Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Marek - was tun!?!?
habe ein huhn in der vet - uni untersuchen lassen. man sagte mir marek!
was kann man nun tun - auf diese frage konnte man mir nicht richtig antworten. meine alten hennen haben gar keine anzeichen, nur von den jungen hat es schon 3 erwischt. bekommt das jetzt mein ganzer bestand? wie sieht es mit der nächsten brut aus??
kann mir jemand helfen.
norikochan
05.12.2008, 10:16
Habe zwar keine erfahrung damit aber schau mal in die Threads von den Geflügelkrankeiten:
http://www.huehner-info.de/infos/krank_marek2.htm
MonaLisa
08.12.2008, 11:48
Entweder solltest du deine nächsten Küken alle impfen oder sie zusammen mit der Glucke in einem separaten Stall/Gehege unterbringen, der vorher möglichst hühnerfrei war und gut gesäubert wurde. Dann stehen die Chancen für deinen Küken deutlich besser.
Ich ziehe die Küken immer getrennt von den anderen in einem extra Gehege. Bisher hatte ich nur bei einer zugekauften Junghenne mal Marek-Symptome. Meine Küken blieben bisher verschont.
Sie kommen erst kurz vor dem Legen zu den Alttieren.
Gruß Petra
Hallo
Marek wird durch ein Herpes-Virus ausgelöst und erzeugt typische Lähmungserscheinungen, dadurch auch Mareksche Hühnerlähmung genannt. Das infektiöse Virus wird durch Staub, Haut- und Federteile übertragen. Um Verluste durch diese unheilbare Viruskrankheit zu vermeiden, empfiehlt sich als dauerhafter Schutz eine Impfung, die bei den Küken in den ersten 24 Stunden nach dem Schlupf durchgeführt werden muss, bevor die Küken etwas zu fressen bekamen. Wenn einmal Marek im Stall war gibt es nur die Möglichkeit der gründlichen Desinfektion, und der Impfung der Küken. Einmal Marek immer Marek so sagt man. Nach einer Impfung bekommen die Hühner zwar auch noch Marek aber es bricht nicht mehr aus.
ANGEBLICH ???
Gruß laurup
MonaLisa
08.12.2008, 13:27
Marek kommt eigentlich überall vor, ist nur eine Frage der Konzentration an den Viren. Es gibt auch einige Zuchtlinien, die resistent gegen Marek sind, leider wird seit der Impfung nicht mehr darauf selektiert.
Wenn man die Küken relativ isoliert von den Alten aufzieht, bekommen sie nur eine geringe Menge Viren ab, die sie meistens verkraften. Je mehr Viren vorhanden, um so eher erkranken sie auch daran. Ältere Tiere infizieren sich nur noch ganz selten.
Die Impfung schützt leider auch nicht zuverlässig, da es inzwischen sehr viele Varianten des Virus gibt. Nur wenn der Impfstoff speziell für die Gegend hergestellt wird, ist ein guter Schutz zu erwarten.
Gruß Petra
Hallo sam13
Du hast ein krankes Huhn untersuchen lassen, was kostet denn sowas in Österreich.
Weiss jemand was sowas in Deutschland kostet, und wer das macht.
Stand noch nicht vor dem Problem.
Gruß laurup
MonaLisa
08.12.2008, 13:51
Patho mit Antibiogramm hier in Potsdam: 25 Euro ohne Porto, da selbst hingebracht.
Blut- und Tupferprobe auf diverse Viren (zB IB, ILT..) und Bakterien wegen einer Erkrankung des Atmunsapparats: 20 Euro an der Uni Berlin.
Gruß Petra
Hallo MonaLisa
Danke füe die schnelle Antwort.
Hast du genauere Daten Anschrift oder so, und wie hat man die Proben einzuschicken. Blut u.s.w
Ist bestimmt auch für andere Hühnerhalter von interresse.
Muß ich mir dann Ausdrücken und abheften, das es wiedergefunden wird wenn es gebraucht wird.
Gruß laurup
MonaLisa
08.12.2008, 15:44
Anschrift macht nicht viel Sinn, laurup, da es recht viele Institute gibt. Entweder sagt dir dein TA die Adresse oder der Amtsved.
Beim Blutverschicken ist das Nährmedium vom gewünschten Untersuchungsinhalt abhängig. Dafür brauchst du auch den TA (oder das Untersuchungsinsitut), der dir dann auch das Medium sagen kann und ob in dem jeweiligen Fall gekühlt oder nicht. Die Probe muss in unzerbrechlichen Behältern doppelt verpackt sein, sofern das Probenröhrchen nicht bereits schon den Bestimmungen entspricht (dann reicht einmal auslaufsicher zu verpacken).
Ganze Tiere bzw möglichst frische Teile davon werden ungefroren, gut in auslaufsicherer Verpackung (doppelt eingepackt) verschickt und evtl noch Kühlakkus dazulegen (besonders im Sommer wichtig). Aber auch da hilft das Institut gerne weiter.
Gruß Petra
odranoeL
08.12.2008, 19:33
Hallo laurup,
Marek ist ein Problem, das wirklich nicht von der Hand zu weisen ist.
Ich hatte vor einigen Jahren dieses Problem.
Und da gibt es unterschiedliche Meinungen zu.
Fakt ist, ich habe die Küken am Schlupftag und dann das 2. Mal zwischen dem 10.-14. Tag gegen Marek impfen lassen, da Marek die ersten drei Jahre besonders schlimm ist. Wenn die Tiere geimpft sind, hört der Spuk nach und nach auf, aber wie gesagt, ich habe 2x!!!! impfen lassen, da ich einige!!! Tiere damals hatte, die an Marek erkrankt waren.
Weiters solltest Du beachten, dass alleine nur die Impfung nicht ausreicht.
Wenn Du Dir Tiere kaufst, separiere für mind 4 wochen - auch das reicht u.U. nicht aus.
Weiters wenn Du Dir Bruteier holst, heißt es nicht, dass sie marekfrei sind.
Selbst mein TA gab zu, dass der Staub auch übertragbar ist.
Wenn Du Dir also BE ausbrütest, z.B. von verschiedenen Züchtern, kannst Du ohne weiteres Marek in Deinen Bestand bekommen, weil Du nicht weißt, ob der oder der Züchter Marek hat oder nicht. Der Staub aber haftet an jedem BE.
Und wenn Du marekgeimpfte Kükis mit nichtmarekgeimpften Kükis zusammen großziehst, hat das nichtgeimpfte Küki u.U. Pech und bezahlt mit dem Leben.
Marek ist schon fast eine Wissenschaft. Im letzten Jahr glaube ich ist unter suchen unter meinem Namen wahrscheinlich noch etliches an dieser Literatur zu finden, schau mal nach.
Liebe Grüße
christiane
habe mich um den impstoff erkundigt - an der uni und bei zwei tierärzten: alle mienten unmöglich zu impfen. erstens wenn ich 10 kücken brüte - gibt es die geringste menge für 1000 kücken. den rest kann man nach 2 stunden entsorgen. preis - konnte mir niemand nennen. sie meinten 3 monate getrennt aufziehen und dann sollte es kein problem mehr geben.
kann es sein das die eigenen bruteier auch verseucht sind???
odranoeL
09.12.2008, 12:00
Hallo Sam13,
wer redet denn solch nen Stuss daher.
Ich brüte auch nicht 1000 Hühnerküken aus, und impfe.
Auch nicht über den Verein, alles in Eigenregie.
Der TA friert ja den Impfstoff ein, und holt nur soviel raus, wie man
benötigt,
den Rest kannste später zum Impfen nehmen, oder auch andere.
Tut Euch zusammen. Mittlerweile habe ich hier Glück, und es impfen hier schon aus dem Umkreis allerdings von ca. 75 km 4-5 Leute.
Würde ich machen, da der Impfstoff für eine Person sehr teuer ist.
Über den Verein wäre besser, macht mein Verein hier aber nicht.
Jeder ist sich selbst der nächste hier.
Versuch es also mal.
Das mit dem Separieren haut so nicht ganz hin, Marek kann ausbrechen
bis Ende des 1. Lebensjahres in drei verschiedenen Möglichkeiten.
Und sie sind Dauerausscheider dann, das solltest Du wissen.
LG
Chrisitane
aha!
mir wurde gesagt oder auch hier im forum steht das es im normal fall nur in den ersten 16 lebenswochen ansteckend ist danach nicht mehr.
das mit dem impfstoff ist ein problem. es gibt hier keine züchter die impfen. es ist bei uns nicht vorgeschireben und die tierärtze haben den impstoff gar nicht. da müsste ich shcon weiter weg und derjenige sagt es ist so gut wie nicht finanzierbar.
was kostet es bei euch??
MonaLisa
09.12.2008, 14:38
Die Empfänglichkeit für Marek-Viren ist nur in den ersten Lebenswochen hoch, sinkt dann kontinuierlich ab und ist nach ca 3 Monaten meist unkritisch. Erwachsene Hühner können natürlich unter sehr ungünstigen Bedingungen auch mal erkranken, ist aber wirklich sehr selten. Der Ausbruch von Marek findet bis zum 1. Lebensjahr statt, die Infektion ruht solange im Tier.
Also: wenn du keine anderen Hühnerhalter in der Nähe hast, solltest du die Tiere separieren wie auch die Uni dir gesagt hat. Ich praktiziere das jetzt seit mindestens 10 Jahren so und hatte nur eine zugekaufte Henne mit Marek-Symptomen. Meine selbst gezogenen Jungtiere sind nicht erkrankt, was aber nicht heißt, dass sie keinen Kontakt mit Marekviren gehabt hätten. Du wirst Antikörper in fast allen Tieren nachweisen können, ist nur eine Frage der Stärke des Erstkontaktes, ob sie auch daran erkranken.
Insofern können deine Bruteier mit dem infektiösen Staub behaftet sein, aber deiner Glucke macht das nichts mehr aus. Den Küken später auch nicht, sofern weitere Viren-Belastungen nicht gegeben sind.
@odranoel:
nicht jeder TA hat die Möglichkeit einzufrieren. Das Equipment dazu wird in einer gewöhnlichen Kleintier-Praxis nicht so benötigt, nur darauf spezialisierte TA werden das anbieten.
Dauerausscheider müssen sie nicht sein, die weniger aggressiven Stämme können ausheilen. Bei den hochaggressiven sterben die Tiere recht schnell.
Gruß Petra
odranoeL
09.12.2008, 15:58
Hallo Petra,
ich denke, Du kannst Dich noch dran erinnern, als meine Hühnis an Marek erkrankt waren, ist schon ne Weile her.. vor einigen Jahren halt.
Aber.... so lt. TA.... können auch große Tiere - wie Du schreibst - erkranken.
und dies war halt bei mir der Fall, obwohl ich immer die Kükis hier separiere in der Voliere - die Aufzucht ist nur bei mir am Haus bis max. 20. Woche, vorher kommen sie nicht auf den Hühnerhof.
Und trotzdem erkrankten sie, weil der Virus zu stark war.
Dieser Virus ist durch eine zugekaufte Brahmatruppe damals eingeschleppt worden.
Und die BE können genauso ansteckend sein, denn das frisch geschlüpfte Küken kommt ja mit dem Staub in Berührung. Ich wußte das damals auch nicht, habe mich aber mit diesem Thema mehr als genug befaßt, damit meine Tiere ebend nicht wieder erkranken.
Ich finde es nur schade wenn es nicht jeder TA anbietet.
Mein TA kommt auch regelmäßig zu mir auf den Hof, und guckt kurz nach dem
Rechten - meldet sich nicht vorher an. Ich finde das auch voll i.O.
Denn links und rechts von mir die Hühnerhalter haben hier schon einige Krankheiten gehabt, die ich auch nicht gerne hätte. Daher kommt der TA
lieber häufiger zwischendurch - damit mein Bestand gesichert bleibt.
Ganz ganz liebe Grüße und nen schönen Abend noch
Chrisitane
Eine Impfportion hat mindestens 1000 Einheiten. Teilmengen können nicht aufgetaut werden und dürfen auch nicht wieder eingeforen werden.
Original von MonaLisa
Marek kommt eigentlich überall vor, ist nur eine Frage der Konzentration an den Viren. Es gibt auch einige Zuchtlinien, die resistent gegen Marek sind, leider wird seit der Impfung nicht mehr darauf selektiert. ...
Gruß Petra
Dazu kann kann man einen Paradigmenwechsel in Muir et al. (2003) nachlesen.
Original von Redcap
In der Leistungszucht ist es z.B. dank des wissenschaftlichen Herangehens möglich, gezielt auf Krankheitresistenz zu züchten, indem man Tiere nach z.B. MHC B21-Marker (Marek), MHC B13 (Kokzidiose) usw. selektiert oder kreuzt. Man weiß auch, dass manche Marker für eine Krankheit widerstandsfähig machen, während sie für eine andere anfällig machen.
Z.B. Marek vs. Kokzidiose bei MHC B13.
Diese Marker kann man mit PCR-SSP (sequenzspezifischen Primer) bestimmen, noch bevor man überhaupt Tiere zur Zucht einsetzt.
Diese Zucht auf Resistenz dient der Verbesserung der Impfwirkung, nicht dem Ersatz.
Schering-Plough Corp. (Mutterkonzern von Intervet & Essex) hat schon einige rekombinante Marek-Impfstoffe (denkbar sind Kombinationen mit ILT, Newcastle, IB, IBD) patentiert, die viel besser als die bekannten heterologen und homologen Impfstoffe schützen. Allerdings müssen die auch in Nitrogen gelagert werden, wenn die mal in vielen Jahren in Europa auf den Markt kommen.
MonaLisa
09.12.2008, 17:43
Ja Redcap, die Selektion wird in den großen Leistungslinien schon seit Jahren versucht, nur zum Teil mit Erfolg, wobei leider immer wieder die Prioritätenfrage zu klären ist. ZB. sind einige Linien resistent gegen ein bestimmtes Virus, dafür aber empfindlicher für ein anderes (Marek = Kokzidiose), leider auch wichtiges - und umgekehrt oder es korreliert nicht mehr mit den gewünschten Leistungen.
In der Hobby- bzw Rassezucht dagegen wurde seit Beginn der Impfung nun überhaupt nicht mehr darauf selektiert. Zu Zeiten, wo jeder Pfennig umgedreht werden musste, haben die Hühnerhalter mehr auf die Robustheit ihrer Tiere hin gezüchtet. Heute zählt da leider oft nur noch Schönheit...
Gruß Petra
odranoeL
09.12.2008, 18:04
Hallo Petra, hallo Redcap,
gerade das ist es - worauf ich nicht hinzüchte. Die Robustheit, gerade bei alten Landhuhnrassen, ist bei mir die Priorität.
Daher hatte ich alle Tiere, die Zeichen einer Erkrankung zeigten, immer weg geschlachtet.
Leider sind dann die übrig gebliebenen Tiere nicht immer dem Standard entsprechend, dafür aber robust.
Ich nehme dafür auch lieber Abzüge bei der Bewertung in Kauf.
"""...Teilmengen können nicht aufgetaut werden und dürfen auch nicht wieder eingeforen werden...""" Danke Dir - werde da nochmals nachhaken, wie mein TA das händelt, ob er kleine Portionen hat oder ob er immer abnimmt?
Bis dato weiß ich nur, dass er kleinere Dosen hatte und die dann auch voll auflösen mußte, den Rest verwarf. Aber wie gesagt, ich frag da noch mal nach.
Liebe Grüße
Christiane
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.