PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Junger Hahn verstorben - Sektion Bilder



cairdean
06.01.2024, 15:44
Hallo zusammen,

mein designierter Zuchthahn Piccolo ist nach 4-tägiger Krankheit tot umgefallen. Er war noch kein ganzes Jahr alt und bis kurz zu seiner Krankheit sehr aktiv und lebendig.

Er hat von einem Tag auf den anderen geschwächelt, wollte nicht mehr fressen und stand mehr oder weniger nur mit halb geschlossenen Augen rum, Schwanz hing runter und er hat sich nicht mehr gepflegt. Er ist morgens aber immer mit der Herde raus und hat Abends auf der höchsten Stange geschlafen. Das Gangbild war bis zuletzt sicher, also nicht wackelig oder schwach wirkend, sein Kamm rot.

Von außen war nichts zu erkennen. Normale Atmung, keine Schwellung, keine Erkältungssymptome, keine Auffälligkeiten im Bewegungsapparat.

Ich habe ihm 2x tgl zwangsernährt mit Bällchen aus Alleinfutterpellets, angereichert mit Vitaminen, Bierhefe, Ei und einem Schuss Buttermilch, damit es pappt. Sein Nachtkot war weich und grün.

Am Todestag ging er morgens mit raus, ich habe drinnen gemistet, kam dann rein und wir haben etwas gekuschelt und ich hab ihm gut zugeredet. Dann ging ich kurz raus und 2min später lag er tot in der Einstreu. Angeklappte Flügel, Haltung wie ein stehender Hahn, nur eben auf der Seite und tot. Wirklich wie einfach umgefallen und ich habe auch kein Geflatter gehört. Damit habe ich gar nicht gerechnet, denk soooo krank oder schwach war er nicht. Das Brustbein stand auch nicht vor.

Ich habe ihn dann aufgemacht, in der Hoffnung, eine Ursache zu entdecken, aber ich als Laie habe nichts wirklich eindeutiges gefunden. Keine Knötchen oder Tumore. Leber und Herz kamen mir sehr groß vor, die Milz hat einen "blauen Fleck". Nieren und Lunge habe ich nicht mehr herauspräpariert. Auch habe ich die Organe leider nicht gewogen und hinterher fiel mir auf, dass die Siepmann'sche Geflügelschere irgendwie keinen guten Größenvergleich zulässt. Bei der nächsten Sektion bin ich gründlicher.

Im nächsten Post stelle ich meine Fotos von der Sektion ein. Vielleicht fällt einem von Euch etwas auf?

cairdean
06.01.2024, 15:52
255721

255722

255723

255724

255725

255726

255727

SetsukoAi
06.01.2024, 16:01
Ich kann auf den Fotos nichts auffälliges Entdecken, Leber sieht auch gut aus.

Der Hahn kann ja noch andere Krankheiten oder Probleme gehabt haben die nicht Organisch waren. Z.B.: Kokzidien, Würmer, Bakterielle oder Virale Infektion wie E-Coli, Mykoplasmose, Salmonelle, Pasteurellen ...

Eine Kotuntersuchung an einer Uniklinik wäre da, zu Lebzeiten, empfehlenswert gewesen ;)

cairdean
06.01.2024, 16:30
255728

Sein Nachtkot.

cairdean
06.01.2024, 16:37
Ja, die Leber sieht super aus, war nur deutlich größer als die, die ich normalerweise aus einem Huhn nehme. Da wir gern Leber essen, bin ich mir da ziemlich sicher.

Kotuntersuchungen (Sammelkotprobe) lasse ich recht regelmäßig bei meinem Bestand machen. Da wären Würmer und Kokzidien immer nur geringfügig vorhanden. Das kann natürlich bei ihm anders gewesen sein. Da hast Du recht. Dann müsste sich aber auch noch etwas anderes draufgesetzt haben, denn alle anderen Hühner sind gesund mit völlig unauffälligem Stuhlgang.

Könnte die dunkle Stelle auf der Milz einen pathologuschen Grund haben? Oder liegt das vielleicht am Tod ohne Ausbluten lassen?

Mathias
06.01.2024, 16:57
Nun ja, es gibt einen Grund warum Tierärzte eine entsprechend lange und aufwändige Ausbildung haben ... Laien, die selbst ein Huhn "sektieren" finden dann halt keine Auffälligkeiten ...

Eine vorherige Kotuntersuchung wäre sicher richtig gewesen, wie @SetsukoAi schon geschrieben hat ...

Der Nachtkot ist auffällig, weil 1. dünn und nicht typisch geformt, und 2. grün gefärbt, was auf Blutungen im Dünndarm schließen läßt!

Ich tippe auf hochgradigen Kokzidienbefall.

Viele Grüße von Mathias

zfranky
06.01.2024, 16:57
Die Milz ist ja Bestandteil des Immunsystems. Einblutungen in der Milz weisen auf Viruserkrankungen hin, die die Blutgerinnung stören. Ansonsten finde ich auch nichts auffälliges. Mein Beileid!

Miss Boogle
06.01.2024, 17:30
Es tut mir sehr leid.
Cairdean, ich ziehe meinen Hut vor dir.

nero2010
06.01.2024, 18:23
Nun ja, es gibt einen Grund warum Tierärzte eine entsprechend lange und aufwändige Ausbildung haben ... Laien, die selbst ein Huhn "sektieren" finden dann halt keine Auffälligkeiten ...

Eine vorherige Kotuntersuchung wäre sicher richtig gewesen, wie @SetsukoAi schon geschrieben hat ...

Der Nachtkot ist auffällig, weil 1. dünn und nicht typisch geformt, und 2. grün gefärbt, was auf Blutungen im Dünndarm schließen läßt!

Ich tippe auf hochgradigen Kokzidienbefall.

Viele Grüße von Mathias

Grün und Blutungen ? , kenne nur entweder hell also Frischblut oder schwarz, altes Blut.
Grün eher für Kokis oder Hungerkot.

Bea65
06.01.2024, 19:03
Könnte die dunkle Stelle auf der Milz einen pathologuschen Grund haben? Oder liegt das vielleicht am Tod ohne Ausbluten lassen?

Ist es tatsächlich ein blauer Fleck?
Auf den Bildern sieht es aus, wie ein schwarzer Fleck. Und der schwarze Fleck sieht aus, als wenn die Spannung aus dem Gewebe raus ist. die Bilder können aber auch täuschen.
Blau wäre Einblutung,
schwarz ist eine Nekrose = abgestorbenes Gewebe.

nero2010
06.01.2024, 19:22
Da der Hahn in keine Pathologie zur Obduktion kam ist alles hier Lesen in einer "schwarzen Glaskugel ".

Sterni2
06.01.2024, 20:00
Ich dachte auch an Nekrose in Milz und auffällige Gefäße wie entzündlich am Herz und auch Nekroseherde im oberen Herzbereich ?? So hätte ich auf Endokarditis/Sepsis - wodurch auch immer ausgelöst - getippt.

Kann natürlich täuschen. Präparate finde ich sehr gut aufgezeigt!

Tut mir leid um den Kleinen.

cairdean
06.01.2024, 21:48
Ich danke Euch für Euer Mitgefühl und für's Mitüberlegen. Er war ein toller Hahn.

Natürlich kann meine Obduktion oder Sektion keine pathologische Untersuchung ersetzen. Aber aus persönlichen Gründen kommt diese halt gerade nicht in Betracht. Und ich möchte lernen. Tumore oder Fehlbildungen hätte man ja durchaus erkennen können. Da die Erkrankung kurz vor den Feiertagen losging, hätte ich vor seinem Tod keine Kotuntersuchungsergebnisse bekommen. Ich hätte die erst am Tag seines Todes abgeben können. Das ging wirklich schnell. Erst stellt er noch ordentlich den Mädels nach und 5 Tage später fällt er tot um.

Ich hatte schon mal ein Huhn mit grünem Kot und gelbem Urin, gegen Ende auch Durchfall, das hatte keine Kokzidien sondern ist laut Pathologie vermutlich an tumorösem Marek gestorben. Das war einer der Gründe für meine Sektion, tumoröses Geschehen hätte auch hier den grünen Kot verursachen können.

Die Stelle an der Milz war tatsächlich schwarz, ebenso die Stellen am Herzen. Da ich bisher nur Organe von frisch geschlachteten Hühnern in der Hand hatte, war ich mir nicht sicher, ob sowas durch den Tod entstehen kann oder schon vor dem Tod da war.

Eine Frage noch, könnt ihr mir sagen, was das blau Umkreiste ist? Gelb sind die Nieren, aber was sind die leberfarbenen Gebilde in den blauen Kreisen?

255729

Bea65
06.01.2024, 22:32
Liebe Jassi,

ich bin nur mit der Anatomie von Menschen vertraut. Aber der Aufbau von Lebewesen ist vergleichbar. Deshalb gehe ich davon aus, das es sich um stark vergrößerte Leistenlymphknoten handelt.

Das Lymphsystem ist u.a. ein Teil des Immunsystems. Es filtert Krankheitserreger, Krebszellen und Zellmüll aus.

Wenn es tatsächlich eine Sepsis war, dann hatten die Lymphknoten mehr als genug zutun und waren deshalb geschwollen.

zfranky
06.01.2024, 22:39
Jassi, alles was du umkreist hast, sind die Nieren. Die Nieren sind beim Huhn nicht nierenförmig, sondern länglich und in Lappen unterteilt, ähnlich wie die Leber.

Bea65
06.01.2024, 22:43
Und die Nieren sitzen an 4 Stellen?

Bolli
06.01.2024, 22:45
Es tut mir leid um Deinen Hahn :( Etwas Fachmännisches kann ich leider nicht beitragen.

zfranky
06.01.2024, 22:45
Deshalb gehe ich davon aus, das es sich um stark vergrößerte Leistenlymphknoten handelt.


Hühner haben keine Lymhknoten.

zfranky
06.01.2024, 22:57
Und die Nieren sitzen an 4 Stellen?

Die Nieren beim Vogel sind ein paarig angelegtes, längliches, gelapptes Organ welches parallel links und rechts unter der Wirbelsäule im Bauchraum angelegt ist.


Edit: auf dieser Tierarztseite hab ich eine brauchbare Darstellung gefunden:

https://tierarztbergedorf.de/2019/08/29/geschlechtsbedingtes-aggressionsverhalten-bei-papageien/

Da kann man am Schema gut erkennen, dass die Nieren bis unter die Hoden reichen.

Bea65
06.01.2024, 23:12
Ich habe es gerade nachgeschaut. Hühner haben kein dem Menschen vergleichbares Lymphsystem.

Und somit hat zfranky recht, es sind die Nieren, eingebettet in das knöcherne System von os sacrum u. os ilium, auf ca 10 cm länge . Aber, wenn ich so an die Hühner und Hähnchen denke die ich zubereitet habe, dann waren die Nieren nie so geschwollen, wie hier abgebildet. Das Tier hatte somit tatsächlich eine Multiorganerkrankung.

zfranky
06.01.2024, 23:31
Aber, wenn ich so an die Hühner und Hähnchen denke die ich zubereitet habe, dann waren die Nieren nie so geschwollen, wie hier abgebildet. Das Tier hatte somit tatsächlich eine Multiorganerkrankung.

Ich würde das eher als postmortale Stauung interpretieren, der Hahn wurde schließlich nicht geschlachtet. Deswegen waren auch an den anderen Organen die Gefäße stärker gezeichnet wie bei Schlacht-Tieren. Aber festlegen möchte ich mich anhand eines Fotos nicht.

Die einzige Diagnose, die hier sicher zu erstellen ist: akutes Herz-Kreislauf-Versagen, allerdings aufgrund der Anamnese.

Bea65
07.01.2024, 00:26
Wenn der Tod durch Krankheit oder Alter eintritt, ist die Herztätigkeit erloschen. Somit kann sich da auch nichts mehr stauen, was nicht schon vorher gestaut war.

Was sehr wohl erkennbar ist, ist das geronnene Blut in den Gefäßen, da das Tier nicht ausgeblutet ist, wie es bei einem Schlachtvorgang normal wäre.

Ich denke, das das Herz-Kreislauf-Versagen etwas mit dem schwarzen Fleck der Milz, des Herzens und den geschwollenen Nieren zutun hat.

zfranky
07.01.2024, 00:36
Wenn der Tod durch Krankheit oder Alter eintritt, ist die Herztätigkeit erloschen. Somit kann sich da auch nichts mehr stauen, was nicht schon vorher gestaut war.

Das ist schlicht falsch.

Bea65
07.01.2024, 00:38
Das Herz schlägt weiter, über den Tod hinaus?

zfranky
07.01.2024, 00:44
Bea, ich werde hier nicht mehr weiter auf deine posts eingehen.

Dorintia
07.01.2024, 10:55
Immer wieder erstaunlich wie manche doch hellsehen können.
Nicht nur hier in diesem Thread.

Lilly26
07.01.2024, 11:15
Bea, erlischt die Herztätigkeit beim Tod?? Echt??

zfranky: :bravo, Dein Wissen, Deine Einschätzungen sind hier im Forum, zumindest für mich, sehr viel wert. Danke!

cairdean
07.01.2024, 11:26
Ich bedanke mich auch sehr, zfranky, für Deine Erklärungen! :flowers Ich habe wieder viel gelernt. :jaaaa:

Sterni2
07.01.2024, 14:02
@Dorintia, anstatt hier rein zu kommen und die Leute patzig anzumachen könntest du doch auch produktiv mitwirken und sagen, was dir an den Organen auffällt und welche Gedanken dir hierzu kommen.
- Wenn dann jemand erklären kann, wie dies zustande kommen können hätte, dann haben wir doch alle wieder was draus gelernt.
Ich finde solche Threads wie diesen sehr wertvoll.

Rakoshi
07.01.2024, 15:18
Es ist schwierig anhand der Bilder hier etwas zusagen. Daher lasse ich das.

Ich möchte aber erwähnen, dass man das Herz in Flussrichtung des Blutes aufschneidet und auch die versorgenden Blutgefäße. Herzinfarkte als Beispiel führen nur zur sichtbaren Veränderung im Gewebe, wenn der Verschluss über mehrere Std überlebt wurde. 6 std wird da immer in Fachbüchern beschrieben. Daher kommt auch, dass man nur bis 6 Std einen abgetrennten Finger wieder annähen kann.
So entgehen einem nicht Thromben, die den Tod verursacht haben.
Hier würde man aufgrund der Vorgeschichte nicht auf eine Herzerkrankung zunächst vermuten.

Leber wäre tatsächlich eine Möglichkeit, da gibt es einige Viren. Aber dann ist dein gesamter Bestand gefährdet.
Am häufigsten wäre hier aufgrund der Vorgeschichte etwas am Darm zu vermuten. Auch da werden bei einer Sektion Proben und dieser komplett aufgeschnitten.
Ein Darminfarkt oder Darmverschluss ist sonst schwer erkennbar. Eben viel Darm und nur ein winziges Stück ist auffällig. Da muss man schon sehr aufpassen.
Aber dann kommt auch nur noch Flüssiger Kot. Trotzdem kann auch jede Infektion so aussehen.

Also leider nicht hilfreich, was ich schreibe, aber zum nachdenken.

Mein Mitgefühl für deinen Verlust und meine Hochachtung, dass du dich an eine Sektio gewagt hast. Du kannst sicher bei der Uni fragen, ob du nicht bei einer Vorlesung mit Besprechung einer Sektio teilnehmen darfst. Bei uns konnte man bei der Rechtsmediziner Vorlesung auch so teilnehmen, war ja alles anonym.

Dorintia
07.01.2024, 15:20
@Sterni2 - Kommen können hätte .... ist hilfreich? Sorry, nein, finde ich nicht. Das hilft weder Mensch noch Tier.
Es feuert nur irgendwelche Spekulationen weiter an.
Klar, man hätte gern Erklärungen... aber das meiste hier sind das überhaupt nicht.
Ich bin ganz bei zfranky und würde mir irgendwelche Mutmaßungen nicht anmaßen.

Dorintia
07.01.2024, 15:43
Im übrigen hast du eine seltsame Interpretation von "patzig anmachen" wenn ich meine Verwunderung zum Ausdruck bringe.
Und das hier teilweise nicht mit wirklichem Wissen geglänzt wurde, kann man schwarz auf weiß nachlesen.

cairdean
07.01.2024, 15:48
Ich finde es durchaus hilfreich zu wissen, dass die vorgefundenen Organe keinen sicheren Hinweis auf eine bestimmte Erkrankung liefern können. Je häufen man sich die Innereien anschaut, desto eher kann man aber Abweichungen von der Norm erkennen.

Wäre ich mit Piccolo beim TA gewesen, hätte der aber auch nichts hilfreiches feststellen können, bevor Piccolo verstorben ist, dafür lagen die Feiertage dazwischen und es ging zu schnell. Ich habe halt schon häufiger die Erfahrung gemacht, auch bei Hühnern, mit denen ich (meist mehrmals, weil keine Besserung) beim TA war (ein absoluter Vogelspezi und ein Nutztierarzt), dass diese auf Verdacht ein AB gegeben haben und das zumindest bei den letzten drei Fällen nicht geholfen hat. Da hatten die TÄ keine Ahnung, woran das Huhn letztlich gestorben ist und Obduzieren tun die beide nicht. Einschicken auch nicht. Dann müsste ich 1h für eine Strecke zur Pathologie fahren, was ich derzeit aber nicht kann. Jeder hat so seine Gegebenheiten und manche gar keinen TA, der Geflügel behandelt.

Deshalb gucke ich von nun an selbst rein, in der Hoffnung etwas zu entdecken. Das ist aber mit meinen sehr begrenzten Möglichkeiten nicht immer der Fall. Und trotzdem finde ich solche Fäden hilfreich. Beim nächsten Mal bin ich besser vorbereitet und gründlicher. Und werde zum möglichen Erkenntnisgewinn wieder Anamnese und Sektion posten.

@Rakoshi: danke auch Dir für Deine Gedanken zum Thema. Gasthörer bei einer tierärztlichen Hochschule ist eine super Idee!! Das behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf. Einen Verschluss im Verdauungstrakt halte ich für ausgeschlossen, denn der Kropf war jeden Morgen vollständig geleert und der Kot ging, wenn auch weich, durch. Ein Darminfarkt wäre auch eine Möglichkeit.

An einen ansteckenden Virus mag ich nicht glauben, denn alle anderen Hühner (42 an der Zahl) sind gesund und fit.

Mal was anderes: käme eine Vergiftung in Betracht? Wir haben aktuell Rattengift ausliegen (nicht im Gehege und gegen Verschleppen gesichert). Ein Restrisiko, wie zum Beispiel Verzehr von kontaminiertem Rattenkot oder so, besteht ja immer. Würde man sowas bei einer Sektion erkennen?

Blindenhuhn
07.01.2024, 16:01
Ich kann leider nichts Produktives zu dem Todesfall beitragen, nur so viel, du kannst ein totes Tier auch per Post zur Pathologie einsenden und musst dort nicht persönlich erscheinen. Gut verpacken und in der warmen Jahreszeit Kühlakkus beilegen. Habe ich schon mehrmals mit Hühnern und Igeln gemacht. (Ist halt ein "teurer Spaß" und nicht immer wird eine Todesursache gefunden.) Das funktioniert hier gut und wird sicher auch bei euch möglich sein.
Tut mir sehr leid um den Kleinen!

zfranky
07.01.2024, 16:11
Würde man sowas bei einer Sektion erkennen?

Defintiv. Da würde man flächige Einblutungen auf den Organen sehen. Sieht man aber nicht.

Lisa R.
07.01.2024, 16:14
meine Hochachtung, dass du dich an eine Sektio gewagt hast. Du kannst sicher bei der Uni fragen, ob du nicht bei einer Vorlesung mit Besprechung einer Sektio teilnehmen darfst. Bei uns konnte man bei der Rechtsmediziner Vorlesung auch so teilnehmen, war ja alles anonym.

Hmmm warum Jassi sich einen Kaiserschnitt ansehen soll erschließt sich mir jetzt nicht. :kicher: War der Hahn schwanger?

Veni76
07.01.2024, 16:21
...
Mal was anderes: käme eine Vergiftung in Betracht? Wir haben aktuell Rattengift ausliegen (nicht im Gehege und gegen Verschleppen gesichert). Ein Restrisiko, wie zum Beispiel Verzehr von kontaminiertem Rattenkot oder so, besteht ja immer. Würde man sowas bei einer Sektion erkennen?

Ich weiß nicht, wie es bei Hühnern ist, aber bei Eichhörnchen kannst Du Vergiftungen aufgrund von Blutverdünnern, die ja häufig bei Ratten eingesetzt werden, selbst als Laie sehen.

Für mich sind die Bilder hier sehr interessant, erstmal völlig unabhängig davon, ob nun ein pathogener Befund vorliegt oder nicht.

P.s.: Ich schreib einfach zu langsam

Dorintia
07.01.2024, 16:27
Hmmm warum Jassi sich einen Kaiserschnitt ansehen soll erschließt sich mir jetzt nicht. :kicher: War der Hahn schwanger?

Es gibt nicht nur die eine Sectio.

Lisa R.
07.01.2024, 16:34
Auch wenn man Tiere zur Untersuchung abgibt, bekommt man nicht unbedingt einen aussagekräftigen Befund.

Ich hab mal ein Schaf (tot aber noch warm) zum Veterinäruntersuchungsamt nach Saarbrücken gefahren, da ich wissen wollte an was es gestorben ist. Wir hatten damals mehrere Tiere mit den gleichen Symptomen (z.B. Wassereinlagerungen im Gewebe) verloren, es war also wichtig. Bin extra sofort gefahren, dass das Tier so schnell wie möglich dort ankommt.

Untersuchungsergebnis: Keines (obwohl man einiges schon von außen sehen konnte)

Unsere damalige Tierärztin war fuchsteufelswild als sie den Schrieb bekommen hat. Da stand nämlich eigentlich nur drin: Das Tier ist tot.
Na prima das wussten wir schon.

Lisa R.
07.01.2024, 16:37
Es gibt nicht nur die eine Sectio.

Dann sollte man das präzisieren - als Tochter einer Hebamme denke ich sofort an "Frauenkram". ;)

zfranky
07.01.2024, 16:45
Auch wenn man Tiere zur Untersuchung abgibt, bekommt man nicht unbedingt einen aussagekräftigen Befund.

Deswegen schicke ich tote Hühner nur noch zu einem auf Hühner spezialisierten Labor.

cairdean
07.01.2024, 17:00
Defintiv. Da würde man flächige Einblutungen auf den Organen sehen. Sieht man aber nicht.

Ich danke Dir!


Deswegen schicke ich tote Hühner nur noch zu einem auf Hühner spezialisierten Labor.

Magst Du verraten, wo Du die Hühner hinschicken? Und da ist es dann nicht so häufig, keine Todesursache zu erhalten?

zfranky
07.01.2024, 17:07
Klar, ich lasse die Hühner immer nach Anicon schicken. Das muss über einen Tierarzt laufen, Privatpersonen dürfen nicht einsenden. Aber die sind super, allerdings ist man da auch mal schnell 200-300 € los. Dafür hat man dann aber in der Regel einen brauchbaren Befund.

https://www.anicon.eu/veterinaerdiagnostik

Sanne
07.01.2024, 17:14
Gut zu wissen,danke Frank. :blume