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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Quarantäne für Neuzugang - wie lange usw



F-Hühner
24.11.2023, 09:41
Hallo zusammen,

ich wusste nicht recht, in welche Rubrik ich das posten soll - daher bitte ich im Zweifel um Verschiebung. Danke.


Wir werden nächste Woche unseren Hahn gegen einen neuen austauschen.

Der Neue bekommt erstmal auf der anderen Seite unseres Grundstückes einen extra Stall mit Auslauf.
Sind da 1-2 Wochen Quarantäne ausreichend?
Was sollte man in der Zeit feststellen können? Ob er krank ist, ob er Mitbewohner hat?
Sorry für die blöden Fragen, aber wir hatten das so noch nicht.

Und wenn die Zeit dann rum ist, nehmen wir den alten Hahn einfach aus der Gruppe und stecken zeitgleich den Neuen dazu? Am Abend, wenn sie im Stall sind?
Morgens geht ja dann die Klappe automatisch auf - weiß der dann aber, wo sein Stall für abends ist?
Einfach ein paar Tage drin lassen ist nicht so optimal, da es ein reiner Schlafstall ist...

Danke schon mal.

Grüße

Helens huhniversum
24.11.2023, 09:54
Soweit ich weiß wäre es bei so Sachen wie Vogel Grippe 3-4wochen nötig. Andere Krankheiten/Parasiten zeigen sich denke ich nach 1-2wochen.
Parasiten, “Erkältung” o.Ä. Zeigen sich würde ich sagen nach spätestens 2wochen.
Man könnte nach 3wochen eine (ältere) Henne dazusetzen und nochmals 1Woche warten und wenn die Henne nicht krank wird sollte es sicher sein.
Manche hier im Forum machen es 4 Wochen, andere nur ne Woche. Das hängt halt auch von Risikobereitschaft des Halters ab würde ich sagen .
Aber der platzt spielt natürlich auch eine Rolle.
Die anderen werden sicher noch was ergänzen, ich hatte erst einmal einen Neuzugang in Quarantäne (war nur ne Woche).
Das mit dem Stall macht nichts, wenn der Auslauf nicht allzu klein ist.
Wie groß wäre denn sein Auslauf?
Der Auslauf ist abgesteckt?
Also eine automatische hühnerklappe kennt er auch schon von davor, oder?
Dann wird er das schon raffen, die anderen zeigen ja auch, wo es rein und raus geht. Es in den ersten Tagen zu beobachten ist aber sicher nicht falsch.
Was heißt denn hier, dass ihr den austauscht?
Wird er an einem bestimmten Tag abgeholt, wird er geschlachtete oder wie ist das?
Ich würde um die Reibereien (kleiner Stall)zu vermeiden die Hühnis die ersten 2-3tage früher rauszulassen.

Bohus-Dal
24.11.2023, 11:06
Sind da 1-2 Wochen Quarantäne ausreichend?

Nein, ich denke nicht, aber besser als gar nichts. Ganz sicher kann man sich auch mit Quarantäne nicht sein, deswegen mache ich das nicht mehr, meine letzte Quarantäne ist viele Jahre her, aber das waren glaube ich 6 Wochen, wenn nicht 8. Das waren aber 2 Hennen. Für einen einsamen Hahn ist das ja überhaupt nicht artgerecht, je länger, desto schlimmer. Kannst Du ihm nicht eine Henne mit dazuholen? Oder eine von Deinen als "Opferhuhn" zu ihm setzen? 2 Hähne holen und einen später schlachten?



Was sollte man in der Zeit feststellen können?

Durch den Umzugsstreß und die neue Umgebung "hofft" man halt, daß eventuelle Kranheiten ausbrechen würden. Dann müßtest Du ihn zurückgeben oder schlachten und den Bereich, wo er war, sanieren, ehe die anderen da hindürften. Außerdem kann man ihn beobachten, z.B. ob der Kot normal ist und ob er Parasiten hat. Vielleicht auch gleich vorbeugend entwurmen und gegen äußere Parasiten behandeln.


Morgens geht ja dann die Klappe automatisch auf - weiß der dann aber, wo sein Stall für abends ist?

Das würde er sich doch von seinen neuen Hennen abgucken.

morgan
24.11.2023, 11:30
Das würde er sich doch von seinen neuen Hennen abgucken.

Jepp. Genauso funktioniert es

2Rosen
24.11.2023, 11:50
Erst mal ist die Gesundheit des Tieres, die saubere Herkunft, die Haltungsform und speziell dort die gute Parasitenkontrolle sowie Vorsorge (Impfungen etc. bekannt?) wichtig.
Kann man sich auf den ehemaligen Halter verlassen oder ist er gar bekannt (Haltung angeschaut?).
Der Neue macht einen guten Gesamteindruck, ist fit und vital, Federkleid top, keine sonstigen sichtbaren Wehwehchen, wäre ich dafür ihn sofort in die Truppe zu integrieren.
Quarantäne alleine für mehrere Wochen ist Quälerei.
Den anderen Hahn würde ich einige Tage oder Wochen vorher aus der Truppe nehmen um erst mal eine Grundruhe rein zu bekommen.

Krawatte
24.11.2023, 12:40
2Rosen hat das wesentliche geschildert!

Mich würde in dem Zusammenhang interessieren, wie groß das Problem bei erwachsenen Hühnern eigentlich ist. Ich kenne nach 50 Jahren keine (und ich kenne einige) Hühnerhaltung, die ohne Quarantäne durch einen kranken Neuzugang (was zwar äußerst selten, aber doch hin und wieder vorgekommen ist) ernsthaft in Schwierigkeiten geraten ist.

Ähnlich wie mit der Vogelgrippe. Schlimm genug die Folgen und wie verheerend sie sich auswirken kann, aber gibt es hier irgendeinen Forianer, dessen Bestand tatsächlich betroffen war (rein interessehalber, keine Wertung)?

2Rosen
24.11.2023, 13:10
Ich habe es vor einigen Jahren andersherum erleben müssen...
Ein (topfitter, stattlicher und schöner) CL-Junghahn wurde von mir an eine Bekannte in deren zusammen gewürfelte Haltung abgegeben.
Sie ist sehr fürsorglich und auch in einem Verein.
Einige Monate zuvor hatte sie Tiere aus schlechter Haltung übernommen und auch Hybriden "gerettet" soweit ich weiß.
Darunter wohl einige die Marek mitbrachten oder hatten aber geimpft waren.
"Mein" (marekungeimpftes) Hähnchen ist nach ein paar Wochen dort verstorben - mutmaßlich und symptomatisch Marek.
So weit hatten wir beide nicht gedacht und für meine Bekannte tat es mir am meisten leid.

F-Hühner
27.11.2023, 10:34
Vielen Dank für eure Antworten!

Leider können wir uns vorher die Haltungsbedingungen nicht anschauen, da wir den Hahn 300 km von uns entfernt abholen. Am Samstag ist es soweit.

@2Rosen - deine Antwort hat mir besonders geholfen - klar, der Gesamteindruck ist wichtig und wenn der dann stimmt, packen wir ihn eher gleich zu den anderen und nehmen den anderen Hahn vorher raus.

F-Hühner
11.12.2023, 09:36
Kleine Rückmeldung:

Es hat alles wunderbar geklappt, Heino ist angekommen - und wir werden wohl den Schlafstall etwas modifizieren müssen, da Heino doch größer ist als seine Vorgänger :cool:

Er ist aus März 2023, da ist es noch normal, dass er das Futter erstmal für sich beansprucht oder?

Sehr positiv ist ja, dass er die Herde wieder dazu bringt, den kompletten Auslauf (ca.1500 qm) zu nutzen.
Der alte Hahn war da viiiiel zu ängstlich dafür und hat sich immer in der Bambushecke verkrochen - natürlich musste der Rest bei ihm bleiben....

Tibi
11.12.2023, 10:52
Ist das denn der Sandschak-Langkräher aus deiner Fußzeile? Ich hab gedacht nur ich sei so verrückt und fahre 300 km für ein Hühnertier! :laugh

Giesi_mi
11.12.2023, 13:03
2Rosen hat das wesentliche geschildert!

Mich würde in dem Zusammenhang interessieren, wie groß das Problem bei erwachsenen Hühnern eigentlich ist. Ich kenne nach 50 Jahren keine (und ich kenne einige) Hühnerhaltung, die ohne Quarantäne durch einen kranken Neuzugang (was zwar äußerst selten, aber doch hin und wieder vorgekommen ist) ernsthaft in Schwierigkeiten geraten ist.

Ähnlich wie mit der Vogelgrippe. Schlimm genug die Folgen und wie verheerend sie sich auswirken kann, aber gibt es hier irgendeinen Forianer, dessen Bestand tatsächlich betroffen war (rein interessehalber, keine Wertung)?

Bei mir ist es passiert. Ich habe 2 Marans von einem Züchter geholt. Super Anlage, super Tiere, es gab nichts auszusetzen. Die beiden wurden ohne Quarantäne mit meinen 20 vorhandenen Tieren zusammengesetzt. Das habe ich immer schon so gemacht und nie ist etwas passiert.
Nach ca.2 Wochen fing die erste meiner Hennen an zu schnupfen und schwer zu atmen am nächsten Tag die nächste.....
Es sind 5 meiner Tiere verstorben/wurden erlöst. Die beiden neunen hatten nichts. Es wurden 2 verschiedene Bakterien festgestellt. Vermutlich waren die einen schon im Bestand und die anderen wurden von den neuen Hühnern "mitgebracht". Die Kombi hat dann zum Ausbruch geführt.

Es kann also schon etwas passieren

F-Hühner
11.12.2023, 14:29
Ist das denn der Sandschak-Langkräher aus deiner Fußzeile? Ich hab gedacht nur ich sei so verrückt und fahre 300 km für ein Hühnertier! :laugh

Nein, die Signatur muss ich noch anpassen.

Wollten wir eigentlich auch nie, aber die Rasse ist nicht so weit gestreut - aber wir konnten die Abholung gut mit etwas anderem verbinden, so dass auf Heino nur ca. 150 km fallen ;)