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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Wiesenhof Imperium



Drachenreiter
14.02.2009, 20:29
http://www.welt.de/wirtschaft/article3197974/So-funktioniert-die-geheime-Wiesenhof-Maschinerie.html

zwergfrosch
14.02.2009, 21:18
Mir fehlen die Worte......
Ich weiss jetz noch mal sicherer warum ich solche Produkte nicht kaufe, sondern selbst Tiere halte. :o :o
Ich bin viel zu tierliebend um sowas zu unterstützen.
Danke für den informativen Beitrag!!
VLG

marina 2
14.02.2009, 21:27
:spei :abgelehnt

Markus69
15.02.2009, 08:26
Hallo,

interessanter Artikel.

Ich finde auch, dass so etwas nicht unterstützt werden soll und darf.

Ich mache mir aber auch Gedanken, durch welches "System" es zu ersetzen ist. Im Grunde können wir so etwas wie Wiesenhof nur abschaffen, wenn fast jeder wieder seine eigenen Tiere hält. Aber dafür gibt es die Infrastruktur nicht mehr. Auf den Dörfern wurden in den letzten 20 Jahren sämtliche Hintergärten oder Höfe als Bauland an die Kinder vergeben. Da gibt es nichts mehr! Zumindest im Westen.

Land=Bauland! Das war und ist die gnadenlose Zerstörung dörflicher Strukturen.

Ich sehe also nicht, wie sich etwas ändern soll. Eventuell ist die momentane Wirtschaftskrise ein Vorgeschmack auf zukünftige Krisen. Dann sind die Leute eher wieder bereit, ihre Tujas und Totrasen und aufblasbaren Swimmingpools rauszuschmeißen und einen Teil der Nahrung selbst herzustellen. Aber um so weit zu kommen, müssen wir womöglich einen sehr bitteren Weg gehen. Und die Gefahr ist, dass Lebensmittelskandale so instrumentalisiert werden, dass Massenhersteller zunächst einmal noch davon profitieren! Und uns wird die Geflügelhaltung verboten.

Eigentlich bin ich ja ein Optimist, aber in dem Punkt denke ich einfach, dass Politiker meistens keine Ahnung haben und von skrupellosen Wissenschaftlern, die die Virengefahr brauchen wie die Kirche den Teufel, beraten werden.

Falls jemand von Euch eine andere (bessere) Entwicklung erwartet, wäre ich ein dankbarer Abnehmer!

Markus

Wontolla
15.02.2009, 09:08
Die Menschenmasse braucht Massentiere, die breite Masse Wiesenhof und seine Produkte. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder sein Schlachtvieh selber aufziehen und abmurksen müsste? Es ist schon gut so, dass Leute wie Wesjohan die Massenmenschen mit sterilen Produkten versorgt und Hinterhof-Geflügelhaltung denen überlassen bleibt, die Freude daran haben.

acer
15.02.2009, 10:24
Original von Wontolla
Die Menschenmasse braucht Massentiere, die breite Masse Wiesenhof und seine Produkte. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder sein Schlachtvieh selber aufziehen und abmurksen müsste? Es ist schon gut so, dass Leute wie Wesjohan die Massenmenschen mit sterilen Produkten versorgt und Hinterhof-Geflügelhaltung denen überlassen bleibt, die Freude daran haben.
hast du eine praktikable, sofort umsetzbare Alternative?
Ich habe im Moment einen großen Garten und könnte einiges zur Familienernährung beitragen. Sascha Meier aus der Trabantenstadt hat dieses Glück nicht.

Wontolla
15.02.2009, 11:16
Original von acer
Sascha Meier aus der Trabantenstadt hat dieses Glück nicht.

Sascha Meier wäre Kuschelhuhnhalter und würde seine eigenen Hühner ohnehin nicht schlachten. Er würde also auch bei viel Glück weiterhin seine Broiler von Wiesenhof essen wollen. Andernfalls könnte er Zwerg-Paduaner auf dem Balkon halten.

Drachenreiter
15.02.2009, 11:39
Ich denke der besagte Sascha Meier würde sich dann entweder auf dem Hochhaus ein paar Tauben halten (die schmecken auch lecker) oder eventuell eine Parzelle im Schrebergarten anmieten. ;D :o

Redcap
15.02.2009, 12:11
Ich weiss gar nicht, was Ihr habt. Das ist Permakultur im großen Stil. Alles wird restlos im geschlossenen Kreislauf verwertet.

SetsukoAi
15.02.2009, 13:05
Hm... wie wäre es wenn Fleisch einfach wieder ein Luxusgut werden würde?

Muss der Mensch jeden Tag Fleisch essen? Für viele ist es selbstverständlich geworden und sagt klipp und klar:“ Ich esse doch kein Grünzeug"!
Aber ging es der Menschheit nicht Gesundheitlich besser als sie nur Sonntags einen richtigen Braten bekamen?
Wir verfetten doch nur weil wir zuviel von allem haben. Manche essen 3x/Tag Fleisch, ist das nicht etwas zuviel des guten?

Also wenn’s nach mir geht könnte ich gut und gerne auf die Massentierhaltung verzichten. Die Menschen sollen mehr Obst und Gemüse essen und Fleisch nur in Ausnahmefällen.
Ich bin kein Vegetarier und esse auch Fleisch, sehe aber das Fleisch eher als Beilage und freue mich auf die Riesen Schüssel Salat.

Wenn die Produktion so weit herunter geschraubt werden könnte das nur noch mit 1-2 Hähnchen pro Woche und Haushalt gerechnet wird, würde das auch reichen.

Der Mensch ist verwöhnt worden mit zuviel Angebot, daher würde es auch mal nicht Schaden die Notbremse zu ziehen.

Malaie
15.02.2009, 13:17
Hallo,

ich versteh die ganze Aufregung auch nicht ganz, solch ein Wiesenhof - Broiler ist mir immer noch lieber als irgendein anderes Billighühnchen aus dem Discounter, dort werden wenigstens die Mindeststandards eingehalten.

Auch die Fütterung ist sicher nicht die schlechteste, und ehrlich gesagt habe ich schon schlimmer gehaltene "Hinterhofhühner" gesehen.
Zwar hatten die ihren Auslauf, aber wenn ich an die Sauberkeit usw. denke.......!?
Was ist denn heutzutage noch gesund.....???.....nicht mal dieses überteuerte Biozeug ist absolut sicher und sauber!
Außerdem gebe ich zu, auch wir kaufen hin und wieder (bei Mangel an eigenen Schlachttieren) ein Wiesenhof - Broiler! :o

Und die schmecken gar nicht mal soooo schlecht! :P

Ps. Und sicherlich auch manch anderer der diese Marke und Haltung so verabscheut, gönnt sich manchmal so ein Vieh.........jede Wette!



Schöne Grüße
Malaie ;)

Klausemann
15.02.2009, 13:56
Jeder Mensch hat doch das Grundbedürfnis gut versorgt zu sein. So gar so ein herunter gekommener Hartz 4 Empfänger aus so einem 15 stöckigem Wohnsilo aus einer Millionen Stadt. Das der nicht nur Gen verändertes und Pestizid belastetes " Monsanto Gelumpe" essen will, dürfte auch klar sein. Bleibt nur die Frage was ihr den Guten angedacht habt ? Denn was vernünftiges wird der für seine paar Hartz 4 Kröten kaum bekommen können.

So gesehen lässt sich leicht Wasser predigen, wenn man selber Wein zu Hause hat :roll

Philipp G.
15.02.2009, 15:58
SO jetzt meld ich mich auch mal zu wort.
Ganz ehrlich,ich bin kein Freund von Massentierhaltung,aber die Haltung die von Wiesenhof betrieben wird,ist zumindest nicht so schlecht,wie Andere!Wieschongesagt,die halten Mindesststandarts ein.Es kann einfach nicht jeder seine eigenen Hühner halten.Geht nicht,wird auch nichtmehr gehn.Wir haben doch Alle zu wenig Zeit,Hühner sind dreckig,und ausserdem gibts die doch für n paar Euro bei Aldi oder Lidl.
Niemand ist gezungen Wiesoenhof zu essen,aber die Meisten tuns.
Selber schuld.Ich unterstütze die nicht!Ich sehe auch etwas Positives bei Wiesenhof:Kein Genezugs,alles aus ener Hand,das hat wirklich Vorteile.


Die Hähnchenproduktion herunterzuschrauben?Wo kommen wir denn da hin?
Da macht Niemand mit!Das billigste wird gekauft.Wiesonhof und Co wollen doch Profit machen,wenn sie weniger Tiere verkaufen dürfen,wird eben gespart,so dass sie gleichviel verdienen wie vorher,dh. weniger haltungsstandarts usw.Den tieren gehts deshalb sicbher nicht besser.

Alles in Allem ist Wiesonhof natürlich nicht zu vergleichen mit Biohähnchen aus eigener Zucht,aber es stellt eine alternative dar,für die Leute die nicht selber Hühner halten können,und auch nicht gut bei kasse sind.


mfg PHil

Markus69
16.02.2009, 07:03
Da ich viel mit Familien arbeite, habe ich schon oft erlebt, dass Familien in Städten einen Garten suchten. Da gibt es aber viel zu wenige. Und die wenigen, die es gibt, verlangen eine "Ablösesumme" für die Hütte. Das sind dann schnell ein paar tausend Euro. Damit ist dann das Projekt meistens beendet.

Und dann wundert sich die Politik, dass Kinder nichts mehr mit der Natur und mit sich anfangen können.

Ich fände es beispielsweise wichtig, dass jede Familie, die sich in einer Stadt einen Garten wünscht, auch einen bekommen kann. Die Gärten wären dann wahrscheinlich nicht alle für Geflügelhaltung geeignet, aber die ein oder andere Karotte wär da schon drin. Und es würde einen nicht zu unterschätzenden Bewusstseinwandel bewirken.

Gruß,
Markus

andi
16.02.2009, 08:51
@Klausemann

So gar so ein herunter gekommener Hartz 4 Empfänger...

also so weit sind wir jetzt schon, DANKE klausemann >:(

bin selber auf hartz4 angewiesen und solche äusserungen kann ich gar nicht ab. was kommt als nächster, bab bauen, etc.?

andi

Stef
16.02.2009, 09:12
Original von Markus69
Im Grunde können wir so etwas wie Wiesenhof nur abschaffen, wenn fast jeder wieder seine eigenen Tiere hält. Markus


Tiere halten heisst, dass man für das Wohl von Lebewesen verantwortlich ist, von Montag bis Sonntag und wenn´s sein muss auch mal nachts. Man sollte soviel Verantwortungsbewusstsein besitzen, seinen Tieren ein möglichst artgerechtes Leben zu gewährleisten. Und ich behaupte nun einfach mal, dass die meisten Menschen da keinen Lust drauf haben. Wenn ich an so manche "Hinterhof-Schweine" zurückdenke, die den letzten Abfall zum fressen bekamen und in ihrer Sch... dahinvegetierten, bin ich mir sicher, denen ging/geht es nicht besser als so manchem Mastschwein aus der Intensivhaltung. Ich habe auch schon Kaninchenzüchter gesehen, da hatten die Tiere noch 10 cm Platz bis zur Decke, weil der Mist so hoch war und wenn ich übern Gartenzaun schaue, sehe ich 50 Legehennen in einem kleinen Schlammauslauf, die zum Teil weniger Federn als so manches KZ-Huhn haben.
Sorry Markus, aber der Weg funktioniert nicht. Nicht zuletzt auch wegen der vielen Hobbyhalter, die alles für ihre Tiere tun würden, aber sie nie töten, geschweige denn essen könnten.


Original von Markus69
von skrupellosen Wissenschaftlern, die die Virengefahr brauchen wie die Kirche den Teufel
Markus
und da hast Du glaube ich zuviele Hollywood-Filme gesehen :neee:

LG
Stefanie

Klausemann
16.02.2009, 09:15
Hallo Andi,
schön das sich einer an diesen Ausdruck gestört fühlt.Sorry. Es ist aber so, Hartz 4 ist zu einen richtigen Schimpfwort geworden. Menschen zweiter Klasse. Eben herunter gekommen, sprichwörtlich an der Leiter unten angekommen. Früher sagte man Sozi- Empfänger.

Dieses Geld ist einen Dreck wert. Du kannst dich davon kaum gesund ernähren.

Gruss Klaus und Kopf hoch, ein ehemaliger Hartz 4 ler ;)

Turbinchen
16.02.2009, 11:22
Original von SetsukoAi
....
Aber ging es der Menschheit nicht Gesundheitlich besser als sie nur Sonntags einen richtigen Braten bekamen?
Wir verfetten doch nur weil wir zuviel von allem haben. Manche essen 3x/Tag Fleisch, ist das nicht etwas zuviel des guten?

:jaaaa: :jaaaa: :jaaaa:

Wir essen definitiv zuviel Fleisch, der weltweite Fleischkonsum ist seit 1961 von 71 Mio. auf 284 Mio. Tonnen gestieben (http://www.welthungerdemo.de/inhalt/thema_hunger.html) Bis 2050 wird sich dieser nochmal verdoppeln. Wenn wir alle nur 10% weniger Fleisch essen würden, könnten 60 Mio. Menschen von den freiwerdenden Ackerflächen ernährt werden.
In den USA wird 90% des angebauten Getreides an Schlachttiere verfüttert (http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ia-fleischlobby-und-welthunger.html)
Wasserverschwendung und Wasserverschmutzung durch unseren Fleischkonsum (http://vebu.de/umwelt/probleme-der-viehwirtschaft)

Es ist utopisch, dass wir Menschen alle Vegetarier werden (bin ich ja auch nicht) aber unser Fleischkonsum ist absolut übertrieben und ungesund, nicht nur für uns persönlich, sondern auch für den Rest der Welt. Naja, aber der Mensch ist halt schwach, faul, ein Gewohnheitstier, blöd, ein kleiner Lemming ............... ;)

manstein
16.02.2009, 11:45
Original von Klausemann
Jeder Mensch hat doch das Grundbedürfnis gut versorgt zu sein. So gar so ein herunter gekommener Hartz 4 Empfänger aus so einem 15 stöckigem Wohnsilo aus einer Millionen Stadt.




war mir sofort klar daß du damit provozieren willst.

überleg mal warum es zum schimpfwort geworden ist (du weißt es sicher).

doch nur deshalb weil soviel mißbrauch damit getrieben wird.

wenn 18jährige als berufsziel "harzt vierler" angeben, sogenannte großfamilien; mann lebt mit 5 frauen u. 19 kindern zusammen, ich könnte dir noch eine vielzahl solcher beispiele aufzählen, und das alles unterm deckmantel von hartz 4, dann macht sich der eine oder andere schon seine gedanken.

Klausemann
16.02.2009, 11:51
Ernährungs Experten meinen aber auch, das was du täglich Essen tust, also Brot , Obst und Gemüse , sollte schon Bio sein. So gesehen müsste der Warenkorb eines Hartz 4 Empfängers aus Bio Produkten errechnet werden, wenn er sich nicht nur von billigen, mit Pestiziden belasteten Produkten, ernähren soll.

Gesund leben also nur für besser Verdienende

Klausemann
16.02.2009, 12:00
Hallo Manstein, diese Typen wollte ich eigentlich nicht mit einbeziehen. Auch nicht diese ,welche ,wie du schon andeutete , mit 18 eine drei Zimmer Wohnung, Flachbildfernseher, Spielkonsole und eigenem Auto.

Lebensziel erreicht :laugh

Ich wüsste aber auch nicht wie man diese jungen Menschen motivieren soll ? Die Miete der Wohnung kostet meist über die Hälfte des Verdienst. Noch ein paar Nebenkosten und er kann sich den Rest vom Staat holen, damit er überhaupt über die Runden kommt.

manstein
16.02.2009, 12:16
ich sehe wir sind einer meinung, wer unverschuldet in not gerät braucht staatliche hilfe, ganz klar.

aber die andern, die den staat, also uns alle, nur ausnutzen und letztendlich sogar für den niedergang des staates sorgen, gehören an den pranger.

Wontolla
16.02.2009, 12:59
Für den Niedergang des Staates können sozial Schwache niemals sorgen. Was die insgesamt vom Staat erhalten sind Peanuts für den Staatshaushalt und eine Schande für unser Sozialsystem. Der Crash kommt von der Gegenseite, den unersättlichen Großverdienern, die mit hunderten von Milliarden von unserem Geld und dem unserer Kindeskinder "gerettet" werden.
:wall

Klausemann
16.02.2009, 15:13
Den Hartz 4 Empfänger hab ich ja nicht in die Diskussion gebracht, weil der den Niedergangs Deutschland bedeuten könnte, sondern weil wir den sozial schwachen Gruppen auch etwas gesundes anbieten müssen, was sich bezahlen lässt. Vor den Hartz 4 Beziehern kommen noch die Einkommensschwachen , welche vielleicht nur wenige Hundert Euros aus einander liegen . Das sind auch keine Welten zwischen

Zur Zeit ist doch ein Wiesenhof Hühnchen billiger ,als ein Beutel gesundes Obst oder Gemüse. Dazu kommt noch das Image Problem. Ein durchschnittlicher Käufer denkt bei einen Hühnchen, er hätte was qualitativ Wertvolles gekauft. Bei Obst und Gemüse denkt er das nicht so. Kein Wunder, bei den ganzen Gen und Pestizids Gelumps.

Meine Meinung.

andi
16.02.2009, 16:42
@klaus,

schön das sich einer an diesen Ausdruck gestört fühlt.Sorry.
angenommen, auch wenn ich nicht weis was daran schön ist, sich an diesem ausdruck gestört zu haben.

ich arbeite manchmal ehrenamtlich in einer art armenküche, 99% der personen die diese hilfe in anspruch nehmen sind alles andere als sozialschmarozer. viele (auch ich) müssen den dreck vom großdiscounter kaufen und sich als nahrung zubereiten. im gegensatz zu vielen personen die bedürftig sind, geht es mir aber immer noch sehr gut. ich hab einen großen gemüsegarten und hin und wieder gibts auch eigenes hähnchen. wenn ich aber sehe wieviele freunde und bekannte direkt oder indirekt vom verlust des arbeitsplatzes betroffen sind - mir graut es daran zu denken wie es in ca. 10jahren bei uns in deutschland aussieht, vielleicht werde ich dann auch diese labbrigen wiesenhofteile kaufen und essen :o

gruß
andi

Markus69
17.02.2009, 06:38
Hallo Stefanie,

auch wenn ich jetzt etwas vom Thema Wiesenhof abweiche, schulde ich Dir ja eine Antwort. Meine Kritik an "Wissenschaftlern" (sicherlich etwas zu pauschal) basiert nicht auf Hollywood, sondern auf einer gründlichen Auseinandersetzung mit Wissenschaftstheorie, die leider in fast jedem Studium zu kurz kommt. Wissenschaftler sind oftmals wie Kinder, denen man eine Waffe in die Hand drückt. Schon nach kurzer Zeit können sie perfekt damit umgehen, haben aber keine Ahnung, was sie anrichten. Sie stellen ihr Tun selbst wenig in Frage. Und das hat damit zu tun, dass man im Wissenschaftsbetrieb in einem gerade herrschenden Paradigma völlig ge- und befangen ist.

Ein Beispiel: In der Medizin wurde vor hundert Jahren die Milieutheorie zugunsten der Erregertheorie unbeachtet gelassen. Die Millieutheorie geht davon aus, dass nicht der Erreger die Macht hat, einen Organismus krank zu machen, sondern dass nur in einem geschwächten Milieu der Erreger sich ausbreiten kann. Das kann fast jeder bestätigen, der schon mal kurz nach Prüfungen krank geworden ist oder ausgerechnet am ersten Urlaubstag. Wir kommen unter Umständen mit vielen Menschen in Kontakt, die grippe- oder erkältungsgeschädigt sind, werden aber einfach nicht krank. In einer anderen Phase werden wir es und können es uns nicht erklären. Dieses Paradigma wurde aber aufgegeben, weil man dann keine "bösen" Erreger erforschen müsste, sondern die Bedingungen eines starken Immunsystems. Wenn die Erreger aber unwichtig werden, dann brauche ich unter Umständen aber auch keine Impfstoffe mehr. Ohne Impfstoffe kein Geld! Und so schließt sich der Kreis.

Einige impfstoffabhängige Institute geben jährlich horrende Zahlen raus über angebliche Grippetote. Die bilden einfach die Differenz zwischen den Verstorbenen des Winters und des Sommers. Raus kommen dann Zehntausende und die Behauptung, die seien alle an Grippe gestorben. Schon kauft die Bundesregierung massenweise Ladenhüter an Impfstoffen ein. Die Leute bekommen Angst und lassen sich alle impfen. Tatsächlich aber registrieren Bundesbehörden nur ganz wenige Grippetote.

Nun wird aber die "Gefährlichkeit" der Grippe wieder verwendet als Argument, die Bevölkerung schützen zu müssen. Und da ist dann wohl die "Massentierhaltung" einfach "sicherer", weil da die Erreger "kontrolliert" werden können.

Und so hängt das alles miteinander zusammen! Nichts, was ein Löffler- oder Kochinstitut sagt, ist unabhängig von unserer Situation. Die Politiker sind hierbei leider nur diejenigen, die mit noch weniger Rückrat das Ganze vollstrecken.

Und dann sind wir wieder bei Wiesenhof & Co angelangt. Gott sei Dank ist die Sympathie der Bevölkerung noch auf "unserer" Seite, aber die Angst vor einer Massengrippe, die geschürt wird, arbeitet eindeutig gegen uns und für die Massenindustrie.

Gruß,

markus

Stef
17.02.2009, 12:45
Hallo Markus,

nun muss ich doch noch etwas zu Deinen Ausführungen schreiben (auch wenn es mit dem Wiesenhof-Thema nur wenig bis nichts zu tun hat). Ich beziehe mich aber nur auf Deinen ersten Absatz, auf die Beispiele einzugehen würde viel zu weit führen. Mich ärgert wie oft die Sichtweise auf Wissenschaftler ist (zu deren Spezies ich mich auch zähle) und wie wissenschaftliches Arbeiten gesehen wird.
Als Wissenschaftler muss ich (genauso wie all meine Kollegen) ständig mein Tun und Handeln reflektieren. Wie soll ich sonst ein bisher unerforschtes Gebiet bearbeiten? Man stellt Hypothesen auf und versucht diese dann, durch gezielten Einsatz verschiedener Methoden, zu be- oder widerlegen. Oft kommt man in Sackgassen und muss sich neue Wege überlegen. Bekommt man neue Erkenntnisse, heisst das meist das sich gleichzeitig viele neue Fragen stellen. Daher gehen der Forschung auch nie die Ideen aus. Natürlich kostet Forschung meist viel Geld. Das Geld kommt vom Staat und von der Industrie und häufig muss man es "einwerben". Da haben Projekte die von aktuellem Interesse sind i. d. R. die besten Chancen, aber deswegen ist man noch lange kein "gegeißelter" Wissenschaftler, der genau gesagt bekommt was er tun muss.

So und jetzt kommen wir wieder zu den Wiesenhof Hühnchen, die wie alle anderen Masttiere aus der Intensivhaltung der beste Beweis für das kranke und gestörte Essverhalten unserer Gesellschaft sind. Leider!

Gruss
Stefanie

Markus69
17.02.2009, 13:06
Na, Stefanie, da sind wir ja in einer spannenden Diskussion.

Ich habe nie behauptet, dass Wissenschaftler Befehlsempfänger wären. Das ganze läuft nicht über Druck. Ganz im Gegenteil. Ein Paradigma legt fest, was in einer bestimmten Epoche als "gesunder Menschenverstand" betrachtet wird. Das betrifft uns aber alle, dass wir uns oftmals um so "freier" fühlen, je mehr wir das tun, was die Gesellschaft von uns verlangt.

Der einzelne Wissenschaftler folgt einfach seinem "gesunden" Menschenverstand und schon findet er/sie die "aktuellen" Themen. Solche Themen sind heutzutage beispielsweise Viren oder Gene, etc. Alles andere gilt als veraltet. In 50 oder 100 Jahren wird man dann wieder unsere Themen als veraltet erleben. Und der gesunde Menschenverstand bildet sich nicht aus den Fakten, sondern die Fakten sind Folgen des jeweils herrschenden Weltbildes. Und genau diesen Prozess reflektieren tatsächlich wenige Wissenschaftler. Während meines Studiums sind mir zumindest wenige begegnet.

Ich möchte Dir aber Recht geben, dass meine Annahme, dass eine Hofhaltung von Geflügel das Problem der Massentierhaltung lösen könnte, sicherlich etwas zu naiv ist.

Gruß,

Markus

oliver
18.02.2009, 18:59
Hallo

Es sind nicht unsere ess gewohnheiten die das problem sind! es ist die geiz ist geil mentalität.

Ich kenne landwirten dennen das wasser nicht bis zum halse steht sonder weit aus höher.

Die preise die momentan gezahlt werden sind nicht tragbar! Wie soll man von 22 cent den litter milch leben wenn allein die produktion dieses einen litters milch 40-45 cent kostete. Genau so sieht es aus bei der "massen" tierhaltung!

Die einzigen die da gewinn rausschlagen sind doch die grossen einzell handel konzernen!

Oliver

Wontolla
18.02.2009, 20:26
Original von oliver
Die preise die momentan gezahlt werden sind nicht tragbar!

Schlechte Preise kommen vom Überangebot und das Überangebot kommt von zu vielen Agrarökonomen, die glauben mit Massentierhaltung Hartz 4 entgehen zu können.

oliver
18.02.2009, 20:36
Das ist gerade was falsch ist. Die preise fallen beim landwirten steigen aber in den geschäften. Logisch oder?

zwergfrosch
22.02.2009, 16:15
Wir bekommen noch 29 Cent für den Liter Milch......
Was soll man da noch sagen :o

Wontolla
22.02.2009, 18:17
Ich zahle im NETTO bei jedem Liter Milch noch 10 Cent extra für die notleidenden Milchbauern. Angeblich bekommen diese das Geld auch.

legaspi96
22.02.2009, 18:29
Noch mal zum Thema Wiesenhof.
Das ist doch eingentlich das, was der Verbraucher will:

Alles schön clean, vom Schlüpfen übers frische Ei (wobei ich ja der Meinung bin, ein Ei sollte mind. 8-10 Tage reifen) und dann auch das Hähnchen, oder Suppenhuhn, alles zart und geschmacklos.

Ich kenne einige viele Leute, die sich durchaus die Eier und auch das Geflügel aus Freilandhaltung leisten können, aber es nicht wollen, da die Hühner dort im Dreck scharren und 'oh Gott' Regenwürmer und sonstiges eklige Zeugs fressen. Ne ne dann lieber schön reines Legemehl (da wissen sie nicht was drin ist und wollen es auch nicht wissen.)
Wie oft hab icxh da schon gegen die Wand geredet. Ich gebs auf.
Grüße
Monika

Tobi1992
22.02.2009, 18:47
Original von Wontolla
Ich zahle im NETTO bei jedem Liter Milch noch 10 Cent extra für die notleidenden Milchbauern. Angeblich bekommen diese das Geld auch.

Wenns hoch kommt kommen da vllt 1-2 Cent bei den Landwirten an, kannst mir glauben!

Die Preise sind wirklich unverschämt, die Landwirte teilweise für ihre Erzeugnisse bekommen! Und dann wird sich gewundert, wenn gestreikt wird...ich denke auch dass in naher zukunft wieder streiks angesagt sind, wenn das so weiter geht!

Zum Thema Wiesenhof:
Massentierhaltung finde ich nicht in ordnung, aber es gibt anscheinend keinen weg drum herum...und wie bereits häufig gesagt: Ich würde lieber was von wiesenhof als von irgend so einem Billigproduzenten, die die mindestvorschriften eigentlich behandeln als gäbe es keine, einkaufen!

oliver
22.02.2009, 22:52
Hallo Wontolla

Die EU wolte die globalisierung und das geschied dan. Die preise werden von ländern bestimmt die garnicht dazu gehören. Bei milch ist es halt neusseland, argetinien, ... wo die productionbedingen entweder durch den lohn oder durch die umweld billiger ist (demzufolge steigen die preise wenn doch weniger produziert wird) was aber nicht immer der fall ist . In argentinien war eine heftige dure die landwirde habe viele tiere (unter verlusst zum schlachter verkauft weil sonst zu viele eingehen werden. Demzufolge werden die rind fleich preisse in nächster zeit nicht vie steigen => da der weldmarkt durch argentiniches fleich überberflütttet würden.

Zudem selbst wenn die landwirte 10 cent mehr bekommen würden sind die preisse immer noch zu schlecht um die kosten zu deken !

Oliver

zwergfrosch
23.02.2009, 14:40
@Wontolla
Diese bekommen das Geld natürlich.
Aber wir haben einen Liefervertrag mit einer anderen Molkerei.
Leider sind nicht viele Verbraucher so vorbildlich wie Du.
VLG

Wontolla
23.02.2009, 19:41
Ich sehe sehr wohl, dass viele Verbraucher ähnlich denken und eben diese Milch und andere fair gehandelte Erzeugnisse kaufen, wenn sie die Wahl haben. Es ist eben meine Überzeugung, dass unser ganzes System kollabiert, wenn wir nicht zu fairen Löhnen und Preisen kommen.
Es wird kollabieren, aber nicht wegen mir.

zwergfrosch
24.02.2009, 14:08
@Wontolla
Es wird sicherlich kollabieren - nur noch eine Frage der Zeit.
Aber nicht wegen Dir - nicht wegen mir.
VLG

kanarien3
13.01.2010, 18:53
Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund der Vielzahl von E-Mails, die uns erreichen, antworten wir in allgemeiner Anrede. Es sind absolut unentschuldbare Bilder und Zustände, die wir genauso verurteilen wie jeder vernünftige Mensch.



Wir schämen uns und sind schockiert, dass so etwas in einem unserer selbstständigen Zulieferbetriebe möglich gewesen ist. Als Konsequenz aus diesem Einzelfall wird Wiesenhof für die für Verladung der Tiere verantwortlichen Fremdfirmen ab sofort nicht mehr zusammenarbeiten. Darüber hinaus wird das Unternehmen neben den bestehenden eigenen Kontrollen der Elterntierfarmen und Kontrollen durch unabhängige Zertifizierungsfirmen umgehend zusätzliche unangemeldete Kontrollen durch den Tierschutzbeauftragten des Unternehmens veranlassen um sicherzustellen, dass sich so etwas nie wieder wiederholen kann.

Das Vertragsverhältnis mit der Pächterin der betreffenden Elterntierfarm besteht bereits seit November 2009 nicht mehr. WIESENHOF hat gestern Strafanzeige gegen sie gestellt, weil sie ihrer vertraglichen Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist, Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen nicht unterbunden hat, das Unternehmen und die zuständigen Behörden nicht informiert hat, sondern stattdessen die Vergehen zugelassen und dokumentiert hat.

Unabhängig davon hat WIESENHOF bereits am vergangenen Freitag – nachdem das Unternehmen zusammen mit „report Mainz“ das Filmmaterial begutachtet hat – interne personelle und organisatorische Maßnahmen ergriffen, da die in dem Filmmaterial dokumentierten Verstöße für das Unternehmen absolut inakzeptabel sind und in keiner Weise den Unternehmensleitlinien für Tierschutz entsprechen.



Freundliche Grüße

Karoline Kohler

Antwort auf das E- Mail an Wiesenhof!

Sigmunder
13.01.2010, 23:26
Original von andi
viele (auch ich) müssen den dreck vom großdiscounter kaufen und sich als nahrung zubereiten.

naja, beim österreichischen Aldi (Hofer) werden viele Produkte unter demselben Markennamen verkauft. Im Kleingedruckten steht der Erzeuger, und der ist oft einer unser ortsansässigen Firmen (Molkereien, Gemüsebetriebe, ...)
Das Bio-Angebot wächst auch stetig.

Es pauschal als Dreck zu bezeichnen?Nein, Vielleicht in Deutschland.

Die Entwicklung von Unternehmen, wie die PHW-Gruppe (Lohmann Tierzucht, Lohmann Animal Health, Nutrilo, Mega-Tierernährung, ...) und Google bereiten mir Sorgen für die Zukunft meiner Generation und deren Kinder...

Wer leitet die Fäden der Politikerpuppen?

Alex2k3
15.01.2010, 08:01
Ganz am Anfang wurde die Frage gestellt, wie wir das verhindern können, dass die Tiere so eng gehalten bzw. gequält werden.

Meiner Ansicht nach muss erst einmal der Verbraucher bereit sein, für Qualität und Haltungsform zu zahlen.
Der Ottonormalverbraucher sieht zwar die Reportagen im TV und findet es ekelig. Aber am nächsten Tag kauft er das selbe wieder ein. Wer ist denn bereit für Qualität das 4-10-fache zu zahlen? Kaum jemand.

Dann möchte ich mich noch kurz zur Milch äußern:
Da sind die Bauern teilweise selbst schuld daran, weil einige denken, sie bekommen pro Liter Milch einen Festpreis. Egal wieviel sie produzieren. Und sie verlangen auch noch einen staatlich garantierten Preis. Das ist doch völliger Unsinn. Wollen wir Planwirtschaft oder freie Marktwirtschaft. Ich weiß nicht, aber dort wo das Geschäft gut läuft, wollen sie den Staat raus haben, dort wo es schlecht läuft, soll es der Staat richten. Wo kommen wir denn da hin???


So, bevor ich mich zu stark aufrege, beende ich vorerst mein Schreiben zu diesem Thema.

Gruß

AJB

kanarien3
15.01.2010, 09:38
Der Verbraucher muss günstig einkaufen! Das ist leider so, weil 26% der Bevölkerung an der Armutsgrenze lebt.
Das Mitleid für die Landwirte hält sich bei mir in Grenzen, siehe hier: www1.transparenz. bayern.de
Dort bekommen Müller- Milch, Zott und Wiesenhof und andere Gelder vom Staat, dass einem der Hut hochgeht!! :o

Engelsburg
15.01.2010, 09:43
Hier könnt ihr nachschauen, wieviel ein Landwirt an Zuschüssen bekommt.
Name und Ort sind notwendig.


http://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche


Gruß Matthias

Vihuni
15.01.2010, 09:45
Original von Alex2k3
...Wollen wir Planwirtschaft oder freie Marktwirtschaft. ...Gruß

AJB

Vielleicht wollen wir eine soziale Marktwirtschaft?

Lexx
15.01.2010, 09:50
Man muß dazu sagen, diese Subventionen sollen nachhaltiger Landwirtschaft und/oder zum Wohl der Tiere dienen.
Mein Exnachbar hat das so genutzt, das er sich ne Bank gesucht, Kredit aufgenommen und den halben Weiler (Häuser + potentielle Baugrundstücke) aufgekauft hat... hat schließlich 5 Kinder der Mann, da braucht´s Wohnraum :o :o :o
Keine Ahnung wie er damit bei einer Kontrolle das gesteigerte Tierwohl seiner Rinder beweisen will, oder das er mal nicht aus Geiz gegen die Wasserschutzgebietsauflagen verstossen hat, um die Kohle zu rechtfertigen... aber Kontrolle bekommt er dieses Jahr noch :pfeif :engel
Ich muß aber dazu sagen, der Kerl ist ein Musterbeispiel für ein schwarzes Schaf, also der zählt bitte, bitte nichtals Beispiel für alle anderen Landwirte in Deutschland.

liebe Grüsslis... Lexx

Alex2k3
15.01.2010, 10:52
Was bitte verstehst du unter einer sozialen Marktwirtschaft?

@kanarien3
Das halte ich für nur eine halbe Wahrheit.
Auch mit weniger Geld kann ich für Ernährung mehr ausgeben. Nur muss ich eben auch mal zum Wohle der Ernährung auf andere Luxusartikel verzichten.
Ich kenne auch eine Familie mit 6 Kindern, die angeblich an der Armutsgrenze leben. Aber komischerweise haben die 3 Ferhnseher, 2 PC, Playstation 3, Nintende Wii, und noch so einen Nintendo, dessen Namen ich gerade nicht kenne. Natürlich auch einen Haufen Spiele, original, versteht sich. Desweiteren wird mindestens einmal wöchentlich zum Mc ... gegangen, mit 8 Personen. Alleine damit könnten sie sich mindestens eine Woche gescheit ernähren.

Eine andere Familie, die ich kenne und ärmer ist, als jene, macht es gescheiter. Sie verziechtet auf einigen Luxus, wie Spielekonsolen, und gibt daher etwas mehr für die Ernährung aus. Fleisch gibt es nur 3 mal wöchentlich vom Metzger und Bauer. (oder bei mir)

Ich denke, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

Armutsgrenze ist gut und schön. Meiner Ansicht aber, ist diese zu hoch angesetzt bzw. wird falsch interpretiert.
Sicherlich gibt es Personen, die es nicht können. Aber auch nicht alles was wenig kostet ist schlecht.
Und: Muss ich 3 mal oder öfter in der Woche ein Fleischstück von mindestens 500g essen und als Beilage nur eine halbe Hand voll Kartoffeln? Warum nicht andersherum?

Ich denke, viele müssen ihr Anspruchsdenken radikal ändern.


Gruß

AJB

gaby
15.01.2010, 13:14
Ihr scheint zu verwechseln wer das Geld verdient. An der Milch? Nicht die Produzenten sondern die Molkereien (die kriegen auch die meiste Förderung). Sind die Bauern nicht molkereigebunden wird die Milch auch über einen Makler meistbietend abgegeben. Dann verdient der Makler richtig gut, die Bauern ein wenig mehr als bei den Molkereien.

Früher war es so das die Nachfrage im Land den Preis regelt. Ist aber nicht mehr so. Es gibt einen Weltmarkt. So und jetzt? bei den einen sind 20cent ein Vermögen sie haben damit ein gutes Einkommen und die Herstellungskosten sind nicht der Rede wert, bei den anderen deckt das nicht mal die Herstellungskosten.

Ich denke wir brauchen in D eig. Landwirtschaft. Daher bin ich ganz unpopulär für die Unterstützung der Bauern.

gg

Alex2k3
15.01.2010, 17:51
Das an der Milch nicht die Bauern das Geld verdienen, ist richtig. Egal ob Landliebe oder Tip. Daher kaufe ich, wenn ich mal Milch im Supermarkt kaufe, zum backen oder kochen ..., die billigste die ich bekommen kann, da diese meiner Ansicht nach genauso gut oder schlecht ist, wie die teure, Landliebe. Auch bekommen die Bauern, meines Wissens nach, von Landliebe nicht mehr Geld, dafür, dass die Milch im Laden teuerer ist.

Da ich auch dafür bin, dass die hiesige Landwirtschaft unterstützt wird. Aber nicht vom Staat!!! Ich kaufe meine Milch beim Bauern für 90 cent pro Liter und bin glücklich damit. Es ist Rohmilch. Und was mir besonders wichtig ist, ist, dass das Geld direkt zum Bauern gelangt. Klar, die Flaschen, ... kosten Geld. Dafür kostet die Milch auch mehr.

Der Staat soll keine Wirtschaft unterstützen, zumindest nicht durch direkte Zahlungen. Lieber soll die EU die Märkte etwas abschotten, z.B. durch Zölle.

Denn wenn der Staat die Landwirtschaft unerstützt, dass kommen noch andere Zweige dazu. Mir ist schon klar, dass mehrere Branchen subventioniert werden. Viel zu hoch. Das liegt eben an der der "Dummheit" der Politik, oder der Notwendigkeit der Wirtschaft, dass jedes Land die Wirtschaft braucht und daher leider nicht immer richtig kalkuliert und zu viel zahlt, mehr als reinkommt.

Naja, irgendwo in der Mitte wird der richtige Weg liegen.

Gruß

AJB

Quaki
15.01.2010, 18:21
Hallo

Hier im Schwäbischen gibt es einen Bauern, der tierfreundlich vermarkten wollte. Es hat ihn fast ruiniert, da die Behörden im alles in den Weg gelegt hatten. Nach jahrelangen Rechtsstreit vor vielen Gerichten, darf er seine Tiere tierfreundlich schlachten.

Hier mal ein Link zu Uria:
http://www.uria.de/index.php?idcat=1
oder die ganze Geschichte:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,430568,00.html

Gruß Quaki

Alex2k3
15.01.2010, 19:40
Auch mir legen die Ämter Steine in den Weg bei meiner Freilandhaltung von Mangalitza (Schweinen).

Gruß

AJB

Goggl
15.01.2010, 19:50
Hallo,
Habe von 2 Tagen eine Antwort bekommen von Wiesenhof ... hier:

Sehr geehrte Damen und Herren,





aufgrund der Vielzahl von E-Mails, die uns erreichen, antworten wir in allgemeiner Anrede. Es sind absolut unentschuldbare Bilder und Zustände, die wir genauso verurteilen wie jeder vernünftige Mensch.





Wir sind schockiert, dass so etwas in einem unserer selbstständigen Zulieferbetriebe möglich gewesen ist. Als Konsequenz aus diesem Einzelfall wird WIESENHOF für die für Verladung der Tiere verantwortlichen Fremdfirmen ab sofort nicht mehr zusammenarbeiten. Darüber hinaus wird das Unternehmen neben den bestehenden eigenen Kontrollen der Elterntierfarmen und Kontrollen durch unabhängige Zertifizierungsfirmen umgehend zusätzliche unangemeldete Kontrollen durch den Tierschutzbeauftragten des Unternehmens veranlassen um sicherzustellen, dass sich so etwas nie wieder wiederholen kann.



Das Vertragsverhältnis mit der Pächterin der betreffenden Elterntierfarm besteht bereits seit November 2009 nicht mehr. WIESENHOF hat Strafanzeige gegen sie gestellt, weil sie ihrer vertraglichen Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist, Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen nicht unterbunden hat, das Unternehmen und die zuständigen Behörden nicht informiert hat, sondern stattdessen die Vergehen zugelassen und dokumentiert hat.



Unabhängig davon hat WIESENHOF bereits am vergangenen Freitag – nachdem das Unternehmen zusammen mit „report Mainz“ das Filmmaterial begutachtet hat – interne personelle und organisatorische Maßnahmen ergriffen, da die in dem Filmmaterial dokumentierten Verstöße für das Unternehmen absolut inakzeptabel sind und in keiner Weise den Unternehmensleitlinien für Tierschutz entsprechen.







Freundliche Grüße

i. A. Karoline Kohler






Informationsbüro Wiesenhof

hajo.falk
15.01.2010, 20:00
Original von Goggl
....das Unternehmen und die zuständigen Behörden nicht informiert hat, sondern stattdessen die Vergehen zugelassen und dokumentiert hat.
Freundliche Grüße
i. A. Karoline Kohler
Informationsbüro Wiesenhof

zugelassen geht ja noch, aber dokumentiert das hätte Wiesenhof doch niemals durchgehen lassen. Und bei Bekanntwerden hätten die sogar Report das untersagen lassen zu senden, nur man wußte nicht rechtzeitig davon.
Welch ein Schaden, das dauert wieder vier Monate, eh der Verbraucher das vergisst, hat nicht einer ein neues Schwein durch den Ort zu jagen, dann geht das schneller.
Danke Goggl!

Lilia
16.01.2010, 15:46
Bei Wiesenhofzüchtern geht es seit Jahren so zu - auf den PETA Seiten gibt es genügend Infos dazu.

Für mich ist das Thema Geflügel aus dem Supermarkt erledigt. Bis wir selbst so weit sind, dass wir für den Eigenbedarf genügend Hühner haben, kaufe ich beim Bauern im Nachbardorf.

Alpenfee711
18.01.2010, 10:06
Also ich kann ja verstehen das für Wesjohann die Hähnchen Ware sind schließlich verdient er sein Geld damit. Trotzdem finde ich es lieblos von den Tieren in erster Linie so zu sprechen wie wenn sie eben nichts wert sind. Denn genau diese Ware und diese Tiere sind sein Geld. Gut um Geld zu verdienen muss er sie nicht mal besonders gut behandeln. ABer ich finde seine Aussagen einfach etwas lieblos sorry. Denn Tiere sind durchaus was wert. Und wer sagt denn das man damit Fleisch für die Masse produzieren muss. Bei den Preisen und der Massenware weiß doch das erzeugte Fleisch kaum noch einer mehr zu schätzen.
ela

Zwerghünchen
24.02.2010, 20:14
Wusstet Ihr, dass die Hühner dem Vertragsmäster pro Tier nur etwa 9 Cent Reinerlös bringen?
Ich finde das SCHRECKLICH und sage deshalb:


Kranke Tiere hinter dicken Mauern sind ungesund für schlaue Bauern!

Alpenfee711
24.02.2010, 21:19
Also nur 9 Cent dann ist ja klar das sie Massen halten müssen um überhaupt annähernd auf nen grünen Zweig zu kommen. Dafür müssen die Tiere dann leiden.
Ela

piaf
25.02.2010, 13:25
mir bleibt es ein Rätsel, warum alle Informationen am Durchschnittsverbraucher abprallen. Wiesenhof ist seit langen Jahren im Gespräch in Hinblick auf Qualproduktion.

Die Angebotsreihen der letzten Wochen (Hähnchen €1,79) wurden trotz aufrüttelnder Berichte regelrecht aus den Tiefkühltruhen gerissen. Nein, wahrhaft nicht nur von Hartz4-lern.... Ignoranz blüht eben im Portemonaie

Gruß piaf

Kamillentee
25.02.2010, 21:33
Steht denn eigentlich auch überall Wiesenhof drauf, wo Wiesenhof drin ist?
Oder kommen die Hühnchen/Teile auch unter anderen Firmen-Namen zum Verkauf?

Bei uns in der Kaufhalle gab es die ganze Woche Suppenhuhn für 99 Cent.
Da musste ich denken - So ein sch... Leben gehabt und dann noch für 99 Cent verramscht. :(

LG

legaspi96
25.02.2010, 21:51
Da musste ich denken - So ein sch... Leben gehabt und dann noch für 99 Cent verramscht. traurig

Da gebe ich Dir vollkommen recht!

Aber der Verbraucher macht sich doch da keine Gedanken darum! Der ist nur froh günstiges Fleisch von einer "Markenfirma" zu bekommen!

Wer macht sich heutzutage Gedanken um die Dinge, mit denen er nichts zu tun hat? Wer macht sich Gedanken um die Zeitungsfrau, die bei Wind und Wetter die Tageszeitung morgens zu einer bestimmten Zeit in der Zeitungsröhre zu stecken hat? Um den Taxifahrer, der betrunkene und schwerstkranke Menschen im Wechsel zu befördern hat und auf jeden eingehen muß? Um die Fahrer der Winterdienstfahrzeuge, die rund um die Uhr hoch konzentriert fahren müssen? ...
Da ist überall ein allgemeines Umdenken nötig!
Grüße
Monika

Hexle
26.02.2010, 06:58
Naja, die Leute denken nicht sooo weit. Das ist nicht mal böse gemeint. Was im Angebot ist, wird gekauft.

Ich kauf auch viele Angebote, Obst z.B. da wird immer zugeschlagen. Und selbst da wird es dann bestimmt ungerecht für viele Menschen zugegangen sein.

Liebe Grüße
Hexle

Alex2k3
26.02.2010, 07:07
Ihr habt alle recht dami.
Nur denke ich, dass das Problem, zumindest teilweise, woanders liegt.
So viele Millionen Hühner können wir alleine mangels Platz nicht halten. Dann sind die anderen Firmen normalerweise nicht besser als Wiesenhof sondern gleich oder schlechter. D.h. der Kunde wählt das kleinere Übel. Klar, ich würde mir auch wünschen, dass die Haltung sich ändert und viel mehr bei mir einkaufen zu einem deutlich höherem Preis. Aber das wird wahrscheinlich nicht kommen.

Gruß

AJB

Lilia
26.02.2010, 11:43
Ich habs ja an anderer Stelle hier schon mal gepostet - leider ohne Resonanz. Daher die Info hier noch einmal:

Auch "bio" ist kein Garant für artgerechte Tierhaltung, wie man an der "Biofarm" Hennenberg (http://www.peta.de/web/bio-farm.2627.html).


Am 3.März ist übrigens eine interessante Fachtagung in Hannover: Bäuerliche Landwirtschaft statt Agrarfabriken (http://www.myheimat.de/walsrode/natur/baeuerliche-landwirtschaft-statt-agrarfabriken-m941721,259356.html).

kraienkopp
27.02.2010, 23:45
Mit "Bio" lügt mich keiner an - weil ich ihm nicht glaube!!!

legaspi96
28.02.2010, 00:37
Mit "Bio" lügt mich keiner an - weil ich ihm nicht glaube!!!

Da sind wir schon zu zweit!
Versucht man Dich auch zu überzeugen, das Du unrecht hast?
Grüße
Monika

kraienkopp
28.02.2010, 10:54
Kann ich so nicht sagen. Ich weigere mich eben im Laden "Bio" zu kaufen. Wenn ich dann doch mal mit solchen Möhren oder Bananen heimkomme werde ich dann verspottet: "Du willst doch kein Bio!" Hat aber in diesen Fällen keine konventionellen Produkte mehr gehabt. Dann muss man eben auf "Bio" ausweichen.

marina 2
01.03.2010, 09:46
Bio muß ja nicht zwangsläufig artgerecht sein.


Morgen, 2. März

22.30 Uhr im NDR

"Glückliches Biotier?"

piaf
01.03.2010, 12:49
nicht der Bio-Gedanke an sich ist verkehrt, sondern der Mißbrauch der vormals interessanten Ansätze und die Geldschinderei unter Vorgabe falscher Tatsachen.

Das gibt der konventionellen Haltung den erträumten Aufwind und den Tieren gehts rundherum so schlecht und noch schlechter als vor allen Optimierungskonzepten.

Bio muss neu definiert und strenger kontrolliert werden, denn es wird Zeit dass die konventionelle Haltung endlich Vergangenheit wird

Gruß piaf

tzoing
01.03.2010, 13:53
:danke Piaf - genau meine Meinung http://wuerziworld.de/Smilies/mx/mx54.gif

Lilia
01.03.2010, 14:28
Danke für den TV-Tipp Marina.

Bei mir muss es nicht "bio" sein - artgerecht reicht mir völlig aus.

hein
01.03.2010, 14:41
Original von kraienkopp
Mit "Bio" lügt mich keiner an - weil ich ihm nicht glaube!!!

Gute und eine richtige Einstellung zu Bio!!

Denn wer sich ernsthaft mal damit beschäftigt, der weiss das auch! Denn wo Bio drauf steht ist nunbedingt Bio drin! Und wo soll man überhaupt biologisch anbauen?? Wenn rundumzu nix mit Bio ist! Aber wir Verbraucher glauben ja alles! :laugh

Aber es lässt sich alles als Bio gut verkaufen und viel Geld damit verdienen! Also!! So lange es noch die Idio... gibt, die das kaufen, bieten wir es auch an!!

Manoman, wenn ich für ein Bioei 50Cent und mehr bekommen kann, denn verkaufe ich natürlich auch Bioeier! :laugh

piaf
01.03.2010, 14:51
es ist so entspannend einfach zu sagen man kann ja eh nichts ändern... :roll

Gruß piaf

hein
01.03.2010, 15:03
Original von piaf
es ist so entspannend einfach zu sagen man kann ja eh nichts ändern... :roll

Gruß piaf
Aber mit dem Wort und dem Produkt BIO kann man in der Wirtschaft auch nix ändern!
Ausser das die mit Bio wieder mehr Gewinn machen können

piaf
01.03.2010, 15:19
warum soll die Wirtschaft nicht gewinnen, Bio hat nicht den Anspruch unwirtschaftlich zu sein, nur muss der Begriff mehr als nur "geschützt" sein. Es braucht eine Feindifferenzierung aller Anforderungen und eine bestmögliche Sicherung der Einhaltung. Ob der Begriff dann noch Bio lautet oder anderweitig ausfällt ist garnicht relevant.

Gruß piaf

kraienkopp
01.03.2010, 23:50
Ich würde die Eier mir aus als aus "artgerechter Tierhaltung" bezeichnen. Ist eben kein so großes Schlagwort wie Bio, aber es stimmt, und es sagt auch tatsächlich was aus.

sid89
02.03.2010, 11:45
na das thema schlägt ja ganz schön wellen ;) aber das ist ja auch ganz gut so.

wir kaufen kein supermarktfleisch, hühner haben wir selber und einen bauern im nachbarort der seine rinder (schottische hochlandrinder) wie der uria verein hält, den habe ich sogar schon kennen gelernt und auch die tiere könnte ich jederzeit besichtigen, was ich auch ab und zu tue denn es ist eine augenweide für mich tiere so gehalten zu sehen.

zum thema wiesenhof direkt kann ich nur sagen: der verbraucher bestimmt das angebot. vielleicht versteht das die breite masse irgendwann, wer weiß.

und was das hartz IV thema angeht fällt mir noch ein, das es sogenannte foodcoop's gibt. da schließen sich viele menschen zusammen und kaufen regional ein, durch die große abnahmemenge ist es dann auch gleich günstiger, das lohnt sich in vielfacher hinsicht nicht nur für hartz IV 'ler.

lg

marina 2
02.03.2010, 12:02
Original von Lilia
Danke für den TV-Tipp Marina.

Bei mir muss es nicht "bio" sein - artgerecht reicht mir völlig aus.

marina 2
02.03.2010, 12:03
Bei mir auch.

piaf
02.03.2010, 12:35
artgerechte Haltung wird es im Nutztiersektor wohl kaum geben, daher entstand der Begriff tiergerecht, wobei die Ansichten dazu sehr unterschiedlich ausfallen.

Offen gestanden genügt mir das nicht, für mich ist >Bio< eine Denkweise, mit Lebensmitteln maßvoll umzugehen und nachhaltig mit Pflanzen und Tieren zu wirtschaften.

Der Begriff Bio ist jetzt in vielen Köpfen installiert, würde man ihn neu definieren und besser kontrollieren wäre eine Verständnisbildung in der Bevölkerung einfacher zu verwurzeln als mit anderen Bezeichnungen, auch wenn die oftmals aufschlussreicher klingen.

Badboys wird es immer geben, beim Geldverdienen endet die Moral

Gruß piaf

Lilia
02.03.2010, 13:24
Original von piaf
.......
für mich ist >Bio< eine Denkweise, mit Lebensmitteln maßvoll umzugehen und nachhaltig mit Pflanzen und Tieren zu wirtschaften.
..............


So kann ich das auch unterschreiben, Piaf. Daran können wir gemeinsam arbeiten :)

piaf
02.03.2010, 13:30
das tun wir doch Lilia, denn wenn jeder von uns für sich diesen Weg geht, gehen wir ihn bereits zusammen ;)

Gruß piaf

hein
02.03.2010, 14:03
Original von piaf
warum soll die Wirtschaft nicht gewinnen, Bio hat nicht den Anspruch unwirtschaftlich zu sein, nur muss der Begriff mehr als nur "geschützt" sein. Es braucht eine Feindifferenzierung aller Anforderungen und eine bestmögliche Sicherung der Einhaltung. Ob der Begriff dann noch Bio lautet oder anderweitig ausfällt ist garnicht relevant.

Gruß piaf

Genau richtig!

Und so lange wir die Grundlage dafür nicht haben, wird eben sehr vieles als Bio verkauft - obwohl es nix mit Bio zu tun hat!

Hauptsache es sieht in der Werbung bunt und schön aus!!

piaf
02.03.2010, 14:34
Doch Hein, die Grundlage kann sich jeder zunächst selber schaffen, indem er seinen eigenen Verbrauch überprüft. Ich muss keine Fertigkekse mit Volleipulver kaufen, ich brauche nicht Wiesenhof zu glauben, wenn es schon in den Medien breitgetreten wird, genausowenig muss ich biogläubig sein, nur weil eine Wiese auf der Verpackung abgebildet ist.

Aber Bio an sich zu boykottieren, das hilft garnicht, d.h. doch, es ebnet der konventionellen Haltung wieder mal den Weg.

Warum muss pro Person ein Hähnchen gegessen werden, garnicht lange zurück gab es eins für eine Familie über 2 Tage. Da waren eben die Beilagen reichhaltiger. Und nein, ich muss nicht im Winter Erdbeeren essen, so gehts weiter und weiter.....

Wir werfen vor lauter Lebensmittelmassen endlos viele Sachen weg, kaufen, schmeckt nicht und weg. besser andersherum. Erst denken dann kaufen, Informationen gibt es, man muss nur daran interessiert sein, dann klappts auch mit dem grundlegenden Biogedanken

Gruß piaf

hein
02.03.2010, 16:27
Original von piaf
Doch Hein, die Grundlage kann sich jeder zunächst selber schaffen, indem er seinen eigenen Verbrauch überprüft. Ich muss keine Fertigkekse mit Volleipulver kaufen, ich brauche nicht Wiesenhof zu glauben, wenn es schon in den Medien breitgetreten wird, genausowenig muss ich biogläubig sein, nur weil eine Wiese auf der Verpackung abgebildet ist.

Aber Bio an sich zu boykottieren, das hilft garnicht, d.h. doch, es ebnet der konventionellen Haltung wieder mal den Weg.

Warum muss pro Person ein Hähnchen gegessen werden, garnicht lange zurück gab es eins für eine Familie über 2 Tage. Da waren eben die Beilagen reichhaltiger. Und nein, ich muss nicht im Winter Erdbeeren essen, so gehts weiter und weiter.....

Wir werfen vor lauter Lebensmittelmassen endlos viele Sachen weg, kaufen, schmeckt nicht und weg. besser andersherum. Erst denken dann kaufen, Informationen gibt es, man muss nur daran interessiert sein, dann klappts auch mit dem grundlegenden Biogedanken

Gruß piaf
Piaf Glückwunsch!!

Super gute Ansichten!

Wäre gut, wenn man die wie einen Virus verbreiten könnte. Denn dann müsste sich die Werbung endlich mal was neues einfallen lassen! Aber wir Verbraucher haben es ja in der Hand.
.

piaf
03.03.2010, 00:50
wenn ich in die Einkaufswagen schaue, packt mich die schiere Verzweiflung. Fertiggerichte über Fertiggerichte, egal ob Mütter oder Manager, Rentner oder Schüler. Je größer die Einbauküchen werden, umso weniger wird offensichtlich gekocht. Alles eine Zeitfrage? ich habe mit Volltagsjob und etwa 100 Tieren wahrhaft nur knapp Zeit, bei mir muss es auch schnell gehen, aber das Zeug, :neee: :neee:, dann esse ich lieber nur ein Tomatenbrot :jaaaa:

Inzwischen glaube ich wirklich an die Lockstofftheorie, viele wollen diese Art der Ernährung nicht ändern, oder sie können es vielleicht nicht ???

Erdbeermilch geht, auch Erdbeereis und Erdbeertorte aber Erdbeeren ohne alles? das geht ja garnicht :roll.

Ich fürchte wenn es nach den meisten Verbrauchern geht, wird überhaupt keine Änderung gewünscht :o

ommmmmmmmm, trotzdem wird alles gut, die Hoffnung stirbt zuletzt....

Gruß piaf

Saatkrähe
03.03.2010, 01:35
Original von hein
Wäre gut, wenn man die wie einen Virus verbreiten könnte. Denn dann müsste sich die Werbung endlich mal was neues einfallen lassen! Aber wir Verbraucher haben es ja in der Hand.
.

Ja, wir Verbraucher haben es in der Hand. Das Blöde ist nur, daß die Verbraucher zwar Hände haben, sehr viele aber keinen Verstand zu haben scheinen. Die sogenannte Masse kommt mir oft vor wie eine Viehherde - manipuliert und dummgefüttert.

Piaf - mein Lieblingsbeispiel ist: Äpfel aus Neuseeland.... :roll ...um den halben Planeten geschippert, ins apfelsortenreichste Land überhaupt. http://www.smilies.4-user.de/include/Ugly/smilie_ugly_038.gif (http://www.smilies.4-user.de)Was soll man da noch sagen ?

Vihuni
03.03.2010, 08:51
Das mit den Äpfeln ist wieder mal auch nicht so einfach.
Die Lagerung von Äpfeln bei uns ist enorm aufwändig und teuer, da dieses spezielle Klima in den Lagerhallen erzeugt werden muss, damit die Äpfel auch im Mai noch schön und knackig sind.
Wenn man dann aus fernen Ländern frische Äpfel mit dem Schiff hertransportiert, sind diese angeblich ab Februar oder März vom Energieaufwand günstiger, als hier gelagerte Äpfel.

Tja wir Verbraucher. Wenn ich manchmal an der Kasse stehe mit Milch und Gemüse und in andere Einkaufswagen schaue, in denen nur Alkohol, Joghurt und Süßigkeiten liegen, dann denke ich mir auch, dass diese Leute wohl nicht versuchen ihre Familie und sich selbst gesund zu ernähren

tzoing
03.03.2010, 13:38
Hallo Vihuni,

wenn man die richtige Sorte Äpfel hat, dann kann man die sehr lange lagern. Aber bei den derzeitigen "wirtschaftlichen Einheitssorten" hat man da keine Chance.

legaspi96
03.03.2010, 18:35
Wenn ich manchmal an der Kasse stehe mit Milch und Gemüse und in andere Einkaufswagen schaue, in denen nur Alkohol, Joghurt und Süßigkeiten liegen, dann denke ich mir auch, dass diese Leute wohl nicht versuchen ihre Familie und sich selbst gesund zu ernähren

Das geht mir ganz genauso. Zusätzlich frage ich mich dann noch, wie man sich das leisten kann, wenn man angeblich kein Geld hat.
Grüße
Monika

HCS
03.03.2010, 18:56
Original von Vihuni
Tja wir Verbraucher. Wenn ich manchmal an der Kasse stehe mit Milch und Gemüse und in andere Einkaufswagen schaue, in denen nur Alkohol, Joghurt und Süßigkeiten liegen, dann denke ich mir auch, dass diese Leute wohl nicht versuchen ihre Familie und sich selbst gesund zu ernähren

Naja, oder es sind Leute wie ich die nur bestimmte Sachen im Supermarkt kaufen - Alkohol, gelegentlich Chips, Butter, Süßigkeiten. Gemüse und Kartoffeln habe ich entweder eigen oder vom Bauernladen.

Hans-Christoph

legaspi96
03.03.2010, 19:04
@Hans-Christoph
ich meine die, die die auch Pizzas und Fertiggerichte im Wagen haben, ewtl. auch eingeschweißtes Fleisch und Gemüse.
Grüße
Monika

Saatkrähe
03.03.2010, 23:28
Original von Vihuni
Das mit den Äpfeln ist wieder mal auch nicht so einfach.
Die Lagerung von Äpfeln bei uns ist enorm aufwändig und teuer, da dieses spezielle Klima in den Lagerhallen erzeugt werden muss, damit die Äpfel auch im Mai noch schön und knackig sind.
Wenn man dann aus fernen Ländern frische Äpfel mit dem Schiff hertransportiert, sind diese angeblich ab Februar oder März vom Energieaufwand günstiger, als hier gelagerte Äpfel.

Ja sicher - aber das Problem ist hausgemacht. Man bräuchte nur in einigen Regionen ein paar unterirdische Katakomben mauern, und schon wäre das Lagerproblem gelöst. Mal ganz davon abgesehen, daß es ja zahllose, sehr schmackhafte Sorten gibt, die kaum Lagerprobleme haben.
Und hätte man in den 60gern nicht für jeden gefällten Apfelbaum ne Prämie von unseren Steuergeldern verschleudert... Das hatte nur sekundär mit Lagerprobs zu tun, viel mehr mit Profitgier. Man wollte den (geschmacklosen) Einheitsapfel - makellos und leicht zu händeln. Die Folge ist, daß nur noch ein Bruchteil der ehemaligen Menge Äpfel gegessen wird.

Ich bin ja nun nicht fanatisch, und könnte verstehen, wenn in der Zeit von April bis Juli Äpfel vom anderen Ende der Erde hierher geschafft würden. Aber übers gesamte Jahr ?? Hier in Deutschland zur Apfelernte muß man in den Supermärkten nach einheimischer Ware suchen. Das ist doch krank.

Und selbst wenn es rechnerisch 'berechtigte' Einwende gäbe.. das zeigt doch auch nur, wie krank das Ganze ist. Denn normal wäre ja wohl, daß Äpfel aus ganz Europa in die Welt verschifft würden und nicht umgekehrt.

Vihuni
04.03.2010, 11:34
Original von Saatkrähe
...
Denn normal wäre ja wohl, daß Äpfel aus ganz Europa in die Welt verschifft würden und nicht umgekehrt.

Wieso willst du Äpfel aus Europa in die ganze Welt verschiffen ???
Soll doch jeder seine Äpfel aus der Region essen (wobei man "Region" ja dabei auch relativieren muss)

Saatkrähe
04.03.2010, 16:13
Original von Vihuni

Original von Saatkrähe
...
Denn normal wäre ja wohl, daß Äpfel aus ganz Europa in die Welt verschifft würden und nicht umgekehrt.

Wieso willst du Äpfel aus Europa in die ganze Welt verschiffen ???
Soll doch jeder seine Äpfel aus der Region essen (wobei man "Region" ja dabei auch relativieren muss)

Ja, das hab ich wirklich blöd ausgedrückt. Ich meinte, daß Europa dorthin Äpfel exportieren könnte, wo keine wachsen. So wie die gemäßigten Breiten Bananen importieren. Aber diesen Umkehrfall hatte ich nicht zuende gedacht. Und wie Du schon sagst, gibt es sicher für solche Regionen nähere Lieferanten, als Europa - vom wirtschaftlichen Gefälle einmal ganz abgesehen.

Waldfrau2
07.03.2010, 11:48
Bei dem Beispiel Äpfel kommt es auch darauf an, wo man seine Maßstäbe setzt. Ein Kollege von mir hatte kürzlich noch eigene Äpfel, die waren schrumpelig und weich anzufassen, also nicht wirklich verkaufsfähig, aber der Geschmack erstklassig, sehr intensiv. Mein Kollege schält Äpfel sowieso immer, egal wie frisch, und meine Huhnis haben mit Begeisterung die Apfelschalen verschlungen. Aber die durchschnittlichen Apfelkäufer möchten ja runde und feste Äpfel, die auch im Winter akkurat aussehen ... und auf Äpfel mal eine Zeitlang verzichten, wenn die alten alle und die neuen noch nicht reif sind, nein, das geht ja gar nicht. Also: Äpfel aus Neuseeland! Und wahrscheinlich verschwinden ja auch im Apfelbereich all die alten Sorten, die ihre Qualitäten haben, z. B. Augustäpfel für den ersten kleinen Hunger, oder extrem lagerfähige Äpfel, aber schrumpelig, wie die von meinem Kollegen, zugunsten weniger Einheitssorten, die ins EU-Raster passen. Wahrscheinlich auch Hybriden, damit der Apfelbauer nicht selbst weiterzüchten kann ...

Zum Thema Wiesenhof habe ich kürzlich noch was Interessantes gefunden:
http://www.wiesenhof-online.de/index.php?page=unternehmen&pageID=6&title=Hilfsprojekt und http://www.kinder-afrikas.de/huehnerfarm.html
Tolle Sache, Hilfe zur Selbsthilfe, garantiert mit Hybrid-Hühnern aus der Wesjohann-Zucht, die man nicht sinnvoll weitervermehren kann.

Saatkrähe
07.03.2010, 18:09
Wiesenhof/Afrika - ja, feine Sache. Nur der zusätzliche Spendenaufruf stört mich da schon. Wiesenhof etabliert sich in einer neuen Region.. dann sollen sie auch kräftig investieren und nicht noch private Gelder abgreifen. Denn die Vorteile, die sie zukünftig davon haben, werden sie ja schließlich auch in die eigene Tasche stecken. Oder sehe ich das falsch ?

Waldfrau2
07.03.2010, 18:15
"Tolle Sache" war von mir selbstverständlich ironisch gemeint. Ich empfinde den Spendenaufruf auch als absolute Riesenfrechheit.

tzoing
11.03.2010, 11:47
[....] Was aber wäre, wenn eine Art „Überlobby“ an all diesen Branchen Geld verdienen würde und dazu noch einige Wenige den Hauptteil des Marktes dominieren würden? Ein Kartell aus Hühnerbaronen, Käfig-, Futter- und Düngemittelherstellern würde mehr an mafiöse Gepflogenheiten erinnern als an gesunde Marktwirtschaft. Undenkbar? Nein, Realität! [....]
Quelle und kompletter Text: Lobbyverflechtungen (http://www.nicola-timm.de/Lobbyverflechtungen.pdf)

Waldfrau2
11.03.2010, 13:56
Zu dem Thema weltweite Verflechtung:

http://www.arte.tv/de/wissen-entdeckung/Monsanto-mit-Gift-und-Genen/1912794.html

Die Doku "Monsanto - mit Gift und Genen" solltet Ihr Euch unbedingt anschauen, wenn sie mal wiederholt wird. Es wird deutlich, daß Monsanto anstrebt, die komplette Nahrungsmittelproduktion der Welt zu beherrschen. Es geht hier zwar nicht um Hühner, aber um Soja, Kuhmilch und Baumwolle. Neulich habe ich gelesen, daß auch in Bio-Baumwolle GVO gefunden wurde, was nach meiner Vorstellung vielleicht darauf zurückzuführen ist, daß die Baumwollbauern gar kein anderes Saatgut mehr auf dem Markt bekommen haben.

Wenn man genauer darüber nachdenkt, bekommt man echt Angst ... :(

hein
11.03.2010, 18:17
Original von Waldfrau2
Zu dem Thema weltweite Verflechtung:

http://www.arte.tv/de/wissen-entdeckung/Monsanto-mit-Gift-und-Genen/1912794.html

Die Doku "Monsanto - mit Gift und Genen" solltet Ihr Euch unbedingt anschauen, wenn sie mal wiederholt wird. Es wird deutlich, daß Monsanto anstrebt, die komplette Nahrungsmittelproduktion der Welt zu beherrschen. Es geht hier zwar nicht um Hühner, aber um Soja, Kuhmilch und Baumwolle. Neulich habe ich gelesen, daß auch in Bio-Baumwolle GVO gefunden wurde, was nach meiner Vorstellung vielleicht darauf zurückzuführen ist, daß die Baumwollbauern gar kein anderes Saatgut mehr auf dem Markt bekommen haben.

Wenn man genauer darüber nachdenkt, bekommt man echt Angst ... :(
Das macht mir keine Angst! Ich denke, das ist nur eine Angstmache von den Medien!

Denn was ist denn GVO? Das ist doch genau das, was wir schon in Jahrmillionen gemacht haben! Denn vor tausenden Jahren war Weizen auch nur so dick wie heute ein Grassamen! Und durch Genveränderung, wurde darauss der heutige Weizen!

Nur das es in der Vergangenheit Jahrtausende gedauert hat - wofür wir Heute vielleicht 10 Jahre brauchen!

Genauso ist es doch Heute auch mit dem Ozonloch! Es ist doch bewiesen, das bei der letzten Wärmezeit - wo die Pole auch gemolzen waren, der Ozongehalt der Luft um nur 0,7% gestiegen war! Also ist doch der Ozongehalt der Luft auch nicht ausschlaggebend für unser Klima!

Und da gibt es noch so viele Beispiele!!

Im Gegenteil - ich sehe es als Gottes segen an! Vielleicht haben wir dadurch eine Chanse die Welthungersnot zu lindern!

Nur das das alles in einer Hand liegt, das gibt mir wirtschaftlich schon zu denken! Denn derjenige kann dann schliesslich den Marktpreis diktieren.

Wie ist es den Heute? Bio??

Ich habe es jetzt gerade wieder gesehen. Da kommen die Biozuckerrüben genauso auf den grossen Haufen wie die anderen Zuckerrüben auch! Nur das deren Anteil dann anschliessend von der gesammten Zuckermenge wieder abgezogen wird und als Bio verkauft wird! Obwohl der Zucker auch vom ganz grossen Haufen stammt!!

Ich kann mich nur Schrottlachen über das Biogetue - obwohl man kann gute Geschäfte damit machen! *lach
.

Brahmaner
11.03.2010, 18:49
Original von hein

Denn was ist denn GVO? Das ist doch genau das, was wir schon in Jahrmillionen gemacht haben! Denn vor tausenden Jahren war Weizen auch nur so dick wie heute ein Grassamen! Und durch Genveränderung, wurde darauss der heutige Weizen!

Blödsinn, lies mal die Basics !

http://de.wikipedia.org/wiki/Gentechnisch_ver%C3%A4nderter_Organismus


Original von hein
Im Gegenteil - ich sehe es als Gottes segen an! Vielleicht haben wir dadurch eine Chanse die Welthungersnot zu lindern!

Bin gespannt wie Gott mit der Anzahl Menschen umgeht wenn alle satt werden, oder sind wir Gott !


Original von hein
Ich habe es jetzt gerade wieder gesehen. Da kommen die Biozuckerrüben genauso auf den grossen Haufen wie die anderen Zuckerrüben auch! Nur das deren Anteil dann anschliessend von der gesammten Zuckermenge wieder abgezogen wird und als Bio verkauft wird! Obwohl der Zucker auch vom ganz grossen Haufen stammt!!


Wo hast du das gesehen und was macht dich so sicher das dieser Bericht NICHT manipuliert ist ?

Gruß Volkmar

hein
11.03.2010, 18:54
Original von Brahmaner


Original von hein
Ich habe es jetzt gerade wieder gesehen. Da kommen die Biozuckerrüben genauso auf den grossen Haufen wie die anderen Zuckerrüben auch! Nur das deren Anteil dann anschliessend von der gesammten Zuckermenge wieder abgezogen wird und als Bio verkauft wird! Obwohl der Zucker auch vom ganz grossen Haufen stammt!!


Wo hast du das gesehen und was macht dich so sicher das dieser Bericht NICHT manipuliert ist ?

Gruß Volkmar

Wie ich geschrieben habe!! Ich habe es gesehen! Da ich für einige Wochen Zuckerrüben gefahren habe! Und dann sieht man beim entladen, wie das vorsich geht und das alles auf einen grossen Haufen kommt! Und das ist nicht nur beim Zucker so!!

hein
11.03.2010, 19:02
Original von Brahmaner


Original von hein
Im Gegenteil - ich sehe es als Gottes segen an! Vielleicht haben wir dadurch eine Chanse die Welthungersnot zu lindern!

Bin gespannt wie Gott mit der Anzahl Menschen umgeht wenn alle satt werden, oder sind wir Gott !

Gruß Volkmar
Und ich bin gespannt, wie lange die hungernde Menschen noch still halten!? Aber ich bin überzeugt, wenn die wach werden und einen Aufstand machen, denn brauchen wir dringend unseren Herrgott!!

Oder wie lange sollen die noch Hungern und wir unsere überflüssige Nahrung immer noch vernichten! Nur damit ein paar Bonzen noch mehr Geld verdienen und wir Verbraucher selber immer noch den riesen Luxus haben müssen - immer schöne glatte Äpfel kaufen zu können!? Oder unsere Nahrung zu vernichten nur weil das Haltbaitsdatum um einen Tag überschritten ist!

Das kann und läst sich der hungernde Mensch z. B. in Afrika sicherlich nicht mehr lange gefallen!!?? Und wir können es uns auch nicht mehr Leisten!

Brahmaner
11.03.2010, 19:13
Original von hein
Wie ich geschrieben habe!! Ich habe es gesehen! Da ich für einige Wochen Zuckerrüben gefahren habe! Und dann sieht man beim entladen, wie das vorsich geht und das alles auf einen grossen Haufen kommt! Und das ist nicht nur beim Zucker so!!

Das hast du hoffentlich sofort den Medien oder wenigstens der Verbraucherschutzzentrale gemeldet!!

Ich bin sehr dafür der Marke Bio zu helfen indem man schwarze Schafe rausfängt!

Gruß Volkmar

tzoing
11.03.2010, 19:22
Hallo Hein,


Original von hein
Denn was ist denn GVO? Das ist doch genau das, was wir schon in Jahrmillionen gemacht haben! Denn vor tausenden Jahren war Weizen auch nur so dick wie heute ein Grassamen! Und durch Genveränderung, wurde darauss der heutige Weizen!
es ist ein großer Unterschied, ob man ein natürliches Produkt (Pflanze oder Tier) durch Selektion verändert oder durch einen labortechnischen Eingriff.
In der Natur gibt es keine F1-Hybriden, die sich nicht mehr fortpflanzen (lassen).


Im Gegenteil - ich sehe es als Gottes segen an!
hmmm.... wenn das so ein Segen sein sollte, warum macht der liebe Gott das dann nicht selbst?



Nur das das alles in einer Hand liegt, das gibt mir wirtschaftlich schon zu denken! Denn derjenige kann dann schliesslich den Marktpreis diktieren.
tja, genau so sieht es aus. Und da die GVO-Pflanzen andere verdrängen, weitet sich deren Markt von ganz alleine aus...


Wie ich geschrieben habe!! Ich habe es gesehen! Da ich für einige Wochen Zuckerrüben gefahren habe! Und dann sieht man beim entladen, wie das vorsich geht und das alles auf einen grossen Haufen kommt! Und das ist nicht nur beim Zucker so!!

also gehörst Du auch zu denen, die diese Skandale wissend produzieren und sich dann über die Verbraucher lustig machen. Na klasse! :-X

Lexx
11.03.2010, 19:43
@ Inge, es gibt auch "natürliche" F1 Hybriden, man nehme nur die Mularden ;).

Und wer glaubt, genmanipulierte Pflanzen könnten den Welthunger lindern... träumt weiter. Gottes Segen dient nur uns, denen mit denen Monsato etc. Geld verdienen können. In Afrika und Asien angebautes Soja wird hierher exportiert und diese Millionen Tonnen wertvolles Eiweiß und Kohlenhydrate wandern hier ins Tierfutter, für billiges Fleisch, Milch und Eier. Die Leute die diese Perlen für die Säue anbauen, leben nach wie vor von einer Schale Reis am Tag.

Wer meint, alles was hier überproduziert wird, dorthin zu schaffen wo Kinder verhungern, würde sich umschauen wie schnell mit einem Mal die Produktion heruntergefahren würde. Dann würden die Butterberge schmelzen und die Milchseen versiegen, aber der WElthunger auch nicht kleiner.

Aber Hauptsache unsere Wohlstandsgesellschaft hat auch im Winter frische Bohnen zu günstigem Preis im Gemüseregal liegen, gepflückt in Afrika zu Hungerlöhnen und so sehr bewässert, das die Serengeti zunehmend verwüstet. Oder täglich ein paar Tassen Kaffee, wofür tausende Liter Trinkwasser tagtäglich in Afrika und Südamerika in den Gully fliessen, weil man damit die Bohnen wässert, damit sie fermentiert werden können. So billiger als in Europa und Kaffee ist kein Luxusgut mehr, aber zu welchem Preis? Gleiches mit Kakaobohnen.

Tja, aber Genchimären retten die Welt, schon klar :roll

liebe Grüsslis... Lexx

Saatkrähe
11.03.2010, 22:59
Wenn ich das hier so lese, begreife ich immer mehr wie es Monsanto gelungen ist seine Lieber-Onkel-Märchen in der Welt zu verbreiten. Manchmal frage ich mich was ich mehr fürchte - Monsanto oder die Masse.

Danke Lexx für Deinen Beitrag, und ebenso Brahmaner und Tzoing.

Lexx
11.03.2010, 23:30
Nichts zu danken ;). Man muß sich die Teile zusammenpuzzeln. Was die Soja-Ausbeutung in Asien anbelangt, dieses Puzzleteil verdanke ich einem Fori aus dem Laufentenforum, der oft in Asien war und vor Ort gesehen hat, was abgeht. Er hat dann mal im Laufentenforum gepostet, das er deswegen kein Futter mit Sojabestandteilen mehr verfüttert. Die Info mit den Bohnen hab ich aus´m P.M., das mit dem Kaffee bei MSN-News gelesen, als es drum ging, das Deutschland auf Platz 3 der weltweiten Meistwasserverbraucher ist, ebend wegen Kaffee und dem Wasserverbrauch der bei der Vorbereitung der Bohnen vor Export entsteht. Zum Thema Monsato hab ich viel durch Inge mitbekommen und ich hab mein Abitur an einem Agrarwissenschaftlichen Gymnasium gemacht und dadurch tiefe Einblicke erhalten. Schon 1992-1995 war erkennbar was kommen kann und einiges ist eingetreten. Leider nicht der von meinen Lehrern erhoffte Trend zur ökologischen Landwirtschaft, zur Abkehr von den Massentierhaltungen, bzw. zur ökologisch-ökonomischen Verzahnung von Landwirtschaft und Wirtschaft durch Biosprit und Biogas. Immerhin ist etwas passiert, in vielen Ländern sieht es noch viel verheerender aus, man siehe die USA.

Wir Verbraucher entscheiden einfach mit. Ich als Verbraucherin muß jetzt keine frische Beeren haben (meine Jungs essen auch gerne rote Grütze aus TK-Beeren und lutschen genausogerne wie ich als Kind gefrorene Erdbeeren, statt frische), keine Äpfel aus Übersee (CO2-Bilanz) kein Frischgemüse das außerhalb Europas keine Saison hat. Man täuscht uns oft damit, das wir Arbeitsplätze schaffen, wenn wir Exoten kaufen... wir schaffen aber Hungerlöhne, die Menschen ackern für nichts und wieder nichts und lassen die eigenen Felder verdorren. Ich mußte an mein Geflügel kein Soja verfüttern, wozu? Artgerechte Haltung und heimische Getreide reichten aus, außer ich hätte Hybriden gehabt, womit wir bei Lohmann und dem nächsten Ausbeuter sind. Auch Schnellmast braucht es nicht, Fleisch gab´s auch vor dem Sojazeitalter genug und in den 80ern wurden schon Milchseen beklagt, vor Maissilage und Soja im großen Stil.
Nicht viel von allem essen ist das Zauberwort, bewusst essen ist es.

liebe Grüsslis... Lexx

Saatkrähe
11.03.2010, 23:49
Und das Allerschärfste ist - und da gehe ich jede Wette ein - daß Viele, die ganz oben sitzen, ihren produzierten Fraß nicht selbst essen. Sie essen Biogemüse, Biobrot, Fleisch von Ökorindern (freilaufend und Kälber die bei der Mutterkuh aufwachsen). Und wer glaubt denn, daß die ihre Industrieeier essen :weglach
Naja - soviel Lebenszeit hab ich gar nicht, wie ich mich über die allgemeinen Zustände krankärgern könnte.

hein
12.03.2010, 09:37
Original von tzoing


Wie ich geschrieben habe!! Ich habe es gesehen! Da ich für einige Wochen Zuckerrüben gefahren habe! Und dann sieht man beim entladen, wie das vorsich geht und das alles auf einen grossen Haufen kommt! Und das ist nicht nur beim Zucker so!!

also gehörst Du auch zu denen, die diese Skandale wissend produzieren und sich dann über die Verbraucher lustig machen. Na klasse! :-X
ich produziere nicht - es war meine Arbeit, die ich auch nicht verweigern kann!

Und über Verbraucher lustig machen!? *lach - manchmal schon, wenn ich sehe oder lese, wie der Bioverbraucher sich täuschen läst. Nur weil er so engstirnig ist und nur Bio sieht oder sehen will.

Da Frage ich mich echt: Wie blind muss ein Verbraucher sein, um das alles nicht zu sehen, was er nicht sehen will!!

Lexx
12.03.2010, 13:44
Was heißt nicht sehen wollen? Woher soll ein Verbraucher wissen, das Biozucker beschiß ist, wenn Du dem Betrüger hilfst dem Verbraucher die Augen zu verbinden? Lach ruhig, ich find´s absolut ätzend. Und nur mal am Rande, Du machst Dich mit sowas zum Mittäter, nixe "ich musste doch mitmachen, es war mein Job"... wie selbstdemütigend ist das denn? Wo war denn da Deine sonst so große Klappe? Warum hast Du nicht, nachdem dieser Zwischenjob vorbei war Foodwatch, Verbraucherschutz und Polizei informiert? Wäre auch anonym gegangen. Aber dann lieber über die lachen, die die Monopolsysteme durch Bioeinkäufe und bewusster Wahl regionaler Produkte durchbrechen wollen, wenigstens den Willen und Mut zeigen etwas ändern zu wollen... Sick sense of humor, sag ich da nur und ich hab mehr Achtung vor dem etwas einfältigen Blinden, als vor dem, der ihn wissentlich und lachend in den Abgrund führt ;).

liebe Grüsslis... Lexx

2Rosen
12.03.2010, 14:37
Original von hein
Und über Verbraucher lustig machen!? *lach - manchmal schon, wenn ich sehe oder lese, wie der Bioverbraucher sich täuschen läst. Nur weil er so engstirnig ist und nur Bio sieht oder sehen will.

Da Frage ich mich echt: Wie blind muss ein Verbraucher sein, um das alles nicht zu sehen, was er nicht sehen will!!

Sorry Hein aber...

Bisteverrückt, wie kann ein Mensch in nur einem Thread nur so viel Unsinn schreiben und immer noch meinen Recht zu haben :neee:

Dass gen(gen!,gen!,gen!)verändertes Getreide nix mit selektiver Auslese und Zucht zu einem bestimmten Ziel hin zu tun hat müsstest Du inzwischen verstanden haben.

Dass Du Dich über (Bio-)Verbraucher lustig machst und wissentlich zu deren Täuschung beiträgst, dann noch nicht einmal den Mumm hast einzusehen dass das sch....ist, ist echt bedenklich.

Hast Du Dich überhaupt richtig mit dem Thema Bio auseinandergesetz?
Nein - es sind keine schönen glatten Äpfel wie Du weiter oben geschrieben hast :neee:

Nööööö, der Ozongehalt ist natürlich auch nicht ausschlaggebend für unser Klima. :anonym
Ich möchte Dich mal sehen wenn Du Dir den Pelz versengt hast, nur weil die UV-Strahlen ungehindert auf Deinen Allerwertesten prallen können.

Meinst Du wirklich mit Überproduktionen, GVO-Zeugs und Hybrid-Monsanto-Wiesenhof-Lohmann-Aliens kannst Du auch nur einem armen Baby in Zentralafrika den Teller füllen?
Das Gegenteil ist der Fall.
Wenn dort nicht die Eigenproduktion von regionalen Getreide- Reis- und Gemüsesorten, sowie die Viehhaltung unterstützt wird, ändert sich nüscht.
Das liegt leider aber meist an den unbarmherzigen Regierungen und Putschisten dort, die lieber eine Knarre mehr kaufen als den eigenen Landsleuten mit Projekten ne ordentliche Zukunft zu bieten.

Ich könnt mich hier noch weiter auslassen (habe mal intensiv mit einem schweizer Straußenfarmer in Tunesien über Gegebenheiten dort vor Ort diskutiert) aber der Text ist eh schon wieder länger geworden als er sollte.

tzoing
12.03.2010, 16:23
Original von Lexx
@ Inge, es gibt auch "natürliche" F1 Hybriden, man nehme nur die Mularden

:-[ ok, wieder was gelernt ;)

tzoing
12.03.2010, 16:28
Original von 2Rosen
Meinst Du wirklich mit Überproduktionen, GVO-Zeugs und Hybrid-Monsanto-Wiesenhof-Lohmann-Aliens kannst Du auch nur einem armen Baby in Zentralafrika den Teller füllen?


aber natürlich retten die Hühnerbarone (http://www.nicola-timm.de/Lobbyverflechtungen.pdf) die Menschen in Afrika vor dem Verhungern, denn sie verkaufen Hühnerteile nach Afrika (http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2009/0615/index.jsp).
Sorry, den Zynismus konnte ich mir jetzt nicht verkneifen :-X

Lexx
12.03.2010, 16:42
Original von tzoing

Original von 2Rosen
Meinst Du wirklich mit Überproduktionen, GVO-Zeugs und Hybrid-Monsanto-Wiesenhof-Lohmann-Aliens kannst Du auch nur einem armen Baby in Zentralafrika den Teller füllen?


aber natürlich retten die Hühnerbarone (http://www.nicola-timm.de/Lobbyverflechtungen.pdf) die Menschen in Afrika vor dem Verhungern, denn sie verkaufen Hühnerteile nach Afrika (http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2009/0615/index.jsp).
Sorry, den Zynismus konnte ich mir jetzt nicht verkneifen :-X
Den haben das Doppelröschen und ich für Dich übrig gelassen :laugh :laugh :laugh

Aber was Saatkrähe meinte, das geht mir nicht aus dem Kopf. Ich glaub die Wesjohanns könnten tatsächlich statt eigenen Masthähnchen Bresse auf´m Teller haben. Und ob die Monsatovorstände wirklich zur BBQ-Saison ihren eigenen Mais grillen oder doch lieber Bantam? http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/a015.gif :laugh

liebe Grüsslis... Lexx

Saatkrähe
12.03.2010, 16:44
Original von hein
Da Frage ich mich echt: Wie blind muss ein Verbraucher sein, um das alles nicht zu sehen, was er nicht sehen will!!

Was mit einem jeweiligen Gegenüber los ist, erkennt man immer daran was er einem vorwirft. (alte Indianerweisheit *gg*) ...und das auch noch fett, unterstrichen, mit Ausrufezeichen (also zweifelsfrei)

Saatkrähe
12.03.2010, 17:08
Original von Lexx

Aber was Saatkrähe meinte, das geht mir nicht aus dem Kopf. Ich glaub die Wesjohanns könnten tatsächlich statt eigenen Masthähnchen Bresse auf´m Teller haben. Und ob die Monsatovorstände wirklich zur BBQ-Saison ihren eigenen Mais grillen oder doch lieber Bantam? http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/a015.gif:laugh

liebe Grüsslis... Lexx

Ja, daran erkennt man, daß Du ein redlicher Mensch bist. Mir ist das auch erst nach und nach aufgegangen, nachdem ich sehr hohen Tieren begegnet bin und weiß wie sie reden und handeln. (Aber das trifft keineswegs auf alle zu !!) Nur.. man muß eigentlich nur 1 + 1 zusammenzählen und die Menschen beobachten. Und wenn man nur mal die jüngste Geschichte betrachtet... in der Ehemaligen haben die, die auf der obersten Stange der Hühnerleiter saßen, auch überwiegend Westware vertilgt - sofern sie besser war, bzw. das, was es in der DDR eben nicht gab. Und jene Leute waren eher leicht minderbemittelt ;) Wie sieht es also bei denen aus, die wirklich clever sind :)

Aber es geht auch noch sehr viel einfacher. Wer mal eine kurze Zeit lang richtig gutes Essen gewohnt war, weiß ab da, daß alles Andere nur Ersatz ist. Zwar ein 'akzeptabler', aber eben nicht das was es sein könnte. Wer viel Geld verdient, Konzerne zu leiten hat, etc., pp., besonders Männer die eh nicht selbst kochen... gehen jeden Tag fein essen. Die gehen aber nicht zum nächstbesten Italiener oder dergl. In guten Restaurants wird ausschließlich mit den feinsten Zutaten gekocht. Und die findet man in allererster Linie im Biosektor, bei Tieren von vorzüglichen Weiden. Da passen die Wiesenhof-Frühstückseier einfach so gar nicht rein :D Außerdem weiß ich von einigen, kleinen Hotels hier in der Gegend, daß sie die Eier nur von ausgesuchten Privathaltern beziehen. ;) Aber das ist ja wohl auch selbstverständlich.

Die Mittelgroßen, die die Firmenpolitik ständig verteidigen müssen, unterliegen teilweise sicher ihrer eigenen Gehirnwäsche und verzehren das was sie propagieren. Aber auch die bauen ihre Häuser nicht im Einzugbereich von Atomkraftwerken.:laugh Sie haben zwar von Vielem keinen Schimmer - aber blöd sind die auch nicht.

2Rosen
12.03.2010, 17:17
Hab mal nach dem Artikel geforscht der mir neulich so ins Auge stach.
Was meint Ihr wohl wer die "Ersatzteile" produziert und zu welcher Gruppe die gehören.
(Okay ist etwas längerer Auszug, aber interessant)

So oder so ähnlich wird deren "Abfall" gewinnbringend entsorgt.


Keine Chicken schicken!

Wer in deutschen Supermärkten schlichtes Hühnerklein für die Suppe kaufen möchte, sucht meist vergeblich. Ganze Hühner, Brust oder Schenkel der Kategorie 3, also von gesunden Tieren – kein Problem. Über die Reste aber haben zuvor schon die Schlachthäuser entschieden: Ein kleinerer Teil wird in der Lebensmittel-, Kosmetika- oder Arzneimittelindustrie verwertet, der Rest wird ins Ausland verschifft, um auf den dortigen Märkten Gewinne zu erzielen: Hühnerfüße etwa werden als Delikatesse nach China verschickt, aber auch in Ghana und Togo landen Flügel, Hälse, Füße und auch Schenkel auf den Märkten, und zwar zu wesentlich günstigeren Preisen als aus der einheimischen Zucht: 1,20 Euro pro Kilo im Gegensatz zu 2,27 Euro für ghanaische Ware. Man sollte meinen, für ein armes Land ist das eine gute Tat - wer in Ghana Huhn auf den Tisch bringt, steigert damit sein Ansehen. Aber das Gegenteil ist der Fall.

Das gilt in zweierlei Hinsicht: gesundheitlich und wirtschaftlich. Die lokalen Hühnerhändler bieten nur ganze Hühner zum Verkauf an. Damit garantieren sie Frische. Hühnerteile gibt es nur bei den Importen. In einem Land mit hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit ist totes Fleisch der ideale Nährboden für Keime und Krankheitserreger. Und das gilt ganz besonders für die Importe. Nachdem die Ladung der Hühnerteile im Hafen gelöscht worden ist, werden große Teile der Ware auf offenen Pritschenwagen bei über 30 Grad und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit zu den oft mehrere Stunden entfernten Märkten gefahren. Die Geflügelhändler besitzen meist keine Tiefkühltruhen - oder der Strom ist gerade mal wieder ausgefallen -, so dass die Tiefkühlkette unterbrochen wird.

Eine groß angelegte Aktion der Bürgerbewegung ACDIC in Kamerun hat untersucht, welche Auswirkungen diese Transportbedingungen auf das Fleisch haben. Die Abkürzung steht für „Assciation Citoyenne de Défense des Intérêts Collectifs (Bürgervereinigung für die Verteidigung gemeinsamer Interessen). Sie entnahmen 200 Stichproben an 28 Verkaufsständen in unterschiedlichen Orten Kameruns und veröffentlichten die Ergebnisse im März 2004: 83,5 Prozent der untersuchten Hähnchenteile waren für den menschlichen Verzehr ungeeignet. Der Mikrobenbesatz lag bis zu 180-fach über den EU-Höchstwerten für Geflügel. 15 Prozent der Stichproben enthielten Salmonellen und an etwa jeder fünften Probe fand sich Campylobacter, dem nach Salmonellen zweithäufigsten Erreger entzündlicher Durchfallerkrankungen. „Ein Desaster für die Gesundheit der Bevölkerung“, so das Fazit von ACDIC.

Es könnte auch ein Desaster für die einheimische Geflügelzucht werden, wenn nicht massive Aufklärung eine Wende herbeiführt. Nicht nur die Züchter verlieren ihre Existenzgrundlage und verschulden sich hoch mit Krediten, um noch Küken und Futter kaufen zu können. Der Produktionsrückgang hat bereits die Existenz der Bäuerinnen und Bauern zerstört, die dieses Futter anbauen. Verloren gingen auch Arbeitsplätze an den Schlachthausständen auf den Märkten, wo die lebenden Hühner geschlachtet, gerupft und ausgenommen werden.

Die Bürgervereinigung ACDIC geht auf eine Partnerorganisation des deutschen Evangelischen Entwicklungsdienstes mit Namen SAILD zurück, mit vollem Namen Service d’Appui aux Initiatives Locales de Développements (Unterstützungsdienst für lokale Entwicklungsinitiativen). Unter ihrem Dach arbeiten Betroffene, um gemeinsam mit politischer Lobby- und Überzeugungsarbeit gegen die „Hühner des Todes“ anzugehen. In Kamerun hat diese Bewegung inzwischen schon Erfolge erzielt. Es hat sich herumgesprochen, wie schädlich die Hühnerteile sind und in der dortigen Bevölkerung ist es inzwischen verpönt, Gästen europäisches Huhn anzubieten. Die Nachfrage nach diesem Fleisch sinkt.

:eat

tzoing
12.03.2010, 17:31
Original von Lexx

Original von tzoing

Sorry, den Zynismus konnte ich mir jetzt nicht verkneifen :-X
Den haben das Doppelröschen und ich für Dich übrig gelassen :laugh :laugh :laugh

.... :danke das weiß ich schätzen http://wuerziworld.de/Smilies/mx/mx54.gif



Aber was Saatkrähe meinte, das geht mir nicht aus dem Kopf. Ich glaub die Wesjohanns könnten tatsächlich statt eigenen Masthähnchen Bresse auf´m Teller haben.
Das erinnert mich an eine Geschichte, die ich in den 70er Jahren erlebt habe. Der Schweinemäster aus dem Dorf wollte Wurst für sich und seine Familie machen und kaufte dafür ein Schwein beim Bauern seines Vertrauens (ein Freund von uns)! Der wollte wirklich nicht seine eigenen Schweine essen!!

Saatkrähe
12.03.2010, 17:55
Ach darum gibts kaum Hühnerklein :roll Ich beäuge ja immer mal die Supermarkt TK-Truhen und wundere mich schon seit Jahren über die oft merkwürdige Auswahl, die manche Rückschlüsse zuläßt. Ein sehr interessanter Artikel.

Schon seit langer Zeit wird die Produktion (ganz allgemein) nicht mehr nach den Bedürfnissen der Verbraucher ausgerichtet. Man sucht die Märkte ab, wo es billig Überschußware zu ersteigern gibt und kreiert dann ein Produkt. Eines der offensichtlichen Beispiele ist die Speiseeisindustrie und die für Fertiggerichte. Wenn bestimmte Südfrüchte einfach nicht an den Verbraucher gebracht werden können, weil sie einfach sch... schmecken, kommt der Mist dann halt in eine neue Eissorte, mit Geschmacksverträrkern. Schon wird gekauft wie blöd. Kaum jemand weiß noch wie gutes Eis wirklich schmeckt - es sei denn man weiß einen guten Eisladen im Sommer.

(Btw. das Eis in den Bioläden schmeckt teilweise auch unter aller sau. Aber das ist eine Frage der Rezeptur.)

hein
12.03.2010, 18:22
Ich glaube, was ich erreichen wollte, habe ich bei einigen auch erreicht! - das zeigen doch einige Pn's die man dann bekommt.

Jetzt muss man sie nur noch davon überzeugen, das Bio sehr oft nur ein gewinnbringendes Geschäft ist!

Also! Erst überlegen und dann essen! Und nicht nur der Werbung und dem Biosiegel glauben!

Vielleicht auch mal beim nächsten Apfelkauf nach etwas schrubbeligen Äpfel schauen - die sind meistens ok und auch von hier! Auch wenn kein Bio drauf steht.

Und es muss jetzt im Winter auch keine Früchte oder auch Gemüse aus dem südlichen, warmen Ausland geben. Hier in Deutschland gibs genügend Obst und Gemüse - auch mit reichlichen Vitaminen!

So z. B. die Steckrübe, die Rote-Beete, die Kartoffel, die Möhren aus der Genossenschaft für 5 Euronen für 15Kg usw. usw.

Ich wünsche allen hier jetzt mal guten Appet...!!

Lexx
12.03.2010, 19:41
Genau, Hein, der Held der Verbraucher!!!, sieht einen Betrug, entdeckt ein schwarzes Schaf und schadet einfach mal der ganzen Branche dadurch, das er den Betrüger nicht anzeigt, schließlich will er seinen gerechten Lohn für die Beihilfe. Jawoll, Hein der Held!!!! Zigmal weniger schlimm ist ein enttarnter Gammelfleischhändler, ein enttarnter Biogeflügelhändler oder ein Gemüsegroßhändler der überdüngte Chinawahre mit "Obst vom Bodensee" umdeklariert und erwischt wird, als das jemand sich hier aufspielt, Verbraucher als blind bezeichnet und geschwiegen hat! Du bist genauso ein Betrüger, auch wenn Deine PN-Fans das nicht so sehen! Sowas schadet allen die es ernst mit Bioanbau meinen, die sich ernsthaft den Hintern aufreissen, mehr Arbeit, weniger Ertrag und mehr Risiko auf sich nehmen. Fühl Dich ruhig gut und lach über Bioverbraucher, da Du mitgeholfen hast, das sie betrogen werden. Machste echt gut Hein!!!!!

Brahmaner
12.03.2010, 21:47
Ruhig braune :laugh

Ich wette nicht eine PN hat er bekommen, wenn doch, dann von Leuten denen sowieso an der Umwelt nichts liegt.

Ich wette eine menge Menschen lesen das ganze hier und denken das richtige.

Gruß Volkmar

Lexx
12.03.2010, 23:29
Original von Brahmaner
Ruhig braune :laugh

:P :P :P :P

liebe Grüsslis... Lexx

Saatkrähe
13.03.2010, 00:00
:biggrin: