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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hybrid-Hühner



matome
30.07.2005, 09:56
Mast-Hybrid-Eintagskücken der Glucke erfolgreich untergeschoben. Nach 5 Wochen waren die kleinen größer und schwerer als die Glucke.
Wer hat Erfahrung oder Wissen über Hybrid-Hühner ?
Wie alt werden sie, Futter, Haltung usw. usw..
1.8. Ergänzung
Die 3 Eintagskücken für unsere Glucke wurden aus einer Mast-Hybriden-Fabrik "freigekauft. Ich konnte keine anderen kriegen. Zucht,-Qualzucht ist nicht beabsichtigt. Dass mich diese Art Züchterei trifft, damit habe ich nicht gerechnet. Ist schwer auszuhalten.
Trotz tierärztlicher Zuwendung ( 2x Aufbauspritze und hochdosierter Multivitamin ins Trinkwasser) ist das kleingebliebene Küken Freitag gestorben.
Die anderen 2 sind "wohlauf", 8 Wochen alt und je 3 kg schwer.
Übrigens: Ich bin seit Jahren Vegetarier, bin naturverbunden und lehne jede Massenteirhaltung ausnahmlos ab.

matome

apfel7
30.07.2005, 15:29
tach.
grösser als die mutter nach 5 wochen ? ist ja ein unding. die sind ja mordsmässig ueberzüchtet, anderst kann ich mir das kaum verstellen. wenn das der fall ist, dann leben sie garantiert nich lange, da der organismus das auf dauer nicht mitmacht. 1-2 jahre maximal, wenn überhaupt. futtermässig, kriegen diese masttiere, viel eiweisshaltiges futter, dass sie schnell und kräftig wachsen. haltungsmässig brauchen aber auch diese tiere platz und auslauf, da das sonst die knochen nicht mitmachen bei dem gewicht und der grösse.
andrea

bettelhuhn
30.07.2005, 20:41
Wir haben die Hybriden (Mast) immer so weit gezogen, dass Sie ein Gewicht nach dem Schlachten zwischen 4,5Kg und 6kg hatten. Es ist nicht schön für die Tiere. Trotz grossem Auslauf, vorbildlicher Hygiene leiden die Tiere die letzen Tage ihres kümmerlichen Lebens sehr.

Desto Älter sie sind, desto besser schmecken sie. Das Fleisch ist dann schön faserig. Aber ich halte im nachhinein diese Tiere für eine reine Qualzucht und deren Haltung führe ich nicht mehr durch. Man muss es gesehen haben was mit diesen Tieren "Im Alter"(was für ein Hohn) passiert. Leid ist schwer mitteilbar.

Gruss Thomas

chook
30.07.2005, 21:03
Irgendwie verstehe ich Matome's Frage auch nicht ganz. Matome, das was Du da als Eintagsküken gekauft hast, weiterzuzüchten, macht keinen Sinn. Die sind sozusagen 'Endprodukte', aus meist drei oder vier speziellen Elternlinien zusammengekreuzt. Wenn Du die wiederum miteinander verpaarst, erhältst Du nichts brauchbares, da die in der nächsten Generation aufspalten.
Der Sinn und Zweck dieser Masthybriden ist es, rasend schnell auf das Schlachtgewicht zu kommen. Mit 8-12 Wochen sind die quasi fertig, vorausgesetzt die bekommen auch das entsprechende 'Turbofutter'. Die wachsen so dermassen schnell, dass das Skelett oft nicht mithält, wodurch es zu Knochenverkrümmungen kommt. Thomas hat m.E. schon den richtigen Label angebracht: Qualzucht.

Oder war Deine Frage allgemein auf Hybriden bezogen? Sowohl Mast- als auch Legehybriden brauchen auf jeden Fall sehr eiweissreiches Futter, um die ihnen genetisch vorprogrammierte hohe Leistung erbringen zu können. Für Legehybriden ist natürlich eine längere Lebenszeit vorgesehen, aber in der industriellen Haltung sind die nach einem Legejahr ziemlich ausgepowert und werden dann zum Suppenhuhn. Allerdings gibt es hier im Forum auch etliche, die Legehybriden länger halten (d.h. sie auch durch die Mauser und wenigstens in eine zweite Legeperiode bringen). Die Erfahrungen bezüglich Vitalität etc. scheinen ziemlich auseinanderzugehen.

LG
Ute

Katrin
30.07.2005, 23:17
Hallo Matome!

Heutige Masthybriden schaffen es, mit 32 Tagen 1,6 kg zu wiegen. Füttert man sie satt mit Mastfutter kippen sie reihenweise um, selbst bei erfahrenen Mästern. Diese Tiere sind für Hobbyhalter völlig ungeeignet, weil man sie dunkel halten und hungern lassen muß, damit sie überleben.
Ich schließe mich der Meinung von Thomas an: das ist Qualzucht.

VG Katrin

bettelhuhn
31.07.2005, 00:46
Meine Erfahrungen liegen schon ein bisschen zurück, Katrin. Dass es sich noch schlimmer entwickelt hat, wusste ich nicht.

Pervers ist nicht genung, es scheint immer noch ein Stück perverser zu gehen.

Thomas

Landei
31.07.2005, 15:19
Hybriden, das ist doch aber an sich alles, was nicht "Rassehuhn" ist, oder?
Also auch alles, was man so in aller Unschuld am Geflügelmarkt bekommt?
Bislang - rel. große kräftige Hühner mit seidigem Gefieder, legen fleissig, leben robust, suchen sich ganz viel Futter draussen (kriegen Weizen u. Legemehl u. Gemüsereste u. Kartoffelschalen (vom Bauern) und sind, zugegeben, zumeist recht fleissige Legerinnen.
???
Gibt vermutlich verschiedene Abstufungen von Hybriden - extreme Züchtungen die sich totlegen oder verfetten, und solche die einfach Kreuzungen von diversen Hühnerrassen sind, unkompliziert zu halten sind, nicht viel Extrawurst brauchen, und fertig, oder?

Scybalon
31.07.2005, 16:32
Nunja, mit der biologischen Definition von "Hybride" hast du schon recht, es bedeutet nichts anderes als eine Kreuzung aus verschiedenen Rassen.

Allerdings hat sich der Begriff nunmal für anderes eingebürgert, bei Pflanzen zum Teil etwa für robuste und sehr schöne, aber nicht fortpflanzungfähige Kreuzungen (aus verschiedenen Arten).

Bei Hühnern spricht man meist von Lege- und Mast-Hybriden.
Sie sind das Ende einer jeweiligen Zuchtreihe, die für den jeweiligen Zweck optimiert wurde.
So legen Legehybriden bei guten Bedingungen mehr als 200 Eier im ersten Jahr, Mast-Hybriden werden innerhalb von 6 Wochen extrem groß und schwer.

Während Legehybriden Fortpflanzungsfähig bleiben (allerdings kann sich dann die starke Legekapazität nicht mehr unbedingt vererben), sind Masthybriden aufgrunde ihrer Körperform (zu breite Brust etc.) nicht mehr Fähig zur Befruchtung.

Katrin
31.07.2005, 18:00
Hallo Scybalon!

Legehybriden sind inzwischen bei einer Leistung von annähernd 300 Eiern im Jahr (im Schnitt, dh, einige Hühner dieser Herden legen noch weit mehr...), Masthybriden bei 1,6 kg in 32 Tagen...
Als Hybriden bezeichnet man in diesem Fall eigentlich keine Kreuzungsprodukte von Rassen (die ja in sich genetisch sehr uneinheitlich sein können), sondern von genetisch definierten (ingezüchteten) Linien.

VG Katrin

Scybalon
31.07.2005, 18:41
Hm...ok, ich war noch auf den Stand, dass es Tetra-Hybriden sind, danke für die Info ;)

Aber 300 Eier? :o
Ok, so langsam dürfte man doch am züchterischen Möglichkeitenende angekommen sein.
Gibt es eigentlich Berichte über Genmanipulation bei Hühnern?

Katrin
31.07.2005, 20:05
Hallo Scybalon!

Das wird durch reine Selektion erreicht verbunden mit der Ausnutzung von Heterosis. Das Ende wäre wohl erreicht, wenn sie 365 Eier legen würden...
Aber es gibt da noch so viele andere Selektionskriterien, die ebenso wichtig sind, wie die Menge der Eier.

VG Katrin

bettelhuhn
31.07.2005, 20:18
Spitzenergebnis einer Henne bei mir 335 Eier im ersten Legejahr. Eigewicht habe ich noch nicht festgestellt, dürfte aber sehr gut sein, da meist zwischen 62 - 67 Gramm.

Henne ist jetz 2 Jahre 9 Monate alt und lebt und legt noch wie eine Maschine. Aber das ist die Ausnahme, ihre Altersgenossen haben meist schon das Zeitliche gesegnet.

Ich würde mich freuen wenn sie aufhören würde zu legen um sich einen schönen Lebensabend zu machen, aber dann ist es genau wie FPK es schildert, Verfettung und schneller Tod.

Da ich schon auf die Qualität des Futters achte, habe ich bisher noch keine nennenswerten Aussetzer erleben können. Problem ist das Einsetzen des Graswuchses im Frühjahr, da geht die Leistung runter. Aber ich werde an diesem Umstand nichts ändern können/wollen.

Thomas