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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welpe und Huehner- wie vermeide ich ein Massaker?



walaskjalf
19.02.2008, 09:58
Wir haben einen inzwischen 14 Wochen alten Welpen bei uns zuhause, der im Idealfall später zwischen den Huehnern spazierengehen soll, ohne fuer ein Blutbad zu sorgen. Bei unserem ersten Hund klappte das nicht, da kamen die Huehner nach ihm und er jagt Gefluegel fuer sein Leben gern. Und tötet auch, wenn es klappt. Macht er auch bei Mäusen, Ratten, Mardern- und letztens bei einem grossen Dachs. Also Hopfen und Malz verloren wahrscheinlich.

Nun der Welpe. Ich gehe mit ihr schon regelmässig mit Leine ins Huehnergehege, stelle aber fest, dass sie gerne jagen möchte. Darf sie aber natuerlich nicht.

Habt Ihr Anregungen fuer mich, wie ich hier die Kurve kriege? Wir haben auch noch Enten, von denen sie fasziniert ist, die sich aber ueberwiegend auf dem Wasser befinden.

Ich dachte schon an ein Sprayhalsband mit Citronella. Was haltet Ihr davon?

anja66
19.02.2008, 10:04
hallöchen,

welche rasse ist denn dein welpe?

diesen spielerischen jagdtrieb haben eigentlich alle welpen, mal mehr mal weniger. ich habe meine dogge immer mit ins gehege genommen solange an der leine bis sie sehr gut horchte. heute mit 1 1/2 jahren ist sie immer mit dabei, teilweise verschaffte sie sich auch alleine zugang zum gehege, ihr lieblingspiel ist den hühnern das trockene brot zu klauen, schmeckt anscheinend doppelt sogut wenn es von dort kommt. :laugh

walaskjalf
19.02.2008, 10:25
Es handelt sich um eine Mischung aus Samojede und weissem Schäferhund. Sie wird also relativ gross werden. Nicht so gross wie unser anderer, aber immerhin...

Schade, dass die Hähne ihr nicht zeigen, wo es langgeht, noch hätten sie Einfluss auf sie, glaube ich. Schnabel an Nase standen sie schon, war spannend, das zu beobachten!

Und Huehnerka^^e schmeckt genauso gut wie Katzenka^^e.

anja66
19.02.2008, 10:32
gegen das kacke fressen hilft ein ganz einfaches mittel, so richtig richtig stinkender käse, pansen oder auch mal fleisch das für unseren magen nicht mehr zugelassen ist. meine bekommen das ab und an und siehe da, kacka ist uninteressant.

wenn ein hahn deinem welpen zeigt wo es lang geht, das kann ein schuss nach hinten werden. sobald dein hund älter ist, ist es möglich das er sich dann rächen will. also besser gehorsam und die welpenspielzeit abwarten.

gruss anja

carasophie
19.02.2008, 22:06
Also, am besten beschäftigst Du Dich mit Hundeerziehung im allgemeinen - denn immer wieder wirst Du das Problem haben, daß Dein Hund etwas macht, was er nicht soll... und du solltest grundsätzliche Strategien parat haben. Hast Du doch bestimmt - gelle - . Es ist wie mit allem hier bei den Hühnern auch:

Im Welpenalter: ablenken von nicht erwünschtem Verhalten - belohnen von erwünschtem. Ignorieren geht ja auch gut im Welpenalter, aber nicht bei den Hühnern :neee:

Also: wenn er die Hühner ignoriert - leise loben bzw. bestätigen; wenn er sie angeht, "nein" - sein Kopfdrehen sofort belohnen mit Spiel/Leckerli...


Und es ja nicht zu einem "Spielkampf" kommen lassen: also immer mit Leine dort hin, sie kann ja schleifen. Denn das wäre ein sich selbst bestätigendes Verhalten - denn es macht Spaß. Und wird dann mit Sicherheit wieder vorkommen. Besonders wenn Du es "aus Versehen" noch mit viel Action belohnst - herumschreien, hinterherrennen etc.

carasophie
19.02.2008, 22:09
Und bitte niemals so ein Halsband benutzen! Du machst alles schlimmer damit.... Du hast einen Herdenschutzhund - was interessiert den so ein Spray... er wird lernen, damit umzugehen und es auszutricksen!!!

Kannst Du schwedisch? Oder norwegisch?
Dann suche Dir mal Bücher von Turid Rugaas - wirklich die beste Hundetrainerin der Welt. (gibts aber auch auf Deutsch, aber vermutl. nicht in Schweden)

Es gibt auch tolle Herdenschutzhundeforen. Einfach mal googlen.

carasophie
19.02.2008, 22:15
zum Beispiel:

"På Talefot med Hunden - De dempende signalene" von Turid Rugaas, Norwegen 2000, ISBN 82-92189-00-9, Turid Rugaas & Canis Forlag 2000

und hier noch ein tolles Welpenbuch:

WELPEN Anschaffung, Erziehung und Pflege” von Clarissa v. Reinhardt, erschienen im Animal-Learn-Verlag (ISBN: 978-3-936188-26-4)


Viel Glück und eine gute Hand mit der Erziehung - ihr habt da einen nicht einfachen Mix, der bei richtiger Behandlung ein Superhund werden kann ;D

Cassandra
19.02.2008, 22:36
hallo

ich kann carasophie tips nur voll und ganz unterstützen..arbeit und beschäftigung mit dem welpen..lob und tadel..aber keine strafe und nie so ein blödes halsband..sind die zauberworte..ich hab 6 golden..jagdthunde wie man weiss..und durch meine unachtsamkeit kamen bis dato 2 federtiere zu schaden als die hunde welpen waren..allerdings heute sind sie alle bereits über 15 monate alt und ich kann sie sogar zusammen bedenkenlos alleine bei den federn lassen..kein zaun..sie sehen sie kaum an..uns wenn dann neugierig aber mit respekt..sie wissen das sie zum rudel gehören und grade die enten wären trotzdem soooo spannend...aber inzwischen klappt es gut und problemlos..war aber schweineviel arbeit bis dahin

grüsse
Tina

carasophie
20.02.2008, 22:25
Hab hier noch den Text gefunden:

Erlaubnis zum Zitat und Weiterverbreitung am Schluß!


Köpfchen statt Knöpfchen... ...das gilt auch für die viel gepriesenen Sprühhalsbänder, die in verschiedenen Ausführungen den Markt erobert haben. Spätestens seit uns Hundenanny Katja Geb-Mann allwöchentlich im deutschen Fernsehen vorführt, wie jeder Hund, ganz gleich welches Problem er seinen Haltern vermeintlich oder tatsächlich bereitet, mit Einsatz einer Fernbedienung in das Verhalten gepresst werden kann, das Herrchen oder Frauchen beliebt, finden die Halsbänder, die einen angeblich völlig harmlosen Spraystoß von sich geben, steigenden Absatz.
Doch schon der gesunde Menschenverstand lässt einen aufhorchen, wenn Hersteller und Anwender behaupten, dass der jederzeit auszulösende Sprühstoß für den Hund „gar nicht schlimm“ sei. Da fragt man sich doch selbst nach nur kurzem Nachdenken, wie es denn möglich sein soll, instinktive, genetisch fixierte Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Jagdverhalten durch etwas zu unterdrücken, das dem Hund gar nichts ausmacht?! Dem Hundehalter wird generös angeboten, das Gerät doch selbst mal in die Hand zu nehmen oder um den Hals zu legen, während der Trainer den Auslöser betätigt... und tatsächlich, so schlimm war das doch gar nicht. Ein kurzes „Zischhhh“ mit etwas feucht-kalter Luft. „Ja“, bestätigt der überzeugte Hundehalter, „das war gar nicht schlimm.“ Was Hersteller und Trainer jedoch geflissentlich verschweigen (aus Unwissenheit oder in betrügerischer Absicht?!), ist die Tatsache, dass plötzlich auftretende, nicht eindeutig zuzuordnende Zischlaute beim Hund als Angst auslösende, sogar lebensbedrohliche Laute abgespeichert sind, bei denen sofort die Flucht ergriffen werden muss. Jeder kennt den Anblick eines Hundes, der sich selbst im Körbchen `zig mal um die eigene Achse dreht, bevor er sich schließlich gemütlich niederlegt. Es handelt sich bei dieser Verhaltensweise um ein Erbe aus den Zeiten, in denen der Hund noch weitgehend draußen in Freiheit lebte. Bevor er sich hinlegte, drehte er sich mehrfach im Gras oder Laub, um die ausgesuchte Liegestelle als ungefährlich abzusichern. Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. Biologisch sinnvoll... und diesen genetisch fixierten, Angst auslösenden Zischlaut bringen wir Menschen nun in den unmittelbaren Kopfbereich des Hundes! Und drücken vielleicht gleich mehrfach das Auslöseknöpfchen, worauf der Hund ganz leicht nicht nur in Angst, sondern sogar in Panik versetzt werden kann – ohne die Möglichkeit, sich durch die Flucht zur retten!
Eigentlich ist dieser Umstand allein schon Grund genug, niemals zu erlauben, dass einem uns anvertrauten Lebewesen ein solches Gerät angetan (im wahrsten Sinne des Wortes!) wird. Es gibt aber noch mehr Probleme:
Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstop ausgelöst wird, befindet sich also in ständiger Erwartungsunsicherheit. Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem empfehle ich folgendes Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt werden sollte, damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder zwei Töpfe aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich zum Beispiel entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten spielen. Das Experiment sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei Tage dauern und der Schreckreiz sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden – ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird. Sie werden merken, dass der eigentliche Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht so schlimm zu ertragen ist, wie die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet, wünscht man ihn schon beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben, was aber nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt. Keine angenehme Vorstellung, nicht wahr?!
Aber es gibt noch weitere Probleme. Gleich mehrere ergeben sich aus der Tatsache, dass Hunde über gedankliche Verknüpfung lernen. Trägt der Hund das Halsband und erhält den Sprühstoß, wenn er zum Beispiel auf mehrfachen Zuruf nicht kommt, so möchte der Mensch ihm damit zeigen, dass er dafür mit Schreckreiz bestraft wird, dass er ungehorsam ist. Es kann aber gut sein, dass er in genau diesem Moment zu einem kleinen Kind, einem Jogger oder einem anderen Hund schaut – und den Strafreiz damit verbindet. Das Ergebnis ist dann ein Hund, der noch immer nicht besser auf Abruf reagiert, dafür aber Ängste, evtl. sogar durch die Angst ausgelöste Aggressionen, gegen das entwickelt, was er gerade sah. Die Hundehalter sind dann ratlos, weil ihr Hund „plötzlich“ kleine Kinder meidet oder Jogger anknurrt, mit denen er doch bisher bestens auskam. Viele solcher Beispiele finden sich in meiner Hundeschule ein, erst kürzlich ein Rhodesian Ridgeback Rüde, dessen Sprühhalsband immer ausgelöst wurde, wenn er zum Wildern durchbrennen wollte. Bei diesen Spaziergängen war allerdings auch immer seine Gefährtin, der Zweithund der Familie, anwesend. Die Halter kamen nun nicht wegen des unerwünschten Jagdverhaltens zu mir in die Hundeschule, mit dem sie sich inzwischen abgefunden hatten, sondern weil der Rüde seit Wochen die Nähe der Hündin mied. Immer wenn diese den Raum betrat oder sich, so wie früher, zu ihm kuscheln wollte, verließ er mit ängstlichem Gesichtsausdruck das Zimmer und das konnte man sich nicht erklären... Was hatte man diesen beiden Hunden angetan! Welche Gefühle wurden in den Tieren ausgelöst?! Der Rüde hatte nun Angst vor seiner Gefährtin, die er früher heiß und innig liebte, während diese nicht verstehen konnte, weshalb er, der vorher immer leidenschaftlich mit ihr spielte und tobte, sie jetzt mied. Die gleiche Trainerin, die den Einsatz des Sprühhalsbandes empfohlen hatte, empfahl jetzt übrigens, einen der Hunde abzugeben, weil die Tiere sich unterschiedlich entwickelt hätten und einfach nicht mehr gut zueinander passen würden. Die Ängste des Rüden erklärte sie über die angeblich dominante Ausstrahlung der Hündin. Man könnte weinen, wenn man Hunden mit einem solchen Schicksal gegenüber steht – oder es packt einen einfach nur die Wut.



ups, zu lang - der Rest im nächsten Beitrag

carasophie
20.02.2008, 22:27
Die Probleme gehen noch weiter, denn nichts generalisiert sich bei Hunden so schnell, wie Geräuschangst. Nicht nur dieser Rüde, sondern auch zahlreiche andere Hunde entwickeln nach Einsatz des Sprühhalsbandes Ängste vor allen möglichen Geräuschen. Das Öffnen einer kohlesäurehaltigen Getränkeflasche, das Zischen von heißem Fett in der Pfanne, Knall- und Schussgeräusche, die dem Hund vorher egal waren, versetzen ihn jetzt in Angst und Schrecken. Der oben erwähnte Ridgeback Rüde zum Beispiel verzog sich mit eingezogener Rute unter den Tisch des Besprechungsraums, als ich eine Wasserflasche öffnete. Dies tat ich nicht, weil ich Durst hatte – trauriger Weise gehört es inzwischen schon fast zum Standardprogramm beim ersten Kennenlernen und Analysieren eines mir vorgestellten Hundes auszutesten, ob er schon mit Sprühhalsband gearbeitet wurde und welche Wunden dies an seiner Seele hinterlassen hat. Die Halterin war auch sehr erstaunt, als ich ihr nach dem „Flaschentest“ auf den Kopf zusagte, dass an ihrem Hund sicher schon mit Sprühhalsband gearbeitet worden war. Das wollte sie mir eigentlich gar nicht erzählen, weil sie schon gehört hatte, dass ich gegen den Einsatz dieser Geräte bin. Nachdem ich sie auf die Reaktion ihres Hundes hingewiesen hatte, war sie sehr betroffen. Und wütend, nachdem ich ihr erklärte, weshalb ihr Rüde jetzt Angst vor der Hündin und vor allen möglichen Geräuschen hatte. Wütend auf die Trainerin, die sie auf diese „unerwünschten Nebenwirkungen“ nicht aufmerksam gemacht, sondern immer erklärt hatte, wie harmlos der Einsatz des Gerätes sei. Für mich stellt sich die Frage, ob Kollegen, die es einsetzen, um diese Nebenwirkungen nicht wissen, oder ob sie diese bewusst verschweigen, weil kaum jemand bereit wäre, den Einsatz zu erlauben, wenn sie bekannt wären. Und ich stelle mir die Frage, was von beiden eigentlich schlimmer ist...
Last not least gibt es Probleme mit der Technik. Es soll schon vorgekommen sein, dass das Gerät durch andere Funkfrequenzen oder sogar die Fernbedienung eines in der Nähe befindlichen Halsbandes an einem anderen Hund ausgelöst wurde. Der Strafreiz wird dann also einem Hund verabreicht, der einfach nur herumsteht oder gerade spielt oder sonst etwas tut. Das steigert die Erwartungsunsicherheit natürlich noch mehr und erhöht die Trefferquote auf Fehlverknüpfungen immens. Zusätzlich löst es nicht immer zuverlässig aus, kann zum Beispiel durch Wetterlagen mit feuchter Luft (Nebel, Regen) verzögert oder gar nicht reagieren. Schließlich zeigt es auch nicht an, wann die Batterie leer ist, wodurch es passieren kann, dass der Auslöser gedrückt wird und nichts geschieht. Dann käme man durch das Ausbleiben des Strafreizes (wenn der Hund denn überhaupt verstanden hätte, wofür er eigentlich bestraft werden soll) in den Bereich der variablen Bestätigung, was das unerwünschte Verhalten sogar noch verstärkt. Der Hund würde nämlich lernen, dass er das Verhalten nur immer wieder zeigen muss, bis er schließlich wieder zum Erfolg (in diesem Fall das Ausbleiben des Strafreizes und die erfolgreiche Durchführung des Verhaltens) kommt.
Man kann es also drehen und wenden, wie man will: Sprühhalsbänder sind ganz und gar nicht harmlos, im Gegenteil sogar sehr gefährlich. Manche Hunde werden durch sie so verunsichert, dass sie in die so genannte erlernte Hilflosigkeit fallen, was zur Folge hat, dass sie kaum noch Aktionen zeigen oder Handlungen anbieten, weil sie in ständiger Angst vor dem für sie unkalkulierbaren Strafreiz leben. Um diesen Tieren – und ihren verzweifelten Haltern – zu helfen, braucht es ein meist lang angelegtes, gut durchdachtes Training, das den Hund aus dieser erlernten Hilflosigkeit und seinen vielfältigen Ängsten wieder herausholt.
Sprühhalsbänder gaukeln dem Hundehalter vor, mal eben schnell per Fernbedienung eine Lösung für vermeintliche oder tatsächlich entstandene Probleme zu haben. Aber so einfach ist das nicht. Hunde sind uns anvertraute, fühlende und denkende Lebewesen, die nicht beliebig manipulierbar sind und deren Lernverhalten sich von dem unseren ganz erheblich unterscheidet. Ich kann deshalb nur dringend empfehlen, jeden Ausrüstungsgegenstand und jede Methode, der/ die durch Hersteller oder Trainer empfohlen wird, vor Anwendung am Hund genau zu prüfen, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall nach dem guten alten Motto zu entscheiden, das auch für unsere Hunde gelten sollte: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.

© Clarissa v. Reinhardt
animal learn
P.S.: Hiermit lade ich alle Hundefreunde ein, bei der Verbreitung dieses Textes zu helfen. Ich erlaube als Autorin ausdrücklich, ihn (vollständig und unverändert und unter Nennung der Quelle) auf anderen Homepages zu veröffentlichen, auszudrucken und zu verteilen oder auf ihn hinzuweisen. Je mehr Menschen um die Tücken und Gefahren des Sprühhalsbandes wissen, je mehr Hunden bleibt dessen Anwendung – hoffentlich – erspart. Ein herzliches DANKE an jeden, der diesen Text weiter gibt.

Klausemann
21.02.2008, 06:49
@carasophie, danke für den lehrreichen Text. Ich bin zwar kein Besitzer eines solchen Halsbandes, hatte mich aber schon im Hinterkopf für diese "Geheimwaffe" interessiert und was es damit auf sich hat. Nun weiß ich's :)

Was den Jagdtrieb der Hunde betrifft. Unser alter Yorkie war in seinen Glanzzeiten richtig versessen auf die Hühner. Allerdings auf Hybriden , denn andere hatten wir nicht. Ich betone das deshalb, weil die Hybriden offenbar den „Kampf“ mit unseren Hund , durch den Hühnerzaun ;-) , gerne annahmen. Die Hybriden Isabraun, waren von ihr Wesen her sehr aggressiv . Hätte ich ihn damals mit den Hühnern zusammen gelassen, hätte es Mord und Totschlag gegeben.

Und trotzdem haben wir es geschafft , ihn an die Hühner zu gewöhnen. Angefangen haben wir, in dem wir ihn anleinten und die Hühner freien Fusses an ihm vorbei marschierten . Ab und an stürmte er auf die Hühner los, was allerdings mit einen abrupten Ruck durch die angepflockte Leine endete. Das machte er einige Wochen, bis sich sein Interesse an die freilaufenden Hühner und den Ruck, legte. Monate später wagten wir den nächsten Schritt . Ohne Leine und mit anderen, ruhigeren Rassehühnern. Wir haben ihn einfach mit in den Auslauf genommen. Ich hätte zwar nie geglaubt, dass er jemals mit Hühnern auskommen wird, aber wir haben es einfach drauf ankommen lassen. Man muss nur auf den Sprung sein , um gegebenen Falls, durch scharfes Zurufen, eingreifen zu können. Was die Gefährlichkeit betrifft, Ok, ein Yorkie ist kein Schäferhund, aber ich denke dass müsste auch bei Grossen funktionieren und erst recht wenn sie noch Jung und Unvorbelastet sind.

Mit unseren neuen Welpen, Rocky, halten wir es jetzt auch so. Wir nehmen ihn mit in den Auslauf , nach dem sie sich jetzt lange genug durch den Zaun gesehen haben. Das klappte auf Anhieb eigentlich wunderbar. Die Hühner dürfen nur nicht in die Flucht geraten, dann ist es bei Rocky so als wenn bei ihm ein Schalter umgelegt wird. Die Hühner und er sind dann kaum noch zu bremsen :biggrin: . Wir werden auf jeden Fall so weiter machen , bis sich sein Interesse am Hühnerjagen legt.

Oggy
21.02.2008, 06:56
Moin,

schön das ich den Thread gefunden habe, ich kenne Clarissa nämlich. Mein bester Freund hat bei ihr eine Ausbildung zum Hundetrainer gemacht. Seit dem wir die Regeln von Animal Learn anwenden, ist unser Hund wie ausgewechselt. Und der war ein echtes Problemkind, haben ihn aus dem Tierheim, wo uns keiner was zur Vorgeschichte sagen konnte oder wollte. Ich kann aus eigener Erfahrung Clarissas Program nur empfehlen, die haben auch ne HP.
Das mit den Spritzhalsbändern ist allerdings noch harmlos, wir waren mal bei einer Hundeschule, der wollte unserem Ralf nach 3 Minuten ein Elektroschock-Halsband(ja sowas gibts wirklich) umlegen. :boese :boese :boese :boese :bash :bash
OK meine Reaktion darauf war vieleicht etwas übertrieben, aber so hat der junge Mann wenigstens gelernt was er den Tieren antut. :teuf1 :teuf1

Zum Thema K.... fressen wäre noch zu sagen das es sich hierbei nicht um einen Verhaltensfehler handelt sondern höchstwahrscheinlich um einen Ernährungsmangel, meistens fehlen Mineralstoffe.

lg Thomas

carasophie
21.02.2008, 17:32
Hast Du ihm wirklich das Halsband angelegt und es ausgelöst ;D :P :laugh :o ... jaaaaaaaa, dann lass Clarissa mal einen Gruß ausrichten, ich hab den Text aus "meinem" Hundeforum, wo auch eine Trainierin ist...

Klicka
21.02.2008, 18:36
Also wie schon erwähnt wurde, man muß dem Welpen immer bei allen Dingen, die er macht klar machen, was man will und was nicht. An die Leine würd ich ihn aber im Gehege nicht nehmen, denn dann kann er sich nicht frei bewegen und sein Verhalten zeigen. Er wird ehr im Beuterieb versärkt. Ich schimpfe stark und lang den Welpen auch mal eine, wenn er Hühner jagt. Das muss man gleich und konsequent machen. Von Vorteil sind natürlich Hühner, die gelassen im Wesen sind und nicht zu schreckhaft. Ansonsten übt man am Gatter und schimpft mit dem Hund, sobald er in Lauerstellung geht. Ist mal konsequent am Anfang, dann ist eh er das Hühnerfutter und die Hühneraa interessanter. Großer Schweizer 12 Wochen beim Futterklau erwischt

Klausemann
22.02.2008, 06:19
Original von Klicka
An die Leine würd ich ihn aber im Gehege nicht nehmen, denn dann kann er sich nicht frei bewegen und sein Verhalten zeigen. Er wird ehr im Beuterieb versärkt.


Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Wir haben jede Gelegeheit genutzt, um unsere alte "Kampfhupe" mit den Hühnern zu konfrontieren. Klar, stand ich nicht Stundenlang mit den Hund an der Leine im Garten. Also wurde er angepflockt . Wenn sich ein Huhn mal in seinen Radius verlief, probierte er es selbstverständlich zu bekommen. Es hat Monate und viel viel Geduld gedauert, den Hund, der bis zu seinem 10ten Lebensjahr nie mit Hühnern zusammen gewesen ist, umzukrempeln.

Der Erfolg gab uns letzten Endes recht. Er hatte mit der Zeit sein Interesse an den Hühnern verloren und lief unangeleint an den Hühnern vorbei , als wenn er selbst ein Huhn wär. Fehlte nur noch , das er anfing zu picken ;)

Mit Gewalt kannst du das aber keinen Hund einhämmern. Es brauch halt alles seine Zeit.

Eggy
29.02.2008, 21:54
Hallo!

Ich habe einen 8 Monate alten Wolfsspitzwelpen der wirklich nur mit den Hühnern spielen will...aber die verstehen das natürlich nicht, deshalb lass ich die auch niemals alleine zusammen laufen auch wenn sich Yuko gut abrufen lässt!

Was ich auch noch sagen wollte das Hunde besser nicht zuviel Hühnerkacke essen sollten da diese die Nieren und die Leber dauerhaft schädigen können!

Yuko hatte auch schon dadurch eine leichte vergiftung....ich sage euch ausgebrochene Hühnerkacke ist 1000mal schlimmer als "normale"!!! :spei

carasophie
29.02.2008, 22:38
Hab aktuell meinen Garten geteilt, weil mein Labbi mir definitiv zuviel Hühnerkacke gefressen hat.... es gab kein Mittel dagegen. Erziehung - hab jetzt seit fünf Monaten versucht, was dagegen zu tun. *seufz*

Klicka
01.03.2008, 09:24
Welpen wollen doch nicht mit Hühner spielen!!! Das ist ein entscheidener Denkfehler!! Welpen und Junghunde üben spielerisch an ihren Jagdtrieb, verfeinern die Reflexe und Motorik . Sie lernen so Beute machen, also Hühner zu töten. Da verstehen Hühner diese Sache schon sehr richtig, wenn sie sich verstecken. Also gibt es vom Hundeführer ein stricktes Verbot schon beim Ansatz zum "spielen". Es sei denn man möchte einen Jagdhund ausbilden. Denn der Chef im Rudel gibt immer das Startsingnal zum Beute machen, also der Mensch beim Hund! So ist das auch im Wolfsrudel. In der Natur bringt das Muttertier dem Nachwuchs "Übungsbeute" zum lernen mit, daran lernen die Jungtiere dann unter Anleitung spielerisch Beute zu schlagen? Und durch vor machen, wie es am besten und richtig funktioniert.

Klicka
01.03.2008, 09:39
Fals jemand da etwas falsch verstanden hat, konsequent sein, heißt nicht den Hund verprügeln. Konsequent heißt, dass man seine Meinung nicht ständig revidiert und nachlässig wird, weil, hat ja keiner gesehen. Der Hund merkt sich solche Schlupflöcher sofort und steigt gern so in seiner Karriereleiter hoch. Man arbeitet sehr mit seiner Stimme. Hohe Stimme -Lob, tiefe Stimme - Tadel. Auch die Körperhaltung zum Hund ist von großen Ausdruck und von entscheidener Bedeutung. Daran ließt der Hund zu über 80 % ab, wie man etwas meint. Worteinhalt ist zweitrangig.
Mit Einer langen, da meine ich einen Klaps als Hinweis in die richtige Richtung, ähnlich, wie eine Mutterhündin ihre Welpen oder auch Hunde untereinander sich erziehen. Das tritt aber nur dann in Frage, wenn der Hund meint uns nicht zu hören zu müssen.

Rookie
18.09.2008, 20:07
Hi!
Das Thema interessiert mich, ich möchte mir nämlich irgendwann auch einen Hund zulegen.
Möchte aber einen Spitz :)

Wie macht sich denn der Hund mit den Hühnern jetzt?
Samojeden und Schäferhunde sollen ja einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb besitzen... :o

gaby
18.09.2008, 20:38
Was für einen Spitz?

Ich wünsche mir schon sehr lange einen weißen deutschen Großspitz, aber leider zieht mein Mann (noch) nicht mit und zum andern werden einfach viel zu wenig angeboten. Und immer soooo weit weg.

gg

maria8401
18.09.2008, 22:38
Also da möcht ich auch mal was zu sagen ! Meine Hündin ist ein Rottweiler/Staffordmix ihr Mutter hatte Hühner zum fressen gern!
So nun zu Angel so heißt meine kleine sie läuft den ganzen Tag mit den Hühnern zusammen auf dem Hof auch mit den kleinen Küken und ich hatte nie Probleme obwohl ich dachte sie würde sich das Verhalten von der Mutter abgucken! sie frißt mit den Hühnern zusammen und mit ihrem lieblingshuhn spielt sie richtig ! Huhn läuft hinter hund hinterher und Angel läuft immer nur so schnell das das Huhn auch hinterher kommt dann wird der Spieß umgedrehtdann läuft das Huhn weg und Hund hinterher! Gestern lief da Huhn nun unter nem Pferdehänger durch das schafft der Hund ja nu nicht was macht das Huhn gehtzurück unter den Hänger zum Hund und setzt sich neben den Hund hin ! Angel kroch dann wieder rückwärts raus und das Huhn und der Hund legten sich dann beide in die Sonne ! Also so kann es auch gehen und die Hühner haben durch den Hund noch nie ne Feder veloren sie beschützt die Hühner eher noch!
Gut zum anfang haben wir immer ein Auge auf den Hund und die Hühner gehabt und wenn sie zu grob mit den Hühnern umging ein Machtwort gesprochen und es wurde immer besser hat natürlich auch gedauert ! Angel ist jetzt auch 1 1/2 Jahre und ich hab echt vertrauen zu ihr im Umgang mit den Hühnern auch wenn der Hahn ihr mal eine gibt !
Besuch von uns meinten das der Hund sich wohl eher als Huhn fühlt so wie er mit ihnen umgeht !
Ich mach mal Bilder schade das man kein Video reistellen kann!

Rookie
18.09.2008, 23:28
Hallo Gabi!
Hey, das nenn ich mal einen Zufall!
Will auch einen weissen Großspitz und mein Mann will auch nicht so recht! :)
(Will allerdings sowieso noch warten, weil mein Sohn noch zu klein ist.)
Ich könnte mich notfalls auch noch für einen Mittelspitz erwärmen...
Die Kleinen, und vor allem die Pomeranians mag ich nicht so sehr :roll:

Dass so wenig Große angeboten werden, liegt daran, dass sie leider so selten geworden sind. :(
Aber es gibt gerade Welpen in der Gegend um Mainz... :roll:
Google mal unter my smiling suncoat... ;)

Eggy
24.09.2008, 21:03
Hallo!

Also mein Yuko lässt die Hühner jetzt größten Teils in Ruhe, nur die hatten eine Zeit lang ein Gehege in einer Ecke im Garten und da scheucht er die immer wieder hin weil er denkt da die in der Ecke bleiben müssen! :P
Aber er tut ihnen dabei nichts, Maul bleibt geschlossen usw. nur manchmal rennt er die über oder kommt mal mit der Pfote dran mehr is da nicht!

Also alles super! ;)

heissnhof
25.09.2008, 11:18
Hallo Ihr,
nachdem unser Husky letzten Monat überfahren wurde, haben wir jetzt eine kleine Mixhündin. Sie ist nun frecher geworden und läuft auch mal einem Huhn hinterher. nachdem wir an Hosenbeinen schon konsequent das AUS üben mußten, klappt es inzwischen so halbwegs auch bei den Hühnern. Versuchen tut sie es meist morgens, wenn ich die Hühner rauslasse und in ihrer wilden Morgenstimmung ist. Meist läuft sie aber schon dran vorbei. ich würden den Weg über ein strenges aus gehen und das an der Schleppleine dann durchsetzen. Wenn es klappt, Leine ab. Folgt sie dann nicht, würde ich mit einer Leine werfen, ein Wasserstrahl kann da auch gute Dienste leisten.

Witzig - ich hatte auch über die Anschaffung eines Spitzes nachgedacht, gerade weil die Rassse zu den bedrohten Haustierrassen gehört und es super Hunde sind. Wir haben uns im Interesse der noch kleineren Kinder, die auch immer mit dem Hund gehen wollten, aber nun für eine kleinere Version entschieden. Naja - vielleicht beim nächsten Hund, wenn es sie dann noch gibt.