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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Deklarationspflicht für Eier verschärft



Katrin
30.06.2005, 21:31
Hallo!

Nun müssen auch Halter, die weniger als 350 Hennen haben, die Eier stempeln, wenn sie sie auf Wochenmärkten verkaufen wollen...

Mehr dazu hier:

http://openpr.de/news/51884-deklarationspflicht-fuer-eier-verschaerft.html

VG Katrin

bettelhuhn
30.06.2005, 23:59
Es freut mich ganz besonders von einem versierten, engagierten Fori einen Link zur" Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung e.V. (AGfaN)" zu finden, weil sie mir ganz besonders gefallen, da sie radikal kompromisslos sind, wenn es um Tierschutz geht.

Aber es ist trotzdem so ein bisschen zweischneidig mit dieser Stempelei bei den "Kleinen Haltern" Zwar weiss ich nur zu genau, wie bei manchen Bauern mit Direktverkauf Beschiss betrieben wird: Da werden Eier zugekauft und als Eigene, der im Eingansbereich herumlaufenden Schauhühner verkauft, Batterieeier werden als Freilauf verkauft usw..

Dagegen gibt es die ehrlichen kleinen Halter mit 200 Hühnern und vorbildlichem echtem Freilauf, vielleicht abendteuerlich wirkenden Ställlen, aber ansonsten tiergerechter Haltung, meist sogar mit Hähnen. Denen drückt man mit dieser Stempelei eine kostenintensive bürokratische Hemmschwelle auf, die vielleicht auf den ersten Blick gut für den Verbraucher erscheint, aber was unsere Staatsdiener für so einen Stempel wieder abkassieren und was für einen Schwachsinn die bemängeln, da fragt sich der kleine ehrliche Hühnerhalter, wieso die nicht mal bei den grossen Freilaufhaltern reinschauen, deren Hühner mit Tricks niemals Tageslicht sehen.

Ich komme in dieser Hinsicht immer mehr auf Klausemanns Auffassung, der diese Gesetze und Verordnungen zunehmend als Trick empfindet uns Kleinen in die Tasche zu greifen und uns zu täuschen.

Jedenfalls habe ich Dich immer so verstanden Klaus, falls verkehrt, kann ich meinen Beitrag immer noch editieren(lol)

Gruss Thomas

Katrin
01.07.2005, 09:13
Hallo Thomas!

Nur zur Klarstellung: dies ist kein Link zu irgendeiner Arbeitsgemeinschaft, sondern zu einem PR-Portal, das uns über diese Dinge informiert, das nun viele von uns treffen wird.

Meine Meinung dazu: Hier gibt es mal wieder eine EU-Verordnung, die dazu beitragen wird, daß die Landwirtschaft weiter verarmt. Alle Kleinbetriebe, für die sich der finanzielle und organisatorische Aufwand mit dem Stempeln nicht lohnt, werden sich von ihren Hühnern trennen und auch Höfe, auf denen ein paar Hühner "nebenbei" mitlaufen werden sich das in Zukunft überlegen.Zurück bleiben glattgepflasterte seelenlose Agrarbetriebe mit Konzentration auf einen Betriebszweig.

Was ist das für eine Politik, die auf der einen Seite den bäuerlichen Familienbetrieb (am besten Öko) favorisiert, ihm aber auf der anderen Seite Steine in den Weg legt, wo sie nur kann?

VG Katrin

Katrin
08.07.2005, 13:13
Hallo!

Nun konkret:

Wer eine solche Stempelnummer für seinen Betrieb beantragen möchte, muß sich laut Dr. Hiller von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen an das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit LAVES (http://www.laves.niedersachsen.de/master/C827_L20_D0.html) wenden, dort an das Dezernat für Marktüberwachung.
Die Zuteilung einer Nummer (http://www.lej.nrw.de/index.php?cid=178) kostet im Moment ca 20-25 Euro (ab Herbst soll es teurer werden) und dann kommt noch jemand auf den Betrieb und kontrolliert die Haltungsform (Kosten ??).
Dann kann man sich einen normalen Stempel mit dieser Nummer machen lassen und ein Stempelkissen mit Lebensmittelfarbe kaufen und los geht das Stempeln...

Ich mach das jetzt mal und werde Euch berichten, wies gelaufen ist...

VG Katrin

Merkblatt zur Registrierung (http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C8628338_L20.pdf)
Antrag zur Registrierung (http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C11252910_L20.pdf)



In Nordrhein-Westfalen heißt die entsprechende Stelle übrigens Landesamt für Ernährungswirtschaft und Jagd NRW LEJ (http://www.lej.nrw.de/)