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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Feuerdorn im Auslauf ?



Melinsito
07.03.2009, 16:01
Hallo zusammen,

möchte meine kahlen Hühnerauslauf bepflanzen. Die Masse sind 10X12 Meter und wie so häufig wächst so gut wie nichts darin. Selbst die Holunderpflanzen weigern sich auszutreiben. Ich befürchte Johannesbeeren oder Stachelbeeren würden es nicht lange machen.
Üblicherweise besteht meine Hühnerschar aus 8-12 Tieren (momentan grosse und Zwerge) Im Sommer steht die Tür zum restlichen Garten immer offen, trotzdem wächst nichts. Zwecks Übernetzung des Geheges letzten Herbst mußten wir auch noch 2 kleine Birken vor dem Hühnerhaus fällen.
Nun denke ich darüber nach auf der Längsseite zum Begrenzungswall Feuerdorn zu pflanzen.
Wir haben hinter der Terrasse ein wirklich imposantes Exemplar von mehr als 2 m Höhe und entsprechender Breite. Die Amseln brüten jedes Jahr zu mehren darin, die Hühner bringen sich darunter gerne in Sicherheit und da er so schön dicht ist, kann man (Huhn) bei jedem Wetter sein Sandbad darunter abhalten.
Wenn ich eine Hecke damit anlegen würde, könnte ich mir vorstellen, daß zumindest zu dieser Seite der Fuchs und Marder nicht mehr gerne eindringen würden, weil die Dornen doch sehr unangenehm stechen.
Hoffe, daß es unter unseren Eichen noch genug Sonne für eine Hecke geben wird. Gut, bis die Hecke dicht wäre, würde es sicherlich auch eine Weile dauern.
Habt ihr bisher Erfahrungen mit Feuerdorn gemacht ? Gäbe es irgendwelche Einwände ? Die Beeren werden zumindest von unseren Singvögeln gerne gefressen, die Hühner habe ich noch nicht dabei beobachtet, aber giftig dürften sie nicht sein, oder ?

vogthahn
07.03.2009, 17:42
Hallo!

Es spricht nichts dagegen. Die Beeren sollen zwar schwach giftig sein, aber wenn sie die Wildvögel fressen. :kein.

Ich habe übrigens im Auslauf der Legehennen ein paar junge Stachel- und Johannisbeersträucher stehen, da gehen sie nicht ran. Kannst Du also auch versuchen.

MfG

Gina2
07.03.2009, 19:16
Mein Johannisbeerstrauch im Auslauf wird untenrum immer kahlgefressen.Den Huhnies scheinen die jungen Blätter richtig gut zu schmecken. Die springen dann wie die Gummibälle, um auch an die oberen Blätter zu kommen.Sieht immer lustig aus. Der Pflanze scheint es nichts auszumachen.Die treibt immer wieder neu aus.(Hoffentlich tut sie das nach dem kalten Winter jetzt auch noch)

Melinsito
07.03.2009, 20:12
Hallo Gina,

habe dieses Jahr das erste Mal beobachtet, daß die Hühner sogar Brombeerblätter gefressen haben.
Es lag Schnee und in Ermangelung an Grünfutter haben Sie dann sogar diese gefressen. Wenn alles grün ist, werden Brombeeren absolut verschmäht.Normalerweise bevorzugen sie Gras, Grosswegerich oder Löwenzahn, frisch gerupft natürlich ! Hüpfen sehe ich sie immer nach den Ginster- und Springkrautblüten. Die scheinen ihnen richtig zu schmecken. Dauert aber leider alles noch ein wenig.

Nun gut, einige Ableger Johannis- und Stachelbeeren habe ich noch im Garten stehen, werde mein Glück mal versuchen.

Demnächst werde ich dann noch Feuerdorn kaufen.
Hat da vielleicht noch jemand einen Tipp ? Bräuchte ca. 30-35 Pflanzen gerne ca. 60-80 cm hoch. Würde bei sonst bei einem Online-Gartencenter bestellen.

sil
07.03.2009, 21:16
Ein paar allgemeine Erfahrungen zum Thema Pflanzen und Hühner kann ich auch weitergeben.
Unsere Hühner laufen frei auf dem gesamten Grundstück (wo sie Platz und Möglichkeiten genug hätten, sich auszutoben), sie bevorzugen aber eindeutig die bepflanzten und entprechend bearbeiteten Bereiche bei ihren täglichen Touren. Dies und die etwas extreme Lage unseres Grundstücks macht/e viele Kompromisse bezüglich der Bepflanzung notwendig, vor allem da ich mich nicht nur auf Brenesseln, Roten und schwarzen Hollunder und Fichten beschränken wollte.
Wichtig ist meiner Ansicht nach, den Wurzelbereich langfristig zu schützen, weil Hühner gnadenlos alles aufscharren. Ich lege deswegen immer schwere, flache Steine (Betonplatten gehen auch, aber Steine haben wir hier genug) eng um alles firsch angepflanzte. Empfindliche Pflanzen haben von Haus aus keine Chance, aber nichts hat eine Jungpflanze aus dem Gartencenter auf den Überlebenskampf in einer von Hühnern mitbewohnten Umgebung vorbereitet. Als erste Hilfe für den schwierigen ersten Sommer nach dem Aussetzen in unsere Wildnis bekommen deswegen neu erworbene Pflanzen eine Röhre aus Maschendraht (Hasendraht) rundum. Alternative wäre, die Hühner bis zum ersten richtigen Durchtreiben der Pflanzen wegzusperren. Was einmal gut eingewurzelt und eingewachsen ist, kriegen sie in der Regel nicht mehr klein, den Wurzelschutz lasse ich aber über mehr als ein Jahr, wenn nicht für immer.
Einer meiner Tricks ist auch, neu gekaufte Pflanzen erst mal im eingezäunten Bereich in einem Topf zu akklimatisieren, wenn nötig über mehrere Jahre), und erst mit gut durchgewurzeltem Topfballen dann an den endgültigen Platz zu setzen.
Hart im Nehmen sind auf jeden Fall Johannisbeeren, Stachelbeeren, Hollunder, Flieder, Sommerflieder, Haselnuss, aber alles erst wenn es richtig eingewurzelt ist.

Melinsito
08.03.2009, 11:04
Hallo Sil,

vielen Dank für Deine Tipps.

Der Trick mit den Steinen hat sich bei mir auch schon des öfteren bewährt. Habe damit schon Gartenhibiskus und anderes erfolgreich geschützt. Da wo sie nicht so häufig sind reicht es meistens auch den Erdbereich sofort zu wässern, dann verlieren sie meistens das Intersse und gehen wieder zu ihren Lieblingsplätzen.
Grundsätzlich da wo Erdarbeiten verrichtet werden müssen, sind meine gefiederten, ewig hungrigen, Haustiere nicht weit.
Ich habe ein Blumenbeet was in mehr oder weniger unregelmäßig vom Ginster befreit werden muß. Da muß ich in Etappen mal rechts mal links arbeiten, weil ansonsten vor lauter Huhn kein Vorankommen möglich ist.
Eine meiner Hennen hatte sich darauf spezialisiert beim Rasenmähen in der Nähe zu bleiben um evtl. Insektenleichen zu erbeuten. Mein Freund meinte schon demnächst setzt sie sich zwecks besserer Sicht auf den Rasenmäher drauf. :D Wird dieses Jahr leider nichts, der Marder hat sie sich schmecken lassen. :(

Ich hatte gedacht im Gehege erst zum April den Feuerdorn einzusetzen, da die Hühner dann wieder mehr unterwegs sind und den Wurzelbereich dann natürlich noch besonders zu sichern.
Dann sollte es mit dem Anwachsen hoffentlich klappen.

sil
08.03.2009, 13:29
Ja, die sind fix wenns ums erbeuten von Extralekkerlis geht. Vor einigen Jahren konnte ich nur mit Besen bewaffnet in unseren Gemüsegarten, weil die Hennen schon vaus allen Ecken angerannt kamen, wenn ich nur in die Richtung des Gartentürchens bin. Das war gelegentlich sehr lästig, vor allem, wenn man "mal schnell" ein paar Salatkräuter holen wollte. ;)
Und wehe, es blieb ein Huhn unbemerkt zwischen dem Gemüse, das wars dann mit dem Salat....

Stell ich mir grad vor: Henne, auf dem Rasenmäher reitend nach Beute spähend
;D ;D :P :laugh

Grüße
sil

Melinsito
02.04.2009, 14:28
Kurzer Zwischenstand :
Hatte einen Ableger vom Feuerdorn schonmal optimistisch in den Auslauf gepflanz. Die jungen Blätter wurde komplett abgefressen.
Habe jetzt einen alten Vogelkäfig darübergestülpt. Mal schauen, ob sich das erholen kann.
Muß die Idee wohl evtl. noch überdenken. :kein
Die Johannes- und Stachelbeersträucher haben sie tatsächlich bisher in Frieden gelassen.

Melinsito
22.04.2009, 13:28
Kurzer Zwischenstand : mittlerweile wurde also auch Johannes- und Stachelbeersträucher bis Kopfhöhe Huhn "abgeknabbert".

Ich persönlich habe meine ewig hungrigen Auracaner im Verdacht.
Obwohl die grossen Sperber von Daniel auch schon Erdbeerblätter gerupft haben. Probieren erstmal alles was grün ist und nahrhaft sein könnte.
Seit Montag laß ich die Hühner auch wieder tagsüber aus dem Gehege, hoffe daß sich meine Büsche wieder erholen.