PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neemöl



Diva
28.06.2005, 11:27
Hallo!
Hat jemand von euch Erfahrung mit der Verwendung von Neemöl (ein paar Tropfen in Sonnenblumenöl/ Leinöl) gegen Parasiten (Kalkbeine, Sitzstangen, etc.) ??
Schadet es irgendwie den Hühnern (den Parasiten schadet es auf jeden Fall 8))

Gruß,
Mira

chicken
28.06.2005, 15:30
ich kenne das neem nur als schädlingsbekämpfungsmittel für pflanzen. habe mir gerade mal die packung geholt, dort steht:
gegen spinnmilben, sugende und beißende insekten an zierpflanzen, gehölzen, obst und kartoffeln.
jedoch ist das zeug recht ungefährlich. ob es allerdings bei tieren direkt auf die haut aufgetragen werden sollte, da bin ich mir nicht sicher.

lg
claudia

Kawa
28.06.2005, 17:11
Neen/Niem darf auch net erhitzt werden, da ab einer Temperatur von 30° die Wirkstoffe kaputt gehen.

Anton
28.06.2005, 19:22
Ich habe mir letztes Jahr auf der Nationalen in Leipzig an einem Stand Neemöl und Kieselgur gekauft. Das Neemöl hab' ich noch nicht ausprobiert, wurde aber als direkt auf die Haut aufzutragen angepriesen. Wenn ihr Glück habt, dann hab' ich sogar noch die Anleitung rumfliegen. Übrigens wenn das Zeug genauso gut hilft wie Kieselgur, dann läßt die nächste Milbenplage nicht lange auf sich warten. (Das sind zumindest meine Erfahrungen)
Eines sei noch gesagt, bevor jetzt alle über mich herfallen! Ich habe zur Zeit hier um die 100 große deutsche Lachshühner herumlaufen, eine Einzelbehandlung der Tiere fällt somit aufgrund des zu hohen Aufwandes flach. Ebenso das Ständige einpudern der Tiere mit Kieselgur bzw. das tägliche auspudern des Stalles und der Stangen mit dem Zeug. Bei kleinen Beständen, so denke ich, hat Kieselgur und Neemöl mit Sicherheit seinen Stellenwert.


Gruß Stefan

Albrecht
28.06.2005, 22:49
Hallo,
ich oute mich. Ich hab dir mit größter Wahrscheinlichkeit das Kieselgur und das Neemöl "angedreht".
Erstmal, Neem ist für Hühner vollkommen ungefährlich. Das Gegenteil, es wirkt hervorragend entzündungshemmend und hat z.B. bei der nordischen Vogelmilbe bisher immer gute Dienste getan. Momentan wird Neemschrot sogar als Futterzusatz getestet um Würmer vorzubeugen. In Lateinamerika wird dies schon mit dem Öl praktiziert.
Da ich in Leipzig keine größeren Neemflaschen verkauft habe, gehe ich davon aus das du, Stefan, wahrscheinlich zu geringe Mengen hast, als das man 100 Lachshühner über einen vernünftigen Zeitraum Milbenfrei bekäme. Inwiefern Neemöl ins Futter gemischt eine systemische Wirkung auf Kalkbeinmilben hat, bin ich leider überfragt. Ich würde dir ab er eher zu diesem Versuch raten, da dieser Weg effektiver scheint.

Bei der Menge an Hühnern weiß ich auch nicht ob das Kieselgur in der Menge ausreichend war. Logisch ist es ein Aufwand mit dem Stäuben, dafür aber halt auch ein Kostengünstiger. Ich konnte dieses Jahr explizit den Milbenverlauf bei den Züchtern in meiner Näheren Umgebung verfolgen. Fazit: Kieselgur wirkt auf jeden Fall, bei manchen mussten wir nur wesentlich größere Mengen einsetzen als bei Anderen. Das hat meines Erachtens mit dem Auslauf zutun, wieviel unüberdachter Platz zur Verfügung steht und wieviel Wildvögel in das Gehege eindringen können. Bei einem Eierhof der eine überdachte Bodenhaltung hat, verbrauchten wir gemessen an der Fläche und Tiere am wenigsten Kieselgur. In deinem Fall, Stefan, muss man schon mit mehreren Kilo rechnen und da wäre dann der Kauf einer Stäubepumpe ratsam.

Für größere Tierhaltungen verfolgen ich gerade noch einen anderen Weg, der es ermöglichen soll, Kalkbeinmilben zu bekämpfen und Milbenprävention im Ausgehege zu betreiben. Das macht natürlich nur Sinn wenn es in einem vernünftigen finaziellen Rahmen stattfindet.
Abschließend kann ich sagen, das ich mit Neem gegen Kalkbeinmilben in Größenordnung 20 (+/-) Tiere erfolgreich war.

Grüßlies Jürgen

fuerchtenich
28.06.2005, 23:15
Gott zum Grusse Jürgen,

du hast keine Ahnung.

TF.

bettelhuhn
28.06.2005, 23:40
Wovon soll er denn keine Ahnung haben? Wie schlimm Ungeziefer ist, von der Wirkung des Kieselgur und Neemöls, von der gesundheitsgefährdenen Wirkung der Mittel auf Menschen?

Ein bisschen genauer bitte!

Mir ist klar, dass dieser Mann dies Zeug vertickt und damit möglicherweise eine berechtigte Skepsis ihm gegenüber verbunden ist. Aber ich und auch viele andere Anwender sind vom Kieselgur begeistert. Eine ungiftige Möglichkeit für uns Menschen unseren gefiederten Freunden diese wahrlichen Plagegeister vom Leibe zu halten. Ausserdem hat sich Jürgen hier immer sachlich zur Problematik geäussert und ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals seine Firma bei der Gelegenheit zur Sprache gebracht hat. Eine Tatsache die ich ihm hoch anrechne und die hoffentlich weiterhin so bleiben wird.

Das Kieselgur zur Staublunge bei Hühnchen führen kann, will ich gerne glauben, aber wer hält seine Tiere so lange, dass dieses Argument ziehen könnte? Wir Menschen sollten Atemschutz tragen. Mehr gibt es für mich zu dem Thema nicht zu sagen.

Gruss Thomas

Arne
29.06.2005, 00:00
Original von bettelhuhn
...Wovon soll er denn keine Ahnung haben? Wie schlimm Ungeziefer ist, von der Wirkung des Kieselgur und Neemöls, von der gesundheitsgefährdenen Wirkung der Mittel auf Menschen?...

Wer das wirklich annehmen sollte, der hat die Homepage von Jürgen entweder noch nicht gesehen oder schlicht und einfach nicht verstanden! 8)
Hab' für den "Fall der Fälle" mal ein Lesezeichen zu der HP gesetzt 8)

bettelhuhn
29.06.2005, 00:24
Vielleicht ist hier das Missverständnis wieder der Vater, Arne. Ich habe nie von seiner Homepage gesprochen, sondern nur vom Kieselgur und Neemöl und Jürgens öffentlichen Erklärungen dazu.-------- hier im Forum!!!!!!. Der Rest ist mir schnuppe, ganz einfach!

Selbst wenn ich sonstige Produkte seinerseits als albern und/oder Geschäftemacherei ansehe, bleibe ich bei meiner Aussage Kieselgur betreffend.

Gruss Thomas

Arne
29.06.2005, 00:37
Original von bettelhuhn
...Vielleicht ist hier das Missverständnis wieder der Vater, Arne. Ich habe nie von seiner Homepage gesprochen, sondern nur vom Kieselgur und Neemöl und Jürgens öffentlichen Erklärungen dazu.-------- hier im Forum!!!!!!. ...

Wo Du jetzt ein Mißverständnis siehst ist mir ein wenig unklar!? Auch mir waren Jürgens sachlich-fachlichen Kommentare hier im Forum aufgefallen und ich habe mir seine HP daraufhin mal angesehen. Auch dort: fachlich fundiertes Wissen sowohl über Neem als auch über Kieselgur. Mehr habe ich nie gesagt und möchte das auch nicht anders verstanden wissen!

Eckard
29.06.2005, 07:41
Moin zusammen,


Original von Albrecht
Inwiefern Neemöl ins Futter gemischt eine systemische Wirkung auf Kalkbeinmilben hat, bin ich leider überfragt. Ich würde dir ab er eher zu diesem Versuch raten, da dieser Weg effektiver scheint.




Eine Wirkung erzielt man dann, wenn die Hühner mit ihren Beinen durch das Futter laufen. :-)

Neemöl würde ich nicht durchs Futter mischen. Auch nicht mit dem Versuch der Entwurmung.

Neemöl außen am Tier angewandt, zur Parasitenbekämpfung, völlig OK.

Neemöl bei Wunden zu benutzen, das schadet dem Tier.

Liebe Grüße

Eckard

Anton
29.06.2005, 07:55
Ich habe meinen ersten Beitrag zu dem Thema editiert, ich möchte nicht den Anschein erwecken, daß ich beim Kauf von Kieselgur und Neemöl in Leipzig über den Tisch gezogen worden bin. Das sollte so nicht rüberkommen!!

Gruß Stefan

Diva
29.06.2005, 10:38
Was gibt es denn für unbedenkliche Alternativen zu Neemöl und Kieselgur? Muß man den ganzen Auslauf behandeln???? Hilft vielleicht eine Wanne mit dem Öl/ Ölgemisch am Stallausgang - so ne Art Dauerfußbad? Ich finde das Einzeltierölbad auch sehr anstrengend und suche nach gangbaren Alternativen ...

Mira

Albrecht
29.06.2005, 10:42
Dank für die nette Bewertung meiner Beiträge. Zumindest versuche ich sachlich zu bleiben. :)

@ Neem als Futterzusatz
Das ist kein Witz. Ein bekannter Neemhändler, nicht ich, versucht momentan eine Zulassung dafür zu bekommen. Dabei soll Neemschrot dem Futter beigemengt werden und so Endoparasiten und saugende Parasiten von Innen (systemisch) zu bekämpfen.

@Eckard
In der Zwschenzeit verwenden es sämtliche Reitställe in unserer Gegend bei Sommerekzemer, mit dem Erfolg das binnen 1-2Wochen die Verkrustungen verheilt sind.

Nichtsdestotrotz ist Neem kein Wundermittel und hat den Nachteil, das es im Parasitenbereich eine recht lange Zeit braucht bis es wirkt.

@Diva
Dauerfußbad wird durch die UV-Einstrahlung nicht möglich sein. Die Ultravioletten Strahlen der Sonne zerstören das Azadirachtin im Neem ziemlich schnell. Aber 1x pro Woche könnte ich es mir, bei Kalkbeinmilben zur Vorbeugung, gut Vorstellen.
Gruss
Jürgen

Marion28
29.06.2005, 14:01
hallo,

ich muss zuerst mal festlegen, dass ihr mir fachlich weit vorraus seid.Trotzdem kann ich aus Erfahrung sagen, dass man Kalkbeine bei einzelnen Hühnern erfolgreich und billiger mit Paraffinöl behandeln kann.Neemölspray habe ich mir mal für meinen Hund gekauft. Es soll nicht nur Parasiten bekämpfen sondern auch den "nassen Hund " Geruch mildern was ich aufgrund des schönen Wetters noch nicht beurteilen kann. Das Fell glänzt und der Hund riecht etwas besser, eben nach Neemöl. Für die Hühner wäre dieses Spray allerdings zu teuer. Es wäre natürlich toll wenn man damit übers Futter gegeben Würmer erfolgreich bekämpfen könnte.

Gruß Marion

Albrecht
29.06.2005, 14:19
Hallo Marion,

das meinte ich mit kein Wundermittel. Klar riecht der Hund dann nach Neem, ich weiß aber nicht ob mir das besser gefallen würde. Gruchsbinden probiere ich gerade ein anderes Öl aus, das anscheinend tatsächlich diese Eigenschaft hat. Bei Neemöl ist mir das noch nie aufgefallen. Neemöl als Spray gegen Parasiten wie Zecken wirst du wahrscheinlich enttäuscht sein, denn die Zecke weiß nicht das sie Neem aufnimmt und wird tortzdem am Tier saugen. EInziger Vorteil, sie (die Zecke) wird keine Nachkommen haben. Denn Azadirachtin tötet nicht sofort, sonder wirkt auf die Hormonstruktur der Insekten und Spinnentiere, somit bleibt ihr genügend Zeit um sich vollzusaugen.
Gegen Flöhe und Läuse wirkt Neem am besten als Umgebungspray, weil dort auch die Vermehrung stattfindet und nicht wie fälschlich angenommen am Tier. Am Tier kann Neem zumindest den Juckreiz ein wenig lindern und den Heilungsvorgang an den Bissstellen beschleunigen. Zumindest kommte es danach weniger zu Fällen der Flohdermitis, die eine Folgeerscheinung eins Flohbefalls ist.
Effektive Prävention beim Hund sind nur Neem mit ätherischen Ölen, bzw ein Spot-on-Produkt.

Wenn der Hund nicht so stark riechen soll, solltest du als erstes auf ein gutes Trockenfutter umsteigen. Leider gibt es auch hier viel Deklarationsklippen, die gutes Futter vorgaugeln.
Zweitens ihn mit einem Waschnusssud waschen. Waschnussschalen haben den Vorteil das sie als Shampoo keinerlei unangenehme Gerüche für das Tier beinhalten, wie z.B. Duftstoffe, die nur für uns Mensch angenehm sind. Desweiteren trocknen Waschnüsse die Haut nicht so aus, so das es nicht gleich wieder zu einer ernormen Fett/Talgproduktion kommt, die z.B. zu den unangenehmen Hundegerüchen führt. Drittens kann man damit auch die Hundedecken usw. waschen.
Ein Nachteil haben die Waschnüsse als Sud: Der Hund hat ein paar Stunden einen pflanzlichen duft, der durch das aufkochen von Waschnüssen kommt. Ist aber wesntlich angenehmer als Eau-de-Nasser-Hund ;)

Grüsslies
Jürgen

maica
29.06.2005, 17:00
Zeitig im frühjahr waren im hühnerstall die ersten milben und auf mir. Seit ich regelmäßig nach dem misten kieselgur unter der ganzen fläche der sitzstangen alles einpudere und in den legenestern und bei meiner nachzucht, auch etwa 100 jungtiere, habe ich fast keine mehr gesehen und auf mir, trotz der wärme.
Ausserdem lese ich, das kieselgur auch innerlich angewand werden kann, was haltet ihr davon, es soll den stoffwechsel anregen und hilft bei allergien und allgemein bei hautproblemen.
Ich gebe es auch regelmäßig mit ins futter. :-*

Redcap
29.06.2005, 18:37
Kieselgur ist weitgehend identisch zu Kieselerde.


Diatomeenerde: Synonyme: Infusorienerde, Bergmehl, Kieselgur, Kieselerde, Tripel, Terra silicea; Ablagerungen aus Kieselschalen abgestorbener Diatemeen; werden in der Lebensmittelindustrie als Filterhilfsmittel verwendet.

Kieselgur ist der Grundstoff für Kieselerde. Kieselgur wird aber noch zusätzlich mit Nahrungsergänzungsmitteln wie Mineralien und Vitaminen (Zink, Vitamin C +E, Bierhefe oder Biotin) angereichert. Das ist dann die Kieselerde.
Das macht sich dann aber auch im Preis bemerkbar.
Für 3 Euro kriegste das Kilo Kieselerde nicht im Reformhaus, sondern eher für 20 Euro.

Eckard
30.06.2005, 08:45
Moin zusammen,



Original von Albrecht

@ Neem als Futterzusatz
Das ist kein Witz. Ein bekannter Neemhändler, nicht ich, versucht momentan eine Zulassung dafür zu bekommen. Dabei soll Neemschrot dem Futter beigemengt werden und so Endoparasiten und saugende Parasiten von Innen (systemisch) zu bekämpfen.



Neemschrot als Futterzustaz ist etwas ganz anderes als Neemöl pur. Den Schrot als Wurmvorbeugung zu benutzen, das ist eine interessante Idee. Es kommt aber sowohl beim Öl als auch beim Schrot auf die Dosierung an. Die wird dein Bekannter aber sicherlich an lebenden Objekten ausprobieren um herauszufinden, wie die optilmale Dosierung ist. Ich bin gesapnnt auf das Ergebnis. Der Ansatz klingt gut.


@Eckard
In der Zwschenzeit verwenden es sämtliche Reitställe in unserer Gegend bei Sommerekzemer, mit dem Erfolg das binnen 1-2Wochen die Verkrustungen verheilt sind.


Ich will nicht die Worte auf die Goldwaage legen, aber "sämtliche" halte ich für doch übertrieben.

Das Neemöl würde ich hier nicht zur Wundbehandlung einsetzen. Da gibt es sinnvollere Alternativen. Um den auslösenden Parasit vom Pferd fernzuhalten, das ist eine Mückenart, deren Name mir gerade nicht einfällt, ist Neemöl eine gute Alternative. Kein Widerspruch. Am besten und günstigsten, zumindest für den Pferdehalter, ist eine entsprechende Pferdedecke, um die Allergie beim Pferd nicht zum auslösen zu bringen. Da gibt es bereits sehr schöne und auch luftige Decken. Und die sind auch sicherer, als Neemöl. Ich bin der gleichen Ansicht wie du, das es sinnvoller ist, die Ursache zu bekämpfen und nicht das Symptom. Und da ist es mir in dem angesprochenen Beispiel mit der Ursachenbekämpfung noch zu wenig. Da sollte die Allergie an sich bekämpft werden und nicht der Auslöser der Allergie. Das alles hat jedoch nichts mehr mit Hühnern zu tun, sondern gehört in ein Pferdeforum.

Viele Grüße

Eckard

Albrecht
30.06.2005, 09:58
@Eckard
Du hast Recht "sämtlich" is ein bissi übertrieben :)
Nur noch der Richtigkeithalber... die Mücke heißt Kriebelmücke, die und Milben in Mähne und Schweif verursachen die Sommerekzeme. Diese Ekzeme ist aber nicht mit Neemöl zu verhindern, sondern zur behandeln. Gegen Kriebelmücken braucht man andere Öle, über Neemöl lachen die nur. Die andere Ekzeme ist eine Stoffwecheselkrankheit und kann nur mit Schwarzkümmelöl langfristig bekämpft werden.

Ok das hat nichts mit Hühner zutun, deshalb will ich es auch lassen. Aber es ist ein schönes Beispiel wie Neemöl sinnvoll eingesetzt werden kann und das es eben kein Wundermittel ist.

Grüßlies
Jürgen

mythe
24.07.2005, 01:34
Hallo :)

Ich bin neu hier und gebe gerne zu, dass ich mit Federvieh bisher nicht viel Erfahrung habe. Mit Neemöl dagegen habe ich in Bezug auf Ungeziefer bisher immer gute Erfahrungen gemacht, zugegebenermaßen auf Pflanzen, aber es geht ja beim Aufsprühen darum, die Milben usw. zu treffen und da sehe ich keinen großen Unterschied zu Blattläusen usw. Am Ende sind es alles Parasiten aus dem Insektenreich.

Neemöl bewirkt hier, dass die Tierchen sich nicht mehr fortpflanzen können und dass die noch heranwachsenden Larven Deformationen bis hin zur Lebensunfähigkeit ausbilden. Es wirkt also auf längere Sicht und rottet nach und nach den Parasitenbestand aus, wobei einige der Tierchen auch sofort sterben. Wie gesagt, es reicht, dass die Parasiten mit dem Öl in Berührung kommen um diesen Effekt zu erhalten.

Neemöl verliert seine Wirkung nicht ab 30°C. Es wird sogar erst ab 25°C flüssig und somit verwendbar... wenigstens reines, ungelöstes Neemöl.

Für die Haut ist Neemöl gänzlich ungefährlich. Es wird sogar zur Haut- und Haarpflege eingesetzt. Teilweise auch zur inneren Anwendung. Das heisst, auch die Einnahme ist ungefährlich.

Zum Auftragen kann ich einen Tip geben, wie er bei mir im Garten wirkt. Ob er für eure Ställe und Hühner brauchbar ist, müsst ihr selbst entscheiden:

1 l lauwarmes Wasser
5 ml Neemöl
2 ml Rimulgan oder 5 ml Fluidlecithin (Emulgatoren)
Zutaten z.B. bei Spinnrad

Öl und Emulgator ins Wasser geben, gut schütteln und versprühen - im Stall bzw. aufsprühen auf die Hühner. - Wie gesagt, muss jeder selber wissen.

Je feiner der Sprühnebel ist, desto weiter kommt man mit der Mischung. Besonders gut geeignet sind Drucksprüher, da diese im Vergleich zu normalen Pumpzerstäubern einen viel feineren Nebel erzeugen.

Nach dem Auftragen der Mischung sollten Stall oder Hühner für 12 Stunden nicht naß werden, damit sich das Öl richtig festsetzen kann. Wenn das Wasser aus der Mischung noch nicht vollständig verdunstet ist, kann das Öl z.B. durch Regen abgespült werden.

Die innerliche Anwendung von Neemschrot könnte zwar gegen Würmer helfen (wenn diese das Schrot aufnehmen), aber das mit den saugenden Parasiten bezweifele ich.

Ein Tier ist eben keine Pflanze und bei Pflanzen wirkt das Prinzip Neemschrot in den Boden -> Parasiten (z.B. Blattläuse) sterben ab nur, weil die Pflanze die Wirkstoffe aus dem Neemschrot aufnimmt und mit ihrem Saft durch die ganze Pflanze transportiert... Insekten, die an einer solchen Pflanze Saugen (natürlich nicht Schmetterlinge oder so... Blütennektar ist ungefährlich), bekommen eine Giftdosis, also ob sie direkt an einem Neembaum gesaugt hätten.

Wie gesagt, bei Pflanzen geht das, aber ich möchte bezweifeln, dass das bei Tieren funktioniert. Gegen Würmer vielleicht, aber ich glaube nicht, dass die Wirkstoffe in die Blutbahn gelangen und so bei saugenden Parasiten Schaden anrichten können. Ich kann mich natürlich irren. Schließlich bin ich kein Wissenschaftler und habe keine Tests diesbezüglich gemacht. Es kommt mir nur recht unwahrscheinlich vor.

So, das war jetzt mein Senf zu diesem Thema. Vielleicht konnte ich trotz meiner Ahnungslosigkeit in Bezug auf Geflügel doch ein paar Anregungen geben. - Und falls nicht, wisst ihr wenigstens, wie ihr den Blattläusen in eurem Garten zu Leibe rücken könnt. *G*

mythe