PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stall und Auslauf wie gross?



Karin2005
04.08.2005, 20:55
Hallo,
als blutige Anfängerin habe ich einige Fragen, die ich gerne in diesem Forum stellen möchte. Meine erste betrifft die Grösse des Stalles sowie des Auslaufs. Ich möchte den Tieren mehr als den vorgeschriebenen minimalen Platz bieten, wieviel aber ist für ca. 5 Hühner (ruhige Rasse) an Raum in Stall und Auslauf angemessen? Der Auslauf wird nicht offen sein, deshalb auch aus finanziellen Günden limitiert.
Karin

FENDT-Michi
04.08.2005, 22:37
hallo.
Ich habe mal gelesen das man auf einen Quadratmeter 2-3 hühner halten kann (je nach größe der hühner)
Ich selbst plane einen stall mit etwa 12 quadratmeter für 6-7 hühner

bettelhuhn
04.08.2005, 23:26
Karin, Deine Frage habe ich mir mehrmals durchgelesen. Ich verstehe insbesondere den letzten Satz nicht. Vielleicht geht es auch anderen so, die Dir gerne antworten würden.

Thomas

Karin2005
05.08.2005, 07:19
Hallo Thomas,
entschuldige, ich habe mich wohl etwas umständlich ausgedrückt.
Was ich fragen möchte: Der geplante Stall und der Auslauf sind für etwa fünf Hühner gedacht. Der Auslauf wird oben mit Netz oder Drahtgeflecht zugemacht (wegen Greifvögel). Da ein Zaun ja nicht ganz billig ist, kann ich den Auslauf nicht so gross gestalten, wie ich eigentlich möchte. Es ist mir aber auch wichtig, dass es den Tieren gut geht.Ich werde keine Rasse wählen, die sehr aktiv ist.
Welche Grösse würdet ihr nun für den Stall und den Auslauf empfehlen (bitte getrennte Angaben)?

Liebe Grüsse
Karin

bettelhuhn
05.08.2005, 23:30
Nun, wenn Du in einem stark gefährdeten Greifvogelgebiet wohnst, kann ich Deine Planung verstehen. Du möchtest die Tiere möglichst schützen. Ich glaube jeder Hühnerhalter wünscht sich einen naturnahen Auslauf mit möglichst geringen Gefahren für seine gefiederten Freunde.

Dabei ist die zur Verfügung stehende bewachsene Fläche ein wesentliches Kriterium. Möglichst viel mit wenig Aufwand an Geld zu schützen und den tieren noch etwas bieten in bezug auf naturnahen Auslauf.

Eine schwierige Frage, die im wesentlichen von Deinem Geldbeutel und Deinem Bedürfnis abhäng die Gefiederten zu schützen. Ein Huhn sollte schon so um die 10qm zur Verfügung haben, mehr ist sicher besser. Aber es kommt letzendlich auf die Gestaltung des Auslaufs an. Man kann auch auf Risiko gehen, im Bewusstsein, dass es Verluste geben kann durch Greifvögel. Das betrifft meist nur ein Tier, beim Marder kann das im Totalbestandausfall enden.

Wenn Du meine Meinung hören willst, dann würde ich es ohne Netz ausprobieren, mit dem Wissen das es schiefgehen kann und dann nach einer Lösung suchen wenn es passiert ist. Marder und Fuchs sind in in der Statistik weitaus schlimmer und den Hühnis den Genuss eines erlebnisreichen Ausflugs in die Natur vorzuenthalten, weil man Angst vorm Habicht hat, erscheint mir so, als würde ich jeden Abend eine Tüte Chips mit etlichen Bier inhalieren und hätte Angst bei Gewitter ins Freie zu gehen.

Die Einstellung zu den Gefahren liegt bei Dir.

Alles Gute Thomas

Auguste
06.08.2005, 10:28
Hallo Karin

ich bin noch relativer Neuling, habe aber bis vor zwei Jahren 2 1/2 Jahre lang 6 Hennen gehalten auf ca 50 qm Auslauf. Bei diesem Besatz war nach einem Jahr nichts mehr grün, also nichts mehr mit naturnah.
Jetzt habe ich nur 3 Hennen, bei denen habe ich jetzt aber das Problem, dass nur eine legt. Am Kot und beim Beobachten der anderen stelle ich fest, dass die einfach zu viel Grünes fressen und zu wenig vom Futter. Das scheint mir alles Vor- und Nachteile zu haben.

Der Stall spielt m.E. eine untergeordnete Rolle, der dient eh nur dem Schlafen und Eierlegen.
Mein Stall war/ist superklein (ehemalige Hundehütte aus Holz). Nachdem damals das Milbenproblem derart Überhand genommen hatte, musste ich alle Tiere schlachten. Die Hütte ist jetzt mit Ytong ausgemauert und verputzt, das Dach durch Eternit ersetzt und lässt sich jetzt super schnell und einfach reinigen und ausbrennen (rückengerecht auf 1m Stelzen; die Hütte, nicht ich ;))
Nach meinen Erfahrungen geht beim Stall Pflegeleichtigkeit und Hygiene vor Platz (sofern sie Auslauf haben).
Ein kleiner Stall ist im Winter auch eher kuschlig warm.

Der Habicht kreist bei uns auch sehr aktiv, aber durch große Büsche im Gehege kann, glaube ich, nichts passieren. Ich habe jedenfalls schon beobachtet, wie die Hühner in Deckung gegangen sind, als er tief gekreist ist.
So, jetzt habe ich mich als Anfänger mal erdreistet, zu beraten.

Annette

Arne
06.08.2005, 21:46
Original von Auguste
...Der Habicht kreist bei uns auch sehr aktiv, aber durch große Büsche im Gehege kann, glaube ich, nichts passieren....

;D ;) Wenn Du einen Greifvogel kreisen SIEHST, dann ist es mit Sicherheit kein Habicht sondern entweder ein Bussard oder ein Milan. Also beide ungefährlich für Hühner!! Der Habicht kreist nur bei EINER "besondern Gelegenheit" und DIE hat nix mit Beutefang zu tun ;)
Wenn der Habicht zuschlägt, dann ist er auf einmal DA! OHNE sich vorher sehen zu lassen!! Weitere Strecken legt er im gradlinigen Gleitflug, unterbrochen durch 5-6 maligem Flügelschlagen, zurück.
Bitte nimm' es mir auch nicht übel, wenn ich Dir Deine Illusion vom "Schutz der Hühner durch Bewuchs" nehme: weder hohe Büsche noch dichte Brombeerhecken bieten Schutz gegen Habichtsangriffe (nach rund 30 Jahren eigener "Erfahrungen" und Versuche mit verschiedensten Bewuchsarten kann ich Dir versichern, daß nur Netze zuverlässig gegen Luftpiraten wirken 8))!!

Auguste
07.08.2005, 07:28
So, dann ist also der Bussard bei uns unterwegs, danke, Arne, für die Info.
Du hast recht, diese großen Vögel kann ich nicht unterscheiden; So pfeifende Ruftöne geben diese UFOs von sich ???

Dass die Büsche keinen ausreichenden Schutz bieten, enttäuscht mich aber sehr! Frage mich, wie der Habicht das durch Buschwerk schafft, stößt der nicht von oben zu?
Ein Netz kommt für mich aber trotzdem nicht in Frage, wüsste gar nicht, wie ich das machen sollte, die Büsche sind z.T. 4m hoch.
Außerdem bin ich nicht der Typ, der jedes Restrisiko ausschalten will.

Das Leben ist lebensgefährlich und endet stets mit dem Tod

Gruß
Annette

Arne
07.08.2005, 13:10
Original von Auguste
So, dann ist also der Bussard bei uns unterwegs, danke, Arne, für die Info.
Gern geschehen ;) 8)


Du hast recht, diese großen Vögel kann ich nicht unterscheiden; So pfeifende Ruftöne geben diese UFOs von sich ?

Am besten kann man die einzelnen Greife an ihren unterschiedlichen Flugsilhouetten unterscheiden, die Rufe klingen meist sehr ähnlich


Dass die Büsche keinen ausreichenden Schutz bieten, enttäuscht mich aber sehr! Frage mich, wie der Habicht das durch Buschwerk schafft, stößt der nicht von oben zu?

Der Habicht ist ein Überrumplungsjäger, der sich am liebsten von einem hohen Ansitz (hoher Baum o.ä. in relativer Nähe!) auf seine Beute stürzt. Dann jagt er in ca. 1 Meter Flug"höhe" auf seine Beute zu und schlägt zu, bevor das Opfer überhaupt realisiert, daß der Tod ihm schon im Nacken sitzt. Von daher haben die Opfer auch einen solchen Schock, daß sie keine Schmerzen spüren. Also nix mit "Nur von Oben angreifen"!
Fazit: der Habicht kann als einziger Greifvogel unserer Regionen (Ausnahme bildet nur der nordische Gerfalk!) nötigenfalls auch von UNTEN zuschlagen (also bei einer flirgenden Beute; unter dem Erdboden schafft er es nicht, ein Huhn zu schlagen! 8)). Die -meisten- Falken schlagen nur in der Luft, Adler lieber am Boden bzw. im Wasser.


Ein Netz kommt für mich aber trotzdem nicht in Frage, wüsste gar nicht, wie ich das machen sollte, die Büsche sind z.T. 4m hoch.
Außerdem bin ich nicht der Typ, der jedes Restrisiko ausschalten will...

Wenn Du in der Mitte eine 5 Meter hohe Stütze unter das Netz stellst, dann sind die 4 Meter hohen Büsche außen vor. Aber wenn Du das "Restrisiko" liebst, dann ist das natürlich DEINE Sache.... :-X :-/

Auguste
10.08.2005, 06:05
Also Arne, lieben tu ich das Restrisiko nicht gerade. Da gibt es andere Methoden, sich zu thrillen, die nicht gerade auf Kosten anderer gehen. Um jeden Preis ausschließen möchte ich es aber nicht.
In diesem Fall wäre mir das Käfiggefühl durch so ein Netz ein zu hoher Preis.
Wenn wirklich mal ein Huhn dem Habicht zum Opfer fällt.. :o... dann denke ich vielleicht über den Zirkuszeltpfosten nach.

Annette

Carsten
10.08.2005, 08:52
Bei und im Weserbergland kreist der Rotmilan in großen Stückzahlen.

Erfreulich finde ich, dass es hier auch wieder Turmfalken gibt und die große Anzahl von Weihen, die man zur Zeit bei uns beobachten kann, fasziniert mich unheimlich!

Hamster
10.08.2005, 11:14
Hallo Annette,

wir haben 11 Hühner und drei Hähne (Holländische Zwerge) und die laufen völlig frei auf ca. 3000 m² rum. 2 Hühner sind weg :heul angeblich wars der Fuchs, ich habe mehr den Nachbarshund in Verdacht, der haut immer wieder ab und jagt alles, was ihm vor die Nase kommt (Fasane, Hasen und Rehe).

Wir spielen natürlich auch oft mit dem Gedanken, ein Gehege zu bauen, aber dann denke ich, wenn Fuchs oder Marder da rein kommen (z.B. unter den Zaun durchbuddeln), dann haben die Hühner alle keine Chance mehr, ohne Zaun können sie sich selber in Sicherheit bringen, nach dem letzten Überfall durch einen Hund (da waren wir zum Glück zu Hause) mußten wir ein Junghuhn vom Dach holen. :daumenhoch

Mit Greifen haben wir keine Probleme, nur Bussarde und Falken, für den Habicht ist alles viel zu offen, der könnte sich nur in den Bäumen genau neben dem Wohnhaus verstecken, direkt an der Straße, das macht er wohl nicht.

Arne
10.08.2005, 20:14
Original von Carsten...und die große Anzahl von Weihen, die man zur Zeit bei uns beobachten kann,...


Hmhm, eine Wiesenweihe habe ich schon 1983 auf der großen Wiese der Justizausbildungsstätte Brakel beobachten dürfen (der Gaukelflug ist wirklich faszinierend!). Dort habe ich im selben Jahr auch zum ersten Mal einen Sperber -nur knapp 5 Meter von mir entfernt- aufgebaumt sitzen sehen.
Die Turmfalken haben -als Kulturfolger- eher weniger unter Rückgang gelitten: sie waren schlicht und ergreifend in die Städte "ausgewandert".
Kann es sein, daß Du eher die WANDERFALKEN meintest? 8)


...für den Habicht ist alles viel zu offen, der könnte sich nur in den Bäumen genau neben dem Wohnhaus verstecken, direkt an der Straße, das macht er wohl nicht...

:rofl Die Habichte und Sperber sind berühmt/berüchtigt dafür, daß sie im Jagdeifer auch in offene Fenster und Türen reinfliegen!! Ein Zuchtfreund von mir hatte irgendwelche "* Hochflieger" und dem ist Sonntags der Habicht -hinter einer seiner Tauben hinterher!- quasi mitten auf dem Sonntagskuchen gelandet!! Verlass' Dich also lieber nicht darauf