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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Boden vom Wachtelgehege



papa_joe
12.03.2009, 12:25
Hallo, ein Neuer hier!

Ich möchte eine Außenvolieren (aus Holz und Drahtgitter) für z.Zt. 16 Wachteln bauen, wird ca. 3x2m groß. Die Voliere wird komplett mit transparentem Well-Dach überdacht (denke ich ???).

Nun stehe ich aber vor der entscheidenden Frage des Unterbaus. Derzeit ist dort einfach nur Erde, ohne Bewuchs (war mal ein Beet). Um die Tierchen am flüchten zu hindern und das Holz nicht unnötig direkt dem Boden auszusetzen, wollte ich erst rundrum Rasenborde einbetonieren und darin die Volieren zu platzieren. Ist so ein großer Aufwand überhaupt notwenig?

Sollte ich den Naturboden belassen, oder eher einen Zwischenboden einziehen und Einstreu verwenden? Ich selbst wäre ja für Naturboden schon wegen möglicher Bepflanzung, aber vielleicht übersehe ich ja irgendeinen großen Nachteil dabei?

Ach Leute ich bin einfach ein wenig irritiert. Wäre über eure Meinungen sehr glücklich!

Bachstelze
12.03.2009, 18:47
Hallo ,

den Wachteln wäre es das beste, Du ziehst einen Holzboden ein und bietest ihnen eine völlig trockene Streu an. Vorsaussetzung ist natürlich eine regendichte Voliere. In trockener Streu vermehren sich keine Krankheitserreger und die Wacheln haben ein "ewiges" Leben. Auch die Entfernung des Kotes entfällt für längere Zeit, da zumindest in der wärmeren Zeit der Kot in der Streu umgesetzt wird (die in Frage kommenden Bakterien lieben es warm).Trocken und zugfrei wünscht sich jede Wachtel ihr Domizil, wenn sie gefragt wird. Für die Pflanzen kannst Du Löcher in dem Boden einbringen und die Pflanzen in Kübel setzen. Das ist zwar ein für Wachteln ungewöhnlciher Aufwand, aber dazu hast Du Dich ja wohl entschlossen.

Gruß Bachstelze

Mäx
12.03.2009, 20:03
Hallo,
ich habe auch eine Voliere für Wachteln,(und Tauben) der Boden ist Naturboden. Wichtig ist nur das es genügen Trockene stellen gibt, bei regen und so. So fühlen sie sich wohl, ist ja fast wie in der Natur.

Lg Mäx

Bachstelze
12.03.2009, 20:18
Hallo Mäx,

es ist nur eine Frage der Zeit, bis auf gelegentlich feuchtem Naturboden Krankheiten ausbrechen, nämlich dann, wenn sich in dem Boden so viele Krankheitserreger angesammelt haben, dass sie infektiös wirken. Da papa joe aber für die Ewigkeit baut, sollte er sich absichern.

Gruß Bachstelze

nupi2
12.03.2009, 23:15
Hallöchen,

meine Volliere steht auf nacktem Betonfußboden (war schon da). Darauf wurde die Volliere errichtet und eingestsreut habe ich sie mit Rindenmulch. Wird 1 - 2 mal in der Woche durchgeharkt, so arbeite ich die Köttel gleich mit unter und sie können sich gut durchsetzen.

Liebe Grüße


Nicole

papa_joe
13.03.2009, 14:03
Hmm, also ich wußte doch das das Thema sehr unterschiedlich behandelt wird ;).

Bei einer Außenvoliere wird sich Feuchtigkeit ja nie wirklich vermeiden lassen, sei sie durch Luftfeuchte oder waagerechten Regen verursacht. Meiner Meinung nach wird ein Naturboden die Feuchtigkeit doch besser ableiten, als ein eingestreuter Boden auf undurchlässigem Grund. BTW, wie bekommt ihr eine Außenvolieren so wasserdicht, dass obige Eventualitäten das Gehege mit "Kunstboden" nicht zum Feuchtbiotop werden lassen? Wenn ich Naturboden lassen würde, würde ich den trotzdem dick mit Rindenmulch einstreuen und ein paar Quadratmeter nochmal extra überdachen und dort und im Stall Rindenmulch und/oder Hobelspähne einstreuen - damit die Tierchen eine trockene Rückzugsmöglichkeit haben.

Was meint ihr eigentlich mit "...so arbeite ich die Köttel gleich mit unter und sie können sich gut durchsetzen" bzw. "Auch die Entfernung des Kotes entfällt für längere Zeit, da zumindest in der wärmeren Zeit der Kot in der Streu umgesetzt wird..."? Wird der Kot durch die Einstreu absorbiert bzw. umgewandelt oder wie kann ich mir das vorstellen?

Bachstelze
13.03.2009, 18:43
Hallo papa joe,

die Einstreu ist mit Milliarden von Bakterien besetzt. Als Futter verdauen viele von ihnen den Kot der Vögel im weitesten Sinne. Sie leben davon, denn nur dazu sind sie ja da. Alle in trockener Einstreu vorhandenen Bakterien sind für die Vögel unschädlich, deshalb ist ein Trockenhalten der Streu erforderlich, wenn man diese Funktion nutzen will. Sie ist auch im Winter nicht nutzbar, da sie eine bestimmte Wärme brauchen. Von Frühjahr bis Herbst funktioniert das aber vorzüglich.

Natürlich kann man die Wachteln auch im Winter in der trockenen Streu halten, dann wird aber der Kot nicht verarbeitet von den Bakterien und man muss im Frühjahr mit frischer Streu beginnen. Aber das ist gegenüber einem Austausch der Muttererde ein Klacks.

In feuchter Streu und natürlich im feuchten Mutterboden halten sich z.B. Kokzidien und gefährliche Würmer (sie brauchen alle ein feuchtes Milieu) verschiedenster Arten auf und gefährden die Vögel. Deshalb wird z.B. in Fasanenvolieren nach wenigen Jahren der Mutterboden ausgetauscht. Wachteln sind da noch empfindlicher als die meisten Fasanenarten, aber auch bei den Wachtelarten gibt es Unterschiede. Welche Schadlinge das sind, kann ich nicht genau sagen, da ich meine Wachteln seit 25 Jahren trocken halte und Krankheiten für mich mehr ein Fremdwort sind.

Auch zu empfehlen ist, dass die Tränkstelle so eingerichtet wird, dass kein Wasser in die Streu gelangen kann. Also ein Drahtgiter mit Behalter darunter unter die Tränke oder ähnlich.

Gruß Bachstelze

nupi2
13.03.2009, 23:20
Hallöchen,

meine Wachtelvolliere steht unter einer riesigen alten Fichte und hat zusätzlich noch ein Dach, was den Regen abhält. Also es kommt äußerst selten vor, daß der Volierenboden naß wird.....außer natürlich bei starkem Regen oder Nebel ect. Ich denke, daß das gar nicht soooo verkehrt ist, wenn der Boden auch mal feucht wird, da es in der Natur ja nun auch mal dazugehört und ich versuche meine Tiere so naturnah und robust zu halten wie nur möglich.

Liebe Grüße

Nicole

papa_joe
30.03.2009, 11:38
So, liebe Wachtelfreunde ...

Ich habe nun eine Volieren mit Boden gebaut und dort teils Rindenmulch, teils Hobelspähne eingestreut. Den Tieren scheint es zu gefallen.

Ich versuche mal zwei Bilder anzuhängen, guckts euch einfach mal an. Habt Nachsicht mit mir, das Bild von der Voliere ist direkt nach Fertigstellung bei schlechtem Wetter aufgenommen worden.

Kommentare/Anregungen erwünscht!

Gast
30.03.2009, 21:20
Also, das Wachtelgehe finde ich große klasse! Kannst du mir die Maße von Auslauf und Stall sagen? :)

June
09.04.2009, 13:40
Super toll wo Deine Wachteln leben. Ich bin neu hier. Möchte mir auch Wachteln kaufen.Legewachteln 1 / 8
Gruß June :)

papa_joe
09.04.2009, 13:56
Danke für euer Lob, die Wachteln scheinen sich auch eingelebt zu haben - seit gestern gibt's Eier :)

Ich werde heute bestimmt noch Nester bauen und im hinteren Bereich platzieren, denn die Tierchen legen ihre Eier immer unter dem flachen Dach ganz in der letzten Ecke - das ist doch bestimmt Absicht :laugh.

So nun aber zur Frage:

@ABC9
Die Grundfläche ist 2x3m, die Höhe beträgt links 1,80m und rechts 2m. Davon abgetrennt ist eine Schleuse (im Bild hinten rechts) ca. 0,7m² und ein flach überdachter "Stall"-Bereich (hinten links, teils im zweites Bild zu sehen) von ca. 1m².

June
10.04.2009, 11:27
Bin wohl zu dumm um selbst was zu schreiben. Vielleicht geht so mein Geschriebenes nicht wieder verloren.
Muß ein Gehege über 1 Meter hoch sein ? Wir haben ehemalige Hasenställe die zusammen ca. 3,10 m lang sind. Die Wachteln könnten alles nutzen. Breit ca, 0,65, glaube ich. Hab Zettel mit Abmessung eben entsorgt ( ich wieder... ). Höhe ca. 0,70 m und ein Außengehege von ca. 2,50 m, 1, 60 m glaube ich und Höhe muß ich nochmal messen. Denke so 0,60 bis 0,70 m. Könnten dort 1 / 8 Legewachteln leben ?
Über Antworten wäre ich dankbar.

Bachstelze
11.04.2009, 09:09
Hallo June,

natürlich reichen die Kaninchenställe für die paar Wachteln. Bei 70 cm Höhe ist es ratsam, die Decke mit Folie ebzuhängen oder mit Schaumstoff zu bekleben, da sie dazu verführt werden, schreckhaft an die Decke zu fliegen. Wichtig ist die Einteilung in mehrere Abteile, damit man die Wachteln zum Eierabnehmen und zur Reinigung absperren kann.

Gruß Bachstelze

papa_joe
11.04.2009, 09:17
Genau, wollte ich auch grad schreiben ;).

Ich konnte meine Voliere nicht richtig geistreich in mehrere Abteile einteilen und so wird das Eier absammlen zur Zeit noch ganz schön zum Schrecken der Wachteln. Ich hoffe die gewöhnen sich noch dran. Aber ich hab ja ne Schleuse dran und so können Sie ja nicht flüchten, das wäre beim deinem "Hasenstall" ja dann anders!

June
11.04.2009, 10:05
Daaaanke für die schnelle Antwort.
Die Hasenställe kann ich mit Trennscheiben schließen. So sind dann die Wachteln ( wenn ich möchte und schaffe ) in den einzelnen Ställen getrennt und sauber machen geht dann, hoffe ich, einfach.
Gleich werden wir losfahren und uns die Legewachteln holen. Bin schon gespannt. Dauert es lange bis sie anfangen Eier zu legen ?
Gruß June.

Sunrice
29.04.2009, 22:49
Hallo!
Ich habe meinen Mann die Fotos von deiner Voilere gezeigt, weil ich so begeistert davon bin,... :)
Er ist schon fleissig am werkeln und ich bin schon gespannt auf das Ergebnis,...
Den Unterbau haben wir uns auch von dir abgeschaut,... :pfeif :jaaaa:
Liebe Grüße, Sunrice

Gaggele
15.05.2015, 12:17
Hab mal den etwas älteren Thread wieder ausgegraben weil ich zu Deinem prima Gehege eine Frage habe die mir beim selber Bauen weiter helfen würde:

Wie hast Du die Freiräume zwischen den Wänden und den Wellen des Dachs zugemacht? Da könnte bei uns ein Mauswiesel rein. Ich hab noch nichts anderes gefunden als die Unterschraubteile zum Festmachen des Daches. Doch das muss ja auch günstiger gehen, oder?

Danke, Gaggele