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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tier gräbt sich unter dem Zaun durch



Susanne
28.11.2009, 18:09
Hallo,
unser Garten ist komplett mit Maschdraht umzäunt, teilweise stehen vor dem Zaun auch noch Holzsichtschutzwände.
Seit ca. 4 Wochen beobachte ich, dass an verschiedenen Stellen der Zaun bearbeitet wird, Teilweise geht das so weit, dass die unteren Drähte aufgebogen sind. Zudem sind vor dem Zaun deutliche Grabspuren zu erkennen. Ein einfaches Zuschütten der Löcher und wieder Einfädeln der Drähte brachte nichts, die Sicherung der Stellen mit mehreren Bambusstäben verhinderte weiteren Grabversuche.
Nun habe ich heute an der Seite mit der Sichtschutzwand ein wirklich großes Loch entdeckt: Da hat sich was durchgebuddelt und hat den Zaun dahinter weit aufgebogen und einen Graben unter der Wand gearbeitet, der 30 auf 40 cm groß ist. Ganz schön groß. Alle Stellen befinden sich im Moment noch in einem Teil des Gartens, den die Hühner nur zeitweise (wenn ich da bin) benutzen dürfen. Dieser Gartenteil ist nochmals mit einem Maschdrahtzaun abgetrennt. Der immer genutzte Auslauf ist komplett mit einem Netzt überspannt.
Sind meine Hühner noch sicher? Was könnte das für ein Vieh sein? Der Garten liegt zwischen einem Industriegebiet einer Großstadt und Bahngleisen.
Grüße
Susanne
Ach übrigens: Der nun verstorbene Hund meiner Eltern (Grabedackel genannt), baute auch solche Löcher: Für diese Größe hätte er 2 Stunden gebraucht und wäre dann unter dem Zaun durchgekommen. Nur zur Verdeutlichung.

carasophie
28.11.2009, 18:14
Fuchs, Dachs, Waschbär? Streu doch mal in einer trockenen Nacht im Gang großzügig Mehl aus, dann findest Du vielleicht Fußspuren!

vogthahn
28.11.2009, 18:23
Fuchs
der bringt es fertig, und schleift sogar eine Truthenne unterm Zaun durch

wenn er dermaßen scharf auf die Hühner ist, hilft wohl nur noch Strom oder den Draht tiefer oder außen flach auf den Boden legen

Lexx
28.11.2009, 18:29
Zu 98% ein Fuchs. Waschbär geht drüber und ein Dachs würde breitere und tiefere Gräben machen.
Aber das Mehl würd ich trotzdem mal ausstreuhen, einen streunenden "Grabedackel" sollte man nicht ausschließen.

liebe Grüsslis... Lexx

P.S. Der Rekord meines Grabedackels lag für so ein Loch bei nichtmal einer halben Stunde ;)

Susanne
28.11.2009, 19:06
Hallo,
ich dachte auch schon an Fuchs oder Dachs. Für den Dachs würde sprechen, dass zunächst direkt in der Nähe des Walnussbaumes gegraben wurde (70 m von den Hühnern entfernt). Da lagen immer wieder Nüsse auf dem Boden und Dachse fressen das doch, oder? Der Zaun ist 1,8 m hoch und oben ist (zur Abwehr von Einbrechern) Stacheldraht. Dahinter ist eine breite Hecke. Ein Überklettern wäre zumindest schwierig. Streunende Hunde schließe ich aus, die müsste man ja auch tagsüber mal sehen und die ganze Gartenanlage, in der sich der Garten befindet, ist ja nachts abgeschlossen.
Sollte es der Fuchs sein (also ein Großstadtfuchs, aber das soll es ja geben), wie groß ist die Gefahr, dass er sich tagsüber zu meinen Hühnern durchgräbt? Nachts sind sie sie ja immer im sicher verschlossenen Stall, der Zaun zum Dauerauslauf ist völlig unversehrt. Hätte ein durch Hühner angelockter Fuchs nicht da gegraben, wo sich die Hühner immer aufhalten? So einfach den Zaun nachbessern, ist leider nicht, denn der Garten ist mit mindestens 200 m Zaun umgeben, da bin ich Tage beschäftigt. Würde ich aber machen, wenn die Gefahr für meine Hühner sehr groß wäre.
Einschätzungen?
Gruß und danke für die Antworten bislang.
Susanne

Susanne
28.11.2009, 19:07
Ach und wie gefährlich wären Waschbär und Dachs?

Meggy24
28.11.2009, 19:47
Beide gehören zur Familie der Marder, nicht zu unterschätzen. Beides sind zwar auch Aasfresser, aber verschmähen leichte Beute nicht.

Ich habe mich in einem vertan. Das möchte ich richtigstellen. Waschbären gehören nicht zu den Mardern, sondern zu den Kleinbären und wie Lexx geschrieben hat, sind sie sehr schlau und obwohl sie sehr süß aussehen, nicht zu unterschätzen. In manchen Gegenden kommen sie sehr zahlreich vor und graben ist nicht so ihr Ding.

Lexx
28.11.2009, 19:53
Der Dachs würde am ehesten nach Futterresten ausschau halten, vorallem Obst und Gemüse. Oder nach draussen gelegten Eiern. Dachse sind recht gemütliche Gesellen, hetzen um zu erbeuten liegt ihnen nicht eher werden Nester von Bodenbrütern, am besten mit Nesthockerküken drin, geplündert. Wenn also nicht grade ein Hühnerkadaver daliegt, oder ein Huhn wegen einer Verletzung nicht flüchten kann, dann frisst er keins.

Waschbären würden auch über den Stacheldraht kommen. Das sind bei den natürlichen Feinden, in meinen Augen, die geschicktesten und dadurch gefährlichsten Räuber. Zum Glück noch recht selten ;). Eine verschlossene Tür hält einen Waschbär auch nur dann wirklich ab, wenn er die Klinke mit seinem Gewicht nicht gezogen kriegt, bzw. ein verschlossenes Vorhängeschloß den Riegel sichert. Auch heruntergelassene Hühnerklappen sind kein Hinderniss, außer es ist ein mindestens 2 Kilo-Gewicht dran. Für Füchse gilt übrigens das gleiche, da hab ich die Faustformel: "Klappdächer und Hühnerklappen die ein Kleinkind hochgestemmt bekommt, kriegt auch ein Fuchs hoch!"., deswegen darf´s gegen den Fuchs auch gerne ein mindestens 5 Kilo-Gewicht sein.

Fuchs und Waschbär kommen auch tagsüber, wenn sie gemerkt haben, das sie niemand bemerkt, bzw. das Gelände Deckung bietet. Dachse sind eigentlich (noch) so scheu, das sie außerhalb von Wäldern tagsüber oder bei früher Dämmerung nicht auf Futtersuche gehen.

liebe Grüsslis... Lexx

Lexx
28.11.2009, 20:07
@ Meggy, Dachs und Marder sind ja Beide marderartige, allerdings vom Verhalten sehr unterschiedlich. Genauso gehören Otter zu den marderartigen, trotzdem sind Lebensräume und Beuteschema sehr unterschiedlich.
Der Dachs ist ein Allesfresser, welcher allerdings weit mehr pflanzliche Nahrung zu sich nimmt und einen Energiehaushalt durch Größe und Gewicht hat, der keine Hetzjagten erlaubt. Außerdem klettert er hundsmisserabel :laugh. Der Dachs ist eigentlich ein klassischer Bodennesträuber.

liebe Grüsslis... Lexx

Susanne
28.11.2009, 20:10
Jetzt noch mal zur Klappe: Wir haben so eine Metallklappe von Axt. Die ist total glatt. Da habe sogar ich als Mensch Schwierigkeiten, diese hochzuschieben, weil ich keinen Halt finde. Die ist ja hoffentlich sicher, oder? Das Netz oben wird wahrscheinlich so ein Tier auch nicht abhalten können, oder? Dass solche Tiere tagsüber kommen, erschreckt mich doch sehr. Eigentlich war ich bis gerade eben noch sicher, dass meine Tiere bestens geschützt sind. Rechts neben unserem Garten sind 8 Bahngleise (wir sind zwischen Hauptbahnhof und Teilortbahnhof), da sind oft Züge unterwegs, links neben dem Garten lärmt tagsüber eine Firma, da fahren u.a. immer Gabelstapler, etwas entfernt vor dem Garten läuft ein vielbenutzter Fußweg. Eigentlich ist es nicht einsam. Aber Wohnhäuser sind dort nicht.
Ich wüsste gar nicht, was so ein Vieh dort will, aber offensichtlich ist da ja was.
Meine Hühner gehören alle großen Rassen an und ich halte auch einen Hahn. Ich könnte als Sofortmaßnahme in die 60 qm Voliere einsperren. Soll ich? Wie hoch ist die Wahrscheinlickeit für den Überfall eines solchen Raubtieres auf meine Hühner?
Besorgte Grüße
Susanne

Susanne
28.11.2009, 20:14
Ach so- nebendran sind sehr viele fast ungeschützte Tauben (einfacher Verschlag). Würde so ein Raubtier dann nicht lieber den einfacheren Weg wählen?
Susanne

SuseL
29.11.2009, 13:46
Hallo,

ich habe sehr viele mit Betrieben zu tun, in denen Bodenschätze abgebaut werden. Die Betriebe liegen alle ländlich. In Gegenden in denen sich "Fuchs und Hase gute Nacht sagen". Laut ist es, wenn abgebaut und gearbeitet wird, auch.

Wildtiere gewöhnen sich sehr gut an diesen maschinellen Krach. Sie können ziemlich gut einschätzen, dass ihnen nichts passiert und halten sich dort auf. Bei Ortsbesichtigungen bin ich schon mehrmals fast auf Hasen und Fasanen getreten. Die hauen wirklich erst im letzten Moment ab.

Dein Gartengelände wird daher, trotz der Bahnanlage und des Betriebes, für Wildtiere nicht weiter beängstigend sein. Zu Füchsen in der Großstadt schau Dir das mal an: Stadtfuchs (http://samtpfoten.dbi.ch/seite50.html?PHPSESSID=502c4711884ca78b09980cbcc33 88e04)

Ich hoffe, Du bekommst raus, welches Tier Euch besucht und kannst es unterbinden.

Susanne
29.11.2009, 14:32
Hallo,
das mit dem Mehl werde ich auf alle Fälle machen.
Zusätzlich habe ich meinen Mann gebeten, den unteren Teil des Zaunes mit Strom zu schützen.
Dann dachte ich noch daran, weitere Bewegungsmelder an die Alarmanlage anzuschließen, die irgendwie mit einer Art Sirene (mittellaut) verbunden sind. So nach dem Motto: Wenn etwas gräbt, dann geht ein Signalton an. Im Moment ist es so, dass stiller Alarm ausgelöst wird (wird auf mein Handy gemeldet) und eigentlich ist dieser auf Einbrecher ausgerichtet. Mal sehen, da muss ich mich mal schlau machen. Weihnachtswünsche sind jetzt massenweise da.
Grüße
Susanne

Lexx
29.11.2009, 15:05
So, jetzt melde ich mich nochmal wegen der Hühnerklappe. Seit gestern grübel ich rum, wie ich´s am besten erkläre... so mit Teschnisch hab ich´s halt nicht :sorry

Naja, so einfach wie möglich:
Wenn die Unterkante der Hühnerklappe verborgen ist, also quasi nach außen hin ein Brettchen angebracht ist, dann kriegt die auch kein Fuchs, Hund oder Waschbär hoch. Also wenn der Übergang Klappe-Boden nicht offen liegt, wo ein Tier mit kratzen und graben soweit kommen kann, das es erst eine Pfote, dann Schnauze, Kopf und dann den Rest von sich durchbekommt.
... Kapiert das jetzt jemand?... :heul :wacko :kein... Nich, ne? :heul :rotwerd

Übrigens finden Füchse Fabrikgelände, möglichst noch mit Materialhaufen, die seit Jahren nicht bewegt wurden, oder verwilderte leerstehende Fabrikhöfe, bzw. Bahndämme saugeil. Da kann man ein Luxusfoxappartemente einrichten und in Menschennähe findet man auch Essenreste.

liebe Grüsslis... Lexx

nupi2
29.11.2009, 20:42
Hallöchen,

also mal so nebenbei.......der Fuchs hier hat sich dieses Jahr im Ganzen 63 Tiere geholt (auf mehrere Male verteilt)......und das obwohl auf dem Nachbargrundstück gebaut wurde und der Feldrand durch Spaziergänger gut frequentiert ist.

Liebe Grüße

Nicole

carasophie
29.11.2009, 22:02
So, jetzt melde ich mich nochmal wegen der Hühnerklappe. Seit gestern grübel ich rum, wie ich´s am besten erkläre... so mit Teschnisch hab ich´s halt nicht Sorry Naja, so einfach wie möglich: Wenn die Unterkante der Hühnerklappe verborgen ist, also quasi nach außen hin ein Brettchen angebracht ist, dann kriegt die auch kein Fuchs, Hund oder Waschbär hoch. Also wenn der Übergang Klappe-Boden nicht offen liegt, wo ein Tier mit kratzen und graben soweit kommen kann, das es erst eine Pfote, dann Schnauze, Kopf und dann den Rest von sich durchbekommt. ... Kapiert das jetzt jemand?... Total traurig Spinner Keine Ahnung ... Nich, ne? Total traurig Rotwerd

Naklar versteht man das, Lexx! Du meinst eine Verblendung des unteren Klappenrandes. Die Hühner steigen drüber, kein Problem. Der Fuchs kommt nicht dazwischen, um die Klappe hochzuschieben. Logisch. Habs mal mit Paint versucht aufzumalen - sieht a bissle komisch aus ;D

Murmeltier
29.11.2009, 22:15
@Lexx.
Das hast du gut erklärt, muss ich bei mir auch ändern.

Lexx
29.11.2009, 22:15
Klasse :laugh :laugh. Verblendung, siehste man, da ist das Wort das mir nicht einfallen wollte :laugh
Aber war klar, eine Schwäbin versteht mich ;) so ghert dees :laugh

liebe Grüsslis... Lexx

Lexx
29.11.2009, 22:25
@ Murmeltier, solche Sachen, also Kleinigkeiten wie eine fehlende Verblendung an der Hühnerklappe, oder kein Gewicht dran, sind dann des Rätsels Lösung, wie ein Fuchs, Waschbär oder auch ein kräftiger Marder in (anscheinend) 100% dichte Ställe kommen. Genauso nicht beschwerte Klappdächer an Ställen die niedriger als 1,20 Meter sind.

Füchse sind sture Lumpen, wie kleine Kinder: "Ich will, ich will, ich will aber!" und wenn die die Hühner vor der Nase haben, dann wird eben geackert, bis man rankommt. Marder sind genauso und Waschbären. Wenn man mal von denen Trittsiegel im verschneiten Garten entdeckt in Stallnähe, dann mal am Stall schauen, da sind ganz sicher Kratzspuren. Und Waschbären haben dazu verdammt viel Grips und geschickte "Händchen", also wer weiß das Waschbären bei ihm den Garten entdeckt haben, ruhig in einen guten Schiebriegel investieren und ein Vorhängeschloß. Auch bei Füchsen, wenn die Riegel "gut geölt" sind, die ruckeln solange, bis die die aufkriegen.

liebe Grüsslis... Lexx

Saatkrähe
30.11.2009, 02:13
Original von carasophie
Habs mal mit Paint versucht aufzumalen - sieht a bissle komisch aus ;D

Die Zeichnung ist echt klasse :biggrin: Wann ist die Vernissage für Deine Ausstellung ? Aber ernsthaft - die Zeichnung hat was !! :jaaaa: Das Huhn sieht aus wie Herr Doktor im Weißkittel, kurz vor der Visite - und dem Fuchs sieht man an wie sehr er sich bemüht und auf keinen Fall aufgeben will. Ich würd mir das im kleinen Rahmen an die Wand hängen :laugh

Weyz
30.11.2009, 13:42
Susanne, wenn Du doch noch die Voliere hast, dann würde ich mir wirklich überlegen, die zu nutzen. Somit hast Du eine Barriere mehr, wenigstens bis Du herausbekommst, wer Dich da besuchen will.
Aber es ist eigentlich fast egal, was für ein Vieh es ist: Es wird einem Hühnchen nicht abgeneigt sein,

Somit wird Dir auf Dauer wohl wirklich nicht erspart bleiben, Deinen Zaun unten herum noch mehr zu sichern. Immerhin scheint es ja kein Tier zu sein, das oben drüber klettern will.