PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Seidenhuhn päppeln



GittiK
24.01.2025, 21:31
Hallöchen,
ich bin neu hier im Forum, bitte entschuldigt falls sich das Thema wiederholt.
Ich bin in den letzten Tagen schon dutzende Beiträge durchgegangen um mir Rat zu holen, habe aber immer noch ein paar Fragen und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Ich habe seit 1 Woche ein krankes Seidenhuhn (Dorothy-1Jahr alt) Symptome wie schon oft ähnlich hier beschrieben, Durchfall, kein Fressen, teilnahmslos rumstehen, keine Bewegung, kein Scharren, Picken, Baden. Symptome hatten sich von Tag zu Tag gesteigert. Letztes Wochenende kam sie dann gar nicht mehr aus dem Stall, sondern dümpelte so vor sich hin.

Am Montag war ich beim Tierarzt, der meinte es könnte alles mögliche sein, er machte mir auch keine große Hoffnung. Sie bekam eine Antibiotika Spritze und ein rot stinkendes Vitaminzeugs in den Schnabel. Weitere 3 Dosen davon bekam ich für die nächsten Tage mit nach Hause. Ab Montag musste ich dann 1x täglich zum Tierarzt fahren, da er ihr eine Woche lang Antibiotika gespritzt hat. Heute bekam sie die letzte Spritze. Eine Kotprobe wurde eingeschickt, jedoch ist noch kein Ergebnis da.

Ich habe sie dann mit in die Wohnung genommen und versucht aufzupäppeln. Futterbrei hergestellt, Körner nochmal extra kleiner gemacht, alles was sie sonst gerne frisst angeboten. Leider nimmt sie kaum was. Tagesform war jeden Tag irgendwie unterschiedlich. Dienstag und Donnerstag war sie erstaunlicherweise gut drauf, da dachte ich es geht bergauf. Ordentlich Brei gefressen, gestanden und geguckt, sich geputzt, Mittwoch eher nur rumgelegen, ihren Brei kaum angerührt, vorm Napf gestanden mit Augen zu, als ob sie döst. Trinken tut sie aber immer mal wieder über den Tag verteilt. Heute hat sie ihren Brei wieder kaum angerührt, dafür aber ein bisschen geraspelte Möhre und Apfel gefressen.
Zudem füttere ich ab heute über eine Spritze Fresubin mit Schmelzflocken und auch Eigelb mit Traubenzucker. (Heute erstmal nur über die 1ml Spritze)
Oft sieht es auch so aus, als ob sie nach Futter pickt und dann plumpst es ihr doch wieder vom oder aus dem Schnabel. Näpfe stehen auch schon erhöht, so dass sie sich auch gar nicht arg bücken müßte.

Am Mittwoch hatte mir der Arzt geraten sie zwangszuernähren, bzw. sie bei der Nahrungsaufnahme zu unterstützen , wenn sie von selbst nicht genug zu sich nimmt. Ich hab dann hier im Forum nach Tipps gesucht mit was man gut Päppeln kann und mir das Fresu in der Apotheke bestellt, sowie Traubenzucker, Babybrei u.s.w besorgt.

Meine Frage: Ich habe 3 verschiedene Spritzengrößen 10ml, 5ml und 1ml
Wieviel muss sie bekommen, dass es anschlägt ? Welche Spritzengröße ? Und in welchem Zeitabstand sollte dann Futter verabreicht werden ?
Neben Fresu und Eigelb, sollte sie auch ihren normalen Futterbrei zusätzlich per Spritze bekommen wenn sie ihn von alleine nicht frisst ?

Sie ist sehr handzahm und lässt sich fast alles gefallen. Auch das abduschen und föhnen nach ihrem bekackern. Daher funktioniert das mit der Spritze ganz gut. Bin mir aber halt unsicher der Menge wegen. Hab auch Angst das sie sich verschluckt.

Das Huhn wog heute morgen noch 681g
Gestartet sind wir bei 750g. (Sie ist ein sehr kleines Seidenhuhn)

Am Montag soll ich mich wieder beim Tierarzt melden.

Ich bin etwas verzweifelt :(

chtjonas
24.01.2025, 21:51
Zuerst mal herzlich willkommen im Forum, auch wenn der Anlass kein erfreulicher ist.
:welcome

Zu Deiner Frage:

Als wir unseren Hahn (3,4 kg) per Sonde füttern mussten, haben wir ihm auf Anraten des TA 2 x 70g breiiger Nahrung verpasst. Nun ist Dein Huhnie gewichtsmäßig ja mal gerade ein Fünftel von ihm.

Aber ich denke, so 20 - 30 g würden schon gut in den Kropf passen.

Wenn Du sie auf dem Schoß hältst, kannst Du ja vielleicht auch fühlen, ob und wie weit der Kropf sich füllt.

Wegen des Verschluckens: Achte auf alle Fälle immer darauf, das Du das Zeugs über der Zunge einfüllst und möglichst weit hinten. Dann kann eigentlich nix passieren.

Vero123
24.01.2025, 22:18
Wenn sie zahm und unaufgeregt ist, würde ich lieber öfter kleinere Mengen verabreichen, 10ml Spritze einmal und dann bisschen warten und nochmal 10ml. Was kommt denn hinten raus, leert sich der Kropf? Fühl vor der Fütterung immer, was noch drin ist und pass die Menge die du gibst darauf an. AB macht den kot dünner, war zumindest bei uns immer so. Wichtig ist, dass sie grundsätzlich verdaut, also bei 10ml sollte der Kropf spätestens nach 2h leer sein, wäre meine Meinung. Macht sie Hunger-Bewegungen mit Kopf und Hals? Also diese Bewegung die dazu dient, den Kropfinhalt direkt weiterzuleiten?
Was ich aber auch feststellen möchte, ein einsames Huhn ist selten glücklich, es leidet und frisst weniger als wenn da noch eine Freundin ist. Vielleicht kannst du ihr Gesellschaft geben mit einem anderen Huhn und musst dann natürlich besser aufpassen was wer frisst und wer was kackt. Das ist natürlich dann viel schwieriger.

GittiK
25.01.2025, 11:36
Also hinten raus kommt ab und zu ein grün/bräunlicher Klecks mit weiß, manchmal auch mit Bröckchen, mal schafft sie es die Kacka rauszupupsen, mal bleibts in den Federn hängen.

Beim Kropfabtasten bin ich mir unsicher, da sie so klein und mickrig ist, habe ich das Gefühl ich taste nur Pelle und Federn.
Heute morgen wog sie nur noch 648g, dafür gab es heute keinen Brei sondern, nachdem sie gestern zugeschlagen hatte, heute wieder geraspelte Möhre, Apfel, Mais und Nudeln, als Topping etwas zerbröselte Mehlwürmer. Da geht sie jetzt den ganzen Vormittag immer mal wieder ran und pickt was aus der Schale.

Zudem bekommt sie Fresu und anderen Brei über Spritze. Kleinere Mengen dafür öfter war auch eher meine Idee.

Wegen der Einsamkeit hab ich auch gegrübelt, hier in der Wohnung hab ich halt immer ein Auge drauf und sehe genau was sie macht und ob sie frisst oder trinkt. Unten im Stall bekomm ich nix mit. Oder meint ihr für das Huhn wäre es besser lieber im Stall zu sitzen ?
Hatte überlegt sie tagsüber mal zu den anderen zu setzen, zu Besuch, insofern sie auch den Eindruck macht, einigermaßen gut drauf zu sein. Leider ist es bei uns hier heut nieselig und feucht, dafür sehr mild.
Ich glaube ein Huhn von draußen mit nach drinnen zu ihr in den Käfig zu setzten, wäre für die 2.Dame etwas stressig ? Auch sind die anderen Hühner vom Wesen etwas wilder, dann vielleicht eher doch umgedreht.

Vero123
25.01.2025, 14:43
Nach dem fressen sollte der Kropf schon spürbar sein. Wenn in der Früh dann nichts mehr zu fühlen ist, ist das gut! Wenn über Nacht dann auch paar Häufchen unter ihr sind, funktioniert die Verdauung zumindest grundsätzlich. Lass beim Futter alles weg was wenig Kalorien hat, wirklich nur Zeug was ordentlich Kohlenhydrate hat, Mais, Sbk, Mehlwürmer, Ei. Dann sollte sie eigentlich nicht mehr abnehmen. Ich würde schätzen so 80gr Futter müssen schon täglich ins Huhn, hab aber bei so kleinen Zwergen keine Erfahrung. Ich denke halt in Gesellschaft frisst sie besser schon alleine wegen Futterneid. Aber da musst du wohl nach Gefühl entscheiden, wie deine Tiere drauf sind… Schwierig was zu raten ob raus setzen oder nicht, wie lang, zu allen oder nur getrennt mit einer……..

GittiK
26.01.2025, 14:33
Vielen Dank für Eure Ratschläge und Hilfe :)
Heute morgen beim Wiegen hat sie ganze 3g zugelegt, dass ist zwar fast nix, aber zumindest keine Gewichtsabnahme.
Sie bekommt momentan alles war ihr geraten habt: das Fresubin mit Schmelzflocken und Eigelb mit pulverisierten Mehlwürmern und Traubenzucker per Spritzen, dazu auch Möhrenbrei mit Sonnenblumenkernpulver+Mehlwurmpulver, als Frischfutter geraspelte Möhre,Apfel,Mais, Sonnenblumenkern+Mehlwurmpulver, an die Mischung geht sie auch immer wieder ran und frisst selbstständig.
Sie frisst aber immer noch keine Körner oder pickt/scharrt nach Futter. Das sie am Wasser war konnte ich jetzt am WE nicht beobachten oder hab es verpasst. Sie tippelt ein bisschen hin und her, putzt sich und kratzt sich, ansonsten döst sie.
Gestern hatte ich sie doch mal kurz mit draußen, da ist sie direkt in die hinterste Ecke unter dem Stall gedackelt und später in den Stall gewackelt und saß dann dort.

Ich würde sie vielleicht noch ein paar Tage unter Beobachtung in der Wohnung päppeln und dann einfach wieder nach draußen in den Stall setzen. Ihr Futter im Stall anpassen, öfter nach ihr schauen und dort dann weiter päppeln, aber ansonsten das Schicksal entscheiden lassen, ob sie sich wieder aufrappelt.
Ich weiß ansonsten nicht wie ich mit ihr weitermachen soll, oder wann man evtl. darüber nachdenken sollte sie zu erlösen ?

chtjonas
26.01.2025, 15:03
...Ich würde sie vielleicht noch ein paar Tage unter Beobachtung in der Wohnung päppeln und dann einfach wieder nach draußen in den Stall setzen. Ihr Futter im Stall anpassen, öfter nach ihr schauen und dort dann weiter päppeln, aber ansonsten das Schicksal entscheiden lassen, ob sie sich wieder aufrappelt....
Das hört sich doch nach einem guten Plan an! :jaaaa:


....oder wann man evtl. darüber nachdenken sollte sie zu erlösen ?
Das ist eine sehr schwierige Frage, die mich ja zur Zeit auch umtreibt.

Für mich selbst habe ich entschieden, dass der Zeitpunkt zum Erlösen dann gekommen ist, wenn ich den Eindruck habe, dass das Tier (nicht nur vorübergehend) leidet - bzw. wenn keine Besserung wahrscheinlich ist.

Außerdem setze ich voraus, dass das Tier lebenserhaltend genug Nahrung selbständig zu sich nimmt. Ein dauerhaftes Päppeln bzw. Zwangsernähren kommt für mich nicht in Frage.
Das Tier sollte auch ein Mindestmaß an "hühnertypischen" Aktivitäten an den Tag legen, an den (Gruppen)geschehnissen um ihn/sie herum teilnehmen und vernünftige Körperpflege betreiben.