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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Inzuchtproblem oder nicht...



Rohana
22.04.2023, 20:09
Moin allesamt,
letztes Jahr habe ich mir Bruteier von Bielefeldern senden lassen da meine Alten schon länger das Zeitliche gesegnet haben. Aus 10 Eiern sind 3,1 geschlüpft und den schönsten Hahn habe ich mit seiner Schwester (beide auf der Ausstellung sehr gut bewertet) und den anderen Hennen laufen lassen. Da sind jetzt aus 16 Eiern 2,5 Küken geschlüpft, 5 Eier unbefruchtet, 4 haben den Schlupf nicht geschafft und ein Küken haben wir erlösen müssen am 2. Tag. Ich finde das eine ziemlich grottige Rate - bei meinen Mixen bin ich 90% und mehr gewohnt:( jetzt meint ein Kollege sehr vehement das liegt an meiner Inzucht, da ich ja Vollgeschwister verpaart habe. Ja, im nächsten Jahr hätte ich einen neuen Gockel geplant damit es nicht zuviel Inzucht wird, aber eine Generation geht das schon - oder nicht? Die verbleibenden 6 Küken sind fit, eins war beim Schlupf etwas schwächer und ist minimal leichter als die anderen aber mittlerweile vom Verhalten nicht mehr zu unterscheiden.
Bitte um Meinungen - vielleicht gibt es hier ja noch weitere Bielefelder-Erfahrene...

Dorintia
22.04.2023, 20:35
Aus was für einer Verpaarung stammen denn die BE und wäre die Angabe vertrauenswürdig?

Mara1
22.04.2023, 20:53
Vielleicht stammten die Bruteier auch schon aus Inzucht.

Schäfchenzähler
22.04.2023, 21:07
Schwierig. Die gesammelten Eier stammen von 1,3 oder von 1,1? Weißt du zufällig etwas über die Haltungsweise deines Bruteiverkäufers (Größe der Truppe, Anzahl der Hähne, wann Fremdblut reingebracht)? Ich hatte gerade bei den Enten ein ziemlich schlechtes Schlupfergebnis (viele Eier spät abgestorben). Eine Freundin, der ich Eier geschenkt hatte war deutlich erfolgreicher. Ich könnte mir vorstellen, dass bei mir (früher gesammelt) vielleicht doch einige Eier Frost erwischt hatten.

Rohana
22.04.2023, 21:44
Vielleicht stammten die Bruteier auch schon aus Inzucht.
Tatsächlich sind die gekauften Bruteier vom letzten Jahr aus Eltern von zwei verschiedenen Züchtern, da kann ich Inzucht ausschliessen.

Die von mir gesammelten Eier sind von 1,1 (die laufen halt noch mit anderen Hennen zusammen). Frost kann ich eigentlich ausschliessen.
Hab grade schon für die kommende Saison einen Deal für einen Gockel aus fremder Zucht abgeschlossen ;)

Lohmann
23.04.2023, 07:17
Vielleicht stammten die Bruteier auch schon aus Inzucht.

In die Richtung tendiere ich auch. Bei viele Rassen besteht mittlerweile dieses Problem. Die genannten Schwächen deuten jedenfalls auf zu wenig Frischblut hin. Am besten einen Rhodeländer Hahn verwenden, dann verschwindet die Problematik....

:versteck

Lohmann
23.04.2023, 07:20
Tatsächlich sind die gekauften Bruteier vom letzten Jahr aus Eltern von zwei verschiedenen Züchtern, da kann ich Inzucht ausschließen.

Leider auch nicht immer ein sicheres Ausschlusskriterium, es sei denn man kennt die Linien der Züchter aus dem FF und kann diesen Infos auch vertrauen. Der Genpool einiger Rassen ist eben sehr überschaubar....

ahoeh
23.04.2023, 09:41
Bei einigen Rassen ist der Genpool wirklich schon sehr eng, aber bei den Bielefeldern würde ich das nicht automatisch annehmen. Das kommt wohl wirklich darauf an von welchen Züchtern man Ursprungstiere hat. Ich habe auch mal Bielefelder ausgebrütet vor einigen Jahren. Sie haben etwas länger gebraucht beim Schlupf als meine Italiener, sind aber ansonsten gut rausgekommen.

Von einmal Geschwisterverpaarung hat man nicht automatisch ein Problem mit Inzucht, erst recht nicht wenn in der Generation zuvor eine Fremdverpaarung vorgenommen wurde. Inzucht wird immer sofort als Grund identifiziert, in weitaus mehr Fällen sind es andere Gründe im Zusammenhang mit dem Brüten. Das fängt an mit der Fütterung der Elterntiere, geht weiter mit verschiedenen Gründen der Bruteiauswahl (Schale, Größe, Alter,…) und mit Bruttemperatur, Sauerstoffzufuhr...Die Liste ist lang.

Stimmt beispielsweise die Schalenstruktur nicht oder haben sich Keime in die Brutmaschine eingeschlichen, sterben die Küken oft auch im Ei. Oder es sind oft nur Kleinigkeiten bei der Brut die nicht stimmen. Anhaltspunkte für die Gründe, warum Küken nicht geschlüpft sind, kann man oft eingrenzen anhand des Zeitpunkts wann sie im Ei absterben.

Auch wenn man viele verschiedene Rassen gemeinsam brütet oder Eier sehr unterschiedlichen Alters einlegt kann das Auswirkungen haben. Küken, die später schlüpfen oder schlüpfen würden haben sich je länger sich ein Schlupf hinzieht nämlich durch eine veränderte, deutlich härtere Eioberfläche zu kämpfen.

Ich würde es an deiner Stelle einfach mal durchdenken, was vielleicht nicht optimal war. Vielleicht hilft dir die folgende Übersicht etwas dabei.

251967

Viele Grüße
Andrea

Lohmann
23.04.2023, 10:39
Das fängt an mit der Fütterung der Elterntiere,

Stimmt, das ist auch ein wichtiger Punkt.

nero2010
23.04.2023, 11:36
Die Fütterung und die Haltung ( Sonne, Tageslicht, Grünzeugs...)ist das A und O für die Qualität und der Befruchtung des Bruteis.

Onkel Hermann
23.04.2023, 13:56
16 Bruteier von einer Henne sammeln dauert schon einige Zeit, da spielen auch verschiedene Faktoren bei der Lagerung eine Rolle, aber ich denke das weißt du. Und auch das Ergebnis der Schlupf aus der die beiden Tiere stammen war ja nicht so toll. Gab es dafür vergangenes Jahr eine Begründung. Sonst hat das eventuell auch einen Einfluss auf das Ergebnis gehabt. VG Dieter

Schwanzfeder
23.04.2023, 14:23
Also, wenn die Bruteier nur von einer Henne stammen, finde ich es schwierig, von so etwas Individuellem auf die Genetik des gesamten Stammes zu schließen. Man hat ja öfter mal ein Tier dabei, das nicht so fruchtbar ist wie die anderen; auch Hähne befruchten mitunter schlecht, ohne dass man sagen kann, ein anderer Hahn aus dem gleichen Schlupf würde auch schlecht befruchten. Ausserdem, wie oben schon gesagt, war die Schlupfrate der Ausgangseier auch nciht gut (wobei, bei Versandbruteiern ...). Hast du die Eier vor dem Brüten kontrolliert, wo zB die Luftblase liegt? Liegt sie an der Seite, kannst du diese Eier gleich aussortieren, die Küken ersticken dann vor dem Schlüpfen.

Schäfchenzähler
23.04.2023, 15:20
Dass es an Inzucht gelegen hat, denke ich weniger. 5 von 16 Eiern nicht befruchtet (oder sich erst gar nicht entwickelnd?) finde ich statistisch eher viel. Auch die vielen stecken gebliebenen Küken -das klingt eher nach nicht stimmenden Brutparametern.
Vielleicht den Brüter mal durchchecken, ob Temperatur etc. auch mit dem Ist-Wert übereinstimmen? Und ja, 16 Eier von einer Henne sammeln braucht schon seine Zeit.
Ich würde es nochmal probieren -und Hahn austauschen ist wohl auch eine gute Idee.

Rohana
23.04.2023, 19:37
Es waren 2 Bruten, eine mit 6 eine mit 10 Eiern ;) aber ja die sind über einen längeren Zeitraum gesammelt und nein ich mache kein besonderes trara in puncto Lagerung, hatte sonst (also die letzten 4 Jahre) immer 80% und mehr Schlupfrate. Die Befruchtung war allerdings sonst auch besser, aber halt Mixe, da spielt evtl Heterosis rein.
Die Brutparameter müssten passen, der Kollege der meine Eier mit brütet ist sehr erfahren und hat mit seinen eigenen Eiern soweit ich weiss nicht deutlich schlechtere Ergebnisse als sonst gehabt. Da werde ich aber nochmal nachfragen. Nach euren Beiträgen tippe ich auf das Wetter - deutlich kühler und dunkler weil auch früher als die letzten Jahre - im Zusammenspiel mit schlechterer Befruchtung weil der neue Hahn noch nicht so lange bei der Gruppe war, und evtl leicht schlechterer Fruchtbarkeit weil Rasse statt Mixe. 4 Marans-Bielefelder Mix - Eier waren befruchtet und sind alle geschlüpft. Statistisch gesehen ist das aber eh alles Mist weil die Stichprobe bissl klein ist...