Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hahn mit Gehproblemen
Seit etwa vier Wochen scheint unser Wyandotten-Hahn, 2 Jahre alt, ein Problem beim Stehen und Stehen zu haben. Er steht wackelig, scheint teilweise Gleichgewichtsstörungen zu haben, knickt weg. Manchmal sitzt er dann einfach auf dem Po, manchmal balanciert er per Flügelschlag aus. Es ist tageweise ganz unterschiedlich stark ausgeprägt, ist aber im Laufe der Zeit in der Ausprägung deutlicher geworden. Linkes Bein tendenziell stärker betroffen als das rechte. Es gibt immer wieder Phasen, wo man nichts merk und er völlig normal unterwegs ist. Seperation hat keine Veränderung gebracht. Wenn er ruhig steht oder schneller läuft, merkt man ihn generell kaum etwas an. Frisst normal, trinkt normal, kräht allerdings etwas weniger und ruht tageweise auch mehr. Kot ist unauffällig. Die Hennen möchte er auch treten, was unterschiedlich gut funktioniert. Raufkommen problemlos, Absteigen dann teilweise sehr wackelig.
Ärztlicher Rat war B-Komplex zufüttern (hab ich, war allerdings kein ausgewiesen hühnerkundiger TA). Allerdings zeigt die Zufütterung von Jecuplex mit Dosierung im mittleren bis oberen Bereich seit zwei Wochen keine Besserung. Die Hühner bekommen allerdings auch generell immer mal wieder Bierhefe und Dorschlebertran zugefüttert. Ballenabzess definitiv ausgeschlossen, Gelenke / Zehenglieder frei und schmerzfrei beweglich, nichts geschwollen. Ich hab an Vogelmilben gedacht, aber nichts gefunden, bis jetzt ist auch kein anderes der übrigen 9 Hühner betroffen. Marek - da weiß ich nicht, ob er tatsächlich so lange leben würde mit Symptomen? Wurde vom Tierarzt auch eher als unwahrscheinlich eingestuft. Alle hatten einen leichten Federlings-Befall im Frühling, der behandelt wurde. Entwurmt sind sie gerade frisch, Gewicht ist gut. Mir fällt nichts mehr ein, wo ich noch ansetzen könnte. Die Tierärzte hier haben von Geflügel wenig bis gar keine Ahnung und sind keine große Hilfe. Hatte jemand schon mal etwas Ähnliches erlebt oder noch Ideen für mich?
Blindenhuhn
01.06.2024, 08:15
Vielleicht hat er ja Arthrose o. ä.? Ein Tierarzt könnte das mittels bildgebendem Verfahren feststellen. Sind die Beine unnatürlich warm/heiß?
Außer Vitamin B würde ich noch Vitamin E zufüttern und Glucosamin (oder ist das alles in Jecuplex enthalten?). Du könntest die Beine auch mit Traumeel oder anderem einschmieren.
:welcomeim HüFo!
Bohus-Dal
01.06.2024, 08:42
Verletzung weiter oben kannst Du ausschließen? (Rücken, Nacken, Becken etc.) Vergiftung?
Ansonsten lies Dir mal diesen Thread (https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/117865-Hahn-hat-Gleichgewichtsprobleme) durch.
Danke für eure Antworten! Verletzungen kann ich ziemlich sicher ausschließen, bis auf gfls eine Zerrung. Die Beine fühlen sich beide kühl an, der Hahn zeigt auch beim Abtasten kein Schmerzverhalten… Traumeel hat er in den letzten Tagen auf Verdacht in Tablettenform bekommen (ad us vet)
Bei einer Vergiftung wüsste ich ehrlich gesagt nicht, woher sie kommen könnte. Das Futter wird geschlossen aufbewahrt, giftige Pflanzen sind nicht im Auslauf (hier kann man Füchse nicht ausschließen wegen der Nähe zum Wald, deswegen haben sie nicht den kompletten Garten frei zur Verfügung).
Den Thread hab ich mir angeschaut, ich finde die Symptome schon recht ähnlich. Außer, dass Ferris besser frisst und bis auf die zeitweiligen Ruhephasen und die motorischen Störungen recht normal wirkt. Ich züchte nicht, Marek kann auch nicht gezielt behandelt werden, wenn es erst einmal ausgebrochen ist, wenn ich das richtig verstehe? Ich überlege gerade, ob es Ferris bzw. mir hilft, es testen zu lassen.
Bohus-Dal
01.06.2024, 10:55
Da Metacam auch entzündungshemmend ist, könntest Du den Tierarzt bitten, es Dir auf Verdacht zu verschreiben, es soll auch Marekschübe lindern. Der verlnkte Faden macht Hoffnung, da war es ja Marek, trotzdem geht es dem Hahn heute wieder gut!
kann er zuviel Wurmmittel abbekommen haben?
KleineGärtnerin
01.06.2024, 22:27
Wyandottenhähne werden mit der Zeit auch gern mal zu schwer (fett), was die Gelenke überlasten könnte. Ist sein Gewicht normal?
Die Symptome begannen vor der Entwurmung, deswegen würde ich da erstmal keinen direkten Zusammenhang sehen... Die ist auf Verdacht angeraten worden, eben weil sonst erst einmal keine anderen Ursachen offensichtlich waren, die letzte Entwurmung schon etwas her war und dieses Jahr so viele Regenwürmer und anderes Getier unterwegs sind. Nach der Entwurmung war so erstmal keine Veränderung bei ihm festzustellen.
Er hat derzeit 3.2 kg. Eigentlich sollte das ok sein oder liege ich damit falsch? Er ist mein erster Wyandotten-Hahn, ich habe daher leider keinen direkten Vergleich. 🙈 Kann Arthrose bei Hühnern schon so früh beginnen?
Libellenhain
02.06.2024, 09:41
...Marek kann auch nicht gezielt behandelt werden, wenn es erst einmal ausgebrochen ist, wenn ich das richtig verstehe? Ich überlege gerade, ob es Ferris bzw. mir hilft, es testen zu lassen.
Hallo Jowus, ja, lass doch am besten mal testen, ob es Marek ist! Dann hast du Sicherheit. So war es ja bei mir, im Nachhinein kann ich mir einige Todesfälle unter meinen Hühnern damit erklären. Meinem Hahn geht es übrigens immer noch gut :)
Blindenhuhn
02.06.2024, 09:50
Er hat derzeit 3.2 kg. Eigentlich sollte das ok sein oder liege ich damit falsch? Er ist mein erster Wyandotten-Hahn, ich habe daher leider keinen direkten Vergleich. Kann Arthrose bei Hühnern schon so früh beginnen?
Ja, ich hatte mal ein Brabanter Bauernhuhn. Die hatte bereits mit ca. 1 3/4 J. Arthrose, wie die Tierärztin nach einem Röntgen diagnostiziert hat.
KleineGärtnerin
02.06.2024, 15:08
3,2 kg ist für einen Hahn der Großrasse schon fast wenig. Dieses Gewicht haben bei mir die Hennen. Also zu dick ist er nicht. Aber wie Blindenhuhn schon angemerkt hat, ist eine Arthrose trotzdem möglich. Eine Röntgenaufnahme würde Aufklärung bringen.
Er ist kein ganz großer Vertreter seiner Rasse, das muss ich vielleicht dazu sagen. Dass Arthrose so früh ein Thema sein kann, hätte ich fast nicht für möglich gehalten. Nur interessehalber: Gibt es da außer Übergewicht bekannte Ursachen wie genetische Veranlagung oder Fehlstellungen der Gelenke oder Ähnliches? Außer Schmerzmittel kann man dann wahrscheinlich bei Hühnern wenig tun außer vielleicht über Futterergänzungen?
Ich lasse ihn in jedem Fall röntgen und auch auf Marek testen. Hier muss man den Tierärzten leider immer genau sagen, was gemacht werden soll, weil niemand wirkliche Hühnerkenntnisse hat. Danke daher umso mehr für eure Hinweise!
Du könntest mal versuchen ihm zusätzlich ADCE Vitaminkomplex zu geben. Das hab ich von meiner Tierärztin mal für Küken bekommen, die allerdings gar nicht mehr laufen konnten. Hat sehr gut geholfen. Wenn Du das nach Dosierungsanleitung gibst, dann kann es auf jeden Fall nicht schaden.
Ich hab noch die Hakimol Grünen Tropfen hier, die könnte ich versuchsweise geben.
Kurzer Lagebericht: Ferris wirkte gestern und heute etwas stabiler. Er läuft zwar nach wie vor staksig, belastet das linke Bein definitiv weniger und knickt ab und an auch komplett weg. Aber er liegt nicht mehr so viel und hat morgens auch wieder gekräht. Jetzt bleibt abzuwarten, ob das nur ein Zwischenhoch ist oder ob er sich tatsächlich etwas gefangen hat. Dass etwas mit ihm nicht stimmt, ist aber nach wie vor eindeutig... Die Hennen sind glücklicherweise nach wie vor unauffällig. Einen Tierarzt-Termin habe ich leider erst für Freitag bekommen.
Nochmal ein kurzes Update: Der Tierarzt-Besuch hat bis jetzt ergeben, dass Ferris zumindest keine Arthrose hat. Obwohl er nach wie vor das linke Bein deutlich weniger belastet und auch immer noch teilweise sehr wackelig läuft, konnte nicht eindeutig festgestellt werden, woher dies kommt. Das Ergebnis vom Marek-Test ist Neonlicht nächste Woche da. Aktuell steht entweder ein „Vertreten“ als Ursache im Raum, etwas Neurologisches oder eben Marek. Er hat ein Schmerzmittel bekommen, was aber das Gangbild leider nicht verbessert hat… Insgesamt wirkt er etwas stabiler, aber er läuft unrund und schwankt teilweise auch sehr. Er setzt sich allerdings nicht mehr so viel auf den Po, und liegt wenig.
Schwanken, ein unsicherer Gang läßt auf ein neurologisches Problem schließen.
Orthopädische Probleme, Arthrose, Verstauchung, oder eine Entzündung würden hinken verursachen, aber nicht Gangunsicherheit.
Die Testergebnisse sind da: Marek positiv.
Seit heute ist er definitiv auch wieder schlechter zurecht, liegt mehr, schwankt stärker, knickt öfter weg. Die letzten Tage war es sehr viel besser. Fressen tut er, trinken auch. Ich hab ja immer noch die Hoffnung, dass er sich fängt. Dieses Auf und Ab der Symptome ist seltsam. Ich habe bis jetzt nur von Marek Erkrankungen gelesen, bei denen es relativ schnell fortlaufend schlechter wurde. Er wird jetzt weiterhin gepäppelt, der TA hat mir wenig Hoffnung gemacht. Man kann wohl wirklich nur abwarten, wie es sich entwickelt.
Krankheitsverläufe sind fast immer wellenförmig, fast nie geradlinig. Das trifft auch auf neurologische Erkrankungen zu. Und auch der Endzustand ist bei neurologischen Erkrankungen stark Tagesform abhängig.
Libellenhain
16.06.2024, 22:57
Habe eben erst gelesen, dass dein Hahn nun auch erwiesenermassen Marek hat :( Wie geht es ihm denn? Und wie behandelst du ihn? Ich habe meinem eine Weile hochdosiert (Hühner brauchen eine höhere Dosis) Metacam gegeben, 2x täglich und er sprach sehr gut darauf an. Zusätzlich noch wochenlang Vitamin B-Komplex. Ich drücke die Daumen, dass du ihn wieder fit bekommst! Nur nicht aufgeben, es kann klappen!
Nein, aufgegeben wird natürlich nicht. :) Aktuell bekommt er nur B-Vitamine und Vitamin E, weil das Metacam bei ihm leider keine Wirkung zeigte. Ich hab ihm die letzten Tage noch zusätzlich Kräuter gegeben. Außerdem scheint er mehr Hunger als sonst auf Frisches (Salat, Beeren, Gemüse) zu haben, das bekommt er natürlich auch. Ich hoffe sehr, dass es sich stabilisiert, er ist ein wirklich toller Hahn. Einfach nett, fürsorglich, kooperativ. Das Auf und Ab nimmt einem schon etwas mit.
Vorgestern schien ein weiteres Huhn kurzzeitig etwas schlapp zu sein, aber es war wohl eher ein Tagestief.
Libellenhain
18.06.2024, 09:41
Ja, ich bin auch immer auf der Hut und beobachte jede Verhaltensänderung meiner 4 Hühner mit Argusaugen weil ich immer Angst habe, dass ein weiteres Huhn einen Marek-Ausbruch hat!
Ich drücke dir die Daumen, dass sich sein Zustand noch mehr verbessert! Mein Hyazinth ist fast wieder der Alte, ab und zu strauchelt er bei Unebenheiten auf dem Boden und nur so ist überhaupt zu bemerken, dass er mal gar nicht mehr laufen konnte!
Kurzes Update: Ferris lebt und es geht ihm so weit gut. Das staksige, unrunde Gehen wird wahrscheinlich lebenslang bleiben, wahrscheinlich wurden Nerven dauerhaft geschädigt. Er knickt jedoch kaum noch weg (ganz selten mal beim Aufstehen oder wenn er sich putzt) und läuft auch sehr viel sicherer als noch vor ein paar Wochen. Durch den etwas unrunden Gang hat er sehr wahrscheinlich ein höheres Arthrose-Risiko, wenn er älter wird. Aber das wird sich dann zeigen. So ist es für mich ok. Solange er zurecht kommt und keine Schmerzen hat, darf er einfach weiterhin seine Hennen betüddeln. Züchten möchte ich ohnehin nicht. Ich bin froh, dass ich ihn nicht habe vorschnell einschläfern lassen, sondern abgewartet habe. Er hat einen B-Komplex bekommen, (den bekommen alle weiterhin), dazu homöopathische Unterstützung und Kräuter fürs Immunsystem. Alle anderen Hennen im Bestand sind glücklicherweise unauffällig, ich hoffe einfach, dass das so bleibt. Drückt mal die Daumen, ja?
Blindenhuhn
30.07.2024, 19:05
Daumen sind feste gedrückt!
cliffififfi
30.07.2024, 21:16
Da drücke ich doch feste mit, daß es so bleibt.
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