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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geschlechtsgebundenes Erbgut?



amergut
09.03.2008, 15:42
Es gibt da bei (Hühner)Vögel eine Erbanlage, wo die Farbe des Gefieders geschlechtsgebunden weitergegeben wird?

Ich meine jetzt nicht die „naturfärbigen“ Rassen, wo die Küken vorerst nicht unterscheidbar sind, sondern, zBsp., die „gesperberten grauen“, wo nur die Hennen Farbe zeigen und das Hahnenküken weiß ist.

Von Taubenzüchtern kennt man das ja auch. Die züchten „Linien“, wo die Farbe schon vorgibt (wenn das Täubchen nicht "fremdging"), ob männl./weibliches Tier.

So auch bei Katzen: 3färbig=weiblich.

Meine Frage nun: wie heißt diese Eigenschaft in der Vererbungslehre?

chook
09.03.2008, 16:24
Hallo Amergut,
Sowohl der Silberfaktor (S) als auch Sperberung (B für engl. Barring) sind geschlechtsgebunden.

LG
Ute

amergut
09.03.2008, 20:42
"Meine Frage nun: wie heißt diese Eigenschaft in der Vererbungslehre?"

Herzliche Grüße in den Westen ...

Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt, meinte aber, dass die "geschlechtsgebundene" Farben-Vererbung offensichtlich vorhanden ist, und wollte das Stichwort hiezu, um mich über die speziellen Naturgesetze zu informieren; "Schwarz-weiß gemischt" ergibt idR. bei vielen Lebewesen "Schecken", bei anderen aber (wie beim Menschen) eine Mischung der Pigmente (also heller/dunkler)?

Beim Huhn hat sich ja "in der Masse" das Sexen erübrigt, seit die Eier- wie auch die Fleischrassen -entgegen der Küken-Tarnfarbe "der alten Rassen"- schon beim schlüpfen über die Flaumkleidfarbe dem Geschlecht zugordnet werden können.

chook
09.03.2008, 23:34
hmm :-[
Jetzt weiss ich nicht so recht, was Du meinst.
Das Stichwort ist "geschlechtsgebundene Vererbung".
Es gibt geschlechtsgebundene Faktoren (Gene) und autosomale Faktoren (Gene), aber eine konkrete Farbe kann man eigentlich nicht nennen - da gibt es eine ganze Reihe, nämlich alle Farben/Muster, bei denen Sperberung und/oder Silber mit im Spiel sind.
Oder meinst Du sowas wie dominant-rezessive Erbgänge und intermediäre Erbgänge? Das hat aber mit geschlechtsgebundener Vererbung direkt nichts zu tun.

LG
Ute

Black Giants
10.03.2008, 08:01
Vielleicht meint er die Kennfarbigkeit?! :kein

@Amergut
Meinst Du die Bezeichnung für die Rassen, bei denen man die Küken anhand der Flaumfarbe sexen kann? Das nennt man Kennfarbe, z.B. bei den Bielefeldern oder den Amrock.
Die geschlechtsgebundene Vererbung heißt auch X-chromosomale Vererbung, wobei bei Vögel die Männchen XX haben und die Hennen XY. Also genau umgekehrt zum Menschen.

Ansonsten fällt mir auch nicht wirklich was zu der Frage ein.

amergut
10.03.2008, 08:40
Original von chook
hmm :-[
Jetzt weiss ich nicht so recht, was Du meinst.
„… geschlechtsgebundenesErbgut“: Ich bedanke mich vielmals; durch Ihren hartnäckigen Hinweis auf das „Stichwort“ (welches sich eigentlich von selbst ergibt), bin ich doch „fündig“ geworden. Nachstehende „Seiten“ versprechen über die Inhalte zu verfügen, welchen ich auf der Spur bin.


http://www.catterys.de/genlex/infov.pl?1002199238.G
http://www.zf-suedliche-nordsee.de/zebrafinken/vererbung1.htm
http://www.plant21.de/wachteln/sx_vererbung.htm

Eigenartiger Weise beziehen sich bisher entdeckte Texte immer auf Ziervögel, was sich wohl draus erklärt, dass dort das „aussehen“ des Gefieders eine große Rolle spielt - bei „unseren Eierlegern“ hingegen sind wohl die „schmuckesten“ Tiere in den Naturfarben zu finden. Die Natur kennt durch die Tarnfarben vorerst keinen „Geschlechtsvorteil“ und stattet beiderlei gleich schützenswert aus.

Erst die „industrielle Herstellung“ erkannte „die Sexer“ als Einsparungspotential, d. h. Gewinnoptimierung, und bescherte uns die Hochleistungsrassen in Sachen Eier, wo natürlich die Hähnchen den kürzeren ziehen - sie sind auf den ersten Blick erkennbar geworden und werden einer Verwertung unmittelbar zugeführt.


http://www.prachtfinken-portal.de/wbblite/thread.php?threadid=1444&sid=
Weil aber jetzt am 1. Frühlingstag meine ersten "Hühner" schlüpfen, habe ich noch Zeit frei für "Dies&Das" und werde meine 1. kennfarbig-reinerbige Linie "chook" ;D nennen.

Ich bedanke mich herzlich für Euere Antworten.
@mergut ...

chook
10.03.2008, 11:26
Ach, da fühl ich mich ja gebauchstriezelt :D
Sag, was züchtest Du denn da?
Es gibt auch Material zur Farbvererbung bei Hühner, aber so gut wie nur auf Englisch (und neuerdings Holländisch (http://www.spiegelvandefokkerij.nl/pagina36.html)und Französisch (http://www.quae.com/livre/?GCOI=27380100131610&language=en)). Das neue Buch von Armin Six (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=11950&threadview=0&hilight=Armin+six&hilightuser=0&page=4) "Vererbung bei Hühnern und Wassergeflügel", was an sich ein tolles Buch ist, ist im Bereich Farbvererbung leider um Jahrzehnte veraltet.
Wie ist Dein Englisch? Das Beste zu dem Thema, was ich kenne findest Du hier. (http://home.ezweb.com.au/~kazballea/genetics/)
Diskutiert wird hier. (http://www.the-coop.org/cgi-bin/UBB/ultimatebb.cgi?ubb=forum;f=3)

LG
Ute

amergut
15.03.2008, 18:36
Original von chook
... Sag, was züchtest Du denn da?
Es gibt auch Material zur Farbvererbung bei Hühner, aber so gut wie nur auf Englisch. ...
Also den Beginn mit den "Hühnis" habe ich vorerst in den Brüter gelegt. Die Bruteier ließ ich mir von Nord-dt. Senden und entschied mich für Welsumer und Brahma.

Aufgrund der "Erscheinung" dieser Eier verfasste ich zum "Lieferanten" eine Rückfrage, worauf er meine "Bedenken" vorerst zerstreute und eine Erklärung dahingehend abgab, daß die Eiergröße keinen Rückschluß auf die tatsächlich künftige Legeleistung erlaubt. Ich bekam die einen Eier, >60 g in der Sprichwörtlichen "Eierschalenfarbe", also "fahl-farben". Diese würde ich den Welsumern zuordnen. Die anderen, max. 50 g, ordne ich vorläufig den Brahma zu. Sie sind mehr oder weniger ins bräunliche gefärbt und weisen z. T. auch Zeichnungen, wie Punkte oder auch andere, eigentlich schöne, Muster in der Schale auf.

Programmgemäß sollten sie am Frühlingstag schlüpfen. Bisher mache ich alles "nach Vorschrift", die Luftblasen sind in normalem Bereich erkennbar, allerdings kann ich nicht überall den "Fruchtschatten" erkennen. Um nun die Entscheidung, ob voll/leer zu treffen, fehlt mir der Mut und die Erfahrung, deshalb bleibt "meine Gelege" vorerst komplett. Es heißt zwar, "leere" oder abgestorbene Eier sollte man ausscheiden, weil diese die Entwicklung der anderen stören? Ich gehe den einfacheren Weg und warte "was herauskommt". Schließlich macht es die Henne ja auch so?

Ich habe vor, die beiden Rassen getrennt zu halten. Das Gewicht eines Brahmanen wird wohl einer Welsumerin nicht zuzumuten sein. So liegt noch viel "an Schaffen" vor mir, bin aber sehr gespannt, was da wohl noch alles auf mich zukommt.

Ich bin ein Anhänger der Natur und verwende den Brüter nur zum Einstieg. Die merkwürdige Frage nach dem, "wer war zuerst da - die Henne oder das Ei" beantwortet sich bei mir von selbst: es ist das Ei !

"Meinen Küken" kann ich vielleicht schon in einer Woche mitteilen, daß ihretwegen "der Draht" bis nach Irland reichte - sie werden bestimmt staunen, welche Distanzen überwunden werden können.

Zur Frage nach dem "Englisch" - ich weigerte mich bisher erfolgreich dagegen; meine dahingehenden Schulkenntnisse sind längst versiegt.

So, nun habe ich meinerseits schon einiges meiner geheimsten Pläne preisgegeben - viele Grüße nach Irland.