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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kunstbrut Küken und Kozidien, was nur tun?



Alischnali
09.08.2024, 12:13
Hallo,

ich bin inzwischen schon fast verzweifelt. Meine letzten Kunstbrutküken hatten alle Kokzidiose, teilweise mit blutigen Kot. Ich habe sie mit baycox durchgebekommen, aber dennoch war das nicht schön. Also ich bin mir sicher, dass ich Kokzidien hier im Bestand habe und will daher was tun.

Nun werden Sonntag meine Ami-Küken schlüpfen, also aus den Bruteiern, die ich aus den USA mitgebracht hatte. Ich möchte nicht, dass alle meine Küken wieder krank werden. Also bleibt ja scheinbar nur impfen oder Futter mit cocc. Ich hatte mich schon für Impfen entschieden, aber ich kann einfach den Impfstoff nicht auftreiben. Tierärzte und Verein Fehlanzeige und auch die Tierärztliche Hochschule Hannover scheint leider auch nicht weiterhelfen zu können. Wo bekommt man denn nur diese blöden Impfstoff her?

Futter mit Cocc finde ich eigentlich nicht so toll. Zum einen weil der TA meinte, dass man eigentlich die Eier auch später nicht essen soll. Zum anderen weil ich es doof finde, den Tieren wochenlang Antibiotika zu verabreichen und zum dritten, weil die dann ja auch nichts zusätzlich bekommen dürfen. Das kann ich nicht sicher stellen. Meine Küken laufen recht schnell im Auslauf und da fressen die halt alles, was da so rumkreucht und fleucht, abgesehen vom Grünzeug was natürlich auch immer zur Verfügung steht. Und außerdem habe ich hier im Forum gelesen, dass scheinbar nur die Impfung einen verlässlichen Schutz bietet und dass bei einigen trotz Futter mit Cocc auch die Küken gestorben sind.

Der TA von der Tiho meinte, vielleicht einfach probieren und wenn sie dann krank werden schnell mit Baycox behandeln. Immer wieder den Kot untersuchen lassen, so dass es schnell bemerkt wird, wenn der Druck zu hoch ist. Manche behandeln auch 2x prophylaktisch mit Baycox. Aber mal ehrlich. Das scheint mir auch nicht die Lösung zu sein.

Dann habe ich noch überlegt, die Einstreu bei den Küken direkt aus der Einstreu aus meinem "verseuchten Stall" zu nehmen. Naturbrutküken scheinen es ja deutlich seltener zu bekommen. Es ist doch sicherlich der Grund, dass sie vom ersten Tag an die volle Dröhung bekommen. Meint Ihr das könnte helfen? Also keine saubere Einstreu sondern alte Streu analog zu den Naturbrutküken?

Ich bin über jeden Tip dankbar. Danke Euch schon mal.

hexenpilz
09.08.2024, 15:08
Für Küken nehm ich deuka all Mash A mit cocc,seid dem hab ich keine Probleme mehr,bzw die Küken.

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Alischnali
09.08.2024, 15:18
Und bekommen die acht Wochen lang dann wirklich auch nichts anderes?

Tibi
09.08.2024, 15:21
Das ist echt ne schwierige Frage. Ganz ehrlich....

Ich bin ja auch immer total gegen irgendwelche Antibiotika oder Impfungen bei noch so kleinen Wesen. Die müssen ja ihr Immunsystem erst mal aufbauen. Also ich mach ja auch meist Kunstbrut und lass die so mindestens 3 Wochen immer im Haus. Nach der ersten Woche kriegen sie immer von mir eine Grassode von einem Ort, wo bisher keine Hühner waren. Und dann später bekommen sie dann eine Grassode aus dem Hühnerauslauf. Ich weiß nicht ob das was hilft...bilde ich mir ein es könnte. Ich habe aber auch noch keine Kokzidien gehabt, bzw. noch nicht krankhaft.

Ab wann kommen die denn gut durch, falls sie sich infizieren? Ab 4 oder erst ab 8 Wochen? Vielleicht kann man die Kunstbrutküken einfach so lange fern halten bis sie so kräftig sind, dass sie das leichter wegstecken bzw. die Behandlung auch besser vertagen, so wie dein Tierarzt sagt.

cliffififfi
09.08.2024, 15:38
Du bekommst Paracox 8 bei der Tierarztpraxis Pöppel in Delbrück.
Vielleicht hilft dir das weiter.

hexenpilz
09.08.2024, 16:00
Das Futter bekommen sie bei mir 3 bis 4 Wochen dann geht's in die Verliere im Auslauf bei den Großen. So hab ich gute Erfahrungen gemacht,aber jeder macht es anders.

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Alischnali
09.08.2024, 16:02
Okay, ich kann mein Glück ja gar nicht fassen. Habe da gearde angerufen und die haben tatsächlich den Impfstoff da. Ich hole ihn nächste Woche ab. Großartig. Vielen Dank!!!

chtjonas
09.08.2024, 16:12
...Meine Küken laufen recht schnell im Auslauf und da fressen die halt alles, was da so rumkreucht und fleucht, abgesehen vom Grünzeug was natürlich auch immer zur Verfügung steht....


So wie ich das bisher verstanden habe (bitte korrigiert mich, wenn falsch), müssen geimpfte KB-Kükies auch ziemlich "steril" gehalten werden - also nix mit Auslauf auf (vermutlich) "verseuchtem" Gelände.

Und ja, bei Kükenfutter + Cocc sollte nix anderes zugefüttert werden. Bei Freilauf, wie Du ja selbst sagst, quasi unmöglich.



...Dann habe ich noch überlegt, die Einstreu bei den Küken direkt aus der Einstreu aus meinem "verseuchten Stall" zu nehmen. Naturbrutküken scheinen es ja deutlich seltener zu bekommen. Es ist doch sicherlich der Grund, dass sie vom ersten Tag an die volle Dröhung bekommen. Meint Ihr das könnte helfen? Also keine saubere Einstreu sondern alte Streu analog zu den Naturbrutküken?...

Also ich würde einen Kokzidien-Befall nicht noch provozieren wollen. :neee:
Gut, mit den Erregern werden die Kleinen, so sie nicht absolut isoliert und fern von "verseuchtem" Boden gehalten werden, sowieso in Kontakt kommen.
Aber auch hier denke ich: Die Menge macht's!
Mit einer geringen Menge mögen Küken ja klarkommen und das Immunsystem wird entsprechende Abwehr aufbauen können.


...Der TA von der Tiho meinte, vielleicht einfach probieren und wenn sie dann krank werden schnell mit Baycox behandeln. Immer wieder den Kot untersuchen lassen, so dass es schnell bemerkt wird, wenn der Druck zu hoch ist....

Das erscheint mir das vernünftigste und praktikabelste Vorgehen - wobei ich unauffälligen Kot nicht untersuchen lassen würde.

Ich selbst habe noch niemals gegen irgendwas impfen lassen (abgesehen davon, dass es das hier gar nicht gibt :laugh).
Ab dem zweiten oder dritten Tag bekommen alle Küken bei mir auch etwas Weichfutter, dem ich Oregano (und andere Kräuter) beimische. Zum Trinken biete ich neben "normalem" Wasser auch verdünnten Kräutertee an.

Ich habe mit hoher Wahrscheinlichkeit alle möglichen Krankheiten bzw. deren Erreger im Bestand (Vogelpocken, Marek, Kokzidien ...)
Trotzdem haben alle hier geschlüpften Küken, (egal ob Kunst- oder Naturbrut) die die ersten 2-3 Tage überlebt haben, ausnahmlos das Erwachsenenalter erreicht und sind zu gesunden, widerstandsfähigen Hühnern herangewachsen.

PS: Bei meiner letzten Kunstbrut (leider nur ein Einzelküken geschlüpft, nach einer Woche konnte ich noch 3 "Eintagsküken" organisieren) hatte ich es wie folgt gehandhabt:

Mit dem Einzelküken bin ich schon am zweiten Tag, das Kleine in der offenen Hand haltend, im Hauptgehege spazieren gegangen und habe es den "Großen" vorgestellt.
Das gegenseitige Interesse hielt sich sehr in Grenzen :laugh.
Die folgenden Tage stellte ich sie (hat sich als Henne entpuppt) stundenweise im Hamsterkäfig auf die Terrasse mit Sicht-, Hör- und Schnupperkontakt zum Rest der Truppe.

Bis die anderen 3 (stellten sich ebenfalls später als Hennen heraus) ankamen, hatte ich ein kleines Kükengehege improvisiert in einem Bereich des Gartens, der seit etwa einem Jahr "hühnerfrei" war. Ab Ende der zweiten Woche lebten die 4 dort in einer zweckentfremdeten Hundehütte - nachts natürlich noch mit Wärmelampe.

Mit ca. 10 Wochen zogen sie zu den "Alten" ins Gemeinschaftsgehege.

cliffififfi
09.08.2024, 20:35
Okay, ich kann mein Glück ja gar nicht fassen. Habe da gearde angerufen und die haben tatsächlich den Impfstoff da. Ich hole ihn nächste Woche ab. Großartig. Vielen Dank!!!

Beim Pöppel? Ja cool!
Die versorgen die großen Ställe in der Umgebung und auch die Vereine bei deren Impfterminen.
Würde mich sehr freuen wenn ich dir helfen konnte.

nero2010
09.08.2024, 21:47
Je früher du nach Schlupf impfst umso besser.
>Nach ca 14 Tagen haben sie dann Schutz.
<Bitte in der Zeit immer nur einen Teil der Einstreu wechseln, nie komplett !!!
Unterbringung am besten nur an einem Ort wo noch nie Huhn war und auch keine Wildvögel hinkommen können.
Verabreiche am besten pro Tier oral , damit jedes Küken seine volle Dosis erhält.
Nur dann sind sie wirklich sicher.