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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pfarrkirchen



gsgs
12.09.2007, 15:00
neuer Ausbruch in 2 Betrieben
Rottach-Inn und Pfarrkirchen

41000+26000 Enten werden gekeult.

angeblich niedrig-pathogen in beiden Faellen
http://www.ad-hoc-news.de/Marktberichte/de/13233206/Vogelgrippe-in-Niederbayern-entdeckt

beide Betriebe hatten Kontakt zum Betrieb in Wachenroth


Karte:
http://hawkeye00x00.awardspace.com/map/mapit.php?rmapid=gsgseu1.xml

Wontolla
12.09.2007, 16:08
Zum Kuckuck! Und ich wohn hier genau dazwischen.



:P Aber von beiden Gebieten weit genug entfernt. :pfeif

Rumpelstilzchen
12.09.2007, 16:25
Ach, bestimmt waren es die vom infizierten Entenkot auf den Ackerflächen bei Regensburg angesteckten WILDVÖGEL, die sich wieder mal unerlaubten Zutritt zu den Mastanlagen verschafft haben...
Wenn's nicht so tragisch wär, wär's fast zum Lachen. Die Massenbetriebe treiben sich nun alle gegenseitig in den Ruin ?

gsgs
12.09.2007, 16:37
HP-H5N1 mutiert doch nicht zu NP-H5N1, das hab ich noch nie gehoert.

Also kamen die Viren nicht aus Wachenroth.

Alles nur Zufall.
Naja, die haben 3300 Proben untersucht, sonst waer womoeglich nicht
untersucht worden und LP-H5N1 waer unbemerkt geblieben (?)


jetzt les ich nur noch von H5, koennte also auch H5N2 sein,
aber LP-H5N1 war schon 2005 gefunden worden.
Natuerlich wissen die mehr als sie sagen...

gsgs
13.09.2007, 05:27
http://www.pnp.de/lokales/news.php?id=43604

Die Leiterin des Veterinäramtes, Dr. Petra Brandlmeier, 12.Sept.2007:
> Die Regierung von Bayern hat sich zu dem Keulen entschlossen, weil der gefundene
> Erreger H5 schnell zu Mutationen neigt und zum gefährlichen H5N1 werden kann.
> Durch Stress bei den Tieren, wie Wetterwechsel oder Transport, kann er mutieren. «
> ... Seit zwei Wochen wird der Betrieb beobachtet, weil er geschäftliche Beziehungen
> zu einem Betrieb in der Oberpfalz hat.

eine derartige Mutation scheint mir ziemlich unwahrscheinlich, das ist noch nie beobachtet worden
mit H5N1, soweit ich weiss. Das Virus muesste dann ja auch zurueck HP-->LP mutieren koennen.
Groesser scheint mir die Gefahr, dass LP und HP Viren Erbmaterial austauschen bei
Doppelt-Infektionen und dass so ein gefaehrliches Virus entsteht.

Und dass Mutationen durch Stress ausgeloest werden
ist mir auch neu.

Interessant die 2 Wochen. Also wurden auch die Oberpfaelzer
Betriebe in der Schwandorf-Gegend seit 2 Wochen ueberwacht.
Gefunden hat man H5N1 aber erst am 7.9.

Wachenroth:24.8.
Schwandorf:7.9.
Pfarrkirchen:12.9.

Ich vermute, dass die Proben in Pfarrkirchen bereits Ende August
genommen wurden und jetzt erst untersucht wurden
wegen Schwandorf. Dabei hat man dann zufaellig LP-H5N1
gefunden. Wenn die systematisch nach LP-H5N1 suchen
wuerden, wuerden die also vermutlich etliche Quellen
in Deutschland finden.

Eine Infektion mit LP-H5N1 kann eine gewisse Immunitaet
gegen HP-H5N1 bewirken.
Das macht die Enten einerseits widerstandsfaehiger gegen
HP-H5N1, erschwert aber andererseits das Auffinden des Virus.

Ich frage mich, ob man nicht irgendwie rausfinden kann/soll
wie lange die Viren schon in den Betrieben sind.
Ein Vergleich der Gene mehrerer infizierter Tiere koennte
Aufschluesse darueber liefern.

inwieweit das gemacht wird und was das Ergebnis ist,
ist wahrscheinlich wieder geheim...


> Der Besitzer kann nichts dafür und dennoch steht seine ganze Existenz auf dem Spiel.
> Er weiß nicht, welche Kosten für das Keulen auf ihn zukommen.

das ist nicht gut. Der Staat oder die Versicherung sollte sowas bezahlen.
Ansonsten fuehrt das dazu, dass Preobenentnahmen verweigert werden,
Verdachtsfaelle vertuscht werden.

Wontolla
13.09.2007, 06:06
:o Ich stelle mit Erstaunen fest: Auch ein gsgs traut den Fachleuten nicht so recht, hält sich nicht blindlings an seine eigenen Worte.


Original von gsgs
das ist nicht gut. Der Staat oder die Versicherung sollte sowas bezahlen. Ansonsten fuehrt das dazu, dass Preobenentnahmen verweigert werden, Verdachtsfaelle vertuscht werden.
Laien wie mir ist schon längst klar, dass Massentierhaltungen Brutstätten für alle möglichen Keime sind. Nicht umsonst gehören zum Käfighühnerleben mindestens 20 Impfungen.
Wer denkt, dass da nicht vertuscht wird, denkt sehr blauäugig und erkennt Profitgier nicht. Da solche Grossbetriebe bei Keulungen kostendeckend entschädigt werden, ruiniert sie das, allem Anschein nach, nicht. Nur die Kleinhaltungen, deren Stückkosten wesentlich höher sind, werden wegen "Geringfügigkeit" nicht oder weit unter Wert entschädigt und nur sie werden moralisch oder emotional zerstört.

Huhnlos
13.09.2007, 13:26
Aus der Landauer Zeitung:
"Für den betroffenen Entemastbetrieb in Simbach ist die Nachricht eine existentielle Bedrohung.......26.000 Enten müssen gekeult werden....
Die zuständige Amtstierärztin Dr. Petra Brandlmeier betrachtet den Entemastbetrieb als Musterbetrieb, als "vorbildlich und sauber." Den Unternehmer trifft dieser Schlag aus heiterem Himmel. Denn dass das Virus eingeschleppt worden ist, dafür trägt er offenbar keine Verantwortung....

Nach dem Auftreten der Vogelgrippe wurden auch Transportwege und Geschäftsverbindungen zu anderen Betrieben akribisch unter die Lupe genommen........
Und tatsächlich entdeckte man den "niedrig pathogenen" Erreger, der aber einen anderen Stamm hat als in dem Oberpfälzer Betrieb, bei dem in diesen Tagen die größte Massenkeulung in der Geschichte der Bundesrepublik durchgeführt worden war.

Die Spur führt in eine andere Richtung. Der Simbacher Betrieb wird wie ein Mastbetrieb im Nachbarlandkreis Rottal-Inn von einer niedersächsischen Brüterei beliefert. Und offenbar durch diese wurde das Virus eingeschleppt. So ist es also kein Zufall, dass gestern auch in Rottal-Inn ein Vogelgrippe-Fall bekannt geworden ist. Dieser Betrieb wurde ebenfalls mit Küken beliefert. "

Quelle: http://www.idowa.de/landauer-zeitung/nachricht/nachricht/nac/2199773/red/10.html

Wontolla
13.09.2007, 13:34
jammern können die ganz gut, aber eine Existenzbedrohung kann ich davon nicht ableiten.


Passauer Neue Presse (http://www.pnp.de/nachrichten/artikel.php?cid=29-17273290&Ressort=bay&Ausgabe=&RessLang=bay&BNR=0)
Im Landratsamt Dingolfing sprach man gestern jedoch von einem „emotionalen Drama“ für die Landwirte.
Die Kosten für Tötung und Beseitigung der Enten trägt nach Auskunft des Verbraucherschutzministeriums die Staatskasse. Auch erhalten die Betriebe eine Entschädigung für den verlorenen Tierbestand. Ob Geschäftsausfall und andere Folgekosten erstattet werden, konnte die Ministeriumssprecherin nicht sagen.


Mittelbayerische (http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=1445&pk=131348&i=1&p=2)
Die rund 28000 Mastenten mit einem Gewicht bis zu drei Kilo Lebendgewicht stellen einen Wert von rund 400000 Euro dar; dieser Schaden werde von der Tierseuchenkasse ersetzt.

odranoeL
13.09.2007, 13:44
Ist doch der Schaden für die ausgeglichen -
wie steht es mit kleinen privaten Haltern?????

gsgs
13.09.2007, 14:09
(noch Landauer Zeitung, Link s.o.)
Nach dem Auftreten der Vogelgrippe wurden auch Transportwege und Geschäftsverbindungen zu anderen Betrieben akribisch unter die Lupe genommen. Der Simbacher Betrieb stand seit 14 Tagen unter Beobachtung. Rund 600 Untersuchtungsproben hatte man genommen. Und tatsächlich entdeckte man den "niedrig pathogenen" Erreger, der aber einen anderen Stamm hat als in dem Oberpfälzer Betrieb, bei dem in diesen Tagen die größte Massenkeulung in der Geschichte der Bundesrepublik durchgeführt worden war.

Auch welches Desinfektionsmittel eingesetzt werden kann, mussten die Experten erst ermitteln.

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600 Proben in dem einen Betrieb ? Vorher war von 3300 in
20 Betrieben die Rede.
Das geeignete Desinfektionsmittel waer leichter zu ermitteln,
wenn die Betriebe das veroeffentlichen wuerden. So waere
von Interesse, fuer was sich Simbach jetzt entschieden hat.

In der Tschechei war von Chloramid-T die Rede,
in Wachenroth von Ameisensaeure.

gaby
13.09.2007, 15:58
aus einer Brüterei in NDS? Da bin ja mal wieder phw-Gruppe. Da kriegen alle ihre Küken her: http://www.phw-gruppe.de/seiten/tochter_brueterei.html
Kann da der Erreger liegen? Auch versch. Stämme?

gg

Huhnlos
13.09.2007, 16:21
In Niedersachsen wurde ja angeblich nichts gefunden (Meldung ist aber von August):

"Die Untersuchungen des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg hätten zweifelsfrei ergeben, dass die aus Niedersachsen nach Bayern gelieferten Küken nicht mit dem Virus infiziert gewesen seien, teilte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Hannover am Sonnabend mit. "Für Niedersachsen können wir Entwarnung geben. Die Ursache liegt vermutlich in Bayern." Den Angaben zufolge hatten Veterinäre eine Brüterei und drei weitere Betriebe in Niedersachsen untersucht, dabei aber keine Auffälligkeiten entdeckt."

Hier nachzulesen:
http://www1.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/untersuchungenniedersachsen2.html

Wie lang dauert es denn von Ansteckung bis Nachweis/Erkrankung? @gsgs

odranoeL
13.09.2007, 17:22
Soviel ich informiert bin,
dauert eine Ansteckung bis zur Infektion sprich Ausbruch ca. 6 Wochen,
kann es aber nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, da nur vom TA gesagt bekommen.

gaby
13.09.2007, 18:33
Wisst ihr was mir wirklich Sodbrennen macht? Ich sag es jetzt einfach mal ganz wie ich es denke. Die phw gruppe hat überall ihre Finger drin. Transport in eig. Fahrzeugen, Brütereien, Mästereien, Züchtereien (Lohmann), dazu noch eig. Futter und Zusatzmittel.
Prompt wird der Virus im Stroh vermutet. Das ist das einzige aus Fremdproduktion.
Es macht mich wütend das ich so mißtrauisch bin, aber noch wütender macht es mich das es möglich wäre.

gg

acer
13.09.2007, 18:58
Du wirst wohl leider Recht haben.

Sarcelle
13.09.2007, 21:48
Der einzige, in letzter Zeit veröffentlichte H5 LPAI, ist:
Influenza A virus (A/mallard/Bavaria/1/2005(H5N2))

Pathogenitätscharakteristikum:
tglrnvpqretr*glf


eine derartige Mutation scheint mir ziemlich unwahrscheinlich, das ist noch nie beobachtet wordenTheoretisch möglich, praktisch aber ebenso wertlos wie die Stroh übertragungshypothese.


Durch Stress bei den Tieren, wie Wetterwechsel oder Transport, kann er mutieren.
Frau Dr vet Brandlmeier, wo haben Sie denn diesen Nonsense aufgegabelt?

Offenbar sind da nicht alle nüchtern gewesen. ???

Sarcelle
13.09.2007, 21:51
Wusste gar gar nicht, dass Vets in den Vet ämtern nicht den geringsten Schimmer von Virologie haben.

Wäre an sich kein Problem, wenn solche Leute dann auch konsequent die Öffentlichlkeit nicht zum Narren halten würden.

Der Pfarrkirchen strain hat mit den anderen nichts zu tun

Crissi
13.09.2007, 22:02
Na ja, jetzt soll es der Schlamm gewesen sein :D

http://www.trp1.de/t3/index.php?id=37&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=6816&tx_ttnews%5BbackPid%5D=29

odranoeL
14.09.2007, 06:59
hat sich ja erledigt
schau:

"Nach Hochwassermaßnahmen an der Rott ist Schlamm abgeschöpft worden, der in einer nahen Kiesgrube gelagert wird. Das Material soll mit infiziertem Entenkot verseucht sein.

Beides trifft, nach eingehenden Untersuchungen der Behörden, nicht zu. "