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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hühner kontro Bioabfall



Meggy24
26.08.2009, 18:38
Heute hab ich während der Autofahrt eine schöne Geschichte im Radion gehört.

Im Belgischen Diest wurden die Kosten für den Biomüll zu teuer und damit auch die Bewohner sparen konnten, kaufte die Stadt 5000 Hühner und stellte pro Familie 3 Hühner zu Verfügung um den Bioabfall zu verringern.

Ich finde so was schön. Hühner sind zwar keine Abfallanlage, aber um den Bürger mal zu zeigen, wie man Kosten sparen kann und auch noch einen Nutzen davon hat, find ich gut.

Taube-deluxe
26.08.2009, 19:04
Klingt super Aber die Tiere werden bestimmt Krank !!!
Irgend ein Penner schmeist bestimmt seine Pillen oder Rattengift in die Bio-Tonne.
Und dann kommen bestimmt noch Tierarzt kosten dazu.
Frage werden die Tiere von der Stadt gehalten oder bei jeder Familie Privat zu Hause.....Und wo spart man da ? Bei Bio-Müll ein Kompost würde in Belgien ja ausreichen.
Aber gute Geste.

Philipp G.
26.08.2009, 19:12
Seid mit nicht böse, aber ich halte diese Idee schlichtweg für idiotisch!

Meggy24
26.08.2009, 19:41
Original von Taube-deluxe
Irgend ein Penner schmeist bestimmt seine Pillen oder Rattengift in die Bio-Tonne.
Frage werden die Tiere von der Stadt gehalten oder bei jeder Familie Privat zu Hause.....Und wo spart man da ? Bei Bio-Müll ein Kompost würde in Belgien ja ausreichen.
Aber gute Geste.

Wie kommst Du denn darauf?

Die Hühner wurden an die Familien abgegeben. Die Stadt hat die nicht behalten. Aber das habe ich auch geschrieben. Somit geht doch nur um den Bioabfall, den jede Familie selbst produziert.

Warum soll man so was nicht machen, wenn es doch jedem Einzeln Nutzen bringt. Da ist eine Stadt, die macht was und dann ist es auch nicht ok. Irgendwie kann ich die Reaktion nicht nachvollziehen.

hajo.falk
26.08.2009, 20:09
Original von Philipp G.
Seid mit nicht böse, aber ich halte diese Idee schlichtweg für idiotisch!
und womit kann man das begründen? Die Idee ist gut, nur hier in Deutschland nie durchführbar.

Beispiel: in Texas habe ich viele Hausschwalben alleine an den Autobahnen gesehen. warum? sie durften ihre Nester an den Brücken bauen. Hier nicht möglich, die Brücken könnten Schaden nehmen. Hier sterben nach und nach die Bauernschwalben (Kaminschwalben oder Rauchschwalben) und die Hausschwalben (Mehlschwalben) aus. Es bekommen beide Arten keine Möglichkeit zu nisten bzw. kein Nistmaterial.

Meggy24
26.08.2009, 21:00
Ich weiß. Hier sind leider zu viele zu engstiernig.

Aber was die Schwalben betrifft. Die Schwiegereltern meiner Tochter setzen ihr Auto im Sommer auf die Straße, da in der Einfahrt die Schwalben brüten. Sie setzen das Auto raus, damit es nicht immer zugekotet wird. Denn irgendwann fliegen die Schwalben ja wieder gen Süden und das Auto kann wieder rein.

Leider können an unserem Haus keine Schwalben brüten, da keine Möglichkeit besteht. Ansonsten fliegen hier bei uns sehr viele Schwalben herum.

Es ist doch wie überall. Wenn doch jeder einzelne was macht, kann man doch auch was bewirken und nicht immer darauf warten, dass der Staat was macht.

An dem Beispiel von Belgien ging es mir eigentlich nur um die Idee, den Menschen dort Hühner zu geben, damit die Menschen dort für sich selbst was bewirken können.

Aber die Idee mit den Brücken ist gut. Wer weiß, wieviel Schwalben sich dort schon ein Nest gebaut haben und wir haben es nicht mitbekommen. Oder?

legaspi96
26.08.2009, 21:31
das befinde ich für Unfug!
Wenn ich mir die Mülltrennng mancher Menschen ansehe, denke ich, das diese Hühner entweder sehr robust sein müssen oder sehr bald krank werden und sterben.
Wenn die Denkweise in Belgien anders ist als die in Deutschland wäre das eine gute Idee! Aber hier bei uns ist sich jeder selbst der Nächste und wenn er/sie meint etwas in den Biomüll werfen zu müssen dann tut er/sie das ohne Skrupel.

marina 2
26.08.2009, 22:04
Man kann Hühner, oder auch alle anderen Tiere nicht nur mit Bioabfall ernähren. Das sind doch keine Mülltonnen.
Ein Auslauf mit verschiedenen Pflanzen fehlt ihnen da ebenso wie eine ausgewogene Körnermischung und entsprechende Mineralstoffe.
Da fehlt die Achtung vor dem Tier.
Gebt den Herren Stadtoberhäuptern erst mal ein schlaues Buch in die Hand!

acer
26.08.2009, 22:26
Super Idee! Nein, Hühner sind keine Müllschlucker aber es gibt eigentlich auch keinen Müll. Alle organischen Substanzen, die wir Menschen nicht mehr verwerten können, sind für andere Lebewesen durchaus noch Nahrung. Ich kippe meinen Hühnern auch oft den Komposteimer hin und lasse sie auswählen was sie davon noch mögen. Mag sein, dass es nicht das Optimum ist aber Haustiere haben zu allen Zeiten von den Speisen und Speiseresten der Menschen mitgelebt. Die Produktion von extra Tiernahrung ist ein Luxus unserer Wohlstandsgesellschaft auf Kosten der armen Länder.
Besonders gut an der Aktion finde ich, dass sich kein Nachbar mehr über die Hühner beschweren kann denn die sind ja sozusagen im öffentlichen Dienst. ;D

vonWelsum
26.08.2009, 22:29
Ich find es keine schlechte Idee.
Ich kenne eine 5 köpfige Familie, die ernähren ihre 4 Hühner nur aus Abfall aus der Küche. Und es funktioniert sehr gut.

miradea
26.08.2009, 23:00
Ich finde die Idee gut - die Geschichte ist aber schon alt. Nämlich genau so alt wie meine Hühnerhaltung :P

Mein damaliger Freund und ich haben vor ca. 4 Jahren von dieser Geschichte gehört und spontan gedacht: super Idee! Da bei uns der Kompost auch immer überlief haben wir uns dann auch Hühner zugelegt. Damals nur 4 Zwerghühner...

Inzwischen habe ich den Freund zwar nicht mehr - aber dafür 14 Hühner :laugh

So einfach "hier hast du 3 Hühner - Biotonne her" war das nicht. Die Hühner wurden sozusagen "umgelegt" auf Halter. Wenn meine Nachbarn keine Hühner halten wollen oder können, dann nehme ich halt deren Hühner und sie bringen mir den Biomüll. Auf jeden Fall kamen dann die Biotonnen weg.

Der Grund war: man hatte errechnet, dass eine durchschnittliche Familie genau so viel Biomüll produziert wie 3 Hühner "verbrauchen".

Hier der Pressetext:


Anfang 2005 wurden in Diest die herkömmlichen Biomülltonnen abgeschafft. Die Einwohner von Diest sollten nun dafür sorgen, dass der von ihnen produzierte Biomüll ordnungsgemäß entsorgt wird. Deswegen verschenkte Diest 6000 Hühner an ihre Einwohner. Dahinter verbirgt sich folgende Rechnung: ein Huhn frisst in etwa den Biomüll, den ein Mensch in einem Jahr produziert, das sind ca. 50 Kilo. Wer kein Huhn halten kann, soll es an seine Freunde geben und den Biomüll dann zu diesen bringen. Positiver Nebeneffekt: Frische Eier.

Meggy24
26.08.2009, 23:03
Schön :bravo, da hat es jemand verstanden.

So genau wurde es im Radio nicht erklärt, wie Du es jetzt geschrieben hast, aber den Sinn hab ich schon verstanden.

Danke für Deine Erläuterung

miradea
26.08.2009, 23:07
Ja - ich finde die Idee immer noch toll.

Aaaaaaber: von Kieselgur, Flubenol, Verminex, PetVital, etc. hat keiner gesprochen.... :weglach

Taube-deluxe
26.08.2009, 23:13
Ich finde Schweine währen als verwerter besser, aber dann kommt die Schweine grippe und alle :bash . Jetzt kommt bestimmt die Vogelgrippe und die Stadt wird zum Karantenebereich oberster Klasse erklärt.

legaspi96
26.08.2009, 23:14
@miradea
das ist doch Unfug!
Die Biotonnen kan man nicht mit Hühnerhaltung loswerden, sondern indem man Eigenkompostierung anmeldet.

legaspi96
26.08.2009, 23:18
@Taube-deluxe Taube-deluxe
da hast Du allerdings recht. Schade eigentlich, da die Schweine wirklich so einiges an Bioabfällen abkönnen.

acer
26.08.2009, 23:28
Original von legaspi96
@miradea
das ist doch Unfug!
Die Biotonnen kann man nicht mit Hühnerhaltung loswerden, sondern indem man Eigenkompostierung anmeldet.
Das stimmt so nicht. Kompostieren kannst du nur ungekochte pflanzliche Abfälle. Die sind aber nur ein Teil der im Haushalt anfallenden Speisereste. Alles Andere würde auf dem Kompost Ratten und Mäuse anziehen. Da sind Hühner doch nützlicher.

Kaja
27.08.2009, 00:16
Mmh kommt auf den Kompost an. Geschlossene Warmkomposter vertragen auch mal Fleisch und gekochtes, solange man genügend trockenes Pflanzenmaterial zumischt.

Prinzipiell finde ich die Idee super. Von der Problematik der Verwertung des Biomülls aus gesehen. Aus der Warte der Hühner mag es jedoch nicht so ideal sein. Hat alles seine Vor und Nachteile je nachdem von wo man es betrachtet.

Der beste Müll ist immernoch der, der garnicht erst produziert wird. ;)

Gallus
27.08.2009, 02:16
Original von legaspi96
das ist doch Unfug!
Die Biotonnen kan man nicht mit Hühnerhaltung loswerden, sondern indem man Eigenkompostierung anmeldet.

Man sollte die Sache nicht so sehr nach dem Prinzip "entweder oder" sehen. Anders gesagt: Man kann doch eines tun, ohne das andere zu lassen.
Diese Herangehensweise wird meines Erachtens beim Versuch von Problemlösungen generell zu wenig berücksichtigt, weil sich immer sofort "Fronten" bilden, von denen jede ihren Standpunkt wie ein alleinseligmachendes Dogma verteidigt, statt erst einmal zu prüfen, was vom Standpunkt der anderen Sichtweise vielleicht eine brauchbare Ergänzung der eigenen wäre.
Das Problem des organischen Abfalls (mir gefällt das Wort Bio-Müll nicht) in den völlig verstädterten Überflußgesellschaften wird sich weder mit Eigenkompostierung noch mit Hühnerhaltung loswerden lassen. Weil die Mehrzahl der Menschen, die in städtischen Verhältnissen wohnt, weder die Möglichkeit zur Eigenkompostierung noch zum Hühnerhalten hat.
Aber es ist doch gut, wenn wenigstens etwas ausprobiert wird, was das Problem des organischen Abfalls wenn schon nicht beseitigt, so doch besser in den Griff bekommen läßt. Daß diese Lösungen naturgemäß nicht rundum optimal sind, sollte nicht dazu führen, überhaupt keine zu suchen. Und wenn Menschen, wie im Falle Diest, durch einen solchen Versuch vielleicht erst überhaupt einmal zur Hühnerhaltung kommen, dann ist das doch schon an sich ein Erfolg. Denn der mit Tieren beschäftigte Mensch wird ganz von selbst eine andere und verantwortlichere Einstellung der Natur gegenüber entwickeln. Er wird sich auch mit seinen Hühnern befassen und sich fachlich über sie informieren - was dazu führt, daß er den organischen Abfall nicht als Alleinfutter betrachtet und auch darauf achtet, aus welchen Substanzen jener besteht.
Auf alle Fälle sind solche Überlegungen einen Versuch in der Praxis wert, meine ich.


Grüße aus Portugal!

legaspi96
27.08.2009, 08:22
gut, dann ist das eben in Rheinland Pfalz anders. Hier bezahlt man trotz Hühner für die Biotonne, wenn man keine Eigenkompostierung nachweisen kann.

miradea
27.08.2009, 10:01
Ich mag das Wort Müll in dieser Beziehung auch nicht, denn dass, was in der Biotonne landet, ist keiner. Wir hatten damals übrigens auch gar keine Biotonne, sondern inzwischen 2 prall gefüllte Komposter, da wir sehr viel Gemüse essen. Und was darin landete war Hauptsächlich Reste von Möhren, Zwiebeln, Salat, Kohlrabi etc... und ab und an mal trockenes Brot - das alles bekommen nun die Hühner.

Was bitteschön darf in die Biotonne, aber nicht ins Huhn? :grueb

Seit ich die Hühner habe dümpelt mein Komposter so vor sich hin. Reste, die ich nicht den Hühnern geben mag, wie zum Beispiel mal eine vergammelte Bolognesesoße, die vergessen wurde, die kriegen weder die Hühner, noch wandert sie auf den Kompost. Die kommt bei mir einfach ins Klo oder in den Hausmüll - je nach Konsistenz.

Dass man die Hühner aber NUR mit dem Biomüll ernähren kann ist natürlich Quatsch. Das haben wir auch schnell gemerkt. Aber die Idee ist trotzdem immer noch gut.

hajo.falk
27.08.2009, 11:54
Original von miradea
Die kommt bei mir einfach ins Klo oder in den Hausmüll - je nach Konsistenz.
in der Kanalisation, können sich bei der Kloentsorgung, prächtig die Ratten vermehren. Dadurch sind sie sehr nah beim Menschen und kommen auch gerne mal durch die Toilette zu Besuch, wenn es evtl. nichts mehr gibt. Auf den Müllplätzen gibt es sie auch, nur etwas weiter weg.

miradea
27.08.2009, 13:26
Ich bin nicht an die Kanalisation angeschlossen - habe eine eigene Klärgrube ;)

Lonox
27.08.2009, 14:24
Die grundsätzliche Idee halte ich für gut.

Meine Nachbarn finden unseren Minizoo auch toll - allerdings will keine diese Verpflichtung haben - sehr wohl aber all die leckeren Produkte.
Eine Kuh macht "muh" - viele Kühe machen Mühe...
Im Zeitalter des Überflusses liegt der gesellschaftliche Fokus ja eher auf verpflichtungsarmer Freizeit.

Wir verwerten alles an organischen Garten- und Küchen-"Abfall".
Entweder werden Kaninchen oder Hühner damit zugefüttert oder aber wertvoller Kompost produziert...

oplisdop
02.09.2023, 19:32
Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, dass die Nahrung, die Sie Ihren Hühnern geben, sicher und gesund für sie ist. Ein ausgewogener Ernährungsplan für Hühner sollte neben Küchenabfällen auch aus speziellem Hühnerfutter und frischem Wasser bestehen.

Es ist großartig, dass Sie Nachhaltigkeit und die Nutzung von Ressourcen in Ihrem Haushalt fördern, aber es ist wichtig, die Bedürfnisse Ihrer Tiere zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass sie eine ausgewogene Ernährung erhalten.

Blindenhuhn
02.09.2023, 19:37
Der letzte Beitrag in diesem Thread ist von August 2009. :laugh

anna.u
02.09.2023, 19:49
Das Antworten auf Uralte Threads scheint momentan ein neues Hobby zu sein... ;)

zfranky
02.09.2023, 19:51
:D Zumindest lernt man dadurch Usernamen und Avatare kennen, die man vorher weder gesehen noch gelesen hat. In dem aktuellen thread kannte ich exakt eine Userin..

morgan
02.09.2023, 20:15
Und nicht zu vergessen, die Höflichkeitsform in der Anrede aller erste Sahne.:laugh

chtjonas
14.09.2023, 05:02
Was für ein Troll ist das denn? ???

Viagra-Werbung und ein obskurer Link in einem scheinbar zum Thema gehörenden Text versteckt!!!

Hoffentlich klickt keiner diesen "wichtig"-Link an.
:mad: :mad: :mad:

Chickenalarm
14.09.2023, 07:50
So eine Geschichte gab es schon in Frankreich https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/gratis-huhner-als-mullschlucker-3930472.html und wenn ich mich recht erinnere, auch eine Diskussion im HüFo dazu. Vielleicht haben sie sich in Belgien vom Erfolg dort leiten lassen