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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Futterzusatz gegen Kokzidien



Michaela
02.05.2005, 22:07
Moin moin, :)

mir hat ein TA erzählt, dass ich zur Vorbeugung gegen Kokzidien ein Futter nehmen kann, das einen Zusatz gegen diese Erkrankung enthält.

Was haltet ihr davon? ???

Im Forum habe ich bereits den Tip erhalten, Oreganum frisch oder in Form von Tee als Vorbeugung zu geben.

Liebe Grüße

Michaela

bettelhuhn
02.05.2005, 22:45
Ob der Einsatz dieses Mittels überhaupt sinnvoll ist, hängt von einigen Faktoren ab.

Sind es Küken?

Hybriden?

Paracox geimpftes Rassegeflügel?

Ältere Tiere?

Hast Du Probleme mit Kokzidien akut?

Antwort wäre leichter, wenn Du Stellung nimmst.

Thomas

Michaela
03.05.2005, 09:43
´tschuldigung, :roll

habe gar nicht daran gedacht Einzelheiten zu berichten.

Also es handelt sich um 5 Junghennen:

1 Augsburger / legt schon Eier
1 Sussex / legt auch schon
1 Marans / legt noch nicht
1 Italiener / legt noch nicht
und 1 Huhn dessen Rasse ich nicht weiß / legt ebenfalls noch nicht.

Die Hühner habe ich erst seit kurzem, hatte aber schon mal Hühner in dem Stall und die hatten Kokzidien. Deshalb würde ich gerne etwas vorbeugend machen.

Liebe Grüße

Michaela

niquisa
03.05.2005, 10:27
Hallo,

was meint denn der TA für einen Zusatz? Wenn es sich um Antibiotika handelt würde ich es nicht vorbeugend und dauernd anwenden.

Vorbeugend würde ich hygienische MAßnahmen ergreifen, und das Immunsystem der Tiere stärken mit gutem abwechslungsreichen Futter.

PeterW
03.05.2005, 10:57
Hallo Michaela,

es gibt Futtermittelhersteller, die Coccidiostatika direkt als Prophylaktikum ins Futter mit rein mischen; dies muß auf der Packung extra angegeben sein.
Ab 2006 (?) ist dies verboten und nur noch "Naturmittel" wie Probiotika und Kräuterzusätze sind erlaubt.
Ich persönlich halte von Medis im Futter nichts, wenn, dann bitte gezielte kontrollierte Gabe.
mfg Peter

Sinner
03.05.2005, 15:32
moin,

wäre eine kokzidiose impfung nicht sinnvoller als irgendwas übers futter zu verabreichen?

gruß
jens

Klausemann
03.05.2005, 21:37
Moin Jens,
"Impfen und Sinnvoll" , das wäre fast schon ein neuen Thread wert.

Ich würde in erster Linie auf Vorbeugung und naturellen Mittelchen setzen. Tipps und Ratschläge bekommst du hier an Mass 8)

Gruss Klaus :)

Gert
03.05.2005, 22:07
Zusatz Diclazuril
Enthalten im HEMO Kückenstarter.
Alleinfutter für Hühnerkücken in den 1. Lebenswochen.
Darf bei Masthühnern bis zum Alter von 12 Wochen gefüttert werden und ist 5 Tage vorm schlachten abzusetzen.
Davon habe ich den Restposten von 4 Sack sehr günstig bekommen.
(Firma ist pleite) Das Futter ist geschrotet und wird von den Kücken super angenommen. Mein normaler Lieferand hat nur Pellets ohne Zusatz und zufällig mal zu. Bisher keine Ausfälle bei den 4 Generationen Kücken. Wenns alle ist, bekommen sie wieder normales ohne Kokodings drin. So, da das vor dem schlachten abzusetzen ist, denke ich es wird im Ei sein. Legehühner sind nicht erwähnt und ich denke damit nicht zulässig.

Gert
03.05.2005, 22:09
Original von Klausemann
Moin Jens,
"Impfen und Sinnvoll" , das wäre fast schon ein neuen Thread wert.

Ich würde in erster Linie auf Vorbeugung und naturellen Mittelchen setzen. Tipps und Ratschläge bekommst du hier an Mass 8)

Gruss Klaus :)
Zu Naturmittel:
Nimmst du bei Kopfweh auch Weidenrinde?
Oder 500mg in Form einer Aspirin?

Ist es bei Hühnern nicht besser, wenn es schon sein muss, dann chemisch rein und genau dosiert zu arbeiten, als pie mal daumen?

bettelhuhn
03.05.2005, 23:22
Kokzidien sind sicher immer vorhanden. Die Frage ist was kann man machen:

Bei Küken ist meines Erachtens die Paracoximpfung die beste Lösung, Fütterung mit Antibiotika die schlechtere Lösung. Bei älteren Tieren, so wie Du sie hast, ist eine Fütterung mit Antibiotika generell abzulehnen. Sie sind von Natur aus schon "vorgeimpft". Bei Problemen mit Kokzidien ist die Suche nach Hygieneverbesserungen gefragt.

Wenn nach einer Kotuntersuchung beim TA von gewissen Erregern gesprochen wird, sollte man dies als erstes relativieren. Bei Freilaufhühnern gibt es da immer etwas zu berichten. Mich würde es mehr wundern, wenn nichts gefunden wird. Die Sache insgesamt sollte aber immer ernst genommen werden, um als Ansporn zu dienen, Verbesserungen zu suchen.

Ich würde an Deiner Stelle nur auf besondere Anweisung des TA mit Antibiotika arbeiten, ansonsten Finger weg bei erwachsenen Tieren und geimpften Tieren, wie es meist Hybriden sind. Es kann ihren Impfschutz sogar zerstören.

Gruss Thomas

Sinner
03.05.2005, 23:52
hallo klaus,

einen neuen thread ist das impfen m.e. nicht wert. sicher hast du recht, vorbeugen ist besser als die chemiekeule. aber was ist an einem impfstoff schlecht? er besteht meines wissens nicht aus chemie, sondern im falle vom kokzidien impfstoff aus abgeschwächten, aber noch lebenden impfkokzidien. sie können keine erkrankung mehr auslösen. impfkokzidien kommen auch in der freien natur vor, können sich aber wesentlich schneller und wesentlich geringer als die wilden feldkokzidien. impfkokzidien kommen auch in der freien natur vor, wurden aber für den impfstoff selektiert.

also, warum sollte man nicht impfen? gegen nd wird auch geimpft. schadet es dem huhn? ob diese nicht klar dosiebaren futtermittel gut fürs tier sind, weiß ich nicht.

gruß
jens, der lieber impft als mit nem oregano strauß durch die ställe zulaufen

MonaLisa
04.05.2005, 10:59
Kokzidien sind als Zufallsbefund auch bei meinen Tieren mal aufgetreten. Verluste hatte ich (auf-Holz-klopf) bisher nicht deswegen. Allerdings ziehe ich die Küken bisher auch immer getrennt von den anderen auf, in einem Gehege, das vorher Hühner-frei war (also jedes Jahr an einer andren Stelle im Garten). Sobald die ca 10 Wochen sind, kommen sie in eine extra Abteil im Gehege (zum Eingewöhnen). Gleichzeitig gibt es frischen Oregano in größeren Mengen als vorher. Bisher gab es dann nur kurz etwas Durchfall und gut war es.
Ich würde sie allerdings nicht im Gehege selbst groß ziehen, da wäre mir das Risiko einfach zu groß. Dann würde ich eine Impfung zumindest in Betracht ziehen, da so ein langjährig mit Hühnern besetztes Gehege für Küken doch eine massive Belastung darstellt.
Im Übrigen laufe ich zur Freude meiner Hühner gern mal mit einem Strauß Oregano durchs Gehege und lasse ihn auf Drängen der Damen auch da. Denn auch Hühnerdamen lieben Blumen.... :blume

Gruss Petra

Arne
04.05.2005, 12:19
Original von MonaLisa... Allerdings ziehe ich die Küken bisher auch immer getrennt von den anderen auf, in einem Gehege, das vorher Hühner-frei war (also jedes Jahr an einer andren Stelle im Garten). Sobald die ca 10 Wochen sind, kommen sie in eine extra Abteil im Gehege (zum Eingewöhnen). Gleichzeitig gibt es frischen Oregano in größeren Mengen als vorher. Bisher gab es dann nur kurz etwas Durchfall und gut war es.
Ich würde sie allerdings nicht im Gehege selbst groß ziehen, da wäre mir das Risiko einfach zu groß. ...

Genau deshalb halten wir die Kücken mindestens 5 Monate von den"Alten" getrennt! Fazit: noch NIE Probleme mit Kokzidienbefall gehabt!!

PeterW
04.05.2005, 14:02
Hallo Hüfos,

keine Kokierkrankung im Stall zu haben heißt lediglich, dass die Tiere stabil genug sind, nicht an diesen Erregern zu erkranken, Denn die hat es in jedem Bestand.
Deshalb ist die Stärkung des Imunsystems sowie direkt die Wirkung von z.B. Oregano meist ausreichend, allerding keine Garantie.
In stark gefährdeten Beständen, besonders mit viel "Fremdzugang" ist daher die Impfung eine durchaus überlegenswerte Sache, da sie nicht mit Medikation gleichzusetzen ist, wie Jens richtig schreibt.
mfg Peter

Anton
04.05.2005, 20:46
Wir impfen seit einiger Zeit unsere Tiere gegen Kokzidiose und haben festgestellt, daß sie wesentlich besser heranwachsen als ungeimpfte Tiere und die Verluste in den ersten Lebensmonaten sind gegen Null geschrumpft!! Problematisch an der Impfung ist, daß der Impfstoff Paracox sehr teuer ist. Lohnend ist nur eine Impfung, zum Beispiel auf Vereinsebene. Ganz wichtig ist, wer von Euch tatsächlich impfen möchte, darf vor- und nach der Impfung, keine mit Kokzidistatika versetzten Futtermittel an die Tiere verfüttern. Die im Impftoff enthaltenen Kokzidien würden hiermit abgetötet.

Gruß Stefan

kraehe
05.05.2005, 01:17
Von den mehreren Kokzidienarten sind für das Huhn 6 als Krankheitserreger bedeutsam und eine Erkrankung muß nicht erfolgen,
wenn die Tiere gesund und vital sind. Im vorigen Jahr hatte ich die Küken wieder von einer Glucke aufziehen lassen und es sind alle 44 St.
groß geworden, obwohl sie sich immer wieder durch den Zaun in das
große Hühnergatter gemogelt haben. Kokzidien kommen fast überall vor, zum Glück nicht in großen Mengen - bei entsprechender Hygiene.
Treten Krankheiten auf, ist eine Sektion unerläßlich. Bei Kokzidiose wird man in den Darmbereichen Veränderungen sehen (blutige Stellen,
Entzündungen usw.)

Gruß Werner :prost

Georg
08.05.2005, 21:53
Hi Michaela !

Als Rassehühner-Halterin würde ich Dir empfehlen entweder die Vereins-Impfung mit zu machen (Nicht überall üblich ! da teuer !) oder eben auf die Haltung zu achten: Nicht zu viele Küken/Hühner auf einen Stall. Auf Hygiene achten ! Also regelmässig ausmisten, ab und zu mal desinfizieren, Tierbeobachtung (kümmert eines der Hühner vor sich hin ?), bei Küken: Verklebte Kloaken ?
Bei den Hühnern: Kotbrett einführen (wenn noch nicht vorhanden) und so oft wie es geht abkratzen (Nachtkot entfernen).

Wenn Infektion der Fall ist: Sofort misten, desinfizieren, erkrankte Tiere raus (schlachten oder in seperaten Stall), diese Tiere übertragen !

Generell: Dauerhaft oder zumindest als Kur (vor allem in der warmen Jahreszeit) Natürliche Hilfsmittel einsetzen: Übers Trinkwasser Essig oder Präparate, die das Wasser pH-sauer machen, Oreganum Präparate, etc.

Ab 2006 sind keine Kokzidiostatika mehr übers Futter erlaubt. Und ALLE Stämme erreicht man über´s Impen sowie so nicht !
Also Vorbeuge !

Übrigens: Kokzidien sind Einzeller, die in jedem Organismus vorkommen (auch bei uns) nur die Menge macht´s !



Gruss Georg