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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Volle Anfänger- Angst- Frage



bravest
06.10.2024, 19:30
....ich sehe immer wieder auf YouTube oder lese, dass Hühner auch am hellichten Tag vom Marder oder Wiesel getötet werden.
Wie haltet ihr eure Hühner tagsüber?
Wie hoch ist die Gefahr, dass sie am Tag im Auslauf gerissen werden?
Der Auslauf bei mir ist 30qm mit Netz drüber und Volierendraht oder Holzmauer an den Seiten.
Wie hoch ist das Risiko, dass da was tagsüber passiert?
Wie sind eure Erfahrungen?

Ich bin hin und her gerissen....Mehr Freiheit heißt auch mehr Gefahr?!?
Lasst ihr eure Hühner im Auslauf alleine?

Momentan gehe ich noch auf Nummer sicher und ich sperr sie in die Voliere 15qm tagsüber, wenn ich nicht da bin, aber ich merke schon, dass bei gutem Wetter das für sie schon eng wird. ......
??.????

Rohana
06.10.2024, 19:37
Marder und Wiesel halte ich tagsüber für vernachlässigbar. Wenn's nur das ist - lass sie raus! Viel schlimmer sind Habicht oder Fuchs.

Wilde Hummel
06.10.2024, 19:46
Wie wohnst du denn? Wenn man direkt am Waldrand wohnt, ist die Fuchsgefahr oft größer.
Ich wohne z.B. am Rand einer Siedlung und habe hier noch nie einen Fuchs gesehen oder gehört, dass jemand einen gesehen hätte. Und natürlich lasse ich die Hühner tagsüber in den Auslauf, der allerdings gegen Habichte übernetzt ist, aber das ist dein Auslauf ja auch schon.

chtjonas
06.10.2024, 19:51
Wie wohnst du denn? Wenn man direkt am Waldrand wohnt, ist die Fuchsgefahr oft größer.
Ich wohne z.B. am Rand einer Siedlung und habe hier noch nie einen Fuchs gesehen...
Hmmm... im Innenhof (Fußballfeldgröße) unserer Genossenschaftswohnanlage in Berlin-Spandau (nicht am Waldrand!) tummeln sich nächtens ganze Fuchsfamilien. Die werden auch tagsüber nicht weit weg sein!

Bolli
06.10.2024, 20:00
Ich habe hier Habicht und Fuchs, der Habicht hat vorm Übernetzen zwei Hühner getötet. Seit dem Übernetzen ist nichts mehr passiert, der Zaun ist mittels in die Erde eingelassenen Platten, halben Meter tief, vor Untergraben gesichert. Vorher hatte ich den Fuchs mehrmals auf der Wildkamera, nur zu Nachtzeiten. Ich denke dass er auskundschaften wollte, und sicherlich hätte er es auch später tagsüber versucht. Der Zaun misst 180 bis 200 cm, wo der Fuchs rübergeklettert ist. Wir wohnen direkt am Wald. Im nun gesicherten Auslauf lasse ich die Hühner allein laufen, klar. Die Klappe öffnet sich derzeit um 08:15 Uhr, da bin ich schon in der Firma. Wenn ich dann zuhause bin, lasse ich sie auch im Garten laufen, habe dann aber auch immer die Hunde draußen. Wobei die gegen einen so einen blitzschnellen Jäger, wie dem Habicht, auch nichts ausrichten könnten. Selbst wenn er nicht zum Fressen käme, die Zeit zum Töten hat er allemal.

Leute, welche Hennen von mir genommen haben, berichteten dass der Marder vormittags ihren ganzen Bestand mit 15 Tieren getötet hat. Sie haben daraufhin eine große, sichere Voliere gebaut. Reine Volierenhaltung käme für mich nicht in Frage.

Wilde Hummel
06.10.2024, 20:06
Hmmm... im Innenhof (Fußballfeldgröße) unserer Genossenschaftswohnanlage in Berlin-Spandau (nicht am Waldrand!) tummeln sich nächtens ganze Fuchsfamilien. Die werden auch tagsüber nicht weit weg sein!

Nun ist Berlin auch dafür bekannt, dass es dort mitten in der Innenstadt massiv Füchse gibt. Bei uns in der Siedlung kenne ich noch vier andere Hühnerhalter, und noch keiner hatte ein Problem mit ihnen.
Unser einer Junghahn hat sich konsequent geweigert, im Stall zu schlafen. Erst haben wir ihn wochenlang jeden Abend irgendwo heruntergepflückt und in den Stall getragen, aber schließlich waren wir es müde. Bis er schließlich nach Sibirien ziehen musste, ist ihm nichts passiert. Es scheint also regional sehr unterschiedlich zu sein mit den Füchsen.

Bea65
06.10.2024, 20:33
Wir wohnen im Dorf, in einer Siedlung besteht aus freistehenden Einfamilienhäusern mit Gärten drum rum.
Das Raubwild im Dorf beschränkt sich auf den Sperber. Und für den sind Hühner zu groß.

Mein Hühner haben 2 kl. Ställe und 2 kl. Ausläufe ohne Netz. Die Zäune sind Stabmattenzäune.
Wir hatten von 1989 bis 2006 hier Hühnerhaltung. Und jetzt wieder seit Herbst 2022.

Wir hatten noch nie Verluste durch Raubwild.

Tiroler Hendl
06.10.2024, 21:23
Ich denke auch, dass wird dir so niemand pauschal beantworten können.....

Bei uns, in einer ländlichen Siedlung, gibt's von Fuchs über Marder, Milan und Habicht ziemlich alles in näherer Umgebung.

Meine Hennen haben einen eher verwinkelten und bewachsenen Auslauf. Keine Übernetzung. Zaun Höhe 120cm.

In der direkten Nachbarschaft gibt's einige Hunde, viele Katzen.
Schreckt tagsüber vielleicht auch den ein oder anderen Räuber ab.....

Ich hab noch nie ( in 6 Jahren) einen Greifvogel beobachten können, der es auf meine Hühner abgesehen hätte.
Liegt vielleicht auch an Raben und/ oder Elstern, die in direkter Nachbarschaft leben.

Fuchs läuft im Morgengrauen schon mal durch. Deshalb dürfen die Hühner erst raus wenns hell ist.

Vor Kurzem hat etwas mehrfach versucht, die Voliere zu untergraben. Vergeblich.......

Ich hatte in den letzten 6 Jahren keinen Verlust durch Raubtiere.
Es spielen aber viele Umstände und Gegebenheiten eine Rolle.

bravest
06.10.2024, 22:02
Ich wohne mitten im Dorf.
Füchse gibt es hier nicht.
Der Marder treibt sich nachts hier rum.
Es gibt viele Milane, aber dafür hab ich ja das Netz.
Ich selber hab 2 Hunde. Die sind jedoch meist auch nicht da, wenn ich nicht da bin.

Tiroler Hendl
06.10.2024, 22:11
Wovor genau hast du dann so große Angst/Sorge?

Die Hühner auf 15m2 einzusperren nur weil anderswo mal eins oder auch mehrere am Tag erlegt wird/ wurden......

Bei einer Bekannten wurden vor ein paar Jahren 3 Hennen am Tag gerissen. Fuchs, Hund, was auch immer der Jäger war.
Seither nix mehr.
Ich habe keinen Grund gesehen, wegen ihrem Verlust meine Hühner Haltung zu ändern.

Ich hoffe, mir bleibt diese Erfahrung erspart, aber Gedanken über notwendige Reaktionen/Änderungen mache ich mir, wenn es soweit sein sollte. (klopf auf Holz)

Bea65
06.10.2024, 22:15
Der Marder treibt sich nachts hier rum.



Dann sieh zu, das du eine mardersichere Hühnerklappe am Stall hast.

bravest
06.10.2024, 22:25
Nachts ist der Stall sicher.
Automatische Hühnerklappe aus Metall schließt um 19 Uhr. Außerdem ist der Stall in der sicheren Voliere. Da kommt so schnell kein Marder rein. Es ist alles eingezäunt mit Draht,oben, unten seitlich, unten.

Bea65
06.10.2024, 23:18
Dann gibt es keinen Grund Angst zu haben!

Gubbelgubbel
07.10.2024, 00:03
Mitten im Dorf heißt nicht dass es keine Füchse gibt :) ich wohne auch mitten im Dorf und wir haben nicht nur einfach Füchse hier hat nebenan eine Fähe einen Bau und zieht da jedes Jahr ihre Jungen groß. Wir haben auch Waschbären und Marder und Mauswiesel und was weiß ich aber tagsüber ist das alles kein problem. milane sind auch kein Ding, die fressen eigentlich nur aas.

Irmgard2018
07.10.2024, 15:42
Der Marder schaut nicht auf die Uhr..... Hier war er auch tagsüber da beim ersten Mal.

Das Problem ist; eine Zeitlang geht es immer gut. Aber irgendwann entdeckt der erste Marder die Hühner und greift zu. Ist halt immer schade, wenn die Leut erst sichern, wenn schon Tiere gestorben sind..... Und deutlich aufwendiger ist das dann auch, weil man dann u.U. Einiges umbauen oder austauschen muß. Aber vt. ist der Mensch so - bis zum ersten Wolfsriß hat sicher auch die ein oder andre Schafherde noch keinen Herdenschutzhund gehabt..... Danach ändert sich das dann, weil die Halter sehen, es ist halt doch notwendig.

Ich finde immer, man muß das Rad nicht neu erfinden, wenn andre Leute die Erfahrung schon gemcht haben, daß die Hühner ungesichert getötet wurden, muß ich doch nicht drauf warten, daß meine auch getötet werden, bevor ich sichere? (ich mein, ich habs auch gemacht und bitter bereut - hat mich nach der ersten Henne (splash) im Folgejahr dann halt 4 Junghennen (der kompette Mädelsnachwuchs meiner eh so seltenen Rasse im letzten Jahr halt!) und eine Althenne gekostet. Weitere Opfer wird es nicht geben, wenn ich es irgendwie verhindern kann - soviel steht fest...)

Hier feiern die Marder Party - lauter Altbauten mit Dachböden, in denen sich seit Jahrhunderten Zeugs stapelt, wo nie einer reingeht, sprich sie auch noch ungestört feiern können. Da braucht man nicht drauf zu hoffen, daß die sich von Fallobst ernähren und die Hühner nur lieb knuddeln.... *gg

Bei mir gibts keinen unbeaufsichtigten Auslauf mehr. Dafür, daß die Marder was zu Fressen haben, züchte ich nicht.

Schwanzfeder
07.10.2024, 16:37
Das finde ich schon massiv, Sylvia und tut mir echt leid. Allerdings - wie sicherst du deine Hühner gegen alles? Ich finde das ja bewundernswert, aber ich muss sagen, dass ich da irgendwann an meine Machbarkeitsgrenzen komme.

Wir haben hier insgesamt 600qm wilden Auslauf und den vor 1 Jahr komplett übernetzt, wegen dem Habicht natürlich. Das ging bei der Größe in die hunderte Euro. Durch Netz und Zaun käme der Marder prima durch. Anderes Netz geht nicht, weil dann bleibt das Laub drauf liegen. Den Hühnern den Auslauf nehmen finde ich komplett inakzeptabel, der scheint mir schon jetzt fast bisschen klein. Obwohl wir schon seit Jahrzehnten Marder hier haben, wüsste ich gar nicht, wie ich meine Hühner besser schützen sollte (helfen Stromlitzen, klettert der da nicht drumrum?), ausser dass sie bei Dämmerlicht im Stall sind. Dass Marder am hellichten Tag kommt, halte ich für eine seltene Ausnahme - gut, bei dem, wo geschehen, würde ich auch umdenken. Aber normalerweise? Genausogut kannst du nicht sicher sein, dass der alte Apfelbaum mal umkippt und ein Tier erwischt. Absägen würde ich ihn trotzdem nie ... .

Fuchs habe ich gestern nacht erst wieder durchs Dorf laufen sehen, auf der Straße entlang.

Einen 100%igen Schutz gegen alles kann ich mir nicht vorstellen, ausser dass es dann wie ein Knast aussähe:( Vermutlich ist man am Besten mit einer wilden, instinktsicheren Rasse im ganz weiträumigen, natürlichen Freilauf beraten; dann haben die eine Chance, bei einem Angriff abzuhauen. So war das früher hier auf dem Bauernhof auch; bei all den Mardern, Füchsen und Habichten (und alten Fachwerksgebäuden) hat eine robuste Hühnerpopulation ohne irgendwelche Schutzmaßnahmen stabil überlebt. Wobei immer auch mal eine Habichtfeder in der Scheune lag und ein Huhn fehlte (aber eben nur eins, nicht viele). Heute ist aber Einiges anders.

Bolli
07.10.2024, 17:01
Mein Stall ist sicher, da kommt nachts gar nichts rein. Nicht einmal eine Maus. Aber das ganze Gelände drumherum könnte und möchte ich vom baulichen und auch finanziellen Aufwand nicht gegen Marder absichern. Wenn der hier jemals wüten sollte werde ich die Hühnerhaltung wohl aufgeben, da ich ja immer mit seiner Rückkehr rechnen muss.

Ja, wie Schwanzfeder schreibt…unbegrenzter Freilauf, instinktsichere Rasse, und mit gelegentlichen Verlusten leben. So habe ich mir vor dem Einzug der Hühner meine Haltung vorgestellt. Aber dann haben die plötzlich Namen :laugh Naja, und dann habe ich mich doch gesorgt..

Irmgard2018
07.10.2024, 18:33
Naja, das einzige Problem sind hier echt die Marder, Fremdhunde gabs noch nie im Garten, der ist umzäunt. Meine kämen raus, wenn sie wollten, weil sie die Löcher kennen :-) (der Zaun hat bissel Abstand zum Boden teilweise) Und die Hühner sieht man von der Straße aus nicht, d.h. stellen für Hunde in dem Moment auch keinen Reiz dar, wenn die vorbeilaufen.

Fuchs und Wolf gibts hier net mitten in der Stadt, zu viel Verkehr, und im an den Garten angrenzenden Park (da, wo die Huhns stehen) viele Gassigänger mit nicht hörendem, freilaufenden Hund. Da würde sich kein Fuchs hertrauen *gg

Habicht & Co. hab ich noch nie gesehen hier, könnte passieren, aber nachdem wir rings ums Kaff ganz viel Natur und in 5 km Enfernung die Autobahn haben, jagen die bestimmt eher dort. Was totgefahren wurde, ist leichte Beute.

Einzige Gefahr außer dem Marder (der halt einfach durch diese Umgebung bedingt hier Spaß hat), wären noch diese ewigen Streunerkatzen Marke "meine Katze braucht Freilauf" (gern, aber net in meinem Garten!!!), wenn Küken frei und unbeaufsichtigt liefen. Schließlich hab ich Zwerghühner - da hätten die Küken einer Katze nicht viel entgegenzusetzen, wenn sie ohne Glucke laufen (Kunstbrut).

Wenn ich hier abends in den Garten gehe (wenn schon dunkel), hör ich oft in irgendwelchen Ecken Marder miteinander zanken...... :teuf1 Dann sind die Huhns aber schon in Sicherheit.:teuf1

bravest
07.10.2024, 19:23
was sind denn instinktsichere Rassen?
Ein Restrisiko bleibt immer. Ich glaube, damit muss ich leben. Aber wenn ich mir das ringsrum anschaue, wie hier im Dorf Hühner gehalten werden und ich mach so ein Theater. die haben einfach nen Maschendrahtzaun rum und fertig und nachts in Stall.
Vielleicht mach ich mir einfach zu viele Gedanken...

Tiroler Hendl
07.10.2024, 19:30
@Sylvia: wie oben schon geschrieben, gibt es wohl kaum einen absolut gesicherten Auslauf.

Hühner dauerhaft in eine Voliere zu sperren, weil man Angst vor einem Raubtier Angriff hat, ist wohl nicht wirklich im Sinne der Hühner. Da kannst du einen zeitweise, unter Beobachtung Auslauf noch so schön reden......

Das hat nichts mit Rad neu erfinden zu tun.
Man kann und sollte nicht rein nach der Erfahrung anderer leben und handeln.
Was wäre das denn für eine Welt?

Die wohl natürlichste Haltung, wäre ein unbegrenzter Freilauf.
Das wäre aber nach deiner Einschätzung /Aussage ja absoluter Irrsinn und gegen jede Vernunft.......

Bolli
07.10.2024, 19:48
Ich wollte die Hühner nach dem Angriff im Mai gar nicht mehr frei laufen lassen…aber ich muss gestehen, dass ich sie - wenn es nicht gerade dolle regnet - jeden Tag auch frei auf dem Grundstück laufen lasse wenn ich zuhause bin. Wie gesagt, Hunde dann immer dabei, und ich werkel auch draußen herum oder gucke alle paar Minuten. Es ist einfach so, dass es so schön ist wenn sie Freude haben. Da geht mir das Herz auf. Sich überall tummeln, entdecken, scharren…meistens halten sie sich in der Nähe von Stauden und Büschen auf. Es ist eben etwas völlig Anderes, als der gesicherte, begrenzte Auslauf, den sie ja nun mal auswendig kennen. Dort weiß ich sie sicher (so sicher es denn geht) verwahrt, wenn ich nicht da bin. Irgendwie zwiespältig…

@bravest - alte Landrassen. Lies mal im Bereich Hühnerrassen quer, Du kannst hier im Forum auch suchen. In der Desktopansicht findest Du die Suche oben rechts.

Bea65
07.10.2024, 19:53
was sind denn instinktsichere Rassen?


Alte Landhuhnrassen.

Schwanzfeder
07.10.2024, 20:16
Genau, die meinte ich, danke Bea:)

Also, sowas wie Blumenhuhn, Isländisches Landnahmehuhn, Hamburger, Appenzeller Spitzhauben uvm ... eher leicht, agil, flugfähig und aufmerksam. Mit "instinktsicher" meine ich, dass die ihren natürlichen Wach- und Fluchtinstinkt sich bewahrt haben, dh nach Beutegreifern sensibel Ausschau halten und sie sehr zeitig wahrnehmen und dann schnell und effizient reagieren (dh wissen, wo und wie sich am Besten verstecken). Diese Eigenschaften sind vielen Nutztierrassen, meine ich, in unterschiedlichem Ausmaß verloren gegangen (obwohl das nicht immer auf das Einzelexemplar schließen lässt), weil sie sie nicht brauchten.

Das Problem mit den Namen habe ich auch:(

Bea65
07.10.2024, 21:54
Westfälische Totleger, Mövchen, Steinpiperl, Holländisches Zwerghuhn und viele mehr.

zfranky
08.10.2024, 00:32
Also die Liste kann man unendlich lang machen...:-[

Selbst meine New Hampshire Hühner, die ja nun wirklich keine alte Rasse sind und im Grunde für die Massentierhaltung gezüchtet wurden, sind völlig instinktsicher.
Sicherer, als ich es je haben wollte..>:( brüten angeblich nicht.. :roll Jan 2014 Kunstbrut - Okt 2014 Naturbrut..

Wichtig ist, dass die Hühner körperlich fit sind, um ihre Instinkte auszuleben. Heißt: normale Federn, normal lange Beine, keine eingeschränkte Sensorik (Hauben z.B. die die Sicht behindern), guter Gesundheitszustand (nicht zu fett!) etc..
Zudem müssen sie auch genug Platz haben, um diese auszuleben.. also ausreichend Freilauf.

Dann klappt es auch mit den Instinkten.

Bohus-Dal
08.10.2024, 08:07
Hier ist immer nur von "Mardern" die Rede.

Hieraus


Hier feiern die Marder Party - lauter Altbauten mit Dachböden..

schließe ich, daß zumindest Du den Steinmarder meinst. Hier gibt es ja nur Baummarder, und ich hatte das mal so gelesen, daß Steinmarder eigentlich eher nicht an Hühner gehen. Wäre vielleicht hilfreich, wenn jeder, der damit Erfahrung hat, immer die korrekte Art schreibt.

Mara1
08.10.2024, 09:14
Hier ist immer nur von "Mardern" die Rede.

Hieraus



schließe ich, daß zumindest Du den Steinmarder meinst. Hier gibt es ja nur Baummarder, und ich hatte das mal so gelesen, daß Steinmarder eigentlich eher nicht an Hühner gehen. Wäre vielleicht hilfreich, wenn jeder, der damit Erfahrung hat, immer die korrekte Art schreibt.

Wenn man die Art weiß.... Meistens sieht man den Marder ja nicht, oder höchstens mal im Dunkeln vorbei huschen. Da kann man das eher schlecht oder gar nicht erkennen.

Hier wohnen meines Wissens Steinmarder (weiße Brust), und die sind immer da. Sie halten sich aber bisher brav daran, daß sie nachtaktiv sind und erst aus ihren Verstecken kommen, wenn die Hühner im Stall sind. Ich finde aber immer mal wieder Marderkot, also sind sie noch da. Vor Jahren, als wir noch ein Heulager für die Pferde hatten, habe ich dort mal eine Kamera aufgestellt, und da tummelten sich mindestens zwei Marder, die zwischen den Heuballen offenbar ihre Wohnung hatten. Der Hühnerstall war direkt nebenan, aber da ist nichts passiert. Ich hoffe, das bleibt so, weil mardersicher würde ich unseren Auslauf nie bekommen.

Echtes Risiko ist hier allerdings der Fuchs, der steht auf lecker Hühnchen, und deshalb gibt es keine "große Freiheit" mehr sondern nur noch im eingezäunten Auslauf.

Blindenhuhn
08.10.2024, 10:10
Bei uns gibt es fast nur Steinmarder. Baummarder sind sehr, sehr selten. Außerdem ist der Baummarder ein Waldbewohner und mag keine menschliche Nähe bzw. Scheunen oder Dachböden.
Steinmarder nennt man ja auch Hausmarder.

bravest
08.10.2024, 19:58
Also ich habe Bielefelder Kennhühner - angeblich in Zwergform, aber ich finde sie riesig für Zwerghühner.
Schwedische Blumenhühner sind genauso groß oder klein - je nachdem wie mans sieht.

Zum Marder.
Ich bin nachts im Frühjahr mal rausgestürmt, weil wir ein Amselnest im Baum hatten und die geschrien haben - mitten in der Nacht.
Und was guckte mich an OHNE abzuhauen ein richtig großer Marder. Da wurd mir schon anders. Ich holte nen langen Besen und verscheuchte ihn.

Also gibt es ihn.
Ziemlich groß der Kerl und ziemlich wehrhaft.

Schwanzfeder
08.10.2024, 20:12
Meiner hatte die Isoliermatte in der Motorhaube meines Autos zerbissen, mehrfach (stand 5m von Hühnerstall entfernt). Also wohl Steinmarder und nachtaktiv. Leider kann man im Hühnerstall keinen Ultraschall verbauen wie im Auto.

chtjonas
08.10.2024, 20:23
...Leider kann man im Hühnerstall keinen Ultraschall verbauen wie im Auto.
Warum eigentlich nicht? ???

Veni76
08.10.2024, 21:19
Weil das auch unangenehm für Hühner ist.

chtjonas
08.10.2024, 22:03
Weil das auch unangenehm für Hühner ist.
Ich hatte mich ja auch mal für Ultraschall interessiert (zur Nagervergrämung). Da hatte ich gelesen, dass Hühner nur zwischen ca. 40 und 3500 Hz hören können. Ultraschall fängt doch aber erst bei 19 000 Hz an. :unsicher

Gubbelgubbel
08.10.2024, 23:25
In meinen Büchern stehen etwas andere Werte aber immernoch weit unter der Ultraschallgrenze. Bei mir steht Lautäußerungen zwischen 400 und 6000Hz und einen Hörbereich von 15-10 000Hz.

Bea65
08.10.2024, 23:36
Der Nachbar der Praxis in welcher ich arbeite, mag keine Vögel in seinem Garten und auf seinem Haus. Um diese zu verscheuchen hatte er ein Ultraschallgerät am Balkon angebracht.
Jedesmal wenn ich die Praxis durch die Hintertür verließ oder das Fenster meines Behandlungsraumes öffnete, hörte ich diesen penetranten Ton.
Auch jüngere Patienten fragten immer wieder nach diesem Geräusch.

Ich finde es unmöglich, seine Umgebung dauerzubeschallen. Das ist ein unverschämte Verhalten dieses Nachbar allen anderen Lebewesen gegenüber.

Veni76
09.10.2024, 00:24
Ich habe es hier auch in der Nachbarschaft erlebt, die Nachbarn hatten in der Gartenhütte so ein Gerät aufgebaut, um die Fledermäuse zu vertreiben, bevor die Hütte saniert wird.
Plötzlich waren keine Vögel mehr am Futterhaus, die Katzen mieden den Garten und die Kinder haben das Dauer Geräusch auch wahrgenommen. Ich weiß nicht, welche Geräusche Hühner hören können, aber ich könnte mir vorstellen, das die es auch wahrnehmen.
Unser Hund reagiert übrigens auch auf diese Ultraschallgeräte zur Maulwurfabwehr.

chtjonas
09.10.2024, 00:52
Ich denke, das kommt auch sehr auf das Gerät selber an.
Ich hatte mir ein Billiggerät aus dem Internet bestellt. :spieg

Das hatte ich probehalber im Hühnerstall laufen (sollte später als Nagerabschreckung im Haus während meines Urlaubs dienen). Hmmm ... auf der Stallkamera sahen die Huhnies genauso entspannt aus wie immer. Und die ersten 2 Wochen konnte ich auch keine Nager mehr sehen.
Hatte mich schon gefreut!
:jump

Danach haben sich die kleinen Nagerlies wohl an den Ton gewöhnt und waren genauso entspannt wie die Hühner. :kein

Dorintia
09.10.2024, 07:26
Die eingesetzten Frequenzen bei den Geräten zur Vogel- oder eben Nagerabwehr sollten unterschiedlich sein.

Lisa R.
09.10.2024, 09:24
Zum Thema Fuchs im Ort:

Wir wohnen mitten im Ort, hinter dem Hühnerauslauf verläuft ein Weg, der eine der Hauptstrecken für Hundespaziergänge ist. Direkt an eine Seite schließt der Parkplatz des Supermarktes an. Wir hatten damals 5 große Hunde, die völlig unregelmäßig im Hühnergarten waren - zu jeder Tages- und Nachtzeit. Den Fuchs schreckt das nicht.

Todesopfer in einer Woche an 2 Tagen: 38

Einmal nachts, weil einer der Hühnerstall von irgendwelchen Deppen geöffnet wurde. Die haben alle Gartenhäuser in den Gärten durchsucht, die Hühner haben sie nicht interssiert, die Tür blieb offen. Der Fuchs war zur Stelle. Die 20 Tiere in diesem Stall waren am nächsten Morgen alle tot.

Dann 2 Tage später am frühen Abend, bei vollem Tageslicht, 18 tote Jungtiere aus dem anderen Stall. Den hatten die Deppen übersehen, deshalb lebten die noch.
2 Überlebende, 1 davon schwer verletzt.

Die Fähe kam dann am nächsten Tag um 10:30 Uhr. Unsere Nachbarin hat sie kommen gesehen. Die beiden Hennen waren sicher untergebracht.

Danach gab's Stromzaun. Seitdem ist Ruhe mit dem Fuchs.

Steinmarder haben wir hier massig. Jedes Huhn, das draußen schläft spielt mit seinem Leben. Entweder ich finde sie .... oder einer der Marder findet sie.

Der Habicht verirrt sich sehr selten mitten ins Dorf. Unser riesiges Sperberweib treibt hier sein Unwesen. Sie schlägt aber nur Zwerge und halbwüchsige Hühner.
Bussarde und Milane haben wir auch sehr viele - da passiert hier nix.

Ich kann die 1000 m2 nicht übernetzen. Wir leben mit dem Risiko und ich denke, die Hühner ziehen ihren großen grünen Auslauf einem Leben auf nur wenigen m2 hinter Gittern vor.

Das ist der Preis der Freiheit.

P.S. Wir haben im Keller ein Ultraschallgerät gegen Ratten. Das wirkt zuverlässig. Davon hört man nur ein leises "Klack .... Klack" und ich bin da sehr empfindlich. Auch unsere Hunde haben/hatten nie Probleme mit dem Gerät. Keiner hat den Keller gemieden.

sil
09.10.2024, 12:42
....ich sehe immer wieder auf YouTube oder lese, dass Hühner auch am hellichten Tag vom Marder oder Wiesel getötet werden.

Hühner werden tagsüber auch von Fuchs, Hund, Habicht, sogar Katze getötet. Einmal ist bei mir sogar passiert, daß ein Pferd beim Rückwärtsgehen auf ein Huhn getreten ist. Das Huhn hat das nicht überlebt.
Die einzige Möglichkeit, jedwedes Risiko auszuschließen, ist eine Unterbringung hinter Gittern und Zaun rundum.



Wie haltet ihr eure Hühner tagsüber?
Wie hoch ist die Gefahr, dass sie am Tag im Auslauf gerissen werden?
Der Auslauf bei mir ist 30qm mit Netz drüber und Volierendraht oder Holzmauer an den Seiten.
Wie hoch ist das Risiko, dass da was tagsüber passiert?
Wie sind eure Erfahrungen?

Wir wohnen umgeben von mindestens drei bewohnten Fuchsbauen, der Marder wohnt direkt auf dem Hof und läßt sich auch tagsüber mal blicken, Habicht ist regelmäßiger Gast ...
Wegen der Fuchsbaue, von denen mindestens zwei von Fähen bewohnt werden, die, wenn sie Nachwuchs haben, völlig skrupellos beim Beutemachen sind - und nur deswegen! - verbringen meine Hennen die Monate von April bis September hinter einem Elektrozaun. Über Winter wird dieser Zaun abgebaut. Bei mehr als 10 cm Schneehöhe würde er sowieso nicht funktionieren, bei mehr als 50 cm knicken die Pfosten und das Netz reißt. Von September bis April haben sie unbegrenzten Freilauf. Der Wald reicht bis an den Hof, im Winter verraten die Spuren im Schnee, daß der fuchs regelmäßig unterwegs ist und auch auf der Wildkamera sieht man, daß er Nachts keinerlei Abstand zum Hühnerstall hält. Genau wie der Marder.




Ich bin hin und her gerissen....Mehr Freiheit heißt auch mehr Gefahr?!?
Lasst ihr eure Hühner im Auslauf alleine?

Ich habe nicht die Zeit, meine Hühner tagsüber zu beaufsichtigen. Die müssen selber auf sich aufpassen. Das tun sie in aller Regel auch so gut, daß ich ganz, ganz selten Verluste von erwachsenen Hühnern durch Beutegreifer habe. Bei einem Verhältnis Hahn/Henne von 1 zu 4 bis 5 haben auch die Hähne einen wichtigen Job dabei. Vor allem bei Habichtangriffen haben die Hähne schon mancher Henne das Leben gerettet. Ich habe auch schon miterlebt, wie sie bei Füchsen und Hunden versucht haben, die Hennen zu beschützen. Ich habe überwiegend Mixe aus verschiedenen Zweinutzungsrassen, also nicht unbedingt schlanke, flinke, gut flugfähige Exemplare. Die Haltung von Zwergrassen habe ich aber aufgegeben, die kleinen, leichten Tiere kann der Habicht ohne Probleme greifen und wegtragen, ohne sich dem Risiko aussetzen zu müssen, sich gegen ein paar Hähne zu wehren.


Momentan gehe ich noch auf Nummer sicher und ich sperr sie in die Voliere 15qm tagsüber, wenn ich nicht da bin, aber ich merke schon, dass bei gutem Wetter das für sie schon eng wird. ......
??.????

Es gibt hier eine Katze, die sporadisch Küken bis etwas über Taubengröße fängt. Ihr haben es alle Küken zu verdanken, daß sie mindestens bis zur 10. Woche in der sicheren Voliere aufwachsen müssen. Wenn sie dann groß genug und für die Katze nicht mehr interessant sind, (und auch groß genug, um nicht mehr durch die Maschen des E-Netzes schlüpfen zu können), dürfen sie raus. Wenn man dann beobachtet, wie schnell sie die eigentlich doch ungewohnte Freiheit erobern, wie sie sich Lieblingsplätze unter dem dichten Schirm eines Strauches suchen, wie sie genau wissen, wie ergiebig es ist, altes Laub durchzuscharren, dann geht einem das Herz auf. So sicher eine rundum vergitterte Voliere ist, und egal, wieviel Abwechslung man versucht, da reinzubekommen - es ist und bleibt ein Käfig.
Auch wenn ich davon überzeugt bin, daß nicht das Platzangebot entscheidend ist, ob ein Huhn sich wohlfühlt - die Vielfalt eines gut strukturierten größeren Grundstücks bringt man nur sehr schwer in ein paar wenigen hundertprozentig gesicherten Quadratmetern unter.
Und so hart es mir ist um jede Henne, die den Freilauf nicht überlebt - ehe ich meine Hühner ihrer Sicherheit zuliebe rundum einkaserniere, würde ich eher auf die Hühnerhaltung komplett verzichten.

Veni76
09.10.2024, 14:38
Sehr schön geschrieben Sil.
Was halt irgendwie noch einen Unterschied macht, ist die Menge der Hühner, die man hält. Hier bei mir hat es zwei Hennen erwischt dieses Jahr, eine noch nicht ausgewachsene und eine 2 Jährige. Damit habe ich nun nur noch 6 legereife und eine noch nicht legende, aber 3 Hähne. 1 ausgewachsener und zwei Halbstarke. Eigentlich war mein Plan, mindestens 1 Halbstarken zusätzlich zu behalten, da wir nach dem Umzug in einem Monat ein viel größeres Gelände haben und im Frühling aufstocken wollen auf ca 30 Tiere. Nun habe ich aber die Befürchtung, das es nicht genug Hennen sind bei 2 Hähnen. Noch machen die Halbstarken keine Anstalten, zu krähen und zu treten, aber das kommt bestimmt und dann wird es eng mit den Hennen. Bei kleinen Gruppen kann der Riss einer einzelnen Henne das ganze Gleichgewicht der Truppe durcheinander bringen, befürchte ich.

purzel01
09.10.2024, 23:36
P.S. Wir haben im Keller ein Ultraschallgerät gegen Ratten. Das wirkt zuverlässig. Davon hört man nur ein leises "Klack .... Klack" und ich bin da sehr empfindlich. Auch unsere Hunde haben/hatten nie Probleme mit dem Gerät. Keiner hat den Keller gemieden.[/QUOTE]


Frage am Rande was für ein Ultraschallgerät hast du im Keller und hilft das wirklich gegen Ratten?
ich habe bis jetzt noch keins gefunden was wirklich hilft

sil
10.10.2024, 09:15
Was halt irgendwie noch einen Unterschied macht, ist die Menge der Hühner, die man hält.
Natürlich macht es einen Unterschied, ob ich nur eine Handvoll Hennen halte, jeder einen Namen gebe und jede als Persönlichkeit schätze, oder ob man mehrere Dutzend Hennen hält und die nicht oder nur schwer auseinanderhalten kann.
Bei wenigen Hennen empfindet man selbst einen Verlust wahrscheinlich als viel tragischer, als bei vielen, wo es vielleicht erst mal gar nicht auffällt, daß eine fehlt. Und natürlich bringt ein erfolgreicher Überfall das Gemeinschaftsgefüge bei einer kleineren Gruppe stärker aus dem Gleichgewicht als bei einer großen. Andererseits sind Hühner Opportunisten, die arrangieren sich, egal was grade angesagt ist.

Man muß halt abwägen, was einem selbst für seine Tiere wichtiger ist: Die absolute Sicherheit oder das Risiko der Freiheit. Die Hühner selber würden vielleicht letzteres wählen, aber wer weiß das schon ganz genau?
Es kommt ja auch auf die örtlichen Gegebenheiten an, wie hoch der Prädatorendruck ist z.B. Und wieviel Platz denn für wieviele Tiere tatsächlich zur Verfügung steht für die Hühnerfreiheit. Haben 10 oder 50 Hühner Platz auf 50 Meter Umkreis um den Stall, gut strukturiert mit viel Deckungsmöglichkeit? Oder sind es gar 100 Meter, aber nur grüne Wiese? Sind es vielleicht auch nur 3 Tiere auf 5 Meter? Da bliebe beispielsweise, egal wie gut auf Hühnerbedürfnisse eingerichtet, wenig Platz zur Flucht. Für einen Fuchs wäre so ein kleiner Bereich nur der Kuchen, aus dem er die Rosinen klaubt.
Letztendlich müssen die Tiere mit dem leben, was der Halter ihnen anbietet. Und der Halter muß entscheiden, mit wieviel Risiko er leben kann. Danach muß er die Maßnahmen ausrichten, die er für nötig hält. Die Hühner passen sich an, auch an sehr beengte Verhältnisse, und sind deswegen nicht zwangsläufig "unglücklich".

sil
10.10.2024, 09:32
Eigentlich war mein Plan, mindestens 1 Halbstarken zusätzlich zu behalten, da wir nach dem Umzug in einem Monat ein viel größeres Gelände haben und im Frühling aufstocken wollen auf ca 30 Tiere. Nun habe ich aber die Befürchtung, das es nicht genug Hennen sind bei 2 Hähnen. Noch machen die Halbstarken keine Anstalten, zu krähen und zu treten, aber das kommt bestimmt und dann wird es eng mit den Hennen. Bei kleinen Gruppen kann der Riss einer einzelnen Henne das ganze Gleichgewicht der Truppe durcheinander bringen, befürchte ich.

Jetzt ist Herbst, die Geschlechtshormone laufen bei den meisten Hennen und Hähnen eher auf Sparflamme, da würde ich mir, solange die Hähne nicht plötzliche Rivalitäten entwickeln, wenig Gedanken um reihenweise vergewaltigte und zertretene Hennen machen. Bei roundabout 30 Tieren könnte ich mir auch vorstellen, alle drei Hähne zu behalten. Ich habe immer um die 20 Hennen und bis zu 6 Hähne (die noch nicht erwachsenen nicht mitgezählt). Das nimmt mich allerdings in die Pflicht, solche, die durch starke Triebigkeit auffallen, zügig herauszunehmen. Ein bis zwei abgeklärte Althähne halten die Jungen recht gut in Schach, die Hennen selber bevorzugen die eher ruhigen Typen, die durch Wachsamkeit undZuvorkommenheit auffallen. Das gibt mir eine gute Hilfe bei der Auswahl der Suppenkandidaten. Es ist ja so, daß die (erwachsenen) Hennen in kleinen Grüppchen unterwegs sind, und die Hähne, wenn ausreichend vorhanden, sich so aufteilen, daß möglichst keine Hennenclique ohne männlichen Wächter und Beschützer bleibt. Bei Alarm kommen alle Hähne zur Verteidigung gelaufen. Selbst ein Fuchs, sofern er nicht sehr abgebrüht ist, läßt sich von einer Reihe sich großmachender (großer) Hähne beeindrucken. Wobei ein Fuchs es wohl eher vorzieht, aus der Deckung heraus ein unvorsichtiges Huhn zu schnappen. Unvorsichtig sind aber überwiegend die noch nicht geschlechtsreifen Jungtiere jeden Alters.

hirsch
10.10.2024, 10:02
Letztendlich müssen die Tiere mit dem leben, was der Halter ihnen anbietet. Und der Halter muß entscheiden, mit wieviel Risiko er leben kann. Danach muß er die Maßnahmen ausrichten, die er für nötig hält. Die Hühner passen sich an, auch an sehr beengte Verhältnisse, und sind deswegen nicht zwangsläufig "unglücklich".
Ja sie müssen mit dem Leben, was sie angeboten bekommen. Wenn die Verhältnisse sehr beengt sind, müssen sie das hinnehmen, aber glücklich sind sie mMn. nicht.

zfranky
10.10.2024, 10:13
Sehe ich genau so. Wenn eine bestimmte Fläche unterschritten wird, können die artspezifischen Bedürfnisse schlicht nicht mehr adäquat ausgelebt werden. Das fängt schon mit der Individualdistanz bei Konflikten an...
Hühner leiden aber still, so dass das gerne ignoriert/schöngeredet wird.

Lisa R.
10.10.2024, 10:44
Frage am Rande was für ein Ultraschallgerät hast du im Keller und hilft das wirklich gegen Ratten?
ich habe bis jetzt noch keins gefunden was wirklich hilft

Hier https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/107168-Ich-f%C3%BChle-mich-so-mies%21?p=1845879&viewfull=1#post1845879 hatte ich die Geräte schon mal gezeigt.

Der Link funxt nicht mehr. Es handelt sich um dieses Gerät https://agrarking.de/ultraschallgeraet-felix

Lisa R.
10.10.2024, 10:57
Ich schließe mich hirsch und zfranky an. Wenn ich meinen Hühnern nicht ausreichend Platz und Freigang bieten könnte, dann würde ich persönlich keine halten.
Es geht mir ja gerade um eine (halbwegs) artgerechte Tierhaltung. Nur deshalb habe ich wieder mit der Hühnerhaltung angefangen.

Meine Bedürfnisse sind da zweitrangig.

Aber das ist für mich bei jeder Art der Tierhaltung so. Ich halte auch nix davon Kleintiere im Minikäfig zu halten. Hunde, die kaum vor die Tür kommen und nur als Sozialpartner für einsame Menschen herhalten müssen etc.pp. - für mich ein NoGo. ....

Veni76
10.10.2024, 11:43
Jetzt ist Herbst, die Geschlechtshormone laufen bei den meisten Hennen und Hähnen eher auf Sparflamme, da würde ich mir, solange die Hähne nicht plötzliche Rivalitäten entwickeln, wenig Gedanken um reihenweise vergewaltigte und zertretene Hennen machen. Bei roundabout 30 Tieren könnte ich mir auch vorstellen, alle drei Hähne zu behalten. Ich habe immer um die 20 Hennen und bis zu 6 Hähne (die noch nicht erwachsenen nicht mitgezählt). Das nimmt mich allerdings in die Pflicht, solche, die durch starke Triebigkeit auffallen, zügig herauszunehmen. Ein bis zwei abgeklärte Althähne halten die Jungen recht gut in Schach, die Hennen selber bevorzugen die eher ruhigen Typen, die durch Wachsamkeit undZuvorkommenheit auffallen. Das gibt mir eine gute Hilfe bei der Auswahl der Suppenkandidaten. Es ist ja so, daß die (erwachsenen) Hennen in kleinen Grüppchen unterwegs sind, und die Hähne, wenn ausreichend vorhanden, sich so aufteilen, daß möglichst keine Hennenclique ohne männlichen Wächter und Beschützer bleibt. Bei Alarm kommen alle Hähne zur Verteidigung gelaufen. Selbst ein Fuchs, sofern er nicht sehr abgebrüht ist, läßt sich von einer Reihe sich großmachender (großer) Hähne beeindrucken. Wobei ein Fuchs es wohl eher vorzieht, aus der Deckung heraus ein unvorsichtiges Huhn zu schnappen. Unvorsichtig sind aber überwiegend die noch nicht geschlechtsreifen Jungtiere jeden Alters.

Danke für Deine Einschätzung, Ich hoffe, dieses Jahr keinen Hahn der Küche zuführen zu müssen, erstens sind es meine ersten Küken gewesen, da hängt man ja manchmal noch mal stärker an den Tierchen und zweitens ist es im Moment auch einfach eine Zeit-Frage.
Im neuen Haus stapeln sich die Kisten und trotz guter Beschriftung ist nicht alles Griffbereit und im alten Zuhause fehlt immer genau das, was man gerade braucht. Da ist ein erstes mal schlachten sehr ungünstig. Die Tiere sollen in der letzten Oktoberwoche ins neue Haus ziehen und bei erstmal mindestens 500qm (erweiterbar auf 2000qm) können sie sich vielleicht bis nächsten Sommer gut aus dem Weg gehen.

Krawatte
10.10.2024, 11:49
...Wenn eine bestimmte Fläche unterschritten wird...

Das hast du schön vorsichtig ausgedrückt.

Die Frage ist nur, was das genau heißt.

Man kann wie ein Gesetzgeber herangehen und pauschal eine bestimmte Fläche pro Tier für das eigene Gewissen festlegen (hier im Forum ja gerne die "berühmten" 10m²), ohne genügend solche Dinge wie Herdengröße und -zusammensetzung, Rasse, Zwerg- oder Großform, Fütterung, sonstige Beschäftigung, Verhalten usw. zu berücksichtigen.

Man kann für unbegrenzten Freilauf plädieren und sich die hieraus ergebenden möglichen Nachteile schönreden (z. B. in Hinsicht der zu erwartenden Verluste) und denjenigen ohne diese Möglichkeit die Hühnerhaltung vergällen.

Oder man kann die Tiere in ggf. zu kleine Volieren zwängen und dennoch keine Nachteile ausmachen (wollen).

Auch kann man sich einbilden, einen z. B. 200m² großen Gartenteil für Freilauf zu halten und ihn trotzdem überbesetzen.

sil
10.10.2024, 12:34
Die Hühner passen sich an, auch an sehr beengte Verhältnisse, und sind deswegen nicht zwangsläufig "unglücklich".

Ich zitiere mich mal selbst und gebe zu, mich unglücklich ausgedrückt zu haben. Selbstredend will ich keine Haltung schönreden, die den Hühnern nicht ein Minimum an Platz bietet, um alle ihre arteigenen Bedürfnisse und Verhaltensweisen ausleben zu können.

Trotzdem sehe ich beengte Platzverhältnisse nicht von vornherein als Ausschlußkriterium zum Hühnerhalten an. Als selbstverständlich wünschenswert setze ich allerdings den Willen und die Möglichkeiten des Halters voraus, knappen Platz durch mehr Anstrengungen von seiner Seite aus auszugleichen. Das fängt beim Sauberhalten der Fläche an und hört beim Futterangebot noch lange nicht auf. Es gibt ja einige Beispiele hier im Forum, wie auch bei begrenztem Platzangebot die Hühner beschäftigt und bei Laune gehalten werden können.
Wem das Wohlbefinden oder Leid seiner Tiere so egal ist, daß er nur aufnimmt, was die eigene Handlungsweise scheinbar legitimiert, sollte überhapt keine Tiere halten, egal auf wieviel Platz.
Was ich sagen will: Viel Platz ist nicht alles, das soll aber nicht so verstanden werden, als sei das Platzangebot völlig unwichtig.
"Beengte Verhältnisse" (Achtung! ich rede nicht davon, 30 Hennen auf ein paar qm zusammenzupferchen! ich gehe von Haltern mit wenigen Hennen und kleinen Grundstücken, aber dem Willen, sich Gedanken zu machen, aus!) sorgen wie geschrieben, nicht zwangsläufig für "unglückliche" Hühner, sie nehmen den Halter aber weit mehr in die Pflicht als ein großzügigeres Platzangebot. Und auch viel Platz bedeutet nicht zwangsläufig "glücklichere" Hühner. Die Fläche muß so gestaltet werden, daß die Bedürfnisse der Hühner Berücksichtigung finden.
Ein halber Hektar platte Wiese sind für eine Handvoll Hennen viel Platz, aber vielleicht fühlen sich dieselben Hennen auf Dauer in 50 qm "Dschungel" wohler?
Ich weiß nicht, was Hühner wirklich "glücklich" oder "unglücklich" macht. Ich weiß nicht einmal, ob Hühner bewußt so etwas wie "glücklich" und "unglücklich" empfinden. Sie sind extrem anpassungsfähig und machen das Beste aus dem, was sie haben. Wenn ich schreibe, daß ich eher die Hühnerhaltung aufgeben würde als meine Hennen auf Dauer in einer noch so großzügigen und ihren Bedürfnissen entsprechenden Voliere zu halten, dann gehe ich von meinen eigenen Vorstellung von "glücklichen" Hühnern aus. Weil es mich selbst glücklich macht, zuzusehen wie sie die Möglichkeiten, die der zaunlose Freilauf auf unserem Grundstück ihnen bietet, nutzen.

sil
10.10.2024, 12:47
Krawatte, Die Haltung von Tieren, egal welcher Art, verlangt immer Kompromisse. In aller Regel vom Tier in Bezug auf seine ureigensten Bedürfnisse. Kein Tier wird zum Haustier, das nicht eine große Anpassungsfähigkeit hat.
Es ist Aufgabe und Pflicht eines Tierhalters, sich über die Bedürfnisse zu informieren und im Rahmen seiner Möglichkeiten für diese Bedürfnisse zu sorgen. Der eine macht das umfänglicher, der andere weniger. Der eine redet sich das eine schön, der andere etwas anderes. Ich traue mir nicht zu, zu urteilen was nun richtig oder falsch ist, solange die Tiere nicht sichtbar Anzeichen von Leid oder Vernachlässigung zeigen.

Tiroler Hendl
10.10.2024, 20:56
Ich traue mir nicht zu, zu urteilen was nun richtig oder falsch ist, solange die Tiere nicht sichtbar Anzeichen von Leid oder Vernachlässigung zeigen.

Muss man einem Tier denn wirklich erst ansehen wie schlecht es ihm geht um Handlungsbedarf zu erkennen?

Selbst wenn ein Huhn aufgrund von Stress durch Platzmangel oder zu hohem Keimdruck verhaltensauffällig oder krank wird, vermutet man die Ursache doch erstmal beim Huhn, oder?
Wer räumt denn schon gerne ein, die Krankheit könnte Haltungs bedingt sein?

Jedes Haustier muß mit dem leben (oder sterben), was der Halter ihm zugesteht.
Ganz egal ob es sich um Platz/ Bewegungsfreiheit, Futter, Hygiene, Gesundheit etc. handelt.
Hühner verstecken ihr Unwohlsein/Leiden gut und längstmöglich. Besser als die meisten Tiere. Das sollte man aber nicht mit besserer Anpassungsfähigkeit verwechseln.....

Es gibt genug Menschen, die sich mit dem Thema (das hoffe ich wirklich) lang und breit auseinander gesetzt haben.
Aus diesem Grund gibt es Bestimmungen, wieviel Platz einem Tier für eine adequate Haltung zur Verfügung stehen MUSS.
Als privater Hobby Halter sollte es doch mehr als erstrebenswert sein, dieses geforderte Mindestmaß zu überschreiten.

Ich stimme zu, dass Platz nicht Alles ist. Wie vorher schon jemand geschrieben hat, kann man aber nicht die Welt in eine Voliere bringen......

Naturnahe Tierhaltung ohne Risiko von Umwelt bedingten Verlusten ist nicht möglich.
Selbst bevor Bär und Wolf wieder heimisch wurden, mussten im Almsommer immer mal wieder Verluste hingenommen werden.
Ob nun eine Kuh durch Blitzschlag starb oder ein Pferd bei Unwetter abstürzte.....

Das Leben ist nun mal tödlich, wie es so trefflich heißt.

Jeder Halter muss selbst entscheiden, welche Lebensbedingungen er seinen Tieren geben kann oder möchte.
Er sollte aber auch in der Lage sein, diese Entscheidung offen und ehrlich zu tragen.

Man kann ja mal von sich selbst ausgehen. Ein VIELLEICHT kurzes Leben in Freiheit oder ein VERMUTLICH langes Leben in Gefangenschaft..... Was würdet ihr wählen?

Ich weiß, dass auch die gefühlt 100erdste Debatte über dieses Thema nicht eine für alle gültige Lösung finden wird.
Allerdings bin ich der Meinung, dass die Ansprüche, die ein Huhn durchaus hat, durch die Bank verkannt, kleingeredet und/oder ignoriert werden.

Ich brauche hier nur in meiner Nachbarschaft zu schauen. Da sind genug landwirtschaftlich Betriebe, die ihre 10 bis 15 Hühner auf 20-30m2 einpferchen. Ohne ein Fitzelchen grün. Ohne Versteck Möglichkeiten. Ohne dauerhaft trockene Plätze. Und das obwohl zig ha an Grund zur Verfügung stehen würden......
Auch diese Hühner "kommen zurecht". Wenn nicht, dann werden sie halt ausgetauscht.
Ist ja doch NUR ein Huhn.......

hirsch
10.10.2024, 21:21
.....Allerdings bin ich der Meinung, dass die Ansprüche, die ein Huhn durchaus hat, durch die Bank verkannt, kleingeredet und/oder ignoriert werden.....

Volle Zustimmung zu deinem ganzen Beitrag.

zfranky
10.10.2024, 21:46
Ich schließe mich hirsch an.

Blindenhuhn
10.10.2024, 21:49
Ich brauche hier nur in meiner Nachbarschaft zu schauen. Da sind genug landwirtschaftlich Betriebe, die ihre 10 bis 15 Hühner auf 20-30m2 einpferchen. Ohne ein Fitzelchen grün. Ohne Versteck Möglichkeiten. Ohne dauerhaft trockene Plätze. Und das obwohl zig ha an Grund zur Verfügung stehen würden......
Auch diese Hühner "kommen zurecht". Wenn nicht, dann werden sie halt ausgetauscht.
Ist ja doch NUR ein Huhn.......

Dem kann ich leider nur voll und ganz zustimmen. Ist hier auch so!

Irmgard2018
10.10.2024, 21:52
Hier ist immer nur von "Mardern" die Rede.

Hieraus



schließe ich, daß zumindest Du den Steinmarder meinst. Hier gibt es ja nur Baummarder, und ich hatte das mal so gelesen, daß Steinmarder eigentlich eher nicht an Hühner gehen. Wäre vielleicht hilfreich, wenn jeder, der damit Erfahrung hat, immer die korrekte Art schreibt.

Ja, definitiv Steinmarder ;-) Hab die schon aus der Nähe gesehen, die spielen hier auf offener Straße und zetern rum. Eigentlich eht niedlich....

Und doch, die gehn auf Hühner:
Marder und Hühner : Fressfeinde im Hühnerstall: So die Hühner schützen! (huehner-hof.com) (https://www.huehner-hof.com/huehnerstall/huehner-fressfeinde/marder-huehner/)

Steinmarder - Wildpark Völlinghausen (xn--wildpark-vllinghausen-qec.de) (https://xn--wildpark-vllinghausen-qec.de/steinmarder/)

Vielleicht nicht als Hauptnahrungsquelle, aber wenn er die in der Nähe seiner Behausungen findet (wie bei mir), nimmt er die natürlich schon mit.....

sil
10.10.2024, 22:38
Muss man einem Tier denn wirklich erst ansehen wie schlecht es ihm geht um Handlungsbedarf zu erkennen?

Selbst wenn ein Huhn aufgrund von Stress durch Platzmangel oder zu hohem Keimdruck verhaltensauffällig oder krank wird, vermutet man die Ursache doch erstmal beim Huhn, oder?

...

Ich weiß, dass auch die gefühlt 100erdste Debatte über dieses Thema nicht eine für alle gültige Lösung finden wird.
Allerdings bin ich der Meinung, dass die Ansprüche, die ein Huhn durchaus hat, durch die Bank verkannt, kleingeredet und/oder ignoriert werden.

...



Nein, "man" kann auch Handlungsbedarf erkennen, ohne einem Tier anzusehen wie schlecht es ihm geht.
Nur: woran macht man fest, daß Handlungsbedarf besteht? Und wer ist "man"?

Mein Schwiegervater hielt noch Milchkühe. die lebten in einem Stall, der etwa um 1750 gebaut worden war, genau so wie man wahrscheinlich schon Generationen zuvor Rinderställe gebaut hatte. Der Stall hatte winzige Fenster und war immer stockfinster, die Kühe standen angebunden mit dem Gesicht zur Wand, die Tür war im Winterhalbjahr immer geschlossen, damit ja kein kaltes Lüftchen die Tiere traf. Er war zutiefst davon überzeugt, daß das die einzig richtige Art war, Kühe zu halten die damals aufkommenden Laufställe betrachtete er mit tiefstem Mißtrauen, nie hätte er eine Kuh so gehalten. Seine kamen auch niemals auf die Weide. Das empfand er als viel zu gefährlich für die Gesundheit seiner Tiere.
Ich sah dringenden Handlungsbedarf. Er absolut nicht!
Er war derjenige mit Erfahrung in der Haltung von Rindern, schon seine Eltern und deren Eltern und ich weiß nicht wieviele Generationen zurück hatten auf diese Art ihre Kühe gehalten. Sie blieben gesund, wurden alt, bekamen Kälber und wurden alt. Niemals hätte er geglaubt, daß er seinen Kühen Leid zufügte.

Ich gebe Dir auch darin recht, daß man die Ursache von Krankheiten oder Auffälligkeiten erst mal beim Huhn und nicht in der Haltung sucht. Ich gebe zu, das tue ich auch bei meinen eigenen. Denn einem verhaltensauffälligen oder kranken stehen all die anderen gegenüber, die nicht auffällig oder krank sind. Wobei ich "verhaltensauffällig" nach meinen eigenen Vorgaben von "Normalverhalten" definiere. Vielleicht wird auch nur meine Definition dem Wesen Huhn nicht gerecht?
Und für Krankheiten finde ich, wenn ich nur will, immer andere Ursachen als meine Haltung. Ich behaupte mal, damit stehe ich nicht alleine auf dieser Welt.

Und nochmal gebe ich Dir recht, wir werden keine allgemeingültige Lösung finden. Denn so wie mir vielleicht die Hühner leid tun, die ihr Leben in einer sicheren Voliere leben, tun dem Halter der Volierenhühner meine Hennen leid, die mit den Gefahren eines ungesicherten Freilaufes klarkommen müssen.

Es geht hier ja auch nicht darum, Halter an den Pranger zu stellen, die bewußt oder unbewußt sämtliche Bedürfnisse ihrer Hennen ignorieren. ich glaube nicht, daß die Themenstarterin zu dieser Art Halter gehört. Es geht um die Frage, wie andere (und zwar verantwortungsbewußte) Halter mit der Angst umgehen, ihre Hühner durch Beutegreifer zu verlieren. Wie man selbst für sich diese Frage beantwortet, muß jeder für sich selbst entscheiden. Nicht jeder kann ein gerupftes Habichtopfer achselzuckend als Preis der Freiheit abtun, geschweige denn einen Fuchsbesuch mit Komplettverlust.

Tiroler Hendl
11.10.2024, 08:05
Nicht jeder kann ein gerupftes Habichtopfer achselzuckend als Preis der Freiheit abtun, geschweige denn einen Fuchsbesuch mit Komplettverlust.

Das werden wohl, davon bin ich überzeugt, die allerwenigsten hier im Forum.

Nur weil ich meinen Tieren nichts Böses will, tu ich ihnen lange noch nichts Gutes..... Es geht auch nicht darum, jemanden an den Pranger zu stellen.

Ich bin einfach der Ansicht das der Mensch ("man") dazu neigt seine eigenen Bedürfnisse auf andere (seine Tiere) zu übertragen bzw. in den Vordergrund zu stellen.

Es ist der Wunsch des Halters, seine Tiere in absoluter Sicherheit zu wissen auch wenn das bedeutet, keine artgerechte Haltung mehr gewährleisten zu können.
Kein Tier und das sage ich aus tiefster Überzeugung, wird für die Sicherheit eines Käfigs dankbar sein!

Es ist der innige Wunsch trotz ungeeigneter Gegebenheiten Tiere zu halten, der dazu führt, daß eine Volieren Haltung (oder ein 15m2 Auslauf) als adequate Lösung angesehen wird.

Wie gesagt, es liegt in der Hand des jeweiligen Tier Halters, die Verantwortung für die Haltung zu übernehmen.
Es wäre aber wünschenswert, dass der Halter die Haltungs Bedingungen etwas nüchterner und realistischer betrachtet.

Dann würde der ein oder andere auch zugeben, dass die "bevorzugte" Haltung einzig und allein aus dem fehlenden Platzangebot, eigener Bequemlichkeit, dem Ignorieren der Bedürfnisse der Tiere oder anderen egoistischen Gründen resoltiert.

Und wenn es auch keine allgemein richtige Lösung gibt, gibt es doch allgemein geltende Richtlinien für die Tierhaltung.

Der TE soll nicht denken, daß die Volieren Haltung die perfekte Lösung (für die Hühner) bietet.
Zumal beim TE diese Überlegung einzig und allein durch Erfahrungen anderer entstanden ist.

cairdean
11.10.2024, 09:03
Es klingt manchmal so, als wäre es eine Entscheidung zwischen absoluter Freiheit und einem Käfig. Aber so ist es ja nicht.

Ich würde meine Hühner sehr gern frei rumlaufen lassen. Beobachten, wie sie mal im Wald und mal unter den Büschen und mal auf der Wiese abhängen. Würde mich freuen, wenn sie mich auf der Terasse besuchen kämen. Aber ich möchte das Risiko hier bei mir nicht eingehen. Wie wohnen am Wald und nach dem ersten Habichtopfer habe ich den Auslauf übernetzt. Nach und nach immer größer. Inzwischen bin ich bei ca 500m2 für 30 (max 50) Hühner (bis halt die Junghähne geschlachtet sind).

Gras wächst im Auslauf nur im Frühsommer bis Sommer. Jetzt ist praktisch nix mehr da. Dafür gibt es Himbeeren zu Hauf, Büsche, Terassen (weil Hanglage). Ich bin mit sogar sehr sicher, dass meine Hühner noch glückliche wären, wenn sie den endlosen Waldboden durchforsten könnten. Aber bei der Abwägung entscheide ich mich für die Sicherheit. Denn ich bin überzeugt, dass meine Hühner nicht unglücklich sind, auch wenn es noch glücklicher ginge.

Tibi
11.10.2024, 09:14
Wenn einem so etwas passiert, dann sind nicht nur die Tiere wieder "wach" sondern der Halter auch. Ich stelle das bei mir fest, dass ich nachlässig werde, wenn mal länger nichts war. Vorfälle im Forum hier motivieren mich aber immer wieder. Aktuell sage ich mir immer....geh hin, guck nach, lieber einmal zu viel, als zu wenig. Ich sehe sofort, wenn die Truppe in Hab-Acht!-Stellung ist und weiß dann, dass was "in der Luft" ist. Dann gehe ich einfach öfter direkt zu den Hühnern und störe da rum.

Meine sind aktuell sehr viel vorne in der Voliere und ich habe den Habicht schon mehrfach gesehen und einmal auch aufgebracht. Ich merke selbst, dass das für mich auch Stress bedeutet, immer ein Ohr bei den Hühnern und bei den Krähen zu haben. Das "Hinlaufen" tut mir gut...von wegen, jeder Gang und so, aber es ist schon auch stressig. Wäre ich nicht im Homeoffice, wäre das ohnehin nicht möglich.

Trotzdem würde ich sie deshalb nicht dauerhaft einsperren. Ich versuche alles, biete größtmöglichen Schutz, aber wenn dann noch was passiert, dann ist es eben so...

Wenn überhaupt niemand zuhause ist, dann sperre ich sie aber schon in der Voliere ein. Aber das gab es noch nie. Wenn mein Mann und ich gemeinsam wegfahren, dann sage ich meinem Vater bescheid, der guckt dann alle 30 min.

Ich kann das auch sehr schwer vertragen und man macht sich schnell Vorwürfe...hätte, hätte Fahrradkette.

Der letzte Verlust war im Sommer als mein Hahn und meine letzte blaue Kraienenkopp Henne einfach spurlos verschwunden sind. Ich möchte es auch lieber gar nicht wissen. Ich war nicht da, war über das ganze Wochenende weg, aber ich behaupte mal, dass es auch nichts geändert hätte, denn mein Mann hat draußen gearbeitet und war somit vor Ort.

Einige Züchter haben verschiedene Rassen in einem Stall mit angeschlossener Voliere, gerade so groß, dass man ein Auto reinstellen könnte. Jedenfalls nicht mehrere Hundert Quadratmeter. Die werden keine Verluste haben und natürlich geht das auch und ich weiß auch nicht, ob das die Hühner wirklich so schlecht finden oder ob ich da nur was reininterpretiere. Unzufrieden sahen die jedenfalls nicht aus. Trotzdem ist das nicht meins. Ich will meine Hühner überall um mich haben. Ich finde es schön, wenn mal wieder eins ausgebüxt ist und plötzlich hinter mir in der Küche steht. Oder, wenn sie von weitem über die ganze Wiese angewackelt kommen wenn ich sie rufe, manchmal flügelschlagend und teilweise fliegend, dann sieht man wie gerne die auch mal richtig "Strecke" machen, oder wenn sie unter irgend einem Busch in der Sonne ihr Bad nehmen, dann geht mir das Herz auf.

Tiroler Hendl
11.10.2024, 09:28
Es klingt manchmal so, als wäre es eine Entscheidung zwischen absoluter Freiheit und einem Käfig. Aber so ist es ja nicht.

Denn ich bin überzeugt, dass meine Hühner nicht unglücklich sind, auch wenn es noch glücklicher ginge.

Das stimmt, da gibt es sehr viele Möglichkeiten dazwischen.

Ist bei mir auch so. Ich würde meinen Hennen gerne mehr Platz geben. Geht aber nicht. Aus diesem Grund halte ich auch keine 20 bis 30 Hennen und brüte nicht jedes Jahr.
Obwohl das ein inniger Wunsch von mir wäre......

sil
11.10.2024, 10:44
Die Frage der Themenstarterin ist nun wohl beantwortet. Manche gehen da absolut kein Risiko ein, manche gehen auf volles Risiko und hoffen, daß nichts passiert, manche suchen nach Kompromissen und Lösungen um das Risiko irgendwie klein zu halten.

Ob die Hühner so oder so "glücklicher" sind, ist weiterhin der Interpretation des Halters überlassen.

bravest
11.10.2024, 20:16
Ja danke...und eines kann ich versichern...es gibt für mich nichts wichtigeres, als glückliche Hühner und den Eindruck hab ich von meinen Dreien momentan schon.
Ich bau jeden Tag an der Voliere und am Auslauf. Es werden Verstecke, Balancäceäste und Türme gebaut in die 15qm Voliere, als auch im Auslauf und es wird abgesichert, wo es geht, aber keine 100% ige Sicherheit...das weiß ich jetzt...
Ich entscheide jeden Tag neu, wie lange sie im Auslauf heute fliegen und klettern...
Momentan sind es gute 6h...aber an Regentagen wollen die gar nicht raus und scharren lieber in der Voliere rum - auch wenn der Auslauf zur Verfügung steht!