PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Gärtner ist immer der Mörder....



Toffee
14.05.2005, 14:54
Hallo Leute ! :)

Da in Sachen Luftangriffe immer mal wieder die Falschen verdächtigt werden und auch sonst oft die Frage auftaucht "Wer war das?" hier ein paar Infos zum Thema (1000 Dank an Arne !!):

Immer wieder lese ich hier im Forum, daß "...der Bussard..., ...die Gabelweihe (gemeint ist der rote oder schwarze Milan!)..." bei irgendwem Geflügel geschlagen hätte.
Das ist -so es sich nicht um schon tote Tiere handelt- zu viel "Ehre" für Bussard oder Milan.
Bussarde und Milane sind NICHT in der Lage, größere Tiere als max. Amselgröße zu schlagen. Bussarde oder Milane, die man an Straßenrändern an totgefahrenen Tieren sieht, übernehmen nur "Totengräberarbeiten" wie z.B. Geier; d.h.: sie fressen ein gefundenes Tier.
Tote Hühner gehen fast ausschließlich auf das Konto von Habicht oder Marder/Fuchs. Der Unterschied zwischen einem Habichtsangriff und einem Pelzträger ist hauptsächlich der, daß der Habicht einen -oder mehrere- Haufen an Federn ausrupft und man dann noch einen Teil des Tieres findet (je nach Größe des Tieres bzw. dem Hunger vom Habicht mehr oder weniger viel Reste!).
Wenn ein Fuchs zuschlägt, findet man NUR Federn und keine Kadaverreste.
Der Marder beißt ALLES tot, was sich bewegt.
Den Unterschied der einzelnen Greifvogel(silhouetten), die bei uns vorkommen -Wespenbussard und Rauhfußbussard sind in Deutschland extrem selten!- sind aus dem Bild sehr gut ersichtlich. Man beachte, daß die Milane sich in rote und schwarze Spezies teilen, was man sehr gut an der unterschiedlich tiefen Schwanzgabelung erkennen kann.
Milane und Bussarde sieht man oft frei auf einem Zaunpfahl sitzen, Habichte und Sperber nur durch Zufall in hohen Bäumen, meist nahe am Stamm (beide sind sehr "heimliche Gesellen" und auch im Flug sieht man sie nur selten, weil beide Überrumpelungsjäger sind, die aber auch sehr viel größere Beute angehen!); der Unterschied zwischen Habicht und Sperber ist Augenscheinlich NUR die Größe: das Sperberweibchen ist gerade mal so groß wie eine Ringeltaube, das kleinere Sperbermännchen wie eine Turteltaube (bei Greifvögeln sind die Weibchen immer größer als die Männchen).....
Weil sich Habichte so selten sehen lassen, haben wir -Hühnerzüchter und Jagdpächter- ja das Problem, daß irgendwelche klugen Leute auf Regierungssitzbänken die Habichte unter Dauerschutz gestellt hatten: es gab und gibt bis heute nur Schätzungen über den genauen Bestand von Habichten in Deutschland.
Ach ja, bevor ich es vergesse: Falken schlagen -außer dem nordischen Gerfalken!- nur fliegende Beute. Also Hühner sind vor Wanderfalken -und nur die sind groß genug, größere Vögel zu greifen!- sicher; Gerfalken kommen in Deutschland nur in Zoo's vor!
Am einfachsten kann man übrigens merken, wie "gefährlich" die armen Bussarde für Hühner sind, wenn man beobachtet, daß Bussarde stundenlang über dem Auslauf ihre Kreise ziehen können, ohne daß die Hühner ihnen nur einen Blick widmen würden; andererseits sind Hühner bei Habichtsangriffen hellauf in Alarmstimmung, spektakeln, drücken sich in die Auslaufecken oder unter Sträucher oder ins hohe Gras.
Einfach dem Instinkt der Hühner vertrauen! Die wissen schon, ob Bussarde ihnen was tun wollen oder könnten!


Und vielleicht schaut Ihr auch mal hier rein:
Greifvogelfotos (http://www.fotonatur.de/greifvoegeleulen/greifvoegeleulen.php)