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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kontrollnest in der Rassegeflügelzucht ja oder nein?



Primus&Prima
29.08.2008, 12:03
Hallo Fori´s,

da ich mir dieses Jahr einen kleinen Stamm weiße Altsteirer zugelegt habe und diese sich ja im neuen Jahr bestimmt vortpflanzen werden beschäftigt mich zur Zeit eine Frage: Sollte ich mir ein Kontrollnest bzw. Fallennest zulegen??

Wie genau ist es in eurer Zucht?
Muß man Henne und Hahn eindeutig bestimmen können?

Der Hahn ist ja einfach, da muß man nur die gewünschten Hennen mit dem Hahn separieren. Aber um die Henne eindeutig zu bestimmen braucht man doch ein Kontrollnest bzw. Fallennest, oder?

Klar ist dies sehr aufwendig, wenn die Tiere alle in ein Kontrollnest bzw. Fallennest legen. Man braucht wohl sehr viele bei mehreren Hennen und man sollte die Tiere auch nach dem Legen wieder freilassen.
Es ist etwas das mich zur Zeit beschäftigt und ich denken das da jeder seinen Weg gefunden hat. Vielleicht teilt ihr mir mit wie ihr das so haltet.

Wontolla
29.08.2008, 13:38
Bis heute gibt es da keine zufriedenstellende Lösung.

kajosche
29.08.2008, 18:32
holdrio

wenn du glück hast legen die hennen unterschiedliche eier. die farbe,form,oberfläche und das gewicht kann leicht variieren obwohl es die selbe rasse ist.
ich habe meine hühner mit farbigen fußringen markiert teils auch auf den rücken mit farbe. so kann ich die hühner auch im nest unterscheiden. nach dem legen schau ich mir das ei sehr genau an und wiege es. die ergebnisse notiere ich. mit der zeit erkenne ich fast an jedem ei welche henne es gelegt hat.
wirst sehen...auch für laien gleich aussehende eier sind zu unterscheiden.

grüße

Wontolla
29.08.2008, 23:31
Original von kajosche
wenn du glück hast legen die hennen unterschiedliche eier. die farbe,form,oberfläche und das gewicht kann leicht variieren obwohl es die selbe rasse ist.

Deine Zeit und Dein Glück müsste man haben. Mich haben sie in der vergangenen Saison mehrmals genarrt und die Eier vertauscht. Ich kann doch nicht den ganzen Tag den Hühnern beim Eier machen zuschauen. :o
Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, möchte ich eine gedruckte Liste oder wenigstens eine Tabelle im PC vorfinden, woraus hervorgeht wer heute welches Ei gelegt hat. Das wäre zufriedenstellend. Mit einem Stempel auf jedem Ei, den ich der jeweiligen werdenden Hühnermutter zuordnen kann, könnte ich auch was anfangen. Fallnestkontrolle ist was für Oma oder Opa, wenn die noch fit sind und den ganzen Tag nicht wissen was sie tun sollen. Bei Fallnestkontrolle fällt eine Klappe zu wenn die Henne im Nest ist. Dann kann man nach 1 oder 2 Stunden kommen, das inzwischen gelegte Ei entnehmen, markieren oder was auch immer und natürlich das Huhn befreien. Das geht aber nicht, wenn man aus beruflichen oder anderen Gründen stundenlang außer Haus ist.
Ich weiß, dass dieses Problem bekannt ist und an Hochschulen nach wenigstens einer Lösung geforscht wurde. Wenn ich aber bedenke, was moderne Forschung bei der Vogelgrippe fabriziert hat und welche Denkweisen die zu Salmonellen offenbaren, glaube ich fest daran, dass von dieser Seite zu meinen Lebzeiten keine Lösung mehr erwartet werden kann.

Ludger
30.08.2008, 01:37
Moin,

ich stimme Kajosche bedingt zu, viele Hühner legen "persönliche" Eier und Mensch erkennt sie sehr bald wenn er sich ein wenig darum kümmert.

Nichtleger oder Kaumleger finde ich mit Wechselausläufen heraus, alle die regelmäßig legen kommen über den Zaun und auch in den anderen halben Stall.

Die vermutlichen Nichtleger werden noch eine Weile beobachtet und kommen dann in die Küche...

Ich achte aber nicht nur auf die Legeleistung, Brutpflege,Futtersuche im Freilauf,soziales Verhalten und Fleischansatz sind auch Gesichtspunkte für mich und die Wachsamkeit gegenüber Raubzeug.

Primus&Prima
30.08.2008, 09:09
@Wontolla
Also ich war immer der Annahme das Rasse Geflügel, nach einer kurzen Einlernzeit die Eier in Schachtel beschriftet mit Namen der Henne und Gewicht der Eier vors Haus tragen. :laugh

Danke für eure Antworten, werde mal abwarten bis die Damen miit dem legen beginnen und mich dann entscheiden.
Da es meine ersten Rasse Hühner sind möchte ich Fehler, wennn möglich von Anfang an vermeiden.

Wontolla
30.08.2008, 09:28
Original von Primus&Prima
Da es meine ersten Rasse Hühner sind möchte ich Fehler, wennn möglich von Anfang an vermeiden.

Dabei hast Du es ja noch ganz gut. Mit einem Zuchtstamm 1,3 kannst Du nicht viel falsch machen.
Um festzustellen, welches Ei zu leicht ist, braucht man auch keine Fallnestkontrolle. Da reicht eine kleine Waage.

Gast
30.08.2008, 09:37
Original von Wontolla

Original von Primus&Prima
Da es meine ersten Rasse Hühner sind möchte ich Fehler, wennn möglich von Anfang an vermeiden.


Um festzustellen, welches Ei zu leicht ist, braucht man auch keine Fallnestkontrolle. Da reicht eine kleine Waage.

Aber man weis dann auch nicht die gelegte Eimenge pro Quartal/Jahr/pro Huhn.

Drachenreiter
30.08.2008, 10:03
Hallo Helga,

freut mich das du nun endlich die Altsteirer bekommen hast. Sind schöne Tiere.



Original von Primus&Prima
Hallo Fori´s,
da ich mir dieses Jahr einen kleinen Stamm weiße Altsteirer zugelegt habe und diese sich ja im neuen Jahr bestimmt vortpflanzen werden...

Das ist gut.


Original von Primus&Prima
...beschäftigt mich zur Zeit eine Frage: Sollte ich mir ein Kontrollnest bzw. Fallennest zulegen??
Wie genau ist es in eurer Zucht?
Muß man Henne und Hahn eindeutig bestimmen können?

Der Hahn ist ja einfach, da muß man nur die gewünschten Hennen mit dem Hahn separieren. Aber um die Henne eindeutig zu bestimmen braucht man doch ein Kontrollnest bzw. Fallennest, oder?

Klar ist dies sehr aufwendig, wenn die Tiere alle in ein Kontrollnest bzw. Fallennest legen. Man braucht wohl sehr viele bei mehreren Hennen und man sollte die Tiere auch nach dem Legen wieder freilassen.
Es ist etwas das mich zur Zeit beschäftigt und ich denken das da jeder seinen Weg gefunden hat. Vielleicht teilt ihr mir mit wie ihr das so haltet.

Solange du nur diesen Hahn hast, denke ich musst du keine Fallnestkontrolle machen. Du solltest aber auch keine anderen weißen Eier haben, falls noch andere Hühner im selben Stall sind, damit die weißen Altsteirer Eier nicht verwechselt werden können. Das ist nämlich immer ärgerlich wenn du Bruteier verkaufst und dann schlüpfen Mixe.

Erst wenn du eine Henne hast, die überdurchschnittlich gut legt, oder uberdurchschnittliche Rassemerkmale vererbt, dann ist es zu überlegen ob du das machst.

Schicke dir noch die verspr. Unterlagen

Gruß
DR

Wontolla
30.08.2008, 10:09
Original von Weiß
Aber man weis dann auch nicht die gelegte Eimenge pro Quartal/Jahr/pro Huhn.

Was einem bei drei Hühnern doch auch nichts nützt. Bei drei Zuchthennen will man baldmöglichst Küken haben. Selektiert man von Anfang an auf Eileistung, muss man erst mal ein Jahr abwarten, bevor man diese kennt und Bruteier gewinnen kann. Stellt sich in dem Jahr heraus, dass keines der drei Hühner die angepeilte Eimenge liefert, was dann?
Fallnestkontrolle ist etwas für fortgeschrittene Züchter mit uneingeschränkter Freizeit.

Gast
30.08.2008, 10:20
Original von Wontolla

Original von Weiß
Aber man weis dann auch nicht die gelegte Eimenge pro Quartal/Jahr/pro Huhn.

Stellt sich in dem Jahr heraus, dass keines der drei Hühner die angepeilte Eimenge liefert, was dann?


Nur von der "Besten" nachzüchten und stetig die Leistung steigern versuchen.
Und sich dem deutschen Zuchtring "Weiße Altsteirer" anschließen wo Fallnestkontrolle gemacht werden wird und von dort geprüfte Tiere oder BE von denselben beziehen.Hier ist @Drachenreiter der Koordinator.

Drachenreiter
30.08.2008, 10:28
Original von Wontolla

Original von Weiß
Aber man weis dann auch nicht die gelegte Eimenge pro Quartal/Jahr/pro Huhn.

Was einem bei drei Hühnern doch auch nichts nützt. Bei drei Zuchthennen will man baldmöglichst Küken haben. Selektiert man von Anfang an auf Eileistung, muss man erst mal ein Jahr abwarten, bevor man diese kennt und Bruteier gewinnen kann. Stellt sich in dem Jahr heraus, dass keines der drei Hühner die angepeilte Eimenge liefert, was dann?
Fallnestkontrolle ist etwas für fortgeschrittene Züchter mit uneingeschränkter Freizeit.


Hi Wontolla,

so sehe ich das nicht. Wo ich die letzten beiden Jahre von meinen 20-33 Hühnern Bruteier gesammelt habe, ist mir folgendes aufgefallen:

Ich habe ja immer die Hühner zunächst vor 2 Jahren mit den beiden Hähnen laufen lassen.
Dann waren aber nicht alle Eier befruchtet. ->>> Also habe ich meine Hühner dreigeteilt.
D.h. habe einen Hahn mit 7 Hennen in den alten Hühnerauslauf samt altes Hühnerhaus gesperrt.
Dabei (während des Bruteiersammelns hatte ich 2 Wochen Urlaub) sind mir anhand der unterschiedlichen Eifarbe (weiß, braun, cremefarbig) dann sofort mal 4 Hennen aufgefallen die 6 Eier je Woche gelegt haben und 1 Henne die nur 3 gelegt hatte. So von dieser Henne habe ich mich dann getrennt.

Genauso ist es mir dann gegangen wo ich die näschten 8 Hennen samt Hahn in den alten Auslauf gegeben habe. Da konnte ich dann von den älteren Hennen 2 aussortieren (waren Hybriden mit 4 Jahren) die gar nicht mehr gelegt haben und eine mit verformten Eiern.

Also kann man schon mal gute Leger im Frühjahr sich merken. Wenn man das ganze dann im Herbst wiederholt wir mal jemand hier geschrieben hat im Forum, kannst du dann noch die Hennen rausfiltern, die lange in den Herbst bis Winteranfang hinein legen. Wenn sich dann diese Daten im näschten Jahr wiederholen, kann man dan spezieller nach Hennen selektieren zur Bruteigewinnung.

Gruß
DR

Wontolla
30.08.2008, 10:37
Original von Drachenreiter
so sehe ich das nicht. Wo ich die letzten beiden Jahre von meinen 20-33 Hühnern Bruteier gesammelt habe, ...

;) und wieviele Fallennester hattest Du da im Einsatz?

kajosche
30.08.2008, 11:05
holdrio


Deine Zeit und Dein Glück müsste man haben.

tja.... ich hab mir mein leben eben passend eingerichtet.

grüße

Drachenreiter
30.08.2008, 11:07
Original von Wontolla

Original von Drachenreiter
so sehe ich das nicht. Wo ich die letzten beiden Jahre von meinen 20-33 Hühnern Bruteier gesammelt habe, ...

;) und wieviele Fallennester hattest Du da im Einsatz?

Noch gar keins, aber ich konnte zumindest mal am Anfang die alten Hennen rausfiltern die schon im Frühjar nicht mehr gelegt haben.

Auch momentan habe ich drei Hennen in einem Extra Stall, eine Grünlegerin (legt im zweiten Jahr momentan 5 Eier die Woche, die Rheinländer(aus 05) legt nachdem Kükenführen auch wieder 5-6 Eier die Woche und eine Mixhenne im zweiten Legejahr legt 6 Eier die Woche. Diese 3 Hennen kann ich nicht zweifelsfrei identifiezieren, da noch andere grüne, weiße und braune legen. Aber so funktioniert das super auch ohne Fallnest.

Nächste Woche werde ich speziell die New Hampshire und die Maranshenne vom vorigen Jahr beobachten.

Da ich beruflich nicht die Zeit für Fallnestkontrolle haben werde, werde ich meine weißen Altsteirer nächstes Jahr in 4 Stämmen zu je 1.2 bis 1.3 halten. Die Eier werden dann nach Stall gelagert und ich kann dann nach Gewicht zum brüten verwenden.



Gruß
DR

Primus&Prima
30.08.2008, 12:44
Zitat : tja.... ich hab mir mein leben eben passend eingerichtet.

@Kajosche
So ist es bei uns auch, zuerst suchen wir uns die Tiere aus und dann passen wir uns ihnen und ihren Bedürfnissen immer mehr an :weglach.

oliver
08.09.2008, 23:16
Hallo

Einfacher geht es mit 1,1. Da kann man jedes hühn mit dem gewünchten hahn verpaaren wechseln geht dan auch gut und man weiss von wemm welches ei kommt ;)

einfach kleine volieren bauen

Oliver

Redcap
09.09.2008, 01:39
Die Volierenhaltung, bzw. das Ad-hoc-Mating während der Zuchtsaison hat viele Vorteile, auch gegenüber dem Fallnest. Z.B. kann man mehrere Hähne in Rotation einsetzen.

Daraus ergeben sich nach Dr. Manfred Golze folgende Vorteile:

1. Es können mehrere Paarungsvarianten erprobt werden.
2. Eine höhere Sicherheit der Nachkommenzahl ist gegeben.
3. Eine höhere Variationsbreite der Ausprägung der Merkmale ist sicher.
4. Eine leichtere und bessere Zuordnung geeigneter Paarungspartner finden wir vor.
5. Eine größere Sicherheit ist damit gegeben, um mehr ausstellungsfähige Tiere zu erhalten.
6. Die Inzucht kann im geringeren Maße gehalten werden.
7. Es ist möglich, verschiedene Linien aufzubauen.
8. Damit ist eine längere Zeit ohne Zukauf und den damit verbundenen Problemen, möglich zu züchten.
9. Es können geprüfte Alttierpaarungen neben zu prüfenden Jungtierpaarungen und Probier- oder Kreuzungspaarungen gehalten werden.
10. Ein schnellerer züchterischer Fortschritt ist auf jeden Fall garantiert.

Jersey
09.09.2008, 09:06
einfach kleine volieren bauen

Ähnlich hab ich´s teilweise letztes Jahr gemacht. Da kammen die Hennen einzeln (oder max. zu zweit, wenn die Eier einwandfrei zugeordnet werden konnten) in kleine Boxen und der Hahn wurde abwechseln wo anders rein gesetzt. So konnte ich die Küken einwandfrei den Elterntieren zuordnen ;D

Ist zwar auch mit Arbeit verbunden, aber Fallnester sind für mich einfach nicht machbar.

Grüße
Rainer

PS: @Primus&Prima. Wenn du eh nur 3 Hennen hast, könntest du folgendes machen: für die Zuchtzeit die Tiere in nen sep. Stall und in diesen auf ca. 1m Höhe ein zusätzliche Ebene (mittels Platte etc.) anlegen. Diese "Ebene" unterteilst du in 2 kleine Boxen in die jeweils 1 Henne gesetzt wird. Die dritte Hennen ist beim Hahn am Boden. Täglich tauschst du die Henne beim Hahn gegen eine andere aus ner Box aus. So kannst du eindeutig die Eier den Hennen zuordnen.

altsteirer.at
09.09.2008, 14:56
Ohne genaue Kenntnis der Abstammung, kann man weder die Leistung der betreffenden Henne feststellen, noch deren Zuchtwert.

Den Zuchtwert eines Tieres kann ich nur bestimmen, wenn ich die Leistung der Nachkommen und deren Vererbung kenne. Es gibt selbst bei Kleinbeständen von 4 - 6 Hennen schon eine beträchtliche Streuung in Eigröße, Eigewicht, Legeleisung/Tier, Perioden an "Legepausen", aber auch in der Schlupfrate (Anzahl der geschlüpfen Küken/bebrüteter Eier) je Henne.

Verpaarung

Um den Inzuchtgrad möglichst gering zu halten, sollte man wohl verwandte Tiere allenfalls verpaaren, doch ist es so leichter möglich, Stämme mit maximal entfernt verwandten Tieren zu verpaaren.

Erfahrung ist nötig....

Alle, welche sich hier zu Wort gemeldet haben, artikulieren eindeutig, dass sie vom Einsatz eines Fallennestes keine Ahnung haben. Alle Meinungen hier sind bestenfalls Spekulationen und subjektive Äußerungen.

Allein, dass Berufstätige hier ausgenommen seien, stimmt nicht. Auch bei mir kann es vorkommen, dass ich erst am späten Nachmittag oder gar am Abend nach Hause komme. Bestimmt ist auch die Leistung geringer, wenn die Tiere mehrere Stunden im Nest warten müssen. Es ist allemal möglich, während der Zuchtperiode die Fallennester zu verwenden. Nur so kann man die leistungsmäßig besseren Tiere unter den Jährlingen erheben.

Praktische Umsetzung

Mit dem Fallennest kann ich nicht nur die zuvor erwähnten Parameter erheben, sondern etwa auch unter den Jährlingshennen jene ermitteln, welche etwa im Sommer länger legen. Es ist sicher angebracht aus 10 guten Jährlingshennen jene weiter in der Zucht zu behalten, welche auch August oder September noch legen, bzw. deren Söhne für die Zucht allenfalls zu bevorzugen.

Auf Dauer wirkt es sich auch in der Zucht aus, wenn man Söhne der Hennen mit besserer Leistung in der Zucht bevorzugt. Der größte Hahn einer Altersgruppe (Charge) kann durchaus auch aus einem Ei mit wenig Eigewicht oder einer schlechteren Legerin stammen.

Schlimm ist es, wenn manche alle Jährlingshennen abgeben oder gar schlachten und sich für das kommende Zuchtjahr nur Junghennen behalten. Nach einem Legejahr weiß ich mit Leistungskontrolle erst wirklich, welche Leistung die betreffende Henne (Eigewicht, Legeleistung etc.) aufweist.

In einer Voliere mit 4 - 6 Hennen ist sie jedenfalls nur eine anonyme Nummer. Daher hat man in der Sportzucht auch in der Regel so schlechte Legeleistungen, doch gibt es auch im BdRG auch eine Herdbuchgesellschaft. Allerdings führen in der BRD nur 3 Züchter die Leistungskontrolle über das ganze Jahr durch.

Gerade mit Leistungskontrolle (Fallennest) kann man auch die Nachzucht einer Henne mit verschiedenen Vätern testen.

Typen an Fallennest

Es gibt hier etliche Typen und ich habe 2 davon schon verwendet. Das Modell von Armin Arbeiter ist aber in praxi das Bessere. Doch auch dieses Modell musste ich noch adaptieren.

Verwendung Identitifikationssache

Etliche Stellungnahmen hier macht schon ein schlichtes Faktum ad absurumd: Hybriden und deren Topleistungen wären ohne Fallennest erst gar nicht möglich.

Ich kann mir eine Zucht ohne Fallennest erst gar nicht vorstellen, weil es einfach keine "Zucht mit anonymen Muttertieren" geben kann. Vielleicht kann ich so auf das Eigewicht selektieren und Auslese betreiben, doch weiß ich von den Althennen sicher nicht genau, welches durchschnittliche Eigewicht eine Henne hat, denn die besten Tiere sollten über Jahre in der Zucht bleiben und mit diversen Vatertieren verpaart werden.

Viele (selbsternannte) Züchter artikulieren, dass der Aufwand mit Fallennestz sehr groß oder zu groß ist. Bei mir ist es genau umgekehrt, weil es sehr interessant für mich ist, welche Hennen welches Eigewicht legen und wie viele Eier je Henne und Woche anfallen.

Dass man die Eiform je Henne erkennen kann, ist für mich eher ein Märchen der Brüder Grimm, weil selbst bei Hennen, Eigewicht und -form deutlich streuen kann. Fallweise gibt es natürlich auch Hennen, deren Eier bestimmte Charakteristika haben.

Hühnerzucht ohne Fallennest ist für mich schlichtweg uninteressant und am Rande eines Glückspiels.

Primus&Prima
09.09.2008, 15:42
Also wenn man es in der Zucht ganz genau nehmen möchte kann man nie aufs Fallennest verzichten?
Um genau zu selektieren wird dann für jede Henne ein "Legetagebuch" mit Anzahl und Gewicht der Eier angelegt?

Habe ich das richtig verstanden?

Wird da nicht das Ergebnis verfälscht wenn die Henne brütet?
Es gibt ja Hennen die ihre Jungen länger führen als andere und somit ja auch weniger Eier legen oder?
Darf dann die Zuchthenne nicht brüten um eine genaue Jahresbilanz zu haben?

Nun, in meinem Fall weiß ich noch nicht ob ich das Fallennest das ganze Jahr über benutze.
Doch ich bin am überlegen ob ich sie in der Zeit verwende, wo ich Bruteier sammeln werde.

altsteirer.at
09.09.2008, 16:43
Persönliche Identifikation

Natürlich kann jeder seine Hühner halten und vermehren, wie er will und meint, keine Frage.

In einer Zucht ist es aber schlichtweg Voraussetzung, dass man die Eltern kennt. Die Hühnerzucht hat hier gegenüber Rindern, Pferden, Kaninchen, Hunden oder Tauben (auch hier sind Fremdbefruchtungen möglich, wie bei allen monogamen Vögeln schon genetisch nachgewiesen wurde, übrigens auch bei uns Menschen (Bei 10 % der Menschen stimmen die offiziellen nicht mit gen genetischen überein...)) keine Ausnahme. Das ist den meisten nicht bewusst, welche sich gerne selber als "Züchter" bezeichnen.

Allein schon für die Verpaarung im kommenden Jahr ist es ein Vorteil, wenn man die Verwandtschaften kennt. So kann man vermeiden, dass man Brüder auf Voll- oder Halbschwestern setzt, außer man will gezielt Inzucht betreiben, dass fallweise auch Sinn macht. Über Inzucht sind schon Rassen entstanden, wie es einst beim franz. Vollblut gewesen sein soll. Hier "hat nur die Stoppuhr bestimmt, wer mit wem verpaart wird.

"Stichproben

Es ist schon sehr hilfreich, wenn man testet, wer in der betreffenden Periode legt, oder welche Henne gerade mal Pause macht. Bei guten Winterlegern sind auch die Pausen in der übrigen Jahreszeit selten oder geringer als bei anderen Hennen, soweit meine Erfahrung.

Sofern man gleichwertige Hähne unter den Remonten hat, kann man jene von den besseren Leistungshennen bevorzugen. Bei mir war das selten der Fall, weil oft die Hähne von den besten Leistungshennen "Rassedefizite" hatten, also etwa Wickelkamm oder Doppelzacken, vielleicht auch krummes Brustbein. Die rassetypischen Hähne von den besten Leistungshennen kommen aber dann schneller in die Zucht und allenfalls auch länger, werden allenfalls auch einem guten Kollegen zur Zucht überlassen, als ein gleichwertiger Hahn einer schlechten Henne. Das wirkt sich aber nicht sofort durchschlagend in der Zucht aus, den Positivvererber sind auch unter den Topremonten nur fallweise dabei. So wird auch nicht jeder Teststier, die alle eine sehr gute Abstammung haben, zu einem Positivvererber, denn sonst wär die Tierzucht blanke Arithemtik und nicht so diffiziel, wie es in praxi der Fall ist (doch das wissen die meisten sogenannten "Züchter" gar nicht).

"Legetagebuch"

Natürlich muss man die erhobenen Eier festhalten. Ich habe mir da word-tabellen angelegt, wo ich sogar die Eiform bewerte, natürlich auch Datum und Eigewicht festhalte.

Wenn man Stammbaumzucht macht, so findet man fallweise auch Hennen, wo gar keine Küken schlüpfen oder wo einige Küken den Dottersack nicht einziehen. Das kann durchaus eine 96 P Henne sein, wenn man etwa auf Ausstellungen geht und die man vielleicht noch 2 - 3 Jahre in der Zucht hat. Da darf man sich nicht wundern, wenn plötzlich nur 5 Küken aus 20 Eiern schlüpfen, wie das ein mir bekannter Appenzeller-Züchter heuer erlebte. Andersrum bei den AWH, welche er indirekt von mir erhielt....

Du musst das einfach mal selber 1 - 2 Jahre machen und dann kannst mich eher nachvollziehen, etwa wie sehr Dich einige Deiner Tophennen enttäuschen, etwa weil sie kaum legen oder geringes Eigewicht haben oder auch keine Nachzucht haben, oder auch lange Legepausen. In diese Richtung geht es auch bei der Sportzucht, wenn man nicht wenigstens Stammbaumzucht betreibt, in vielen Fällen.

So gesehen ist es vollkommen richtig:

In den Perioden, wo Du Stichproben machen kannst und wenn allenfalls nur in der Zuchtperiode, legst Du von jeder Henne ein Datenblatt, allenfalls im PC, an und solltest auch das Gewicht erheben. Auch abnorme Eiformen fallen dann auf, denn fast alle Hennen haben eine bestimmte Eiform, doch auch hier gibt es Streuungen je Henne. Schließlich sollte auch die typische Eiform ein Zuchtziel sein.

Andrerseits gibt es wieder gute Leistungstiere, welche eine durchschnittliche Eiform haben. Würde man hier sehr scharf selektieren, würde man ein sehr gutes Leistungstier benachteiligen oder sie ganz von der Remontierung ausschließen.

Bruttrieb

Wie Du vielleicht weißt, sind die Hofpopulationen v. a. auch deshalb abgekommen, weil der Bruttrieb den Haltern auf die Nerven ging. Immerhin wird bei den Hybriden während des gesamten Zuchtprogrammes gegen den Bruttrieb selektiert, doch unter 5 % kann er auch dort nicht gedrückt werden.

Da kommt es auf Deine eigenen Ansprüche an. Willst Du den Bruttrieb im Bestand haben, so wird er auch recht hoch bleiben, so rund 40 - 60 % im Laufe der Zeit. Allerdings kannst Du auch gegenselektieren, etwa dass Du von den Glucken keine Nachzucht nimmst, wie ich es etwa bei meinen Wildbraunen gemacht habe.

Hennen, welche 1 - 2 mal/ Saison brüten, können natürlich nicht auf jene Leistung kommen, wie andere. Doch kann man diese Glucken auch in jenen Perioden testen, wenn sie eben nicht brüten.

So kann man allenfalls auch im Laufe der Jahre auf frühen Bruttrieb selektieren, etwa dass man v. a. Nachzucht aus Hennen bevorzugt, welche schon März/ April brüten, und nicht erst im Mai/ Juni.

Du schreibst in Deiner Zucht selber das Zuchtprogramm und im Laufe der Jahre und Generationen nähert sich die Genetik weitgehend Deinen persönlichen Zielen, würde ich sagen.

Legeleistung im Sommer

Ich konnte in den letzten 3 Jahren auch die Legeleistung im Sommer verbessern, weil Hühner, welche frühzeitig mit dem Legen aussetzen (vor Ende Juli) gar nicht mehr in der Zucht bleiben. Das ist ein Parameter, den man ohne Fallennest nicht erheben kann

Alles hängt vom Selbstverständnis ab. Doch jeder, der mal das Fallennest einsetzt, bemerkt, wie breit die Streuung unter den Hühner ist, denn wer kann schon den ganzen Tag im Hühnerstall sitzen und die Hühner beobachten.

Jeder, der um 4 Uhr am Nachmittag nach Hause kommt, kann Fallennester einsetzen, ohne signifikante Beeinträchtigung der Legeleistung. Ich kann mit meinen beiden Wohnsitzen (9 Monate am Nebenwohnsitz) auch nur Stammbaumzüchter sein. Doch heuer habe ich auch im Sommer 2 Monate getestet, wie auch voriges Jahr. So werde ich die Legepausen gegen Null reduzieren können. Warum sollte man auch nicht noch auf eine kurze Mauserperiode hinarbeiten können.

Es gibt keinen Parameter, wo selbst ein kleiner Bestand nicht eine starke Streuung in der Genetik aufweist.

Ich kann hier nur meine Erfahrungen mitteilen. Obwohl es anders erscheint, will ich niemanden etwas einreden. Jeder muss selbst seine Grenzen und Möglichkeiten kennen, respektive Interessen.

Für mich ist eine Zucht ohne Fallennest und Leistungskontrolle (wie im Hybridprogramm selbstverständlich) absolut UNVORSTELLBAR.

Wie will man die Qualität verbessern, wenn man die Leistungsparameter kaum oder nicht kennt.

Primus&Prima
19.09.2008, 10:15
Hat jemand vielleicht einen Bauplan für ein Fallennest?

Habe ja noch Zeit eines zu bauen, da meine Hennen noch nicht legen.
Da ich in den nächsten Jahren voraussichtlich noch viel zuhause bin, möchte ich es mit Fallennestern ausprobieren.
Über die Wintermonate werde ich für meine Zuchtgruppe einen separaten Stall einrichten.

Da ich das züchten seither nur von Hunden kenne, spricht mich das Stammbaum Model an. In wie weit ich das auch umsetzten kann weiß ich noch nicht.
Habe es ja noch nie gemacht ;D.
Vielleicht ist das ja für mich als Einsteiger in die Geflügelzucht der richtige Weg.
Klar habe ich eine tolle Zucht Gruppe mit der ich auch ohne genaue Kontrolle lange züchten könnte, ohne Probleme zu bekommen.
Aber da mir große Erfahrung fehlt habe ich bei dem Gedanken ein besseres Gefühl.
Außerdem sind es ja nur 3 Henne über die ich im nächsten Jahr Buch führen müsste, was mir die Einarbeit erleichtert.

altsteirer.at
19.09.2008, 11:34
Ich kann Dir mein Modell mit Maßen zusenden, wenn ich zu Allerheiligen wieder vor Ort bin. Am besten, Du sendest mir ein privates Mail.

Wie alle Tiere, so haben auch Hennen sehr unterschiedliche Leistungsparameter. So ist es für die Zucht und den Fortschritt sehr wichtig, dass man die besten Zuchttiere weiter zur Zucht verwendet. Ich könnte da noch viele Argumente aufzählen.

Stammbaumzucht ist jedenfalls für die meisten - zumindest theoretisch - möglich. Natürlich macht alles nur Sinn, wenn jeder selber darin einen Sinn sieht. Bei mir ist es umgekehrt. Ich konnte mir schon als Jugendlicher keine Zucht (als keine "Vermehrung") ohne Fallennest und Stammbaumzucht vorstellen.

Du kannst rein theoretisch mit der Nachzucht 2 oder mehr Stämme bilden. Wenn Du dann das Pedigree jedes Tieres kennst, dann kannst Du u. a. auch gezielt verpaaren und bist keineswegs auf sogenanntes "Fremdblut" angewiesen und kannst dennoch hinsichtlich gewisser Parameter selektieren.

Alles hängt natürlich v. a. von der Menge der Nachzuchttiere ab und v. a. auch, wie viele Tiere davon Zuchtqualität haben. Nur wenn man streng selektiert, gibt es auch entsprechende Zuchtfortschritte, zumindest wenn man in Generationen denkt. (Züchten ist denken in Generationen, Otto Schweisgut, Haflingerpapst).

Wenn man 15 Althennen hat, so soll man nur die besten für das kommende Jahr behalten (z. B. wer keine Legepausen hatte, Eigewicht, früher Legebeginn, Legeleistung im Spätsommer etc.).

Es gibt also sehr viele Parameter, die man nur kennt, wenn man Leistungskontrolle durchführt. Mit gezielter Verpaarung kann man v. a. auch den Inzuchtgrad unter Kontrolle halten, doch das hängt v. a. von der Anzahl der verwendeten Vatertiere ab.

Ich habe mit zugekauftem Material fast immer Rückschläge erlitten. Dagegen hat es Verbesserungen in der Qualität kaum und nur mit sehr viel Auswahl in der Nachzucht gegeben. Daher gehe ich dzt. v. in jene Richtung, dass ich die zuchttauglichen Remonten auf Redunanzen unterzubringen versuche.

Zugekaufte Tiere haben bei mir in deren Qualität in der Nachzucht zumeist sehr gestreut, teils auch verschlechtert. Das waren jedenfalls meine Erfahrungen.

Zucht mit "unbeschriebenen Blättern" (Tiere ohne Leisungsdaten im Pedigree, den Vorfahren) kann ich mir im Prinzip gar nicht vorstellen und halte es sogar für kontraproduktiv. Jedenfalls sind diese Grundsätze in der Großtierzucht seit Jahrzehnten Standard. Nur wenn der Zuchtwert eines Stieres (Parameter der Töchter im Vergleich zu deren Mutter) positiv ist, kann er in die künstliche Besamung (KB) gehen.

Geh mal in diese Richtung und Du wirst sehen, wie selbst Deine 3 Hennen in allen Dir wichtigen Parametern streuen werden.....

altsteirer.at

Drachenreiter
19.09.2008, 12:08
Hi,

ich mach mal eine Kopie aus dem Buch von Armin Arbeiter und schicke sie dir zu.

Gruß
DR

Claire
19.09.2008, 13:30
Mit Interesse verfolge ich diesen Bericht. Meine Erfahrung bezieht sich auf 30 Jahre Vogelzucht. In der Hühnerzucht stehe ich am Anfang, doch Zuchtbuchführung, Paarzusammenstellung unter Berücksichtigung gewünschter Kriterien, Linienzucht usw. sind mir bekannt. Daher kann ich oben genannten Punkten nur zustimmen. Was ich sowohl in der Vogelzucht als auch bei meinen Pferden immer berücksichtigt habe, ist, dass ich besonderen Wert auf die weiblichen Zuchttiere gelegt habe und hier keine Kompromisse eingegangen bin. Damals noch belächelt, lese ich inzwischen immer mehr Berichte, die mich in meinem Vorgehen bestätigen, nicht zuletzt haben mich meine Ausstellungserfolge darin bestärkt. Meine Hühner habe (hatte :()ich von einem alten Züchter, der mit diesen deutscher Meister war. Auch er hat natürlich Linienzucht betrieben und nur, wenn erforderlich, ein neues Huhn hinzugekauft. Leider sind meine gesamten Tiere dem Fuchs zum Opfer gefallen, 2 Küken konnte ich durch Kühlschrankeier retten. Um eine kontrollierte Zucht durchführen zu können, möchte ich mir auch Fallennester zulegen bzw. anfertigen. Eine Bauanleitung habe ich leider auch nicht. Ich kann mir vorstellen, dass dies noch mehr Forianer interessiert und fände es toll, wenn ihr mir und allen Interessierten mal einen Bauplan hier im Forum einstellen würdet.

LG

Wontolla
19.09.2008, 13:45
Ein fertiges Kontrollnest mit 2 Legestellen (http://www.bruja.de/catalog/product_info.php?cPath=55_59&products_id=319) gibt es bei BRUJA

altsteirer.at
19.09.2008, 15:02
Ich habe 2 Modelle verwendet, wobei das von Arbeiter sehr praktikabel ist, weil hier die Tiere im dunklen Nest sind und dabei weitgehend ruhig sind. Ein Huhn will ohnehin nur in dunklen Stellen legen oder gar brüten.

Die erste Version n. Arbeiter hatte zu wenig Platz für Einstreu. So habe ich in der 2. Version die Klappe etwas kürzer und somit die Begrenzung des Bodens etwas höher gemacht. Bei zu wenig Einstreu gibt es natürlich entsprechend mehr Brucheier und somit Verluste. Zudem drehen sich die Hennen andauernd im Nest, sodass die Einstreu (Heu?) immer mehr an die Peripherie gedrängt wird und bei wenig Einstreu die Mitte des Nestes frei von Einstreu ist, was wieder Bucheier bedingen kann.

Meine erste Version mit Gitter und Fallgitter an der Front bedingte, dass meine damalige Rasse (Italiener) sehr temperamentvoll war und es so auch Brucheier geben konnte, weil die Henne ununterbrochen "durch das Gitter" kommen wollte und irgendwann auch das Ei an die Hinterwand geschleudert hat. Bei diesem Modell gibt es ebenfalls eher Brucheier, insbesondere wenn man einige Zeit nicht vor Ort ist.

Fallweise komme auch ich erst am späten Nachmittag oder gar Abend heim und auch dieses Faktum spricht in meinem Falle keineswegs gegen Fallennester.

Flügelmarken

Man kann die Hühnen auch mit Flügelmarken markieren. So muss man nicht immer die Nummer des Fußringes ablesen.

Weiters kann auch mal der Ehemann oder ein Familienmitglied die Hühner aus den Fallennestern lassen, so man selber verhindert ist. Es ist somit auch für Außenstehende machbar, dass man das Ei dann analog der Flügelmarke (G8 für Gelb 8, etc.) beschriftet.

Praktischer Nutzen

Wenn man sehr viele Junghennen gezogen hat und von den 30 Stück dennoch nur 15 behalten kann, so hat man die Möglichkeit jene Hennen zu bevorzugen, welche zwar gleich alt sind, aber 3 - 4 Wochen früher mit dem Legen begannen. Freilich kann man die Legereife auch am Kamm erkennen. Doch hier habe ich leider nur bedingt Kenntnis, was die Streuung anlangt, weil ich im Herbst wochenlang nicht vor Ort sein kann. Dennoch gehe ich davon aus, dass es selbst hier eine Streuung gibt und ich von 15 gleichaltrigen Hennen nicht exakt ohne Fallennest sagen kann, welche Henne eine oder gar 2 Wochen früher mit dem Legen begann, als die Gleichaltrigen.

Früher konnte ich mal bei Barneveldern eine Streuung des Legebeginns von bis zu 4 Wochen feststellen, wobei die Hennen von 3 Müttern stammten, somit auch bei Vollgeschwistern die Streuung recht groß war.

Wer würde von 3 mehr oder minder gleichwertigen Vollgeschwestern genau jene Henne abgeben, welche 3 Wochen eher mit dem Legen begann? Solche Erfahrungen muss man sich natürlich auch auf Stammdatenblättern vermerken - allein das Legedatum würde reichen -, weil man noch 3 - 4 Jahren schon viele solche Erkenntnisse vergessen hat, zumindest in meinem Falle....

Primus&Prima
19.09.2008, 15:34
@Wontolla

Die kenne ich, wollte nur eines selber bauen wo schon jemand Erfahrungen gesammelt hat ;)
Wie altsteirer.at schon geschrieben hat, Brucheier, Panik bei den Tieren etc..
Im Grunde reichen die Maße die dort angegeben sind mit dem Bild zusammen aus, für einen Nachbau.

Nur könnte ich eventuelle Schwachstellen gleich anders konstruieren, wenn sie mir vorher bekannt sind.

Habe z.B. Europa Legenester letztes Jahr gekauft und werde diese auch einer Modifizierung unterziehen.
Wenn ich meinen Mädels da drin sehe habe ich das Gefühl dass die Nester etwas höher sein dürften.
Möchte ihnen das Eierlegen so bequem als möglich machen, damit auch alle die Legenester benutzen.

Claire
19.09.2008, 17:07
Wontolla, du hattest doch die Nester von Siepmann. Bist du damit zufrieden?

LG

Drachenreiter
19.09.2008, 17:19
Plan nach A. Arbeiter:

Wontolla
19.09.2008, 19:10
Original von Claire
Wontolla, du hattest doch die Nester von Siepmann. Bist du damit zufrieden?

Ich war sehr zufrieden, bis ich Lachshühner bekam. Die legten noch nie in die EUROPA-Nester. Wie Primus&Prima bin ich der Meinung, dass diese Nester für große Hühner zu niedrig sind. Werde sie jetzt auch umbauen.

Claire
19.09.2008, 21:59
Wontolla, danke für die Info. Dann gehe ich mal davon aus, dass sie für meine großen Orpington auch zu klein sind.

altsteirer.at
19.09.2008, 22:02
Meine erste Serie hatte so ziemlich die Maße, wie hier am Bild dargestellt. Doch wie schon zuvor erwähnt, hier ist im Boden zu wenig Platz für Einstreu. Demnach muss das Bodenbrett beim Eingang entsprechend höher sein und entsprechend kürzer die Fallklappe. Ich hoffe sehr, dass meine Beschreibungen nachvollziehbar sind.

Claire und Wontolla

Seit wann verwendet Ihr Fallennester. Soviel ich weiß, schützt dieses "Europanest" nur die Henne beim Legen, doch sie kann das Nest jederzeit verlassen.

Welche Rassen züchtet Ihr und wie viele Zuchttiere, -stämme? Warum verwendet Ihr Fallenester und welchen Bezug hat das bei Euch zur Zucht?

Obwohl es im BdRG ein Zuchtbuch gibt, melden sich in diesem Web fast keine Züchter, welche daran teilnehmen. Man gewinnt eigentlich den Eindruck, dass sehr wenige Züchter, bzw. Herdbuchzüchter mit dem Internet vertraut sind, oder aber nicht bereit oder kundig sind, hier sich zu beteiligen (Ich hoffe sehr, dass ich nachvollziehbar widerlegt werden kann... ;-) ).

Claire
19.09.2008, 22:23
@altsteirer, ich hatte ja geschrieben, dass ich am Anfang meiner Hühnerzucht stehe. Daher kann ich keine Erfahrungen meinerseits weitergeben. Um nachvollziehen zu können, von welchem Huhn denn nun welches Ei bzw. Küken ist, möchte ich die Fallennester zum Einsatz bringen. Daher interessieren mich die von dir /euch gemachten Erfahrungen.

legaspi96
19.09.2008, 22:26
Hallo Wontolla,
wieso dieses Kontrollnest?
Wenn man natürlich aufwachsene Hühner bzw. Kücken haben möchte, reicht es völlig aus eine Brutkiste aus Holz schön mit Stroh oder Heu gepolstert anzubieten.
Ich bin der Meinung, das es mir nichts nutzt, wenn ich die Eier kontrolliere, es kommen doch nur so viele Kücken, wie kommen sollen.
Grüße
Monika

Wontolla
19.09.2008, 22:40
Original von altsteirer.at
Soviel ich weiß, schützt dieses "Europanest" nur die Henne beim Legen, doch sie kann das Nest jederzeit verlassen.
So ist es. Während eine Henne am Legen ist, kann keine andere in das Nest und wenn die Henne das Nest verlässt, verschwindet das Ei in der Versenkung. Fallnester und Fallennester sind etwas anderes.


Welche Rassen züchtet Ihr und wie viele Zuchttiere, -stämme? Warum verwendet Ihr Fallenester und welchen Bezug hat das bei Euch zur Zucht?
Ich halte gegenwärtig 1,7 Paduaner. Die sind durchgezüchtet, da gibt es nichts zu verbessern. Mir gefällt aber einiges nicht. Beispielsweise Eigröße und Qualität ebenso wie die Größe der Tiere. Die Sichtfreiheit läßt zu wünschen übrig und anderes. Ein anderer Krähruf, kürzer, melodischer, sonorer würde mir auch besser zusagen. Ich bin eigensinnig und der Standard bringt mich immer zum Lachen.
Herkömmliche Kontrollnester sind nach meiner Meinung anachronistisch und stellen mich keinesfalls zufrieden. Technisch möglich sind wesentlich bessere Lösungen.

Wontolla
19.09.2008, 22:57
Original von legaspi96
Hallo Wontolla,
wieso dieses Kontrollnest?
Wenn man natürlich aufwachsene Hühner bzw. Kücken haben möchte, reicht es völlig aus eine Brutkiste aus Holz schön mit Stroh oder Heu gepolstert anzubieten.

Bei allen Paduanern macht eine Brutkiste keinen Sinn. Paduaner können nicht brüten und wenn, in ganz seltenen Fällen doch, dann können sie mit Küken nichts anfangen.
Ein Kontrollnest braucht man, wenn man wegen züchterischer Notwendigkeit wissen muss, welches Huhn was legt.
Beispiel: Bei den Paduanern legen einige Hennen häufig poröse Eier. Diese Hennen muss ich auf jeden Fall von der Zucht ausschließen, selbst dann, wenn sie gelegentlich Rieseneier legen würden. Mit Kontrollnestern kann man zweifelsfrei ermitteln, wer diese porösen Eier legt.

legaspi96
19.09.2008, 23:10
Hallo Wontalla,
Paduaner habe ich gerade gelesen, sind eine sehr alte Züchtung. Warum können sie nicht mehr brüten bzw. mit den Kücken nichts mehr anfangen?
Du redest immer gegen die Hybriden, aber selbst die sind (wenn) sehr gute Bruthennen und ziehen die Kücken sehr gut auf.
Wegen der porösen Eier muß ich Dir Recht geben. Da ist es sicher besser, die Henne nicht unnötig sitzen zu lassen.
Grüße
Monika

altsteirer.at
20.09.2008, 00:40
Die sind durchgezüchtet, da gibt es nichts zu verbessern. Mir gefällt aber einiges nicht. Beispielsweise Eigröße und Qualität ebenso wie die Größe der Tiere.

Also bitte, das ist ein Widerspruch in sich, da gibt es allein aus Deiner Sicht einiges zu verbessern. Ich kenne keine Haustierart, keinen Bestand, keine Zuchtgruppe, wo es nichts "zu verbessern" gibt. Jeder von uns kenn die alte Züchterweisheit, dass es kein perfektes Tier gibt.


Herkömmliche Kontrollnester sind nach meiner Meinung anachronistisch und stellen mich keinesfalls zufrieden. Technisch möglich sind wesentlich bessere Lösungen.

Also das würde mich auch interessieren. Kannst Du das etwas konkreter beschreiben, wie man mit einer "modernen Technik" die selben Leistungen, Resultate (Konnex der gelegten Eier zur betreffenden Henne) erheben kann, wie eben mit dem klassischen Fallennest?

Mich würde auch interessieren, wie sehr Deine Hennen in der Leistung (Eigewicht, Leistung, Legepausen) streuen. Vermutlich machst Du nur Stichproben, oder überhaupt nur Stammbaumzüchter. Vielleicht kannst Du Dich diesbezüglich etwas äußern, auch wie lange Du das schon durchführst.

Ad Legaspie96


Paduaner habe ich gerade gelesen, sind eine sehr alte Züchtung. Warum können sie nicht mehr brüten bzw. mit den Kücken nichts mehr anfangen?
Du redest immer gegen die Hybriden, aber selbst die sind (wenn) sehr gute Bruthennen und ziehen die Kücken sehr gut auf.

Hybriden sind keineswegs gute Bruthennen. An sich brüten nur rund 5 % und davon sind nach meiner Erfahrung mindestens die Hälfte nur zum Führen der Küken geeignet. Auch der Mutterinstinkt (Abwehr von Feinden) ist oft nicht im gewünschten Bereich. Mindestens die Hälfte der Hybriden bleibt nicht 3 Wochen am Nest sitzen, insbesondere bei Ortswechsel. Das sind jedenfalls meine jahrelangen Erfahrungen mit bis zu 6 Bruthennen/ Jahr. Allerdings ist bei Hybriden der Vorteil, dass sie sich nicht in den ersten 5 Tagen auf "ihre Küken" prägen und ander Küken ablehnen. So ist es zumindest in den meisten Fällen, wenn wohl auch hier Ausnahmen die Regel bestätigen.


Wegen der porösen Eier muß ich Dir Recht geben. Da ist es sicher besser, die Henne nicht unnötig sitzen zu lassen.

Wenn Glucken auf "porösen" Eiern sitzen, so kommt es zu einer "Selektion". Die porösen Eier, die eine Kunstbrut überstehen würden, werden von der Bruthenne in den ersten Tagen zerdrückt und verschmutzen dann auch die anderen Bruteier, wodurch diese ebenfalls absterben.

Jeder Züchter ist daher bestens beraten, täglich das Gelege einer Glucke zu untersuchen.

Wontolla
20.09.2008, 07:25
Original von altsteirer.at
Also das würde mich auch interessieren. Kannst Du das etwas konkreter beschreiben, wie man mit einer "modernen Technik" die selben Leistungen, Resultate (Konnex der gelegten Eier zur betreffenden Henne) erheben kann, wie eben mit dem klassischen Fallennest?


Moderne Lösungsansätze (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?postid=284764#post284764) wären das AutoNest der FAL sowie das Weihenstephaner Muldennest (http://www.dgs-magazin.de/QUlEPTY3Mjg2MCZNSUQ9NTQyOA.html?UID=2B5F36E55E6A24 C0C8C78D611843928DD91A8137C6C30E7231) (WMN).


Original: BDRG aktuell (http://www.bdrg.de/pdf/%20BDRG-Ausgabe23.pdf) vom 23.12.2007
Fazit: Im Moment wäre ein solches elektronisches Fallnest für unsere Hobbyzüchter von der Kostenseite her sicher noch zu teuer. Denn Transpondertechnik, Lichtschranken, PC im Stall, Einzellnestanfertigung etc. haben eben ihren Preis. Dennoch finde ich, eine äußerst interessante Technik, welche in absehbarer Zeit auch bezahlbar sein wird. Es gilt weitere Forschungsgelder zu beantragen, eine Fachfirma zu finden,welche das kurz vorgestellte Weihenstephaner Muldennest in einer kleinen, für unsere Züchter interessanten Einheit weiterentwickelt und ggf. auch in Produktion bringt. Eine interessante Geschichte, gerade auch für die beruftätigen Mitglieder unseres Zuchtbuches im BDRG, für sie ist es zurzeit nur sehr schwer oder überhaupt nicht möglich eine ordentliche Fallnestkontrolle durchzuführen. Von daher bleiben wir an dem Thema Elektronisches Fallnest dran und informieren Sie, sobald es weitere Erkenntnisse gibt.
Thomas Zöller, Geschäftsführer

Wontolla
20.09.2008, 08:33
... Paduaner. Die sind durchgezüchtet, da gibt es nichts zu verbessern.

Gehört und gelesen von ehrgeizigen Züchtern. Von mir natürlich sarkastisch gemeint.



Original von altsteirer.at
Mich würde auch interessieren, wie sehr Deine Hennen in der Leistung (Eigewicht, Leistung, Legepausen) streuen. Vermutlich machst Du nur Stichproben, oder überhaupt nur Stammbaumzüchter. Vielleicht kannst Du Dich diesbezüglich etwas äußern, auch wie lange Du das schon durchführst.

Ich möchte das jetzt nicht analysieren, kann es aber jederzeit, da ich seit zwei Jahren jedes Ei zuordne und penibel verbuche. Wegen meiner andauenden Berufstätigkeit gelingt das logischerweise ohne Kontrollnest nicht perfekt. Ein Huhn über Stunden einzusperren ist für mich indiskutabel.
Trotzdem sind die Resultate erfreulich. Die neue Generation meiner Paduaner legt schon jetzt durchweg Eier die über dem Standardminimum liegen, was ihren Vorgängerinnen nur selten gelang.


Hier ein Auszug meiner Statistik. Von den Hühnern hat nur 021 die Selektion für die nächste Saison überstanden. Alle anderen sind verkauft oder gegessen worden.

altsteirer.at
20.09.2008, 11:35
Vielen Dank für die Infos und Links. Ich hoffe sehr, dass ich mir das mal vergegenwärtigen kann, weil ich alles nur etwas überfliegen konnte.

Mit Sicherheit gibt es aus meiner Sicht in praxi Defizite.

Individuelle Zuordnung der Eier

Bei der Leistungsfeststellung ist insbesondere die Zuordnung zur betreffenden Legehenne wesentlich. Wenn die Hennen jederzeit das Nest verlassen können, habe ich zwar am Abend 8 Eier, doch ich kann diese den betreffenden Hennen nicht konkret zuordnen.

Fallweise kommt es auch vor, dass Hennen nur mal ins Nest "reinschauen", es aber bald wieder verlassen. So kann es sein, dass fallweise 9 Legehennen registriert sind, doch nur 8 Eier gelegt wurden.

Daher kann ich es mir dzt. nicht vorstellen, dass es zu den Klassikern wirklich eine konkurrenzfähige Alternative geben wird, weil man die Leistung wirklich präzise auf die betreffenden Hennen zuordnen muss. Allein die Streuung beim Eigewicht ist zumindest bei meinen Tieren bis zu 6 gr und mehr.

Leistungsübersicht

In Ihrer Tabelle fällt mir auf, dass eine Lachshenne bis zu 7 Tagen ohne Pause legt. Solche Resultate habe ich noch nie gehabt, obwohl ich schon sehr viele Hennen diverser Rassen getestet habe.

Auch bei Ihren Paduanern sind die Leistungsunterschiede bei diesen 3 Hennen doch beträchtlich, obwohl sie sicherlich "ziemlich" verwandt sind. Vielleicht sind sogar die einen oder anderen Vollschwestern. Solche Beobachtungen gibt es natürlich auch bei mir, und zwar über 12 Jahre hindurch und mehr.

Verwenden Sie eine Excel-Datei?

Haben Sie auch schon Beobachtungen in der Schlupfrate/ Henne gemacht? Wie kennzeichnen Sie die Küken? Geben Sie die Bruteier/Henne in eine separate Schlupfhorde?

Ich habe jedes Ei separat, weil ich mal vorhatte, die Korrelation Eigewicht des Kükens : spätere individuelle Legeleistung zu erheben. Aufgrund der vielen Parameter, welche bei meinem kleinen Bestand von Interesse sind, ist diese Erhebung dzt. ein "Wunschtraum", die Daten sind dennoch jederzeit nachvollziehbar.

Korrelation Eigewicht : Wachstumspotential

In einer Charge von Australorps konnte ich mal die Erfahrung machen, dass der größte Hahn mit 2 Monaten aus einem der kleinsten Eier stammte. Freilich waren die Bruteier von ein- und zweijährigen Hennen. Dennoch, so kann man sich auch das Eigewicht in einer Zucht "verkleinern", wenn einem solche Erfahrungen nicht bekannt sind...

Primus&Prima
25.02.2009, 13:01
Habe den ersten, großen Unterschied zwischen zwei Hennen feststellen können.
Bei der einen sind 7 Eier von 9 Eiern befruchtet und bei der anderen nur 1 Ei von 9 Eiern ;(.
Werde nocheinmal dieses Jahr Eier von beiden einlegen und ausbrüten.
Nur gilt es jetzt erst einmal bis zum Wochenende abzuwarten wieviele Küken den tatsächlich schlüpfen.
Ohne Fallennest wäre diese Zuordnung nicht möglich gewesen.

altsteirer.at
25.02.2009, 19:42
Hallo!

Es freut mich natürlich, dass Du schon nach so kurzer Zeit vom Sinn einer Leistungskontrolle überzeugt bist. Doch das ist bisher bei allen Kollegen der Fall gewesen. Daher wundert es mich umso mehr, wieso so viele "Vermehrer", welche sich als Züchter bezeichnen, drauf verzichten können. Leistungskontrollen sind selbst für Sportzüchter essentiell, insbesondere in Sachen Fruchtbarkeit und Befruchtung, ganz zu schweigen von weiteren Leistungsparametern, welche unmittelbar damit zusammenhängen.

Fruchbarkeit

Meiner Erfahrung nach ist die Befruchtungsrate v. a. von der Henne abhängig, insbesondere die Schlupfrate (Küken/ bebrütete Eier eine Henne). Hier gibt es einfach eine signifikante Korrelation zwischen den verschiedenen Brüten mit verschiedenen Vatertieren und den Eiern der betreffenden Henne. Daher braucht sich niemand wundern, wenn er mal nur 5 Küken aus 20 Eier bekommt, obwohl die Hennen Grünauslauf und entsprechendes Futter verabreicht bekommen. Der Hahn ist das wesentlich seltener die Ursache und wenn betrifft das in der Regel alle Hennen.

Selbst wenn die Befruchtung bei allen Hennen sehr gut ist, gibt es v. a. eine unterschiedliche Schlupfrate, womit man sich auf Dauer über Selektion (sofern genug gezogen wird) die Anzahl der Küken/ Eier verbessern kann. Vielleicht hängt damit auch die Qualität und Menge der Inhaltsstoffe zusammen, was mal einer eingehenden Untersuchung würdig wäre.

Dennoch will ich für diese eine Henne nicht unbedingt das Kind mit dem Bad ausschütten. Vielleicht sieht es bei einer anderen Brut besser aus. Fallweise gibt es natürlich auch Hennen, wo alles unbefruchtet ist, mit diversen Hähnen und unterschiedlichen Bruten. Das kann selbst einem jahrelangen HB-Züchter mal passieren.

Für mich steht außer Frage, dass man nur Althennen behalten soll - eigentlich muss - die in den Leistungstests entsprochen haben. Umso eher können sie mit diversen Vatertieren ihre Genetik im Bestand anreichern. Freilich, auch gute Tiere haben nicht nur tolle Nachzucht und immer auch eine diesbezügliche Streuung nach der Gaußschen Glockenkurve.

Den spezifischen Zuchtwert eines Tieres kann man aber nur über die Qualität der Nachzucht und verschiedenen Partnern erheben.

Die Zucht wird erst wirklich und spannend, wenn die Tiere hinsichtlich Zuchtwert keine unbeschriebenen Blätter mehr sind.