluchtmöglichkeiten bei Fuchs- und Marderangriffen haben, so dass ich auf eine Hütte verzichten kann. Oder geht es um Wetterschutz? Dann könnte ich einen alten Stall öffnen und dauerhaft offen lassen. Aber eben nicht jeden Abend hinter meinen kleinen Freunden herlaufen, um sie in den Stall zu treiben und dann abzuschließen.

piaf
06.01.2010, 12:58
Hi

mach das nicht ohne Schutzhütte. Hausenten haben ein ganz anderes Fluchtverhalten als Wildenten, ausserdem sind sie aufgrund ihres Körpergewichts nicht zu einer gleich schnellen Flucht in der Lage.

Ich habe das in den letzten Jahren in mehreren Haltungen sehen müssen, in denen Tierhalter der Überzeugung waren, die Tiere wissen schon wie sie flüchten können. Es lebt nicht eines der Tiere mehr.
Dann lieber keine eigenen Tiere halten und sich an den Wildtieren weiter erfreuen ;)

Gruß piaf

Philipp G.
06.01.2010, 13:25
Ja, das sehe ich genauso,

ganz ohne Schutzhütte geht es nicht, am besten schwimmend auf dem Wasser, dann haben sie Schutz.




mfg

greenhorn
06.01.2010, 13:27
Ja genau.... Pfahl setzen und darauf die Hütte setzen... am besten mit Bohrung am Boden so das sie sich immer dem Wasserstand anpassen kann.

Edit: und mit Hütte kommen evtl von ganz alleine Enten...... ;)

Quaki
06.01.2010, 17:27
Hallo
Wenn bereits Wildenten dort sind, diese mit etwas Futter anlocken/anfüttern, so daß sie in der Umgebung bleiben und dort auch ihre Jungen aufziehen.
So hast Du Enten in der Nähe um die Du Dich nicht kümmern mußt, denen Du aber zuschauen und die Du füttern kannst, hast nirgends eingegriffen, höchstens durch Dein Futterangebot eine bessere Vermehrung gesorgt.
Gruß Quaki

Knittingcrack
10.01.2010, 16:21
Hallo Ihr Lieben
vielen Dank für all Eure Kommentare. Schwimmende Schutzhütte geht nicht, weil es sich um einen stark fließenden Fluß handelt.
Ich fürchte, um sich naturfreundlich zu verhalten werde ich auf die eigenen Enten verzichten (müssen) und die Idee mit dem vorsichtigen Anfüttern der Wildenten aufgreifen. Jaaa, ich weiß, man darf Enten nicht füttern. Ich werd's nicht übertreiben und bestimmt kein altes Brot in den Fluss werfen - versprochen!
Liebe Grüße allen
Britta

K1rin
11.01.2010, 00:45
Auch die Wildenten gehören jemanden, dem Jagdpächter. Vielleicht kannste da mal Deine Idee mit dem anfüttern vortragen, damit nicht gleich ein falscher Verdacht aufkommt. Könnte ja sein, der Jagdpächter findet das gut und schießt die Enten die Du fütterst nicht.

Sollte dem Jäger Dein Fütterungsvorschlag nicht passen, verhindern kann er es eh nicht. Du mußt aber damit rechnen, Deine dir lieb gewordenen Enten könnten geschossen werden. Dies passiert meist irgendwann im Herbst.

Lexx
11.01.2010, 13:11
Öhm Karin, wie kommste bitte da drauf? Die Enten gehören NIEMANDEM!!! Jagdpächter sind nicht anderes als Verwalter bestimmter Reviere, innerhalb derer eine Bejagung erlaubt ist. Das Land hierfür wird von den Jägern gepachtet... nicht gekauft und ihnen gehört dort NICHTS. Jäger betreiben dann die Hege und Pflege des Reviers und der dort lebenden Tiere, sprich Bestandsregulierung oder -schutz, auch Haftung bei Wildschäden und Nachsuche bei Wildunfällen.

liebe Grüsslis... Lexx

K1rin
12.01.2010, 00:03
@ Lexx

Eben das meinte ich ja, die Tiere gehören demjenigen der ein/das Revier gepachtet hat. Hier bei uns werden die Wildenten zur Jagdzeit in ein Revier getrieben und dann geschossen - zur Bestandsregulierung. Die Enten, die also auf einem See oder Fluß im Ort sind, sind somit auch nicht vor dem Abschuß sicher.

Erlebt habe ich das jahrelang selbst. Ein Flüßchen mitten durch den Ort wird mit Hunden so abgesucht, dass fast alle Enten dann außerhalb des Ortes getrieben werden. Innerorts darf ja nicht gejagd werden. Aus über 50 Enten blieben jährlich "nur" eine Hand voll über, die nicht geschossen wurden.

kanarien3
12.01.2010, 06:37
Also ich bin bestimmt kein Freund der Jägerschaft! Bei meinem Garten, wo auch die Hühner leben, geht ca. 100 m entfernt die Zusam vorbei, also sie fließt vorbei! ;D Dort sind im Schilfgürtel Wildenten und Wildgänse, die dort auch brüten. Wenn ich dann zur Jagtzeit die Großwildjäger mit ihren Hunden anrücken, fliegen die Enten und Gänse auf und begeben sich zum 3 km entfernten See, um dort abzuwarten, dass die Jäger wieder verschwinden. Ich habe es noch nicht gesehen, dass dort eine Ente oder eine Gans geschossen wurde. :P

Knittingcrack
13.01.2010, 18:42
Hallo Ihr Lieben,
da hab ich ja mit meiner Anfrage was losgetreten. Also Jäger gibt's hier auch, aber an meinem Grundstück ist so ein schöner dicker Schilfgürtel, wo die sich so richtig schön verkriechen. Die riechen den nämlich schon auf Kilometer :P

Also ich werde die Sache sorgfältig beobachten.