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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tumorerkrankungen bei Hühnern



2Bfree
06.11.2008, 18:09
Hallo! Mich würde interessieren, ob unser Hausgeflügel zu Tumorbildung neigt. Hat da jemand Erfahrungen gemacht oder weiß darüber bescheid? :grueb Ich hatte vor kurzem grad ein junges Huhn (6 Monate alt) mit seltsam "wabbeligen" und auffällig dickem Bauch. Als es sich nicht mehr regte und aufgehört hatte zu fressen, haben wir es erlöst... Da ich gern Klarheit haben wollte, was losgewesen sein könnte, hab ich es "obduziert" : Da war (ungelogen!) ein kindskopfgrosser Tumor (sah gutartig aus) im Bauchraum gewesen. Nun frag ich mich, mit welcher Häufigkeit dies o. ä. Neubildungen bei Hühnern auftreten. ??? LG

Susanne
07.11.2008, 18:51
Hallo,
ich kann ein bisschen was aus eigener Erfahrung dazu sagen:
Wir halten seit 10 Jahren Hühner, meine Hühner werden nicht geschlachtet und wenn eines verstirbt, lasse ich den TA normalerweise die Ursache abklären. Wir hatten bislang bei 4 Hühnern Tumore. Da wurde bei 3 sogar Gewebe eingeschickt, das Ergebis war eindeutig. Seltsamerweise steht bei den Laborberichten immer, dass es bei Hühner selten sei, dass sie Tumore bekommen. Ich finde es nicht so selten.
Ein Hahn mit einem gutartigen Tumor am Ballen lebt übrigens noch, er muss immer beobachtet werden, weil sich die Haut um den Tumor gerne entzündet, die 3 Hennen hatten bösartige Tumore mit Metastasenbildung, da waren im ganze Körper kleine Veränderungen. Sie mussten eingeschläfert werden.
Einmal hatte ich auch eine Henne mit einem wabbeligen Bauch, die eines Tages plötlich tot war. Sie hatte keinen Tumor, sondern hatte letztendlich Probleme mit dem Legeapparat, sie hat Eiklar in einer Blase im Bauch angesammelt, diese Blase war 400 g schwer. Das sah zunächst auch aus wie ein Tumor.
Liebe Grüße

lillyst
11.11.2008, 19:50
ich komme gerade vom Tierarzt zurück, ich konnte mein eines Huhn, seit Wochen schon total schlapp, nicht mehr siechen sehen. Bis zum Schluss hat sie gefressen wie verrückt, wurde dabei an der Brust immer dünner... doch als der Tierarzt sie röngte und dann mal reinschaute, war die Leber wahnsinnig vergrößert, ungefähr wie eine Frauenfaust. Vielleicht ein Tumor, sagte er, vielleicht auch was anderes.
Ein früheres Huhn war extrem schlapp, saß geduckt rum, hatte einen irgendwie schwabbeligen Bauch - die Tierärztin schnitt sie auf und sagte, die ganze Bauchhöhle sei voller Tumore gewesen, vermutlich Leukose. Bei dem jetzigen Huhn allerdings war der Bauch unten steinhart, daher tippte der Tierarzt erst Mal auf Legenot.
Es ist schade, wenn man ihnen dann ab irgendeinem Punkt einfach nicht mehr helfen kann.
Viele Grüße, Lilly

Siebenschläfer
02.12.2008, 14:00
Dass Tumore für selten gehalten werden, liegt wahrscheinlich daran, dass die meisten Tumore irgendwo um die Ecke verschwinden...

Tumore können (müssen nicht - es gibt auch zig andere Ursachen) von Viren verursacht werden, so auch von bestimmten Formen der Erreger der Marekschen Lähme. Die Häufigkeit kann von Zuchtstamm zu Zuchtstamm variieren und hängt z.T. auch vom Durchseuchungsgrad ab (also das Vorhandensein von Viren).

Irma
11.10.2010, 16:41
hm... ich bin ja neu Geflügelhalter seit diesem Frühling (hatte aber früher schon täglich mit diesen Tieren Kontakt ;-)). Wir haben den Hühnerstall neu gebaut und habe dann 10 Eintagsküken gekauft. Ein Hahn darunter musste ich vor kurzem auch erlösen (halbjährig) weil er an der Brust einen sicher Tischtennisballgrossen Tumor (ich vermute Mal es war einer) hatte. Man konnte ihn herumschieben... der Hahn frass nicht mehr und sass nur noch mit hängendem Kopf in der Ecke. Ev. schreibt man auch dass dies selten vorkommt weil die meisten Hähne/Hennen dann sofort selbst erlöst werden? Mit anderen Haustieren geht man ja dann zum Tierarzt... aber mit einem überzähligen Hahn... :neee: deshalb denke ich kann es ja auch sein dass die Tierärzte einfach selten ein Geflügel mit Tumor auf Besuch haben? Dies aber doch öfters vorkommt als gedacht?

hühnerling
11.10.2010, 17:10
Original von Irma
... Ein Hahn darunter musste ich vor kurzem auch erlösen (halbjährig) weil er an der Brust einen sicher Tischtennisballgrossen Tumor (ich vermute Mal es war einer) hatte. Man konnte ihn herumschieben... der Hahn frass nicht mehr und sass nur noch mit hängendem Kopf in der Ecke. ...?

Hallo Irma,

das klingt für mich eher nach einer Kropfverstopfung als nach einem Tumor.

Irma
11.10.2010, 17:59
Kropfverstopfung an der Brust unten? Wohl kaum, oder?

lillyst
11.10.2010, 18:12
klar, so ein voller kropf ist auch verschiebbar udn sitzt auf der brust. wo sonst?? verstopfung kansn da durchaus mal geben.

Wild Cook
11.10.2010, 19:01
Hallo,

bei akutem Verlauf kommt es bei Marek zu tumorösen Veränderungen, allerdings hauptsächlich in Leber, Milz, Nieren, Legetrakt usw...
Marek muss nicht immer nach der klassischen Form verlaufen, es gibt 3 verschiedene Verlaufsformen. Die akuteste ist eben die mit tumorösen Veränderungen.


Grüße
WC

Murmeltier
11.10.2010, 20:16
Ich habe mal bei Lohman-Seite gelesen, das bei Hühner Retroviren Tumore verursachen (auser Marek), aber meist im Alter nach 1,5-2 Jahren. So lange leben Legehybriden gar nicht, darum wahrscheinlich gelten Tumore als selten.

Irma
12.10.2010, 07:51
hm.... bei den anderen Hühnern fühlt es sich etwas höher an... aber ja, kann ev. schon auch das gewesen sein... auf jedenfall brachten wir ihn dann einem Bauern der auch Hühner hat und schlachtet... damit er ihn fachgerecht töten konnte.... da ich eh zuviele Hähne hatte ging ich natürlich der Sache nicht genauer nach...

Ahmeise
10.01.2019, 23:43
Ist zwar schon ein alter Thread, aber ich selber habe als Gast so oft nach dem Thema gesucht, vielleicht profitiert ja noch jemand davon. Von den insgesamt 14 Hühnern, die wir seit 2013 hatten und z.T. noch haben, sind drei an Krebs gestorben. Zwei waren Legehybriden (2 1/2 und 3 1/2 Jahre alt), das dritte jetzt ein eigentlich extrem robustes Zwerg-Amrock (keine 2! Jahre). Hier war es der Muskelmagen, bei den anderen saßen die Tumore an der gleichen Stelle, aber wir haben sie nicht aufgemacht, bzw. die erste nur angeritzt um uns zu überzeugen, dass es kein Ei war. Die Tumore waren leicht im Bauch zu ertasten, etwas nach hinten versetzt von den Beinen aus.
Die erste war lange kränklich, auch blass, saß oft teilnahmslos rum und hatte immer Durchfall, nahm ab. Der Tierarzt hat erst auf Kokzidien, dann auf Würmer getippt, wars alles nicht, Baytril hat auch nur gegen eine Sekundärinfektion gewirkt. Sie hat am Ende alles in sich reingefressen, was ihr vor den Schnabel kam, auch völlig verfaultes Fallobst, wurde aber immer schwächer. Der Tumor hat ihr alle Nährstoffe entzogen und wohl auch Schmerzen bereitet. Wir haben ihn erst gegen Ende entdeckt.
Der zweiten hat man nur was angemerkt, wenn es sich gestaut hat, dann lief sie in Entenhaltung (Hintern runter, Kopf hoch) und saß rum, mit Schieben und Massieren hat sichs dann wieder gelegt und war zwei drei Wochen gut. Sie hat monatelang fröhlich mit dem Ding gelebt, bis es zu groß wurde. Ich denke also, es war gutartig. Sie hat ganz normal gefressen.
Die dritte hatte seit Monaten Durchfall, war ein magerer Floh, fraß und trank aber seeehr viel (wie sich jetzt am Futterkonsum ablesen lässt, so viel wie die anderen vier und die Spatzen zusammen), und war am lebhaftesten (und süßesten) von allen. Die Eier hatten nur Schalen, wenn ich ihr zusätzlich Ca und Vitamin D gefüttert habe. Da sie immer wieder mal Spulwürmer ausschied, hatte ich diese in Verdacht, dachte, ich bekomme die bei ihr einfach verflixt nicht in den Griff (habe aber jetzt nur 10 Stück gefunden) und habe ihr deswegen uch zusätzlich Vitamine gegeben, damit es für sie auch noch reicht. Bis 24.12. hat sie mindestens alle 2 Tage gelegt, ab dem 27. gings auf und ab, ich hab sie am 30. reingeholt, und erst noch breiig, dann flüssig ernährt, sie schien sich auch zu erholen, aber am 7.1. war sie morgens so ein Häufchen Elend, dass wirs nicht mehr mit ansehen konnten. Das Innere des Muskelmagens war eine Katastrophe und er war total verhärtet. Ich habe bei Interesse ein Foto, aber das stelle ich hier nicht ein.
Alle drei Hühner haben übrigens trotzdem gemausert und hatten wunderschöne Federn!

Luci
11.01.2019, 08:12
Es tut mir sehr leid für deine Hennen und dich.
Bist du sicher, dass es bei den Hybriden Tumore waren?
Kannst du das (als Neuling ?) ertasten?
Die 2. Hybridhenne könnte meiner Meinung auch Schichteier gehabt haben. Das gibt ja teilweise auch undefinierbare Gebilde und "Knubbel" im Bauch. Auch bei der ersten schließe ich das nicht aus.
Ich denke ein Tumor ist von außen sehr schwer zu diagnostizieren.
Prinzipiell gibt es auch eine tumoröse Form von Marek. Diese streut aber wohl eher viele kleine Tumore.
Alles gute für deine restlichen Hennen!

Ahmeise
11.01.2019, 11:44
Bei der esten war es sicher ein Tumor, der TA hat sie sogar geröntgt. Was ich nach dem Anritzen gesehen habe, war eine dichte, homogene, hellgelbe bröselbare Masse. Das Ding war ganz glatt und rund, wie ein Avocadokern. Und wenn es bei der zweiten ein Schichtei gewesen wäre, wieso ist es dann noch gewachsen? An der Stelle? Hast Du damit Erfahrung? Oder bist sogar Tierärztin?

Ahmeise
11.01.2019, 16:36
Also ich habe mir nochmal Bilder von Schichteiern angesehen, Du könntest Recht haben. Allerdings war es die Diagnose vom Tierarzt, auch wegen dem Gewichtsverlust und der zunehmende Schwäche trotz unbändigen Appetits.

Ahmeise
11.01.2019, 16:53
Bei der zweiten war es eher flach und knotig. Das scheint es ja aber bei Schichteiern auch zu geben. Und ich dachte immer, sie verursachen Legenot, aber das wohl nur, wenn sie sich im Legedarm befinden?

Luci
12.01.2019, 14:06
Tierärzte haben leider selten Erfahrungen mit Hühnern. Da kommt es öfter zu Fehldiagnosen. Und gerade bei Hybriden liegen Schichteier/Legeapparatmist leider nahe.
Die Beschreibung von dir hat es dann noch weiter bestätigt. Klang einfach sehr danach, auch was du jetzt schreibst.
Ich habe eine Henne, die nach meiner Meinung sicher Schichteier hat. Sie läuft damit seit mehreren Jahren.
Bei manchen entzündet sich das erste Ei, andere können unglaubliche Massen aufnehmen. Zwischendurch legt meine Elli immer wieder, aber ein Teil landet im Bauch.
Letztes Jahr hat sie 86 Eier gelegt, gebrütet und geführt und gemausert.
Prinzipiell ist es aber eine ernste und tödliche Krankheit.

Ahmeise
30.01.2019, 20:43
Und wohl sehr vielfältig und verwirrend. Zumindest kann ich mir so manches nicht erklären - vielleicht gibt es ja aber doch plausible Antworten. Lydias "Avocadokern" sah genauso aus wie das Schichtei auf Facebook von Rette.dein.huhn, und auch dort war es im Röntgenbild zu sehen (demnach kann man die Aussage, man könne Schichteier im Rö nicht sehen, wohl nicht pauschalisieren). Aber dort war es im Legedarm, bei Lydia definitiv nicht, sondern direkt unter der Bauchdecke. So ein dichtes, regelmäßig geformtes Objekt kann aber doch wahrscheinlich nur im Legedarm entstehen (?), wie ist es dann in den Bauchraum gekommen? Am Ende war es sogar schon ewig da und hat gar nichts mit ihrem Tod zu tun. Welche Krankheiten außer Krebs und Würmern gehen denn noch mit Gewichts- und Kräfteschwund trotz unbändigen Appetits einher? Gelegt hatte sie mehrere Monate gar nicht mehr.
Lotte, die zweite, hatte mal Wasser im Bauch, das kann ja gut wegen dem Eigelb gewesen sein. Andererseits hat auch sie nicht mehr gelegt, und das eher vertikal gelagerte, flache und sehr harte Objekt ist vergleichsweise langsam gewachsen, war am Ende maximal so groß wie die Hand eines Kleinkindes. Alle paar Wochen mal ein Eigelb? Das würde ihre wiederkehrenden, stets vorübergehenden Leidensphasen erklären. Ich wünschte, ich hätte sie aufgemacht. Aber bei den Lieblingshühnern meiner Töchter obsiegt dann doch die Pietät...