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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Legemehl allein oder gemischt?



linde
20.03.2009, 20:13
Die vergangenen Monate habe ich meinen Hühnern das Legemehl immer als Alleinfutter gegeben, bzw. als Alternative zum Weichfutter (Gemüse, Kartoffeln, Quark o. Buttermilch).
Bei der neuesten Packung konnte ich erstmals die Inhaltsstoffe und die Fütterungsanweisung lesen: "Im Verhältnis 2:1 mit Getreide verfüttern. Zusätzlich Muschelschalen verfüttern."

So, da haben wir nun die Salat!
Muschelschalen sind meinen Hühnern frei verfügbar, als Getreide gebe ich eine Futtermischung aus Weizen, gebrochenen Mais etc.

Dazu kommt, dass ich die Körner immer abends gegeben habe zum "Sattessen" für die Nacht. Das Legemehl als "Aufbaufutter" bereits morgens.

Da meine Hühner bisher immer schön gelegt haben und auch sonst den Eindruck machten, dass ihnen an nichts fehlt, frage ich mich und damit auch die Forumsgemeinschaft, wie ernst ich diese Fütterungsanweisung nun nehmen soll?

Siehe:

vogthahn
20.03.2009, 22:47
Hallo, linde!

Die Fütterungsanweisung auf der Packung sollte weitgehend eingehalten werden.

Es gibt Legemehle, die zu 100% "richtig" für Legehybriden zugeschnitten sind.
Das nennt man "Alleinfuttermittel".

Das obige, wo im Verhältniss 2:1 Getreide zugefüttert werden soll, heißt deshalb "Ergänzungsfuttermittel", weil man es nicht alleine füttern darf.

Wie aus dem Etikett ersichtlich ist, enthält es u.a. etwas zu viel Rohprotein, was dann durch die zusätzliche Körnerfütterung "gestreckt" wird.

Du kannst die Körner weiterhin abends geben, wenn sie tagsüber das Mehl zur freien Aufnahme angeboten bekommen.

Muschelschalen, Grit oder Eierschalen kannst Du weiterhin füttern.

MfG

linde
21.03.2009, 15:15
Danke für die prompte Antwort - ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, da ich das Legemehl bisher immer nur als Futteralternative zu anderem proteinhaltigen Weichfutter gegeben hatte.
Gemischt hatte ich es nie - ich hatte auch bisher noch nie ein so gut lesbares Typenschild auf dem Futtersack.

Ja klar, proteinhaltiges Futter - nicht nur Legemehl - und Muschelschalen gibt es tagsüber zur freien Aufnahme, Körner gebe ich immer allabendlich etwa eine Stunde vor dem Einstallen. Zwschendurch gibts alles was der Garten zu bieten hat - vom jungen Grashälmchen bis zum Kompostwürmchen...

Noch eine Frage an das Forum:
Was sind bzw. bringen die Zusatzstoffe 515 FTU Phytase (EC 3 1.3.26) und Canthaxanthin (E161g)? ???

Philipp G.
21.03.2009, 15:39
Canthaxanthin ist glaube ich ein Farbstoff der dazu verwendet wird,dass der Dotter gelber wird.100%sicher bin ich mir aber nicht.

vogthahn
21.03.2009, 16:27
Canthaxanthin ist glaube ich ein Farbstoff der dazu verwendet wird,dass der Dotter gelber wird.100%sicher bin ich mir aber nicht.

stimmt!

zur Phytase:
http://www.transgen.de/datenbank/enzyme/93.doku.html

linde
22.03.2009, 16:10
Danke für die Antworten, jetzt weiß ich wenigstens Bescheid.

Gefällt mir ganz und gar nicht was ich da lese.
Ich wollte zwar nicht gerade "Bio"-Eier produzieren - also Eier die in allen Punkten dem Produktionsprinzip der Nachhaltigkeit und des Biologisch-Dynamischen Anbaues entsprechen - aber ob diese Stoffe unbedingt sein müssen? ???

Die Dotterfarbe kann ich auch mit anderen Futterstoffen "verschönern" wenn ich z.B. Gemüse mit Karotingehalt verfüttere, und dieses eventuell gentechnisch erzeugte Enzym will ich erst recht nicht im Futter meiner Hühner und damit auch eventuell in meiner Nahrungskette haben. :neenee:

Ok vorerst kann ich nichts dagegen tun, der Sack ist auch noch voll, dann will ich mich mal nach anderem Legemehl umsehen oder selbst was mischen. Ein Rezept dazu habe ich jetzt ja, eine Ölmühle im Nachbarort wird mich mit entsprechenden Stoffen versorgen können oder mir zeigen, wie ich rankommen kann... :biggrin:

Ferdinand Bozem
25.03.2009, 14:58
Hallo!

Ich lese hier immer wieder, dass Legemehl und Körnerfutter getrennt voneinander gefüttert werden. Dabei bekommen die Hühner die Körner meist Abends. Mir fällt dabei nur auf, dass man nicht genau kontrollieren kann, wieviel von welchem Futter jedes Tier zu sich nimmt.
Nun mache ich es so, dass ich eine Wochenration von beiden Futtertypen im angegebenen Verhältnis (bei mir 40% Körner, 60% Mehl) mische und dann in einem Automaten den Hühnern zur freien Verfügung stelle. Dabei ist das Futter zwangsläufig immer im richtigen Verhältnis, da die Hühner wegen der Bauart des Futterautomaten nichts aussortieren können.
??? Mache ich etwas falsch oder hat die erste Methode deutliche Vorteile, evtl. dass über Nacht Körner im Kropf sind?

Liebe Grüße,


Ferdinand

vogthahn
25.03.2009, 16:17
Hallo, Ferdinand!

Wenn die Hühner tagsüber nicht nur die Körner, sondern vor allem das LM fressen, kannst Du alles so lassen.
Mir ist nur nicht klar, wie das in dem Automaten funktioniert?
Wenn sie Körner fressen, rutschen doch außer dem Mehl auch wieder Körner nach?
Kann es dann nicht sein, das sie nur Körner fressen, aber das LM liegenlassen?
Sollte das der Fall sein, dann lieber tagsüber nur LM geben und abends nur die Körner.
Körnerfütterung abends ist auch ganz gut, wie Du schon sagtest, da haben sie einen Vorrat im Kropf.

MfG

Ferdinand Bozem
25.03.2009, 20:15
Hallo vogthahn,

Erstmal danke für die schnelle Antwort!
Der Automat funktioniert recht einfach und zuverlässig. Es wird eine gleichmäßige Mischung aus Legemehl und Körnern eingefüllt, die dann in die Rinne läuft. Wenn die Hühner nur Körner fressen würden, rutscht zunächst noch gemischtes Futter nach aber schon nach kurzer Zeit steht die Rinne voll mit Legemehl. Dass müssen sie erst aufnehmen, andernfalls rutscht keine neue Futtermischung und damit keine frischen Körner nach.
Rauswerfen können die Hühner auch nichts, da sich in der Rinne Streben befinden, die alzu ausladende Bewegungen mit dem Schnabel im Futter verhindern. Ich habe letzte Woche den Stall mal wieder ausgemistet und dabei lag im Einstreu unter dem Automaten nur ganz wenig Futter, obwohl er vier Wochen lang über der selben Stelle hängt ohne dass in diesem Zeitraum darunter sauber gemacht wird.
Das zeigt eigentlich, dass das praktisch die komplette Futtermischung gefressen wird und so gut wie nichts verloren geht.
Wenn die pure Körnerfütterung Abends tatsächlich wegen dem Vorrat im Kropf ist, dann lasse ich es einfach so wie es im Moment ist. Denn die Hühner werden sowieso mit der Zeitschaltuhr und Licht (ca. 13 1/2 Stunden am Tag) geweckt, wodurch die Nacht nicht übermäßig lang ist.

:danke und liebe Grüße,


Ferdinand

Klausemann
26.03.2009, 14:22
Hallo Linde, hälst du Hybriden ( Hochleistungslegehennen? )

vogthahn
26.03.2009, 19:42
guck mal auf seine Signatur ;)

Klausemann
26.03.2009, 20:43
danke Vogthahn,

@Linde, für deine Hochleistungslegehenen brauchst du uneingeschränkt Legehennenallein Futter zur freien Verfügung. Tag und Nacht ;)

Bei der für Hybriden typischen Legeleistung von ca 300 Eier im Jahr, brauchen die kleinen "Legefabriken" permanent spezifisches Futter mit dem richtigen "Input".

Mit allen was du neben her fütterst , müssen die Tiere das mit ihren Körper eigenen Reserven, kompensieren.....bis sie eben umfallen.

Was dich aber trotzdem nicht davon abhalten sollte, den Mädels ab und an mal etwas "Sekundäre Pflanzenstoffe" zu kommen zu lassen.

Ist mal zwischen durch was gesundes 8)

linde
27.03.2009, 16:10
Original von Klausemann
@Linde, für deine Hochleistungslegehenen brauchst du uneingeschränkt Legehennenallein Futter zur freien Verfügung. Tag und Nacht ;)
Bei der für Hybriden typischen Legeleistung von ca 300 Eier im Jahr, brauchen die kleinen "Legefabriken" permanent spezifisches Futter mit dem richtigen "Input".
Mit allen was du neben her fütterst , müssen die Tiere das mit ihren Körper eigenen Reserven, kompensieren.....bis sie eben umfallen.
Was dich aber trotzdem nicht davon abhalten sollte, den Mädels ab und an mal etwas "Sekundäre Pflanzenstoffe" zu kommen zu lassen.
Ist mal zwischen durch was gesundes 8)

@Klaus: Ja richtig, meine sind allerdings Hybriden, die für Freilandhaltung gedacht sind. Die sind wohl nicht gerade solche extremen "Energiezehrer" wie ihre Kolleginnen aus der Bodenhaltung, Voilierenhaltung oder Batterie. :hheiss

Diese drei hatten als ich sie bekam bereits ihre - aus gewerblicher Hühnerfarmersicht - beste Zeiten hinter sich. Will sagen die Hühner waren "gebraucht" beschafft und 18 Monate alt, mittlerweile 24 Monate alt. Sie legen im Schnitt immer noch so ihre 4 Eier pro Huhn pro Woche (+/- 200 Eier/Jahr). Und weil es solche alten Damen sind, haben sie dann auch regelrechte "Handgranaten" von 70 - 80 Gramm im Gelege.

Natürlich war über Winter echte "Powerfütterung" angesagt. Schon allein wegen des Frostes konnte ich ja kein Weichfutter geben - also waren nur Legemehl, Körner und Wasser im Angebot. :fastfood

Das Legemehl ist bei mir nur Alternativ-Futter zu anderen Protein-, Kohlenhydrat-, Vitamin-, Mineral- und Ballaststoffquellen wie stärke- und proteinhaltige Samen, Wurzeln und Knollen, mal roh geraspelt, mal, der besseren Verwertbarkeit wegen, gedünstet oder gekocht.

Von einer Ölmühle im Nachbarort bekomme ich Presskuchen, die ich allerdings sehr vorsichtig gebe, da auch Ölpresskuchen immer noch sehr fett ist.

Da meine Hühnchen gerne auch mal was Tierisches nehmen und das auch bekommen sollen, ist das gebotene Futter sehr vielfältig - unabhängig von dem, was sie sich dann noch im Auslauf zusammensuchen. :eat

Es ist interessant zu sehen, wie sie sich "ihre" Futtermischung selbst zusammenstellen und immer wieder aus dem Auslauf zum Weichfutter, der Proteinmischung, dem Legemehl oder den Körnern beim Stall zurückkehren. Das zeigt mir ja, dass auch ein noch so großer Auslauf mit Gräsern und Kräutern, Komposthaufen nicht alles ist. :aaa

Klausemann
28.03.2009, 07:36
Original von linde
@Klaus: Ja richtig, meine sind allerdings Hybriden, die für Freilandhaltung gedacht sind. Die sind wohl nicht gerade solche extremen "Energiezehrer" wie ihre Kolleginnen aus der Bodenhaltung, Voilierenhaltung oder Batterie.

Sie legen im Schnitt immer noch so ihre 4 Eier pro Huhn pro Woche (+/- 200 Eier/Jahr).

Das Legemehl ist bei mir nur Alternativ-Futter zu anderen Protein-, Kohlenhydrat-, Vitamin-, Mineral- und Ballaststoffquellen wie stärke- und proteinhaltige Samen, Wurzeln und Knollen, mal roh geraspelt, mal, der besseren Verwertbarkeit wegen, gedünstet oder gekocht.

Von einer Ölmühle im Nachbarort bekomme ich Presskuchen, die ich allerdings sehr vorsichtig gebe, da auch Ölpresskuchen immer noch sehr fett ist.

Da meine Hühnchen gerne auch mal was Tierisches nehmen und das auch bekommen sollen, ist das gebotene Futter sehr vielfältig - unabhängig von dem, was sie sich dann noch im Auslauf zusammensuchen.

Es ist interessant zu sehen, wie sie sich "ihre" Futtermischung selbst zusammenstellen und immer wieder aus dem Auslauf zum Weichfutter, der Proteinmischung, dem Legemehl oder den Körnern beim Stall zurückkehren. Das zeigt mir ja, dass auch ein noch so großer Auslauf mit Gräsern und Kräutern, Komposthaufen nicht alles ist. :aaa

Solche Hybriden für die Freilandhaltung kenne ich nicht. Das würde ja heissen , dass sie ab "Werk" mit mehr Resistenzen gegen die Belastungen ihrer realen Umwelt ausgestattet wären. Das halte ich für Quatsch. Solche Hühner gibt es noch nicht. Hybriden, sprich Hochleistungslegehennen , bleiben Hybriden. Die haben eine Legeleistung um die 300 Eier im Jahr. Erreichen sie diese Zahl nicht, herrscht Mangelernährung, sprich unzureichendes Futter.

Hybriden sind eigentlich für die Industrie gedacht und konstruiert. Bei optimaler Fütterung, wird der Legedarm , der genetisch so manipuliert ist, dass er 300 Eier im Jahr legen kann, besten bedient . Wenn solche Hühner nach Ablauf des "Haltbarkeitsdatum" , also nach einem Jahr, ausrangiert werden, kommen sie oft in private Hände, wo sie von Laien mit unzureichenden Futter , gehalten und bedient werden. Solches Futter, auch deines, wird diese Art Huhn in keinster Weise Gerecht.

Der Legedarm will auch nach der "Ausrangierung" weiter seine 300 Eier im Jahr legen. Kann er das nicht, eben wegen dem fehlenden ,aber dringend dafür vorgesehenden Legehennenalleinfutter, wird es später zur einer Erkrankung kommen.

Ich bin davon überzeugt das du es gut meinst mit deinen Hennen. Aber du machst genauch das Falsche. In erster Linie Legehennenalleinfutter zur Freien Verfügungund in zweiter Linie etwas Vitales. Möhren, Zwiebeln, Rot- und Grünkohl , Äpfel, Beeren usw usw .

Bachstelze
28.03.2009, 11:18
Hallo,

wollen wir doch das Problem mal von der Nährstoffverwertung her sehen. Hybriden sind darauf gezüchtet, fast jeden Tag ein Ei zu legen. Dazu benötigen sie nur ein gutes Legemehl, Wasser und im Winterhalbjahr Zusatzbeleuchtung. Letztere nur, um genügend Futter aufnehmen zu können. - Zusätzliche kleinere Mengen anderer Futermittel können gegeben werden, aber wirklich nur kleinere Mengen, um das Gleichgewicht im Nährstoffangebot des Legemehls nicht zu stören.

Solche Störungen sind meistens verbunden mit einem geringeren Eiweißangebot. Damit lässt die Legeistung nach. Das ist so bei Hybriden ebenso wie bei Rassehuhnern, aber auch Legewachteln reagieren nach dem gleichen Prinzip.

In der Regel werden die Hühner aber satt, das heißt sie nehmen weiterhin die volle Menge Nährstoffe insgesamt auf, legen aber weniger Eier, da das Nährstoffangebot nicht mehr ausgewogen ist. Wohin mit dem Überangebot? Die Hennen verfetten ebenso wie ein Mensch, der viel isst und sich wenig bewegt. Da die Hühner aber nun nicht so dumm sind, ständig im Garten rumzurennen, um überschüssige Kalorien zu verbrennen, verfetten sie eben. Und nur hier liegt die Gefahr, dass Hennen bei einer geringeren Legeleistung krank werden können. Das hat aber nichts mit Züchtung bzw. auch Überzüchtung zu tun, sondern ist das Ergebnis einer falschen Einstellung zur Haltung von Hybriden.

Wer diese Zusammenhänge nicht akzeptieren kann, darf keine Hybriden halten. Denn dann ist es Tierquälerei.

Übrigens macht es den Hochleistungshybriden gar nichts aus, in Auslaufhaltung zu leben. Jedes Lebewesen hat eine enorme Bandbreite, mit der gebotenen Umwelt fertig zu werden. Ein Hühnerauslauf ist da fat gar nichts. Sie sind nicht auf Käfighaltung gezüchtet, sondern auf Leistung und Futterverwertung in erster Linie. Die Käfighaltung ist nur ein weiteres Zuchtziel, das aber nicht zur Ausprägung kommen muss, sondern das nur sollte, wenn es gebraucht wird. Im Auslauf wird dieses Faktum eben nicht gefordert, weiter gar nichts.

Gruß Bachstelze

linde
28.03.2009, 15:10
@Klaus und @Bachstelze:

Sämtliche von Euch aufgeführten Argumente träfen zu, vorausgesetzt ich würde meinen Hühnern nur Heu und Stroh füttern bzw. sie allein auf das Gras im Auslauf setzen.

Sie träfe ebenso zu, würde ich meinen Hühnern ausschließlich ein so genanntes Alleinfutter füttern.

Dem ist aber in beiden Fällen nicht so!

Wie ich füttere habe ich oben bereits beschrieben.

Denn ich kann eine Weichfuttermischung gleichermaßen "hochprozentig" ansetzen, so wie die Hühner das vom industriell gefertigten Futter her kennen.

Das Typenschild meines zur Zeit verwendeten Legemehls (s.o.) gibt da ja ausreichend Auskunft. Nun heißt es nur Nährwert-Tabelle her, Grammwaage dazu und den Hühnern nach allem was gut und teuer ist genau das gemixt, was ihnen die optimale Nährstoff-Zusammensetzung liefert.

Offensichtlich ist das von mir verwendete Legemehl zur Alleinfütterung nicht geeignet, sogar zu "hochprozentig" wie oben im Thread bereits erklärt worden ist und muss mit Körnerfutter gemischt "abgemagert" werden. Meine Frage war ja nur, ob ich beide Bestandteile auch getrennt geben kann, oder ob ich, wenn ich Legemehl füttere, auch die Körner drin habe.

Wenn der Sättigungsgrad zu schnell erreicht wird, indem Nahrung zu schnell aufgenommen werden kann, bringt das gewisse Verhaltensstörungen mit sich. In der Literatur wird stets darauf hingewiesen, dass Hühner sich bei Langeweile Federn ausrupfen etc.
Daher sollte die gesamte Nährstoffmenge ja auch erst mit Aufnahme der gesamten Tagresration erreicht sein.

Eine "Verdünnung" der Nahrung erreichen die Hühner, indem sie grasen, die "Konzentration" wird dabei wieder erhöht wenn Würmer und Kerbtiere dabei aufgenommen werden.

Ach ja, wenn ich schreibe dass meine Hühner bei vorliegender Legeleistung etwa 200 Eier jährlich legen, so finde ich es einfach bescheuert, dass im Posting darunter wieder von 300-Eier-legenden Hühnern die Rede ist.

Bachstelze
28.03.2009, 16:06
Hallo linde,

soviel ich mitbekomen habe, ist Dein Fütter ein sogenanntes Eränzungsfutter. Typisch dafür ist, dass es etwa 20 % Rohprotein, einen erhöhten Claciumgehalt und erhöhten Vitamingehalt hat. Es wird gewarnt, es als Alleinfutter (für Hühner) zu füttern. Der Normalfall ist, dass am Morgen 2/3 der Futtermenge als Ergänzungsfutter gefüttert werden, am Abend rechtzeitig 1/3 Körnerfutter. Der Sinn ist es, die Mängel der Körner auszugleichen. Damit ist wohl auch die ursprüngliche Frage beantwortet.

Gewisse Irritationen kamen dadurch, dass das Futter als Legemehl bezeichnet wurrde. Der Hinweis auf 2 zu 1 Fütterung sagt aber, es ist ein Ergänzungsfutter, auch wenn es nicht buchstäblich als solches bezeichnet wurde.

Gruß Bachstelze

Klausemann
28.03.2009, 17:03
Original von linde
Ach ja, wenn ich schreibe dass meine Hühner bei vorliegender Legeleistung etwa 200 Eier jährlich legen, so finde ich es einfach bescheuert, dass im Posting darunter wieder von 300-Eier-legenden Hühnern die Rede ist.

Wer hat dir denn gesagt, dass die Hybriden nur 200 Eier im Jahr legen ?

An Hand deiner Argumentationsweise ,glaube ich zu erkennen, dass du überhaupt keine Ahnung von Futtermischungen hast. Wo her auch ?

Du solltest nicht auf Wörter wie "Hochprozentig" oder "Verdünnung" und "Konzentration" herum reiten. Legehennenalleinfutter ist kein Apfelsaft, wo man mal etwas Selter rein tut, um es zu verdünnen . :laugh

An deiner Stelle würde ich bei Hybriden keine Experimente machen. Vor dir haben sich schon wirkliche Spezialisten einen Kopf gemacht und die Hochleistungslegerei konstruiert. Und zu diesen Komponenten gehören untrennbar die Hybriden und das Legehennenalleinfutter.

Und da kannst du nicht eben mal kommen und sagen, ich heisse Linde und stelle mal alles schnell auf dem Kopf. Beherzige den Rat von Bachstelze und akzeptiere die Gegebenheiten.

Franz-Philipp
28.03.2009, 18:01
Wenn ich an der Stelle auch mal kurz was einwerfen darf.
So wie ich das verstanden habe, sind das Legehennen, die mal deutlich mehr als 14 Legemonaten auf dem Buckel haben.
Wer sich mal wirklich mit Legehennen befassen will, soll sich mal das hier anschaun (und den Rest von LTZ)

http://www.ltz.de/html/d_page_56_106.htm

Inhaltsstoffe eines Legehennenalleinfutters sind auf den Bedarf in den 14 Monaten Legezeitraum ausgelegt. Darüber hinaus gehen die Hybriden in den Suppentopf, da sich die ganze Aktion nicht mehr rechnet. Die Legeleistung geht dann rapide runter, ob mit oder ohne LH Futter. Ganz im Gegenteil, so konzentriertes Futter wie das oben beschriebene wird nach diesem Zeitraum zu Herzproblemen führen.

Je nach dem wo man die Legehennen einsetzt ist es erforderlich ein Futter mit mehr oder weniger Inhaltsstoffen zu füttern. Das Optimalverhältnis ist nach wie vor im Käfig. Im Freiland sollten die einzelnen Bauteile entsprechend dem, was die Tierchen sonst noch alles in sich rein stopfen angepasst sein. D.h. bei einer Hybride, im optimalen Legezeitraum, müsste das Zusatzfutter schon fast wieder als Alleinfutter passen. Die schieben sich draussen soviel Rohfaser rein, dass die den erhöhten Ca und Rp Gehalt locker wegstecken - aber wie gesagt, im Hauptlegezeitraum - nicht auf ein Tier was gebraucht aus einer Käfighaltung kommt und man schon fast die Abwrackprämie kriegen könnte. Ich versteh den ganzen Trubel um die Gebrauchthühner eh nicht, ein neues kostet mit allen Impfungen 6 Euro, da kommt dann auch was raus....bei 200 Eiern würde ich mir schöne Hühner kaufen und nicht die verupften Teile aus dem Käfig.

Wenn man mit Ergänzungsfuttermitteln arbeitet, sollte man das dann auch wirklich 2:1 mischen. Erfolgreich und effektiv kann man nur füttern, wenn die Fütterung kontinuirlich erfolgt. Anderst wird der Bedarf nicht gleichmäßig gedeckt, dafür ist der Stoffwechsel beim Huhn etwas zu schnell.

LG FP

Klausemann
28.03.2009, 18:20
Sorry, aber ich weiß immer noch nicht wo für man das Ergänzungsfutter braucht ? Ich habe das auch mal ne Zeitlang dazu gefüttert. Das Resultat,die Hühner zu Fett und zu wenig Eier.

Einer Seits sollen sich die Hybriden bewegen , damit sie nicht verfetten und anderer Seits bekommen sie Legehennenalleinfutter zur freien Verfügung.

Da brauchen sie sich doch nicht mehr zu bewegen :roll

Meine Erfahrung: nur ein Huhn was sie bewegt, bleibt bei optimaler Fütterung gesund und legt Eier.

Franz-Philipp
28.03.2009, 19:26
Nicht ganz Klaus.
Das Ergänzungsfuttergeraffel ist m.E. absoluter blödsinn, wenn man nicht wirklich weiß was man macht.
Natürlich verfetten die Hühner, wenn sie überernährt werden - Legehennen kann man in der Legephase aber kaum überernähren und danach ist eh der Topf und nicht Klausis Bewegungsprogramm angesagt. Ich stell mir gerade bildlich vor, wie du deinen Hühnern morgens das Tages-fitness-programm aushändigst ;D
LG FP

Klausemann
28.03.2009, 19:56
Franz Philipp, seid 5 Jahren ist das Thema Hybriden für mich "gegessen" . Ab dann war nur noch Rasse oder Rassemix angesagt. Zum heutigem Fittnessprogramm sage ich zu meinen Mädels nur :

"Ist nichts im Napf , guckt ihr nur."
Und das machen sie dann auch den ganzen Tag. Sie rennen herum und gucken auf den Boden :pfeif

Gruss Klaus

linde
29.03.2009, 17:45
@Bachstelze: Was Ergänzungsfutter ist, das habe ich mittlerweile kapiert. Dass mir das Zeug in die Hand gedrückt wird, wenn ich beim Futtermittelhändler "Legemehl" verlange ist einerseits wohl mangelnder Fachkunde des Händlers zuzuschreiben, andererseits auch meiner eigenen Unkenntnis.
Da ich das Futter im Gegensatz zur Anwendung handelsüblicher Legemehle nie als Alleinfutter gegeben hatte mache ich mir keinen Kopf drum.
Körner sind bei mir täglich im Angebot, für Proteine, Vitamine und Ballaststoffe dürfen auch andere Träger dieser Nähr- und Zusatzstoffe herhalten. Aber das alles habe ich bereits oben erläutert.

@Franz-Philip: Danke für den Link zu dem Wirtschaftshuhn-Züchter. Da kann man wirklich einiges über die Hybridzucht und die Eigenschaften dieser Tiere erfahren.
Meine Hybriden sind keine ehemaligen Stall-, Voilieren-, Käfig oder sonstwie eingesperrten Hühner gewesen. Sie stammen auch aus einer extensiven Auslaufhaltung. Alter s.o. Ich habe sie auch nicht übernommen um ihnen einen schönen Lebensabend zu verschaffen, sondern um von ihren Eiern zu profitieren. Und tatsächlich bekomme ich auch von diesen drei alten Damen immer noch zwei Eier täglich.
Da sie ja nicht mehr "volle" Legeleistung bringen (müssen) ist es vielleicht auch angesichts ihres Alters schon sinnvoll, dass sie auch nicht nur ausschließlich solches "Hochleistungsfutter" zu sich nehmen, sondern auch Gräser und Würmchen... Das zumindest habe ich nun aus Deinem Posting geschlossen und wenn meine Schlüsse stimmen, dann kann ich wirklich guten Gewissens weitermachen.

@Klaus: Wenn bei einem Nahrungsmittel von Nährstoffdichte die Rede sein kann, dann kann bei einem Futtermittel analog dazu die Rede von "hoch- und niederprozentig", "Konzentration" und "Verdünnung" die Rede sein, wenn sich diese Begriffe auf die Nährstoffdichte beziehen.
So lange von der morgendlichen "Ergänzungsmehl- oder Weichfutter-Gabe" noch was übrig ist und von der abendlichen "Körnergabe" ebenso und die Hühner ansonsten auf zehn Ar Auslauf herumrennen und sich aus allem was der Garten ihnen bietet bedienen können bin ich beruhigt, dass Futter und Verbrauch miteinander in Einklang sind. Fett werden sie davon sicher nicht.

Aber gesund sind sie, da sie regelmäßig große Eier legen.

Meine Hühner haben zudem einen Vorturner, der sie ausreichend auf Trab hält: Nämlich den gute Konstantin, meinen Hahn! :laugh