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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was deutet auf Inzucht?



sil
01.01.2009, 23:12
Mal ne Frage an die, die mehr Erfahrung mit Hühnervermehrung haben:

Ich habe jetzt 5 reinrassige Hähne (aber unterschiedliche Rassen), und zu jedem Hahn 2 - 3 reinrassige Hennen. Ich überlege, im Frühjahr, sobald der Schnee endlich weg ist und ich einen Zaun ziehen kann, jeweils ein oder zwei Stänmme abzutrennen um mir von den verschiedenen Rassen reinrassige Nachzucht zu ziehen. Letzten Sommer ist mir bei meinen Araucanern aber aufgefallen, dass die Küken zum Teil sehr lange brauchen um voll zu befiedern. von drei Küken waren 2 mit 13 Wochen noch immer ganz hell am Kopf, sie brauchten auch länger zum Wachsen (es sind wildfarbene). Beim dritten fiel mir im Vergleich zu anderen Rassen (die ich aus gekauften Bruteiern per Kunstbrut gezogen habe) kein Unterschied auf. Die 2 Hennen und der Hahn stammen vom selben Züchter. Ist das langsame Befiedern der Küken evtl ein Zeichen von Inzucht? Aus 7 Eiern schlüpften übrigends unter der Glucke 5 Küken, zwei davon hatten so stark verkrüppelte Beine, dass wir sie wegtun mußten.
Ist es besser, aus den drei Araucanas keine reinrassige Nachzucht mehr zu ziehen? Oder sind die Krüppelchen und das langsame Wachstum einfach Zufall, Aufzuchtfehler, Fütterungsfehler?
Außerdem habe ich drei Totenkos (aus Bruteiern von einer Adresse) die sind auffällig unterschiedlich in der Größe. Der Hahn ist sehr klein, im Vergleich leichter als eine Zwergwyandottenhenne, eine der Hennen ist nicht wesentlich größer, die andere dagegen ist in der Größe etwa so wie die Appenzeller Spitzhauben. Auch hier haben die beiden kleineren viel länger gebraucht um ordentliche Federn zu kriegen.
Auf dem Bild sind der Hahn und die größere der beiden Hennen, die müßten da ein Vierteljahr alt sein.
Deutet dieser Größenunterschied auf zu nahe Verwandschaft und sollte ich besser darauf schauen, von diesen drei auch keine Nachzucht zu bekommen? Oder habe ich in der Aufzucht Fehler gemacht?
Wenn ja, möchte ich sie natürlich in Zukunft vermeiden.

Über Meinungen und Denkanstöße würd ich mich freuen.
Grüße
sil

andrevonwiesa
01.01.2009, 23:23
Glück auf

Die Kleinwücksichkeit deutet auf Inzucht hin wobei das auch an einkreuzung kleinerer Rassen oder Zuchttiere hindeuten kann
Inzucht zeigt sich auch durch Missbildung im Körperbau und Gefieder
( Drehfeder ) und Ähnliches
Inzucht ist bei der Zucht immer ein Problem da es Schneller auftreten kann als man denkt wenn du Eier bestellt frag am besten nach wo der Züchter die Tiere her hat und an Wenn er weiter gibt am besten du Schreibst dir Listen mit der Verwandschaft der Tiere

SetsukoAi
02.01.2009, 12:35
Auch ein schlechteres Immunsystem deutet auf Inzucht.

Wenn die Tiere also häufiger Schnupfen bekommen als andere würde ich an Inzucht denken.

Markus 1
02.01.2009, 12:54
Aber auch Keuzschnabelbildung , Störung der Geschlechtsfunktion und nachlassen der Legeleistung gehören dazu ;)

MfG Markus

hühnerling
02.01.2009, 14:56
Hallo sil,

bin zwar nur "Hühnervermehrer", d.h. keine ernsthafte Zucht, aber zur Vermeidung von Inzucht halte ich es wie folgt:

Immer Bruteier von verschiedenen, blutsfremden Züchtern und dort auch verschiedenen Stämmen (unbedingt markieren und unter verschiedene Glucken bzw. in Brüter).
Meist behalte ich dann nur einen Hahn, der absolut blutsfremd zu sämtlichen Hennen ist. Dann im Folgejahr nochmal das Ganze mit anderen Züchtern bzw. deren Bruteiern. Dann hast Du erstmal eine größere Basis, zu der Du dann später bei Bedarf auch mal das eine oder andere Zuchttier dazukaufen kannst.
Von Deinen vorhandenen Tieren die von Dir schon als "mickerig" erkannten nicht zur Zucht einsetzen, sondern nur mit kerngesunden und kräftigen Tieren weitermachen.

Es gibt auch noch andere Faktoren als Inzucht, die zu einem starken Wachstumsunterschied führen können, z.B. innere und äußere Parasiten (div. Würmer, Kokzidien, Milben, Federlinge), chronische Infekte (z.B. Mykoplasmose, Leukose) und einiges mehr.

Die unterschiedliche Befiederung könnte auch durch die genetisch bedingte, aber völlig ungefährliche "asiatische Gefiederbremse" ausgelöst sein.

LG und viel Erfolg! :)

Hühnerling

sil
02.01.2009, 18:41
Erst mal Danke für Eure Antworten.
Ich habe alle Hühner entwurmt und behandle alle subjektiv gleich gegen äußere Parasiten. Kann ja dennoch sein, dass eines anfälliger oder anderweitig geschwächt ist, der Gedanke kam mir auch schon. Trotzdem bin ich ja für mich selbst schon zu dem Schluß gekommen, mit den Mickerlingen nicht weiterzuvermehren.
Es ist halt so, dass ich von Hybridhuhnhaltung umsteigen will auf Rassehühner, mir aber nicht schlüssig war, welche Rasse es denn nun sein soll (vielleicht kennt ja wer das Problem...)
Also hab ich mal geguckt, was gefällt mir, was erfüllt laut Beschreibung meine Vorgaben und was ist überhaupt zu bekommen.
Da blieben dann vier Rassen, von denen ich Bruteier selber abholen konnte. Entsprechend war es pro Rasse nur ein Züchter und auch nur wenige Eier, denn der Platz in meiner Kunstglucke war doch begrenzt.
Es hat sich dann so ergeben, dass von den jeweiligen Rassen auch die Hähne so schön waren, dass ich es nicht übers Herz gebracht habe, alle abzutun. Ob sie den jeweiligen Rassestandards entsprechen, ist ja wieder ne andere Frage.
Meine Überlegung war, mal ein Jahr Nachzucht aus der eigenen Herde zu ziehen, zu schauen, was rauskommt und evtl nächstes oder übernächstes Jahr dann wieder eine Bruteiertour machen, von wegem frisches Blut und so. Ich lege keinen Wert auf ausstellungsqualitäten, aber, wenn es denn machbar ist, soll die Nachzucht doch reinrassig sein, weil ich von wildem Querbeetmixen eher wenig halte. Und schließlich habe ich mich ja für Rassen entschieden. (wobei manche Mixe auch was haben...)
Die Araucanas waren ein Geburtstagsgeschenk, besorgt von einem erfahrenen Züchter, und ich dachte eigentlich, dass der schon von selber darauf geachtet hätte, einen blutsfremden Stamm zusammenzustellen.
Jedenfalls will ich nicht wissentlich Mickerlinge und Krüppelchen "produzieren", insofern war meine Frage auch dazu gedacht, mal die anderen Hühner entsprechend zu checken.
Grüße aus dem a...kalten Wald
sil

Nubsi
02.01.2009, 19:13
Ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass es sich bei diesem Phänomen um Inzucht handelt.

Ich denke, die langsamere Befiederung kommt durch die Gefiederbremse, da ist meine Frage, welche Rassen du hälst und wo es aufgetreten ist? Waren es die Hähne, die langsamer befiederten?

Der Kümmerwuchs kann auch an vielen unterschiedlichen Umweltfaktoren (Krankheit,Parasiten,Haltung) liegen. Auch kann es sein, dass die große Henne zu dominant ist und die anderen vom Napf vertreibt.

Mfg Nubsi

sil
02.01.2009, 19:53
hallo Nubsi
Die betroffenen Hühner sind Araucana und Totenko. Bei den Araucana waren es zwei von dreien aus Naturbrut, wie schon gesagt hatten aus dieser Brut auch zwei verkrüppelte Beinchen, so dass unser Tierarzt sie einschläferte.
Wie gesagt waren die Araucanas in einem Alter, in dem andere Küken doch schon wie "richtige"Hühner aussehen, noch ganz flaumig am Kopf. Ich habe alle drei nicht mehr, weil ein Bekannter unbedingt Araucanas wollte und mir gesagt hat, er hätte gelesen, dass die "immer so langsam befiedern". Da das dritte aber deutlich weiter war, hab ich mich nur für mich still gewundert. Ob es nun Hähne oder Hennen waren, müßte ich nachfragen.
Auch bei den Totenko sind es zwei von drei. Inzwischen fast ein dreiviertel Jahr alt, die anderen verschiedenen Rassen aus der selben Brut sind von der Entwicklung her alle vergleichbar, nur der Totenko Hahn und eine der Hennen waren sehr lange sehr flaumig am Kopf und sind nun beide deutlich kleiner als die andere Henne (die in "normaler" Geschwindigkeit befiederte). Man könnte sie ohne weiteres für Zwerge halten.
Ich habe viel Zeit mit den Küken und auch mit den Heranwachsenden verbracht (einfach nur schön, denen zuzugucken) und niemals ist mir aufgefallen, dass eines Zeichen irgendeiner Krankheit gezeigt hätte.
Dass die Kleineren beim Futter zu kurz kamen, denke ich nicht. Im Gegenteil habe ich sie eine Zeitlang extra (mit Wärmematte) gehalten und gefüttert, weil eine Schlechtwetterphase kalte Temperaturen brachte und die beiden, wohl weil im Gefieder noch so zurück, sehr gefroren haben. Über diese Gefiederbremse habe ich gelesen, und habe sie auch in Betracht gezogen, aber erklärt sie den Größenunterschied?
Es war meine zweite Kunstbrut (die Probebrut mit Araucanamixen) konnte ich in der 10. Woche abgeben ohne dass irgendwelche Auffälligkeiten aufgetreten wären), und es waren meine ersten, rassereinen Küken (Hatte früher nur Hybriden), vielleicht seh ich nur viel zu genau hin und mach mir nen Kopf um nix?
Vielleicht sind irgendwelche Zwergengene in den Totenkos?
Ich weiß es eben nicht, aber wie gesagt, solange der Verdacht da ist und nicht entkräftet wird, besteht für mich die Gefahr, bei der Nachzucht Inzuchtschäden zu riskieren, und das will ich nicht.
Ich bin nämlich ein Weichei ...
Grüße
sil

Drachenreiter
02.01.2009, 20:54
Hallo Sil,


also Araucanas gibt es doch viele in einem Umkreis von 50-100 km bei dir. Wenn du Adr. brauchst kann ich dir weiterhelfen.

sil
02.01.2009, 21:19
Danke, da komme ich ganz sicher drauf zurück!
Grüße
sil