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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eingeschleppte Infektion durch Hühner aus der Legebatterie?



Zauberin
28.07.2008, 11:33
Lisa ist tot. Ich fand sie gestern im Gehege. Sie hatte sich seit der Ankunft der Legehybriden irgendwie verändert . Hatte öfters die Augen zu und hatte Durchfall. Diesen hatte ich aber darauf zurück geführt, dass sie immer massiv getrunken hat. Ich denke auch ,dass sie keine Eier mehr gelegt hat. Was natürlich schwer zu beurteilen ist.Ihr Federkleid war normal . Auch fraß sie normal. Jettzt hab ich natürlich die Sorge, dass die Hühner aus der Legebatterie irgendeine Krankheit eingeschleppt haben. Diese sind selber aber augenscheinlich völlig gesund. Nur was ist , wenn ich mir jetzt wie beabsichtigt noch mehr neue Hühner zulege, wenn ich den Stall gebaut habe? Stecken die Hühner diese dann auch an. Kann ich mir jetzt nur noch Hühner aus dieser Legebatterie zulegen? Ganz schön blöde diese Situation. Wie muss ich mich jetzt verhalten. Lisa haben wir schon begraben.

fly73
28.07.2008, 11:36
Würde niemals Batteriehühner zumeinen vorhandenen Hühnern setzten.
Diese Hühner haben soviele Medikamente bekommen und sind gegen vieles resistent, was die normalen Hühner glatt aus den Socken hauen kann.
Gruß Marc

Zauberin
28.07.2008, 11:38
Hallo fly
Es ist aber nun passiert. Was nun?

fly73
28.07.2008, 11:42
Schwierige Frage, dazu müsste man ja zuerst mal die Ursache kennen, woran das Huhn gestorben ist. Würde aber jetzt auf jeden Fall keine neuen dazusetzten und das ganze mal im Auge behalten.
Frag doch mal Akis oder Hühnerling, die wissen da bestimmt was.
Gruß Marc

MonaLisa
28.07.2008, 12:02
Um so etwas wie Legenot auszuschließen, solltest du die Henne aufmachen und dir den Bauch samt Organe ansehen. Durchfall, viel trinken, müde sein passt durchaus auch dazu, wie auch zu einem Eierstockstumor. Wenn dem so wäre, bräuchtest du dir um deine anderen Tiere erstmal keine Sorgen mehr zu machen. Das ist in der Regel nichts Ansteckendes.

Gruß Petra

Zauberin
28.07.2008, 12:07
Danke Mona Lisa
Aber ich glaube nicht, dass ich in der Lage bin Lisa wieder auszubuddeln und aufzuschneiden. Ich denke, wenn ich länger Hühner halte werde ich u.U. dieses Problem nicht mehr so haben.

MonaLisa
28.07.2008, 12:30
Schade, das würde dich evtl beruhigen könne, was deine anderen angeht.
Hast du keinen netten Hühnerhalter oder Bekannten, der das machen kann?

Gruß Petra

hühnerling
28.07.2008, 12:36
Hallo Zauberin,

es tut mir leid für Dich und Deine Lisa :troest

Wie ja MonaLisa bereits meinte, kann die Ursache für den Tod Deiner Henne vollkommen unabhängig von den Neuzugängen sein, so daß eine Ansteckung Deiner "Althühner"" nicht zu befürchten wäre.

Falls doch noch ein weiterer unklarer Todesfall eintreten sollte, könntest Du das entsprechende Tier gut gekühlt zur Untersuchung einschicken, damit Du in Bezug auf den Rest Deiner Herde entweder beruhigt sein oder auch entsprechende Therapie-Maßnahmen ergreifen kannst.

Was Deine geplante Bestandsaufstockung betrifft:
Allgemein wird immer empfohlen, neue Tiere (egal ob von Legebatterie, Züchter oder sonst woher) zunächst für einen gewissen Zeitraum (ca. 2 Wochen) separat zu halten, bevor sie zu den bereits vorhandenen gesetzt werden. Während dieser Quarantänezeit zeigt sich dann meist, ob sie erkrankt sind - z.B. durch die Reise eine Erkältung zugezogen haben etc. Auch kann man die neuen Tiere direkt entwurmen und gegen Parasiten behandeln, ohne daß ein evtl. Befall gleich auf die "Alttiere" übergehen kann. Viellleicht hast Du ja die Möglichkeit, für die Neuen ein entsprechendes Separeé einzurichten.

LG Hühnerling

vogthahn
28.07.2008, 13:02
Hallo!

Das sich die "alteingesessenen" an den Legehybriden anstecken, halte ich für unwahrscheinlich (wenn sie aus einem gesundheitlich ordentlichem Betrieb kommen). Die LH wurden x-fach geimpft und lebten ja auch in einer geschlossenen Umgebung. Eher dürften sie sich an Freilandhühnern anstecken, die Erregerstämme mit sich herumtragen, an die die LH nicht gewöhnt sind.

Starker Durst ist wohl eher ein Zeichen für eine innere Erkrankung.

Ansonsten: Neuzugänge, egal woher, immer in Quarantäne stecken und beobachten.

MfG

Wontolla
28.07.2008, 13:27
So? Und aviäre Leukose haben die jetzt im Griff? Oder sind völlig durchseucht? Gibt es neuerdings eine Impfung dagegen?


Anmerkung: Leukose ist ein Begriff für eine zumeist durch Retroviren hervorgerufene Erkrankung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die mit der Bildung von Tumoren einhergeht. Aviäre Leukose ist in kommerziellen Hühnerhaltungen weit verbreitet.

Weißblütigkeit (http://www.ac-bueroservice.de/gefluegel/geluegelkrankheiten.htm#2)

piaf
28.07.2008, 13:41
Zur Vermeidung von solchen Ausschweifungen zur möglichen Ursache des Todes von dem armen Huhnchen hätte man es wahrhaft besser untersuchen lassen sollen.

Hühner stecken sich gegenseitig an, keine Frage, nur wer hier eventuell wen anstecken könnte, das bleibt offen.

!Verrücktmacherei ist sinnfällig!

Bei mir kommt jeder Neuzugang für mindestens 14 Tage ins Sonderquartier, sei es Batterie-, Rasse-, oder Was-auch-immer-Huhn.

Vorsicht ist immer bei Märkten angesagt, da gibts Krankheitsvarianten der besonderen Art.


Gruß piaf

Zauberin
28.07.2008, 14:05
Hallo ihr Lieben

Danke für Eure vielfältigen Antworten. Eins habe ich mit Sicherheit gelernt. Bei unklarer Todesursache das Tier nicht mehr sofort zu verbuddeln. Eine Untersuchung wäre sinnvoll gewesen. Auch halte ich den Vorschlag einer Quarantäne für sehr wichtig. Ist bei mir bestimmt möglich, zwar nicht mit Luxus ausgestattet.
Alle anderen Hühner machen einen qietschlebendigen Eindruck. Haltet ihr es für sinnvoll , wenn ich zumindestens eine Stuhlprobe von ihnen zum Tierarzt bringe?

piaf
28.07.2008, 14:16
Hi,

ich würde eine Kotprobe untersuchen lassen. Es wird sich kaum klären lassen, wer eine mögliche Infektion eingebracht hat, war Dir doch auch Lisa zugelaufen. Trotzallem gibt Dir das jetzt eine Handlungsmöglichkeit, falls irgendeine Infektion rundgeht. Ansonsten hättest Du immer die Unklarheit und bei jedem Neuzugang Angst er steckt sich an oder er steckt Deine jetzigen an.

Gruß piaf

Flöckchen
28.07.2008, 15:22
Ich habe mal von einem züchter Orpingtons gekauf für viel Geld und die hatten Mykoplasmose ! also es sind nicht immer die aus der batterie !

Hühner sterben nun mal , aber gleich auf was ansteckendes tipen ist verrückmacherei ! Überhaupt wenn die anderen alle fit sind ! Ich würde jetzt mal 2 Wochen abwarten und wenn dann alles noch ok. ist war es was Organisches...

Lg Micha

Henning123
28.07.2008, 22:25
Herzliches Beileid.

Eines Vorweg:
Eine Qurantäne für Neuzugänge empfielt sich immer ! Man erspart sich viel Umstände, Geld und Sorgen.

Zitat:
"Diese Hühner haben soviele Medikamente bekommen und sind gegen vieles resistent, was die normalen Hühner glatt aus den Socken hauen"

Nur weil ein Keim resitsent gegen ein Antbiotika ist, ist er nicht anstekender oder infektiöser als einer ohne Resitenz !
Er lässt sich nur schwerer therapieren...

Zitat:
"Es ist aber nun passiert. Was nun?"
Wichtig ist sich nicht selbst verrückt zu machen und gleich den Teufel an die Wand malen (von einem Untergangszenario hat keiner was).

Achte in der nächten Zeit einfach vermehrt auf Krankheitssymptome, fällt dier was auf geh zum TA, der kann anhand von den Symptomen eine Diagnose erstellen.
Wenn du viel Angst hast, geh gleich zum TA und frag ob eine Kotprobe etc. sinnvoll ist.

Zitat:
"Um so etwas wie Legenot auszuschließen, solltest du die Henne aufmachen und dir den Bauch samt Organe ansehen. "

Das ist für den Normalhalter Blödsinn !
Da dies erstmal Wissen/ Kenntnisse über die Anatomie und die Physiologie erfordert. Was bringt es mich wenn ich ein Huhn von innen sehe und kann es nicht deuten ?
Wo hört der Eierstock auf und wo fängt der Tumor an...

Zitat:
"Haltet ihr es für sinnvoll , wenn ich zumindestens eine Stuhlprobe von ihnen zum Tierarzt bringe?"

Sinnlos irgendwelche Tests machen ist Blödsinn !
Übertrieben gesagt: Nur weil du mal Durchfall oder weil dir mal übel ist gehst du ja auch nicht gleich ins Krankenhaus und gönnst dier das volle Programm Gastroskopie, Koloskopie, PET-Scan, MRT, Szintigrafie, Immunassytests

Quaki
28.07.2008, 22:35
Hallo Zauberin

So ähnlich war es bei unserer Karo (Vorwerk) auch. Hatte sie dann zum Tierarzt gebracht. Dort wurde sie eingeschläfert und anschließend hab ich sie zur Untersuchung gebracht.
Ergebnis: Kropf voll, keine Parasiten, ein sehr aggressives, schnell wachsendes Krebsgeschwür im Bauchraum.

Gruß Quaki

gaby
28.07.2008, 22:39
"Um so etwas wie Legenot auszuschließen, solltest du die Henne aufmachen und dir den Bauch samt Organe ansehen. "


Das ist für den Normalhalter Blödsinn !
Da dies erstmal Wissen/ Kenntnisse über die Anatomie und die Physiologie erfordert. Was bringt es mich wenn ich ein Huhn von innen sehe und kann es nicht deuten ?
Wo hört der Eierstock auf und wo fängt der Tumor an...





Einspruch: Als Normalhalter kann ich durchaus sehen wenn was nicht stimmt. Veränderungen die zum Tot führen sind meist so gravierend das sogar ich, ohne Brille, diese erkennen kann.


"Haltet ihr es für sinnvoll , wenn ich zumindestens eine Stuhlprobe von ihnen zum Tierarzt bringe?"

"Haltet ihr es für sinnvoll , wenn ich zumindestens eine Stuhlprobe von ihnen zum Tierarzt bringe?"

Sinnlos irgendwelche Tests machen ist Blödsinn !
Übertrieben gesagt: Nur weil du mal Durchfall oder weil dir mal übel ist gehst du ja auch nicht gleich ins Krankenhaus und gönnst dier das volle Programm Gastroskopie, Koloskopie, PET-Scan, MRT, Szintigrafie, Immunassytests



nochmal Einspruch: Eine Kotprobe ist immer gut um Parasiten zumindest auszuschließen. Würmer bringen viele Hühner um bevor das Problem erkannt wird.
Hab ich länger als 2-3 Tg. Durchfall gehe ich auch zum Arzt. Hier in diesem speziellen Fall ist es schließlich schon zu einem ungeklärten Todesfall gekommen.

gg

MonaLisa
29.07.2008, 10:55
Eine Legenot ist auch für den Laien gut erkennbar: der Bauchraum ist voller ungelegter Eier mit und ohne Schale oder bei völligem Verschluss des Legedarms ist der Bauraum mit Dotter angefüllt. Das erkennt man auch ohne große Kenntnisse der Anatomie. Auch eine schwarze, stinkende Suppe im Bauchraum würde wohl jeder als krank einstufen, besonders wenn dann auch noch so ungesund aussehende schwürige Gewächse dort zu finden sind.
Bei Tod durch Legenot oder Eierstocktumor liegen meist massivste Veränderungen vor und nicht solche, die nur ein TA erkennt. Ich stelle demnächst mal Bilder meiner gestorbenen Kolbecksmoorhenne ein. Sie hatte Legedarmentzündung mit Verschluss.
Eine Kotprobe wird bezüglich einer so rasant verlaufenden Infektion nicht unbedingt was bringen. Um Parasiten auszuschließen, wäre es gut, für einige schädliche Bakterien ginge es auch. Nicht jedoch für Virusinfekte. Diese müssten mittels teurer Laboruntersuchung ermittelt werden und dafür müsste der TA zumindest die zu suchenden Viren eingrenzen. Auf alle kann man nicht so einfach untersuchen, dann ist man arm....

Legehennen werden gar nicht gegen so vieles geimpft, aber egal, hört sich halt immer wieder gut an. Und resistente Erreger tragen sie auch nicht alle mit sich rum. Sicher ist die Mycoplasmen- und Salmonellengefahr gegeben und ich würde mir diese Tiere auch nicht in meine Herde holen (aber das hat auch noch weitere eher ideologische Gründe), aber auch Hobbyhennen können mir Krankheiten einschleppen und nicht zu knapp. Deshalb immer Quarantäne, bis die Neuen sich eingewöhnt haben und evtl Krankheiten durch den Stallwechsel und Stress sichtbar werden.

Beobachte deine anderen Hennen und mach dich nicht verrückt. Das nächste Mal gib das tote Tier zu einem, der es sich ansehen und beurteilen kann. Sollte in nächster Zeit ein weiteres erkranken oder sogar sterben, sollte das allerdings der TA bzw die Pathologie machen.


Viel Glück
Petra

Henning123
29.07.2008, 18:27
Zitat:
"Eine Legenot ist auch für den Laien gut erkennbar: der Bauchraum ist voller ungelegter Eier mit und ohne Schale oder bei völligem Verschluss des Legedarms ist der Bauraum mit Dotter angefüllt."

Im Fall von Legenot mag das ja noch der Fall sein

Zitat:
"Auch eine schwarze, stinkende Suppe im Bauchraum würde wohl jeder als krank einstufen, besonders wenn dann auch noch so ungesund aussehende schwürige Gewächse dort zu finden sind. "

Also mich würde die Diagnose "Stinkende Brühe" nich unbedingt beruhigen...
Und wenn man irgendwelche Gewächse findet, weiß man ohne gewisse Erfahrung auch nicht unbedingt mehr, nur als Bsp. bei TBC kommt es auch zur "Gewächsbildung" sogennante Granulome.
Aber lassen wirs gut sein, lange Debaten sind wohl überflüssig, jeder macht ohnehin das was er für richtig hält...

MonaLisa
31.07.2008, 12:06
Salpingitis (Eileiterentzündung) (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?postid=288114#post288114)
Hier habe ich mal Untersuchungs-Bilder einer an Eileiterentzündung erkrankten Henne eingestellt.
Die Schwere des Befundes machte es mir völlig unverständlich zu verstehen, wie das Tier so lange ohne sichtbare Symptome hat leben können.
Die Infektion hat nicht auf den Bauchraum übergegriffen, "nur" die Eier wurden dorthin "gelegt". Der Menge der Eier nach, muss es schon mindestens 2 Wochen so gegangen sein. Da sie wie alle anderen das Nest aufgesucht hat, wurde ich nicht mal misstrauisch.
Dem Befund der Leber und der Nieren nach, wäre sie allerdings innerhalb der nächsten 2 Tage infolge innerer Vergiftung verendet.

Gruß Petra

piaf
31.07.2008, 14:32
Wirklich super abgebildet und erklärt :resp

Bei Tauben hat man auch das Problem, dass auch schwerste Erkrankungen manchmal so gut wie garnicht am äußeren Erscheinungsbild erkennbar sind

Gruß