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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erzüchtung Birkenfarbig



Nubsi
26.02.2008, 16:19
Hi,

ich hab mal eine Frage an die Forengemeinde. Wie genau entsteht der Farbschlag Birkenfarbig und wäre es möglich über silberhalsig, goldhalsig oder blaugodhalsig auch Birkenfarbig zu erzüchten? Oder welche Farben braucht man dazu?

Mfg Nubsi

kajosche
26.02.2008, 19:05
holdrio

über die von dir genannten farben gehts nicht.
manche dominant weißen rassen tragen das birken gen. das sieht man aber nicht da dominant weiß, das schwarz überlagert.

das gen für die birken farbe liegt auf dem e-locus ist also ein allel von e+ (wildfarbig). das gen kürzel ist (Er) dominant. das heißt du kannst es nicht aus andersfarbigen tieren erzüchten.

du must schon ein birkenfarbiges tier aus einer anderen rasse einkreuzen um diesen farbschlag zu bekommen.

grüße

Immortal
26.02.2008, 22:23
HI,

es geht über weiß-columbia hahn und schwarze henne. die nachzucht bringt birkenfarbige junge.

grüße

ingo dietrich
27.02.2008, 10:17
HAllo nubsi,

kajosche hat da völlig recht! Genau so gehts.

@Immortal
Die Kreuzung weiß-columbia x schwarz bringt Tiere die ähnlich den birkenfarbigen sind. Sie sind nicht reinerbig und spalten wieder auf.

Friedrich Regenstein hat das auch geschrieben, ist aber eindeutig falsch. Wahrscheinlich trugen seine schwarzen Plymouth Rocks den Faktor birkenfarbig (Er) und nicht schwarz (E).

grüße Ingo

Jersey
27.02.2008, 11:10
Die Kreuzung weiß-columbia x schwarz bringt Tiere die ähnlich den birkenfarbigen sind.

Hallo Ingo,

wo liegt im Phänotyp da genau der Unterschied ?


Sie sind nicht reinerbig und spalten wieder auf.

Ist klar, wie soll die F1 auch reinerbig sein ??

Gruß Rainer

kajosche
27.02.2008, 11:15
holdrio


es geht über weiß-columbia hahn und schwarze henne.

aber nur wenn eins der elterntiere das gen ( Er) für birkenfarbe trägt. was nicht zwingend sein muß.

grüße

Immortal
27.02.2008, 12:09
HI Leute,

desshalb hab ich auch geschrieben " birkenfarbige ". probiert es aus das klappt. hatte vergessen zu schreiben weißschwarz columbia, ob es mit weiß-blau columbia geht weiß ich nicht.
ob man das denn festigen kann, kann ich auch nicht sagen. wahrscheinlich verhält es sich dann so wie bei den bso. die hähne der bso sehen immer am schönsten aus, wenn man sie neu erzüchtet und nicht aus der farbe raus.

grüße

Jersey
27.02.2008, 12:14
Hallo Immortal,

wei welcher Rasse hast du es gemacht ? War es ne Rasse mit gelben Läufen und wie war die F1 in der Lauffarbe?

Immortal
27.02.2008, 12:20
HI,

ich selber hab es noch nicht gemacht, habe es aber selber gesehen. die rasse ist brahma, die eltern hatten gelbe läufe, die nachzucht, leicht grünlich angehaucht, aber helle läufe keine schwarzen.

grüße

Jersey
27.02.2008, 12:31
Hallo,

genau das mit den grünen Läufen, ähnlich wie bei der Verpaarung schwarz x schwarz-weiss gescheckt, hab ich mir schon gedacht...

Das dürfte aber mit einer Geschwisterverpaarung auch wieder wegzubekommen sein...

ingo dietrich
27.02.2008, 12:56
Die Birkenfarbe ist eine Mutation der Wildfarbe. Sie wird, wie bereits erwähnt mit dem Faktor Er bezeichnet.

Schwarze Tiere tragen den Faktor E und weißschwarz-columbia meist den Faktor eb sowie den Geschlechtsgebundenen Silberfaktor S.

Die Columbiazeichnung verhält sich auf Schwarzer Grundlage E rezessiv, sie tritt nicht in Erscheinung. Schwarz dominiert.

Der Geschlechtsgebundene Silberfaktor S wird nicht vollständig von Schwarz dominiert. Da dieser beim Hahn intensiver ist als bei der Henne zeigen Hähne mehr silber.

Im Phänotyp zeigen Hähne der F1 dann silber in Hals und Sattel, die Hennen sind fast vollständig schwarz.

Die Silberzeichnung ist nicht so ausgeprägt wie bei birkenfarbigen, der Brustsaum fehlt vollständig.

kajosche
27.02.2008, 14:30
holdrio

@ingo

:bravo
schön das auch mal jemand anders weiß wieso und warum farben entstehen.


grüße

Immortal
27.02.2008, 15:07
Hi,

ja was heist fast vollständig ? sind die es oder nicht. hab ihr das mal selber verpaart ? ich glaube nicht. bei dem versuch weiß-schwarz columbia hahn mit schwarzer henne, war nicht eine völlig schwarze henne bei.
bitte nicht falsch verstehen, aber es gibt leute die können genau berechnen mit welchen winkel und mit welcher geschwindigkeit man ein nagel gerade in die wand schlägt, aber wenn sie zuschlagen ist beim ersten schlag der nagel krumm. sicher kann man die theorie nicht verändern, aber das ganze ist doch nur theorie und funktioniert nur wenn alle ausgangstiere absolut reinerbig sind. wo gibt es das noch. die meisten farben oder linien sind es doch nicht mehr. überall wurde mal was eingekreutzt um was zu verändern. irgendwann kommt es mal wieder zum vorschein oder es entstehen neue farben.
beispiel die farbe blau. wie heist es 25% schwarz, 25 % splash und 50 % blau, ja von wieviel eiern ?? theoretisch ist es doch möglich, das wenn ich aus ein hahn mit einer henne 50 küken bekomme nicht ein blaues dabei ist. theoretisch kann es aber auch sein das alle blau sind. also was nüzt mir die theorie wenn die natur nicht mitspiel. sicher ist sie nützlich um zu wissen wie es geht, aber sagen was letztentlich genau am ende rauskommt kann sie auch nicht.

kajosche
27.02.2008, 15:33
holdrio


hab ihr das mal selber verpaart ? ich glaube nicht.

oh doch. die letzten 11 jahre mache ich nichts anderes als alle theoretischen aussagen praktisch zu überprüfen. mit mittlerweile ca. 20 verschiedenen rassen von verschiedensten züchtern und in allen bekannten farben. bei jährlich ca. 100-200 küken kommt da einiges an erfahrung zusammen.

alles was ich hier von mir gebe habe ich selbst ausprobiert. so ist es bei allem was ich mache. ich bin ein praktiker und rede nicht gerne über dinge die ich nicht selbst aus erfahrung weiß.

mit hell-columbia farbenen brahma habe ich auch rumexperimentiert. ebenso mit allen anderen brahmas-farben.

wieso regst du dich denn so auf ???

grüße

Immortal
27.02.2008, 16:13
hi ,

ich reg mich doch nicht auf, kommt das so rüber ?? sorry

nein nein , ich seh das auch nur mit ein lächeln im gesicht. also ich mach auch so viele sachen um wege zu finden. ich schreib auch nur was ich selber mache oder gesehen habe. es ist schon komisch das man mit selben mitteln verschiedene ergebniss hat. aber es liegt wirklich darann was in den ausgangstieren steckt. aber wie gesagt, ich hab auch nur geschrieben birkenfarbige und kein birkenfarbig.

grüße

kajosche
27.02.2008, 16:57
holdrio

na wenn du dich nicht aufregst ist ja alles gut :). hab ich wohl falsch interpretiert...auch sorry.

du hast schon recht.. der phänotyp, also das äussere erscheinungsbild ist oftmals gleich. der genotyp kann trotzdem ganz unterschiedlich sein.

grüße

Nubsi
27.02.2008, 22:24
Guten Abend,

also fallen bei der F1 aus Birkenfarbig x Silberhalsig (oder ist goldhalsig besser geeignet?) schon wieder Birkenfarbige raus?

Mfg Nubsi

Jersey
28.02.2008, 08:51
Original von kajosche
du hast schon recht.. der phänotyp, also das äussere erscheinungsbild ist oftmals gleich. der genotyp kann trotzdem ganz unterschiedlich sein.


Genau so ist es.
Aber ich geh mal einen Schritt weiter und wette, dass die bei der Nachzucht aus der Verpaarung 1,0 hell x 0,1 schwarz Tiere fallen, die der Großteil von "birkenfarbig" nicht unterscheiden kann und diese Tiere sogar auf Ausstellungen bestehen könnten.

@Ingo
Fehlender Brustsaum bei dieser Verpaarung... oft genug sieht man bei Ausstellung birkenfarbige, die auch keinen Brustsaum zeigen (dieser ist m. W. vor allem beim Hahn für die Vererbung der Hennenfarbe wichtig - oder so ähnlich :roll) Fehlender Brustsaum ist, glaub ich, nicht mal ein grober Fehler lt. Standart.
Und wenn die Hähne etwas wenig Zeichnung zeigen ?? - na und... dunklere Vertreter sind bei "birkenfarbig" evtl. auch öfters mal dabei.....

Jersey
28.02.2008, 08:52
Das ganze musst du jetzt mit nem Augenzwinker sehen :)

ingo dietrich
28.02.2008, 10:02
:)Wir haben in Deutschland verschiedene Farbenschläge, die auf der birkenfarbe basieren. Birkenfarbige Rassen müssen Brustsaum zeigen, Schwarz-Silber nicht.

Ich züchte seit 1994 birkenfarbige Niederrheiner, die sehr gut durchgezüchtet waren, bis einige Schlaumeier die Idee hatten schwarze Ausstralorps einzukreuzen und Kreuzungstiere in Umlauf brachten, da sie ja ähnlich aussehen ! Seit einigen Jahren geht es aber bergab. Auf Ausstellungen sind schon lange keine guten birkenfarbigen mehr zu sehen. Ein Fachmann erkennt sofort Reinerbige Tiere.

Bitte stellt keine Kreuzungstiere aus, sie bestehen auf keiner Ausstellung. Gebt auch keine Kreuzungstiere an Züchter ab, die keine Ahnung haben.

@Nubsi
Bei der F1 aus Birkenfarbig x Silberhalsig fallen keine Birkenfarbigen!
(Da es ja Kreuzungen sind) Genotyp: Er / e+

Erst bei einer Geschwisterpaarung der F1, also der F2 fallen 25% Birkenfarbige (Er/Er), neben 25% Silberhalsigen (e+/e+) und 50% ich bezeichne sie mal als Fehlfarben (Er/e+).

Eine Rückpaarung der F1 an birkenfarbige erhöht natürlich ihren Anteil.

Ich hab mir mal erlaubt ein paar Bilder von Kreuzungen mit birkenfarbigen
einzustellen. - Wenn`s funktioniert.

Jersey
28.02.2008, 10:31
Hallo Ingo,

ich kenne "birkenfarbig" eigentlich auch nur mit Brustsaum. Hatten letztes Jahr bei der Kreis-Jungtierbesprechung große und Zwerg-Niederrheiner birkenfarbig stehen.

Der PR sprach den fehlenden Brustsaum erst gar nicht an, der Zwerg-Züchter wusste auch nix davon, als ich nachfragte (stellt aber immerhin bis zur Bezirksschau erfolgreich aus). Der Groß-Züchter wusste zumindest, dass es besser sein soll, wenn ein Brustsaum vorhanden ist.

Soviel nur nebenbei zum offensichtlichen Wissensstand bei den betroffenen Züchtern :laugh

Daher bin ich mir rel. sicher, dass ich ich eben Tiere aus hell x schwarz ausstellen könnte...

kajosche
28.02.2008, 11:12
holdrio

wie ingo schon schreibt..erst in der F2 wirst du echte birkenfarbige bekommen.

der wissensstand vieler züchter, alter wie junger, ist teils katastrophal.

grüße

ingo dietrich
28.02.2008, 11:26
Viele Züchter wollen ja auch nichts Wissen, man merkt das an einigen Reaktionen auch in diesem Forum.

Schlimm wirds dann, wenn solche Leute im SV oder anderen Organisationen sitzen und ihr Unwissen quasi als Gesetz weitergeben.

Mann erkennt oft an den Ausstellungstieren, bzw. auch an Meldezahlen, ob gute Arbeit im entsprechenden SV gemacht wird.

Bei den Niederrheinern ist zur Zeit leider der Wurm drin. Aussteller auf Großschauen sind deutlich weniger geworden und auch die Qualität schlechter.

Grüße

Jersey
28.02.2008, 11:54
Original von kajosche
der wissensstand vieler züchter, alter wie junger, ist teils katastrophal.


Das stimmt. Jedoch ist Wissen über Genetik auch nicht alles - die Praxis sieht meist doch anders aus ;)

Hab einen sehr guten Zuchtfreund, der sich mit der Genetik erst gar nicht befasst, weil er sagt dass ohnehin soviel unvorhersehbares hinzukommt...

Er macht es immer aus dem Bauch raus und hat dabei mit seinen Neuzüchtungen, Wiedererzüchtungen Erfolge gehabt, wie sie vermutlich ein Züchter, der alles am Reisbrett entwirft nie haben wird.

Grüße Rainer

jorden
28.02.2008, 12:32
Grüße!

ja die niederreihner haben in den letzten jahren mit der farbe stark abgebaut!

eine gute birkenfarbe zeigen zur zeit die zwergcochin und wyandotten die ja aber auch einen weit verbreiteten zuchtstand haben!

meon kolege hat birkenf cochin versuch die tage mal paar bilder zu machen aber die sind in der farbe top!
hähne zeigen guten brustsaum hennen top sauberes schwarz und gute halszeichnung na wenn ich hin kriege könnt ihr sie bald mal sehen!

mfg jorden

ingo dietrich
28.02.2008, 12:50
Klar - oft kommt es anders als man denkt.
Viele Neuzüchtungen entstanden ja durch Zufall.

Eine Grundkenntniss an Vererbung und Genetik hilft jedoch enorm.

Ein Beispiel: Ich beschäftige mich momentan unter anderem mit der Erzüchtung blau-goldhalsiger und blau-silberhalsiger Zwerg Rheinländer.
Auch andere Züchter im SV versuchen sich daran. Sie kreuzen eine blau-goldhalsige Rasse ein um die Farbe schneller hinzubekommen. Doch die Farbe ist nicht alles, so haben diese Züchter dann damit zu kämpfen Merkmale der Fremdrasse rauszubekommen. Das kann Jahre dauern. Da ich ausschließlich mit Zwerg Rheinländern züchte habe ich diese Probleme nicht und brauche auch nicht so viele Tiere nachziehen.

Die Praxis liegt sehr nahe an der Theorie, dass manche Züchter dies immer anzweifeln liegt meist daran, dass sie nicht wissen was in ihren Ausgangstieren drinsteckt.

Noch ein Beispiel: Schwarze Zwerg Wyandotten können Genetisch verschiedene Faktoren besitzen. E, Er und eb. Alle mit starken Modifikatoren für schwarz.

EE - ErEr - ebeb - EEr - Eeb - Ereb

All diese Kombinationen können schwarze Tiere im Phänotyp bewirken, sie sind oft nicht zu unterscheiden. Bei Kreuzungen wundert man sich dann, dass die theorie nicht stimmt.
Wie auch, Genetische Erbregeln setzen Reinerbigkeit vorraus.

Wichtig ist immer seine Tiere auf Reinerbigkeit zutesten!

Ich könnte noch hier noch etliche Beispiele nennen.
Ein Züchter gestreifter Zw. Wyandotten (sehr erfolgreich) zog aus seinen Spitzentieren plötzlich Stehkämmige Zwerg Wyandotten, das ist keine Überraschung, sie waren nicht Reinerbig für Rosenkamm.

Jersey
28.02.2008, 13:26
grins...

Einfachkämme bei Zwergwyandotten.. dürften aber, um jetzt bei der Theorie zu bleiben, max. 25% der Nachzucht ausmachen...

wie machst du dann deine blau-silberhalsigen Zwerge ??

Ich würd versuchen Weißlinge vom D. Schroer zu bekommen und die an silberhalsige setzen... Was meinst du dazu? Könnte das klappen?

gruß Rainer

ingo dietrich
28.02.2008, 14:01
Ich züchte Zwerg Rheinländer in Schwarz, blau-gesäumt, rebhuhnfarbig und silberhalsig. Meine Tiere sind ursprünglich von Diethelm.

Es fallen auch bei mir weiße aus blau und zwar 25% ;)

Einfachkämme bei Zwergwyandotten.. dürften aber, um jetzt bei der Theorie zu bleiben, max. 25% der Nachzucht ausmachen...

... wenn man nur mit einem Hahn und einer Henne züchtet, die rezessiv Stehkämmig sind.

Wenn weitere reinerbig Rosenkämmige Hennen im Zuchtstamm sind ist der Anteil prozentual entsprechend geringer.

Grüße

Jersey
28.02.2008, 14:16
Hmm, wenn ein Partner reinerbig für den Rosenkamm ist, dürften doch nur Rosenkämme fallen, da dominant.. ???

ingo dietrich
28.02.2008, 14:28
Stimmt genau.

Wenn jedoch der Hahn und nur eine Henne im Zuchtstamm rez. rosenkämmig sind und die anderen Hennen Reinerbig?

Jersey
28.02.2008, 14:37
Aah jetzt versteh ich dich. Hatte ich doch glatt ein Brett vorm Kopf...

Ja ist klar :)

ingo dietrich
28.02.2008, 14:44
Um wieder zum Thema überzuleiten.

Die birkenfarbigen Zwerg Wyandotten sind in letzter Zeit sogar besser in der birkenfarbe als die Niederrheiner.
Ich habe ein Züchter im Ortsverein, der hat ganz ausgesprochen tolle Zw. Wy. birkenfarbig. Da war farblich kaum ein Ausfall in der Nachzucht.

Claire
09.02.2009, 03:15
Bei meinen birkenfarbigen Orpis würde ich gern fremdes Blut einkreuzen. Da es diesen Farbschlag bei den Orpington selten gibt und ich keine andere Rasse einkreuzen möchte, hätte ich gern gewußt, welchen Farbschlag der Orpington ich hier am besten nehme.

kajosche
09.02.2009, 17:48
holdrio

ich würde schwarze zur blutauffrischung nehmen. alle anderen farben machen zuviel selektionsarbeit.

grüße

Claire
09.02.2009, 19:44
Kajosche, vielen Dank. So war meine Idee, aber nach zuvor gelesenem war ich doch sehr verunsichert. Na, da bin ich froh, denn schwarze Orpis gibt es genug. :)

Andi Faltner
05.09.2011, 15:17
Hallo Genetik-Experten,

habe jetzt verschiedene Threads bezüglich der Birkenfarbigkeit durchgelesen, bin aber noch nicht wirklich weiter, ob es sich bei meinen Orpington um Silberhalsige oder Birkenfarbige handelt.

Anbei mal ein paar Bilder meiner birkenfarbigen Orpington 2,1. Die Tiere stammen aus Bruteiern aus einer 1,1 Verpaarung.

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Bezüglich der Ausprägung der Silberfarbe würde ich bei den Hähnen auf Birkenfarbigkeit tippen. Was mir zu denken gibt, ist die sehr schwache silberne Zeichnung bei der Henne, die nicht mal den kompletten Hals umfasst.

Das weibliche Elterntier hatte jedenfalls eine sehr schöne ausgeprägte silberne Halszeichnung, der Vater sah in etwa so aus, wie die beiden Nachwuchshähne. Könnte mir jemand eine Erklärung liefern, warum die Henne dermaßen schwach gezeichnet ist oder ist das normal, dass dies bei birkenfarbigen Tieren vorkommt?

Und macht es Sinn, mit einem solchen Tier weiter zu züchten, sie ist auch von der Form nicht so doll, sodass ich eher dazu tendieren würde, eine schöne dicke schwarze Henne mit dem Besseren der beiden Nachwuchshähne zu verpaaren, um dann in der F2 auch schöne birkenfarbige Hennen zu bekommen?

Danke vorab für eure Einschätzung

würfelzucht2011
05.09.2011, 20:45
Hallo Andi,
was hier noch gar nicht angesprochen wurde, ist die Verwendung einer gestreiften Orpingtonhenne an einen birkenfarbigen Hahn. In die F2 oder F3 kann dann noch eine schwarze 0,1 eingekreuzt werden. Das Problem ist nur die Verbreitung der Gestreiften, laut Zuchttierbestandserfassung gerade einmal drei Zuchten.
Deshalb ist der Weg über schwarz sicher sinnvoller.
Zeigt der linke 1,0 auf dem mittleren Bild befiederte Läufe?
Woher stammen die Ausgangstiere?
Ich empfehle Dir, vor einem Kreuzungsversuch, doch lieber auf birkenfarbige Zuchten zurück zugreifen.
Die Zuchtfreunde R. Lawall und R. Schütter haben ansprechende Tiere dieser Farbgebung.
Da die Tiere beringt sind, gehe ich davon aus, dass Du sie auch Ausstellen willst. Kreuzen verschlingt da einige Jahre. Der rechte 1,0 auf dem Bild scheint ganz ansprechend zu sein. Behalte doch ihn, wenn er sich gut entwickelt und verppaare ihn an eine 0,1 aus einer der oben genannten Zuchten.
Viel Erfolg und Gut Zucht!

Andi Faltner
06.09.2011, 09:08
Hallo Jens,

die Tiere stammen aus Bruteiern von einem ungarischen Zuchtfreund, woher dieser allerdings seine Tiere hat, ist mir nicht bekannt.

Der linke 1,0 hat leider etwas stark befiederte Läufe, dafür hat er den etwas besseren Kamm und auch ein wenig mehr Silber im Gefieder. Ich sehe die befiederten Läufe allerdings nicht als großes Problem, sowas bekommt man doch sehr schnell in den Griff, wenn man mit Hennen verpaart, die unbefiederte Läufe haben.

Der Gedanke, mir eine gut gezeichnete birkenfarbige Henne zu besorgen ist mir auch schon gekommen. Es ist allerdings nicht ganz so einfach, so viele Zuchten gibt es nicht und wenn Tiere abgegeben werden, dann nur Stammweise oder ohne die Tiere wenigstens auf Bildern zu Gesicht zu bekommen.

Von daher tendiere ich eher zur schwarzen Henne, da weiß ich wenigstens, was ich da einkreuze und das dürfte letztendlich auch zu einer deutlichen Formverbesserung beitragen. Ausstellen wollte ich eigentlich schon, dazu benötige ich aber erst mal was, was man ausstellen kann. Und das sollte schon aus eigener Zucht sein.

würfelzucht2011
06.09.2011, 14:22
Gut,
dann probiere es mit einer schwarzen 0,1. Aber diese muss allen Anforderungen des Standards entsprechen. Also nicht vom nächstbesten Züchter eine Henne kaufen, sondern genau hinschauen. Hier sind sicher die Sonderschauen der Orpington in Hannover und Dortmund zu nennen, oder gar die HSS. Da wirst Du fündig. Bei einem Gespräch mit den Züchtern erhälst Du dann noch weitere Tipps und Anregungen. Auch ist die 2. rassebezogene Europaschau in Zuidlaren/NL eine gute Adresse.
Ich weiss nicht, wie weit die genannten Schauen von Dir entfernt, aber es würde sich lohnen.

Eine Frage noch zum Schluss, wie möchtest Du denn über schwarz den Silberfaktor verbessern?
Form, Stand, Haltung und die Kopfpunkte sind mit schwarz gut zu stärken.

Gut Zucht und viel Ausdauer!

würfelzucht2011
06.09.2011, 14:25
Ich sehe gerade, dass DU auch weiße Orpington hast. Zeigen sie ein schönes Silberweiß ohne Gelbanflug, dann wäre das doch eine Möglichkeit, sie mit der F3 oder F4 deiner oben genannten Vorgehensweise zu verpaaren.

Gut Zucht!

Andi Faltner
06.09.2011, 16:45
Gut,
Eine Frage noch zum Schluss, wie möchtest Du denn über schwarz den Silberfaktor verbessern?
Form, Stand, Haltung und die Kopfpunkte sind mit schwarz gut zu stärken.

Hallo Jens,

den Silberfaktor S werde ich über die Einkreuzung einer schwarzen Henne nicht verbessern können. Das würde lediglich dazu dienen, die von Dir genannten Zuchtmerkmale zu verbessern, wobei die beiden Hähne bezüglich der Haltung und der Kopfpunkte nicht so schlecht sind, da habe ich ehrlich gesagt schlimmeres erwartet. Der Silberfaktor, bzw. das Birken-Gen muss von den Hähnen auf die Hennen übertragen werden, eine Verbesserung in der Zucht kann man lediglich durch entsprechende Selektion erreichen.

Vermutlich werde ich auch mit der schwach gezeichneten birkenfarbigen Henne auf dem Foto ein paar Küken erbrüten. Da die Töchter den Silberfaktor vom Vater vererbt bekommen, dürften zumindest brauchbare Hennen dabei herauskommen, während die Hähne durchweg katastrophal werden dürften oder zumindest nicht zuchttauglich sind, weil sie den Silberfaktor in der schwach ausgeprägten Form tragen.

Die Frage ist ohnehin, ob in die Linie nicht schon schwarz eingekreuzt wurde und die Henne auf dem Bild möglicherweise auf E/ER basiert. Das wäre eine Erklärung für die schwache Zeichnung.

Das mit der Dominanz/Überlagerung von Genen ist so eine Sache, da sieht es in der Praxis oft etwas anders aus, als das in Büchern beschrieben wird.

würfelzucht2011
06.09.2011, 17:33
Dann dürfen wir mal gespannt sein, was im nächsten Jahr da so alles raus kommt.
Von welchen Züchtern stammen deine anderen Farben, insbesondere die roten?
Bist Du eigentlich im SV?

Gut Zucht!

Redcap
06.09.2011, 22:14
Nicht dass Du S oder s mit ER verwechselst.
Das können auch melanizer sein ....
http://ps.fass.org/cgi/content/abstract/72/7/1218

Andi Faltner
07.09.2011, 14:57
@Jens: nein, ich bin noch nicht im SV, werde mich allerdings nicht viel länger davor drücken können :cool:. Die roten Orps stammen u.a. aus Süderholz, MV.

@Redcap: Danke für den Link, leider funktioniert er gerade nicht mehr, heute früh hats hingegen noch geklappt.

Wollte das ganze eigentlich gerade nochmal durchlesen, die englische Sprache ist leider nicht meine Stärke und auf dem Gebiet der Vererbung der Birkenfarbe bin ich leider ein blutiger Anfänger...

Darum ist mir auch noch nicht so ganz klar, worin der eigentliche Unterschied zwischen ER/ER S/S und z.B. E/E S/S liegt, außer dass beim birkenfarbigen Hahn das Flügeldreieck nicht silber ausgebildet wird.

In deinem Link war etwas davon zu lesen, dass auch Schwarzmacher für die schwache Silberzeichnung der Henne verantwortlich sein können.

Sie hätte dann sinngemäß die Erbformel ER/ER S/- Ml/ml oder ER/ER S/- Ml/Ml.

Nur woher soll der Schwarzmacher kommen, das hätte man den Elterntieren doch auch ansehen müssen, oder ?

Andi Faltner
07.09.2011, 16:56
... worin der eigentliche Unterschied zwischen ER/ER S/S und z.B. E/E S/S liegt, außer dass beim birkenfarbigen Hahn das Flügeldreieck nicht silber ausgebildet wird.


leider zu spät für eine Korrektur, statt E/E sollte es heißen eb/eb, e+/e+ oder EWh/EWh. E/E ist ja bekanntermaßen rabenschwarz....

Redcap
07.09.2011, 18:53
grins...

Einfachkämme bei Zwergwyandotten.. dürften aber, um jetzt bei der Theorie zu bleiben, max. 25% der Nachzucht ausmachen...

wie machst du dann deine blau-silberhalsigen Zwerge ??

Ich würd versuchen Weißlinge vom D. Schroer zu bekommen und die an silberhalsige setzen... Was meinst du dazu? Könnte das klappen?

gruß Rainer

Das sind etwa ein Sechstel Einfachkämme bei Wyandotten ... laut Studien zwischen 10 und 17%.

http://www.nrcresearchpress.com/doi/abs/10.1139/g65-086?journalCode=cgc

Es treten R/R - R/r - r/r und R/R - r/R - r/r
Blau Hähnchen - Rot Hühnchen