Eckard
16.05.2005, 12:19
Moin zusammen,
da in letzter Zeit vermehrt über Füchse geschrieben wurde, fasse ich hier mal ein paar Dinge zusammen, damit man keine Schäden durch Füchse fürchten muß.
Da Füchse häufig in der Dämmerung, also Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, zuschlagen, ist ein fest verriegelter Stall das wichtigste überhaupt, um seine Hühner zu schützen. Nicht nur der Fuchs schlägt in dieser Zeit mit Vorliebe zu.
Wer seinen Hühnerstall über Nacht nicht verriegelt, der ist bei Hühnerverlusten selbst schuld und kann von meiner Seite auch nicht mit Mitleid rechnen. Er handelt grob fahrlässig und darf sich nicht wundern, wenn der Fuchs den Hühnerstall als Chicken-Mc-Drive benutzt.
Wer in seinem Auslaufzaun Löcher hat, der macht es dem Fuchs sehr leicht, er schickt ihm Quasi eine Einladung, die Hühner zu holen. Für einen Fuchs reicht ein Handteller großes Loch in einem Zaun, um dadurch zu schlüpfen. Jedes Loch in einem Zaun, das größer als fünf Zentimeter ist, muss sofort geflickt werden.
Um einen Hühnerauslauf Fuchssicher zu bauen, sollte man den Zaun mindestens1,80 m hoch errichten. Oben sollte nach Außen und Innen im Winkel von 105 Grad vom Zaun aus gesehen der Zaun "Y" - artig auseinandergehen. Dies sieht man oft an Zäunen von JVA´s. Ist der Zaun so konstruiert, dann ist die Motivation des Fuchses äußerst gering, an diesem Hochzuklettern oder drüber zu springen. Ein drüber weg klettern ist ihm dann nicht mehr möglich. Um absolut sicher zu sein, empfiehlt es sich zwei Stromführende Litzen an ein Weidezaungerät an zu schließen.
Von Stacheldraht würde ich Abstand nehmen, da die Verletzungsgefahr für Mensch und Tier zu groß ist. Ich habe schon öfters bei Landwirten Hühner gesehen, die sich im Stacheldraht, auch einlagig angebracht, verfangen haben. Dies geht nie ohne schwere Verletzungen ab.
Füchse können graben. Und das sehr tief. Deswegen sollte der Zaun des Auslaufes auch in den Boden eingegraben werden. 30 Zentimeter sind in den meisten Fällen zu wenig, aber besser als gar nichts. 50 Zentimeter sind schon besser. Mit 80 Zentimeter wird man fast alle Füchse am drunter her buddeln hindern können. 1m ist optimal. Ich habe noch keinen Fuchs erlebt, der sich die Mühe gemacht hat, sich unter einem 1 m tief eingegrabenen Zaun durch zu graben. Grundsätzlich gilt, je tiefer, desto sicherer.
Der Zaun an sich:
Maschendrahtzaun eignet sich zur Fuchsabwehr besser, als Schafsdraht. Letzterer ist völlig ungeeignet. Aber optimal ist Maschendrahtzaun noch lange nicht, denn ein Fuchs ist durchaus in der Lage, an diesem hoch zu klettern. Wenn man Maschendrahtzaun verwendet, so sollte man ihn von Außen oder Innen mit einen feinen Sechseckgeflecht verkleiden. Dies muss nicht über die gesamte Höhe des Maschendrahtes sein. Die obersten 50 Zentimeter reichen aus, da der Fuchs in diesem feinen Sechseckgeflecht keinen Halt findet und daher „abstürzt“. Das Sechseckgeflecht sollte eine maximale Maschenweite von einem Zentimeter haben, damit der Fuchs mit seinen Pfoten oder Krallen nicht hinein fassen kann. Für die Stärke des Geflechtes gilt: je stärker, desto haltbarer.
Optimal ist ein Zaun, der nur senkrecht verlaufende Stäbe oder Draht besitzt. Hier findet ein Fuchs keinen Halt und kann daher auch nicht hochklettern. Ein überspringen des Zaunes ist für den Fuchs jedoch noch immer möglich, deswegen die schon oben beschriebenen Sicherheitvorkehrungen nicht vergessen.
Auch hier ist der Einsatz eines Weidezaungerätes von Vorteil. Einige Litzen im Abstand von 20 Zentimeter parallel zum Boden verstärken die Fuchsabwehr äußerst effektiv. Die Litzen sollen natürlich außerhalb des Auslaufes montiert werden. Innen haben sie keinen Erfolg, außer, das die Hühner daran kommen können, oder, wenn der Fuchs in den Auslauf eingebrochen ist, nicht mehr hinauskommt. Dies kann einem auch als Fuchsfalle ausgelegt werden und man kommt mit dem Gesetz in Konflikt.
Hunde- bzw. Menschenfäkalien haben, wenn überhaupt, nur kurzfristigen Erfolg. Das heißt, für wenige Tage, ist aber sehr vom Wetter abhängig. Um den Auslauf herum zu pinkeln, oder Kot auszulegen, macht dauerhaft keinen Sinn. Von der eigenen Geruchsbelästigung und der Hygiene mal ganz abgesehen, kann sogar bei kurzfristig eintretendem Regen auch von gar keinen Erfolg ausgegangen werden. Dies schreckt nicht wirklich Füchse ab.
Gleiches gilt für Kleidung, die um den Auslauf herum verteilt wird. Einen sehr kurzfristigen Effekt kann man erreichen, wenn man die Kleidung über den Boden schleifen lässt und den Auslauf damit abschreitet. Der Erfolg ist auch hier sehr Wetterabhängig. Bei gutem Wetter kann man von maximal 3 Tagen ausgehen.
Als effektiver hat sich gezeigt, die Umgebung um den Auslauf herum ständig zu verändern. Täglich sollten Äste, Eimer, oder sonstige Gegenstände verstellt werden, so dass es immer optisch anders um den Auslauf herum aussieht. Dabei beachten, das man dem Fuchs keine Kletterhilfe baut. Das ist natürlich mit einem gewissen täglichen Arbeitsaufwand verbunden, der entfällt, wenn der Zaun wie oben beschrieben eingerichtet ist.
Einen Versuch zu Unternehmen, den Fuchs aus seinem Revier zu vertreiben, ist nicht Sinnvoll. Ein leeres Revier wird schnell von einem anderen Fuchs besetzt und alles geht wieder von vorne los. Da Hobbyhühnerhalter im allgemeinen auch Tierfreunde sind, kommt ein solcher Versuch auch nicht in Frage.
Füchse zu fangen, was ohne ausdrückliche, schriftliche Erlaubnis nicht erlaubt ist, macht aus den gleichen oben genannten Gründen keinen Sinn. Füchse mit Fallen zu fangen ist nicht einfach und mit einigem Aufwand verbunden, wenn man nicht genau weiss, wie man es anstellen muss. Und es wird nicht lange Dauern, und der nächste Fuchs ist im Revier und alles geht von vorne los. Von den rechtlichen Konsequenzen, wenn man erwischt wird, mal ganz abgesehen.
Füchse versuchen immer so leicht und mit so wenig Energieaufwand wie möglich an Futter zu gelangen. Deshalb bevorzugen sie die Biomülltonne vor einem gesicherten Auslauf. Sie bevorzugen das freie Rebhuhn auf dem Feld, dem Huhn in einem dichten, befriedetem Auslauf. Sie fangen lieber eine Ratte, als an einem gesicherten Zaun zu graben oder zu klettern.
Viele Grüße
Eckard
da in letzter Zeit vermehrt über Füchse geschrieben wurde, fasse ich hier mal ein paar Dinge zusammen, damit man keine Schäden durch Füchse fürchten muß.
Da Füchse häufig in der Dämmerung, also Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, zuschlagen, ist ein fest verriegelter Stall das wichtigste überhaupt, um seine Hühner zu schützen. Nicht nur der Fuchs schlägt in dieser Zeit mit Vorliebe zu.
Wer seinen Hühnerstall über Nacht nicht verriegelt, der ist bei Hühnerverlusten selbst schuld und kann von meiner Seite auch nicht mit Mitleid rechnen. Er handelt grob fahrlässig und darf sich nicht wundern, wenn der Fuchs den Hühnerstall als Chicken-Mc-Drive benutzt.
Wer in seinem Auslaufzaun Löcher hat, der macht es dem Fuchs sehr leicht, er schickt ihm Quasi eine Einladung, die Hühner zu holen. Für einen Fuchs reicht ein Handteller großes Loch in einem Zaun, um dadurch zu schlüpfen. Jedes Loch in einem Zaun, das größer als fünf Zentimeter ist, muss sofort geflickt werden.
Um einen Hühnerauslauf Fuchssicher zu bauen, sollte man den Zaun mindestens1,80 m hoch errichten. Oben sollte nach Außen und Innen im Winkel von 105 Grad vom Zaun aus gesehen der Zaun "Y" - artig auseinandergehen. Dies sieht man oft an Zäunen von JVA´s. Ist der Zaun so konstruiert, dann ist die Motivation des Fuchses äußerst gering, an diesem Hochzuklettern oder drüber zu springen. Ein drüber weg klettern ist ihm dann nicht mehr möglich. Um absolut sicher zu sein, empfiehlt es sich zwei Stromführende Litzen an ein Weidezaungerät an zu schließen.
Von Stacheldraht würde ich Abstand nehmen, da die Verletzungsgefahr für Mensch und Tier zu groß ist. Ich habe schon öfters bei Landwirten Hühner gesehen, die sich im Stacheldraht, auch einlagig angebracht, verfangen haben. Dies geht nie ohne schwere Verletzungen ab.
Füchse können graben. Und das sehr tief. Deswegen sollte der Zaun des Auslaufes auch in den Boden eingegraben werden. 30 Zentimeter sind in den meisten Fällen zu wenig, aber besser als gar nichts. 50 Zentimeter sind schon besser. Mit 80 Zentimeter wird man fast alle Füchse am drunter her buddeln hindern können. 1m ist optimal. Ich habe noch keinen Fuchs erlebt, der sich die Mühe gemacht hat, sich unter einem 1 m tief eingegrabenen Zaun durch zu graben. Grundsätzlich gilt, je tiefer, desto sicherer.
Der Zaun an sich:
Maschendrahtzaun eignet sich zur Fuchsabwehr besser, als Schafsdraht. Letzterer ist völlig ungeeignet. Aber optimal ist Maschendrahtzaun noch lange nicht, denn ein Fuchs ist durchaus in der Lage, an diesem hoch zu klettern. Wenn man Maschendrahtzaun verwendet, so sollte man ihn von Außen oder Innen mit einen feinen Sechseckgeflecht verkleiden. Dies muss nicht über die gesamte Höhe des Maschendrahtes sein. Die obersten 50 Zentimeter reichen aus, da der Fuchs in diesem feinen Sechseckgeflecht keinen Halt findet und daher „abstürzt“. Das Sechseckgeflecht sollte eine maximale Maschenweite von einem Zentimeter haben, damit der Fuchs mit seinen Pfoten oder Krallen nicht hinein fassen kann. Für die Stärke des Geflechtes gilt: je stärker, desto haltbarer.
Optimal ist ein Zaun, der nur senkrecht verlaufende Stäbe oder Draht besitzt. Hier findet ein Fuchs keinen Halt und kann daher auch nicht hochklettern. Ein überspringen des Zaunes ist für den Fuchs jedoch noch immer möglich, deswegen die schon oben beschriebenen Sicherheitvorkehrungen nicht vergessen.
Auch hier ist der Einsatz eines Weidezaungerätes von Vorteil. Einige Litzen im Abstand von 20 Zentimeter parallel zum Boden verstärken die Fuchsabwehr äußerst effektiv. Die Litzen sollen natürlich außerhalb des Auslaufes montiert werden. Innen haben sie keinen Erfolg, außer, das die Hühner daran kommen können, oder, wenn der Fuchs in den Auslauf eingebrochen ist, nicht mehr hinauskommt. Dies kann einem auch als Fuchsfalle ausgelegt werden und man kommt mit dem Gesetz in Konflikt.
Hunde- bzw. Menschenfäkalien haben, wenn überhaupt, nur kurzfristigen Erfolg. Das heißt, für wenige Tage, ist aber sehr vom Wetter abhängig. Um den Auslauf herum zu pinkeln, oder Kot auszulegen, macht dauerhaft keinen Sinn. Von der eigenen Geruchsbelästigung und der Hygiene mal ganz abgesehen, kann sogar bei kurzfristig eintretendem Regen auch von gar keinen Erfolg ausgegangen werden. Dies schreckt nicht wirklich Füchse ab.
Gleiches gilt für Kleidung, die um den Auslauf herum verteilt wird. Einen sehr kurzfristigen Effekt kann man erreichen, wenn man die Kleidung über den Boden schleifen lässt und den Auslauf damit abschreitet. Der Erfolg ist auch hier sehr Wetterabhängig. Bei gutem Wetter kann man von maximal 3 Tagen ausgehen.
Als effektiver hat sich gezeigt, die Umgebung um den Auslauf herum ständig zu verändern. Täglich sollten Äste, Eimer, oder sonstige Gegenstände verstellt werden, so dass es immer optisch anders um den Auslauf herum aussieht. Dabei beachten, das man dem Fuchs keine Kletterhilfe baut. Das ist natürlich mit einem gewissen täglichen Arbeitsaufwand verbunden, der entfällt, wenn der Zaun wie oben beschrieben eingerichtet ist.
Einen Versuch zu Unternehmen, den Fuchs aus seinem Revier zu vertreiben, ist nicht Sinnvoll. Ein leeres Revier wird schnell von einem anderen Fuchs besetzt und alles geht wieder von vorne los. Da Hobbyhühnerhalter im allgemeinen auch Tierfreunde sind, kommt ein solcher Versuch auch nicht in Frage.
Füchse zu fangen, was ohne ausdrückliche, schriftliche Erlaubnis nicht erlaubt ist, macht aus den gleichen oben genannten Gründen keinen Sinn. Füchse mit Fallen zu fangen ist nicht einfach und mit einigem Aufwand verbunden, wenn man nicht genau weiss, wie man es anstellen muss. Und es wird nicht lange Dauern, und der nächste Fuchs ist im Revier und alles geht von vorne los. Von den rechtlichen Konsequenzen, wenn man erwischt wird, mal ganz abgesehen.
Füchse versuchen immer so leicht und mit so wenig Energieaufwand wie möglich an Futter zu gelangen. Deshalb bevorzugen sie die Biomülltonne vor einem gesicherten Auslauf. Sie bevorzugen das freie Rebhuhn auf dem Feld, dem Huhn in einem dichten, befriedetem Auslauf. Sie fangen lieber eine Ratte, als an einem gesicherten Zaun zu graben oder zu klettern.
Viele Grüße
Eckard