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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bommeln und Schwanzlosigkeit



Drachenreiter
26.12.2007, 22:25
Hallo mal ne Frage zu den Araucanern,

das es da das Problem mit den Bommeln - Letalfaktor - gibt habe ich ja verstanden und in etlichen Beiträgen schon gelesen.

Nun habe ich aber auch gelesen das die Schwanzlosigkeit ein Problem darstellen soll?!?!?!?

"Bei der Verlustmutation Kaulschwänzigkeit fehlen neben dem Schwanzgefieder und der Bürzeldrüse auch Teile des Synsacrums sowie die freien Schwanzwirbel und das Pygostyl.

Vorkommen: u.a. Araucana und ¬Zwerg-Araucana

Genetik: Autosomal dominant mit unvollständiger Expressivität

Symptomatik: Das Fehlen des Schwanzgefieders sowie caudaler Wirbelsäulenabschnitte bedingt bei schwanzlosen Hühnern Kopulationsschwierigkeiten, da für den Tretakt wichtige Gleichgewichtsstabilisatoren fehlen (REGENSTEIN, 1979; SOMES, 1990) Völlige Schwanzlosigkeit, die "Kaulschwänzigkeit" oder auch nur mangelhafte Ausbildung der Schwanzregion sowie Verlust bzw. Missbildung der Bürzeldrüse können eine Reihe ungünstiger Begleiterscheinungen verursachen, die sich in der Lebensfähigkeit und in der Fruchtbarkeit nach GLEICHAUF (1972) "unangenehm" auswirken. Neben einem erhöhten Anteil von Embryonen, die am Ende der Brutzeit (17 - 21. Bebrütungstag) abstarben, war im Untersuchungsverlauf auch die Jungtiersterblichkeit innerhalb der ersten beiden Lebensmonate mit 12,1 % fast doppelt so hoch wie bei gleichaltrigen normalschwänzigen Kontroll¬tieren (DUNN u LANDAUER. 1934) Die Autoren führen die erhöhte Mortalität bei schwanzlo¬sen Küken hauptsächlich auf eine aufgrund der fehlenden Bürzeldruse mangelhafte Wetterfestigkeit zurück. Züchter der oben genannten Rassen weisen des Weiteren daraufhin, dass schwanzlose Hühnerküken oft Probleme beim Kotabsatz haben, da in den Dunen des Aftergefieders festkleben¬der und verhärtender Kot zum völligen Verschluss der Kloakenöffnung führen kann (BAU¬MEISTER, 1985; GRIESHABER, 1992; SCHÖNE, 1992)

Empfehlung: Überwachung der Zuchtpopulation. Wissenschaftliche Überprüfung, inwieweit kausale Zusammenhänge zwischen erblicher Schwanzlosigkeit und/oder fehlender Bürzeldruse und erhöhten Embryo¬nalsterblichkeiten zwischen den 17. und 21" Bebrütungstag, gesteigerten Jungtiermortalitäten so¬wie Minderleistungen bezüglich Selbstaufbau, Selbsterhalt und Fortpflanzung bestehen, gegebenenfalls Zuchtverbot."

Ist das so richtig oder auf dem aktuellen Stand?

Gruß
DR

LarsB
27.12.2007, 11:20
Naja...

Also das eigentiche Problem ist, dass es bei Hennen mit üpigem untergefieder zu befruchtungsproblemen kommt und viele Züchter deshalb wärhend der Zucht das Gefieder ein bischen stutzen..ansonten bereitet die Schwanzlosgkeit keinerlei Probelme..

grünschnabel
28.12.2007, 16:16
Hallo,

davon habe ich aber noch nichts bemerkt, meine Hähne haben null Probleme ihre Hennen zu treten, die Befruchtungsrate ist hoch und eine erhöhte Sterblichkeit, Probleme mit dem Kotabsatz etc habe ich nicht bemerken können. Da ich auch Hühner mit Schwänzen habe und jedes Jahr Küken ziehe, kann ich das gut vergleichen.
Das Letalfaktoren zu Verlusten im Ei führen, gibt es auch bei anderen Hühnerrassen, entscheidend ist weiterhin die Fütterung der Zuchttiere, Mängel können sich gravierend auf die Entwicklung im Ei und in der Aufzucht auswirken.

Bürzeldrüse und Wetterfestigkeit bedingen einander nicht, denn es gibt auch andere Vögeln ohne Bürzeldrüse und sie sind sehr wohl wetterfest.

Wenn sich die Art nicht erhalten könnte, wäre sie ausgestorben, in ihren Herkunftsländern leben sie tatsächlich aber in halbwilden und auch wilden Populationen, züchterisch unbearbeitet und man beachte einmal das dortige Klima.

Einzig bescheiden macht sich der fehlende Schwanz beim Ausnehmen bemerkbar, da man weniger Platz für die Hand hat. ;)

Viele Grüße