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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hobelspäne werden nach einer Woche immer noch gefressen



Thomas68
25.04.2024, 23:08
Hallo zusammen,
Habe eine Frage zur Einstreu/Bodengrund bei der Kückenaufzucht.
Ziehe gerade meine ersten Kücken hoch. Die erste Woche auf Zeitungspapier und Zewa.
Habe dann gestern versucht auf Kleintiereinstreu (Hobelspäne) unzustellen.
Die Kücken haben wie wild angefangen in die Hobelspäne zu picken und vermutlich auch zu fressen. Futterspender war recht schnell zugeschaut mit den Spänen. Hab ihn dann höher gestellt und Späne entfernt. Die Kücken wollten vom Futter so gut wie nix mehr wissen, gingen nur noch auf die Späne.
Hab dann alle Späne wieder raus und wieder auf Papier umgestellt. Aber das geht ja nicht mehr lange. Habe die Befürchtung dass es mit anderen Substraten genauso geht, oder gibt es da eine gute Alternative?
Ist es ausserdem normal, dass die Kücken nach einer Woche die kleinen Futterpellets immer noch 3 bis 4 Mal aufpicken und wieder fallen lassen bevor sie sie gefressen bekommen? Wundert mich dass sie sich da immer noch fast gleich schwer tun als am Anfang. Verwende Deuka Kückenaufzuchtpellets

chtjonas
25.04.2024, 23:15
...Habe die Befürchtung dass es mit anderen Substraten genauso geht, oder gibt es da eine gute Alternative?...

Du könntest es mit Sand versuchen. :kein


...Ist es ausserdem normal, dass die Kücken nach einer Woche die kleinen Futterpellets immer noch 3 bis 4 Mal aufpicken und wieder fallen lassen bevor sie sie gefressen bekommen?...

Ich weiß ja nicht, was Du für Küken hast (Zwerge?) und wie groß diese Pellets sind.
Vorschlag wäre, die ein bisschen kleiner zu mörsern um zu sehen, ob sie dann besser angenommen werden.

Sterni2
26.04.2024, 05:25
Für meine Küken hab ich immer relativ trockene gesunde Erde ohne Chemie als Einstreu. Wenn sie die fressen ist das egal. Oder eine Grassode mit dabei kommt auch gut an.
Einfacher ist das mit Glucke, die zeigt ihnen, was zu fressen ist.

Sulmtaler forever
26.04.2024, 06:15
Ich nehme für meine Küken vom ersten Tag an grobes Buchenhack für Terrarien. Gut auch das wird gescharrt... man muss halt öfters sauber machen. Aber sie fressen es nicht. Hast du mal den Küken den neuen Futterplatz angezeigt... mal ein paar Tiere genommen und sie davor gesetzt und dann so draufgeklopft?

Alpenhuehnchen
26.04.2024, 06:49
Ich habe bei kunstbrutküken auch sehr gute Erfahrungen mit Buchenhackschnitzeln. Fliegt weniger durch die Gegend und man kann schmutzige schnitzel auch mal raus sammeln. Ich finde es ergiebig. Auf anderes Einstreu stelle ich frühestens nach 2 Wochen um. Sand wird bei mir in rauhen Mengen gefressen.

Schwanzfeder
26.04.2024, 08:06
Du könntest es mit Sand versuchen. :kein


Das geht bei mir erst ab der 4ten Woche, sonst fressen die nur noch Sand. Wäre beinahe einmal schief gegangen (Verstopfung). Bei einigen anderen Leuten scheint es aber zu funktionieren ... da können Küken wohl sehr unterschiedlich sein.

Buchenhack hatte ich auch mal, war mir aber zu scharfkantig für die zarten Hühnerbeinchen (wobei es keine Wunden gab ... vielleicht bin ich zu vorsichtig). Weitaus besser fand ich die Strohpellets.

Ab der dritten Woche sind meine Kunstbrutküken immer tagsüber draußen gewesen, mit Wärmflasche in petto ("bewachsene Erde" wird interessanterweise nicht gefressen), nur nachts/morgens brauchen die dann die Einstreu; da hält sich die Verschmutzung in Grenzen. ... Wobei die Brut idR später war (Mai), jetzt wäre es für so kleine zu kalt für ganztags draußen ... Ich lege ihnen nachts auch gerne ein zerknautschtes Frottee-Geschirrtuch zum Schlafen hin, da kuscheln die sich dann ein (und das kann man dann einfach wechseln).

Thomas68
26.04.2024, 08:54
Danke für die vielen Infos!
Es sind große Bielefelder und Australops. Sie sind auch schon ordentlich gewachsen und kennen die Futterquelle und den Futterspender. Der hat sich nicht verändert, trotzdem waren die Hobelspäne so interessant, dass Sie nix anderes mehr wollten.
Mit den Futterpellets hab ich mich schon rückversichert, dass es welche sind die man vom 1. Tag an verfüttert. War auf einer Kückenbörse, da hatten sie genau die selben.
Denke werde es jetzt mal mit den Buchenhackschnitzel versuchen, wenn das nix hilft kommen sie halt noch einige Zeit auf Drahtgitter...

morgan
26.04.2024, 09:05
Schon seit Jahren verwende ich bei den Küken ab dem ersten Tag den 2. Heuschnitt als Einstreu ohne irgendwelche Probleme. Als Futter kommt sogleich aufgepimptes Kükenfutter (Deuka all Mash A) in die Tröge. Abends mische ich einen 10 ltr. Eimer als Tagesration für den nächsten Tag zusammen. Dem Grundfutter, also dem Deuka All Mash A, mische ich 6 hart gekochtes Eier, Brennnesseln, Löwenzahn, Gras, Nudeln und mehrere händevoll geraspelte Möhren bei. Das alles durch einen Mixer geschickt ergibt dann die Mischung wie sie auf dem Bild zu sehen ist. Auf das Futter stürzen sie sich wie ausgehungert drauf. An dem Grundfutter pur und ohne v.g. Beimischung haben sie kein Interesse.

https://up.picr.de/47493302na.jpg

cairdean
26.04.2024, 09:09
Huhu Thomas, was hast Du denn an anderen spannenden Sachen im Kükenauslauf zum picken, untersuchen und scharren? So ein Kükenfuttertrog (hab ich natürlich auch) ist halt als Futteraufnahmequelle langweilig. Da muss man nix suchen, nicht scharren, um was zu finden.
Ich habe schon früh (so ab ein paar Tagen, sobald sie scharren können) eine kleine Kiste mit Vogelsand, da sind Steinchen für den Magen mit drin und ich streue Kanarienfutter mit rein. Darin wird bei mir immer wild gescharrt und gesucht, aber nicht viel Sand gefressen. Außerdem belaubte Äste (Haselnuss, Birke oder Buche bieten sich gerade an) und eine Grassode. Da gibt es dann auch viel zu gucken und zu suchen. Vielleicht ist die Streu so spannend, weil sie nicht viel anderes haben?

Thomas68
26.04.2024, 17:08
@morgan:
Genau das Grundfutter hab ich auch.
Werde dann auch mal was beimischen und zerkleinern. Evtl. Dann ein paar Portionen einfrieren, das ist ja bestimmt nicht lange haltbar?
Schneidest du das 2. Heu erst noch oder lässt du es lang? Habe welches, das ist aber 10 bis 20 cm.

morgan
26.04.2024, 18:52
@morgan:
Genau das Grundfutter hab ich auch.
Werde dann auch mal was beimischen und zerkleinern. Evtl. Dann ein paar Portionen einfrieren, das ist ja bestimmt nicht lange haltbar?
Schneidest du das 2. Heu erst noch oder lässt du es lang? Habe welches, das ist aber 10 bis 20 cm.

Der zweite und die nachfolgenden Heuschnitte nennt man "Grummet". Bei manchen Bauern, die nach dem ersten Schnitt (Heu), ihre Wiesen düngen, steht das Gras für den zweiten Schnitt schon recht hoch und entsprechend fällt dann auch der Grummet mit langen Halmen aus, die womöglich dann auch schon stielig sind. Von daher habe ich mir letzten Herbst den Grummet selbst gemacht auf eigenen Wiesen (ca. 100 HD-Ballen), als das ungedüngte Gras noch recht niedrig stand und ohne Stieleanteil und deshalb ist mein Grummet so kurz, dass ich es nicht schneiden muss.

morgan
26.04.2024, 19:50
Habe eben mal ein Bild von der Einstreu im Kükenheim gemacht. In dem Moment waren sie zu sehr an den frisch eingefüllten Trögen beschäftigt. Ansonsten flitzen sie auch im vorderen Bereich herum.

https://up.picr.de/47498392fr.jpg

Thomas68
27.04.2024, 07:33
Bei uns hier heißt der 2. Schnitt Öhmd. Ich weiss es gibt große Unterschiede, mache jedes Jahr selber von 10 ha Wiese Heu/Grummel oder Öhmd. Muss mal suchen ob sehr junges feines dabei ist.
Eine weiter Frage:
Kann ich die Kücken mit jetzt 10 Tagen in einen großen Kaninchen-Holzstall 150 x 60 Fläche und vorne Gitter ins Freie setzten? Mit Wärmeplatte natürlich.
Evtl. Dann nachts einen dicken Teppich vorne runterhängen.
Hatte da wesentlich mehr Möglichkeiten als im Haus. Bin mir nur unsicher ob das geht wenns dann nachts auf 0 Grad runtergehen.

morgan
27.04.2024, 10:46
Kann ich so nicht abschätzen.

Dorintia
27.04.2024, 11:01
Hier wurde handelsübliche Kleintierstreu noch nie in Unmengen gefressen, beim Wechsel vom Küchenpapier.
Meine Küken bekommen hingestellt: kleingeschredderte Kükenpellets, Kükenglück ins Trinkwasser, Grit mit Rotsteinchen (für Papageien).
Ab und an zerhacktes Rührei mit zerhackten zarten Haferflocken und gehackten Brennesseln oder Löwenzahn.

chtjonas
27.04.2024, 16:27
...Kann ich die Kücken mit jetzt 10 Tagen in einen großen Kaninchen-Holzstall 150 x 60 Fläche und vorne Gitter ins Freie setzten? Mit Wärmeplatte natürlich....
...Bin mir nur unsicher ob das geht wenns dann nachts auf 0 Grad runtergehen.

Ich hatte meine in dem Alter tagsüber in einem kleinen Freigehege (ca. 6 qm) in dem ein improvisierter Hundehüttenstll steht. Da hatten sie nur eine Wärmflasche zur Verfügung. Habe allerdings oft kontrolliert.
Tagsüber war es kühl, z.T. einstellig, aber sonnig. Nachts habe ich sie noch ein paar Tage lang ins Haus geholt.
Mit ca. 2,5 Wochen waren sie dann auch nachts in ihrer Hundehütte - Katzenklo dick mit Heu gefüllt und Wärmelampe (nur Nacht) darüber gehängt.

Dorintia
27.04.2024, 16:39
Miss doch nach wieviel die Wärmeplatte schafft?
Muss man halt nachts mal 2 oder 3 mal gucken gehen.

Thomas68
30.04.2024, 22:43
Hab die Kücken jetzt seit 3 Tagen auf Grummet/2.Heuschnitt.
Ist super, funktioniert einwandfrei!

morgan
30.04.2024, 23:04
Was anderes habe ich auch nicht erwartet :)

Snivelli
01.05.2024, 15:51
Ich habe immer Hanfeinstreu für Pferde Anfangs Zewa drüber als Lauffläche und zum ausstreuen von in der Kaffeemühle zerkleinertem Kükenfutter. Erst so am 5. Tag stelle ich einen Napf hin.
Es gibt auch eine Wühlkiste mit Erde und Gras. Da werfen ich immer mal wieder Mehlwürmer oder sowas zum suchen und scharren rein. Belaubte Äste mögen sie auch