SetsukoAi
07.05.2005, 12:15
Hi,
hat jemand von euch schon Erfahrungen mit Hühnerbrillen gemacht?
Wir haben Federpicker bei unseren Hühner und ein Huhn habe ich dabei Erwischt als es unter den Sitzstangen rumlief und hochsprang um den anderen Hühner die Federn am Bauch auszurupfen.
Dieses Huhn habe ich jetzt gefangen, da das Huhn ein ziemlich junges und schönes Huhn ist wollte ich mich nicht dazu hinreisen lassen es zu schlachten und will es zuerst einmal mit den Brillen versuchen.
Gibt es eine Chance das dass etwas hilft? Schreibt mal bitte euere Erfahrungen hier rein.
Jetzt habe ich im Internet eine Ausschnitt gefunden worin folgendes steht:
„Brillen“ für das Hausgeflügel
1. Problem
In der Wirtschafts-, aber auch in der Rassegeflügelhaltung werden zuweilen sogenannte Hühnerbrillen
eingesetzt, um Problemen mit Kannibalismus und Federpicken vorzubeugen. Sie gelangen in der
Wirtschaftsgeflügelhaltung vor allem in Schräggittersystemen und herkömmlichen Bodenhaltungen zum
Einsatz.
2. Erwägungen
Die Brillen werden den Hühnern (und auch den Fasanen) auf die Nase gesetzt und mit der mitgelieferten
Nadel, mit der die Nasenscheidewand quer durch die beiden Nasenlöcher durchbohrt wird, fixiert. Dieses
Anbringen den Brille verursacht den Tieren nach heutiger Auffassung Schmerzen. Auch später, wenn die
Tiere mit der Brille anstossen, diese verschoben oder weggerissen wird, erleiden die Tiere Schmerzen.
Gegen das Anbringen der Hühnerbrillen sprechen verschiedene Gesichtspunkte:
a. Nach Artikel 2 Absatz 3 Tierschutzgesetz (TSchG) darf niemand ungerechtfertigt einem Tier
Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen oder es in Angst versetzen.
Da in tiergerechten Haltungssystemen der Einsatz solcher Brillen nicht erforderlich ist und im übrigen in
der Mehrheit der Geflügelhaltungen auf diese verzichtet wird, kann der Einsatz nicht als notwendig und
damit gerechtfertigt bezeichnet werden.
b. Nach Artikel 1 Absatz 1 Tierschutzverordnung (TSchV) sind Tiere so zu halten, dass ihre
Körperfunktionen und ihr Verhalten nicht gestört werden und ihre Anpassungsfähigkeit nicht überfordert
wird.
Die Brillen schränken das Gesichtsfeld der Tiere drastisch ein, verhindern das räumliche Sehen und
verunmöglichen normales Verhalten beim Erkunden der Umwelt, bei der Futtersuche und beim
Gefiederputzen.
c. Die Schweiz hat 1979 das ,,Europäische Übereinkommen über den Schutz von Tieren in
landwirtschaftlichen Tierhaltungen“ vom März 1976, das im Europarat ausgearbeitet worden war,
ratifiziert. Gestützt auf die darin festgelegten allgemeinen Bestimmungen hat der Ständige
Expertenausschuss des Übereinkommens am 21. November 1986 ,,Empfehlungen für das Halten von
Legehennen der Art Gallus gallus" beschlossen. Artikel 15 dieser Empfehlungen legt folgendes fest:
,,Die Verwendung von Sichtblenden (,,Brillen“) ist nicht gestattet, es sei denn, dass dies vom Tierarzt
empfohlen wird. Sichtblenden mit deren Verwendung das Durchstossen oder eine andere
Verstümmelung der Nasenscheidewand verbunden ist oder die sich verheddern und Verletzungen bei
dem betreffenden Tier hervorrufen können, dürfen keinesfalls gestattet werden."
3. Schlussfolgerung
Weil anscheinend trotz dieser klaren Rechtslage in der Schweiz solche Brillen noch zum Einsatz gelangen
und auch angepriesen werden, weisen wir mit aller Deutlichkeit darauf hin, dass entsprechend den
allgemeinen Bestimmungen der Tierschutzgesetzgebung und den Empfehlungen des Europarats der
Einsatz von Geflügelbrillen als tierschutzwidrige Massnahme am Tier zu bewerten und deshalb
nicht zugelassen ist.
BUNDESAMT FÜR VETERINÄRWESEN
Danke
Gruß
Assassin
hat jemand von euch schon Erfahrungen mit Hühnerbrillen gemacht?
Wir haben Federpicker bei unseren Hühner und ein Huhn habe ich dabei Erwischt als es unter den Sitzstangen rumlief und hochsprang um den anderen Hühner die Federn am Bauch auszurupfen.
Dieses Huhn habe ich jetzt gefangen, da das Huhn ein ziemlich junges und schönes Huhn ist wollte ich mich nicht dazu hinreisen lassen es zu schlachten und will es zuerst einmal mit den Brillen versuchen.
Gibt es eine Chance das dass etwas hilft? Schreibt mal bitte euere Erfahrungen hier rein.
Jetzt habe ich im Internet eine Ausschnitt gefunden worin folgendes steht:
„Brillen“ für das Hausgeflügel
1. Problem
In der Wirtschafts-, aber auch in der Rassegeflügelhaltung werden zuweilen sogenannte Hühnerbrillen
eingesetzt, um Problemen mit Kannibalismus und Federpicken vorzubeugen. Sie gelangen in der
Wirtschaftsgeflügelhaltung vor allem in Schräggittersystemen und herkömmlichen Bodenhaltungen zum
Einsatz.
2. Erwägungen
Die Brillen werden den Hühnern (und auch den Fasanen) auf die Nase gesetzt und mit der mitgelieferten
Nadel, mit der die Nasenscheidewand quer durch die beiden Nasenlöcher durchbohrt wird, fixiert. Dieses
Anbringen den Brille verursacht den Tieren nach heutiger Auffassung Schmerzen. Auch später, wenn die
Tiere mit der Brille anstossen, diese verschoben oder weggerissen wird, erleiden die Tiere Schmerzen.
Gegen das Anbringen der Hühnerbrillen sprechen verschiedene Gesichtspunkte:
a. Nach Artikel 2 Absatz 3 Tierschutzgesetz (TSchG) darf niemand ungerechtfertigt einem Tier
Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen oder es in Angst versetzen.
Da in tiergerechten Haltungssystemen der Einsatz solcher Brillen nicht erforderlich ist und im übrigen in
der Mehrheit der Geflügelhaltungen auf diese verzichtet wird, kann der Einsatz nicht als notwendig und
damit gerechtfertigt bezeichnet werden.
b. Nach Artikel 1 Absatz 1 Tierschutzverordnung (TSchV) sind Tiere so zu halten, dass ihre
Körperfunktionen und ihr Verhalten nicht gestört werden und ihre Anpassungsfähigkeit nicht überfordert
wird.
Die Brillen schränken das Gesichtsfeld der Tiere drastisch ein, verhindern das räumliche Sehen und
verunmöglichen normales Verhalten beim Erkunden der Umwelt, bei der Futtersuche und beim
Gefiederputzen.
c. Die Schweiz hat 1979 das ,,Europäische Übereinkommen über den Schutz von Tieren in
landwirtschaftlichen Tierhaltungen“ vom März 1976, das im Europarat ausgearbeitet worden war,
ratifiziert. Gestützt auf die darin festgelegten allgemeinen Bestimmungen hat der Ständige
Expertenausschuss des Übereinkommens am 21. November 1986 ,,Empfehlungen für das Halten von
Legehennen der Art Gallus gallus" beschlossen. Artikel 15 dieser Empfehlungen legt folgendes fest:
,,Die Verwendung von Sichtblenden (,,Brillen“) ist nicht gestattet, es sei denn, dass dies vom Tierarzt
empfohlen wird. Sichtblenden mit deren Verwendung das Durchstossen oder eine andere
Verstümmelung der Nasenscheidewand verbunden ist oder die sich verheddern und Verletzungen bei
dem betreffenden Tier hervorrufen können, dürfen keinesfalls gestattet werden."
3. Schlussfolgerung
Weil anscheinend trotz dieser klaren Rechtslage in der Schweiz solche Brillen noch zum Einsatz gelangen
und auch angepriesen werden, weisen wir mit aller Deutlichkeit darauf hin, dass entsprechend den
allgemeinen Bestimmungen der Tierschutzgesetzgebung und den Empfehlungen des Europarats der
Einsatz von Geflügelbrillen als tierschutzwidrige Massnahme am Tier zu bewerten und deshalb
nicht zugelassen ist.
BUNDESAMT FÜR VETERINÄRWESEN
Danke
Gruß
Assassin