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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hat sie noch eine Chance?



Knallerbse
28.06.2024, 10:42
Hallo zusammen,

Einige hier kennen ja schon unser Dilemma der vergangenen Wochen. Heftiger Infekt, Antibiotika, Milbenbefall, Exzolt....
Nachdem sich der Bestand allmählich von den Strapazen erholt, macht uns eine kleine Lachshenne weiterhin Sorgen. Und allmählich frage ich mich, ob es überhaupt noch Sinn macht, sie am Leben zu erhalten. Ich denke, sie hat sehr unter dem Infekt gelitten. Noch mehr aber vermutlich unter dem Milbenbefall. Sie war so schwach, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Sie frisst und trinkt nun seit fast 2 Wochen nicht mehr. Wir flößen ihr seitdem täglich mehrfach Wasser und Nahrung per Spritze ein (u.a. ein Aufbaupräparat). Seit knapp einer Woche hat sie nun das Problem, dass sich der Kropf nicht mehr von alleine leert. Sie hat auch morgens noch einen weichen, wabbeligen Kropf und es scheint darin zu gären, denn beim Massieren kommt jedes Mal einiges an Luft heraus. Wir haben es schon mit Cola und übergeben lassen versucht, was auch geklappt hat. Aber gleich nach der nächsten Mahlzeit beginnt das Problem von vorn. Tägliche Massagen bringen etwas Linderung im Kropf. Thymiantee hab ich ihr schon verabreicht gegen die Bakterien, die für die Gärung sorgen. Aber sie wird ja von Tag zu Tag schwächer. Sie schläft nur noch, kann vor Schwäche kaum laufen, fällt dabei sofort um. Aber sie hat so hart gekämpft... Ich tu mich schwer damit, ihr Leben zu beenden, wenn vielleicht doch noch irgend eine Hoffnung besteht. Aber dafür muss das Kropfproblem gelöst werden. Vielleicht hat das ganze Verdauungssystem aber auch einfach schon "den Betrieb eingestellt", weil der Organismus so geschwächt ist?! Hat noch jemand eine Idee oder wäre es besser, sie einfach gehen zu lassen/zu erlösen?

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Sulmtaler forever
28.06.2024, 10:51
Das hört sich nach einen sauren Kropf an. Je nachdem wie es der Henne geht, entweder Tierarzt. Der kann Antibiotika verschreiben um die Bakterien abzutöten.
Ich hatte schon guten Erfolg mit Joghurt einflößen. Und ordentlich Knoblauch ins Wasser. Mehrmals am Tag mit einer Spritze weit hinten in den Rachen. Etwas durchmassieren. Sonst kein Futter anbieten. Wenn es besser wird, langsam z.B. Baby Griesbrei geben... weiches Futter und erst wenn alles gut geht, wieder Hühnerfutter anbieten.
Viel Erfolg!

Bohus-Dal
28.06.2024, 11:16
Das, was in Cola enthalten war, soll da jetzt angeblich nicht mehr enthalten sein, so daß sie nicht mehr hilft (so sie das früher getan hat). Fencheltee soll gut sein. Was für ein Aufbaupräparat? Ist da Zucker drin? Das könnte evt. die Bakterienflora durcheinanderbringen oder auch Pilzbefall begünstigen. Ich weiß nicht, ob Fermentiertes in dem Fall geeignet ist, einen Versuch wäre es vielleicht wert. Pilzbefall kann man anscheinend im Notfall auch mit Fußpilzsalbe bekämpfen. Es kann natürlich auch sein, daß weiter unten zufällig noch eine andere Baustelle ist, die den Weitertransport der Nahrung behindert. Aber ich denke, es wäre sinnvoll, untersuchen zu lassen, warum es im Kropf gärt. Hoffentlich läßt es sich mit Antibiotikum und/oder Pilzmittel behandeln. Und ich denke, die richtige Ernährung spielt auch eine Rolle, weg vom Zucker.
Wie ist denn der Kot?
Hast Du ihr mal Heilerde angeboten?

Alpenhuehnchen
28.06.2024, 11:29
Nach der ganzen Odyssee die du und die deine Hühner hinter sich haben, wäre meine Empfehlung ab zum vogelkundigen Tierarzt! Und wenn das nicht geht, das Tier erlösen. Meine persönliche Schmerzgrenze was das "Leiden lassen" angeht wäre jetzt erreicht. Weitere Naturpräparate können ihr gewiss Linderung verschaffen, vielleicht aber auch nicht. Und dann würdest du ihr Elend nur verlängern. Deswegen würde ich Nägel mit Köpfen machen, das Hühnchen einpacken, und sie beim Arzt durchchecken lassen.

Knallerbse
28.06.2024, 11:41
Also noch eine Antibiotika-Gabe halte ich für nicht besonders verantwortungsvoll hinsichtlich Resistenzbildung etc. Das wäre dann die dritte in nur 10 Monaten.
Und wenn ich vorerst keine Nahrung, sondern nur Flüssigkeit gebe habe ich Angst, dass sie mir verhungert [emoji85]
Knoblauch klingt gut, mache ich zusätzlich jetzt auch noch. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.
Das Aufbaupräparat enthält zum Glück keinen zugesetzten Zucker. Allerdings etwas Holundersaft. Aber davon gebe ich auch nur 1 ml pro Tag.
Heilerde ist eine sehr gute Idee. Hab ich für mich selbst immer zu Hause. Es dem Huhn zu geben, darauf bin ich leider noch nicht gekommen.

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Knallerbse
28.06.2024, 11:47
Nach der ganzen Odyssee die du und die deine Hühner hinter sich haben, wäre meine Empfehlung ab zum vogelkundigen Tierarzt! Und wenn das nicht geht, das Tier erlösen. Meine persönliche Schmerzgrenze was das "Leiden lassen" angeht wäre jetzt erreicht. Weitere Naturpräparate können ihr gewiss Linderung verschaffen, vielleicht aber auch nicht. Und dann würdest du ihr Elend nur verlängern. Deswegen würde ich Nägel mit Köpfen machen, das Hühnchen einpacken, und sie beim Arzt durchchecken lassen.Unser Tierarzt ist da sehr "ehrlich". Er gibt einem an, mit welchen Kosten man zu rechnen hat, welche Chance er dem Tier noch geben würde und dann stellt er einen vor die Wahl, ob man es trotzdem versuchen möchte oder das Tier lieber erlöst. Ich hab schon ein paar hundert Euro investiert in die kranken Hühner. Alleine in dieses Huhn schon zweihundert. Irgendwann geht es dann nicht mehr. Und wie gesagt, nochmal Antibiotika kommt für mich gerade sowieso nicht in Frage.
Ich werde es mal noch heute und morgen beobachten. Mit zusätzlich Knoblauch und Heilerde. Wenn da kein Erfolg zu beobachten ist, werden wir sie am Wochenende erlösen. Nystatin könnte ich noch gegen Pilzbefall geben. Aber ob das jetzt noch was bringt... Zum einen braucht es eine Weile bis es wirkt, zum anderen enthält es auch noch paradoxerweise jede Menge Zucker.

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Bohus-Dal
28.06.2024, 13:33
Guck mal, ich habs wiedergefunden: Pilzsalbe (https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/90019-Erfahrung-mit-Kropfentz%C3%BCndung?p=1351793&viewfull=1#post1351793)

Ehe Du sie einschläfern läßt, wäre es doch einen Versuch wert...

Knallerbse
28.06.2024, 14:44
Guck mal, ich habs wiedergefunden: Pilzsalbe (https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/90019-Erfahrung-mit-Kropfentz%C3%BCndung?p=1351793&viewfull=1#post1351793)

Ehe Du sie einschläfern läßt, wäre es doch einen Versuch wert...Ganz lieben Dank! Da hast du absolut recht. Bevor ich sie erlöse, wäre das einen Versuch wert. Zumal das ja gleich nach der Antibiotika-Therapie anfing. Und zumindest beim Menschen ist es ja häufig der Auslöser für einen Pilzbefall. Ich düse jetzt einfach mal los und hole die Creme. Ich werde berichten!

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BLnrw
28.06.2024, 15:26
warum ist AB keine Option, wenn als zweite Option nur das Einschläfern zur Verfügung steht? Oder verstehe ich da was falsch?
Pilzbehandlung würde ich auf jeden Fall noch versuchen, hat bei uns auch schon mal gut geholfen.
Ein anderes Mal war es tatsächlich eine AB-Behandlung, die bei meiner Rosalie beim Kropf Abhilfe geschaffen hat. Ist ja nun mal leider so, dass nicht alle ABs gegen alles helfen, und auch wenn du schon so viele durch hast, könnte ein anderes jetzt vielleicht ihr Leben retten. Da wegen möglicher Resistenzbildung nichts zu geben, finde ich irgendwie am falschen Ende gespart.
Alles Gute für das Hennchen, ich drücke die Daumen.

Wurden bei dem Huhn die Milben denn behandelt bzw. sind jetzt sicher weg?
Waren da nicht auch noch Würmer im Gespräch?

San21
28.06.2024, 18:31
Hallo Knallerbse,
zuallererst meine Bewunderung was du schon alles für deine Tiere gemacht hast. Ich finde es schön wie du dich kümmerst und wie sehr dir die Hühner am Herzen liegen... Aber jetzt kommt das aber. Ich weiss nicht ob du deiner Henne mit einer weiteren Behandlung einen Gefallen tust. Ich glaube nicht dass sie denkt, yeah jetzt kämpf ich und mir wird geholfen damit ich bald wieder gesund bin. Ich glaube als Nutztierhalter! muss man auch entscheiden können wann es genug ist.

Ich bin absolut dafür bei kleineren Sachen zu helfen, wenn Aussicht auf Erfolg besteht. Aber ich habe das Gefühl aus deinen Schilderungen heraus, deine Henne will nicht mehr.
Ich würde jede weitere Behandlung als Quälerei sehen.

Entscheiden musst schlussendlich du, aber glaub mir ich schreibe das nicht leichtfertig. Ich hatte schon sehr viele menschliche Patienten die das genauso gesehen hätten.

Ich wünsche dir viel Kraft für jede Entscheidung die du triffst.

sm20
28.06.2024, 22:09
Hab Deine Beiträge verfolgt, mein Eindruck, wenns aussichtslos gewesen wäre, wäre das Huhn längst tot. Ein Huhn hält ohne Nahrung eine Weile durch, aber ohne ausreichend Wasser verschlechtert sich die Lage immer mehr, wimre wolltest Du kein Wasser per Schlauch geben, aus irgendeinem Grund, oder tust Du das inzwischen? Rechne pro kg Huhn mit bis zu 100ml täglich.

BLnrw
02.07.2024, 11:22
Wie geht es dem Hennchen?

Knallerbse
02.07.2024, 11:59
Ich wollte mich schon die letzten Tage hier gemeldet haben. Immerhin habe ich hier so tolle Ratschläge bekommen, die tatsächlich dazu geführt haben, dass die kleine Henne noch lebt. Leider hat mein Zeitplan es nicht früher zugelassen.
Zuerst muss ich mich nochmal bei Dir bedanken, liebe @Bohus-Dal für den Faden über den Pilzsalbe. Darin habe ich nämlich auch etwas gelesen, was mich zugleich froh und traurig gemacht hat...
Vorletztes Wochenende hatte ich meiner Henne, als das mit der Kropfgeschichte begann, Lefax Enzyme verabreicht. Eigentlich aufgrund der Enzyme, weil das ja auch teilweise bei Kropfverstopfung empfohlen wird und ich keine Ananas zu Hause hatte. Daraufhin ging es ihr gleich am nächsten Tag viel besser und sie fing wieder an zu fressen. Ich dachte, wir hätten das Problem gelöst, bis dann am nächsten Tag wieder schlimmer wurde. Ich habe mich aber nicht getraut, ihr nochmal die Enzyme zu geben, weil ich dachte, ich will jetzt nicht auf eigene Faust an dem Tierchen herum doktern, sondern ihr nur Dinge geben, die ihr definitiv nicht schaden. Wie Babybrei, Thymian, Oregano und die Aufbaukur, die ich gekauft hatte.
Tja, im Nachhinein weiß ich, warum es ihr nach dem Lefax so gut ging. Das Zeug besteht zum Großteil aus Simeticon, was natürlich dafür gesorgt hat, dass die Gasblasen im Kropf keine Chance mehr hatten und es ihr gleich viel besser ging. Selbiges stand in dem Faden über das Fungizid. Und da tat es mir so unglaublich leid, dass ich ihr die Enzyme vorenthalten habe und sie dadurch zwischenzeitlich wieder so stark abgebaut hat, dass ich sie fast hätte erlösen müssen. Nachdem ich es ihr dann, als ich darüber gelesen hatte, sofort wieder angefangen zu geben, ging es ihr auch gleich wieder so viel besser. Sie fing an zu picken, sich zu putzen und sogar vorsichtig zu hüpfen und mit den anderen durch den Auslauf zu marschieren. Der gärende Kropf scheint ihr furchtbares Leid zugefügt zu haben.
Natürlich habe ich ihr dann auch zusätzlich die Creme gegeben und zusätzlich Päppelfutter mit reichlich Knoblauch und auch Heilerde ins Trinkwasser.
Das abgemagerte Tierchen, das nicht mehr alleine stehen konnte, ist dabei, sich wunderbar zu erholen. Ob sie es schafft und wir den Pilz (sofern es einer ist) vollständig besiegen können, steht natürlich noch in den Sternen. Aktuell bekämpfe ich ja eher die Symptome und versuche sie wieder zu Kräften zu bringen.
@sm20 Ich kann der Henne MIT SPRITZE tatsächlich jede beliebige Menge Flüssigkeit pro Tag zuführen. Du magst es mir nicht glauben, aber wir sind da ein so eingespieltes Team, dass es überhaupt kein Problem darstellt, ihr auch bis zu 100 ml am Tag einzuflößen. Da sie ja ausschließlich Flüssignahrung bekommen hat, habe ich natürlich nicht auch noch zusätzlich 100 ml Wasser gegeben. Aber ich habe darauf geachtet, dass es immer genug war. An heißen Tagen mehr, als an kühlen [emoji6]
Dass sie abgebaut hat, hatte ja einen ganz anderen Grund und ich bin froh, dass ich hier im Hüfo wieder mal das Schwarmwissen nutzen konnte, um der Kleinen totgeweihten Henne wieder auf die Beine zu helfen.
Aktuell bin ich erstmal froh zu sehen, dass unsere Maßnahmen nicht umsonst waren und es ihr wieder besser geht. Alles andere wird sich in den kommenden Tagen und Wochen zeigen.

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Bohus-Dal
02.07.2024, 13:55
Juhu :) Das freut mich sehr!!


Ob sie es schafft und wir den Pilz (sofern es einer ist) vollständig besiegen können, steht natürlich noch in den Sternen.

Ach klar, wir drücken doch alle die Daumen, das wird schon.

Vero123
02.07.2024, 14:30
Hallo Knallerbse, kannst du noch schreiben welches Mittel du genau gegeben hast und in welcher Dosierung? Ich meine jetzt die lefax Enzyme. Wäre durchaus interessant für die Hühnerapotheke.

Veni76
02.07.2024, 14:45
Vero, gib mal den Begriff Simeticon bei Google ein. Gibt es von diversen Anbietern, das bekannteste ist wohl Sab Simplex. Ich habe mal gelernt, das man das bei Babys, Kindern und Säugetierkindern nicht überdosieren kann. Meine Eichhörnchenbabys haben das zB immer während der Nahrungsumstellung bekommen. Wie das genau bei Geflügel ist, mit der Verträglichkeit weiß ich nicht, die haben ja einen etwas anderen Stoffwechsel, könnte mir aber vorstellen, das es genauso unbedenklich ist.

Blindenhuhn
02.07.2024, 15:03
Klasse, dass es dem Hennchen besser geht!
Ja, Sab Simplex ist toll! Bekommen auch meine Igel-Winzlinge und Igel haben einen ähnlich kurzen Darm wie Hühner. Den Igelbabies gebe ich pro Mahlzeit 1 bis 2 Tropfen in die Aufzuchtmilch.

Vero123
02.07.2024, 17:48
Super, danke euch! Wer weiß wann man das mal dringend brauchen muss, gut zu wissen!!

Außenstelle Puttis
03.07.2024, 00:24
Habs auch abgespeichert :).
Danke Knallerbse und Bohus-Dal

BLnrw
03.07.2024, 11:19
Freut mich sehr, dass es der Kleinen besser geht, ich hoffe, es geht weiter aufwärts :)