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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ställe auch ausbruchsicher machen



MonaLisa
12.06.2009, 12:31
Heute morgen verstarb mein schöner Araucaner-Mixhahn Hugo in Erfüllung seiner selbst auferlegten Pflicht. Er könnte noch leben, wenn er einfach mal seine Mädels nicht hätte verteidigen wollen.
Gegen 4 Uhr gackerte es mal wieder aufgeregt im großen Gehege. Dort befinden sich 2 Separees mit Schlafboxen aus ehemaligen Kaninchenställen, stabil und ca 70cm über dem Boden angebracht. Das Gehege hat einen 1,80m hohen Zaun, 40cm tief noch Untergrabschutz. Die Boxen sind einbuchssicher, aber leider nicht hahnausbruchsicher - wie ich nun weiß. Der Deckel ist ziemlich schwer, ich kann ihn gerade noch öffnen (ist so auf ca 1,5m Höhe), davor ist nichts worauf ein Fuchs klettern könnte, um den Deckel anzuheben.
Hahn Hugo fand mein Mann um 5 Uhr kopflos im großen Gehege (die Boxen haben Schiebetüren nur zu den Separees, rundum mit Estrichmatten zugenagelt, Türen nachst zu), Federn überall. Seine Mädels gesund, aber etwas unruhig in der noch geschlossenen Box, schauten durch das geschweißte Frontgitter raus.
Fuchs- oder Marderhundspuren fand ich im großen Gehege und außerhalb beim Gluckengehege auch. Dort hatte er an 3 Stellen gegraben, aber nach 10cm aufgegeben (der Draht reicht dort leider nur 15 cm tief, puh). Die Glucke ist zusätzlich noch nachts in ihrer Box mit den Küken eingeschlossen, aber vor Panik hätte sie vielleicht die 10 Küken (alles Hugos erste Und nun auch letzte Brut) verletzt.
Dann muss der Räuber zum großen Gehege über den Zaun gesprungen sein, hat leicht am Deckel der Box gekratzt und Hugo dabei diesmal so in Panik versetzt, das er irgendwie den Deckel hochgehoben hat, rausgekommen ist und zum Opfer wurde.

Tja, so schnell kann es gehen, selbst bei einbruchsicheren Ställen. Gelernt habe ich dadurch, dass die Boxen noch Panik-ausbruchsicher gemacht werden müssen. Also noch einen Riegel ran. Man, ich hab da schon überall Schlösser, Türen, Gitter dran wie bei Fort Nox, und es hat trotzdem nicht gereicht. 12 Jahre haben sich die Füchse woanders bedient, aber dort sind die Ställe jetzt wohl leer. Den Hahn selbst hat er nicht über die 1,80m rüberbekommen, deshalb fehlt wohl auch nur sein Kopf, direkt am Körper abgetrennt.
Er war der netteste und ruhigste Hahn, den ich je hatte und besonders fürsorglich zu den Hennen und zutraulich zu uns. Er sollte demnächst die ganze Herde übernehmen, da Henkel uns neuerdings angreift.
Nun hoffen wir auf einen netten Nachwuchs-Hahn bei Hugos Küken.

Mit dem Fuchs werden wir weiterhin rechnen müssen, er durchstreift schon lange unseren Garten jeden Morgen. Vor Hunden hat er keine Angst, da die vielen Zäune die Hunde aufhalten, ihn aber nicht.

Heute nachmittag wird also wieder gebaut und geschraubt. Mist, und wir dachten, nach den ganzen Umbauten der letzten 3 Jahre wären die Hühner jetzt sicher.

Traurige Grüße
Petra

Gizzy
12.06.2009, 14:09
Hallo Petra,
das tut mir sehr leid für Dich und Deinen Hahn!
Das ist schon komisch, Hochsicherheitstrakt und trotzdem kann der Fuchs zuschlagen ???
Noch habe ich Gott sei Dank keine Probleme, aber im Hinterkopf immer die Angst das doch was passieren könnte. Zumal meine Türen nicht 100 % schliessen. Muss immer zusätzlich noch mit einem schrägen Stamm absichern!
Ich sehe, es muss dringend gemacht werden, bevor vielleicht der Riegel bricht und der Stamm wegrutscht!
LG
Tina

AlexL
12.06.2009, 18:31
das tut mir leid für hugo und natürlich für euch. bleibt zu wünschen, dass eines seiner küken ein würdiger nachfolger wird!

labschi
12.06.2009, 22:25
Der arme Hugo! Tut mir furchtbar leid um ihn. Aber da hättest Du ja nicht mit rechnen können, so sicher, wie das eigentlich alles bei Dir ist.

Ich drücke die Daumen, daß ihr einen guten Hugo II. wieder bekommt.

LG
Labschi

MonaLisa
15.06.2009, 10:36
Tja, irgendwie übersieht man wohl immer etwas, egal wie sicher man meint gebaut zu haben.
Am Kükengehege haben wir jetzt 50cm große Platten rund herum gelegt, dazu noch die ersten 30cm Zaun mit Brettern verstärkt, Zwischendrin den punktgeschweißten Volierendraht noch mit Brettern stabilisiert. Sieht aus, als wollten wir Tigerbabys darin halten.
Wir haben den ganzen Freitag Nachmittag gebaut. Nicht auszudenken, wenn er meine Glucke mit den Hugo-Kindern erwischt...
Bei den Schlafboxen sind wir noch am Überlegen. Das Boxendach ragt überall 8 cm rüber, einen einfachen Riegel können wir da nicht anbringen. Dazu ist auch das Dachfutter nicht stabil genug bei Punktbelastung. Wahrscheinlich werden wir durchbohren und eine große Platte als Gegenlager nehmen. Jetzt liegen erst mal schwere Steine auf dem Dach, das können nicht mal wir anheben.

Der Fuchs war bisher nicht wieder im Garten, das sehen wir immer an Bettys Verhalten am Morgen. Vielleicht hat er auch Verletzungen davon getragen. In der Gegend hier werden sonst nur Zwerghühner gehalten, die sind nicht so wehrhaft, wie es mein Hugo sicherlich war. Den vielen Federn im ganzen Gehege nach zu urteilen, muss der Kampf lange gedauert haben, denn am Körper selbst war er nicht angefressen, aber überall fehlten Federn.

Ich bin immer noch traurig. Hugo war der erste so überaus freundliche und soziale Hahn, dazu noch Wenigkräher. Sein Gefieder war cremeweiß mit einem Hauch von Goldbraun am Hals und dazu waren seine Ständer und sein Schnabel leuchtend orange-gelb. Das sah mit seinem roten Kamm einfach edel aus. Seine Küken scheinen bisher alle grüne Beine zu bekommen, schade, aber 3 sind ohne Schwanzfedern bis jetzt. Und sie sind auch schon von sich aus sehr zutraulich.

Das lässt hoffen.

Gruß Petra

hühnerling
15.06.2009, 14:11
Wie schade! Das erinnert mich an meinen AraucanaXRhodeländer-Hahn vom letzten Jahr: Nachdem er mehrfach und über einen längeren Zeitraum verschiedene Hennen gerettet hatte, ist er letztendlich dann doch in Pflichterfüllung dem Habicht zum Opfer gefallen.

:troest LG Hühnerling

MonaLisa
15.06.2009, 17:28
Hier ein Bild von einer der Boxen. Diese hier kann ich noch recht einfach verschließen, da an den Seiten die Latten von oben runterkommen. Bei der anderen Box ist das nicht so, da sie auf eignen ca 70 cm hohen Beinen steht und nur am Gitter befestigt ist, ansonsten gleiches Prinzip. Der Deckel geht mittels Scharniere zum Gitter hin auf.
Habt ihr eine Idee, wie das möglichst einfach zu verschließen ist und man den Deckel täglich einfach zwecks Saubermachen etc. wieder aufbekommt?

Gruß Petra

hühnerling
15.06.2009, 19:33
An der vorderen Unterseite des überkragenden Dachdeckels eine größere Öse anschrauben und vom unteren Korpus entweder einen Schieber-Riegel mit Splint oder ein kleines Vorhägeschloß anbringen.

LG Hühnerling

carasophie
15.06.2009, 21:03
Auf die Schnelle einen guten Spanngurt mit Rätsche besorgen.

Einfach rundrum machen und festziehen. Zum Öffnen vom Deckel einfach Rätsche lösen, den Gurt lose ziehen, aber drumlassen, so muss man ihn nicht immer wieder herumfädeln.

MonaLisa
16.06.2009, 14:44
Danke für die Tipps.

An einen Gurt hatte ich auch schon mal gedacht, aber den könnte der Fuchs schnell durchnagen, denke ich. Deshalb hatte ich die schweren Beton-Dachsteine vorerst draufgelegt.
Öse anbringen am Dach ist nicht so einfach. Es handelt sich um ein doppeltes Sperrholz mit Leistchen dazwischen und dadurch auch viel Luft. Ich müsste auf jeden Fall durchbohren und eine größere Gegenplatte anbringen. Mal sehen, was sich da machen lässt, dass das dann auch stabil genug ist (Baumärkte haben ja nicht immer das, was ich mir so vorstelle...). Hugo muss schon mit ziemlicher Gewalt den Deckel nach oben gedrückt haben, denn so leicht ist der nicht durch den stabilen Rand.

Aber zumindest sind seine Küken munter und schon sehr zutraulich. Da scheinen sie ganz nach ihrem Vater zu kommen.
Und der Fuchs war seit der Nacht auch nicht mehr in unserem Garten. Betty ist morgens immer ganz entspannt. Hugo scheint wirklich ein nicht gerade leichter Gegner gewesen zu sein. Vielleicht hat es dem Fuchs erst mal den Appetit an meinen Hühner verdorben. Wird leider nicht lange anhalten, aber immerhin.

Gruß Petra
die demnächst den Baumarkt besuchen wird

K1rin
16.06.2009, 15:12
Bei der Frage nach dem nicht mehr so leicht aufmachen, da kam mir spontan die Motorhaube meines Autos in den Sinn. Die wird durch einen Zylinder schwerer gemacht, bzw. ist also durch den Zylinder vor zu schnellem öffnen und schließen gesichert. Also technisch könnte ich mir das gut vorstellen.
Vielleicht wäre das ja auch für den Deckel des Hühnerhauses sinnvoll?

Schwiizer75
16.06.2009, 20:45
mein Auslauf ist nur ein Meter Hoch und ich öffne am Morgen um 08:00 Uhr bis abend kurz vorm eindunkeln das gehege.

den Fuchs habe ich auch schon mehrmals am Waldrand liegen sehen "Sonnenbaden"

was ihn aber daran stört zu meinen Hennen zu gehen ist der Viehhüter von meinem Bruder, wir nutzen gemeinsam den auslauf. Er für schafe und Ziegen ich für Huhnis.

aber wehe wenn der Draht mal nicht zwickt.......