Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gluckenstall durchgefallen - was nun?
Hallo zusammen,
ich habe soeben fast meine Glucke entgluckt.
Vor zwei Jahren habe ich problemlos meine erste Glucke in einen Gluckenstall umgesetzt. Das gleiche habe ich heute Abend gemacht aber mein diesjähriges Hennchen war gar nicht begeistert. Sie verließ nach wenigen Minuten ihr neues Nest und stiefelte fast zwei Stunden aufgeregt umher, bevor sie sich in einer anderen Ecke niederließ. Die Eier suchte sie nicht mehr auf. Gefressen hat sie und umhergescharrt aber sie fühlte sich einfach nicht wohl und suchte ständig Sichtkontakt zu ihrem alten Stall. Also Glucke geschnappt und wieder retoure, wo sie sich sofort glucksend und wohlig auf ihrem alten Nest auf den Eiern niederließ.
Nun sind das erstmal nur Gipseier, also kein Problem-aber Sonntag hole ich die Bruteier ab und kann mir wohl eine Brut außerhalb ihres Stalles abschminken. Ich bin heilfroh, dass sie jetzt auf ihrem Nest sitzt, aber weiß nicht so recht wie das jetzt weitergehen soll.
Habt ihr einen Rat für mich?
Herzlichen Dank!
Reeni
Kannst Du ihr im Stall ein eigenes Abteil schaffen? So, dass andere Hennen nicht zu ihr können?
Man kann natürlich auch immer die Eier der Anderen aus dem Nest rausfischen, wenn Du die Bruteier markierst. Mir haben kürzlich andere Hennen zwei Eier, mit Küken drin, angeditscht…meine Absperrung im Hauptstall war nicht hoch genug.
Dorintia
19.05.2023, 21:22
Du hast sie aber nicht im Dunkeln mit einer Kiste in einen abgedunkelten Stall umgesetzt oder?
Die Damen haben ihren eigenen Kopf. Wenn ich Glucken umsetze, dann meistens im Halbdunkeln, und der neue Stall wird für zwei Tage ganz verdunkelt. Im Dunkeln bleiben sie in ihrem neuen Stall auch sitzen. Dann kann man sie wieder rauslassen, Anfangs muss man sie vielleicht wieder auf das neue Nest setzen, nach ein paar Tagen wissen sie dann, wo ihr Nest ist und gehen ganz von selbst zurück. Also nicht aufgeben, heute nacht nochmal umsetzen.
Es war in den Abendstunden gegen 18.30 Uhr also noch hell. War das mein Fehler?
Kannst Du ihr im Stall ein eigenes Abteil schaffen? So, dass andere Hennen nicht zu ihr können?
Man kann natürlich auch immer die Eier der Anderen aus dem Nest rausfischen, wenn Du die Bruteier markierst. Mir haben kürzlich andere Hennen zwei Eier, mit Küken drin, angeditscht…meine Absperrung im Hauptstall war nicht hoch genug.
Das ginge nur bedingt und wäre sehr beengt. Staubbad wäre nicht drin und insgesamt wird es im Holzstall tagsüber recht warm, wenn jetzt die Temperaturen ansteigen. Mir wäre es wohler wenn sie in ihrer eigenen Voliere brütet und die Küken aufzieht, das war klasse bei meiner ersten Brut.
Die Damen haben ihren eigenen Kopf. Wenn ich Glucken umsetze, dann meistens im Halbdunkeln, und der neue Stall wird für zwei Tage ganz verdunkelt. Im Dunkeln bleiben sie in ihrem neuen Stall auch sitzen. Dann kann man sie wieder rauslassen, Anfangs muss man sie vielleicht wieder auf das neue Nest setzen, nach ein paar Tagen wissen sie dann, wo ihr Nest ist und gehen ganz von selbst zurück. Also nicht aufgeben, heute nacht nochmal umsetzen.
Also kann ich es etwas geschickter nochmal wagen? Ich hab echt Schiss, dass es gänzlich in die Hose geht, wenn ich ihr das neue Quartier nochmal überhelfe... Entglucken sich die Hennen wegen Umsetzungsstress wirklich so schnell?
Nein, tun sie nicht. Probiere es ruhig noch einmal, verdunkle den Stall aber richtig. Da muss es wirklich finster drinnen sein. Und gebe ihr ein paar Holzeier oder gekochte Eier, damit sie auf etwas sitzen kann. Die beruhigt sich schon. Blöd wäre ein neuer Stall mit fremden Hühner um sie herum. Licht und eine fremde Umgebung kann zum entglucken führen. Deswegen: Komplett verdunkeln. Auch tagsüber.
Dorintia
19.05.2023, 21:37
Ich hatte hier nie Probleme, vielleicht lag es an den Hennen.
Aber ich spendiere Glucken immer eine extra Kiste im Legenest und setze im Dunkel einfach mit der Kiste in einen dunklen Gluckenstall um. Und dann lass ich sie auch erstmal 2 Tage in Ruhe.
Die Glucken sind verschieden. Bei den 5 - 7 Glucken, die bei mir jedes Jahr brüten dürfen, gibt es solche und solche. Manche lassen sich problemlos umsetzen, die anderen möchte nun schon lieber unbedingt auf ihr altes Legenest zurück, um dort weiterzubrüten. Die kommt halt dann in den Dunkelarrest, dann gewöhnen sie sich auch an die neue Umgebung.
Ich hatte hier nie Probleme, vielleicht lag es an den Hennen.
Aber ich spendiere Glucken immer eine extra Kiste im Legenest und setze im Dunkel einfach mit der Kiste in einen dunklen Gluckenstall um. Und dann lass ich sie auch erstmal 2 Tage in Ruhe.
Also mein Legenest in ein Katzenklo. Ich kann das samt Glucke in den neuen Stall transportieren. Der Stall ist eine Hundehütte in einer eigenen großen Voliere. Da hatte ich ein weiches Nest vorbereitet, ihre Gipseier reingetan und die Glucke draufgesetzt. Funktionierte für 10 Minuten, dann war Sense.
Ich könnte sie also nochmal im Stockdunkeln samt Nest und Eiern umsetzen und hoffen, dass sie sitzen bleibt? Heute geh ich da nicht mehr ran, der Stress war wohl für uns beide ausreichend :-X ich bin froh, dass sie wieder fest sitzt...
Die Glucken sind verschieden. Bei den 5 - 7 Glucken, die bei mir jedes Jahr brüten dürfen, gibt es solche und solche. Manche lassen sich problemlos umsetzen, die anderen möchte nun schon lieber unbedingt auf ihr altes Legenest zurück, um dort weiterzubrüten. Die kommt halt dann in den Dunkelarrest, dann gewöhnen sie sich auch an die neue Umgebung.
o.k. also setze ich Glucke samt ihres Katzenklo-Brutnestes im Dunkeln in meinen Hundehüttenstall und verschließe und verdunkle ihn mit einem Tuch. Die Hütte ist groß genug, dass Futter und Wasser reinpassen.
Meint ihr nicht, sie vermisst womglich ihre Gruppe und will einfach bei den anderen brüten?
Dorintia
19.05.2023, 21:50
Das wäre nicht natürlich. Aber wie schon geschrieben: die sind alle individuell und Garantien gibt es nicht.
Das wäre nicht natürlich. Aber wie schon geschrieben: die sind alle individuell und Garantien gibt es nicht.
Was meinst du mit: Das wäre nicht natürlich? Steh da grad bisschen aufm Schlauch...
Dorintia
19.05.2023, 21:55
In der Natur und Wildnis sondern sich brütende Hennen ab und verstecken sich. Sie wählen auch ihr Nest sorgsam selber aus.
In unseren Haltungen müssen sie mit dem Vorlieb nehmen was da ist.
Achso, danke. Dann probiere ich es mit euren Tipps nochmal neu im Dunkeln und samt ausgesuchtem Legenest. Vielen Dank!!!
Also mein Legenest in ein Katzenklo.
Dann nimm die Glucke samt Katzenklo und Gipseiern, sorg dafür, daß die Glucke während dem Transport nicht aufschreckt indem Du z. eine Decke über die Öffnung spannst stell das Teil in den Gluckenstall, mit der offenen Seite gegen eine Wand und lass die Glucke mindestens 24 Stunden in Ruhe. Dann kannst Du die Öffnung von der Wand abrücken und Futter und Wasser anbieten. 10 von 10 Glucken bei mir akzeptieren einen solchen Standortwechsel ohne weiteren Protest, brüten im Katzenklo, oder wie bei mir einer Transportbox, weiter, Nach dem Schlupf ist immer noch Zeit genug, das Katzenklo rauszunehmen.
Meint ihr nicht, sie vermisst womglich ihre Gruppe und will einfach bei den anderen brüten?
Sie hat sich das Legenest zum Brüten "ausgesucht" weil sie da, als braves Haushuhn, auch ihre Eier reingelegt hat. Sie auf ein gänzlich anderes Nest zu setzen widerspricht ihrem Instinkt der andereseits nicht ausgefeilt genug war sich für ihr Gelege einen ganz besonders versteckten Platz zu suchen.
Im Brutmodus können ständige Störungen durch andere Hennen aber kontraproduktiv sein und im schlimmsten Fall zum Abbruch der Brut führen, deswegen macht es immer Sinn brütende Hennen so unterzubringen daß sie ihre Ruhe haben.
Bohus-Dal
20.05.2023, 08:01
Bei mir brütet gerade eine unerfahrene Erstglucke, die sich auch nicht umsetzen ließ. Ich lasse zwar immer im Stall brüten, dachte aber, ich könnte sie in ein anderes Nest umsetzen, in das gerade niemand legt. Aber nein, kam gar nicht in Frage, es mußte das beliebteste Legenest sein :roll Da müssen die anderen jetzt durch, können sie halt 3 Wochen lang keine Eier legen :p Ich mache oft eine Klappe davor, die die Glucke von innen aufschubsen/runterwerfen kann, die anderen können aber nicht rein. Diesmal war das wirklich nötig. Die Glucke hat auch sehr niedrigen Rang, ist natürlich einfacher, wenn die Chefin brütet.
Also wenn das mit dem Umsetzen gar nicht klappt, laß sie einfach im Stall brüten. Daß sie eine "Sprache" dafür haben, mit der sie sagen "ich bin eine Glucke, laß mich in Ruhe" und daß die anderen, insbesondere die Hähne, das akzeptieren, zeigt ja, daß es so unnatürlich nun auch wieder nicht ist, daß die Glucke während der Brut anderen Gruppenmitgliedern begegnet. Auf ihrem Nest ist sie doch sowieso in ihrer eigenen Welt, und wenn sie Pause macht und täglich einmal kurz die anderen trifft, bleibt die Rangordnung erhalten, und die Küken wachsen ganz natürlich in die Gruppe rein, es muß nie eine Zusammenführung geben, so bleiben Glucke und Küken Streß, Streit und Kämpfe erspart. Klappt hier seit bald 20 Jahren ganz wunderbar, ich würde es nicht anders wollen.
Dorintia
20.05.2023, 11:12
Das sie in ihrer Pause nicht zu den anderen darf, habe ich zumindest nicht geschrieben. Ich habe beide Möglichkeiten: kann die Glucke mit Sichtkontakt - ist halt direkt in der Voliere abgeteilt - in ihren Bereich raussetzen oder auch einfach in der Garten. Das entscheide ich oft nach dem Verhalten der Glucke.
Das im Stall brüten lassen ist bei vielen schon schief gegangen. Hier würde das baulich bedingt auch nicht gehen, ich kann tagsüber nicht nach den Küken gucken.
Ich habe zur Zeit eine Glucke außerhalb des Stalles in so einem Mini Stall...
https://up.picr.de/45682430yb.jpeg
sitzen. Das klappt wunderbar, bis 15 Uhr bleibt er geschlossen ( so lange stören evtl. andere Hennen, die legen wollen ) dann öffne ich, damit sie sich lösen trinken und was essen kann. Macht sie aber nicht. Jeden Tag zwischen 18 und 19 Uhr hebe ich sie herunter und dann geht sie in aller Eile den Notwendigkeiten nach, um schnell wieder die Eierkinder zu wärmen.
Aus meiner Erfahrung heraus ist es in den meisten Fällen nahezu unmöglich, dem Huhn seine Nestwahl auszureden. Die Brutplanung aus Haltersicht, sollte schon vorher beginnen, nämlich wenn die potentielle Glucke noch legt. In dieser Phase sollte man probieren, der zukünftigen Mutti ein anderes Legenest schmackhaft zu machen. Man kann sie schon in dieser Zeit separieren, so das sie mehrmals woanders legen muss. Dort wird sie dann auch brüten wollen. Hierzu ist aber ein gutes Auge & Ohr erforderlich, um so früh als möglich, zu registrieren welches Huhn gluckt.
Bohus-Dal
20.05.2023, 12:03
Das im Stall brüten lassen ist bei vielen schon schief gegangen.
Echt? Inwiefern? Hier noch nie :-[
Die Brutplanung aus Haltersicht, sollte schon vorher beginnen, nämlich wenn die potentielle Glucke noch legt. In dieser Phase sollte man probieren, der zukünftigen Mutti ein anderes Legenest schmackhaft zu machen. Man kann sie schon in dieser Zeit separieren, so das sie mehrmals woanders legen muss. Dort wird sie dann auch brüten wollen. Hierzu ist aber ein gutes Auge & Ohr erforderlich, um so früh als möglich, zu registrieren welches Huhn gluckt.
Das ist mal eine gute Idee!
Echt? Inwiefern? Hier noch nie :-[
Das ist mal eine gute Idee!
Ich habe mit Glucken direkt im Stall auch meistens schlechte Erfahrungen gemacht . Nur wirklich ranghohe Hennen , im besten Fall die Leithenne, kann sich ihre Brutruhe erhalten. Andere Hennen werden aus dem Nest gebissen oder es sitzen 1-2 andere Hühner mit im Nest bzw. auf der Glucke....was dann zu Eiersalat führt, besonders schrecklich / ärgerlich wenn die Eier fast schlupffertig sind.
Ich habe mir oft auf Youtube Videos asiatischer Hühnerzüchter angesehen , und war immer begeistert davon, wie die Hennen mit einer Selbstverständlichkeit ihre Brutnester annahmen. Meine hingegen haben einen Stepptanz auf dem liebevoll hergerichteten Nest hingelegt .
Dann hatte ich eine längere Diskussion auf Englisch mit einem dieser Halter, und der hat mir eben genau das erklärt, die Brutplanung beginnt schon während der Legephase bestimmter Hennen.
Bohus-Dal
20.05.2023, 12:27
...was dann zu Eiersalat führt, besonders schrecklich / ärgerlich wenn die Eier fast schlupffertig sind.
:o Das wäre ja schrecklich! Nee sowas passiert hier nicht. Hatte ja nun schon viele Bruten in meinen 20 Jahren Hühnerhaltung, verschiedene Rassen und Mixe, unterschiedlicher Rang usw. Liegt also anscheinend auch an den Haltungsbedingungen/Hühnern/Haltern irgendwie. Bei meiner ersten Brut fragte ich den, von dem ich meine ersten Hühner bekommen hatte, der meinte, es sei kein Problem, glaub der machte das selber auch so. Bei den Haltern von Landrassen läuft das sicher auch meistens ganz natürlich ohne Zutun ab, habe das auch schon bei anderen gesehen und habe es immer für die normale Vorgehensweise gehalten. Vieleicht mal wieder so ein Unterschied zwischen unseren Ländern.
Wenn eine rangniedere Henne ein beliebtes Nest dauerhaft besetzt, wird die von deinen ranghöheren Hennen nicht gestört?
Bohus-Dal
20.05.2023, 13:05
Hab wie gesagt ein Gitter davor. Aber auch früher, als ich das noch nicht erfunden hatte, ist nichts passiert, höchstens hat mal eine dazugelegt.
Hab wie gesagt ein Gitter davor. Aber auch früher, als ich das noch nicht erfunden hatte, ist nichts passiert, höchstens hat mal eine dazugelegt.
Gut, das ist ja schon mal etwas ganz anderes, dann ist die Glucke ja geschützt. Wie kommt sie vom Nest, hebst du sie selbst herunter?
Bohus-Dal
20.05.2023, 13:41
Wer lesen kann, ist im Vorteil ;)
Ich mache oft eine Klappe davor, die die Glucke von innen aufschubsen/runterwerfen kann, die anderen können aber nicht rein.
Wer lesen kann, ist im Vorteil ;)
Meistens. Ah , ja so habe ich es auch manchmal gemacht. Einfach eine leichte Platte davorgestellt, die Mutti von innen aufdrücken kann. Allerdings ist dann das Nest unbesetzt und andere setzen sich bzw. legen hinzu. Das alleine wäre bei markierten Bruteiern nicht schlimm, aber wenn es dann (wenn Mutti wieder auf die Eier will) im Nest zu Rangeleien zwischen der Legerin und der Glucke kommt....oder wenn Mutti sich deshalb auf das Nest daneben setzt. Ich freue mich das dies bei dir alles keine Rolle spielt und es klappt....bei mir war da der Wurm drin.
Ich habe schon alle Varianten durch, manchmal habe ich keine Lust, eine besonders störrische Glucke umzusetzen, dann bleibt sie halt in dem von ihr auserkorenen Legenest.
Natürlich wollen die anderen gerne dazulegen, und dann kann es in kürzester Zeit zerbrochene Eier beim Kampf um das Nest geben. Zumindest bei mir war das so. Das war dann eine Riesesauerei.
Also wird in so einem Fall das Nest - wie bereits beschrieben - mit einem Gitter von mir aus - und einbruchsicher zugemacht. Ich schmeiße die Glucke so gegen Nachmittags/abends einmal täglich vom Nest, wenn die anderen Damen mit dem Legen fertig sind. Das ist zwar aufwändig, aber machbar. Es ist nicht meine bevorzugte Lösung. Eigener Gluckenstall finde ich wesentlich entspannter.
Die Lösung "Gitter lässt sich von innen öffnen, aber nicht von außen" wäre gar nichts für mich, bin ja arbeiten.
Woher weiß man bei so einer Lösung, wann die Glucke aufsteht? Die kommt ja nicht in ihr eigenes Nest zurück? Besteht da nicht die Gefahr, dass sie sich stundenlang aussperrt und die Eier auskühlen? Oder wird der Stall rund um die Uhr überwacht?
:o Das wäre ja schrecklich! Nee sowas passiert hier nicht. Hatte ja nun schon viele Bruten in meinen 20 Jahren Hühnerhaltung, verschiedene Rassen und Mixe, unterschiedlicher Rang usw. Liegt also anscheinend auch an den Haltungsbedingungen/Hühnern/Haltern irgendwie. Bei meiner ersten Brut fragte ich den, von dem ich meine ersten Hühner bekommen hatte, der meinte, es sei kein Problem, glaub der machte das selber auch so. Bei den Haltern von Landrassen läuft das sicher auch meistens ganz natürlich ohne Zutun ab, habe das auch schon bei anderen gesehen und habe es immer für die normale Vorgehensweise gehalten. Vieleicht mal wieder so ein Unterschied zwischen unseren Ländern.
Toll wenn das funktioniert.
Ich habe für 20 - 25 Hennen 10 Legenester in verschiedenen Varianten unter anderem zwei mal 3 absolut identische nebeneinander. Bis auf zwei oder drei Hennen legen alle ausnahmslos in nur 2 davon. Die Wahrscheinlichkeit daß sich Bruthennen in einem der beiden Lieblingsnester einrichten liegt bei nahezu 100 %.
Manche der anderen Hennen lassen sich davon überzeugen daß das Lieblingsnest nun besetzt ist manche quetschen sich ohne Rücksicht auf Verluste zur Glucke dazu, manche warten bis die Glucke aufsteht und lassen sie dann nicht mehr zurück so daß die Glucke auf ein Nachbarnest ausweicht. Deswegen wird bei mir jede Glucke umgesetzt. Ich habe dafür ehemalige große Hasenbuchten zweckentfremdet. Ehe ich auf die Idee mit den Katzenboxen kam gab es neben solchen Glucken die sich achselzuckend mit der neuen Örtlichkeit arrangierten regelmäßig auch solche die rebellierten. Die blieben trotzdem mehrere Tage in der Hasenbucht, bis sie sicher entgluckt waren.
Seit ich die Glucke direkt vom Nest in die Katzentransportbox auf ein paar Eier setze und die Box für wenigstens einen ganzen Tag verschließe, habe ich keine einzige sich gegens Umsetzen wehrende Glucke mehr gehabt.
Vielen Dank für eure Erfahrungen, Tipps und Anregungen. Ich habe mir die letzten Tage einige Gedanken gemacht und mit eurem Input im Stall gesessen und überlegt wie eine Aufzucht ohne Umsetzen doch noch klappen könnte.
Heute war der Abholtermin meiner Bruteier und morgen werde ich sie dann unterlegen.
Die Idee mit der Katzentransportbox ist super. Ich habe noch so ein Teil hier rumstehen und es ist von der Größe nahezu identisch mit dem Katzenklo.
Ich werde die Glucke da hineinsetzen und sie im Stall belassen. Das kann ich verschließen bis alle Hennen im Auslauf sind. Danach schließe ich den Stall. An den Stall schließt sich eine Wind und wettergeschützte Voliere an vonwoaus die Hühner in den Gartenauslauf und die Wiese können.
Aktuell habe ich noch vier weitere Hennen, von denen nur noch drei legen. Sie suchen tagsüber den Stall ohnehin nu zum Legen auf. Sie bekommen ihre Legeboxen jetzt in der Voliere angeboten. Im Sommer wurden auch vergangenes Jahr gern Ecken in der Voliere zum Legen genutzt. Abends verschließe ich die Gluckenbox und öffne den Stall, dass alle wieder auf ihre Stange können. Ich denke sie werden drei Wochen so klarkommen.
Heute Abend dann setze ich die Glucke samt ihrer Gipseier erstmal ins Katzenklo und hoffe sie hat damit kein Problem und spiele das Prozedere mal durch...
Den Standortwechsel in den Gluckenstall würde ich allenfalls nochmal mit den (hoffentlich) geschlüpften Küken wagen, wenn die gemeinsame Aufzucht schwierig werden sollte. Die Gefahr, dass mir die Henne aufgrund vom Umsetzungsstress die Brut abbricht, ist mir ehrlich gesagt zu groß.
Ich bin gespannt und werde berichten.
Dorintia
21.05.2023, 13:57
Sind Stall und Voliere denn kükentauglich und kükensicher wenn die Glucke nach 2 Tagen nach Schlupf aufstehen will und du nicht umgesetzt hast?
Ich würde eher die Eier noch 2, 3, 4 Tage lagern und die Glucke nochmal wie beschrieben umsetzen.
Sind sie. Die Voliere hat engmaschigen Volierendraht. Wir haben noch Maschendraht tief eingebuddelt, damit sich keiner rein oder rausbuddeln kann. Genauso haben wir die extra Voliere für Glucken, Kranke oder Quarantäne. Ich tendiere momentan echt dazu die Glucke samt geschlüpften Küken dahin umzusiedeln, wenn es soweit ist, damit sie mir dann nicht im Gartenauslauf verlorengehen. Meine Glucke sitzt ja jetzt schon seit 6 Tagen auf den Gipseiern. Gar zulange will ich ihr die Brut auch nicht in die Länge ziehen wollen...ist ja auch ein Kraftakt für das Tier so lange umsonst zu sitzen.
Die Züchterin hatte selbiges Problem beim Umsetzen auch, oft mit dem Ergebnis das sich die Henne entgluckte. Dabei war ihr Zuchtstall nur eine Wand weiter. Die Glucken wollten das nicht. Seitdem lässt sie sie in ihrem ausgesuchten Nest, welches echt riesig ist und sperrt es ab. Damit hat sie die Besten Erfahrungen gemacht.
Meine erste Glucke hatte mit dem Ortswechsel überhaupt kein Problem.
Dorintia
21.05.2023, 14:40
Ich meinte auch nicht nur den Draht, das ist für mich minimalste Voraussetzung.
Ich denke eher an Schwellen und andere Hindernisse im Stall der Großen, wo 2 Tage alte Küken nicht ohne Weiteres der Glucke folgen können.
Das Umsetzen nach Schlupf haben hier auch schon viele als erfolgreich beschrieben
Der Stall selber hat keine Hindernisse. Schwellen gibt es aber, da der Stall erhöht ist und über eine Treppe nach draußen führt. Deshalb würde ich den Stall absperren und die kleine Familie nach erfolgreicher Brut ggf. umsiedeln. Da dies erst meine zweite Brut ist, müsste ich beobachten inwieweit die Küken mit den Gegebenheiten klar kommen. Eine Ausweichmöglichkeit ist ja vorhanden. Wenn die Küken innerhalb der Herde gross werden könnten, hat das ja auch Vorteile und von meiner ersten Brut weiß ich, dass die Küken sehr schnell wachsen und ruck zuck Hindernisse und Höhen überwinden konnten.
Bohus-Dal
22.05.2023, 09:25
Die Glucke hat aber schon Zugang zu einem Sandbad? Das ist sehr wichtig.
Woher weiß man bei so einer Lösung, wann die Glucke aufsteht? Die kommt ja nicht in ihr eigenes Nest zurück? Besteht da nicht die Gefahr, dass sie sich stundenlang aussperrt und die Eier auskühlen?
Sie schubst das Gitter um oder runter. Kann z.B. eine Katzenbox mit angelehnter Tür sein, die ja dann bei ihrer Rückkehr offen steht. Oft machen die außerdem um ungefähr die gleiche Zeit Pause und häufig am Nachmittag, wenn die meisten schon gelegt haben.
Ja sie kann und soll auch raus. Ich lasse den Stall nur so lange geschlossen bis alle gelegt haben. Das ist bei drei Hennen die aktuell noch ein Ei legen sehr überschaubar. Hat heute prima geklappt und ich konnte schon 13 Uhr öffnen. Kurz darauf drehte schon die Glucke ihre Runde und ich habe die Chance direkt genutzt um die BE ins Nest zu legen.
Jetzt geht die Hibbelei los und ich freu mich 😊
Guten Morgen :)
Am Sonntag sind die Küken geschlüpft und heute wollte ich die Familie in die Gluckenvoliere umsiedeln.
Die Glucke führt seit gestern ihre Küken und hudert und kümmert sich rührend.
Muss ich beim Umsetzen irgendwas beachten oder sind sie soweit zusammengewachsen, dass es unkomplizierter ist als die Umsetzung mit Bruteiern? Ich meine, es gibt ja auch Leute die fremde Glucken samt Nachwuchs kaufen und dann ist ja für die kleine Familie auch alles fremd. Die Umsetzung würde ich gern heute Nachmittag vornehmen, dann hab ich noch genügend Zeit das Ganze zu beobachten.
Nach den erfahrungen, die ich gemacht habe, ist es nie ein Problem gewesen, Glucke mitsamt Küken umzusetzen. Je stressfreier das Einsammeln der Familie passiert, desto besser. Auch da hat sich eine Katzenbox bei mir bewährt. Egal ob ich erst ein paar Küken greife oder gleich die Glucke, ab in die Box damit, Türe zu und den Rest nach und nach dazu. Am Besten funktioniert es mit halbwegs vertrauten Glucken, wenn sie grade ruhen und ihre Bagage eh unter sich versammelt haben. Box vor die Glucke stellen, die sachte reinschieben, oft sind dann schon die meisten Küken dabei. Den Rest schnell greifen oder von der Glucke unter sich locken lassen. Tür zu und ab ins neue Quartier. Scheue Glucken setze ich am liebsten abends in der Dämmerung um. Da lassen sie sich besser händeln.
Für die ersten Tage schadet es nicht, den Raum etwas zu begrenzen. Es gibt auch unter Küken Spezialisten, die sich in Hörweite der Glucke verlaufen. Oder Ecken erkunden, die man selber gar nicht auf dem Schirn hat, und nicht mehr zurückfinden.
Danke, das klingt doch super ;D Da die Glucke ohnehin in einer Katzenbox gebrütet hat und ich die Tür abends immer verschließe, damit die anderen nicht stören, ist das kein Problem. Sie sitzt ja beim Hudern immer in diesem Nest. Ich kann sie also mitsamt dem Nest umsiedeln.
Zutraulich ist sie, da gibt es keine Probleme. Sie war ein Küken aus meiner ersten Naturbrut.
In die Voliere kommt dann noch eine Kamera, da ich mich einfach nicht sattsehen kann und nicht andauernd mit meiner Präsenz nerven möchte :laugh
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