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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : kachetische Katze



dehöhner
08.08.2008, 17:12
Vor 2 Wochen habe ich eine kachetische Katze eingefangen. Sie lief wie ein Knochengerüst durch unseren Garten. Ich habe ja schon einige ausgesetzte Katzen aufgenommen, aber ich hatte noch nie eine so dürre, die in einem so schlechtem Zustand war. Die Beckenknochen schauten hervor und man fühle nur noch Knochen :o Zudem war sie sehr schwach. Mir ist unbegreiflich, daß Leute sich so wenig um ihre Tiere kümmern :o
Die erste Nacht hier hatte sie gleich eine Todgeburt. Die Embryos waren unterschiedlich groß. Der verhungernde Körper konnte sie nicht ernähren. Der Tierarzt hat ihr direkt Infusionen gegeben, sie entwurmt und eine Aufbauspritze gegeben.
Sie hat Unmengen gefressen und hat schon zugelegt. Sie ist noch etwas dünn, aber sie ist schon eher eine wilde scheue Katze und will nun unbedingt wieder raus. Heute wird sie kastriert und dann soll sie möglichst bald nach draußen. Ich hoffe, daß sie wieder kommt, damit ich sie weiterhin füttern und auf sie Acht geben kann. Vieleicht kann ich dann mal ein Foto von einer zufriedenen gepflegten Katze machen.
Das ist das Schöne an der ganzen Sache, wenn man Erfolgserlebnisse hat.
Ich habe schon 4 Katzen und durch solche Erlebnisse werden es immer mehr :-X

dehöhner

brutus
08.08.2008, 21:03
Hallo,
finde ich super,dass Du Dich so um die Katze kümmerst, zumal damit ja auch Kosten verbunden sind, was ja heute nicht selbstverständlich ist. Habe selber Katzen und bin auch in einem Katzenforum, da ist es schon manchmal furchtbar, wenn von Katzen berichtet wird, die keiner mehr haben will.
Ulrike

piaf
08.08.2008, 21:20
Was mir nur nicht in den Kopf will, warum keiner seine Katzen /Kater kastrieren lässt, also hier auf dem Lande zumindest. In der Stadt ist man da schon weiter. Selbst wenn die Kosten übernommen würden, legen sich die Bauern aber quer. Nein, lieber ! meucheln ! sie hin und wieder, wenn es doch zu viele werden, die frischgeborenen Welpen.

Über einen Tierschutzverein konnten wir 5 verwilderte Tiere kastrieren lassen, Schuld an einem Katzenbabydrama war angeblich ein Fütterer, der aber selber keine Katzen besitzt. Ihm taten einfach die halbverhungerten Bauernkatzen leid, damit wurde er zum Schuldigen der Katzenflut mit toten Welpchen in der Gosse.

Herr schick Hirn vom Himmel, diese Bauernsturheit ist manchmal unerträglich

Gruß piaf

vogthahn
08.08.2008, 21:31
Hallo!

Zur Frage:
warum keiner seine Katzen /Kater kastrieren lässt, also hier auf dem Lande zumindest


Die Antwort hast Du Dir selbst gegeben ;): diese Bauernsturheit ist manchmal unerträglich

Die beliebteste Ausrede aller Faulen: Haben wir noch nie gemacht!
Haben wir schon immer so gemacht!

MfG

nupi2
08.08.2008, 21:39
Hallöchen,

toll, daß Du der Mieze das Leben gerettet hast und das sie sich langsam erholt.

Hatte im vergangenen Jahr ein ähnliches Erlebnis. War bei einer Freundin zu Besuch und als ich ging, saß vor dem Haus (Mehrfamilienhaus) auch eine zierliche kleine Norw. Waldkatze. Total abgemagert und verfloht. Als ich mich hinhockte kam sie gleich an und bettelte um Streicheleinheiten.

Als ich sie gerade kraulen wollte, bemerkte ich auf der rechten Seite einen handgroßen offenen Tumor. Aus der Wunde lief bereits der Eiter und es waren Fliegen dran. Ich fragte sofort meine Freundin wem denn die Katze gehört.

Es stellte sich heraus, daß die Untermieter die Besitzer der Katze waren (Hartz 4 Empfänger gerade Nachwuchs bekommen). Die Katze hätte wohl einfach genervt wegen der Haare und das Gemauze und man hätte wohl kein Geld sich irgendwie um die Katze zu kümmern.

Kurzentschlossen fragte ich, ob ich das arme Ding mitnehmen könne. Es wurd sehr schnell zugestimmt und man war froh, daß die Katze endlich weg war.

Ich habe sie dann umgehend meinem TA vorgestellt und dieser gab ihr nicht mehr viel Zeit... Ich stimmte schweren Herzens einer OP zu. Nach wochenlangem Bangen...... aber seht selbst, ich hänge ein Foto an.

LG Nicole

cala
08.08.2008, 21:46
Wow, ist die schön... :)

labschi
08.08.2008, 22:05
Es ist unfaßbar, wie gefühllos viele Menschen sind. Wie kann man sich eine Katze anschaffen (oder egal welches Tier) anschaffen und es dann, wenn man keinen Bock mehr drauf hat, verhungern lassen. Wie kann seelenruhig in seiner Wohnung sitzen und draußen die Katze schreien lassen, die am verhungern ist und zudem auch noch schwer krank und Schmerzen haben muß. Pfui, ich kann nur sagen, auf solche Menschen spucke ich. Hartz IV hin oder her. Es gibt Tierheime, an die man sich wenden kann oder Freunde Bekannte, was weis ich. So etwas ist heute eigentlich nicht mehr nötig.

Meine zweite Katze (Glückskatze, also dreifarbig) ist mir auch zugelaufen. Ich habe sie vor 10 Jahren in meiner damaligen Single-Wohnung im Hinterhof nächtelang schreiben hören. Sie hatte damals noch so eine fiepige Piepsstimme. Nach tagelangem Suchen habe ich sie dann in einem Gebüsch entdeckt. Da hatte ich schon meinen Siamkater. Als an diesem Abend dann irgendein Nachbar in den Hinterhof schrie, daß das dumme Mistvieh endlich mit dem Mauzen aufhören solle, habe ich versucht, sie reinzulocken. Aber sie war völlig verängstigt. Futter hat sie dann überzeugt. Erst habe ich sie in den Keller gelockt und als sie etwas weniger Angst hatte, in meine Wohnung. Sie war völlig abgemagert hat mir meine ganze Wohnung verfloht und gepinkelt. Sie ist heute noch bei mir und ist scheu geblieben, aber sehr liebenswert und dankbar. Ich hatte damals im Tierheim Bescheid gesagt, bei der Polizei usw., aber es hat sich niemand gemeldet. Habe auch nicht das 1/2 Jahr abgewartet, was man muß, bevor man Anspruch auf ein zugelaufenes Tier erheben kann, sondern habe sie meinem Tierarzt gleich vorgestellt, impfen entflohen und entwurmen lassen. Die Kosten waren mir egal.

Es ist schön zu wissen, daß es auch noch Menschen gibt, die sie solch armer Kreaturen annehmen und deren Dankbarkeit zu schätzen wissen. Diese Treue und Dankbarkeit der Tiere ist die schönste Belohnung. Es lohnt sich immer wieder, solchen gequälten und alleingelassenen Tieren zu helfen!!!

nupi2
08.08.2008, 22:30
Ich war damals auch total schockiert über die Gefühlskälte der Katze gegenüber....sie störte halt einfach nur. Keine Spur von Reue.... Diese Leute haben irgendwann einmal meine Freundin gefragt wie es denn der Katze ginge und ob sie überhaupt überlebt hat. Als sie hörten, daß die Katze übern Berg ist und es ihr sehr gut geht, fingen sie dann an...."sie würden die Kleine ja sooooooo vermissen". Hhhhhhm ist schon klar :neee: :neee: :neee:.

Der TA hatte der Kleinen so gut wie keine Chancen eingeräumt, aber ich hab fest an die kleine Maus geglaubt. Er wußte die Situation und ich habe nur die Medis bezahlen müssen, die OP und die ganzen Nachsorgetermine hat er mir geschenkt (er unterstützt sehr gern solche Tierhalter wie mich). Habe nächtelang an ihrem Körbchen verbracht. Sie ist auch schon ca. 12 Jahre alt....und kann jetzt hier ihren Lebensabend verbringen. Sie ist extrem anhänglich und verschmust.....irgendwie dankbar. Sie hat sich auf Anhieb mit unserer anderen Katze vertragen. Die Beiden leben jetzt in einer Mädels-WG ;). Auch mit den anderen Tieren hat sie sich wunderbar arangiert.

Ich bin froh, damals diesen Schritt gemacht zu haben.

LG Nicole

SetsukoAi
08.08.2008, 22:51
Super das ihr den Miezis geholfen habt ;).

habe dazu auch noch eine "nette" Story die ich erst vor 3 Wochen erzählt bekommen habe.

Die Schwägerin einer guten Freundin von mir hat eine kleine Schwester die sooooo gerne eine Katze haben wollte. Da dieses Kind ja scheinbar die Prinzessin der Familie ist, hat sie auch eine weibliche Katze bekommen.
Diese Katze durfte draußen herum laufen und wie es der Zufall so will (hach was ein Zufall...) wurde die Katze ständig trächtig. Wenn die Welpen Glück hatten wurden sie vermittelt, alle überzähligen wurden getötet.
Die Katze wurde übrigen nicht kastriert weil das Geld fehlte, nein, sondern sie wurde nicht kastriert, weil ... ich zitiere... "Der Kater will ja auch seinen Spaß haben...", noch fragen?

Die Katze war auch immer den Launen der Tochter ausgesetzt, war sie schlecht drauf bekam die Katze alles ab.

Als die Katze dann mal einen Tag nicht nach Hause kam und einen Tag später wieder da war und schwer Humpelte dachten die Familie sich nichts dabei, auch als sich die Katze 5 Tage lang unter dem Sofa verkrochen hatte auch nicht, bis sie dann mal "herausgezogen" und angesehen wurde.

Da gingen sie doch zum Tierarzt und er stellte fest dass die Katze wohl angefahren wurde und innere Blutungen hat.

Die OP sollte 500 Euro kostet, war zu teuer also kam die Katze ins Tierheim.


Jetzt hat die Tochter wieder eine Katze diesmal einen Kater....

nupi2
08.08.2008, 22:56
Neeeee oder?! Da zweifelt man doch wirklich am klaren Verstand....

Die eine nix mehr wert, zack die Nächste. Das ist doch kein Gegenstand, den man so eben mal auswechselt!? Da bekommt die kleine Prinzessin ja eine Menge Verantwortungsbewußtsein mit auf den Weg.....

LG Nicole

labschi
08.08.2008, 23:15
Zum Kotzen! Was soll aus solchen Kindern werden? Natürlich, das, was die Eltern jetzt sind: Gefühlskalte, verantwortungslose Zombies. Sorry, daß ich das so ausdrücke, aber mir kommt echt die Galle hoch, wenn ich so etwas lese. Meine kleine Tochter hat versehentlich mal meinen Kater getreten, weil der auf der Treppe lag und sie nicht vorbei konnte. Da war sie 3 1/2 Jahre alt. Sie war zufällig so unglücklich auf seinen Brustkorb gestiegen, daß er einen Schock hatte. Ich dachte, er stirbt. Die tiernotärztliche Behandlung hat mich mal eben fast 200 Euro gekostet. Aber das war mir natürlich egal. Dem Kater ging es einige Tage später wieder gut. Aber meine Tochter hat ein wochenlanges Streichel- und Annäherungsverbot bekommen, woran sie sich auch respektvoll gehalten hat. Sie hat zwar geweint und gewimmert und in den ersten Tagen immer wieder gefragt, ob sie den Siggi streicheln darf, aber da bin ich ganz konsequent geblieben, wenn sie vielleicht auch noch nicht verstehen konnte, was ihr "auf den Kater treten" für Konsequenzen für das Tier hatte.

Noch heute sagt sie: "Entschuldigung Siggi", wenn sie ihn mal stubst oder versehentlich tritt, weil er sich hinter sie gesetzt hat. Gerade auch kleine Kinder müssen so früh wie möglich lernen, das man mit allen Lebewesen respektvoll umgehen muß und das Tiere ebenso Schmerzen und Leid empfinden, wie Menschen sprich Kinder.

Quaki
08.08.2008, 23:17
Was mir nur nicht in den Kopf will, warum keiner seine Katzen /Kater kastrieren lässt, also hier auf dem Lande zumindest. In der Stadt ist man da schon weiter. Selbst wenn die Kosten übernommen würden, legen sich die Bauern aber quer. Nein, lieber ! meucheln ! sie hin und wieder, wenn es doch zu viele werden, die frischgeborenen Welpen.


Das kann ich so nicht bestätigen.
Habe hier schon einige, auch alte Bauern, davon überzeugt. die Katze "operieren zu lassen"
Da ich beim Tierarzt einen Sonderpreis ausgehandelt hatte, durfte ich deren Katzen mit der Katzenfalle einfangen und zum Tierarzt bringen, das Geld bekam ich vom Bauern.
So hatten sie keine "Arbeit" damit und von einer Privatperson die man von klein auf kennt läßt man sich eher überzeugen wie von dem "fremden Tierschutzverein"

Diese Erfahrungen konnte ich hier bei uns machen.
Übrigens: Es ist hier faßt nicht mehr möglich, bei einem Bauern eine junge Katze zu bekommen, beinahe alle sind "operiert"

Gruß Quaki

piaf
09.08.2008, 02:41
Da hast Du einen deutlichen regionalen Vorteil. Hessen zeigt sich bei diesem Thema noch als Entwicklungsland. Die Tierheime quellen über vor ausgesetzten Katzen. Angebote zur kostenfreien Kastration der Tiere werden von vielen Leuten einfach nicht gewollt. Genau wie Vogthahn sagt: Haben wir noch nie gemacht!
Haben wir schon immer so gemacht!

Ein tolles Argument ist noch, dass die Katzen sowieso meist überfahren würden. Klar, wenn sich keiner drum kümmert und die rolligen Katzen und die begeisterten Kater wochenlang auf Streifzug sind, enden sie eben unter den Reifen. Macht ja nix, die nächsten Welpen sind ja schon in Vorbereitung >:(

Also greifen wir uns wenigstens die streunenden Nachkommen der Bauernkatzen und bremsen damit diesen Vermehrungswahnsinn etwas aus. Aber mein Zorn darüber wächst stetig...

Gruß piaf

dehöhner
09.08.2008, 07:15
Es gibt schon dumme und egoistische Leute. Das Grundübel ist, daß die Tiere nicht kastriert werden.
nupi, deine Katze ist eine Schönheit :roll
Meine kachetische Mieze sieht nach 2 Wochen auch schon ganz anders aus. Sie ist zwar noch etwas dünn, abe heute lasse ich sie raus. Sie wird langsam sehr unruhig, weil sie nach draußen will. Sie frißt auch nicht mehr so viel. Ich bin mal gespannt wie sie sich draußen verhält. Aber ich glaube ein paar Sonnenstrahlen tun ihr gut.

dehöhner

Ein ganz neues Foto:

mrpai
15.08.2008, 22:39
Original von Quaki


Das kann ich so nicht bestätigen.
Habe hier schon einige, auch alte Bauern, davon überzeugt. die Katze "operieren zu lassen"
Da ich beim Tierarzt einen Sonderpreis ausgehandelt hatte, durfte ich deren Katzen mit der Katzenfalle einfangen und zum Tierarzt bringen, das Geld bekam ich vom Bauern.
So hatten sie keine "Arbeit" damit und von einer Privatperson die man von klein auf kennt läßt man sich eher überzeugen wie von dem "fremden Tierschutzverein"

Diese Erfahrungen konnte ich hier bei uns machen.
Übrigens: Es ist hier faßt nicht mehr möglich, bei einem Bauern eine junge Katze zu bekommen, beinahe alle sind "operiert"

Gruß Quaki

Echt schön, dass das funktioniert hat!
Wäre bei uns nicht möglich! Nebenan haben wir selbst einen Landwirt, von jedem Wurf einer Kätzin wird nach ein paar Tagen nachgesehn, welches der Jungen weiblich ist - davon wird eines behalten (damit immer wieder Nachschub kommt...). Mit allen anderen darf der Hofhund "spielen"!!!
Das traurigste daran ist, dass man nichts machen kann! Obwohl ich es (leider) schon mit eigenen Augen gesehen habe wurde mir von verschiedenen Seiten erklärt mich da rauszuhalten :o Auch der Tierschutzverein hat mir seine Machtlosigkeit erklärt. Ein Tierschutzbeauftragter müsste den Landwirt "auf frischer Tat" erwischen - was natürlich nicht möglich ist. Und alle Spuren der Tat beseitigt der Hund selbst, da ist nix nachweissbar.

Aber zum Schluß der absolute Hammer: Bei uns im Landkreis wurde mal angeboten, dass Hofkatzen kostenlos für die Landwirte kastriert werden. Ich habe das sofort meinem Ekel-Nachbarn mitgeteilt. Seine Antwort: "Na, des mach´mer net - des ko unner Hund besser!"

Da fehlen mir dann die Worte!

CU mrpai

piaf
15.08.2008, 23:54
Schlimme Sache, aber es wird wohl öfter vorkommen als es einem bewusst ist. Am schlimmsten sind dabei die Zuträger, die Dir nahelegten, Dich rauszuhalten.

Im Prinzip musst Du Anzeige erstatten, vielleicht kannst Du ja mal ein Foto eines solchen Horrorszenarios machen und damit den Ablauf dokumentieren. Das schafft zwar Nachbarschaftskriege, aber die scheinen ja sowieso schon zu existieren. Es gibt Grenzen der Erträglichkeit und die sind hier bei weitem überschritten

Gruß piaf

labschi
16.08.2008, 00:44
Piaf, da gebe ich Dir absolut Recht. Ich könnte weinen und schreien, wenn ich höre, daß die Hunde die Kätzen "totspielen". Was sind das nur für Menschen? Kaum sind die kleinen Wuschelknäuel auf der Welt, da erleben sie nur Schmerz und Leid. Und wer weiß, wie lange es dauert, bis die einzelnen Kätzchen dann endlich tot sind. Ich darf gar nicht daran denken. So etwas kann ich nicht begreifen. Solchen Menschen müßte das Gleiche wiederfahren, was sie mit hilflosen Tieren machen. :spei

dehöhner
16.08.2008, 07:06
Ich finde das auch schlimm, aber ohne Beweise wie Fotos Zeugen etc. wird man wirklich nichts machen können.
Zumindest kann man es nicht anzeigen.

dehöhner