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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mal wieder: Hühnerfleisch mit multiresistenten Keimen verseucht...



zfranky
10.05.2023, 08:21
Es wundert uns ja nun nicht wirklich, aber die Zahl von 71% Belastung bei Lidl-Produkten finde ich schon exorbitant hoch.

https://www.lidl-fleischskandal.de

Lohmann
10.05.2023, 08:48
Je mehr Antibiotika eingesetzt wird, desto mehr resistente Keime entstehen. Warum man jetzt explizit Lidl aufs Korn nimmt, erschließt sich mir nicht auf Anhieb. Andere werden nicht viel schlechter / besser sein.

Schwanzfeder
10.05.2023, 09:24
Ich wundere mich regelmäßig über mich selber, dass ich immer noch darüber staunen kann, wie pervers unsere Welt geworden ist.

Wie soll diese Initiative zur Auswahl anderer Mastrassen denn umgesetzt werden ... dann ginge doch Lohmann Company pleite? Kann mir nicht vorstellen, dass KFC und Aldi plötzlich glückliche Zweinutzungshühner verkaufen und die ganzen Industriebauern ihre Ställe abreissen oder nur halb so viele Tiere reintun, wie will man das auch kontrollieren, klappt ja jetzt schon nicht mit den Kontrollen. Abgesehen davon, dass die anderen Rassen bei Massenhaltung (die es ja auch bei der Besatzhälfte noch auf jeden Fall wäre) auch AB bräuchten, um die Sterberate auf "nur" 5% zu halten. Ich gebe Lohmann Recht, das ist nicht nur Lidl, die anderen sind wahrscheinlich auch nicht viel besser. Alles traurig, habe vor soviel Wahnsinn kapituliert und kaufe nix mehr dergleichen.

Rohana
10.05.2023, 12:06
Wir hatten ja bei der Elterntierhaltungsdiskussion schon festgestellt dass es unwahrscheinlich ist dass Zweinutzungstiere die jetzigen Hybriden ersetzen können, schlicht und ergreifend weil sie zu viel kosten. Das hängt nicht an Lidl, das hängt am ganzen System des Verkaufs und Konsums von Geflügelfleisch in D, und es liegt absolut in der Hand des Verbrauchers, das zu ändern.

Also, cui bono bei solchen Schlagzeilen? Die Albert Schweitzer Stiftung möchte jedenfalls weiter Spendengelder haben ;)

Sachliche Informationen zum Thema gibt's z.B. hier: https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_esbl__und_ampc_bildenden_a ntibiotikaresistenten_keimen-106471.html

Schwanzfeder
10.05.2023, 12:41
Mal abgesehen davon, dass Lidl die Petition wahrscheinlich eh nicht juckt ...:-[ Gibt eben genug Leute, die das Billigfleisch trotzdem kaufen.

zfranky
10.05.2023, 12:42
Ach jetzt hört aber auf. Das ist doch bitte kein Gott gegebenes System, welches alternativ los ist.

Wie kann man nur achselzuckend akzeptieren, dass Qualzuchttiere zu Millionen unter krankmachenden und Schmerzen verursachenden Bedingungen gehalten werden, nur damit man in Massen billigstes Fleisch unter das Volk werfen kann, welches die Bevölkerung auch noch schädigt, indem es Menschen krank macht und tötet.

Komisch, dass es es bis vor gar nicht so langer Zeit möglich war, Hühner anders zu halten. Das kam nämlich alles erst Ende der 1950er Jahre in Gang.

Hier werden schlicht Tiere gequält. Aber die Mehrheit der Menschen guckt weg..

Cui bono? Hoffentlich den Hühnern.

Und ernsthaft @Rohana.. Spendengelder für Tierschutz zu nehmen ist jetzt schon per se anrüchig?
Aber Subventionen für die pervertierte Form von Landwirtschaft, die wir heute haben, sind hingegen natürlich völlig ok..

Lohmann
10.05.2023, 12:42
Die Albert Schweitzer Stiftung möchte jedenfalls weiter Spendengelder haben

.....in die Richtung hatte ich auch schon gedacht.

Schwanzfeder
10.05.2023, 12:44
Also, ich wollte da nicht missverstanden werden. Habe ja geschrieben, wie furchtbar ich das alles finde.
Aber ich glaube nicht, dass diese Petition was ändert, leider, wie so oft.

Rohana
10.05.2023, 12:51
@zfranky
Wenn du die Landwirtschaft von vor 1950 wieder haben möchtest, musst du einfach "nur" den Zustand von Land und Menschen um 1950 wiederherstellen :)
Natürlich ist der Ist-Zustand kein gottgegebenes System. Deshalb schrieb ich ja, dass die Verbraucher es absolut in der Hand haben, das System zu ändern.


Um nochmal auf die ursprüngliche Thematik der Verunreinigungen mit resistenten Bakterien auf dem Discounter-Hähnchen zurückzukommen, das erscheint mir schon auch viel. Um nicht zu sagen verdächtig viel. Nur zu behaupten das liegt an den schlechten Haltungsbedingungen, ist wirklich arg vereinfachend... wobei ich nicht den Eindruck habe dass die NGO daran interessiert ist der Problematik auf den Grund zu gehen.

Lohmann
10.05.2023, 13:00
Ein Problem ist einfach die Masse an Menschen. Für 87.000.000 Menschen sind 500.000 Hähnchen pro Jahr nicht ausreichend. Massenhaft Menschen brauchen massenhaft Fleisch. Es sei denn man führt Veganismus staatlich ein. Aber das wird schwer.

Gubbelgubbel
10.05.2023, 13:06
was die stiftung erreichen will ist ja keine Landwirtschaft von 1950 und auch keine zweinutzungshühner. die wollen lediglich eine geringere Besatzdichte (20 statt 26 Tiere), Licht, Sitzstangen und 2 Pickmöglichkeiten a 1000 Tiere und eben eine Einschränkung der Überzüchtung also weiterhin Hybridmasthühner nur nicht ganz so pervers. Ich finde das immer noch lange nicht ausreichend. Ich kaufe kein Fleisch im Laden, ich esse erst wieder Huhn seit wir Hähne haben

Rohana
10.05.2023, 14:15
Nuja, was die eigentlich wollten ist Abschaffung der Nutztierhaltung. Deshalb sind die mir grundsätzlich mehr als suspekt.

wolfswinkel7
10.05.2023, 15:32
Was ich nie ganz verstehe werde ist, wir z. B. müssen für jeden Antibiotika Einsatz Abgabebelege abheften und notieren, um ein Antibiotika überhaupt für das Rind zu bekommen, muss vorher ein Antibiogramm gemacht werden.
Da wird dann wohl ein riesiger Unterschied in der Mast gemacht, also gibt es bei der Hähnchenmast ganz andere Bestimmungen wie z. B. in der Rindermast!
Oder ist Hähnchenmast so ein Lobbyding wo Vert-Amt und Regierungspräsidium weg schauen?
Wie packen diese Hähnchenmast Betriebe ihre Prüfungen bezüglich QS und Co?
Vor allem wo bekommen die ihre AB's her?
Da muss doch auch ein Tierarzt mit drin stecken, oder bekommen die ihre AB's aus den Nachbarländern?

zfranky
10.05.2023, 15:43
Was ich nie ganz verstehe werde ist, wir z. B. müssen für jeden Antibiotika Einsatz Abgabebelege abheften und notieren, um ein Antibiotika überhaupt für das Rind zu bekommen, muss vorher ein Antibiogramm gemacht werden.

Für Hühner gelten die gleichen Bestimmungen. Allerdings bedeutet das Vorhandensein von multiresistenten Keimen nicht zwangsläufig, dass auch Antibiotika eingesetzt wurden. Die können sich bi der miserablen Haltung von Masthähnchen einfach prächtig vermehren. Tausende von Tieren, die ihr ganzes Leben lang in der eigenen Scheiße stehen und so schwer und groß sind, dass sie Verletzungen und Wunden durch das eigenen Körpergewicht davon tragen. Das hat nichts, aber auch gar nichts mehr mit Lebensmittelproduktion zu tun.



Oder ist Hähnchenmast so ein Lobbyding wo Vert-Amt und Regierungspräsidium weg schauen?
Wie packen diese Hähnchenmast Betriebe ihre Prüfungen bezüglich QS und Co?


Die ganze Landwirtschaft ist ein Lobbyding. Würde das Tierschutzgesetz korrekt angewandt, könnten die meisten Betriebe schließen.

Rohana
10.05.2023, 16:11
... und wo käme dann das Essen her, hm? FdH für ganz Deutschland? Oder einfach Import von da wo man gezielt nicht hinguckt? Schöne Theorien sind schön aber mit Subsistenzwirtschaft ernährt man nicht mehr die heutige Bevölkerung.

Ach, hab grade noch den Tipp bekommen dass Lidl wohl gezielt von der Albert-Schweitzer-Stiftung beharkt wird weil die sich (noch) weigern sich der Europäischen Masthuhn-Initiative anzuschliessen :roll

wolfswinkel7
10.05.2023, 16:21
Zfranky im Schnappschuss - Faden hab ich ein Bild eingestellt, da wir auf unserem Hof das noch können, aber ich hab es mittlerweile auch verstanden, dass diese Bilder absolut nicht selbstverständlich sind.

Schwanzfeder
10.05.2023, 18:07
Zum Thema "Wo käme dann unser Essen her": Wenn ich sehe, wieviel Fleisch ständig in den Theken rumliegt und irgendwann weggeschmissen wird ... , die ganzen Exporte nach Afrika und Polen nicht miteingerechnet. Wir haben in Deutschland ganz eindeutig eine krasse Fleischüberproduktion und könnten mE nach getrost auf 1/3 verzichten. Und wenn es dann an 2 Tagen der Woche mal kein Huhn zu kaufen gäbe, lebten wir immernoch, verglichen mit der wirklichen Notwendigkeit und dem "Rest" der Welt im krassen Luxus. Wir könnten locker unseren Bedarf mit weniger Produktion decken, wenn Fleisch fair innerhalb des Landes vermarktet und nicht mehr massenhaft exportiert würde. Die großen Industriegiganten können von mir aus alle schließen, damit die Kleinbauern von ihrem Beruf leben und anständige Haltungsbedingungen bieten können. Leider bedeutet dies die Abschaffung der Narrenfreiheit von Großkonzernen und ist damit im bestehenden Gesellschaftssystem wohl unrealistisch:(

Irmgard2018
10.05.2023, 18:22
Je mehr Antibiotika eingesetzt wird, desto mehr resistente Keime entstehen. Warum man jetzt explizit Lidl aufs Korn nimmt, erschließt sich mir nicht auf Anhieb. Andere werden nicht viel schlechter / besser sein.

Stimmt. Aber wenn man mit dem Finger auf Andre zeigt, schauen die Leute net so her..... Dann kann man hintenrum ungestört machen, was dort lautstark angeprangert wird....

Rohana
10.05.2023, 20:07
Die großen Industriegiganten können von mir aus alle schließen, damit die Kleinbauern von ihrem Beruf leben und anständige Haltungsbedingungen bieten können.
Selbst wenn alles schliessen würde was mehr als 500 Hühner hat, würde der Rest nicht automatisch einen anständigen Preis bekommen. Da ist ja keine Kausalität dabei. Wenn der Preis nicht passt, fliegst du beim LEH raus. Stattdessen wird ein Lieferant besorgt der es billiger machen kann. Und wenn's importiert werden muss, ist auch wurscht. Da der LEH so derbe konzentriert ist, halten wenige Konzerne die Marktmacht. Ausbrechen ist da nur möglich wo es kleine Händler/Vearbeiter oder Direktvermarktung gibt, und das ist nunmal nicht flächendeckend existent bzw. möglich.

Schwanzfeder
11.05.2023, 15:47
Achso, ich dachte, dass nur Großbetriebe die Preise so drücken können, dass sie selber mit verkaufter Masse überleben. Für die anderen reicht es nicht mehr. Aber wenn die Dumpingpreise der Konzerne weg wären, wäre doch automatisch ein höherer Preis da (weil niemand sonst produzieren würde)?
Ja, nicht nur Export abschaffen, da hast du Recht, natürlich auch Import, sonst funktioniert das nicht.

Gallo Blanco
11.05.2023, 16:02
Ach jetzt hört aber auf. Das ist doch bitte kein Gott gegebenes System, welches alternativ los ist.

Wie kann man nur achselzuckend akzeptieren, dass Qualzuchttiere zu Millionen unter krankmachenden und Schmerzen verursachenden Bedingungen gehalten werden, nur damit man in Massen billigstes Fleisch unter das Volk werfen kann, welches die Bevölkerung auch noch schädigt, indem es Menschen krank macht und tötet.

Ich kann mich an eine Diskussion erinnern, da wurde die Kastration von Ferkeln und das Kupieren des Ringelschwänzchens mit einem Handstreich weggewischt, als ob das nicht viel mehr wäre, als einen Pickel auszuquetschen.

Solange es konventionelle Landwirtschaft gibt,
die obendrein noch massiv vom Staat subventioniert wird,
damit der dummgemeine Mensch billiges Drecksfleisch frisst,
obendrein davon richtig fett und krank wird,
dann noch zu faul ist, für artgerechte Tierhaltung auf die Strasse zu gehen,
solange wird sich an diesem miesem Drecksgeschäft nichts ändern.

Bei uns gibts schon lange kein gekauftes Fleisch mehr.

LG Stefan

2Rosen
11.05.2023, 17:32
"Das Problem" dabei ist weder die Masse an Menschen, noch die Aus- oder Einfuhr.
"Das Problem" sind tatsächlich die viel zu billigen immer und überall erhältlichen und viel zu großen produzierten und entsorgten Mengen.
Zwischen staatlichem Veganismus und Massenverzehr sowie Produktion gibt es immer noch eine vernünftige Alternative.
Da aber Billigfleisch jederzeit auf den Markt geworfen wird als wäre es kein Nahrungsmittel und unter Tierleid produziert sondern ein Wegwerfprodukt, geht die (vor allem nicht nachdenkende) Gesellschaft ebenso damit um.
Ich weiß nicht wie oft ich das schon so ausgeführt habe, nur wenn Fleisch weniger, dafür gut und halbwegs artgerecht ohne Tierleid produziert wird, wird sich AB Einsatz reduzieren lassen und alle davon profitieren.
Niemand muss täglich billige Fleischprodukte zur Verfügung gestellt bekommen und hat auch kein Recht darauf.
Wer täglich viel Fleisch essen will soll bitte auch ordentlich dafür blechen.
Verdoppelung oder Verdreifachung der Preise tierischer Erzeugnisse würden komplette Verwendung des Schlachtkörpers fördern, so dass nicht nur keimbelastete Hähnchenbrüste, Keulen und Filets in den "Frischetheken" landen würden.
Die Erzeuger würden zukünftig am meisten davon profitieren, jammern aber lieber, nutzen präventiv ordentlich AB und halten die Taschen für Subventionen ihrer Tierknäste auf.

Schwanzfeder
11.05.2023, 19:19
Die Aus- und Einfuhr macht es mE nach billig. Futtermittel eingerechnet.

Gallo Blanco
11.05.2023, 19:57
Zwischen staatlichem Veganismus und Massenverzehr sowie Produktion gibt es immer noch eine vernünftige Alternative.


Staatlicher Veganismus? Gibts den?

Meine Alternative lautet,
soviel wie möglich pflanzlich,
regional,
saisonal und Fleisch gibts bei uns nur, von unseren eigenen Hühnern, alles andere kratzt und nicht.

LG Stefan

Gubbelgubbel
11.05.2023, 20:03
Staatlicher Veganismus? Gibts den?

Meine Alternative lautet,
soviel wie möglich pflanzlich,
regional,
saisonal und Fleisch gibts bei uns nur, von unseren eigenen Hühnern, alles andere kratzt und nicht.

LG Stefan

so in etwa machen wir das auch

Rohana
11.05.2023, 21:44
Die Erzeuger würden zukünftig am meisten davon profitieren, jammern aber lieber, nutzen präventiv ordentlich AB und halten die Taschen für Subventionen ihrer Tierknäste auf.
Ich hätt dich ja fast vermisst, aber musst du so viel Unfug in einen einzigen Satz packen? :roll

Punkt ist halt immernoch, dass alles was hierzulande nachgefragt aber nicht erzeugt wird, eben importiert wird. Es gibt kein Limit, irgendwo gibt's immer billige(re)s ProduktX, sei's nun Fleisch, Avocados oder T-Shirts. Die Anforderungen bis Gott weiss wo zu steigern heisst nur die Produktion ins Ausland zu treiben.

ChiBo
11.05.2023, 23:39
Heißt im Umkehrschluss, mit jeder Forderung als Verbraucher schieße ich dem (kleinen) Landwirt hier in‘s Knie?
Dann weiß ich auch nicht mehr, wie ich unterstützen soll.

Rohana
12.05.2023, 04:21
Ganz einfach, nicht nur fordern sondern auch kaufen :cool:
Wer mit dem Geldbeutel seine Unterstützung zeigt legt die Basis für nachhaltige Produktion.



Ach, nochmal kurz zum Thema und insbesondere an zfranky, wie ist das denn mit der weiteren Untersuchung der bakteriellen Verunreinigung. Sind da wirklich die Tiere selbst die Ursache, also die Haltungsbedingungen? Oder ist eher ein Problem beim schlachten und zerlegen, dass es zu Verbreitung kommt wenn ein "verunreinigtes" Tier (bzw. eine Partie) über die Klinge läuft und die Klinge es weiterverteilt?

ChiBo
12.05.2023, 06:02
Was soll ich kaufen @Rohana?

Rohana
12.05.2023, 06:54
Na, das Produkt was deinen Anforderungen entspricht. Bio Demeter Premium direktvermarktet, weiss der Geier ;) Wenns wirklich nur der Freiland Zweinutzungshahn aus Kleingruppenhaltung tut, non-GMO-gefüttert, dann ist das natürlich schwierig(er) als das Standardhähnchen bei L!dl.

Dorintia
12.05.2023, 07:00
Was soll ich kaufen @Rohana?

Am besten Fleisch regional, bei 90% kann man auch die Haltungen anschauen und kommt ins Quatschen.
Wenn regional nicht um die Ecke ist, sondern Fahrerei bedeudet, dann ist das so. Dann sollte man seine Vorratsplanung entsprechend einbeziehen.

2Rosen
12.05.2023, 10:31
Ich hätt dich ja fast vermisst, aber musst du so viel Unfug in einen einzigen Satz packen? :roll...
Schätzelein, ich erklär dir das mal, okay?

Ihr, die Erzeuger, könntet von besseren artgerechteren Haltungen profitieren indem ihr gesündere Tiere habt, weniger AB einsetzen könntet und bessere Preise erzielen könntet (ist doch immer dein schlagendes Argument, ihr werdet nicht genug entlohnt).

Momentan werden weiterhin AB in nicht fallenden Mengen (trotz Antibiotikaminimierungskonzepte) eingesetzt, auch präventiv um den Riesenbestand vorsorglich zu behandeln wenn einzelne Tiere schwächeln.
Von diesen AB sind rund die Hälfte Reserveantibiotika, also eigentlich besonders wichtig für die Behandlung von Menschen.
Werden solche Medikamente immer mehr, okay sagen wir nicht weniger, in Mastanlagen eingesetzt, ist die Wirkung gegen so manch einen Keim verpufft und auf der glänzenden Brust in der Frischetheke tanzen die Resistenten Ringelreihen - ob vom Schlachthof oder bereits vorher im Tier ist nachrangig.
Zu den Subventionen...
Wenn ich neulich las dass mehr als 50 deutsche Landwirte/Mäster/Tierquäler, wie auch immer man die bezeichnen will, die in den letzten Jahren durch tierquälerische Haltungen und Machenschaften öffentlich aufgefallen sind und erwischt wurden, weiterhin Subventionen für ihr Tun in Millionenhöhe einstreichen, kriege ich das kalte Kotzen.

Nun darfst du entscheiden wie viel Unfug darin verborgen ist.;)

Um noch kurz auf den Import/Export zu kommen.
Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland (SVG) mit Fleisch lag z.B. 2021 bei 121% !
Heisst wir produzieren deutlich mehr als wir verbrauchen.
Davon Rindfleisch und Hühnerfleisch ziemlich paari bei knapp 100%, Schweinefleisch über 130%
Würden also nicht Fleisch und tierische Erzeugnisse ins Ausland und/oder zurück durch die Gegend gekarrt werden, müsste auch niemand am Fleischhungertuch nagen.
Nebenbei bemerkt inhaliert immer noch jeder Bundesbürger durchschnittlich über 80kg Fleisch jährlich, die letzten Jahre leicht Rückläufig.
Wenn wir die Veganer, Vegetarier, Flexitarier mal ausnehmen verbrät der normale Omnivore also über eine Tonne totes Tier in zehn Jahren!

Mahlzeit

Lohmann
12.05.2023, 10:49
Nebenbei bemerkt inhaliert immer noch jeder Bundesbürger durchschnittlich über 80kg Fleisch jährlich


80 kg Fleisch im ganzen Jahr? Ein etwa 30 kg schwerer Wolf frisst in der Zeit ca. 1400 kg Fleisch.
Der Mensch würde also übern groben Daumen durchschnittlich etwa 230Gramm Fleisch pro Tag essen? Da habe ich ja mehr auf einem Mett - Brötchen....:versteck

2Rosen
12.05.2023, 11:06
https://www.focus.de/perspektiven/gesellschaft-gestalten/fleisch-ist-macht-problem-ist-der-maennliche-proll-experte-sagt-warum-wir-immer-noch-billigfleisch-essen_id_12166619.html

:cool:

Lohmann
12.05.2023, 11:12
https://www.focus.de/perspektiven/gesellschaft-gestalten/fleisch-ist-macht-problem-ist-der-maennliche-proll-experte-sagt-warum-wir-immer-noch-billigfleisch-essen_id_12166619.html

:cool:

Vor allem die dortige Umfrage ist sehr interessant. Demnach wären etwa 80 % männliche " Prolls " ...:p

Dorintia
12.05.2023, 11:21
So ein Blödsinn: der Konsument der sich Fleisch nur bis zu einem bestimmten Kilopreis leisten kann, kauft dieses Fleisch um sich einer besseren Gesellschaftsschicht zugehörig zu fühlen.

Lisa R.
12.05.2023, 11:28
80 kg Fleisch im ganzen Jahr? Ein etwa 30 kg schwerer Wolf frisst in der Zeit ca. 1400 kg Fleisch.
Der Mensch würde also übern groben Daumen durchschnittlich etwa 230Gramm Fleisch pro Tag essen? Da habe ich ja mehr auf einem Mett - Brötchen....:versteck

Kannst stolz auf Dich sein. :roll

Und was soll dieser völlig unsinnige und unnötige Vergleich mit einem Wolf? Ist völliges OT und hat ja sowas von NIX mit dem Thema zu tun.
Warnung!!!! Dies ist nicht das Café.

Rohana
12.05.2023, 12:09
Schätzelein, ich erklär dir das mal, okay?

Ihr, die Erzeuger, könntet von besseren artgerechteren Haltungen profitieren indem ihr gesündere Tiere habt, weniger AB einsetzen könntet und bessere Preise erzielen könntet (ist doch immer dein schlagendes Argument, ihr werdet nicht genug entlohnt).
Soweit die schöne Theorie. Bauern sind zwar in gewisser Weise dumm, aber nicht so doof dass sie Geld was am Boden liegt nicht aufheben! ;)



Momentan werden weiterhin AB in nicht fallenden Mengen (trotz Antibiotikaminimierungskonzepte) eingesetzt, auch präventiv um den Riesenbestand vorsorglich zu behandeln wenn einzelne Tiere schwächeln.
Sagt wer? Kennst du konkret Tierärzte die präventiv AB verschreiben, oder Mäster die präventiv AB einsetzen?

Die Mengen fallen übrigens in der Tat. Solche Schlagzeilen findest du aber nicht in der Bild...
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/einsatz-von-antibiotika-bei-masttieren-weiter-ruecklaeufig-137517/


Von diesen AB sind rund die Hälfte Reserveantibiotika, also eigentlich besonders wichtig für die Behandlung von Menschen.
https://www.topagrar.com/gefluegel/sinkende-antibiotikazahlen-im-qs-system-12483233.html
Aus diesem Link: "Reserveantibiotika machten 2020 einen Anteil von 0,83 % an der Gesamtmenge verabreichter Antibiotika im QS-System aus." Dazu muss man sagen dass nicht ALLE Tiere im QS gehalten werden, aber schon ein sehr grosser Anteil.


auf der glänzenden Brust in der Frischetheke tanzen die Resistenten Ringelreihen - ob vom Schlachthof oder bereits vorher im Tier ist nachrangig.
Ne, der Weg der Verbreitung ist nicht nachrangig, denn es macht schon einen Unterschied ob hinterher 10% der Proben kontaminiert sind, oder 70%. Und was nützt dir die beste, tollste, antibiotikafreieste Haltung wenn dein Produkt hinterher im Schlachthof versaut wird?



Zu den Subventionen...
Wenn ich neulich las dass mehr als 50 deutsche Landwirte/Mäster/Tierquäler, wie auch immer man die bezeichnen will, die in den letzten Jahren durch tierquälerische Haltungen und Machenschaften öffentlich aufgefallen sind und erwischt wurden, weiterhin Subventionen für ihr Tun in Millionenhöhe einstreichen, kriege ich das kalte Kotzen.

Link?
Seit wann gibt es Subventionen dafür dass Tiere gehalten werden? Mit Ausnahme der Mutterkuhprämie wüsste ich da nichts. Stallbauförderung gibt es nur für besonders tiergerechte Haltung. Millionenhöhe? Naaa ich weiss ja nicht. Hört sich einfach nach mehr Schlagzeile als Realität an. Wenn du volle Namen oder die konkrete Gemeinde bzw. Adresse kennst, kannst du ja nachschauen wieviel derjenige bekommt und wofür.

2Rosen
12.05.2023, 12:49
Link?

Gerne...

https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/eu-agrarsubventionen-tierquaelerei-101.html
Die letzten Absätze gut lesen!

https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/antibiotika-landwirtschaft-101.html

Gallo Blanco
12.05.2023, 14:01
...... verbrät der normale Omnivore also über eine Tonne totes Tier in zehn Jahren!


Mir wird schlecht bei diesem Gedanken.
Wenns hochkommt esse ich pro Jahr gerade mal 4-5 kg Fleisch, meine Frau noch weniger.

Und das Allerbeste, je weniger ich davon esse, umso fitter und gesünder fühle ich mich.

LG Stefan

2Rosen
12.05.2023, 14:27
...Dazu muss man sagen dass nicht ALLE Tiere im QS gehalten werden, aber schon ein sehr grosser Anteil...

Ob ein "großer Anteil" an QS teilnimmt lasse ich mal dahin gestellt.
Zum AB-Monitoring und Reserve-AB hast du das Wort "Pilotprojekt" evtl. überlesen?
Selbst wenn es etwas bringt ist es nur ein weiteres Siegel dass dem Verbraucher vorgaukelt er kaufe etwas besseres.
In Wahrheit erkaufen sich die Massenbetriebe mit dem QS-Prüfzeichen nur ein Siegel und wofür das steht sollten eigentlich selbstverständliche Mindestanforderungen in der Lebensmittelproduktion sein - auch ohne Siegel.
Hier ist es halt bluewashing anstatt greenwashing.

wolfswinkel7
12.05.2023, 15:08
Wir haben das QS-Siegel auch und glaub mir, es ist nicht gekauft. Neu soll dazukommen, dass sie sogar in deine Finanzen schauen dürfen. Das würde sich ein Privatmann nicht bieten lassen.
Wir würden gerne Direktvermarkten, aber wir müssten so viel Geld in die Hand nehmen um alle Auflagen zu erfüllen, das können wir nicht stemmen, weil wir zu klein und zu alt sind, und unsrer Tochter nicht die Schulden übergeben möchte, inklusive dem Druck das weiterführen zu müssen!

Subventionen bekommt man nicht als Tierhalter (mit Ausnahme der Mutterkuhprämie, die auch keinen reich macht).
Subventionen werden für den Acker und die Grünflächen gezahlt!

Und die meisten Subventionen bekommen nicht die Landwirte sondern Länder, Städte, Kommunen und Vereine!

Schön nachzulesen :

https://www.ima-agrar.de/wissen/nachrichten/685-eu-subventionen-wo-unsere-steuergelder-landen

Und auch der NABU gehört zu der Gattung Tierquäler.

https://wildundhund.de/nabu-laesst-heckrinder-verhungern-5948/

2Rosen
12.05.2023, 16:15
Ich denke betreffende Tierhalter bekommen, so wie viele Landwirte, mehrere Subventionen und das müsste nicht auf die gehaltenen Tiere spezifiziert sein was man ja bei agrar-fischerei-zahlungen.de ganz gut sehen kann.
Wenn Tiere quälerisch gehalten werden, verkommen oder brutal behandelt werden soll derjenige bitte auch keine Förderungen Greening, Junglandwirte usw. bekommen.



Und auch der NABU gehört zu der Gattung Tierquäler.

https://wildundhund.de/nabu-laesst-heckrinder-verhungern-5948/

Ist übrigens 15 Jahre alt und wird immer wieder raus gekramt!

Das Jägermagazin wildundhund und NABU sind ja bekanntermaßen wie Hund und Katz.
So´n alter reißerischer Bericht ist da wohl immer wieder ganz brauchbar.
...sorry wir driften ins o.t. ab.

wolfswinkel7
12.05.2023, 16:32
Bitteschön ist aktueller, ganz andere Quelle und andere Tierart, ABER gleiches Problem!

https://www.landtag.ltsh.de/nachrichten/20_05_20_umweltausschuss_konik_pferde/

Bei den Agrar-fischrei-Zahlungen, kann man halt nur die einzelnen Zahlungen sehen, da sich viel aufschlüsselt durch mehrere kleinere Antragsteller, so werden die wirklichen Zahlungen eher verschleiert.

Ansonsten bin ich ganz bei dir 2Rosen, bei Tierquälerei, Misshandlungen und Co, gehören alle Mittel gestrichen!

Lisa R.
12.05.2023, 16:53
Wir kommen jetzt aber weit vom Thema ab - einen neuen Faden zum Thema "Landwirtschaft im allgemeinen" tut m.E. nicht Not. Das hatten und haben wir hier jetzt oft genug ohne irgendein Ergebnis diskutiert. Deshalb schließe ich den Faden jetzt.