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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Für und Wider zur Kükenaufzucht auf Gitter



Wontolla
01.06.2009, 09:41
Original von Hanko
Glucke mit Kücken raus zu den Anderen und fertig, vom ersten Tag in der Sch.... der anderen. Was durchkam war für ein Leben draußen gerüstet.


Original von vogthahn
Ich miste auch 2x wöchentlich die Küken aus (Bretter mit Stroh drauf).
Dabei trenne ich die Fläche in 2 Hälften, sodaß sie nicht weiter beunruhigt werden .Also erst die eine Hälfte misten, neu einstreuen und dann die andere.
Ich finde solche Gitter nicht artgerecht ...

Die Argumente sind ja nicht grundsätzlich falsch, aber sie haben mich vor den Kopf gestoßen. Natürlich sind solche Gitter nicht artgerecht, ebenso wie Brutmaschinen. Für den der Brutmaschinen grundsätzlich nicht verwendet und nur auf Glucken setzt, stellt sich die Frage nicht und dem fehlt wohl meistens auch die Erfahrung mit der Aufzucht auf Gittern. Ich kenne beides und schwöre auf Brutmaschine und Aufzuchtstart (3 Wochen) auf Gitter. Dadurch kann ich den Küken die Marekimpfung, die Krankheiten der ersten Tage, streunende Katzen und die hungrigen Turmfalken ersparen. Hart und robust werden die trotzdem und so romantisch verklärt, dass ich immer wieder Glucken mit Küken zuschauen muss, bin ich nicht mehr.

vogthahn
01.06.2009, 10:28
Moin!

Sicher hat alles seine Vor- und Nachteile.

Habe ich einen riesigen, naturnahen Auslauf und wenige Hühner drin, dann würde ich auch denken, das man Glucken mit Küken im Stall lassen und bei den großen mit herumlaufen lassen kann. Bei kleineren Ausläufen oder höherem Besatz würde ich sie aber separieren, bis sie die gefährlichste Zeit hinter sich haben. Kokzidien halte ich für die größte Gefahr für Küken, weil die ja überall vorkommen und die erwachsenen Hühner durchaus gesund sein können, aber welche ausscheiden.
Ich kenne z.B. aus meiner Kindheit ein Beispiel, das auch damals schon die Küken in einem extra Auslauf gehalten wurden. Auch als wir vor 20 Jahren das Haus kauften, war außer dem Hühnerstall und Auslauf noch ein extra Auslauf mit Stall speziell für Küken vorhanden. Die werden also auch damals schon ihre Gründe gehabt haben, m.M. nach war das alles sehr sinnvoll und effizient, was unsere Altvorderen so gemacht haben. (Natürlich nicht alle, sicher gab es auch Leute, denen es egal war, wenn die Hälfte der Küken irgendwo krepiert ist.) Heutzutage gibt es natürlich viel Chemie und Medikamente, mit denen man Haltungsfehler "ausgleichen" kann. :roll

Zu den Gittern: sicherlich haben sie auch ihre Berechtigung, aber ich denke, das ein Holzboden mit Stroh (oder anderem Nistmaterial) einfach naturnaher ist, als Metall oder Plaste. Holz trocknet schnell, läßt sich leicht reinigen (aber nicht sterilisieren, was ich für unnötig halte) und wärmt auch von unten.
Wie gesagt, für den Hobbyhalter, der mal 10 Küken ausbrütet, muß m.M. nach keine großartige "Technik" sein, bei Leuten, die 100 oder mehr Küken ausbrüten, ist das dann schon anders, einfach wegen der Anzahl und des damit verbundenen Infektionsdruckes. Da ist es sicherlich schon wichtig, das man alles sehr sorgfältig reinigen und nötigenfalls auch desifizieren kann.

Wontolla
01.06.2009, 15:15
Original von vogthahn
Kokzidien halte ich für die größte Gefahr für Küken, weil die ja überall vorkommen und die erwachsenen Hühner durchaus gesund sein können, aber welche ausscheiden.

Ja richtig, vor Kokzidien bleiben die Küken auf dem Gitter auch erst mal verschont. Wenn meine dann mit drei Wochen auf den hölzernen Boden mit Einstreu und nach draußen kommen, dann sind sie schon nicht mehr so sensibel wie Eintagsküken. Im Kükenauslauf können sie sich dann langsam an die ersten Kokzidien gewöhnen und eine Immunität aufbauen. Obwohl ich eine robuste Rasse habe, ist es für die spätere Vitalität wichtig, dass sie nicht als Küken zu früh durch Parasiten und Erreger beeinträchtigt werden.