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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : mycoplasmose!?



smirre
23.11.2009, 17:27
hallo,
ich bin etwas ratlos im moment.ich hab mir wohl im frühjahr mit einem der neuzugänge mycoplasmose in den bestand geholt.von drei neuen hennen hatte eine scheinbar schnupfen und wurde mit einem antibiotikum behandelt.das schien auch angeschlagen zu haben,die henne war dann ne zeitlang symptomfrei,augenscheinlich zumindest.sie hat gegluckt und küken vorbildlich geführt und bis auf ein gelegentliches niesen war die welt in ordnung.seit zwei monaten niesen nun zwei hennen und rasseln beim atmen recht heftig.ich habe sie vor 6 wochen mit baytril behandelt und es hat sich nur eine leichte besserung der symptome eingestellt,die aber recht schnell auch wieder weg war und die hennen niesen mehr als vorher und sind auch recht mager geworden.mein junghahn fängt jetzt auch an und die älteren hühner,die nie irgendwelche auffälligkeiten hatten haben auch ganz blasse kämme,niesen aber nicht.mein tierarzt meinte,daß es sehr warscheinlich ist,das ich mycoplasmose im bestand habe,wenn baytril nicht anschlägt und am besten komplett durchkeule und neu starte.ich bin auch nicht der einzige hühnerhalter hier in der gegend,der sich damit rumschlagen muss.eine blutuntersuchung werd ich die tage mal machen lassen,um gewissheit zu haben.was ich so über mycoplasmose rausbekommen hab is das keulen wohl der einzige weg,um wieder einen gesunden tierbestand aufzubauen.mir fällt das schlachten wirklich schwer,weils halt familienhühner sind.kann mir jemand sagen,ob es inzwischen ein wirksames medikament gegen diese krankheit gibt?
lg,
smirre

vogthahn
23.11.2009, 17:34
Hier gibts nen Thread dazu: Mycoplasmose? (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=4753)

vielleicht findest Du da was

Susanne
23.11.2009, 17:51
Hallo Smirre,
Mycoplasmose kann tatsächlich nur im Blut nachgewiesen werden. Ich hatte das selbe Problem 2002. Da wurde die Krankheit bei meinen neuen New Hampshire Hennen festgestellt. Ich habe zum einen mit einem Antibiotikum behandelt, von dem ich nicht mehr weiß, wie es hieß. (Baytril war es nicht, es war ein Pulver) Aber man hätte sogar die Eier essen dürfen, war wohl speziell eines gegen M.
Zusätzlich haben wir die Hennen mit Bird bene bac behandelt. So wurden die 3 wieder fit (hat allerdings gedauert). Eine davon lebt auch heute noch, die andere musste ich letztes Jahr wegen eines Tumors einschläfern lassen, die dritte wurde auch letztes Jahr wegen Arthrose eingeschläfert.
Was vielleicht für Dich interessant ist:
Man hat mir auch die Keulung des Bestandes empfohlen und mir zudem angekändigt, dass diese Hennen nicht alt werden würden. Nun, Trude lebt noch immer und ist nun schon 7 Jahre, die beiden anderen wurden 6 und das hatte nichts mit den Mycoplasmen zu tun. Andere Hühner haben sich anscheinend nicht angesteckt, obwohl man es wohl nie ganz los bekommt. Bei einem Junghahn, den ich überlegt habe abzugeben, habe ich einen Bluttest machen lassen, um sicher zu sein, dass er sich nichts geholt hat. Dieser Test war negativ. Die anderen hatten nie Symptome, Bluttests habe ich nicht machen lassen. Ich weiß von meinem Tierarzt, dass M. häufig vorkommt und viele nicht wissen, dass sie es im Bestand haben. Solltest Du also so wie ich immer wieder mal Hennen dazunehmen aus anderen Beständen, ist die Gefahr, Dir das wieder zu holen, recht groß. Als Züchter mit Hühnerverkauf sollte man keulen, als Hobbyhalter würde ich mit meinem Erfahrungshintergrund abraten. Allerdings habe ich nie Tiere abgegeben und dies auch nur einmal überlegt und mich dort trotz gutem Befund dagegen entschieden.
Vielleicht noch was: Die noch lebende Trude hat das sicherlich noch in sich, man kann es nicht ausrotten. Ich gebe deswegen regelmäßig allen Hühnern Livifermpulver, das ist gut für den Darm und stärkt die Abwehr. Ich bilde mir ein, dass dies hilft, Trude vor einem neuen Ausbruch und die anderen vor Ansteckung zu schützen. Schwere Überlegung.
Ich lasse übrigens immer alle meine verstorbenen Tiere obduzieren (außer einmal, da saß der Habicht noch drauf), die Todesursachen waren meist Legedarmprobleme und Tumore. Sie wurden teilweise auch aus diesen Gründen eingeschläfert. Das hat aber laut TA nichts mit den Mycoplasmen zu tun. Arthrose hatte ich auch schon zweimal als Einschläferungsgrund, aber das hat auch die Mycoplasmose nicht zur Ursache.
Viel Erfolg bei der Behandlung!
Liebe Grüße
Susanne

piaf
23.11.2009, 20:45
Hi smirre,

also ich kenne TYLOSIN als Therapeutikum bei Mykoplasmen speziell in Geflügelbeständen. Oftmals setzen sich noch E.Coli Bakterien in Überzahl auf die M.-Infektion drauf, deswegen gibts zum Tylosin noch ein Breitbandantibiotikum

Übrigens kann man auch Bruteier mit Tylosin behandeln, um da eine Unterbrechung in die Infektionskette einzubringen

Gruß piaf

nupi2
23.11.2009, 21:10
Hallöchen,

wie genau funktioniert die Behandlung der Bruteier?

Liebe Grüße

Nicole

piaf
23.11.2009, 21:21
ich meine sie werden damit gespritzt, wenn ich mich richtig erinnere....

Gruß piaf

smirre
24.11.2009, 08:14
hallo an alle,
danke erst mal für die infos.ich werd mal mit meinem tierarzt sprechen wegen dem tylosin und gegebnenefalls damit behandeln.langfristig gesehen werde ich den bestand austauschen,da bei mir sowieso im laufe des nächsten jahres ein ortswechsel ansteht und ich was suche,wo die hühner unbegrenzten freilauf haben können.da sind dann brahma und orpington eh nicht die rassen der wahl,ich werde mehr schlotterkämme und andere alte zwiehuhnrassen anschaffen.
lg,
smirre

smirre
25.11.2009, 11:15
hi,
ich hab hier noch mal zwei links zum tema mycoplasmose,die recht interessant sind.
hier die dosierungsanleitung und in dem anderen link ein paar allgemeine informationen zu vogelkrankheiten,u.a.auch mycoplasmose

http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?WIR/00000140/1690_05.htm?wir/00000140/1690_00.htm

http://www.kanarien-insel.de/Krankheiten_Endo_Parasiten.html

smirre

Freddy
25.11.2009, 21:18
Hallo, klingt ja interessant das mit dem Crapefruitkermextrakt. Da kann man eine Probe bestellen. Danke für den link, sehr lehrreich :)