Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stall, Auslauf und sonstiges - Fragen über Fragen
Hallo zusammen und erst einmal ein herzliches Dankeschön für die Aufnahme im Forum!
Wir (= meine Frau, die Kinder im Alter von 10, 7 und 1 und ich) wollen uns Hühner zulegen.
Gründe dafür gibt es so einige.
Erstens ist vor kurzem unser letztes Meerschweinchen gestorben. Nun haben wir "nur" noch eine Katze.
Zweitens sehe ich die Preise für Bio-Eier im Supermarkt und denke mir, dass das immer viel zu günstig ist (im Aldi bei uns zB 3 Euro irgendwas für 10. Im Edeka immerhin 5,20€). Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die produzierenden Hühner es wirklich gut haben. Also möchten wir die Eier zumindest zu einem Teil selbst produzieren (lassen).
Nun gibt es aber ja so viele zum Teil widersprüchliche Informationen im Internet, dass ich lieber einmal bei Menschen nachfragen möchte, die selbst schon Erfahrungen gemacht haben.
Daher lege ich gleich mal los.
1. Der Stall
Wir haben uns natürlich ein wenig umgesehen und sind erst mal an dem Modell "Berger" von Harzer Hühnerhäuser hängen geblieben. Ein Angebot wurde auch schon eingeholt. Allerdings zögern wir da noch aus mehreren Gründen. da ist zu einem die Größe. Wir möchten gern mit 5 Hühnern starten. Wenn aber die Legeleistung nach 2-3 Jahren nachlässt, möchten wir schon gerne noch 1-2 dazu nehmen. Es sollte also schon genug Platz für Mindestens 7-8, besser für 10 Hühner sein.
Da ist mir das Modell Berger einfach nicht groß genug.
Natürlich gibt es da auch noch größere Modelle, aber die Preise... Selbst das Berger kostet mit ein paar Sonderlocken (70 cm Standfuß, Nester von außen zugänglich, Milbensperre, Kotbrett von außen ausziehbar, Anstrich) und Versand schon über 1800€. Dann habe ich aber noch keine Tränke, Futterspender, Begrenzung des Auslaufs oder sonst irgendwas.
Dann habe ich hier im Forum die Verwendung eines Keter Gerätehauses gesehen - das finde ich ehrlich gesagt ziemlich cool. Es würde etwas kostengünstiger sein (~1300€ Anschaffung, aber dann noch Klappe und Innenausstattung), ist aber natürlich immer noch nicht ohne.
Bei normalen Gartenhäusern aus Holz scheint es aber ja auch riesige Unterschiede zu geben. Mal liest man, dass man da einfach irgendwas nehmen kann. Dann liest man, dass unter 28mm Wandstärke gar nichts geht. Da bin ich einfach unsicher.
Selbst bauen wird schwierig. Ich habe quasi kein Werkzeug zu Hause (klar, nen Akkuschrauber und das allernötigste). Also keine Kappsäge oder sonst was. Und der geborene Handwerker bin ich auch nicht. Nachher zahle ich das dreifache eines fertigen Hauses weil ich so viel Material verschneide...
Daher meine Frage an euch: Was ist eurer Meinung nach denn die "günstigste" Lösung, die aber natürlich im Sinne der Hühner sein muss was Größe, Sicherheit und Wetterschutz angeht?
2. Der Auslauf
Als Auslauf habe ich aktuell vorgesehen, einen Teil des Gartens mit Staketenzaun von 1,50 Metern Höhe abzutrennen. die unteren 50 cm würde ich noch mit Hasendraht versehen. Ins Gehege selbst würde ich noch mehrere hohe Pfosten in Hülsen setzen und ein Netz spannen, damit keine Gefahr von oben lauert. Ich denke da aktuell an so ca. 40 Quadratmeter Auslauf.
Ein komplett freier Auslauf ist leider nicht möglich, da die Grundstücke in der Gegend alle ohne Zaun sind. Da wären die Hühner schnell mal einige Gärten weiter unterwegs...
Sollte der Plan so umsetzbar sein, dürften sie aber trotzdem bei einem Vogelgrippe-Ausbruch nicht in das Gehege, richtig? Es könnte zwar kein Wildvogel rein, es ist aber nicht richtig überdacht. In dem Fall müsste ich abhängig von der Größe des Stalls noch eine Voliere bauen.
Das sind mal so die groben Gedanken zu dem Thema, die wir uns gemacht haben.
Man merkt vielleicht schon, dass wir da etwas verloren und unsicher sind. Wir hätten auch nicht gedacht, dass das erst mal so eine Anfangs-Investition sein wird. Da sind wir ja nachher mit Stall, Gehege und allem sonstigem bestimmt bei über 3000€. Aber vielleicht habt ihr ja Tipps, wie man Stall oder Auslauf artgerecht und doch einigermaßen günstig gestalten kann.
Nun möchte ich mich noch für den ewig langen Text entschuldigen und allen danken, die bis zum Ende gelesen haben. Und natürlich schon Voraus vielen Dank für eventuelle Antworten :)
Liebe Grüße, Rouven
Hallo Rouven
Erst mal Willkommen hier im Forum
Schön, daß ihr in die Hühnerhaltung einsteigen wollt.
Zu Fertigställen kann ich Dir nicht weiterhelfen, damit habe ich keine Erfahrung.
Es gibt aber im Forum viele Meinungen dazu, da findest Du vielleicht eine Entscheidungshilfe.
Grundsätzlich scheint Dein Plan gar nicht schlecht, ich lass jetzt einfach mal meine Gedanken dazu laufen.
40 qm Dauerauslauf für 6 bis 10 Hühner sind arg wenig und spätestens nach dem ersten Winter wird das zur Mondlandschaft. Je nach Untergrund und Wetter muß man da ständig Köttel einsammeln, oder es wird irgendwann stinken. Schöner Garten ist auf jeden Fall anders, und nicht jeder will sich so was auf Dauer antun. Abgesehen davon ist ein kahler, matschiger, stinkender kleiner Auslauf weit entfernt von artgerechter Hühnerhaltung. Um wenig Platz, Ansprüche der Hühner und Ansprüche der Halter zu vereinen, ist mitunter viel Arbeit und Aufwand notwendig. Könnt ihr damit leben? Wenn da ein eindeutiges Ja kommt Prima. Bei einem: Ich weiß nicht so recht würd ich mir überlegen, da gleich soviel Geld in die Hand zu nehmen.
Da wäre jetzt mein Weg: Für den Anfang mal mit 4 Hennen beginnen. Einen kleinen Fertigstall mit einem angemessenen Wiederverkaufswert anschaffen oder ein Gartenhaus, das man im Zweifel auch anderweitig nutzen könnte, aufstellen. Einen Steckzaun (2 x 50 Meter a' ca. 100 Euro - wird auch immer wieder gebraucht nachgefragt), wenn der Zaun elektrifizierbar sein soll/darf noch ein mobiles Weidezaungerät (um die 100 Euro) und erst mal ausprobieren, ob Ihr, Eure Vorstellungen von Gartennutzung und Gestaltung, und Hühner überhaupt zusammenpassen. Wenn ja, ist ein fester Zaun mit Übernetzung schnell aufgestellt und dann auch eine sinnvolle Investition.
Eine Voliere ist nie verkehrt. Man muß sie aber nicht unbedingt vor Anschaffung der Hühner schon haben.
Was ich schon gesehen habe und gar nicht schlecht fand: Einen käuflichen Hundezwinger mit Boden und Dach, zwei Seiten mit Holz verschlossen, die Gitterseiten mit Volierendraht hinterlegt. Statt der Hundehütte eine Schlafnische aus OSB - Platten eingebaut, Plastiknester an die Wand, Einstreu, ein paar Äste zum Turnen und Chillen und das ganze als Offenstall und Voliere in einem genutzt.
Habt ihr die rechtliche Seite bedacht? Hühnerhaltung erlaubt, Baugenehmigung erforderlich? Wie stehen die Nachbarn zu Eurem Plan? Manchmal hängt da soviel Ärger hintendran, daß einem die Freude schnell verleidet ist
Rassehühner legen nicht gleichmäßig übers ganze Jahr, mit Pech gibt es Wochen- bis Monatelange Zeiten ohne Eier. Wenn die Hühnerhaltung nicht vorrangig wegen der Selbstversorgung mit Eiern gestartet wird, kann man sich damit arrangieren, wenn nicht, ist schnell die Freude an den Hühnern dahin.
Legehybriden, die man vom Händler bezieht, legen dagegen meist ein bis zwei Jahre ohne nennenswerte Pause durch, werden dann aber anfällig für Legedarmgeschichten und können früh versterben. Das ist oft nicht schön, grade auch, wenn Kinder sich mit um die Hühner kümmern.
Wollt ihr einen Hahn? Wollt ihr mal selber Küken ausbrüten lassen? Könnt ihr Euch dauerhaft auf eine Anzahl Hühner beschränken, die Euer Platzangebot hergibt? Das solltet ihr alles im Vorfeld schon mal zumindest andenken.
Hühner sind toll, aber sie holen einen recht schnell auf den Boden der Realität. Sie kosten sehr viel mehr Geld, als ein Leben lang Eier aus dem Supermarkt zu kaufen (Das die Eier der eigenen Hühner unvergleichlich gut schmecken und man künftig gar keine supermarkteier mehr essen mag, lass ich jetzt mal außen vor).
Hallo Rouven,
zu Sils Anmerkungen gibts wenig hinzuzufügen.
Es kommt bei deiner ganzen Haltung auch darauf an, unter welcher Zielsetzung die Hühner halten möchtest. Freunde fürs Leben? Kuschelhühner? Oder soll der wirtschaftliche Aspekt und die eigenen Eier im Vordergrund stehen? Hühner können sehr zutraulich werden, und sogar verhältnismäßig alt werden. Aber sie legen mit zunehmenden Alter immer schlechter, manchmal monatelang gar nicht. Manche Hühnerhalter schlachten ihre alten Hennen und legen sich wieder Junghennen zu (deswgen haben sie das ganze Jahr über Eier), für andere Hühnerhalter würde das in tausend Jahren nicht in Frage kommen. Die müssen dann ggf. Eier zukaufen. Von daher: Was soll bei dir im Vordergrund stehen?
Bei mir kosten die Hühner übrigens nicht Geld, sondern mit dem Verkauf der Eier hole ich die Futterkosten gut rein. Zudem habe ich eigenen Eier. Aber: Nur sehr ausgewählte Hennen werden bei mir alt.
Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort!
Dass die Hühnerhaltung am Ende mehr kostet als wir an Eiern wieder "einnehmen" ist natürlich klar. Sie sind aber nicht als reine "Legemaschinen" gedacht sondern definitiv auch als Haustier! Und Haustiere und/oder Hobbies kosten in der Regel Geld, klar.
Einen Hahn würden wir uns nicht zulegen wollen und auch nicht selbst ausbrüten. Wir haben soweit wir recherchiert haben ein paar Züchter in der Umgebung, bei denen Tiere sehr ordentlich gehalten werden und bei denen man Hühner im Alter von 17-18 Wochen kaufen kann.
Weitere Anmerkung, die ich im ersten Beitrag vergessen habe: Wir haben natürlich nicht vor einzelne Hühner abzugeben oder gar zu schlachten, wenn sie nicht mehr legen sollten. Das steht außer Frage!
Was das Gehege betrifft müssten wir dann aber wohl tatsächlich etwas umdenken. Der Platz bzw. die Gartengestaltung sind nicht das Problem - wir haben 3000 m² zur Verfügung. Allerdings ist das Grundstück komisch geschnitten. 200 Meter lang, die ersten 100 Meter ist es 10 Meter breit, danach 20 Meter breit. Nicht eben sondern mal mehr und mal weniger abschüssig.
Wir wollten die Hühner natürlich gerne in der Nähe vom Haus haben, da ist zwischen den Beeten und dem Klettergerüst allerdings nicht viel mehr Platz als die 40 m². Vielleicht müssen wir sie dann weiter nach hinten verfrachten. Da ist nix außer Obstbäumen und Wiese. Da wäre ein wesentlich größeres Gehege also nur eine Frage des Preises. Ich versuche mal ein Bild vom Grundstück hinzuzufügen, dann wird das vielleicht etwas klarer.
Lust haben wir auf jeden Fall auf die Hühner, "Arbeit" damit ist auch gar kein Problem. Ich bin sehr sehr gerne draußen am wirbeln und kümmere mich um die Beete, mähe Rasen, schneide Hecken und und und. Da kümmere ich mich auch sehr sehr gerne um Hühner, zumal mit dem Einstreu auch noch Material für meine drei Komposter anfällt!
Ich würde mich dann mal mit den Infos und Eindrücken noch einmal mit meiner Frau zusammentun und wir überlegen dann die weiteren Schritte. Stand jetzt würde es dann aber vielleicht doch eher ein B-Ware Gartenhaus werden, welches ich etwas umbaue - oder eben erst mal etwas kleineres für den Anfang.
Rechtlich und was die Nachbarschaft angeht gibt es keine Probleme - es gibt bereits Hühner in der Nachbarschaft.
252029
Küken_007
28.04.2023, 17:05
also das mit dem Nicht brüten, bleibt meistens nicht lange so, ich spreche aus Erfahrung :laugh
wir haben den Stall komplett selber gebaut, aber ein umgebautes Gartenhaus nutzen hier viele, vorzugsweise aus Holz. 40m² sind, find ich auch etwas wenig, ich würde sie weiter nach hinten tun :)
cairdean
28.04.2023, 17:27
Ich denke, die Hühner werden Dir viel Freude machen. Falls Du Dir vorstellen könntest, zu schlachten oder schlachten zu lassen, wäre meine Nutzung Deines Grundstücks: Glucken-/Quarantänestall in den 40qm und die Haupttruppe unten auf der Obstwiese.
.... ich würde die Hühner auch definitiv nach hinten verlegen. Klar, bei schlechtem Wetter ist der Weg weiter... aber ihr habt mehr Freude an den Tieren wenn sie artgerechter gehalten werden, und weniger Aufwand mit Gehegepflege.
Außerdem greife ich nochmal den Vorschlag von Sil mit dem Offenstall auf. Damit würde ich mich durchaus mal beschäftigen. Die Hühner haben damit kein Problem, sind selten mal krank, Erkältung gibt es nicht mehr, in geschlossenen Ställen auf Grund schlechter Belüftung ist das immer wieder mal ein Problem.
Man kann Offenstall und Voliere direkt kombinieren. z. B man nimmt ein Carport und schließt 3 Seiten, die vierte nur mit Volierendraht..... es gibt viele Möglichkeiten.
Dorintia
28.04.2023, 18:34
Da hinten bei den Bäumen unter sinnvoller Nutzung des Schattenwurfes, finde ich es ideal.
Ich freue mich ein so tolles Hühner-Forum gefunden zu haben und sage DANKE für die Aufnahme.
Wir möchten uns auch Hühner anschaffen haben aber leider gar kein Wissen von diesen Tierchen. Habe schon bissl im Forum gelesen und finde es sehr interessant und spannend. Ich glaube, wir sind vom Hühner Virus infiziert :laugh
Liebe Grüße
Romy
Schwanzfeder
29.04.2023, 21:46
Vorsicht, der Hühnervirus ist sehr hartnäckig ...^.^
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es manchmal schon Arbeit sein kann, sich das nötige Wissen anzueignen, speziell wenn nciht alles immer glatt läuft; aber der Virus sorgt dafür, dass man es gar nicht unbedingt als Arbeit wahrnimmt:laugh
Wenn keine Ahnung, dann evtl mal Züchter besuchen und sich das Ganze angucken?
Ja, 40qm sind zu wenig ... aber die Streuobstwiese ist doch ideal!? Da profitieren auch die Obstbäume von. Schatten kann in den immer trockener werdenden Sommern sehr, sehr wichtig sein; und die Wurzeln großer Bäume kühlen nochmal wesentlich besser als ein Dach oder eine kleine Hecke. Eine kleine Hecke bzw unregelmäßig angepflanzte Sträucher auf dem Hühnergelände würde ich zusätzlich sehr empfehlen. Und wenn die doch recht abgelegen und naturnah dann leben, eine entsprechend geeignete, wetterfeste Rasse.
Spielhaus kriegst du gebraucht bei ebay, muss nicht teuer sein. Das bisschen Umbau schaffst du schon;)~
Wie macht ihr das mit den Temperaturen nachts bei offenen STällen? Ist das den Tieren nicht zu kalt wenn da bei -10Grad die Türe offen steht?
Grundsätzlich wäre das was was für unseren neuen Hühnerstall auch zu überlegen wäre. Allerdings steh ich auf begehbare Ställe alleine eben wegen der REingung etc. mit großer Tür wo auch der Schubkarren reinpasst. Daher ging ich von aus das durch das entsprechende Raumvolumen die LUft kein Problem ist wenn nachts die Türe zu ist.
Dorintia
30.04.2023, 11:28
Wenn ich bauen, könnte, dürfte, wollte... gäbe es hier auch einen Offenstall. Klar, bei entsprechendem Raumvolumen bzw
geringem Hühnerbesatz kommen Probleme nicht so schnell zum Tragen.
Warum sollten begehbar, große Tür mit Offenstall kollidieren?
Wieviele Hühner wolltest du halten? Meinst du da brauch es wirklich die Schubkarre?
Sorry, bin nicht der Threadersteller :-) Ich fand das mit dem Offenstall nur interessant. Na ja.. das Problem ist einfach wenn da was offen ist ist die Wärmeisolierung hinfällig. Bei meinen 15 Hühnern auf 14m³ - später dann 20m³ - aber ca 18 hühner halte ich nachts bei geschlossenen Türen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Würde ich die Türe offen lassen hätten die je nach Witterung bis -10 Grad. Aktuell schaff ich wenn snicht 2 Wochen dauerhaft unter 10 Grad hat das ich das Tränkebecken NICHT beheizen muss. Das könnt ich wenn Türe offen ist vermutlich vergessen.
Ja schubkarren ist für mich essentiell. Ich versorge hier noch andere Tiere und da geht das dann immer in einem Abwasch und ich finds auch leichter als mit Kehrbesen und schaufel. Auch zwecks einstreu holen usw. Da renn ich bei der Fläche mit nem Eimer 20mal :-)
Also kokret frag ich mich nur ob die Hühner dauerhafte minusgrade auch nachts wirklich gut wegstecken... hätte da etwas bedenken.
Auch einem Neuling, der an der Hühnerhaltung interessiert ist, traue ich durchaus zu, sich über die Stallfrage zu informieren und am Ende für sich hierzu eine eigene Entscheidung zu treffen.
Wissen sollte er aber, dass es keine Stallvariante gibt, die nur Vorteile hat und das gilt auch für einen Offenstall.
Wie macht ihr das mit den Temperaturen nachts bei offenen STällen? Ist das den Tieren nicht zu kalt wenn da bei -10Grad die Türe offen steht?
Im letzten Winter war es an ein paar Tagen, tagsüber zwischen -10 bis -13 Grad kalt. Obwohl ich einen gedämmten Stall habe und Nachts die Temperaturen darin immer leicht im Plus waren, musste ich trotzdem leider feststellen, dass die Kälte über Tag unserem Hahn Moritz zugesetzt hat. Vom großen Kamm, zeigten die Spitzen und Teile der Kehllappen erste farbliche Veränderungen. Durch sofortiges, santftes aber dickes einmassieren mit Vaseline, konnte ich Erfrierungen noch rechtzeitig verhindern.
Jedoch möchte ich nicht wissen, was passiert wäre, wenn das Tier zusätzlich auch Nachts, in einem Offenstall noch höheren Minusgraden ausgesetzt gewesen wäre.
Die Erfahrungen sind halt unterschiedlich. Ich z.B. halte meine Hühner in einem Offenstall. Zwei Seiten Holzwände, zwei Seiten Volierengitter. Weil ein Fuchs versucht hat, sich durch die Volierengitter unten durchzubeißen, sind inzwischen die offenen Wände bis auf eine Höhe von gut 1 Meter ebenfalls blick- (und wind-)dicht zu. Die Schlafnischen sind mit OSB ausgekleidet. Gesunde Hühner kommen damit prima zurecht. Kammerfrierungen hatte ich letzten Winter bei Temperaturen, die zwischen Tag und Nacht um bis zu 15 Grad von - 10 bis +5 Grad schwankten. Es war dazu dauerhaft feucht, jeden Morgen dicken Rauhreif und tags neblig. In "richtigen" Wintern mit konstanten Minustemperaturen und geschlossener Schneedecke über Monate gab es ganz selten Probleme mit so was.
Die Hennen sitzen, wenns nachts wirklich richtig frostig ist, evtl etwas näher beisammen, ein intaktes Federkleid sollte aber imstande sein, die Wärme zu halten. Wichtig ist die Möglichkeit, sich vor Nässe und Wind geschützt aufzuhalten. Da mein Stall groß und hell genug ist, bleiben sie bei richtig ekligem Wetter einfach drin (freiwillig).
Hier beginnen die meisten Hennen im Dezember wieder mit dem Legen, ich sammle also mit Pech im Januar und Februar oft tiefgefrorene Eier aus den Nestern. Da ich zum großen Teil Rassemixe, davon auch ältere Tiere, habe, denke ich, sie würden sicher nicht so zuverlässig legen, wenn die robuste Haltung einen Großteil ihrer Reserven auffressen würde.
Es erfordert mehr Aufmerksamkeit, auch was das Futter betrifft, kränkelnde Tiere outen sich bei tiefen Temperaturen und kalt-nassem Wetter deutlich, für die gibt es ein Extraseparee mit Wärmelampe.
Ich würde wieder einen Offenstall bauen.
Schon öfters habe ich festgestellt, dass Neulinge, was auch normal ist, viele Fragen zur Hühnerhaltung haben.
Obwohl, so wie bei dem Themenstarter jetzt auch, der sehr viele Fragen hat und nicht explizit nach einem Offenstall gefragt hat, wird dieser hier sofort thematisiert und erwähnt.
Wie gesagt, wenn ein Anfänger hier ein bisschen nachliest, dann kann er sich selbst eine Meinung dazu bilden. Hat er sich dann festgelegt oder danach gefragt, dann kann man ja mit Rat und Tat darauf eingehen.
Alles andere verwirrt am Anfang mehr als es nützt.
Dorintia
30.04.2023, 15:18
So schreibst du aber auch nur weil du diese Stall-Variante generell ablehnst.
Warum sollte nicht auch ein Neu-Hühnerhalter diese in seine Überlegungen mit einbeziehen?
Dafür ist doch das Forum ideal, das man hier ganz viele Aspekte zu lesen bekommt.
Warum darf man nur zu einem geschlossenen, möglichst noch isoliertem Stall raten?
chtjonas
30.04.2023, 15:55
Wenn ich bauen, könnte, dürfte, wollte... gäbe es hier auch einen Offenstall. ...
...Ich würde wieder einen Offenstall bauen.
Ich würde auch auf alle Fälle, wenn ich nochmal ganz neu anfangen würde/müsste, für einen Offenstall optieren.
Okay, jetzt sind die Winter hier ja nicht ganz so hart, wie in Mitteleuropa.
Aber ich denke, wenn wirklich Extremfröste angesagt sind, kann man für die Nacht auch 'ne dicke Decke o.ä. vorhängen, wenn man Bedenken hat.
Blindenhuhn
30.04.2023, 16:07
Ich denke, man muss auch die Hühnerrasse und das Alter bei einem Offenstall berücksichtigen. Meine durchwegs alten Mädels sind im Winter über einen frostfrei gehaltenen Stall sehr
erfreut.
So schreibst du aber auch nur weil du diese Stall-Variante generell ablehnst.
Warum sollte nicht auch ein Neu-Hühnerhalter diese in seine Überlegungen mit einbeziehen?
Dafür ist doch das Forum ideal, das man hier ganz viele Aspekte zu lesen bekommt.
Warum darf man nur zu einem geschlossenen, möglichst noch isoliertem Stall raten?
Der Neu-Hühnerhalter hatte aber andere Fragen und ich weis aus eigener Erfahrung, dass wenn andere User noch viele andere Aspekte anschneidet, man schnell als Neuling völlig überfordert ist. Über solche Überlegungen kann man zu einem später Zeitpunkt reden, aber nicht schon jetzt. Ja, ich habe hierzu m.M. so wie andere die ihrige dazu auch haben. Für welchen Stall sich ein Anfänger dann letztendlich entscheiden, ist seine Sache und mir eigentlich egal.
Ja, ich gebe Dir recht, man kommt beim Ratschläge geben schnell vom Hundertsten ins Tausendste. Hier hat der Themenstarter aber explizit nach Vorschlägen zu einem günstigen Stall und auch nach der Notwendigkeit einer Voliere gefragt. Ein Offenstall vereint beides und war nur ein Vorschlag.
Daß daraus eine Diskussion pro und Kontra wird war von mir eigentlich nicht beabsichtigt. Da sind wohl ein wenig die Pferde mit mir durchgegangen.
So, lange nicht mehr geschrieben.
Erst mal vielen Dank für die zahlreichen Tipps und Hinweise!
Wir haben uns das ganze jetzt mal nochmal überlegt und ein wenig genauer geplant.
Stall:
Offenstall hört sich super an, wir würden aber erst mal mit etwas "klassischerem" starten wollen. Dabei haben wir uns in einen Stall verliebt, den es aber im Ausland zu kaufen gibt. Ob der Versand nach Deutschland möglich ist, weiß ich noch nicht. Die Firma ist angeschrieben, ich habe aber noch Feedback. (Ich stelle einfach mal den Link ein. Ich habe keinerlei Verbindung in irgendeiner Art zu dieser Firma. Sie hat nicht mal eine deutsch Seite. Falls das ungewünscht Werbung ist, nehme ich den Link gerne wieder raus! https://www.altany.info.pl/kurnik.html ).
Das Teils ist auch nicht günstig - mit Versand sicher 2000€, falls überhaupt ein Versand möglich ist.
Sollte das nicht klappen, werden wir uns dann aber nach etwas günstigerem umsehen. Vermutlich ein ausreichen großen Gartenhaus, welches dann angepasst wird.
Den Auslauf werden wir wohl doch an der vorgesehen Stelle machen. Hinten bei der Obstwiese ist zwar an sich super, aber das Gelände dort ist stark abschüssig. Da kommt man bei schlechtem Wetter gar nicht richtig hin ohne auszurutschen. Außerdem ist der Teil des Gartens von vorne gar nicht einsehbar. Ich hätte also keinerlei Blickkontakt, außer ich bin direkt da. Und die Kontrolle ist mir wirklich wichtig.
dafür werden wir vorne das Gehege wohl erst mal um einiges größer machen (100m2+) und nicht ganz fest, sodass wir Wiesenstücke immer schonen können und die Hühner immer frisches Grün haben. Der Zaun soll also versetzbar werden. Dafür werde ich wohl dann auch mein Beet hinten aufgeben und an anderer Stelle ein neues anlegen.
Der Platz für die Hühner geht vor.
Ich werde euch weiter auf dem Laufenden halten wie es sich entwickelt :)
Schwanzfeder
03.05.2023, 21:28
Der Stall sieht erstmal schick aus, aber wie groß ist er (ich war mit dem Polnisch doch überfordert ...)? Viele dieser Hühnerställe wirken auf dem Bild wie ein Ferienhaus, und dann ist es nur ein Karnickelstall:( Naja, ich schätze mal, bei 2000 Euro dürfte es schon etwas größer sein ... . Würde ich vorher nochmal prüfen, und ob es isoliert ist.
Wenn er so groß ist, dass er begehbar ist, finde ich ihn allerdings schon gut!
100qm Auslauf klingen schon viel besser.
Küken_007
03.05.2023, 21:33
die Auslaufgröße find ich viel besser... jedoch würde ich bei dem Stall dennoch zu einem selbst gebauten tendieren. Die meisten sind zwar ganz hübsch, halten aber nicht lange und haben auch viel zu viele unterschlupfmöglichkeiten Für Parasiten, gibts da Fotos von innen ? weil praktisch gebaut sind die meistens nicht wirklich... Ich würde ein Gartenhaus kaufen und umbauen, wies mir gefällt, ist günstiger und, find ich besser:)
Vielen Dank, es freut mich, dass der Auslauf dann besser ist! Die Planungen schreiten voran :)
Das verlinkte Haus soll inklusive Voliere 6x2 Meter groß sein. Den Bildern nach zu urteilen hat der Stall alleine also etwa 2,5-3 Meter mal 2 Meter.
Bilder vom Innenausbau gibt es nicht, ich habe aber der Firma eine Mail geschrieben und einige Fragen gestellt (auf Englisch - Polnisch kann ich leider nicht). Mal sehen ob ich eine Antwort bekomme.
Ansonsten wird es wie gesagt ein günstiges Gartenhaus, welches Umgebaut wird!
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