Kieselgur - wie oft ausbringen?

[cinocinelli]

Hallo zusammen, wie oft sprüht ihr denn Kieselgur im Stall? Wir sind gerade beim Stallbau und ich streiche ihn innen jetzt frisch mit Streichkalk. Soll ich dann auch gleich Kieselgur sprühen, wenn die Sitzstangen und Legenester drin sind? Ich hab hier schon nachgelesen, dass nur auf neuralgische Stellen gesprüht wird - das wären dann Sitzstangen (da habe ich allerdings die Milbenfallen) und die Legenester sowie Ritzen etc.

Stimmt das so? Und wie oft wiederhole ich das Sprühen mit Kieselgur?

Vielen Dank für eure Hilfe:flowers

[Gockelmeisterin]

Wir haben einen gemauerten Stall (Garagenabteil).
Die Wände weißel ich ein Mal im Jahr mit Kalkfarbe. Sämtliche Ritzen hab ich mit Acryl verschlossen.
Seit ich letzten Sommer zum ersten Mal Milben an der Unterseite der Stangen und an der Stangenaufhängung hatte, (Vielleicht bastel ich auch Mal solche Milbenfallen) Bringe ich von Frühjahr bis Herbst alle paar Tage mit einem Pinsel trocken ein bisschen Kieselgur unterm Heu in den Nestern, unter den Nestern und an den Sitzstangen aus.
Im Winter hab ich das heuer nur alle paar Wochen gemacht, aber trotzdem ein Mal pro Woche kontrolliert (mach ich im Sommer alle 2-3 Tage)
Achja, die Kotbretter liegen auch nur auf Halterungen an den Wänden auf: Die nehme ich auch regelmäßig runter und streiche da bisschen Kieselgur auf die Halterungen, bevor ich die Bretter wieder drauf lege.

[Schwanzfeder]

Es kommt drauf an, was das für ein Stall ist - wenn es ein Holzstall ist, würde ich gleich alle Ritzen mit Kieselgur streichen (was darauf hinausläuft, dass man alles streichen kann).

Wir haben ja auch einen Steinstall, da mache ich es ähnlich wie Gockelmeisterin. Sitzstangen auf der Unterseite und Halterungen werden eingepinselt, alle halbe Jahr einmal reicht bei uns. Die Legenester sind rausnehmbar, die gucke ich mir immer draußen an und dann kommt Kieselgurpampe mit Pinsel in die Ritzen. Trocknet bei schönem Wetter in 1-2h aus und kommt erst dann wieder in Stall. Am besten geht sowas in der Legepause oder im Sommer.

Ich gucke regelmäßig nach Milben, auch im Winter (inzwischen weiss ich auch wie, im Gegensatz zum Anfang) und nehme nur wenig Kieselgur. Wenn du keine Zeit hast oder alles nur schwer einsehbar ist, können bei dieser Methode aber unbemerkt große Populationen entstehen, die dann irgendwann ganz eklig zutage treten; also lieber 2x im Jahr alles rausnehmen und reinemachen, hat sich hier bewährt.

[Dorintia]

Eine dünne Schicht Kieselgur ist tauglicher als dick hingeschüttet. Also ich würde es nicht übertreiben und eben immer schauen ob was erneuert werden muss. Siehst du ja bei deinen Gegebenheiten am besten.

[Bea65]

Ich habe den selbstgebauten Holzstall erst ausgemistet und alles ausgeräumt und dann innen komplett eingesprüht. Die ausgeräumten Bodenbretter separat von allen Seiten eingesprüht und dann den Stall, inkl. Legenester und dann wieder eingeräumt. Es reicht, das 1 mal im Jahr im Frühling zu machen. Neuralgische Stellen und Bereiche wo die Kieselgut durch Nutzung abgeschabt wurde, sollte man immer mal wieder nachsprühen.

Ich finde diesen Film als Erklärung hilfreich: https://www.youtube.com/watch?v=nYSt14VHVJA

[Sanne]

Nimm kein Kieselgur,das ist nicht fein genug.
Besorge dir HS Microgur das wird nass angewendet,nach Anweisung anrühren und mit einer Gartenspritze (keinen Handspritze) den noch leeren Stall überall,auch die Decke alles komplett einsprühen so dass das Zeug wirklich überall ist.
Dann die Sitzstangen und Legenester komplett rundherum entweder damit streichen oder sprühen,auch das Kotbrett von unten damit behandeln.
So handhabe ich das seit 2015,habe noch nie eine Milbe selbst bei akribischem Suchen mit der Lupenbrille gefunden.
Ich vermute wenn die Hühner mal welche anschleppen das diese keine Chance haben zu überleben.
Das mache ich im Frühjahr und im Herbst,zwischendurch werden die neuralgischen Stellen nachgesprüht wenn man sieht das sie sich abgewetzt haben.

[Tiroler Hendl]

Ich habe einen selbstgebauten Holzstall. Der wurde vorm Einzug der Hühner mit Kalk gestrichen. Ganz am Anfang der Hühner Haltung hatten wir schnell Milben.

Seither benutze ich Kieselgur (in Pulverform). Monatlich wird der Stall ausgeräumt und ausgefegt, ab und zu mal desinfiziert.
In den leeren Stall bringe ich dann per Hand eine dünne Schicht Kieselgur aus. Ich verteile es hauptsächlich in den Kanten, auf den Sitzstangen /Brettern und im Nest. Danach Einstreu/Heu drauf.
Manchmal auch im Sandbad.

Bei mir funktioniert es so, hatte die letzten Jahre keinen Milben Befall mehr.

[Krawatte]

Nimm kein Kieselgur,das ist nicht fein genug.


Seit Jahrzehnten 100%ig bewährt ist es auf einmal nicht mehr gut genug?

Zur Fragestellung: Ausbringen bei Bedarf! Vorsorgen ist überflüssig, da Milbenbefall im Hühnerstall nicht zwangsläufig ist. Man hat auch mal jahrelang Ruhe, ohne etwas unternommen zu haben.

[Dorintia]

Ich habe Microgur, mir damals schon bei ebay gekauft, und bringe das an den neuralgischen Stellen dünn und trocken aus.
Mein Stall ist gekalkt, da werde ich nicht zus. Gur nass spritzen.

[Sanne]

Seit Jahrzehnten 100%ig bewährt ist es auf einmal nicht mehr gut genug?

Zur Fragestellung: Ausbringen bei Bedarf! Vorsorgen ist überflüssig, da Milbenbefall im Hühnerstall nicht zwangsläufig ist. Man hat auch mal jahrelang Ruhe, ohne etwas unternommen zu haben.

Man kann auch das Kind erst mal in den Brunnen fallen lassen…komische Einstellung.:neee:

[Krawatte]

Man kann auch das Kind erst mal in den Brunnen fallen lassen…komische Einstellung.:neee:

Komisch? Weiß ich nicht! Aber eben manchmal anders. Mainstream ist auch nicht alles!

[Sanne]

Einem Anfänger unter die Arme zu greifen und nützliche Ratschläge zu geben hat nichts mit Mainstream zu tun!

Das feucht ausgebrachte Microgur dient dazu das man im Endeffekt nicht im Stall ständig mit Kieselgur rumstauben muß,bzw. von Anfang an eine Parasitenprophylaxe betreibt.
Hier gibt es unzählige Themen über Milben,die beschreiben das es recht schnell zu einer regelrechten Milbenexplosion kommen kann,einzig dem ist Vorsorge zu tragen.

Hühner leiden unter Milben und können unter Umständen bis zum Tod führen!

[Krawatte]

Hallo Sanne, ist ja auch alles in Ordnung!

Ich habe mir lediglich erlaubt auf die Frage des TE "wie oft...", nachdem verschiedene Vorschläge kamen, die sparsamste Variante zu benennen, nämlich nach Bedarf.

Ich habe in über fünf Jahrzehnten Hühnerhaltung vielleicht vier- oder fünfmal Handlungsbedarf aufgrund von Milbendruck gesehen. Das war jeweils nach ganz wenigen Tagen unter Einsatz von wenigen Händen Kieselgur Geschichte. Ich hätte es natürlich auch vorsorglich alle zwei Monate verteilen können, ich weiß aber nicht, wieviele Liter ich dann in 50 Jahren insgesamt verbraten hätte und ob meine Hühner es gemerkt hätten. Es sollte ja auch schon die Verhältnismäßigkeit eine Rolle spielen, oder?

Eine geringe Menge reines Kieselgur zu bevorraten ist natürlich zu empfehlen, die teuren Sonderprodukte allerdings kann man sich sparen, die Wirkung ist nicht anders.

Zum Vorbeugen: Ich verteile bei Plusgraden auch nicht mein Streugut auf den Bürgersteigen, nur weil es in den nächsten Wochen eventuell frieren könnte...

[Bolli]

Mein Stall ist aus Holz, innen mit Presspappeplatten verkleidet, und ich kalke zwei Mal im Jahr. Kieselgur gebe ich als Pulver nach dem Ausmisten (alle vier bis sechs Wochen) auf den Boden, und in die Ecken. Die Schlafstange (bei mir ein Brett, mögen meine lieber) kann ich schnell rausnehmen, muss nur zwei Muttern lösen, und das Brett dann draußen abflämmen. Finde ich unabhängig von Milben großartig, weil so jeglicher Schmodder entfernt wird.

Mit Milben hatten wir noch nie zu tun, mit Federlingen schon. Hier habe ich dann auch Kieselgur ins Staubbad (Sandkasten gefüllt mit Mutterboden) gegeben, und teilweise auch Hühner damit eingerieben. Aber da hilft am besten HS Bird Protect, denn Federlinge bleiben am Huhn.

[Hiflyer]

Hallo,
ich bin Neuling in Sachen Hühnerhaltung und hätte eine Frage zu Kieselgur:

Da Kieselgur aus sehr feinen, lungengängigen Partikeln besteht, ist es beim Einatmen sehr lungenschädlich. Deshalb sollte man beim Ausbringen oder bei längerem Kontakt möglichst eine Atemschutzmaske tragen. So steht‘s zumindest auf der Packung.
Nun stellt sich mir Frage, warum das Produkt nicht auch für Hühner bedenklich ist. Wenn ich, wie empfohlen, Kieselgur in die Einstreu, das Legenest und das Sandbad gebe, sind die Hühner doch dem schädlichen Kieselgurstaub dauerhaft ausgesetzt. Hühner haben auch eine Lunge - kann ihnen das nicht schaden?
Wie sind denn da eure Erfahrungen?

[Bea65]

Kieselgur läßt sich prima mit Wasser verdünnen und mit der Gartenspritze ausbringen. Und gefährdet somit auch nicht die Lungen. Schau hier: https://www.youtube.com/watch?v=nYSt14VHVJA

Ein Hand voll an der frischen Luft unter die Einstreu gehoben, gefährdet auch niemanden.

Und mit einem großen gewerbliche Streuer verteilt, ist es auch problemlos. https://shopbuero.com/gewuerzstreuer-abm.-19-cm-oe-8-0-cm-aluminium/1468000-A

Und beim Scharren der Hühner in der Einstreu wird kaum was aufgewirbelt.

[Gockelmeisterin]

Hiflyer, genau die gleichen Fragen hab ich mir auch schon oft gestellt, aber bis jetzt noch keine für mich befriedigenden Antworten darauf gefunden.
Deshalb streiche ich das Kieselgur seit längerem nur alle 1-2 Wochen an die kritischen Stellen mit einem Pinsel trocken auf.
(Unterseite und Auflagestellen der Sitzstangen, in die Nester ein bisschen unters Heu und unter die dünne Schicht Hobelspäne auf dem Kotbrett) In den Wintermonaten hab ich gar nichts gemacht.
In die Staubbäder und ins Gefieder der Hühner tu ich kein Kieselgur.
Rote und schwarze Milben hatte ich bis jetzt ein Mal im Stall (letzten Sommer) Aber ich hatte die Kieselgurausbringung davor sehr schleifen lassen. Es war nach glaube 2 Wochen waren es, wieder restlos erledigt. Seitdem keine einzige Milbe mehr gefunden.

[Hiflyer]

Ok, danke schonmal!
Dann werde ich da auch lieber etwas zurückhaltender sein, erstmal auf das Einstauben der Legenester und der Einstreu verzichten und nur die Innenwände, Ecken und Winkel des Cube einstreichen. Wenn das ( oder „der“ ?) Kieselgur an der Wand gebunden ist, kommt hoffentlich nicht soviel von dem Zeug in die Atemluft.

[Blindenhuhn]

DIE Kieselgur ist richtig! :D
Es ist wohl so, dass man bezüglich Atemproblematik bei Hühnern berücksichtigt, dass Hühner ja eine viel geringere Lebenserwartung als z. Bsp. der Mensch haben und man davon ausgeht, dass in dieser kurzen Lebensspanne die Kieselgur keine Probleme macht bzw. Langzeitschäden auftreten könnten.

[Hiflyer]

DIE Kieselgur ist richtig! :D:D
Es ist wohl so, dass man bezüglich Atemproblematik bei Hühnern berücksichtigt, dass Hühner ja eine viel geringere Lebenserwartung als z. Bsp. der Mensch haben und man davon ausgeht, dass in dieser kurzen Lebensspanne die Kieselgur keine Probleme macht bzw. Langzeitschäden auftreten könnten.

Kieselgur:Innen? :D

Ja, das klingt logisch, allerdings können einige Lungenprobleme durch Schadstoffe und/oder mechanische Reizung zumindest beim Menschen schon nach kuzer Exposition auftreten. Z.B. in Form von Bronchitis, asthmatischen Beschwerden usw.

Hab heute den Cube aufgebaut und innen komplett ausgesprüht. Hoffe, das reicht erstmal.

[Blindenhuhn]

Jaaaa, Kieselgurinnen! Im Falle der Hühner wohl besser Kieselguraußen. :laugh

[Conny0]

:laugh:laugh

Ich habe gerade gelesen, das manche schienbar nicht jedes Jahr mit Milben geplagt sind. Also wir haben leider immer welche, wenn wir nicht Exolt geben, was wir selten machen. Auch mit Kieselgur und täglicher Kontrolle.
Unter den Sitzstangen finde ich jede Woche welche und verdrücke sie (Bäh). Wir haben einen Kunstsstoffstall den wir, solabald es warm genug ist, ca. alle 2 Monate mit heißem Wasser abspülen, aber sie kommen trotzdem immer wieder.
Nur im Winter natürlich wenig.
Haben die Leute mit weniger Milbenproblemen vielleicht kein Gras im Auslauf?
Noch jemand, der nicht dauerhafte Milbenprobleme hat?

[Mantes]

Ich habe bei ca 20 Jahren Hühnerhaltung erst seit 2 Jahren Milben im Stall !
Ich kontrolliere jeden Tag unter den Sitzstangen und so wie ich da so eine Traube rote finde, sprühe ich Sitzstangen und Legenester mit Kieselgur ein. Damit gibt es keine Explosion ! 12 Milben können in 12 Tagen 12 Millionen Milben sein ! Dass sollte man immer vor Augen haben !

[Braunauge]

Kann man eigentlich auch sinnvoll auf Kieselgur verzichten? Hintergrund ist, daß ich momentan Kopfkino habe wegen meiner ziemlich kaputten Lunge und dem Ausbringen von Kieselgur. Noch sind in meinem Bauwagen ja keine Hühner. Den Wagen haben wir innen komplett mit Siebruckplatten verkleidet und alles mit Silikon versiegelt. Die Sitzstangen haben wir mit Milbenfallen ausgestattet. Oder ist es völlig hirnrissig zu hoffen, mit dieser Ausstattung auf Kieselgur verzichten zu können? Durch die Siebruckplatten kann ich ja auch bei Bedarf mit dem Hochdruckreiniger durch den Stall gehen.
Falls ihr meint man sollte nicht auf Kieselgur verzichten, muß ich versuchen irgendjemanden vom Rest der Familie dazu zu verpflichten, eigentlich wollte ich das aber vermeiden.

[Blindenhuhn]

Ich verwende beim Ausbringen von Kieselgur Mund-Nasenschutz-Masken aus Corona-Zeiten.

[Braunauge]

Ja, das wäre sowieso angedacht, aber eine Bekannte von mir (mit gesunder Lunge) merkt den Kieselgur trotz Maske deutlich. Deshalb meine Frage, ob es evtl. eine Möglichkeit gibt darauf zu verzichten.

[Blindenhuhn]

Das kann ich dir nicht beantworten, aber du könntest auch Mikrogur verwenden, also Kieselgur, das in Wasser aufgelöst wird und somit nicht staubt.

[Hiflyer]

Ich bin Asthmatikerin und verwende beim Hantieren mit Einstreu, Kieselgur und allem anderen, das staubt, FFP-2 oder auch FFP-3-Masken. Das funktioniert sehr gut, vorausgesetzt, man trägt sie wirklich korrekt.
Die OP-Masken bringen genau Null.

[Miss Boogle]

Hallo Braunauge, ich benutze Fossil Shild - ist schon flüssig und einfach in der Anwendung :) und es kommt in so ziemlich alle Ritzen.

[Hiflyer]

Es gibt auch Kieselgurspray mit so einer Art dünnem Strohhalm-Aufsatz, mit dem man sehr gezielt in feine Ritzen sprühen kann, ohne die Umgebung einzunebeln.

Was an Alternativen sinnvoll und nützlich ist, weiß ich nicht. Mein Nachbar macht gar nix an Vorbeugung in seinem maroden Holzstall mit tausend Ritzen und setzt bei Bedarf diesen Chrysanthemen-Wirkstoff (Pyrethrum bzw. das synthetische Pendant Pyrethroid) ein. Wirklich ungiftig ist das aber auch nicht, deshalb möchte ich das vermeiden.
Soll aber seinen Angaben zufolge wohl wirken.

Geraniol soll auch Ungeziefer vergrämen. Aber ob es bei Milben mit „Vergrämen“ getan ist?

[Mantes]

Auch Ballistol Öl kann man nehmen, dann staubt garnichts mehr !

[cairdean]

Auch abflämmen ist eine Option.

[Darwin]

Wenn Du Deine ersten Hühner selbst erbrütest und dann nur über Bruteier frisches Genmaterial einbringst - also nie Hühner zukaufst - und das ausgeräumte Material aus Vogelnistkästen immer gleich abbrennst, am besten bei Frost, hast Du eine gute Chance, Dir nie Milben einzufangen.

[chtjonas]

Wenn Du Deine ersten Hühner selbst erbrütest und dann nur über Bruteier frisches Genmaterial einbringst - also nie Hühner zukaufst - und das ausgeräumte Material aus Vogelnistkästen immer gleich abbrennst, am besten bei Frost, hast Du eine gute Chance, Dir nie Milben einzufangen.

Aber was ist, wenn wie bei mir, ständig Massen von Tauben den Hühnerauslauf frequentieren? ???
Oder wenn, bei anderen, vielleicht ständig Horden von Spatzen sich am Hühnerfutter gütlich tun? ???

[Mara1]

Wenn Du Deine ersten Hühner selbst erbrütest und dann nur über Bruteier frisches Genmaterial einbringst - also nie Hühner zukaufst - und das ausgeräumte Material aus Vogelnistkästen immer gleich abbrennst, am besten bei Frost, hast Du eine gute Chance, Dir nie Milben einzufangen.

Bei mir kamen nie zugekaufte Hühner in den Stall. Zugekauft wurden nur Bruteier. Einmal im Jahr wurden die Ställe gekalkt. Im ersten Jahr (2013) habe ich Kieselgur verteilt, danach nicht mehr. Keine Milben erkennbar.

Dann 2022 im Herbst waren sie plötzlich da. Aber immerhin 9 Jahre lang hatten wir kein Milbenproblem. Wo die Biester hergekommen sind, ich weiß es nicht. Vielleicht von Wildvögeln im Auslauf.

[Braunauge]

Vielleicht teste ich erst einmal ohne Kieselgur, habe es aber im Hinterkopf.

[Dorintia]

Du musst mit der Kontrolle und sofortigen Bekämpfung halt immer dran bleiben.
Und die Hühner sollten ein Staubbad haben das sie auch wirklich gerne nutzen.

[Braunauge]

Staubbad hatte ich überlegt, würden sich die Damen unterm Bauwagen einrichten, gerne auch von mir unterstützt. Aber wenn ich das richtig gelesen habe, dann richten sie es sich immer da ein wo sie wollen und nicht wo unsereins es gerne hätte :D .

[Dorintia]

Naja, wenn man eines aus Hühnersicht taugliches einrichtet, dann nutzen sie das auch. Hier gibt es mehrere: unter Dach durch mich präpariert und auch draußen in der Sonne selbst gescharrte.

[Hiflyer]

Ich hab‘s zunächst, wie z.B. bei Eierschachteln.de empfohlen (und bestellt- danke für nichts!) mit einem Katzenklo versucht. Das wurde verschmäht, war vermutlich viel zu klein. Dann habe ich so eine Sandmuschel/Bademuschel für Kleinkinder im Baumarkt besorgt. Die war ihnen zu hoch (dass Seidenhühner nicht fliegen können, wußte ich. Aber meine wollen nicht mal 15 cm hoch hüpfen.:laugh)
Erst als wir die Muschel an einem sonnigen Platz ebenerdig eingegraben haben, wurde sie angenommen. Hurra! Gefüllt habe ich sie mit einer Mischung aus trockener Blumenerde, Holzasche und etwas Kieselgur.
Eine selbstgewählte Badestelle haben sie noch in der lockeren Erde unter einem großen Baum. In die Mulden habe ich auch etwas Kieselgur gestreut.

[Braunauge]

Was bedeutet denn aus Hühnersicht tauglich? Also unter dem Bauwagen ist es schonmal trocken. Ich kann gerne etwas Gras abstechen und dann mit Sand oder Erde auffüllen. Gerne kann ich auch Asche aus unserem Kamin oder Kieselgur (ist ja draußen da müßte das auch für mich problemlos möglich sein) dazugeben. Wenn sie sich irgendwo anders noch etwas selber scharren ist das kein Problem. Die Voliere wird zwar nicht riesig werden, dafür stehen ihnen aber wechselweise insgesamt rund 2500qm als Auslauf zur Verfügung

[Dorintia]

Den Sand kannst du weglassen, trockene, staubige, lockere Erde ist super. Etwas Holzasche, etwas Kieselgur dazu sollte passen. Du willst doch von Anfang an wider den Milben agieren, ergo mach es den Hühnern leichter.
In der Sonne sind auch erdige Plätze ohne Grasbewuchs gut.
Die Hühner dürfen gerne eine staubige dünne Schicht auf der Haut haben, wenn sie sich nach einem Staubbad schütteln eine Staubwolke produzieren.

[Braunauge]

Die lockere Erde werde ich ihnen wohl aufschütten müssen, in dem Bereich wo der Wagen stehen soll haben wir nur rund 15cm Mutterboden, danach ist reiner Fels...

[Dorintia]

Hmmm, besser wäre es aber wenn es eine Kuhle und kein Berg ist. Möglicherweise musst du dann mit einer Umrandung arbeiten, sonst verteilen sie alles wieder flach.
Ich würde erstmal den Mutterboden entfernen (mind. 1qm Fläche), irgendwo feinkrümelig trocknen lassen, wieder hintun und dann mal schauen ob ihnen die 15cm reichen.
Bei mir in der Voliere ist die Sandbadeecke die sie sich gescharrt und gegraben haben tatsachlich eine sehr geschützte, warme Ecke.

[Braunauge]

ok, ich werde das mal mit meinem Männer besprechen und hoffe Herr Sohn wird mir das etwas ausheben oder zumindest umgraben damit es schon locker ist, dann kommt Erde dazu und wenn sie das ausbreiten ist mir das relativ egal, Hauptsache die Damen fühlen sich wohl.

[Dorintia]

Wenn sie es aber zu sehr ausbreiten, reicht u.U. die Tiefe an lockerer, staubiger Erde nicht mehr für anständiges Staubbaden. Ob dich das stört oder nicht war jetzt für mich irrelevant.

[Braunauge]

Zur Not wird so eine Sandmuschel oder ein anderes Plastikbecken so weit wie möglich eingegraben und dann an den Rändern etwas angeschüttet.

[Mara1]

Steht das Plastikbecken sicher regengeschützt? Sonst hast du da irgendwann einen Pool oder zumindest sehr nassen Inhalt.

Wichtig ist, dass die Hühner auch bei Regen und im Winter ein trockenes Bad haben.

Wenn es schön Wetter ist baden meine draußen irgendwo, wo sie gerade wollen. Teilweise scharren sie sich auch in ziemlich harter lehmiger Erde Kuhlen, ich staune oft, wie sie das überhaupt schaffen. Bei schlechtem Wetter baden sie im Stall oder in der Voliere, und am liebsten wenn gerade mal die Sonne scheint genau dort, wo die hin scheint.

Manche baden auch in Eimern mit trockener Erde oder Einstreu. Dass das Katzenklo ihnen zu kein war glaub ich daher eher nicht, vielleicht hat ihnen da an der Einstreu etwas nicht gepasst. Sieht lustig aus, wenn eine 2kg-Henne in einem 10l-Eimer baden will. In den 20l-Eimern badet oft mal eine, obwohl sie genug andere Möglichkeiten haben. Oder sie machen eine Badeparty und danach bestehen 2qm Stall aus lauter Badekuhlen. Man muß als Mensch nicht alles verstehen....

[Braunauge]

Da das ganze unter dem Bauwagen geplant ist, steht es, wenn wir nicht komplett untergehen, trocken.

[Hiflyer]

Nachdem meine Seidis die Sandmuschel gut angenommen haben *freu*, ist bei uns auch langsam die Erkenntnis durchgesickert, dass die Idee bei Regenwetter nur so semi-genial ist. :-[

Aber: So eine Sandmuschel besteht ja aus zwei Teilen, die aufeinander passen. So kann man das Sandbad bei Regen mit der zweiten Hälfte abdecken. Wenn man aber mal nicht drandenkt, dann wird aus dem Sandbad schnell ein Schlammbad.
Wir überlegen deshalb, den Boden der Muschel teilweise freizulegen und ein paar Drainagelöcher reinzubohren. Oder die Muschel ganz rauszunehmen und einfach das gegrabene Loch mit der Badesandmischung zu füllen.

Die Muschel kann ich dann ja nutzen, falls ich irgendwann mal Enkel bekomme. :laugh

[chtjonas]

...Aber: So eine Sandmuschel besteht ja aus zwei Teilen, die aufeinander passen....
Könnte man aus dem Oberteil nicht eine Art Dach basteln? ???
Mit Plasterohren o.ä. auf einer Höhe von vielleicht 30 cm oder so über dem Unterteil anbringen?

[Braunauge]

Dann sollte es aber nicht so windig sein.

[Mara1]

Die Sandmuschel funktioniert nur, wenn sie wirklich trocken steht. Und man sollte sich auch über den Winter Gedanken machen. Hühner brauchen auch im Winter eine Bademöglichkeit. Und meine gehen größtenteils keinen cm weit durch Schnee. Da würde selbst ein überdachtes Bad irgendwo im Auslauf nichts nützen, weil es für meine Hühner unerreichbar wäre, wenn Schnee liegt.

Aber zurück zum Kieselgur: Habt ihr wirklich den Eindruck, daß Kieselgur im Staubbad viel bringt? Bei unserer Milbenplage im Herbst 2022 habe ich überall, wo die Hühner baden, Kieselgur ausgebracht. Gebracht hat das meiner Einschätzung nach wenig bis nichts, die Milben wurden dadurch nicht weniger. Ich habe nur viel Kieselgur verbraucht. Wenn ich meinen Hühnern beim Baden zuschaue wundert mich auch nicht, warum das nichts gebracht hat. Sie buddeln sich zum baden ziemlich schnell mehrere cm tiefe Mulden. Da bräuchte es wirklich Unmengen Kieselgur, damit davon etwas tatsächlich an den Hühnern hängen bleibt.