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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Kater hat Küken erlegt



Alischnali
14.04.2024, 08:18
Hi, gestern hat mein Kater ein gut 5 Wochen altes Küken gefressen. Schrecklich war das. Ich hatte die Tür vom Gehege aufgemacht und war davon ausgegangen, dass die Kükis groß genug sind und die Glucke führt ja auch noch und passt auf, dachte ich. Plötzlich meckerte die Glucke lauthals. Ich bin dann sofort hin. Ein Küken fehlte. In dem Moment wusste ich schon, dass ich es wohl nicht lebend wieder finden werden. Nach kurzer Suche fanden wir den Kater im Beet, wie er das Küken bereits frass. Nun ja, Vorwürfe habe ich mir genügend gemacht. Aber ich frage mich, ab wann man die Küken ausserhalb des geschützten Auslaufs laufen lassen kann, um sicher zu sein, dass die Katzen nicht mehr rangehen. In einem anderen Beitrag hier habe ich gerade gelesen, dass sogar noch 10 Wochen alte Küken Opfer vom Kater wurden. Das hätte ich irgendwie nicht gedacht. Also gibt es ein Alter, wo man sagen kann „gross und wehrhaft“ genug? Ach ja, habe mittelgroße Grossrassen, also keine Zwerge.

Tiroler Hendl
14.04.2024, 08:41
Das tut mir sehr leid um dein Küken!😔

Ich habe auch schon Berichte gelesen, wo bereits ausgewachsene Zwerg Hühner von Katzen angegriffen wurden......

Ich denke, dass Problem ist individuell und kann nicht pauschal beantwortet werden.
Es hängt sicher von Katze und Glucke ab.

Bei uns wird die eigene Katze nicht als Gefahr angesehen, die kennt man schließlich....
Fremde Katzen hingegen werden lautstark gemeldet.

Bei der Brut im letzten Jahr, ist die Glucke samt Küken mit etwa 10 Tagen frei gelaufen.
In der ersten Woche konnte ich einmal beobachten, wie sich unsere Katze anschleichen wollte und hab sie lautstark verscheucht.
Mit etwa 2 Wochen sind sie mit 1-2m Abstand an der Katze vorbei spaziert. Ohne Reaktion auf beiden Seiten.

Allerdings hatte der Nachbars Kater ein Küken (das durch den Zaun ins hohe Gras geschlüpft war) schon im Maul.
Ich stand nur wenig entfernt und auch die Glucke hat sofort reagiert. Sie ist mit großem Gezeter gegen den Zaun geflattert, der Kater hat das Küken fallen lassen, ich konnte es gleich hoch nehmen.
Dem Kleinen ist zum Glück nicht viel passiert und der Kater hat sich lange nicht mehr blicken lassen.......

Alles Gute noch😊

sil
14.04.2024, 09:01
Ich glaube nicht, daß man da einen allgemeingültigen Ratschlag geben kann.
Hier bei mir bleiben die Küken teilweise bis zu 12 Wochen in der sicheren Voliere. Weil sich hier regelmäßig im Sommer eine hungrige Fuchsmutter herumtreibt, sind meine Hühner in der gefährlichen Zeit hinter einem Elektronetz gesichert. Das hält auch die Katzen auf Abstand. Küken, die durchs Netz schlüpfen, überleben nicht, egal wie groß oder klein sie sind. Auch eine Glucke ist kein sicherer Schutz vor Katzen, zumindest meine Hühner sortieren Katzen nicht als gefährlich ein.
Wehrhaft reagieren Hühner im allgemeinen eher nicht, schon gar nicht halbwüchsige Küken. Ihre Waffen sind Wachsamkeit, Reaktionsschnelligkeit und Beweglichkeit, aber das ist auch ein Lernprozess, zu dem auch unschöne Erfahrungen gehören.

Wo ich aufgewachsen bin, hatten wir in der Nachbarschaft einen Taubenzüchter, der relativ große Fleischtauben hielt, und ein anderer Nachbar hatte eine etwas mickrig gebliebene Katze, die vom Kampfgewicht her bestimmt nicht mehr zustandebrachte als so eine Taube, und trotzdem schleppte sie regelmäßig solche Vögel nach Hause. Sogar über eine kurze Treppe durch die Katzenklappe.
Übrigens hatten wir auch mal einen Kater, der ab und an auch Feldhasen als Jagdbeute spannend fand.

wolfswinkel7
14.04.2024, 09:25
Alischnali mach dir keine Vorwürfe, das passiert leider ab und zu.
Katzen haben halt einfach ihren Spiel- und Jagdtrieb, dagegen macht man nix.

Manche haben großes Glück, dass die Katzen sich nicht den Küken näheren, aber ich denke zum größten Teil muss man die Küken vor Katzen schützen.
Ich hatte dieses Jahr kurz überlegt ein paar Eier meiner Glucke unter zu legen, aber da wir zwei junge Katerchen haben, hab ich die Idee sehr schnell verworfen.

morgan
14.04.2024, 09:49
Das tut mir sehr leid für euch, dass das passiert ist. Ich hatte über die vergangenen Jahre hinweg Glück. Die Glucken habe ich nach ca. zwei Wochen mit ihren Küken auf Freigang laufen lassen. Die Katzen haben einen Bogen um Glucke und Küken gemacht und meine Hunde sind, so wie sie es bei der Legetruppe gewohnt waren, dicht an der Glucke und zwischen den Küken hindurchgelaufen, ohne dass die Glucke Warn- oder Verteidigungsmaßnahmen ergriff. Besonders lustig fand ich eine Situation, als die Glucke lockte und die Küken sternförmig zur Glucke liefen. Da dachte ein Hund, dass da wohl etwas Interessantes sein müsste und ging dann auch noch zu dem Haufen an den Punkt schnüffeln, der von der Glucke so interessant gemacht wurde.

Lisa R.
14.04.2024, 10:48
Gegen eine wirklich jagende Katze hat auch die wehrhafteste Glucke keine Chance. Gegen "spielende" Katzen schon, die meinen es ja nicht wirklich ernst und lassen sich mit Gluckengetöse vertreiben.

Sind die Küken größer und erweitern ihren Radius weg von der Glucke, dann wird es für die Kleinen immer gefährlicher. Manche Küken sind neugieriger als andere und entfernen sich schon früher und weiter von der Truppe. Das sind oft die Küken, die plötzlich verschwunden sind.
Krähen, Katzen, Sperber - sie alle sind hinter Küken her. Außer einer 100% dichten Voliere gibt es für Küken keinen vollständigen Schutz.
Damit muss man leben.

Eine junge unerfahrene Katze, die einmal mit einer richtig wütenden Glucke zusammengerasselt ist, wird sich das merken und die Glucke in Zukunft meiden. Ein alleine herumwuselndes Küken wird sie aber in der Regel nicht verschmähen.

Es ist, wie oben schon geschrieben, von der jeweiligen Katze, der Glucke und den Gegebenheiten abhängig.

Ich lasse die Glucke raus, wenn sie einfordert. Manche nach 3 Tagen, andere nach 3 Wochen.

Auf 1000m2 teilweise unübersichtlichem Auslauf kommt immer mal ein Küken weg. Das ist nicht schön und macht mich jedesmal traurig, aber es ist meiner Art der Hühnerhaltung geschuldet.

Giesi_mi
14.04.2024, 11:40
Schade um das Küken, aber es war wohl selbst Schuld. Wenn sie sich zu weit von der Glucke entfernen, haben die Katzen leichtes Spiel.
Wie schon beschrien, kommt es immer auf die Umstände an. Grundlegende Regeln kann man nicht aufstellen, außer zur Sicherheit alles einzuknasten. Schließlich sind ja auch erwachsene Große Hühner ab und an Opfer von Jägern.
Wir haben z.B. aktuell nur 2 Katzen, die sich in den Hühnerauslauf trauen. Die bleiben aber immer schön auf Abstand zu den Hühnern. Alle weiteren Katzen bleiben freiwillig draußen. Ein Küken außerhalb des Auslaufes hätte aber gegen Katzen, Hunde, Krähen, Sperber, Falke, verloren.
Ich mache den Freigang der Küken in den auslauf der Großen immer davon abhängig, wie unsere Krähen so drauf sind und ob von denen Gefahr droht.

Alischnali
14.04.2024, 23:13
Danke Euch allen für die lieben Worte. Ja, wahrscheinlich gehört sowas irgendwie dazu. Es war mein erster Verlust. Aber jetzt weiß ich, dass ich da besser aufpassen muss. Danke nochmal.

Mikromeister
15.04.2024, 15:57
Ich habe das Gefühl, dass es auch von der Gegend abhängt.
Bei uns sind Hühner so selten und die Umgebung so stadtnah, dass Katzen recht verunsichert auf Hühner reagieren und einen Bogen um unseren Garten machen, wo sie früher, als wir selber nur eine Katze hatten konfliktbereit durchmarschiert sind.

Gubbelgubbel
15.04.2024, 16:16
Hier haben die Hähne alle Katzen freundlich aber bestimmt aus dem Garten eskortiert. Die haben vorher so gerne in den Sandkasten gekackt. Es traut sich tatsächlich gar keine Katze mehr in den Garten.

Lisa R.
15.04.2024, 16:19
Unser Sundheimer Hahn hat auch keine Katzen in der Nähe seiner Hühner geduldet. Die kamen nur nachts wenn der Hahn im Stall war.
So nett und ruhig er normalerweise war, wenn die Katzen seiner Aufforderung zum Gehen nicht schnell nachgekommen sind, dann konnte er erstaunlich rabiat werden. Das hat dann jede Katze verstanden.

Weißnase
15.04.2024, 17:41
Wir haben in letzter Zeit zwei neue Katzen in der Nachbarschaft, die ich absolut nicht einschätzen kann. Da wäre ich misstrauisch. Die Nachbarkatze Lili kann ich schon einschätzen. Es ändert sich also, je nach Zuzug :(

Katzenstern
15.04.2024, 19:45
Hallöchen, ich habe ein Vogelschutznetz wie man es für Gemüse verwendet an den Elektrozaun gebunden. Da kann kein Küken mehr durch die Maschen.

birgit23
15.04.2024, 21:14
Uii, es tut mir sehr leid um dein Küki.
Wir hatten drei Katzen, jetzt sind es noch zwei. Alle haben absoluten Respekt vor unseren Hühner und erst recht vor Küken, weil sie von unseren Glucken an ihre Grenzen verwiesen wurden.
Sie haben es so verinnerlicht, das sie sich auch nicht trauen einem Kunstbrutküken Beachtung zu zeigen.
Die Beste ist unser Zwergseidi. Sie hat noch nie gebrütet aber mutiert zur Furie, wenn eine Katze im Anmarsch ist.
Nicht jeder Katze killt Küken.

Alischnali
15.04.2024, 23:04
Vor dem großen hat er auch tierisch Respekt. Da hat er auch mal einen auf die Nase bekommen und bleibt seitdem auf Abstand. Aber bei den Kükis ist er schon sehr interessiert. Ich werde die im Gehege lassen, bis sie halbwegs ausgewachsen sind.

sil
16.04.2024, 08:43
Nicht jeder Katze killt Küken.

Tatsächlich ist es bei uns nur eine von zur Zeit sieben Katzen, die aktiv und erkennbar an den Hühnern jagdlich motiviertes Interesse zeigt.
Das bedeutet aber nicht, daß ich für die anderen die Hand ins Feuer legen würde. Je kleiner die Küken, desto neugieriger reagieren die Katzen. Das Gewusel scheint zu faszinieren.
Auch Katzen können lernen, ihre Jagdinstinkte im Zaum zu halten, aber dazu brauchen sie einen guten Grund, etwa eine auf Zoff gebürstete, wachsame Glucke.
Katzen können auch lernen, mit anderen Revierbewohnern einen Burgfrieden zu halten, der dann auch Küken einschliest.
Wenn das so ist dann darf man sich uneingeschränkt darüber freuen, selbstverständlich ist es aber nicht. Und es hilft auch nicht viel, wenn die eigenen Katzen gegenüber Küken neutral bleiben, vorbeischauende fremde Streuner aber ganz anders drauf sind.

Alischnali
16.04.2024, 18:03
Okay und wie kann ich es schaffen, dass er das Interesse verliert? Anschimpfen, wenn er sich ranpirscht? Und leider gibt es hier auch noch genügend andere, streunernde Katzen. Ich glaube meine Taktik ist ab sofort: Die kleinen bleiben im geschützen Auslauf bis sie halbwegs groß sind. Der ist ja auch immerhin 200 m². Und danach lasse ich sie erst frei laufen. Aber dennoch kann es nicht schaden, unsere zu erziehen, denke ich.

Orpington/Maran
16.04.2024, 18:18
Ein Schuss aus der Wasserpistole klappt in vielen Fällen

Tiroler Hendl
16.04.2024, 20:16
Wie Sil schon schreibt, es laufen ja täglich zig verschiedene Felltiger übers Grundstück........Die "Erziehung" der eigenen Katze ist da nur die halbe Miete...(.Ist natürlich sehr unschön, wenn ausgerechnet die eigene Katze der Übeltäter ist.)

Wenn unser Haustiger die Küken auch auf der abgemähten Wiese ignoriert, findet er das Gewusel im höheren Gras doch sehr spannend.
Wenn sich die Glucke dann noch etwas entfernt, würde ich meiner Katze auch nicht übern Weg trauen.......

Fremde Katzen kommen im Normalfall nicht in den Hühner Auslauf. Wenn sich doch mal eine verirrt, wird sie von den Hennen hartnäckig vertrieben.
(Ansonsten hab ich den Wasserschlauch griffbereit....)

Wenn der sichere Bereich bei dir so gross ist, wäre das doch die einfachste und wohl auch beste Lösung. Bei allem Anderen kann immer mal was passieren.(gibt ja auch noch genug Fressfeinde aus der Luft....)