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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Innen OSB / Span?



nutellabrot19
22.03.2009, 23:05
Hallo,
Ihr emfehlt ja, alle Ritzen im Hühnerstall abzudichten.
ich bin u.U dabei, mir ein Gerätehaus zu kaufen, wie die halt so sind- Fichte N+F, in meinem Fall 14 mm starkes Profilholz.
Um alle Ritzen abzudichten, könnte man theoretisch die Innenwände noch mit OSB oder Span verkleiden.
Wenn das notwendig ist:
1. Braucht es unbedingt OSB, oder reichen Spanplatten?
2. Sollte zwischen Außenwand und Innenwand eine Luftschicht zur Isolierung sein? ( Abstandshölzer)?
3. Das Gerätehaus verfügt über einen Boden. Muss dieser auch noch ausgekleidet werden?
4.Das Haus hat 180 x 135 cm Fläche. Ein Teil davon soll für die Legenester sein.
Manche hier ziehen dafür eine Wand ein, andere legen die unters Kotbrett. Müssen die nicht in dunklerer Umgebung untergebracht sein?
Mehr fällt mir im Moment nicht ein...aber das dauert nicht lang.. :)
Danke für Antworten!

Kohlhof
23.03.2009, 05:47
Hallo Nutellabrot,
das Problem mit allen Innenwandverkleidungen ist, dass du sie extrem dicht machen musst, um nicht das Gegenteil deiner Intention zu erreichen. Wenn dort nämlich eine einzige Ritze bleibt oder eine neue entsteht, wo die Milben reinkönnen, dann haben sie zwischen den beiden Schichten ein Paradies, in dem sie auch noch unbehelligt bleiben, weil man sie nicht bemerkt. Und ich glaube, so dicht kriegt man das nicht bzw. arbeiten die Holzhäuser ja und es entstehen neue Ritzen, wo sie dann reinkönnen.

Wir haben auch ein Gartenhaus und ich habe mal angefangen alle Ritzen abzudichten, doch die Huhnis haben das schön wieder rausgepopelt. Ich habe mich dann mal über Milben schlau gemacht und kann dir sagen, dass die großen Ritzen, die durch die N+F-System entstehen nicht attraktiv für sie sind, weil zu groß und luftig. Die haben es gern ganz eng und so denke ich, dass auf die Bohlen genagelte OSB- oder Spanplatten ein noch viel attraktiveres Plätzchen für sie schaffen könnten.

Das zur ersten Frage, zur zweiten: Wenn du verkleidest, dann würde ich keine Luftschicht lassen, dass wird dann noch attraktiver für Viehzeug.

3. Kommt darauf an, wie du das Haus aufstelltst. Ich habe das ganze luftig auf große Steine gestellt, so kann der Wind unter dem Haus durchpfeifen. Wenn du es direkt auf den Boden stellst, könnte es, je nach Einstreuart, schnell zum Durchfaulen des Holzbodens kommen. Dann würde sich vielleicht eine Schicht Irgendwas (ich kenne Leute, die streuen Sand ein und haben PVC-Belag darunter oder Folie) zwischen Holzboden und Einstreu tun.

4. Ja, aber nicht stockdunkel. Unter dem Kotbrett ist meistens ausreichend. Auf jeden Fall sollte es möglichst die dunkelste Ecke des Stalls sein, weil dort werden sie so oder so gern legen - egal ob du dort Nester hat oder nicht.


Also, ich würde nix verkleiden und eher darauf achten, dass die Lebensbdedingungen für Milben (die meisten Arten mögens warm, feucht und eng) nicht allzu optimal werden. Oft führt der Versuch Ritzen abzudichten zu neuen Ritzen an anderer Stelle. Wenn du verkleidest, dann auf jeden Fall ohne Zwischenräume, Isolierung und dergleichen.

Grundsätzlich gilt, dass gute Lebensbedingungen für Huhnis schlechte für Milben sind: Trocken, luftig, hell usw.

Viel Spass beim Bauen

LG Kohlhof

nutellabrot19
23.03.2009, 08:50
Super, Danke für die Antwort!
meinst Du, dass 14 mm Profilholz reicht, oder ist das zu dünn als Außenwand...?
Sehr kalt wird es bei uns nicht, wenn man mal von diesem letzten Winter absieht, hat es hier maximal -7°. Und dann auch nie lange.

vogthahn
23.03.2009, 08:57
das reicht, wenn es richtig kalt ist, nützt auch die 3-fache Stärke nichts

wir hatten hier -20° draußen und im Schlafabteil waren es -15°, das hat keinem Huhn geschadet
im Notfall kannst Du das Schlafabteil mit einer Decke verkleinern, dann wird es durch die Hühner etwas aufgeheizt

lulette
23.03.2009, 09:30
Hallo!

Wenn ihr nur Profilbretter nehmt, veklebt ihr die Nut und Feder mit Acryl oder Silikon, oder verschraubt ihr nur?

Lieben Dank
Drea

Lane
23.03.2009, 12:57
Ich hab ca 1cm starke Nut-Feder Bretter an den Seiten und Boden und Dach sind aus OSB. Bisher gabs keine Probleme, bei -15 Grad die wir kurzfristig hatten, hab ich die Huhnis allerdings zur Sicherheit in den Keller geholt.
Lane

linde
23.03.2009, 17:47
Original von nutellabrot19
1. Braucht es unbedingt OSB, oder reichen Spanplatten?

Da nur OSB-3- und -4-Platten ausreichend stabil und feuchtigkeitsresistent sind, sehe ich dazu keine Alternative. Es sei denn, Du willst richtig zulangen und investieren und Siebdruckplatten verwenden. An den Stoßkanten der OSB-Platten Silikon aufgetragen und diese dann ohne Überstand sauber "verklebt" - dann finden auch Milben keine Zuflucht mehr.


2. Sollte zwischen Außenwand und Innenwand eine Luftschicht zur Isolierung sein? ( Abstandshölzer)?

Hühner haben eher Probleme in zu warmen, schlecht gelüfteten und deshalb vielleicht auch freuchten Ställen als in trocken-kalten Behausungen. Im Winter trägt aber eine Isolierung dazu bei, dass die Eigenwärme der Hühner über Nacht erhalten bleibt, dass durch diese Eigenwärme aufsteigende Luft nicht an den Wänden abkühlt und die Feuchtigkeit dort kondensiert, sondern dass die Luft warm aufsteigt und durch eine Ventilationsöffnung z.B. oben am Giebel abziehen kann. Entsprechend muss aber auch in Bodennähe Frischluft einströmen können.

Deshalb sind isolierte Wände grundsätzlich nicht verkehrt. Im Sommer verhindert die Isolierung ja auch ein allzustarkes Aufheizen. Doppelte Schalung dazwischen vielleicht sogar noch isoliernde Baustoffe - nicht schlecht Herr Specht!

Oft hängen Hühnerhalter den Sitzstangen-Bereich mit einem Vorhang ab und sorgen so für zugfreie Wohlfühlumgebung, während die übrige Hütte gut durchlüftet wird.


3. Das Gerätehaus verfügt über einen Boden. Muss dieser auch noch ausgekleidet werden?

Wenn Du das Ganze richtig verrottungs-, tritt-, kratz- und bruchfest machen möchtest, dazu eine Oberfläche willst, die bei Bedarf vielleicht sogar mit dem Hochdruckreiniger zu reinigen ist, sind Siebdruckplatten die "amtliche" Lösung. Siebdruckplatte gibt es meines Wissens ab neun Milimeter bis 25 Milimeter Dicke. Damit auch Tür und Wände bis zu einer Höhe von zehn bis zwanzig Zentimetern verkleidet - sauber!


4.Das Haus hat 180 x 135 cm Fläche. Ein Teil davon soll für die Legenester sein. Manche hier ziehen dafür eine Wand ein, andere legen die unters Kotbrett. Müssen die nicht in dunklerer Umgebung untergebracht sein?!

Die Nester sollten ja so angebracht sein, dass möglich wenig Licht hineinfällt. Also nicht gerade so hängen, dass die Morgensonne ihre Strahlen durch Stallfenster oder -Luke direkt ins Nest schickt und die Legenester bis in den letzten Winkel ausleuchtet - das will kein Huhn. Ansonsten können Nester überall im Stall angebracht sein. Unter dem Kotbrett hat es halt den Vorteil, dass sich kein Huhn zum Sitzen das Nest aussucht. So bleibts Nest auch immer schön sauber. Ganz elegante Lösung sind halt Nester, die von Außen kontrolliert und ausgehoben werden können.

Einen interessanten Link in Sachen Geräteschuppen-zum-Hühnerstall-Ausbau habe ich hier: http://www.chicken-palace.com/13801.html

Kohlhof
24.03.2009, 04:36
Hallo Nutellabrot, wie schon gesagt wurde, wegen der Kälte brauchst du dir auch bei 14mm-Holz keine Gedanken machen. Ich würde eher empfehlen mir so ein Häuschen vorher im aufgebauten Zustand einmal anzuschauen: Wie wackeln Wände und Dach, wenn man sich dagegenlehnt, wie stark biegt sich die Wand durch, wenn man Druck ausübt und so weiter.

Wenn das Ganze dann deinen Anforderungen an Stabilität genügt, dann schlag zu. Viel spannender ist ja eh der Innenausbau, finde ich, das macht dann so richtig Spass.

Ach ja, und gut imprägnieren ist wichtig, wenn das Haus aus Fichtenholz o. ä. ist. Ich würde auch nur verschrauben, nix verkleben, das Holz arbeitet eh, wird also nie 100% dicht sein, ist auch nicht nötig.

LG Kohlhof

linde
24.03.2009, 15:08
Original von Kohlhof
Ich würde auch nur verschrauben, nix verkleben, das Holz arbeitet eh, wird also nie 100% dicht sein, ist auch nicht nötig.

Für einen optimalen Milbenschutz sollten möglichst wenig Rückzugsräume für diese Parasiten existieren. Und die verringert man halt am besten, indem Stoßkanten und Spalten sauber mit Silikon ausgefüllt (=verklebt) werden.

nutellabrot19
24.03.2009, 16:11
Vielen Dank schon mal für alle Antworten bisher.
Das Holz ist kesseldruckimprägniert und das Haus hat einen 19 mm Massivholzboden, gar nicht soo schlecht. Das mit dem Dagegenlehnen werde ich ausprobieren, stimmt!

@linde: Über das Silikon hab ich auch schon gelesen, dass die Hühner es in kürzester Zeit komplett sauber wieder rausgepickt hatten... :)

Ist das spannend, so eine Hühnerplanung ;)

Ferdinand Bozem
24.03.2009, 20:55
Hallo!

Zum Thema Massivholz fällt mir da grad was ein ;D...


Die Fuge

Gott schuf das Holz, mal hart, mal weich.
Doch eins sprach er, sei immer gleich:
Es wird nie rasten und nie ruhn,
Wird arbeiten, wird stets was tun!

So gab er dem Holz die Zellen,
Nun konnt´ es schwinden oder quellen.
Doch als es schwand wurd´s plötzlich klar
Da war ein Stück, wo nichts mehr war!

Da sprach der Herr, der Kluge:
Mein liebes Holz, das ist die Fuge!
Trag sie mit Achtung und mit Stolz,
An ihr erkennt man dich als Holz.
Auch Fugen sind ein Stück Natur,
begreif das Mensch, sei nicht so stur!

Das hab ich mal bei http://www.woodworker.de gelesen :).
Also zum Thema: Ich kann mich den meisten hier nur anschließen, "klinisch" rein kriegt man es mit einer Verschalung aus OSB-, Pressspan- oder auch Siebdruckplatten nicht, da immer irgendwas quellen oder schwinden wird und damit permanent neue Ritzen entstehen. Silikon kann die Schwankungen wahrscheinlich nicht ganz ausgleichen und löst sich früher oder später wieder ab, sei es durch die Hühner oder von alleine weil einfach alles permanent ein bisschen in Bewegung ist.
Ich denke es ist effektiver, die Wände ein, zweimal im Jahr mit Kalk zu streichen als in diesen Abständen die Silikonfugen einer Verschalung auszubessern.
Um die Ritzen bei den Nut- und Federbrettern würde ich mir persönlich garkeine Gedanken machen. Schau lieber, dass die komplette Einrichtung mit wenigen Handgriffen aus dem Stall entfernt werden kann, wenn alle paar Wochen gründlich rein Schiff gemacht wird! Bei uns sind nur ne Steckdose, Licht und ein paar Haken für Stangen und Kotbrett fest installiert, der Rest kommt beim Reinigen komplett raus und das ist Gold wert!
Aus dem Blickwinkel der Hygiene betrachtet ist der Königsweg natürlich ein gemauerter Stall mit Fliesen am Boden und im unteren Bereich der Wände, aber pratkisch gesehen wirklich nicht nötig um Hühner zu halten. Holz ist leichter zu bearbeiten und wie man es auch oft hier im Forum sieht sind absolut Hühnergerechte Ställe damit zu bauen!

Liebe Grüße,


Ferdinand

linde
25.03.2009, 08:24
Original von nutellabrot19
Über das Silikon hab ich auch schon gelesen, dass die Hühner es in kürzester Zeit komplett sauber wieder rausgepickt hatten... :)

Wenn die Lücken zwischen den Platten so breit waren, dass da ein Hühnerschnabel dazwischenpasste, und so unsauber gearbeitet wurde, dass Silikon herausgequollen ist - will ich nicht verneinen, dass die Hühner das was rausbekommen. ;)

Ist allerdings die Kante sauber und gerade geschnitten, wird präzise Stoß auf Stoß angesetzt so kann die Stoßkante durchaus mit Silikon verschlossen werden, ohne dass die Hühner auch nur die geringste Chance haben, da was rauszupfriemeln. :)