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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum Zufüttern ?



nordseebulli
17.09.2008, 21:30
Hallo,

ich möchte meinen geplanten 6 Hühnern reichlich Freilauf bieten. Es stünde Ihnen ein Misthaufen, 2 ha Weidefläche, ein kleiner Wald und reichlich Sträucher zur freien Verfügung.

Nun ist meine Frage ob ich bei diesem Nahrungsangebot überhaupt etwas dazu füttern muss. Mein Hautaugenmerk liegt nicht auf der Gewinung von möglichst vielen Frühstückseiern. :p

Danke für Eure Hilfe und einen schönen Gruß
Sönke :danke

Philipp G.
17.09.2008, 21:35
Hi kommt drauf an welche rasse du möchtest.ob es nun 2ha oder 3000 qm sind ist für hühner kein so großer unterscheid.der auslauf uss struckturiert sein . Im wintrer MUSST du zufütter egal wieviel freilauf sie haben. Und nur von würmern können die hühner auch nicht leben.Ich würde sagen es grenzt an tierquälerei GARnicth zuztufüttern.Ist ja klar dass sie etwas zum essen finden aber morgens und abnds mindestens etwas weizen und bruchmais Im sommer weniger im winter mehr aber nie garnichts und wasser brauchen sie immer frisches.

mfg Phil

vogthahn
17.09.2008, 21:45
Hallo!

Zuerst mal, kommt es auf die Rasse an. Es gibt Rassen, die mit wenig Zufütterung im Sommer auskommen. Man muß aber bedenken, das Hühner aus ganz anderen Gegenden stammen, und damit ist in unseren Breiten ein artgerechtes Nahrungsangebot kaum zu bieten.
Schon zwischen Frühjahr und Herbst unterscheidet sich z.B. der Eiweißgehalt des Grünzeuges auf der Wiese stark, ebenso Vitamingehalt usw.
Beeren gibt es bei uns nur im Sommer/Herbst, in den Tropen sind sie ganzjährig verfügbar.
Im Frühjahr gibt es bei uns keine Sämereien, welche aber ca. 60% ihres Nahrungsbedarfes ausmachen. Das nur so als Beispiel.
Natürlich würden sie nicht verhungern, wenn sie im Sommer bei naturnahem Auslauf wenig Zufütterung bekommen, aber durch die Zucht auf "Eierproduktion" müssen sie wesentlich mehr Nährstoffe aufnehmen als ihre wilden tropischen Vorfahren (die legen ca. 20 Eier pro Jahr!)
Eine ordnungsgemäße Zufütterung halte ich deswegen für unbedingt notwendig, auch wenn sie nicht so sehr viel legen sollen, sie sind genetisch darauf "programmiert". Wobei die Zufütterung nicht unbedingt aus Legemehl oder ähnlichem bestehen muß. Aber z.B. Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln sollten wohl unbedingt gegeben werden.



Einen ähnlichen Thread hatten wir mal hier: Krieg - Auslauf ohne Füttern (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=13090&threadview=0&hilight=&hilightuser=0&page=1)

MfG

Georg
18.09.2008, 19:43
Hallo !

Auch ich stimme Philipp und Vogthahn absolut zu.

Gewisse Rassen sind gar nicht daran interessiert, weite Ausläufe zu nutzen. Da gibt es mittlerweile schon Studien, wie weit Legehybriden einen Auslauf nutzen. Gerade bei schlechtem Wetter wollen da viele überhaupt nicht aus dem Stall raus ! Und im Winter finden sie auch keine Würmer oder Kerbtiere oder auch frisches Grün.
Andere (z.B. Bergische Kräher, etc.) gehen viel weiter raus !. Aber ganz ohne Futterzusatz geht es nicht.

Also zufüttern ist sehr wichtig.

VG

Georg

Drachenreiter
18.09.2008, 21:18
Hi,

also da denke ich wäre mal wichtig das du dir zuerst Hühner besorgst, die zum einen

- noch eine Portion Ursprünglichkeit in sich haben, d.h. also eine alte Landhuhnrasse

- und zum anderen solltest du unbedingt darauf achten, das du dir Hühner ninmmst, die auch einen großen Auslauf kennen, bzw. unbedingt von einer Glucke in einem solchen großgezogen wurden.

Ich merke das bei meinen Altsteirern, auf 3000 qmtr., da ist jetzt der Futtertrog wieder in den Vordergrund gekommen, um den sie noch vor ein paar Wochen gleich am Morgen einen Bogen gemacht haben.

Bei längerem starkem Regen finden die Hühner es dann auch im Stall gemütlicher. Und in ein paar Wochen ist es dann langsam im Garten und im Auslauf auch ziemlich ebbe. Gut wenn im Auslauf viele verschiedene Futtermöglichkeiten sind kann es noch eine Woche mehr sein.

Aber so im Sommer könntest du bei 2 ha, wenn gut strukturiert, mit Misthaufen mit minimaler Zufütterung auskommen.

Gruß
DR

Beeren @ Vogthahn - da lege ich meinen Hühnis schon mal einen kleinen Wintervorrat an, damit es ein wenig Abwechslung gibt, im Menüablaufplan. (Holunder, Hagebutte, Vogelbeere, Schlehe, Sanddorn...)

nordseebulli
18.09.2008, 22:59
Danke Euch für Eure Antworten. Ich werde mich dann auch schon mal nach einem guten Hauptfutter umsehen.

Achso, ich plane die Anschaffung von Amrocks, MEZK und Ostfriesische Möve.

Gruß
Sönke

Drachenreiter
19.09.2008, 03:03
Moin,

die Ostf. Möwen sind deine beste Wahl. Die anderen denke ich eher nicht. Du solltest vielleicht noch eine Araucanerhenne mit dazu nehmen.

Die haben meinen Hühner etliches neues im Speiseplan beigebracht.

Gruß
DR

vogthahn
19.09.2008, 13:11
Hallo, DR!


Beeren @ Vogthahn - da lege ich meinen Hühnis schon mal einen kleinen Wintervorrat an, damit es ein wenig Abwechslung gibt, im Menüablaufplan. (Holunder, Hagebutte, Vogelbeere, Schlehe, Sanddorn...)

Das ist schon klar; ich meinte damit nur, das Beeren auch in einem sehr natürlichem Gelände hier bei unseren Verhältnissen nicht immer zur Verfügung stehen.
Wenn ich welche den Hühnern hin werfe, ist es ja auch eine Zufütterung ;)

@nordseebulli:
Die Mövchen und ähnliche Rassen sind für solche Haltung die bessere Wahl.

MfG

Drachenreiter
19.09.2008, 13:27
@ Vogthahn - bisher habe ich ja nur Johannisbeeren, Himbeeren, Weintrauben, Holunder ist noch am Wachsen im Auslauf. Heuer kommt aber noch etliches dazu.

@ nordseebulli - da denke ich kommen noch Rheinländer, Hamburger, Altsteirer, Araucaner ín Frage. Aber wie gesagt von Haltern/Züchtern die auch einen entsprechend großen Auslauf und Naturbrut haben.

Gruß
DR

nordseebulli
19.09.2008, 19:57
Also es war jetzt nicht so gemeint, dass ich auf keinen Fall Zufüttern möchte weil z.B. mir die Kosten zu hoch sind. Ich wollte nur gerne wissen ob es möglich wäre ohne Zusatzfutter auszukommen.

Mir hatte ein Züchter erzählt, dass Amrocks eine sehr robuste Rasse wäre. Bin ich denn da falsch informiert wurden ?

Gruß Sönke