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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Suppenkaninchen



Brackenlady
01.09.2009, 17:16
Da einige Interesse an Kaninchenzucht haben, schreibe ich hier etwas von meiner Zucht: Ich halte die Kaninchen draußen in großen, selbstgebauten Ställen (ca. 150x80cm, baue im Herbst aber an).
Kälte ist kein Problem.
Füttern: Im Sommer habe ich einen versetzbaren Drahtgitterauslauf, da weiden einige Kaninchen meine Wiese ab und sind auch nachts draußen. Die im Stall werden vorwiegend mit Klee/ Gras gefüttert, das ich mit der Sense schneide. Nebenbei gibts etwas Weizen, ab und zu hartes Brot, Gemüsereste, Wasser. Für den Winter baue ich Futterrüben an.
Heu haben sie immer zur Verfügung.
Viele Kaninchenzüchter füttern gar kein Gras, sondern nur Gemüseabfälle, Heu und Kaninchenfutter.
Ausmisten: 1-2x pro Woche.Stroh als Einstreu.
Schlachten: Mit ca. 6 Monaten. Meine 5 Monate alten Kaninchen hatten ein Lebendgewicht von 4,2 kg.
Ich habe meistens eine Zucht"Zippe", die ich 2x im Jahr decken lasse (bei Kaninchenzüchtern im Ort), sie wirft dann so 6-10 Junge, die sollen 6 Wochen bei der Mutter bleiben, so lange werden sie gesäugt. Sie werden mit 3 Mon. geschlechtsreif laut Literatur, ich lasse sie aber auch oft bis 4 Mon.l zusammen, irgendwann sollte man die Rammler dann aber von den Weibchen trennen.
Am meisten Arbeit macht das Gras schneiden/ Auslauf 2mal tgl. versetzen. Man kann auch einen großen Auslauf bauen, allerdings buddeln sie auch gerne.
Probleme mit Krankheiten hatte ich bisher keine, es gibt aber Myxomatose und Chinaseuche, wogegen man wohl auch impfen kann; bei ungeimpften Tierenkann einem fast der ganze Bestand wegsterben.

AlexL
01.09.2009, 17:50
danke für die infos!

wenn deine kaninchen mit 5 monaten ein lebendgewicht von 4,2 kilo haben, wieviel macht das dann an gewicht wenn es ausgenommen ist und das fell nicht mehr dran ist?
was ist das für eine rasse?
ich interessiere mich ja insbesondere für meissner widder. hat jemand ahnung, ob die ein gutes fleisch liefern oder wäre dann eine andere rasse besser? wenn ja, welche?

danke schon mal vorab!

vogthahn
01.09.2009, 18:21
Ich bin ja nicht mehr so für die "althergebrachte" Boxenhaltung; eine richtige Auslaufhaltung, die ein- und ausbruchssicher ist, ist allerdings sehr arbeits- und kostenintensiv. Deshalb versuche ich, einen Kompromiss zwischen beiden Haltungsformen zu finden.
Erster Versuch war das hier: eine Gruppenhaltung in kleinem Gehege im Waschhaus, um die Verhaltensweisen zu untersuchen und zu lernen.

vogthahn
01.09.2009, 18:28
Jetzt habe ich mir einen Außenstall gebaut, der variabel ist und den Tieren noch mehr Freiräume schafft.
Oben der Rammlerstall, da kann er zumindest sich mehr bewegen als in den kleinen Boxen und hat auch Blick auf den gegenüberliegenden Stall, ist also nicht ganz so einsam.
Unten drunter habe ich aus einem ehemaligen 3-Boxen-Stall einen großen gemacht, wo 2 Häsinnen leben, inklusive Nest mit Jungtieren.

vogthahn
01.09.2009, 18:33
Der neue Stall ist so ausgelegt, das die Jungtiere 1/4 Jahr zusammen leben können und den ganzen Stall nutzen.
Jetzt habe ich sie geschlechterweise getrennt mittels des verschließbaren Durchschlupfes. Sehr gern werden die erhöhten Liegeflächen angenommen.
So können sie sich aus dem Weg gehen, oder auch gemeinschaftlich zusammenliegen.
Natürlich sind jetzt Türen dran ;)

Brackenlady
01.09.2009, 19:04
Toller Stall! Neid... Ich werde im Herbst unter dem Balkon 2 Ebenen bauen mit je 3m Länge und ca. 90cm Tiefe und einer Klappe, um die Ebenen zu verbinden. Ich plane auch einen großen Auslauf mit kleinem Stall zum schlafen, aber mit unseren Jagdhunden ist das nicht so einfach, er müsste absolut hundesicher sein (auch von oben) und evtl. versetzbar, wenn das Gras abgeweidet ist.
Momentan habe ich 2 Ställe nebeneinandergestellt und durch ein Loch verbunden, um Platz für die Zippe und die 10 Jungen zu haben.

Ich muß die geschlachteten mal wiegen, gut 2 Kilo sind das schon.
Ich habe keine bestimmte Rasse, meine sind vorwiegend braun oder braunweiß, der Vater war ein brauner Deutscher Riese.

Mein Schwager hat Kaninchen ih einem gemauerten, ehemaligen Hühnerstall neben der Scheune. Wenn man so einen Raum zur Verfügung hat, geht auch Gruppenhaltung.

legaspi96
01.09.2009, 20:02
@Brackenlady
Dein erster Beitrag hört so ganz gut an.
Aber was machst Du bei einem verregneten Sommer? Nasses Grünfutter gibt Koliken und sollte nicht gegeben werden.
Mit dem versetzbaren Drahtgitterauslauf hatte ich das Prboblem, das sie sich im Nu unten durchgebuddelt hatten.
Ich habe ein Gehege, ähnlich wie das von vogthahn aber mit irdenem Boden, wo ich in ca. 20 cm Tiefe Stahlmatten reingelegt und mit den Außenwänden verbunden habe. Das sieht dann irgendwann nicht mehr so schön aus, aber da können sie buddeln ohne das was passiert.
Nicht zu vergessen das im Winter die Wasserflaschen zufrieren und aufgetaut werden müssen, bzw. Ersatzflaschen vorhanden sein müssen. Die Rüben dürfen nicht frieren, da sie snst schwarz werden und nicht mehr gefressen werden.
Außerdem sollte man den Kaninchen nicht einfach das Futter in den Stall geben, man muß sie auch beobachten, um ewt. Auffälligkeien frühzeitig zu erkennen.
Ich lasse meine Jungen höchstens 10 Wochen zusammen. Die Gefahr der Inzucht ist mir zu hoch.
Schlachten mit 6 Monaten finde ich eigentlich etwas früh. Bei mir werden sie mind. 9 Monate.
Gute 2 kg kannst Du für Schlachtabfälle (Fell, Innereien) rechnen.
Das sollte jetzt keine Kritik sein! Ich habe nur mal geschrieben, was mir dazu noch einfällt. Der Eine oder Andere geht neben seinen Tieren noch Vollzeit arbeiten und da ist die Kaninchenzucht schon ein größerer Aufwand als die Hühnerhaltung.
Grüße
Monika

legaspi96
01.09.2009, 20:30
übrigens paßt Suppenkaninchen ganz gut.
Ich zerlege die Kaninchen vor dem Einfrieren in große und kleine Keulen, Kopf und Rippen, Bauchlappen und die Rückenfilets.
Kopf und Rippenstück koche ich eine halbe Stunde im Schnellkochtopf, fissele das Fleisch ab und mache Ragout daraus. Würzen nach Geschmack, z.B. Wacholderbeeren, Pilze, Tomaten und Oliven. Auf jeden Fall Zwiebeln und Schmelzkäse dazu.
Aus den Bauchlappen mache ich Rouladen, mit Senf eingerieben, einem Stück Speck und einer kleinen Gurke gefüllt.
Die kleinen Keulen koche ich manchmal auch für eine viertel Stunde und räuchere sie danach in so einem kleinen Räucherofen für Fische. Noch warm sehr lecker.
Grüße
Monika

Brackenlady
01.09.2009, 21:06
Hi legaspi96,
gute Ergänzung. Macht schon Arbeit, das stimmt, aber man hat leckeres eigenes Fleisch. Aus den Bauchlappen mache ich genauso Rouladen, und unter "was koche ich heute" hab ich vor einer Weile ein Rezept "Kaninchen in Malzbiersoße mit Backpflaumen" eingestellt.

Letzen Winter sind mir tatsächlich alle Futterrüben in der Scheune erfroren. Mit Koliken hatten die Kanickels noch keine Probleme, sie fressen ja auch im Auslauf das feuchte Gras. In dem Auslauf buddeln sie nur selten, im Moment hab ich da aber auch 2 "brave" Kaninchen drin.

Mein Schwiegervater meinte, ab 6 Monaten fangen sie an, mehr zu fressen und nehmen kaum noch zu, deshalb schlachte ich dann schon immer.
Wie viele Würfe macht bei dir ein Weibchen? Tauschst du sie dann immer mal aus? Ein erfahrenes Weibchen ist ja auch was wert...
Im Moment habe ich die Mutter mit 10 Jungen und noch 2 halbjährige Kaninchen.

fuxi
01.09.2009, 21:10
BIs wann Kaninchen noch gut zunehmen und wann man schlachtet hängt ja auch von der gewählten Rasse ab.
@Brackenlady und Monika habt ihr mittelgroße Rassen oder Riesen? Reinrassig oder gemixt?

Brackenlady
01.09.2009, 21:17
Mittelgroße Rasse, Vater deutscher Riese, also gemixt. Die wachsen dann schon noch, die reinrassigen Riesen werden ja um die 8 kg schwer.

legaspi96
01.09.2009, 21:37
@Brackenlady
Das ist es genau, man hat leckeres eigenes Fleisch! Und das ist es mir die Arbeit wert. Außerdem habe ich noch meine Freude (wenn auch Arbeit) an den Tieren.
Vielleicht macht es die Gewohnheit, das sie mit freuchtem Gras keine Probleme haben. Die Hasen in der Natur fressen das ja auch.
Ich habe von einem Weibchen höchstens 2 Würfe im Jahr. Wenn ich ein gutes Weibchen habe, halte ich das sie lange wie möglich. Wie lange regelt sich allerdings oft von selbst. Ein gutes Weibchen ist mir gestorben, nachdem die Jungen 8 Tage alt waren, ein anderes magerte nach dem 4. Wurf so ab, das ich es geschlachtet habe, noch ein weiteres hatte ein immer wieder blutendes großes Geschwür am Vorderlauf. Da ich nicht wußte was das war und TA recht teuer, habe ich das dann auch geschlachtet.

@fuxi
ich habe mittelgroße Kaninchen, keine Rasse. Irgendwie habe ich das Gefühl, die Rassen sind nicht so fruchtbar und nicht so wiederstandsfähig.
Grüße
Monika

vogthahn
01.09.2009, 22:10
Aber was machst Du bei einem verregneten Sommer? Nasses Grünfutter gibt Koliken und sollte nicht gegeben werden.

ich habe schon immer auch nasses Gras gefüttert und noch nie Koliken oder Trommelsucht gehabt (bei uns ist auch im Sommer fast jeden Morgen die Wiese taunass), wichtig ist, das sie auch immer Zweige von Obstbäumen und -sträuchern zu fressen bekommen, das bewirkt eine bessere Verdauung, wenn es tagelang regnewt, gebe ich allerdings früh frisches Heu und erst später das Gras, das Heu fördert dann die Grasverdauung

das Futterrüben, Möhren usw. frostfrei gelagert werden müssen ist klar, bei strengem Frost muß eben mehrmals gefüttert werden oder man gibt solches Pelletfutter mit


Schlachten mit 6 Monaten finde ich eigentlich etwas früh. Bei mir werden sie mind. 9 Monate.

kommt natürlich auf die Rasse an und darauf, welches Gewicht man als optimal für den Familieneßtisch empfindet
ich schlachte, wenn das Gras im Herbst alle ist, je nach Wetterlage Ende Oktober bis Ende November, da hat man die wenigste Arbeit
ich hatte aber auch schon "Unfälle", die erst im Spätsommer geboren wurden, die bekamen dann erst noch 2-3 Monate Winterfutter, was natürlich mehr Arbeit und Geld kostet, weil man sie mit "nur Gras" nicht ernähren kann


Wie viele Würfe macht bei dir ein Weibchen? Tauschst du sie dann immer mal aus? Ein erfahrenes Weibchen ist ja auch was wert...

ich habe normalerweise nur 1 Wurf im Frühjahr, hat man genügend Futter und Platz, wären auch 2-3 Würfe vertretbar
eines meiner Weibchen hat 5 Jahre je 8-12 Junge geworfen, im 6. Jahr dann 4, danach habe ich sie geschlachtet; eine gute Häsin sollte man nicht nur 1-2x Jahre behalten, sondern ihre guten Eigenschaften weitervermehren

fuxi
02.09.2009, 13:09
@Brackenlady und legaspi96
Danke für die Infos :)
Ich hoffe, ich hab bald auch draußen genug Platz, um wieder Kaninchen zu halten.

Lonox
02.09.2009, 14:48
Original von Brackenlady
Hi legaspi96,
gute Ergänzung. Macht schon Arbeit, das stimmt, aber man hat leckeres eigenes Fleisch. Aus den Bauchlappen mache ich genauso Rouladen, und unter "was koche ich heute" hab ich vor einer Weile ein Rezept "Kaninchen in Malzbiersoße mit Backpflaumen" eingestellt.

Letzen Winter sind mir tatsächlich alle Futterrüben in der Scheune erfroren. Mit Koliken hatten die Kanickels noch keine Probleme, sie fressen ja auch im Auslauf das feuchte Gras. In dem Auslauf buddeln sie nur selten, im Moment hab ich da aber auch 2 "brave" Kaninchen drin.

Mein Schwiegervater meinte, ab 6 Monaten fangen sie an, mehr zu fressen und nehmen kaum noch zu, deshalb schlachte ich dann schon immer.
Wie viele Würfe macht bei dir ein Weibchen? Tauschst du sie dann immer mal aus? Ein erfahrenes Weibchen ist ja auch was wert...
Im Moment habe ich die Mutter mit 10 Jungen und noch 2 halbjährige Kaninchen.

@Brackenlady

Mich würde dein Rezept "Kaninchen in Malzbiersoße mit Backpflaumen" interessieren.
Bie den vielen Seiten unter "Was koche ich heute" finde ich es nicht wirklich wieder.
Magst du es mir vielleicht zumailen ?

Neben meinen Hühnern habe ich noch "Mecklenburger Schecken"...

http://de.wikipedia.org/wiki/Mecklenburger_Schecken

fuxi
02.09.2009, 15:36
Original von Lonox
Mich würde dein Rezept "Kaninchen in Malzbiersoße mit Backpflaumen" interessieren.
Bie den vielen Seiten unter "Was koche ich heute" finde ich es nicht wirklich wieder.

Die Suchefunktion spuckts aus: Kaninchen in Biersoße (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?postid=399098#post399098) ;)

Dorrit
02.09.2009, 20:00
Ich persönlich schwöre auf Schwarzbier, Malzbier werde ich dann auch demnächst mal ausprobieren.

Eigendlich wollte ich mich aber viel mehr zur Haltungsform von Kaninchen äußern. Ich habe mich beim Aufbau meiner Gruppe (Helle Großsilber) an ein Freilandhaltungskonzept von Kagfreiland.ch angelehnt. Das ist eine Schweizer Tierschutzorganisation. Hier kann man einiges an Infos abrufen http://www.kagfreiland.ch/b_wissen/INF_Kaninchenhaltung.shtml

Leider konnte ich bislang nur einen Teil des Konzeptes umsetzen. Für eine Regelrechte Freilandhaltung muss man doch einen recht großen Aufwand betreiben. Bleibt aber durchaus mein Ziel.

Meine Gruppe besteht im Moment aus einem Rammler, einer Zippe und einer größeren Menge an Jungtieren unterschiedlichen Alters. Sie leben allesamt in einem Stall mit Stroheinstreu und vielen Rückzugsmöglichkeiten und Ebenen von etwa 12 qm, der nach aussen durch Draht abgetrennt ist.

Die Jungtiere müssen bei diesem Konzept allerdings nach etwa 3,5 Monaten geschlachtet werden (Geschlechtsreife), und haben dann ausgeschlachtet ein Gewicht von ca. 1,6 kg.

Der Rammler kümmert sich übrigens sehr liebevoll um die Jungtiere. Die Zippe wird von Ihm nur zu fruchtbaren Zeiten belästigt. Diese macht übrigens immer mal wieder eine Wurfpause. Letztendlich muß man den Zeitpunkt der Würfe allerdings der Natur überlassen...Ansonsten eine richtig nette Familie.

legaspi96
02.09.2009, 20:18
Hallo Dorrit,
ich denke Du solltest Dir zu Deiner Kaninchenzucht etwas Grundlegendes überlegen.
Bei dieser Situation hast Du irgendwann Inzucht.
Kaninchen in einem Alter von 3,5 Monaten zu schlachten halte ich nicht für gut. Wenn sie eh so früh sterben müssen, brauchst Du auch keine artgerechte Haltung. Dann machst Du genau das, was jeder kommerzielle Züchter macht - Kaninchenhaltung zur Produktion, und dann so früh wie möglich schlachten. Das hat nichts mehr mit Hobbyhaltung zu tun.
Güße
Monika

vogthahn
02.09.2009, 21:08
Dann machst Du genau das, was jeder kommerzielle Züchter macht - Kaninchenhaltung zur Produktion, und dann so früh wie möglich schlachten. Das hat nichts mehr mit Hobbyhaltung zu tun.

das würde ich nicht so verbissen sehen ;)
ich halte die Tiere ja auch nicht nur als Hobby, sondern vor allem zur Fleisch"produktion"

kommt ja drauf an, wieviele Leute mit essen und wie man seinen Braten zubereitet
man kann ja durchaus so ein Jungtier als ganzen Braten essen (1Mahlzeit)
wir (zu zweit oder auch zu dritt) essen lieber mehrmals von einem Kaninchen, da ist es uns schon wichtiger, das sie halbwegs ausgewachsen sind

bei Hühnern muß man ja auch die Junghähne schlachten, wenn sie sich nicht mehr vertragen, das kann durchaus auch im Alter von 4 Monaten sein

ich denke, es ist besser, ein 3-4 Monate dauerndes schönes Leben zu haben, als ein 6 Monate langes elendes Leben zu fristen

Brackenlady
02.09.2009, 22:29
Ich finde, es klingt richtig nett bei Dorrit, so eine Gruppenhaltung.
Ich finde interessant, daß die Zippe dann nicht ständig schwanger ist, theoretisch könnte sie ja direkt nach der Geburt schon wieder gedeckt werden, in seltenen Fällen sogar während der Tragzeit.

legaspi96
02.09.2009, 22:38
Ich denke, das kann man sehen, wie man will. Ich würde dieses Risko nicht eingehen. Die Gefahr von Inzucht oder zu vielen Deckungen wäre mir zu hoch.
Das Konzept, das Dorrit vorgestellt hat ist sicher gut, aber sie müßte es realisieren. So sieht es für mich aus, als würde sie die Kaninchenhaltung so lange schleifen lassen bis etwas schief geht.

AlexL
03.09.2009, 00:46
blöde frage: was macht "inzucht" für einen unterschied zu anderer zucht, wenn ich die "ingezüchteten" tiere eh schlachte?

Dorrit
03.09.2009, 10:01
Hast schon recht, legaspi96, da gibt man durchaus einige Kontrolle ab (schleifen lassen). Das Prinzip lebt von einem gut durchdachten Stallaufbau ,so etwa wie der von Vogthahn (Super übrigens!), meiner sieht aber nicht so schick aus. Wie schätzungsweise in der Boxenhaltung auch, beobachte ich meine Tiere viel, d.h. ich setze mich immer mal wieder in den Stall, bis ich jeden mal gesehen habe und weiß, dass alle gesund sind.

Ich seh das mit dem Schlachten übrigens nicht wirklich locker. Ich esse gerne Fleisch und eigendlich auch zu viel davon. Die Tiere lassen für meinen Genuss das Leben. Da spielt das Alter eigendlich eine untergeordnete Rolle, denke ich. Wenn ich das Tier fragen könnte, würde es sicher lieber weiterleben.

Bis zur Schlachtung möchte ich, dass meine Tiere möglichst viele Ihrer Bedürfnisse befriedigen können. Dazu gehört auch das Schmusen, die gegenseitige Fellpflege, Rumhoppeln, Chillen, Streiten und Sex. Das ist für mich ein himmelweiter Unterschied zu komerziellen Haltungsformen.

Brackenlady
04.09.2009, 16:23
Bei zu viel Inzucht können Zahnfehlstellungen, genetische Defekte, Missbildungen, geringere Vitalität und geringere Widerstandskraft gegen Krankheiten entstehen.