Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Totale Anarchie
Hy!
Ich hätte nie gedacht, dass es soweit kommt, aber ich bin quasi 5 Sekunden vor 12, dass ich die Schnauze voll habe, die Hühner allesamt in die Truhe haue und das ganze Gemache als Erfahrung verbuche.
Ich habe nun seit 2011 selber Hühner, also nun 12 Jahre, was ja so wenig nun auch nicht ist, aber was hier gerade abgeht, passt ehrlich auf keine Kuhhaut. Die gehen mit einer völligen Selbstverständlichkeit und immer noch 1100 m² Auslauf über sämtliche Zäune und streunen in der Nachbarschaft rum, so völlig unbekümmert raus, zur Grenze, zack über'n Zaun, und der liebe Gott ist ein guter Mann... Die totale Anarchie, irgendwie macht jede Splittertruppe was sie will wann sie will, geht mit oder ohne Hahn, alleine oder im Trüppchen über sämtliche Zäune, pennt draußen oder drinnen- ich frage mich ehrlich, was in das Viehzeug gefahren ist! Hatte ich so noch nie, nie, nie, und schon öfter bis April/ Mai noch einen Junghahn dabei...
Die Truppe hat echt die volle Panne weg, und ich bin SO kurz davor, mindestens sechs raus zu nehmen... So schlimm war das nicht, als ich 27 Hennen hatte... Jetzt sind es nur noch 16, plus zwei Hähne, und die sind außer Rand und Band... Sicher, wir haben gerade Dachdecker da, die ein Scheunendach neu machen, aber zumeist gehen sie dem weiträumig aus dem Weg, und heute sind die Handwerker natürlich nicht da, weil Sonntag. Die gingen aber auch schon vorher fröhlich über alle Zäune, nur heute ist es richtig schlimm...
Was ist in die gefahren? Sind es die zwei Hähne, wo der Junghahn, eigentlich toll, auch seine Groupies für sich begeistern kann und sich am Tag von seinem Vater distanzieren will (und umgekehrt, weil mal der eine, mal der andere draußen, also über den Zäunen, ist)? Futter ist gut wie immer, Platz reichlichst wie immer, ansonsten nur die vier Jungs, die da das Dach neu machen. Eigentlich auch mit dem Ziel, dass da in die Scheune dann ein neuer Hühnerstall rein sollte. Aber irgendwie vergeht mir hier gerade echt ganz massiv der Bock, mich noch weiter damit rumzuärgern. Ich brüte schon dies Jahr erstmals nicht, damit die Truppe, ohnehin auf nur noch 16 runter, sich mal etwas reduzieren kann. Von den 16 sind exakt acht, also die Hälfte, drei Jahre alt oder älter, nachdem viel Eierkundschaft weggefallen ist, stapeln sich die Eier trotzdem haufenweise (bis zu 13 am Tag gegenwärtig), und ich kriege hier ehrlich die Krise!
Irgendeiner eine Idee, was das soll? Vier Handwerkerchen, die zudem noch völlig für sich ihr Dach da machen, und über die Hälfte des Auslaufes gar nicht belangen können doch wohl kaum der Grund sein, dass die so völlig über alle Stränge schlagen... Wirklich, so völlig selbstverständlich über die Zäune, selbst wenn ich die Überstiegsstellen bis in 2 m Höhe verbaue, völlig anarchisch, und ich habe langsam ehrlich die Faxen dicke. Ließen sie sich früher noch beeindrucken, wenn man draußen wilder war (im Auslauf haben sie ihre völlige Ruhe, damit sie merken, dass sie da sicher sind), um ihnen zu verdeutlichen, dass es draußen Mist ist, ist ihnen das jetzt nahezu völlig latte. Scheucht man sie rein (von außen) oder raus (aus dem reaktivierten Nutzgarten, den sie auch so nur von Oktober bis Februar haben durften, und das auch akzeptierten), dreht man ihnen den Rücken zu, und Minuten später sind wieder welche drinnen/ draußen...
Ich glaube ehrlich, dass ich da gleich mal ganz kräftig den Knüppel schwinge, wenn sie auf der Stange sind, und erstmal den Junghahn, was ich nicht wollte, und die beiden oder drei selbstverständlichsten Ausbrecherinnen aussortiere. Das ist wirklich unhaltbar, was hier gerade abläuft, und ich glaube, es war die aller- aller- allerdämlichste Idee, den 75 % Buschhahn auf die Blumenhennen zu lassen, bzw. von denen zu brüten, denn die Nachkommen, von '22, sind mit die allerschlimmsten...
Hilfe? Eine Idee, wer denen ins Hirn gemacht hat? Pffff!
Und nein, Flügelstutzen ist keine Option, vielmehr bleiben die jetzt die zwei/ drei Tage im Stall, die die Handwerker noch da sind. Ist wirklich ganz übel, was hier heute, ohne Handwerker, abgeht! Hatte ich noch niemals, auch nicht mit im Maximum 27 Hennen und vor dem Frühling mehreren potenten Junghähnen, so übel!
Wie hoch sind deine Zäune, dass die da so einfach rüber machen?
legaspi96
16.04.2023, 20:13
Andreas, bei mir auf der Weide waren letztes Jahr auch die Handwerker und meine Hühner, die keinen Lärm kannten, waren völlig aus dem Häuschen. Nicht so wie bei Dir aber sie legten von heute auf morgen nicht mehr. Warte einfach ab was passiert wenn die Handwerker weg sind. Hühner sind sehr sensibel.
Grüße
Monika
Hallo,
seit wann geht das denn so, erst seit die Handwerker da sind, oder schon länger ? Mir fällt jetzt natürlich auch nicht viel ein, hatte ich so noch nicht. Vielleicht ist die Mischung Buschhuhn / Blumenhuhn wirklich etwas speziell. Aber wie ich das lese, machen ja alle mit, vielleicht ziehen sie die Anderen mit :-X. Und es ist Frühling und die Hormone spielen möglicherweise auch eine Rolle. Hat sich im Umfeld irgendwie sonst etwas verändert ?
morgan: Den normalen Maschendrahtzaun respektieren sie- der ist so 1,20 m hoch. Wildzaun eigentlich auch, von gleicher Höhe (untenrum sämtlicher Zaun mit Kaninchendraht dicht), ebenso wie diesen grünen, dünndrahtigen Maschenzaun vom CenterShop. Wenn da aber mal der Deibel in die fährt, kucken die sich 'nen Ast aus, der knapp drüber ist, oder 'nen dicken Pfosten, und denn tschau. Gar nicht oben am Zaun sein darf ein Brett, eine Stange oder sonstwas, das stabile Zwischenstation zum drüber entern bietet.
Ich habe dabei (gewollt) flugtüchtige Hühner, was an und für sich auch kein Problem ist- da können die 1a sich selbst erhalten, wenn mal Feinde kommen, und in der Tat hatte ich auch noch nicht einen Verlust durch Fuchs oder Habicht, in den 12 Jahren und nur umzäuntem Auslauf. Obwohl beide vor- und auch mal vorbei kommen.
Das Problem ist nur: Wenn die einmal einen Punkt als Überstieg abgespeichert haben, respektieren sie die ganzen zig Meter Zaun. Aber an dem Punkt gehen sie dann rüber, komme was wolle. Wie gesagt habe ich das auch schon auf 2 m Höhe verbaut- auch egal!
Dabei habe ICH ja nichts dagegen- nur die Nachbarn (die toleranten inzwischen leider in der Unterzahl) und meine Frau kriegen die Krise. Ich muss da nun aber halt zurück stecken, weil quasi das Allgemeininteresse überwiegt, und darum kriege ich auch die Krise, wenn die da so völlig fröhlich rum anarchieren. Ich fördere das nicht, würde zwar gerne, tue es aber nicht, und das blöde ist noch, dass die Bande haargenau weiß, was Sache ist. Sie müssen einen nur durch 's Fenster sehen, und flupp, Rückwärtsgang eingelegt und wieder ab in den Auslauf. Die wissen haargenau, auf welche Zaunseite sie gehören, und dass sie draußen nix verloren haben! Aber wenn keiner kuckt... Mamma mia :(.
Monika: Lärm ist hier im Dorf eigentlich regelmäßig. Seien das Kreissägen, Tischsägen, Holzspalter, alles direkt bei den Nachbarn teils, ein kleiner Bauhof nebenan, Pferde, Landwirtschaft, entsprechender Verkehr. Ich mache auch schon mal Holz und mit (sehr) lauter Kreis- oder Motorsäge rum, und weiß, dass die sehr sensibel sind, merkt man ja an ihren Reaktionen mir vs. Fremden gegenüber. Ich kann die draußen gerade wie der wilde Affe zurück über den Zaun gescheucht haben, und sie auch Fersengeld gegeben, aber nur Minuten später im Auslauf beim zB Körner geben völlig entspannt bis aufdringlich. Die wissen ihre Umwelt schon äußerst genau zu beurteilen,, aber diese vollkommene Anarchie, die gerade abgeht, die habe ich so noch nicht erlebt. Und es ist vor allem die Truppe von '22, die auffällt. Immer die selben 4- 6 Hennen, wo mal der Alte, mal der Junge (Hahn) mit dabei sind, Auch zwei der Omis gehen mal stiften, sicher, aber abseits davon, immer diese Teufelsbrut mit Blumen- und/ oder Buschhuhnblut. Die aber auch noch nie so geballt durch alle Wände ging wie gegenwärtig. Und dabei gar nicht mal sehr verunsichert oder gestresst wirken, weil sie vor allem ja auch immer sofort in den Auslauf zurück wollen, wenn man sie erwischt. Als gefährliche Zone schätzen sie den also nicht ein, würde ich sagen.
Güggeli: So übel wie heute, wo die Handwerker nicht da waren, war es noch nie vorher.
Auch während der ersten Tage (sind seit Dienstag am schaffen) waren sie eigentlich sehr gefasst, konzentrierten sich nur auf den hinteren Auslaufbereich, und gingen, sehr interessant, währenddessen eben NICHT über die Zäune. Nicht mal über ihre Lieblingsstelle, obwohl die da am Abreißen und Poltern und Runterschmeißen waren. Waren vorne, wo die machen, zwar immer nervös und schnell durch, aber hinten dann immer eher locker drauf. Dabei hätte man ja erwartet, dass die in der unbekannten, lauten neuen Situation am ehesten das weite hätten suchen wollen...
Aber nein, gerade heute brechen alle Dämme. Unbegreiflich für mich. Sonst ist im Umfeld alles gleich geblieben, nur eine ältere Henne gestorben, die aber rangmäßig keine besondere Bedeutung hatte und eigentlich auch von keiner anderen Henne vermisst wird.
Sich selbst etwas mehr Auslauf gegönnt haben sich die Aspirantinnen auch vorher schon gerne, aber gerade geht echt der Punk ab. Ob es die Truppe ist, die Junghahn wie Althahn gleichermaßen nett finden, ob es der bevorstehende Wetterumschwung ist, keine Ahnung, hatte ich wie gesagt so auf jeden Fall noch nie vorher, dass die alle, keine Ahnung, wie so Explosionsfunken, hin stieben wo sie wollen. Und ihnen echt alles ziemlich egal ist :(.
Hm, heute wars am schlimmsten ? Kannst Du eine Fremdeinwirkung aus schließen? Raubvogel, Fuchs, Hund oder so? Hatten hier letztens einen, zum Glück erfolglosen, Habichtsangriff. Unsere verschwanden da allerdings im übernetzten Gehege und Stall. Ein im nahen Wald umstürzender alter Baum sorgte vorgestern auch für Aufregung. Das die ältere verstorbene Henne solche Auswirkungen hat vermute ich auch nicht. Man glaubt zwar manchmal gar nicht, welchen Stellenwert gerade solche älteren Tiere manchmal in der Gruppe haben, aber das sie deswegen über den Zaun gehen, glaube ich auch nicht.
Tja, einen wirklich guten Tipp ( 1000+qm Auslauf willst du wohl nicht übernetzen) hab ich jetzt nicht parat, aber ich habe deine Ausführungen über die "anarchierenden Aspirantinnen" mit einem Schmunzeln gelesen :)
Außer Flügel stutzen, Zaun massiv erhöhen, Netz drüber oder die "schlimmsten Ausbüxer" aus der Gruppe nehmen fällt mir da auch nicht viel Sinnvolles ein..
Warum sollten sie es auch freiwillig wieder lassen? Ich fürchte da sind die Huhns lernresistent & man kann es ihnen, aus ihrer Sicht, auch schwerlich verübeln, aber klar, der Gemüsegartenbesitzer o.a sieht das natürlich ganz anders.
Mein Mitgefühl hast du, drück dir die Daumen, dass du eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten findest.
Da du die Truppe ja im Grunde so willst ist wohl der einzige Rat neben hinschmeißen radikal alles zu schlachten was Zäune nicht akzeptiert.
cairdean
16.04.2023, 22:03
Ich könnte mir vorstellen, dass die Gene Deiner Aspirantinnen aus 2022 mit ihrem Buschhuhn- und Blumierbe in Kombination mit Frühlingsgefühlen eher für die Wanderlust verantwortlich sind, als die Dachdecker. Auf der einen Seite sind so lebenstüchtige Hühnchen ja toll, wenn aber das Umfeld Stress macht, macht es auch keinen Spaß mehr. Das tut mir leid.
Könntest Du mögliche Ansitzstellen im Auslauf, die zum Überfliegen genutzt werden, ausmerzen? Oder den Zaun an diesen Stellen weiter weg setzen oder erhöhen? Es könnte auch sein, dass sich das Verhalten legt, wenn die Damen älter werden. So in ein bis zwei Jahren. Aber so viel Zeit wirst Du ihnen wohl nicht geben können. Ist echt Mist, die Situation! Ich hoffe, Du findest einen schlachtfreien Weg. Schließlich hast Du ja eigentlich genau auf so einen Typ Huhn hin selektiert.
Raddezka
16.04.2023, 22:19
Hey Okina,
Bei mir sind fast die identischen Auslauf-Begebenheiten und ich hab mir letztes Jahr auch schon kräftig die Haare gerauft, da immer die gleichen 2-3 (manchmal noch eine 4. dazu) die Mauer überwunden hatten. Denen ging es aber hauptsächlich darum ihre Eier in die Tiefen der Dornenhecke auf der anderen Seite der Mauer zu verstecken. Was hatte ich blutige Hände/Arme ... und ständig amüsierte oder besorgte Fußgänger die nicht mit den Hühnern umzugehen wussten.
Flügelstutzen und tägliches Wildnest zerstören hatte nur bei 2 der Damen geholfen.
Die Letzte und Hartnäckigste im Bunde wurde wohl eines Tages dann von einem Hund so sehr erschreckt dass sie die Ausflüge satt hatte. Der Wintereinbruch tat sein übriges.
Eventuell sind es bei deinen Kandidaten momentan auch einfach die Frühlingsgefühle?
Vielleicht kannst du auch mal eine Abschreckung in Form eines lebhaften Hundes (natürlich an der Leine) ausprobieren?
Falls es nicht klappt bleibt ja immer noch das Schlachten. ;)
Oder du vermittelst den Junghahn gemeinsam mit mehreren Hennen von '22 als Stamm?
Auf jeden Fall sollte schnell eine Veränderung her, nicht das du plötzlich gar kein Huhn mehr im eigenen Garten hast. :roll
Nein, Räuber war keiner da, das war nicht die Ursache. Waren nicht ängstlich, sondern mehr völlig gleichgültig gegenüber den Grenzen.
Die bleiben jetzt erstmal bis Mittwoch im Stall, wann die Arbeiter fertig sein wollen, dürfen dann halt mit in den Vorraum ihrer Scheune (nicht die zu deckende), was den Platz verdoppelt. Plus die drei übelsten Querulantinnen sowie wohl leider doch der Junghahn ab in die Truhe. Super Mist, weil das der einzige Sohn vom Althahn in sieben Jahren ist, der meinen Ansprüchen nahezu genügt, den auch die Hennen toll finden, und weil ich den alten Klepper eigentlich langsam mal in Rente schicken wollte (würde ja im August auch schon acht und ist Vater und Opa, Onkel, Neffe und was auch immer aller Hennen, die Buschblut haben), der leider immer noch äußerst rüstig ist und genau so viel kräht wie in jungen Jahren (Junior viel weniger).
Ja, ist auch Mist, weil ich eigentlich genau solche Hühner wollte. Die sind nur anteilig Buschhuhn, und dennoch völlig zur Selbsterhaltung in der Lage, plus dass die Buschhuhnform sehr überraschend über die übliche Landhuhnform des Blumenhuhns dominiert. Sind aber einige Nachbarn weg gezogen, und natürlich genau die, wo die Hühner, wenn mal draußen, auch auf's Grundstück durften. Ist jetzt mehr oder weniger bei keinem mehr der Fall, und so beißt sich die Katze in den Schwanz. Selektiert man jahrelang, macht und tut, hat dann erzgesunde Tiere, habe sogar die Mykos ausgerottet, naja...
So werde ich denn mal schauen, wie es am Mittwoch/ Donnerstag aussieht, und dann eben abends mal ein Fass Brühwasser ansetzen. Kollege meiner Frau, der vor Jahren schon mal Hühner von mir wollte, ist auch gefragt, ob er Interesse hat (das wäre die schlachtfreie Variante), und wenn nicht, wird eben rigoros aussortiert auf Tiere, die ihre nun wirklich weit gesteckten Grenzen auch akzeptieren. Nur was denen ins Hirn gestiegen ist, das würde ich echt gerne wissen- noch nie so einen, pardon, Saustall gehabt wie heute mit denen!
Knallerbse
16.04.2023, 22:45
Ich würde wohl auch erstmal abwarten, bis die Handwerker weg sind. Hühner reagieren schon mal seltsam auf Dinge, die wir so als gar nicht nennenswert ansehen oder wo wir Menschen ganz andere Dinge als Stressfaktoren einschätzen würden. Und die Frühlingsgefühle tun natürlich ihr übriges.
Aber: bei mir drehen auch immer mal Hennen durch. Letztes Jahr hatte ich auch eine, die mir immer über den Zaun flatterte. Und nachdem ich dann - zwar schweren Herzens, aber dringend notwendig, weil nicht mehr haltbar - die Flügel stutzen ließ, lief sie nur noch schimpfend und kreischend durch den Auslauf. Von morgens bis abends über Monate. Das machte mich so kirre, dass sie unser erstes Huhn war, das im Kochtopf landete. Vorher hätte ich mir das nicht vorstellen können. Aber da das Huhn offensichtlich permanent unglücklich war und damit auch mich zunehmend unglücklich gemacht und die ganze Truppe negativ beeinflusste, ging es irgendwann nicht mehr anders.
Von einer Orpi-Mix-Dame haben wir uns auch schon verabschiedet (allerdings verschenkt), weil die nur Unfug im Kopf hatte und bei Mensch und Tier für Stress sorgte und gerade aktuell hab ich auch wieder so eine Anarchisten-Henne. Ich habe für mich beschlossen, dass alle Tiere, die nicht in der Gruppe harmonieren, auf kurz oder lang gehen müssen. Zuerst versuche ich natürlich einiges. Aber wenn es dann nicht klappt, werden sie entweder verschenkt oder geschlachtet. Bisher hatten wir zum Glück erst 3 solcher Hennen. Mir tut das jedes Mal furchtbar leid und ich kann dich da total verstehen, aber ich weiß eben auch, wie nervenaufreibend so etwas sein kann, vor allem wenn, wenn das soziale Umfeld da auch noch zusätzlich Stress macht.
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Gubbelgubbel
16.04.2023, 22:52
Ich hab hier 3 die mich ähnlich geärgert haben. Sind jeden Morgen mit einer Selbstverständlichkeit zu den Nachbarn ins frisch gemachte Hochbeet und dann wieder zurück und so getan als wär nix. Ich hab die ganze Zeit behauptet meine sind's nicht. Die gehen nicht zu den Nachbarn. Man war das peinlich. Ich hab die Flügel gestutzt. Dabei hasse ich das aber ging nicht anders. Jetzt ist Ruhe. Ich würde ja fast vermuten, dass der Junghahn nur als Geleitschutz dabei ist und wenn die Damen Zuhause bleiben, geht er auch nicht raus.
Bei mir sind es zum einen die Gene glaube ich. Die 3 haben die selben Eltern, die Mutter eine Leghorn exchequer ist auch schon so frech. Außerdem hab ich (noch) 2 Junghähne hier, die echt nerven. Hier haben sie (20 Tiere) fast 2000qm also schon genug Platz würde ich sagen
Exchequer Leghorn- Mix ist auch die Mutter der am selbstverständlichsten abhauenden- die hat kein Buschblut, aber 'nen Blumenhahn als Vater. Also wohl auch eine suboptimale Mischung :(...
Bei meinen Hühnern kann ich leider nicht sagen, dass es meine nicht sind- alle anderen hier haben diverse Hybriden. Nur ich nicht- klar...
Ja, die Hähne begleiten oft nur. Aber leider folgen ihnen manchmal auch die Hennen... Mann, hätte ich gerade Lust, einfach mal 'nen Riesenkessel Hühnersuppe zu kochen, hey :(.
PS: Eine Litze oben den ganzen Zaun entlang würde bei Vögeln nichts bringen, oder? Wenn die da auf den Zaun fliegen, drauf landen, zack peng, einen gezeckt kriegen, vor Entsetzen erstmal vorne runter fliegen, beim Zurückfliegen gleich nochmal, und dann haben sie es ganz schnell kapiert? Oder würde doch was bringen, wenn die Litze geerdet ist? Vielleicht am besten eine Bandlitze?
Wäre das aber nicht eine tödliche Gefahr für kleinere Vögel, Amseln, Rotkehlchen, sowas? Ich befürchte aber, auch das brächte wenig, weil die ohne weiteres aus dem Stand 1,5 m Höhe und mehrere Meter Weite schaffen...
Außenstelle Puttis
16.04.2023, 23:30
Tief durchatmen....
Nacht drüber schlafen.
Ich hab mal irgendwo gelesen,das nach innen verstetzte Stäbe im Abstand v. 20- (?) cm in großer Höhe mit Draht od. äh. "suspekt" f. Hühner sind u. sie daher nicht od. kaum überflogen werden.Habe da keine Erfahrung.Kostet also wenig.
Meine machen das gerade nicht.
Oft gibt es Rückschritte u. Lernerfahrungen.....Du hast sie,wenn ich richtig gelesen habe so gezüchtet.
Also entweder ruhig bleiben,nachbessern od. gut weiter vermitteln.Ewtl. den schlimmsten "Verbrecher" im Süppchen verarbeiten....genießen u. noch mal Alles überdenken ?Glaube gerade gut für deine Psyche?.....
Wünsche dir noch viele starke Nerven...
Gubbelgubbel
16.04.2023, 23:46
Exchequer Leghorn- Mix ist auch die Mutter der am selbstverständlichsten abhauenden- die hat kein Buschblut, aber 'nen Blumenhahn als Vater. Also wohl auch eine suboptimale Mischung :(...
Bei meinen Hühnern kann ich leider nicht sagen, dass es meine nicht sind- alle anderen hier haben diverse Hybriden. Nur ich nicht- klar...
Ja, die Hähne begleiten oft nur. Aber leider folgen ihnen manchmal auch die Hennen... Mann, hätte ich gerade Lust, einfach mal 'nen Riesenkessel Hühnersuppe zu kochen, hey :(.
PS: Eine Litze oben den ganzen Zaun entlang würde bei Vögeln nichts bringen, oder? Wenn die da auf den Zaun fliegen, drauf landen, zack peng, einen gezeckt kriegen, vor Entsetzen erstmal vorne runter fliegen, beim Zurückfliegen gleich nochmal, und dann haben sie es ganz schnell kapiert? Oder würde doch was bringen, wenn die Litze geerdet ist? Vielleicht am besten eine Bandlitze?
Wäre das aber nicht eine tödliche Gefahr für kleinere Vögel, Amseln, Rotkehlchen, sowas? Ich befürchte aber, auch das brächte wenig, weil die ohne weiteres aus dem Stand 1,5 m Höhe und mehrere Meter Weite schaffen...
Nach innen versetzter Draht oder Gebetsfahnen helfen hier an vielen stellen. Wo die 3 rüber sind hätte ich aber mehr machen müssen und es musste ja schnell gehen, die Nachbarin war (zu Recht) sauer.
PS Raddezka: Ich mache schon immer einen betont wilden Affentanz, wenn ich sie draußen erwische, um ihnen die Situation außerhalb so unangenehm wie möglich zu machen. Leider bin ich wohl ein sehr guter Schauspieler, denn meine Familie nimmt das immer für bare Münze, wenn ich fletschend und laut wild auf die Hühner einstürme, und nachdem es trotz mehrmaliger Schilderung der wahren Sachlage zum vergangenen Weihnachten mehr oder weniger fast zu einem kompletten Familienzerwürfnis kam deswegen, muss ich mich da sehr, sehr zurück nehmen. Was die Wirksamkeit der pädagogischen Maßnahme eventuell signifikant schmälert, denn es wird den Mädels ja auch zunehmend egal, wie man heute gesehen hat. Rausgescheucht, paar Minuten später die nächsten drin/ draußen- früher hat die ungeile Erfahrung schon für ein paar Tage Ruhe gesorgt.
Im Auslauf haben sie dafür ihre völlige Ruhe, sind sie drin, lasse ich sofort ab, damit sie merken, da ist alles safe, wie man heute so sagt. Einen Hund brauche ich daher nicht, obwohl der natürlich für die maximalst- ungeile Situation dort sorgen würde, wo sie nichts verloren haben. Wäre man ja aber gleich wieder ein Tierquäler heutzutage. Selbst wenn der Hund an der Leine wäre...
Gubbel: Gebetsfahnen- meinst Du damit eine Leine oben am Zaun lang und bunte Fetzen am herab wedeln?
Das wäre sicher eine gute wie auch schön aussehende Idee, ich mag die original tibetischen Gebetsfahnen- Geflechte ohnehin sehr :D. Auf der Schnur wollen sie nicht landen, und die wehenden Lappen suggerieren auch keine sichere Landefläche zum rüber entern. Au, das klingt gut, wenn Du das so meinst- dann kommt mal ein bisschen Farbe vor das Einheits- Dunkelgrün der nord- nachbarlichen Lorbeerkirsch- und Thujahecke!
Ich könnte mir vorstellen, dass sie manchmal da hingehen wo es für sie interessanter ist oder ihnen besser gefällt.
Da magst Du recht haben, Rainer.
Nur grasen sie nicht, wenn sie drüben sind, sondern marschieren ins Gebüsch an der Grundstücksgrenze, oder in jenes der Nachbarn, und drehen da alles auf links. Obwohl sie selber reichlich Gebüsch haben, auch Laub und Humus zum scharren, mit auch Gekrabbel drin, weil ich viele Totholzhecken und -reihen habe, auch Totholzhaufen, die Streu der Kaninchen in den Auslauf kippe, wo sie immer was zum scharren haben, und worunter sich die Regenwürmer, Asseln und Co. ganz wohl fühlen... Das einzige, was ihnen fehlt, ist Gras/ Grünzeug, aber genau das bildet offensichtlich nicht ihr Hauptinteresse, wenn sie rüber machen, sondern das fremde Gebüsch.
Bezeichnenderweise, ein Hauch von Schicksal, könnte man sagen, waren es auch genau die Busch- Blumen- Mixe, die jetzt die hauptsächlichen Sperenzien machen, wegen denen ich im letzten Sommer einmal komplett den Zaun entlang Kaninchendraht gezogen habe, gut und gerne weitere 40 m zu den schon vorhandenen 20... Bereits damals kamen sie, als sie noch durchpassten, anmarschiert und spazierten in aller Seelenruhe und völlig selbstverständlich durch die Maschen des normalen Maschendrahtzaunes, oder auch Katzenlöcher (einige davon in den Zaun geschnitten!!!), und verlustierten sich in Nachbars Gestrüpp.
Es war allem Anschein nach die allerdümmste Idee, Buschhuhn mit Blumenhuhn zu kombinieren- eine wahre Teufelssaat :(!
Vielleicht suchen sie einfach ruhige Nestplätze.
Gubbelgubbel
17.04.2023, 06:19
Ja genau, die tibetischen Gebetsfahnen. Ich fand es halt auch eine hübsche Lösung
Nur mal laut gedacht: Meine leben ja zum Schutz vor dem Fuchs im Sommer hinter einem 1 m hohen Elektozaun. Das akzeptieren sie alle ziemlich problemlos. Im letzten Sommer ist mir allerdings ständig eine Henne über den Zaun geflogen, weil sie unbedingt in der Heuscheune ein Nest haben wollte, einer der Hähne ist ihr gefolgt, der hat dann zwei weitere Hennen zu Ausflügen verlockt. Nachdem die wild legende Henne wohl dann angefangen hat zu brüten (und nie mehr wieder aufgetaucht ist) blieben sowohl der Hahn als auch die anderen beiden Hennen wieder brav hinterm Zaun.
Heuer steht der Zaun inzwischen auch wieder, und kurz danach büchste ständig ein Junghahn aus. Ich nehme an, der wollte einfach den anderen Hähnen aus dem Weg gehen. Ich habe ihn mehrfach beobachtet, wie er außerhalb des Zaunes versuchte, einige Hennen dazu zu bringen, ihm zu folgen. Und einige haben schon ernsthaft angesetzt. Da ich sowieso wegen den Enten den Auslauf zweigeteilt habe, zog der Hahn mit ein paar Hennen und einem zweiten Junghahn in eine Auslaufhälfte, getrennt von den anderen Hähnen, seitdem ist Ruhe.
Was ich sagen will: Es genügt ein Individuum, das einen guten Grund hat, und den anderen vormacht wie es geht. Ist dieses Individuum (oder der Grund dafür) weg, finden die anderen es oft nicht mehr der Mühe wert, über den Zaun zu gehen.
Du hast natürlich schon von Haus aus sehr agile und flugfähige Hühner, aber vielleicht muß man nur den Auslöser finden und abstellen, und es ist wieder Ruhe?
Ich kann deinen Ärger gut verstehen, ich habe momentan ähnliche Probleme. Bei meinem Dauerauslauf, der mit einem 1,80m-Zaun eingezäunt ist, gehen immer mal wieder 1-2 Hennen drüber (die Isbar-Mixe). Die eine brütet jetzt, daher ist hier erstmal Ruhe. Bei meinem Wechselauslauf mit einem mobilen Geflügelzaun, gehen mehrere drüber oder auch mal darunter durch und bevorzugt in den Gemüsegarten, der teilweise schon frisch eingesät ist. Den Auslauf gönne ich ihnen extra, damit sie frisches Grün zur Verfügung haben, denn über den Winter ist im Dauerauslauf alles plattgemacht worden. Aber nein, das reicht ihnen auch nicht aus.:kein
Als Maßnahme spanne ich nun zumindest eine Seite vom Dauerauslauf ein Netz von ca. 1m Breite, damit sie zumindest nicht mehr zu den Nachbarn ausbüxen können. In den Wechselauslauf dürfen sie nur noch, wenn ich sie im Blick habe oder eh im Garten bin. Ich habe auch die Nase voll, ständig im Gemüsegarten nachzusäen oder die Verwüstung und ausgebuddeltet Pflanzen wieder zu beseitigen.
Die alten Hybriden und die flugfaulen Marans machen da nie mit, es sind immer dieselben. Jung und agil und flugfreudige Mixe.
Unser Hund bewirkt da übrigens auch nichts, sie fliegen dann zwar aufgeregt schnell zurück, aber das hält nicht lange an. Kurze Zeit später sind sie wieder draußen. Schlachten ist für mich persönlich in diesem Fall keine Lösung, aber mich ständig zu ärgern und noch mehr Arbeit zu haben auch nicht.
Hy!
Nein, Nestplätze suchen sie auch nicht.
Aber nun ja: Nachdem sie heute im Stall geblieben waren, und ich mal ruhige Umschau hielt und subsummierte, kam ich zu ein oder zwei Einsichten.
a) Glaube ich, dass es beinahe an Tierquälerei grenzt, Hühner ohne Zugang zu gehaltvollem Grünfutter zu halten (ebenso wie zu tierischem Futter).
Ich konnte mir in Ruhe mal alle Ecken ankucken, und sie haben alles essbare Grünzeug vernichtet. Den erreichbaren Efeu kahl gefressen, und sie haben die weichen Blätter meiner Amur- Berberitzen bis in gute 60 cm Höhe abgefressen. Es kommen quasi keine Brennnesseln mehr, keine Disteln mehr, im großen und ganzen bleiben nur Ahornsämlinge ungeschoren. Durch die Dürren haben sie kein Gras mehr seit 2020, das was ich ihnen mit dem Futter bot, reichte nicht, und so waren/ sind sie wohl einfach auf der Suche nach frischfutterhaltigeren Pfründen.
Keine 20 Hühner auf 1100 m², oder sagen wir mal 20, Hähne zählen ja dazu, also über 50 m² pro Huhn, und es ist eine völlig unzureichende Haltungssituation. Trotz ausgetüftelten Futters, nahezu perfekter Haltung in fast allen Belangen, reicht das schlicht nicht! Alles Grünzeug, was sie jahrelang mieden, haben sie dann doch angegangen, haben die Goldrute ausgerottet, genanntes Grünzeug, Gartenbambus (Fargesia) gekillt, Giersch gekillt, aber der kahle bis gekillte Efeu und die bis in 60 cm Höhe säuberlich abgefressenen Berberitzen schockieren mich am meisten. Alles irgendwie nur fressbare haben sie sich dann doch reingewürgt, und hinzu kommen noch die unglaubliche Bodenverdichtung, die Vernichtung beinahe jeder Humuskrume, und die noch unglaublichere Erosion.
Es liegen Wurzelhälse und Wurzeln frei, die vorher sicher bis 4 cm unter der Erde lagen. Die Kirschwurzeln, die Pflaumenwurzeln, die Pappelwurzeln, und alle drei treiben exakt darum Wurzelbrut wie verrückt. Pfff... Richtig, richtig schlimm, und ich könnte nun natürlich die Hühner mit diversen Maßnahmen in diese Verhältnisse weiter und noch stärker hinein zwingen. Da das aber ganz sicher nicht mein Stil ist, bleibt da nur eine Option. Nicht nur
b) eine Reduktion der Truppe, sondern komplette Aufgabe der Haltung :(.
Ich muss nämlich leider auch bemerken, wie unglaublich entspannend es ist, einfach mal rum zu laufen, ohne vom Althahn ständig den üblichen dummen Kommentar zu kassieren (inzwischen auch vom Jungen), und ohne leicht an- hysterische Hennen, die sofort Verrat und Mord wittern, wenn man ihnen im ungewohnten Terrain über den Weg läuft. Sprich nicht in Stallnähe und am Futterplatz, sondern abseits in der Pampa des Auslaufs (und 1100 m² sind schon bisschen Gegend). Ganz ehrlich, instinktsichere und -feste Tiere sind eine hochfeine Sache, wenn es um Extensivhaltung und die Fähigkeit zur selbstständigen Feindvermeidung etc. geht. Für ein jederzeit harmonisches Miteinander ist das aber absolut überhaupt gar nichts.
Durch die Beimischungen gehen meine Hühner quasi als Wildtiere durch, ich wette, die könnte ich in der Serengeti irgendwo in den Busch schmeißen, und die würden allerbesten klar kommen. Und wie das mit nur so semi- zahmen Wildtieren ist, sind die Toleranzgrenzen uuungeheuer knapp gesteckt. So mögen sie an gewohntem Platz vertraut sein und auf 1- 3 m rankommen, aber jede Übertretung der Grenze an ungewohntem Ort, und die gehen durch. Ich am Futterplatz, kein Thema, da duldet einen die scheueste Henne auf 2- 3 m. Mitten in der Gegend im hinteren Teil des Auslaufs, und die kriegen auf 20 m die Krise.
Und dann eben das massive Vernichten jeden auch nur irgendwie genießbaren Lebens, und die Einflüsse auf den Boden. Alles dicht getrampelt, dass man schon bei leichtem Regen nur noch durch die Pampe glitscht, quasi kein Humus irgendwo, der Bodenabtrag selbst. Und die waren nur etwa sechs Jahre auf ihren 1100 m² eingesperrt. Wenn ich die, wie es der Plan war, damit wir auch mal was etwas mehr vom Grundstück haben, auf nur noch etwa 600 m² zusammen pferchen würde, was wäre denn da erst los, wenn es jetzt schon horrend zu wenig ist? Obwohl nach Adam Riese 60 Hühner prächtigst auf der Fläche aufgehoben wären, ebenso wie auf dem gegenwärtigen Platz 110 Tiere. Ein völliger, völliger Witz, diese 10 m²...
Faktum: Ich war wohl zu erfolgreich im Erzüchten eines Extensiv- Schlages, während sich die Voraussetzungen für einen solchen im Gleichzuge durch Dürren und Dauerbelauf immer der gleichen Fläche ins Gegenteil entwickelten. Die Tiere sind zu aktiv, zu selbstständig und effizient in der Selbstversorgung, als dass sie auf selbst 1100 m² ein gleichmäßig gutes Auskommen fänden, geschweige denn auf viel weniger.
Und da es ungeheuer entspannend ist, nicht immer argwöhnische Hühner zu sehen und zu hören, sowie man 5 m vom Futterplatz weg ist, man auch mal die Tür zum Nutzgarten offen lassen kann, nicht ständig schielen muss, wo alle sind- mein lieber Scholli... Werden wir also nun mal sehen, ob hoffentlich der Kollege der Frau welche möchte, und wenn nicht, dass ich nun peu a peu immer zwei weg mache, angefangen mit den übelsten Abhauern und den Hähnen, und aufhörend, oder diese auch aussparend, bei den ältesten Omis...
Die Erkenntnis und wohl auch Entscheidung muss nun erstmal sacken, auf jeden Fall fange ich dann morgen wohl mal mit den selbstverständlichsten Abhauerinnen an. Denn bevor das ein Schrecken ohne Ende wird, welche Züge es schon annimmt, mache ich lieber Tabula Rasa. Zumal sich auch die nachbarschaftliche Situation ja nicht verbessert, die freien Weiden und Wiesen ringsum (wir waren ein wirklich lockeres und offenes Dörfchen- was sich gegenwärtig leider rapide ändert) nun alle zugebaut werden, und die Situation so sicherlich noch besch...eidener wird. Ist der allergrößte Mist von allen, aber ich glaube, das war dann das Kapitel Hühnerhaltung für mich :(. Da hätte man sich das neue Scheunendach denn auch sparen, und den ganzen Krempel wirklich einstürzen und dann einfach abräumen können, aber ich kann die Haltung so nicht mehr verantworten, wo dann wirklich nur noch die wirklich! ungenießbaren Pflanzen am Leben bleiben, und ansonsten alles platt und dicht gelatschte Lehmpampa ist.
Ohje....
....Du Armer.
Ich wünsche Dir trotzdem eine ruhige Nacht, und vielleicht bekommst Du ja Lust, die Hälfte Deiner Tiere im anderen Faden anzubieten, wo irgendjemand genau solche Viecher für die Freilandhaltung sucht...? (Ich helfe auch gern beim Transportlösungensuchen!)
Ich würde mich sehr freuen, weiter Deine Hühnergeschichten lesen zu können. Ich hab´nämlich echt viel von Dir gelernt!
Viel Glück, und schlaf schön :)
Hm ja, ist natürlich eine krasse Entscheidung:o, ich würde vorschlagen lass es sacken und schlaf eine Nacht darüber. Ich kann natürlich nach vollziehen was Du beschreibst, liest sich heftig . Aber willst Du wirklich die Hühnerhaltung komplett aufgeben. Ich könnte mir das nicht vorstellen, evtl. wieder umstellen auf andere Hühner(Rassen). mir ist natürlich schon klar, das Du mit Deiner "Zucht" ein gewisses Ziel und bestimmte Vorstellungen hattest. Aber es gibt bestimmt auch Hühner, die mit der vorhandenen Situation klar kommen. Evtl. auch erst nach einer gewissen Zeit, wenn sich die Fläche wieder etwas regeneriert hat. Überleg es Dir noch mal, sprich vielleicht auch mit Deiner Frau/ Familie, falls Du das noch nicht getan hast. :)
Es ist und war Zucht, ohne "", man kann ja auch auf anderes selektieren als perfektes Aussehen ;).
Meine Frau hilft mir mit denen, füttert, lässt raus, wenn ich länger arbeite und dergleichen, aber ihr sind sie schon eine Last- macht sie nur mir zuliebe. Kommt auch noch dazu.
Es ist und war Zucht, ohne "", man kann ja auch auf anderes selektieren als perfektes Aussehen ;).
Meine Frau hilft mir mit denen, füttert, lässt raus, wenn ich länger arbeite und dergleichen, aber ihr sind sie schon eine Last- macht sie nur mir zuliebe. Kommt auch noch dazu.
Sorry, war nicht abwertend gemeint, wollte Dir auch nicht auf den Schlips treten :neee:, ich selektiere ja auch nicht unbedingt auf perfektes Aussehen, habe Mixe teils zufällig oder bewusst " erzeugt". Oder kreuze verschiedene Farbschläge einer Rasse ;D. Mir ist schon klar das Du ein Ziel vor Augen hattest oder immer noch hast :).
Ich wollte nur sagen, morgen sieht die Welt vielleicht wieder ein bisschen anders aus. Triff nicht spontan eine Entscheidung die Du später bereust.
Ich habe seit 2004 Hühner, als ich umgezogen bin, war ich ca. ein Jahr ohne Hühner, ich habe sie so vermisst :jaaaa:. Etwa um die Zeit, als ich mich hier im Hüfo angemeldet habe, fingen wir hier wieder mit der Hühnerhaltung an, mein LG. und ich, er macht das auch nur wegen mir:jaaaa:.
Schade, daß Du nur noch ans Totmachen denkst. Diese Art der Problemlösung gibt es wohl wirklich nur bei Hühnern.
Aber nun ja: Nachdem sie heute im Stall geblieben waren, und ich mal ruhige Umschau hielt und subsummierte, kam ich zu ein oder zwei Einsichten.
a) Glaube ich, dass es beinahe an Tierquälerei grenzt, Hühner ohne Zugang zu gehaltvollem Grünfutter zu halten (ebenso wie zu tierischem Futter).
Ich konnte mir in Ruhe mal alle Ecken ankucken, und sie haben alles essbare Grünzeug vernichtet. Den erreichbaren Efeu kahl gefressen, und sie haben die weichen Blätter meiner Amur- Berberitzen bis in gute 60 cm Höhe abgefressen. Es kommen quasi keine Brennnesseln mehr, keine Disteln mehr, im großen und ganzen bleiben nur Ahornsämlinge ungeschoren. Durch die Dürren haben sie kein Gras mehr seit 2020, das was ich ihnen mit dem Futter bot, reichte nicht, und so waren/ sind sie wohl einfach auf der Suche nach frischfutterhaltigeren Pfründen.
Keine 20 Hühner auf 1100 m²............
Du weist was ihnen fehlt und es klingt jetzt vielleicht hart, aber Du hast leider über Jahre versäumt an dieser unhaltbaren Situation etwas zu ändern. Es wäre doch für Dich als Gärtner ein leichtes gewesen, jedes Jahr das nicht mehr vorhandene neu einzusäen, den Auslauf wieder aufzuhübschen.
Dann kamen auch noch Dürren hinzu und jetzt stehst Du quasi vor einer Art Scherbenhaufen Deiner Hühnerhaltung und diese sollen jetzt auch noch die Quittung zahlen?
Andreas, dafür habe ich kein Verständnis, reiß Deinen Arsch hoch und mach Dich im Sinne Deiner Hühner an die Arbeit. Noch ist es nicht zu spät.
Orpington/Maran
18.04.2023, 04:29
Ich fürchte, es ist wie immer so im LEBEN, wenn man auf eine Sache hin selektiert, züchtet man automatisch was anderes hinzu! Du wolltest fitte Hühner, die den Raubtieren ausweichen , das hast Du erfolgreich geschafft, im Gegenzug hast Du halt aber auch freiheitsliebende, gut sich selber versorgende Hühner erschaffen ! Man bekommt nur das eine mit dem anderen! Hättests Du “dumme” Hühner gezüchtet, wären die wahrscheinlich glücklich hinterm Zaun geblieben, aber halt auch bei jedem Raubtier zu Opfer gefallen. Wurzeln kann man schützen indem man Steine, Holz herumlegt, oder einzäunt…Und bei deiner Grundstrückgröße wäre evtl ein Wechselauslauf eine Option zum nachsähen des Rasens? Ich frische immer meinen Rasen auf, indem ich im Frühjahr nach Grassoden suche ( natürlich ungedüngt) die andere Leute loswerden wollen, da sie ihren Garten umgestalten, und lege die auf meine blanken Stellen, gieße die gut, und wenn die halt vernichtet werden, hatten meine Hühner wenigstens ein paar Tage im Jahr grün ;) und wenn Freunde ihren ungedüngten Rasen mähen, hole ich mir den Rasenschnitt, und wieder haben sie was grünes bekommen, und in 11 Jahren Hühnerhaltung hat noch kein Huhn davon Kropfverstopfung bekommen
Hy hy!
Wechselauslauf habe ich probiert. Das Gras wurzelte nur spärlich und oberflächlich, weil der Boden so dicht ist (Lehmpampe halt, quasi kein Humus drin). Ein andermal haben sie die Saat aufgefressen, ist also im laufenden Betrieb keine wirkliche Option. Rasenschnitt haben sie gekriegt, aber nach erstem Kosten größtenteils ignoriert. War ihnen wohl zu lang.
Nein, die Sache ist entschieden, ich höre auf. Habe nicht mal mehr Lust, die nach den Handwerkern nochmal raus zu lassen, weil die Party dann gleich wieder ungebremst weiter gehen wird. Kollege von meiner Frau zeigt durchaus Interesse, auch wenn er eigentlich keine braucht, und ansonsten schaue ich mal nach dem Tipp, der hier vorher gegeben wurde, wo einer genau solche Hühner sucht. Wenn ich die jungen Tiere bis drei Jahre vermitteln kann, prima (meine Hühnies legen bis ins Alter, eine Henne hatte ihr Optimum im vierten Legejahr mit 190 Eiern), die Rentnertruppe ab 3- 4 aufwärts (zwei Hennen und Althahn sind bzw. werden bald acht) kann ja dann wegen meiner gerne noch bleiben bis Exitus. Die machen bei dem Spökes ja nicht mit, außer ausgerechnet meine Älteste, wie gesagt acht. Aber die würde ich auch lassen, weil sie nur bei uns auf dem Grundstück bleibt. Althahn müsste ich sehen, der geht auch ungehemmt drüber- schauen wir mal.
Ist keine Aufgabe für immer, wenn sich alles wieder regeneriert hat, kann ich mir ja vllt. wirklich mal eine Voliere mit Okina Chabo hinstellen- habe den Nick ja nicht von ungefähr ^^. So kriegen dann auch die Karnickel schön viel Platz, die man mit Hühnern ja nicht zusammen laufen lassen sollte, wegen der Kokzidien- nur schade, dass die keine Eier legen.
Vielleicht bin ich auch empfindlicher geworden in den 12 Jahren, seinerzeit war ich ja erst süße 36, denn dieses fahrige des instinktsicheren Huhns geht mir auch mehr und mehr auf den Geist. Fand ich die pointierte Aufmerksamkeit und das windgleiche durch's Unterholz- Geflitze anfangs noch fast inspirierend, nervt mit dieses hinter jeder flüchtigen Bewegung Mordkomplotte wittern, stehenden Fußes nervös bis hysterisch- Gewerde zunehmend, und ich bin es auch irgendwie leid, mich ständig betont ungezwungen und angemessen langsam durch den Auslauf zu bewegen, um nur ja die Truppe nicht aufzuregen. Seufz.
Nein, ich habe diese Gefühle nicht offen projiziert, so dass die Hühnies daher vllt. so grenzübertrittig wurden. Sie haben feine Antennen, sicher, aber ich habe in den Jahren gelernt, mich zu mäßigen.
Grün und Humusflächen, die die Hühnies offenbar suchen, kann ich auf jeden Fall nicht in befriedigender Dauerhaftigkeit oder Umfang zur Verfügung stellen bei den gegenwärtigen Voraussetzungen, und so wird zumindest ausgiebig pausiert von diesen, wie man so schön sagt, Lebensabschnittsgefährten. Natürlich werde ich hier bleiben, aber die Praxis hier zuhause wird erstmal ruhen.
hirsch: Wie hätte ich denn da was ändern sollen? Bei Dürre über 1000 m² mehrmals die Woche mit dem Schlauch wässern?
Und hast Du eine Ahnung, wie erfrischend das ist, einen zwar höllisch guten Hahn zu haben, der ist ja nicht umsonst fast acht Jahre alt, der einem bei jeder verdächtigen Bewegung und jederzeit 'nen Bodenfeindalarm zugackert? Und noch mit acht Jahren jeden Krähwettbewerb spielend gewinnen könnte? Es steht Dir bei allem Respekt nicht zu, da über mich zu urteilen. Ich halte immer sehr lange durch, schon immer, ich bin Weltmeister im runterschlucken und Weitermachen. Aber wenn es mir dann reicht, dann reicht es mir auch, und diese ständige und selbstverständliche, nun auch massenweise Abhauerei bei allem Gekrebse, dass ich veranstaltet habe, um es den Hühnern ideal zu machen- von der groben Auslaufstruktur, der nun ein lichter Jungwald mit Sträuchern ist, das perfekte Hühnerhabitat, nur eben ohne Krautschicht mehr drunter, weil selbst über 1000 m² zu klein sind, die zu gewährleisten, über das Futter, das weitaus ausgeklügelter ist als das meinige, Zulassen der Entwicklung einer guten Altersstruktur, wozu auch das leben lassen altgedienter Hennen bis zu deren eigenem Ableben gehörte, @ sm20- brannte mich so ein bisschen aus.
Ich mache den Hühnies ja keinen Vorwurf und möchte gern vermitteln, wo möglich (wobei die andere Entscheidung übrigens auch die meine ist, ich halte die Hühner nun mal nicht zum kuscheln wie manch anderer hier- die Kaninchen übrigens auch nicht). Aber wenn genug, dann genug. Ich als Tierrechtler vor dem Herren, der allen Tieren wo immer möglich den Vortritt lässt (nicht nur Hühnern), ohne dabei in entrüstete und feuchtwangige Sentimentalität zu verfallen (jedenfalls nicht all zu oft) darf mir das sicherlich weit mehr erlauben als irgend jemand, für den Tiere nur Gebrauchsgegenstände sind.
Und um Deine Frage aus dem Wildtier/ Orni- Faden zu beantworten, die ich kürzlich erst gelesen habe. Ja, habe ich- aber auch das bereits wieder eingestampft, weil mir die üblen Eindrücke der letzten Drückjagd in der Ausbildung zu heftig waren, um das guten Gewissens mitzumachen. Ich könnte das gerne in einer PN weiter erörtern. Wie gesagt bei allem Respekt!
Und als "Kollege" kannst Du sicher noch am besten nachvollziehen, dass es zum Respekt gegenüber dem Tier gehört, den mitunter auch finalen Schlussstrich zu ziehen, wenn die Zeit gekommen ist. Voller Respekt und Dankbarkeit, aber dennoch...
Gubbelgubbel
18.04.2023, 12:25
Man hat es deinen Posts in den letzten Monaten angehört. Ich glaube es ist eine gute Idee. Natürlich ist es schade aber man muss ja auch auf die eigenen Bedürfnisse gucken und wenn offenbar keiner mehr Spaß hat, dann macht das doch keinen Sinn! Dann hoffe ich jetzt dass du für diese freiheitsliebenden Selbstversorgerhühner einen tollen Platz kriegst und möglichst bald mit ruhigen, faulen und zutraulichen Huhnis zurück kommst bzw dem Forum bis dahin erhalten bleibst!
Huhn von den Hühnern
18.04.2023, 13:56
Deine Tiere
deine Haltung
deine Entscheidung
.
wir können dir das nicht abnehmen und das musst du mit dir und deinem Gewissen vereinbaren. Absolution kann dir niemand geben. Die Hühner leben im jetzt, dir werden sie möglicherweise fehlen.
Eine Entscheidung von dieser Tragweite sollte nie im Affekt passieren. Ob es Kompromisse gibt (Hähne und Ausbrecher weg) und der RestBestand stirbt dann innerhalb der nächsten Jahre...
vielleicht wäre das ja auch noch eine Möglichkeit.
ich möchte das nicht entscheiden
Ich persönlich fände es sehr schade, wenn Du wirklich ganz aufhören würdest :-[
Ich habe immer gern bei Dir mitgelesen und versucht von Dir zu lernen. Außerdem hat man ( fand ich )immer sehr Deine Leidenschaft für diese Tiere herausgelesen. Das man da auch mal an den Punkt kommt alles hinzuschmeißen, gehört wohl dazu...:jaaaa:
Aber vielleicht kannst Du ja wirklich die ,,über's Ziel hinaus fliegenden" Jungtiere abgeben und Dich mit den Alttieren neu orientieren...
Vielleicht kreuzt Du einen Cochin Hahn ein und schon ist Ruhe auf der Wiese :laugh
Ja, so eine richtige Trantüte drauf- habe auch schon überlegt.
https://up.picr.de/43979910zc.jpg
Und die Wiese bleibt auch grün !
Gockelmeisterin
18.04.2023, 21:33
Ein hübscher Flauschigockel:-* Unser Putzi scharrt (trotz regelmäßig stark gestutzten Fußfedern) auch sehr, sehr wenig.
Gibt sicher auch noch viele andere Rassen, bei denen der Garten halbwegs heil bleibt.
Mich würde es auch freuen, wenn du die Hühnerhaltung nicht ganz aufgibst Okina.
Ich les deine Beiträge sehr gerne. Ist oft sehr interessant für mich!
Ich kann aber auch deinen Ärger verstehen, wenn man jahrelang auf ein Ziel hingearbeitet hat und dann scheitert es aus solchen Gründen... ist echt blöd:( Vielleicht fällt dir ja ein neues Zuchtziel ein, was es so noch nicht so gibt und von was die Tiere auch was haben?
Sind die Javanesischen Zwerghühner eigentlich auch so "zerstörungswütig" und "zaunüberfliegfreudig"? Mir gefallen die nämlich total gut und ich möchte wegen wenig Platz die kommenden Jahre langsam auf Zwerge umsteigen. Oder gibt es auch noch andere Zwerghühner, die grüne, oder blaue Eier legen. (Zwerg-Auracana gefallen mir gar nicht)
Natürlich werde ich hier bleiben.
Du merkst gerade hoffentlich schon, wieviele Verehrer Du hier hast, oder?
[emoji257]
Gockelmeisterin: Der Großvater väterlicherseits meines Althahnes ist der, so er noch lebt, noch immer amtierende Europachampion Javanesische Zwerge von 2012. Auch Javaneser kannst Du aus dem Ausstellungskäfig in die Pampa setzen, und sie machen ihr Leben sofort selber. Ebenso instinktsicher, ebenso überlebenstüchtig, und dazu äußerlich auffallend gleich, obwohl aus völlig verschiedenen Quellen stammend.
Das Buschhuhn wurde in Deutschland aus verschiedenen Rassen und Schlägen erzüchtet, und das wegen der Kriege mehrmals, um ein selbstständiges, sich selbst versorgendes Huhn zu bekommen, dass sich auch quasi selbst erhält, aber dennoch Eier und Fleisch bietet. Der Javanesische Zwerg hat mit Java überhaupt gar nichts zu tun, sondern stammt aus Bruteiern, die mal aus dem Zoo San Diego geschmuggelt wurden, wo Wildhühner mit diverser Haushuhneinkreuzung wild in den Canyons des Zoos lebten. Von da aus gelangten die nach Kanada, und von dort aus nach Frankreich, von wo sie sich dann weiter verbreiteten. Zwei völlig verschiedene Ursprünge, aber plusminus das haargenau selbe Huhn.
Es gab mal eine Javaneserhenne, die sich verselbstständigt hatte, die auf einem Friedhof in einer Thuja schlief.
Von da aus flog die morgens in jede Richtung bis zu 500 m weit, um ihr Fresschen für den Tag zu finden. Dann kann es gut passieren, dass Javaneser und Buschhühner, die frei aufgewachsen sind, in Volierenhaltung verbracht anfangen Federn zu fressen vor Langeweile. So passiert mit einer Henne von mir, die dann zurück gebracht sofort wieder damit aufhörte. Das sind absolut spezielle Tiere, die ihre Freiheit brauchen und teils auch einfordern. Nur dass das mit der Blumenhuhneinkreizung nun solche Früchte treibt, das hätte ich nicht erwartet, und konnte einem ja auch keiner sagen, weil außer mir vermutlich keiner die Kreuzung hat. Diese Tiere sind was für Haltung auf Hektar, nicht auf geringen vierstelligen Quadratmetern. Und selbst als sie noch völlig frei liefen, haben sich meine Hühner teils 100 m weit entfernt. Weswegen sie ja dann auf ihre 1100 m² beschränkt werden mussten. Was bis zu den Dürren auch relativ gut klappte. Nur seit heuer, die Kombi Busch/ Blume, die sind nichts für selbst so großzügige Verhältnisse, die würden auch über alle Berge gehen, wenn im Auslauf noch Krautschicht wäre.
Super, super faszinierende, aber bei aller Extensivität auch fordernde Tiere, für die jeder Aspekt passen muss. Die ich durch wachsende und sich leider verändernde Nachbarschaft nicht mehr so bieten kann wie früher. Früher hatte von den fünf umgebenden Nachbarn nur einer was gegen die Hühner bei sich drauf. Heute sind es nur noch zwei, die es dulden. Und auf die Pferdeweide können sie auch nicht mehr so, weil da einer gebaut hat, der 'nen echt pieseligen Rottweiler hat. Plus ein zusätzlicher Bau gleich nördlich angrenzend.
Wobei ich auch wette, dass die Hühnies so "psychotisch" und freiheitsfordernd werden, weil man sie eben immer zunehmend einschränken muss. Wie schon gesagt, Zuchtziel quasi erreicht, aber die Begebenheiten geben es nicht mehr her, weil in den letzten anderthalb Jahren der Bauboom hier ausgebrochen ist, alte Leute wegsterben, und irgendwelche Yuppies zuziehen :(.
Piepsi: Ja, und ich freue mich auch sehr darüber, und soviel Anerkennung ist mir fast schon suspekt (nicht böse gemeint). Natürlich mache ich mich hier nicht dünn, trete nur mit meinem Bestand kürzer/ kurz, bis sich neue Pfade auftun. Ich will eigentlich auch gar nicht, aber so bleiben kann es auch nicht. Wenn ich die Rentnertruppe behalte, geht auf jeden Fall der Althahn, dieses immer noch jeden Krähwettbewerb gewinnende Rumgebrülle und die ständigen dummen Kommentare/ Bodenfeindalarme nerven mich schon seit etlichen Jahren. Habe ihn nur immer behalten, weil er ansonsten der absolut ideale Hahn ist. Der auch nur schwer wieder zu finden ist, sein jetzt mitlaufender Sohn wie gesagt, ist der einzige, der mir in seinen bald sieben Jahren Herrschaft genügte. Hat auch das eine oder andere Manko, aber er ist das beste, was bislang dabei war. Aber auch so grenz- ignorant, naja...
1.
Schonmal an einen ausbruchsicheren Zaun gedacht?
2.
und erstmal den Junghahn, was ich nicht wollte, und die beiden oder drei selbstverständlichsten Ausbrecherinnen aussortiere. Das ist wirklich unhaltbar, was hier gerade abläuft, und ich glaube, es war die aller- aller- allerdämlichste Idee, den 75 % Buschhahn auf die Blumenhennen zu lassen, bzw. von denen zu brüten, denn die Nachkommen, von '22, sind mit die allerschlimmsten...
Du hältst offensichtlich die falschen Hühnerrassen.
Ich glaube beispielsweise nicht, dass meine 3 Hühner (Holländer Haubenhuhn, Vorwerkhuhn und die schwere Deutsche Sperber) sich so verhalten würden. Es gibt insgesamt viele andere tolle Hühnerrassen, die sich vom Verhalten her wahrscheinlich besser für deine Wünsche eignen, als die Rassen, die du gerade hältst ...
Also triff die richtigen Entscheidungen!
Damit du nicht die Freude an Hühnern verlierst.
Schäfchenzähler
18.04.2023, 22:49
Jepp, ich hab auch immer gerne mitgelesen. Lass dich mal fest drücken, Andreas! Irgendwie klingt das alles nach "Hühner-Burnout".
Was du machst, ist alleine deine Entscheidung. Bevor du ernst machst, bitte doch einen lieben Menschen, für eine Woche die Versorgung deiner Hühner zu übernehmen. Danach überlegst du dir in Ruhe (mit oder ohne deiner Frau) bei einem Wein/ Bier / alkoholfreiem Erfrischungsgetränk, was genau dich eigentlich stört: der Charakter einiger bestimmter Hühner, die Hühnerhaltung an sich, die damit verbundene Arbeit -oder vielleicht doch die neuen Nachbarn und die Veränderungen im Ort??
Zwischen schwarz und weiß gibt es unendlich viele Grautöne! Vielleicht trennst du dich fürs erste von den "Problem-Hennen" und schaust dann, ob die Situation mit einer kleinen Truppe nur für den Eigenbedarf besser ist? Vielleicht kreuzt du zutraulichere Rassen ein (gibs zu, zumindest überlegt hast du schon). Für das Grünzeug im Auslauf findet sich sicher eine Lösung -ansonsten geben wir gerne unseren Senf und mehr oder weniger hilfreiche Ideen dazu :)
Gockelmeisterin
18.04.2023, 23:44
@Okina:
Vielen Dank dir für die ausführliche Info!
Da hab ich mich ja doch gewaltig getäuscht mit den Javanesern. Hab schon einiges über Buschhühner und Javanesen gelesen, aber ich hatte das bis jetzt immer so verstanden, dass die sich zwar ähnlich sind, aber hab das eher nur aufs Aussehen geschoben.
Ich kann ihnen zwar schon mehr Platz als nur eine Voliere bieten, aber wenn die so eigen sind und so große Freiheit auch wirklich BRAUCHEN, nehm ich lieber andere Zwerge (gibt ja genügend Rassen, die ich sehr schön finde) und verzichte auch auf blaue Eier.
Selbst, wenn es wider erwarten doch klappen sollte, mag ich das Risiko nicht eingehen. Mir reicht schon, dass ich letztes Jahr für unsere Gegebenheiten falsch gestartet hatte mit der Hühnerhaltung.
Dann schau ich mir die Javanesischen lieber mal in echt an, wenn es sich ergeben sollte:)
Eine bekannte Züchterin hält sie in der Voliere. Gibt aber auch Freilauf. Eventuell macht es ja nichts, wenn sie von Beginn an in einer Voliere aufwachsen, die große Freiheit also gar nicht erst so ausgiebig kennen :kein.
In Freilauf aufgewachsene in die Voliere zu verfrachten hat sich aber indes als kontraproduktiv heraus gestellt- Bankivas kann man ja letztlich auch in einer halten. Vom Wesen her sind sie für die weite Welt auf jeden Fall prädestiniert, und können schon mal Triebstau entwickeln, wenn zu eingeschränkt gehalten. Da müsste man dann eventuell auf passende Tiere selektieren.
Die Veränderungen im Ort und ringsumher sind das Grundproblem, denke ich. Plus die Dürren, aber kein Otto Normalmensch kann aus seinem Hausanschluss sechs Monate lang über 1000 m² mehrmals die Woche ausreichend sprengen, um kräftigen Wiesenwuchs zu erhalten. Die Arbeit ist es nicht, das ist doch keiner Rede wert, wenn man es gerne macht.
Ich werde morgen auf jeden Fall die zwei/ drei selbstverständlichsten Ausbrecherinnen rausnehmen. Die Dachdecker sind morgen fertig, dann können sie am Donnerstag wieder raus, und ich hoffe, dass das die Situation bereits wesentlich entspannt. Ich habe Hemmungen, den altgedienten Althahn rauszunehmen, obwohl ich ihm schon öfter den Garaus angekündigt habe. Hätte dann aber noch den zwar weit, weit weniger krähenden, aber kleineren und hässlichkämmigen, sowie auch bereitwillig abhauenden Junghahn. Und beide Hähne weg, hm...
Ich werde dies Jahr definitiv nicht brüten, und die verbleibenden Rentner- Hennen dann bis nächstes Jahr oder so ohne Hahn laufen zu lassen, weil mir seit 2012 keiner mehr älter als Ei auf den Hof kommt, ist ja irgendwie auch doof. Die Jungs zentrieren die Mädels ja oftmals doch sehr, und wenn die keinen Mittelpunkt mehr haben...
Ich bewässere meinen Garten bei Dürre mit Grundwasser. Bohren, Pumpe anschließen, fertig.
Das sind einmalige Kosten und die Wasser-/Abwasserrechnung bleibt im Lot.
Und ich bin nicht die einzige hier. Viele Menschen im Dorf haben Grundwasserpumpen.
Schwanzfeder
19.04.2023, 08:20
Der Faden liest sich schon krass, aber ich verstehe das schon, Okina. Vielleicht brauchst du wirklich einen Cut.
Naja, die Fläche wirkt schon reichlich überstrapaziert^.^ Habe bei meinen auch festgestellt, dass 9 Hühner auf 400qm zu viel sind, um den Pflanzenbewuchs zu erhalten. Wenn man`s hochrechnet, wär`s ja knapp dasselbe Verhältnis wie bei dir. Um ein Drittel reduziert funktionierte es dann allerdings; das wären für deine Verhältnisse dann 10-12 Hühner statt 20, also die Hälfte. Jetzt habe ich den Auslauf größer, aber das geht bei dir ja nicht mehr ... . An der Rasse liegt es sicher auch, sind ebenfalls gute Selbstversorger (das mit dem Abhauen kenne ich, aber nciht so schlimm wie bei dir).
Wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich die Hühner tatsächlich erstmal weggeben/schlachten, Fläche (und dich selbst;)) erstmal regenerieren, mehr Zeugs anpflanzen und dann weiterschauen. Vielleicht sind wirklich Zwerghühner dann nciht schlecht, wenn die sich frei vermehren sollen ... da gingen auf der Fläche sicher mehr? Na, und wenn du hühnerlos weiterleben willst, ist das doch auch ok (wobei auch ich dich hier vermissen würde:().
Hey, Kopf hoch und alles Gute, kommt Zeit kommt Rat.
Hallo Okina, ich würde mich gerne ausführlicher an der Diskussion beteiligen, mir fehlt nur gerade die Zeit. Nur soviel: Ich habe mir dieses Jahr ein 10x42-Fernglas gekauft, um meine Hühner tagsüber immer mal sehen zu können. Wenn in 100m Entfernung der Zaun nicht wäre, würden sie auch noch weiter gehen. Die 9,13 Federfüßigen Zwerghühner organisieren sich in 3 Gruppen selbst und ich weiß nie gleichzeitig, wo sich wer gerade aufhält. Es ist eine Frage der Gewöhnung, es wird wohl mit allen Hühnern so sein. Angefangen habe ich die Haltung der FFZ auf einem kleinen Stadtgrundstück mit hüfthohem Zaun und ca. 100m² Auslauf, allerdings viel Gebüsch, Gestrüpp und Laub, ein Hühnertraum. Sie waren manchmal einige Meter hoch im Baum, aber sie sind nie über den Zaun gegangen. Je interessanter die Geländestruktur in der Nähe, desto weniger Grund haben die Hühner, weit zu laufen.
In Trockenzeiten habe ich auf dem kleinen Stadtgrundstück die Brunnenpumpe stundenlang laufen lassen, da hatten die Hühner sogar einen kleinen Wildbach im Gelände. Der Betrieb der Pumpe (920W) kostete 0,30 €/h.
Gubbelgubbel
19.04.2023, 09:09
Also ich weiß ja nicht wie das bei euch ist aber bei uns war das Bewässern in den letzten Jahren verboten. Wir haben theoretisch eine Entnahmeerlaubnis für den angrenzenden Bach, aber auch die wurde für die Dürrezeiten ausgesetzt. Die Brunnen waren beide trocken und mit Trinkwasser bewässere ich keinen Rasen. Wir mussten halt die Gewächshäuser und Anbauflächen bewässern, sonst hätte mein Stiefvater dicht machen müssen.
@ Bea: im Münsterland kannst Du sicher gut und schnell bohren, Sandboden, meist plattes Land, kaum Frost.
PLZ 5.. geht um Köln noch, aber in Eifel oder Bergischem Land wird das schon weit aus schwieriger und deutlich teurer!
Man kann viel für seinen Auslauf und zum Wohlergehen seiner Hühner machen, wenn man nur möchte.
Aber offensichtlich gibt es bei einigen schon Defizite zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Wenn ich schon der Meinung bin, so wie ich übrigens auch, dass die Hühnerhaltung ohne Zugang zu Grünfutter an Tierquälerei grenzt, dann halte ich es für meine verdammte Pflicht, dafür auch alles zu tun.
Ein Beispiel.
Zwei Orte weiter wohnt ein Hühnerhalter mit 30 Tieren auf 1500 qm, mit im Unterbewuchs, grünem Auslauf. In den zurückliegenden heißen Jahren stellte er jeweils 2 Kisten Bier zur Verfügung und die Feuerwehr vom Ort rückte in einer Übung mehrfach bei ihm an und ließ es Regnen.
Und solange in den umliegenden Ortschaften und fast überall in dieser Republik, im Sommer der Sportplatzrasen ( sowie auch Hartplätze damit es nicht so staubt ) und andere Grünflächen regelmäßig mit Trinkwasser gegossen werden, solange wässere ich, wenn es nötig ist, auch meine Wiese im Hühnerauslauf.
Es ist zwar immer sehr traurig, weil es Lebewesen betrifft, aber wenn jemanden seine Tierhaltung über den Kopf gewachsen ist, dann muss er sie notgedrungen halt aufgeben. Man kann dann nur noch hoffen, dass die Tiere in gute Hände vermittelt werden können, denn die können am wenigsten dazu.
Gubbelgubbel
19.04.2023, 10:44
Nicht dass das falsch rüber kommt. Die Hühner hatten und haben hier immer Zugang zu Grünzeug. Wie gesagt wir wohnen am Bach und wenigstens die Uferbereiche und alles was im Schatten lag war immer grün. Aber hier wurde auch kein Sportplatz beregnet.
Schwanzfeder
19.04.2023, 22:27
Also ich weiß ja nicht wie das bei euch ist aber bei uns war das Bewässern in den letzten Jahren verboten. Wir haben theoretisch eine Entnahmeerlaubnis für den angrenzenden Bach, aber auch die wurde für die Dürrezeiten ausgesetzt. Die Brunnen waren beide trocken und mit Trinkwasser bewässere ich keinen Rasen. Wir mussten halt die Gewächshäuser und Anbauflächen bewässern, sonst hätte mein Stiefvater dicht machen müssen.
War bei uns auch so. Haben Bach ... aber im Trockensommer hatte man bereits ein schlechtes Gewissen, wenn man nur daran dachte, die Pumpe anzuschmeißen. Aus Angst, auch der extrem flach gewordene Bach könnte deswegen etwas schneller irgendwann nicht mehr sein.
Wir bauen immer etwas Blattgemüse für die Hühner mit an (wobei man da auch beregnen muss ...), für den Sommer. Oder sie kriegen Blätter von Möhre oder Roter Beete.
Orpington/Maran
20.04.2023, 07:30
Tja, einmal Freilauf, immer Freilauf, genauso wie eine Freilauf gewöhnte Katze Probleme hat, wenn sie nur noch im Haus gehalten wird ( man kann durch geschickte Strukturierung der Wohnung auch das schaffen) geht mir das genauso mit meinen Hühnern, die dürfen frei auf 1000qm laufen, wenn die eingesperrt werden müssen wegen Vogelgrippe drehen die am Rad, da merkt man deutlich, wie der stress level hochgeht, und gerade die Schwächeren es ausbaden müssen
Schwanzfeder
20.04.2023, 07:57
Würde uns Menschen nicht anders gehen (siehe Lockdown).
Schäfchenzähler
20.04.2023, 10:47
Ich hab nochmal über den "grünen Auslauf " nachgedacht. Bei mir ist ja das große Problem im Winter. Der Lehmboden weicht nach Schnee oder mehreren Tagen Dauerregen total auf und dann watscheln da noch die Enten drüber und stochern mit dem Schnabel in der Erde rum. Im Sommer ist dann alles schön grün und ich muss sogar mähen...
Bei mir sind 800 qm auf aktuell 13 Enten und 11 Hühner. Zum Glück kann ich sie die meiste Zeit frei draußen rumlaufen lassen und dadurch den Auslauf schonen. Das merkt man schon enorm wenn sich die Tiere auf ein paar tausend qm verteilen können.
Ich habe im Sommer nie bewässert und das Gras ist trotzdem grün geblieben. Ich denke, dafür muss es dann aber auch dicht genug stehen. Wenn du eher landwirtschaftliche Fläche hast, würde ich mal Weidelgras aussähen (falls noch nicht probiert). Die Büschel sorgen schon für eine gewisse Stabilität, auch was das Scharren angeht. Ansonsten gibt's auch eine landwirtschaftliche, KULAP taugliche Grasmischung (hat uns das Wasserwirtschaftsamt nachgesät, nachdem sie wochenlang mit schwerem Gerät über das Grundstück gefahren sind). Das darin enthaltene Gras wächst etwa dreimal so schnell wie das übrige auf unserer Weide. Der Klee hatte geschätzt die siebenfache Blattmasse...
Ich kann mir vorstellen, daß mit eine Ursache des "Problems" die gelungene Umsetzung des Zuchtziels "autark überlebensfähige Hühner" ist. Gut funktionierende Instinkte führen ja nicht nur zu erhöhter Wachsamkeit, sondern auch zu mehr "Intelligenz" auch in bezug auf die Ernährung. Ein eher "dröges", ruhiges Huhn gibt sich vielleicht eher damit zufrieden, das Angebot aus der Futterschüssel der Vielfalt der Natur vorzuziehen. Hühner mit wildnistauglichem Instinkt suchen wahrscheinlich weit gezielter nach dem, was ihr Körper verlangt, stecken weit mehr Energie in die Suche danach (vielleicht, weil sie von Haus aus trainierter und ambitionierter sind), und machen sich eben im Zweifel auch auf die Suche nach neuen Jagdgründen. Selbst durchschnittlich entschlossene Hühner können auf der Suche nach verborgenen Leckerbissen richtigen Schaden an Boden und Gewächsen anrichten. Nicht nur indem sie durch Scharren und Zupfen aktiv Wurzeln und oberirdische Triebe kaputtmachen, auch durch das bloße Drüberlaufen immer und immer wieder, und durch bevorzugte Kackplätze. Kommt da noch ein schwieriger Boden und ungünstige Wetterverhältnisse dazu, kommt die Vegetation vielleicht schneller als man sich selbst das vorstellen kann, an ihre Grenzen.
Für so agile, wache und bewegungsfreudige Hühner ( - wie ich mir die von Okina vorstelle, ich kenn sie ja nicht), sind Entfernungen und Zäune irgendwann auch keine wirklichen Hemmschwellen mehr. Der Instinkt "weiß", daß jenseits der bisherigen Grenzen ein bisher nicht genutztes Angebot brachliegt, und die Möglichkeiten, das zu nutzen, sind eben gegeben. (Frage: warum läuft das Huhn über die Straße? Antwort: weil es kann.)
Vielleicht ist auch ein unterschwelliger Konflikt zwischen Alt- und Junghahn für den Junghahn ein Grund, sich zumindest zeitweise abzusetzen. Wenn ihm dabei ein paar Weibsen folgen, der Althahn aber hinter der Zaungrenze bleibt, um so besser - zumindest aus Junghahnsicht.
Wie auch immer. Ich wünsche Okina eine Lösung, mit der er leben kann. Vielleicht braucht es tatsächlich eine Pause in der Hühnerhaltung, um sich zu besinnen und die Gegebenheiten nochmal zu überdenken.
Ich kann mir vorstellen, daß mit eine Ursache des "Problems" die gelungene Umsetzung des Zuchtziels .......
Ich denke, es ist vor allem die Gewöhnung. Sie wissen: Hinterm Horizont geht´s weiter. Selbst die dümmsten (pardon, ich meine natürlich die am wenigsten gebildeten) Hühner aus Legebatterien lernen, wenn man sie da rausholt, wie man sich das Leben schön macht.
Dieselben Hühner, die vorher auf unserem kleinen Stadtgrundstück den hüfthohen Zaun nie überflogen haben, nutzen jetzt unser Dorfgrundstück mit 6500m² bis in die letzte Ecke aus. Während sie früher nicht einmal den hüfthohen Zaun überquerten (draußen Fußgänger, Radfahrer, Autos) gingen sie hier auf dem Dorf (aber erst als führende Glucken) mit eiskalter Selbstverständlichkeit über den 1,50m-Zaun und die Küken folgten drunter durch. Auf der anderen Seite wartete ein dichtes Gebüsch und Komposthaufen, ein wunderbarer Ort, um den Tag zu verbringen und die Küken vor Krähen zu verbergen. Abends zurück das gleiche, der Zaun war Luft für die. So hat das letztes Jahr angefangen, daß sie den Garten meiner Schwägerin erobert haben, obwohl das nicht vorgesehen war. Zum Glück mag meine Schwägerin die Hühner und die Hühner haben sie als Gruppenmitglied akzeptiert. Ich versuche nun, sie daran zu gewöhnen, daß ich das Gartentor erst 9 Uhr öffne, damit sie nicht schon vorher vorm Fenster meiner Schwägerin herumkrähen. Klappt ganz gut, aber manchmal ist vor dem Öffnen des Tores schon eine Gruppe im Garten, tja... Man wird es ihnen nie wieder abgewöhnen können.
Find ich sinnvoll aufzuhören. Mir machen Menschenscheue Tiere auch keinen Spaß und von Zuchterfolg kann man ja auch nur bedingt sprechen. 2 Hähne in zich Jahren, wovon der Letzte ja auch nur den Hühnern gegenüber gut ist, dich aber nervt und dir ständig zu kleine Hennen eingebracht hat. Zumindest meine ich das du das oft gesagt hast.
Es ist nichtmal absolut sicher das die wenigen Verluste allein mit diesen Hühnern möglich sind an deinem Standort. Ich teile zum Glück deine extreme Meinung an artgerechte Haltung nicht, klar würde ich ihnen gern mehr Platz bieten aber am Ende wäre mir ein schöner Garten wichtiger als den Hühnern maximale Fläche zur Verfügung zu stellen.
Wenn die Tiere weg sind kann sich dein Garten hoffentlich erholen und zu einem Paradies für scheue, wilde Tiere werden die du dabei beobachten kannst wie sie durch das Unterholz huschen.
Dann vielleicht irgendwann auf nette Zwerghühner in eingeschränkterer Haltung umzusteigen klingt nach einem Plan der mehr Freude bereitet als das so weitermachen.
hirsch, wenn hier einer Affentanz um seine Tiere gemacht hat mit optimalstem Futter & Ingredienzien, Auslaufgestaltung etc. pp., dann doch wohl unter anderem ich!
Allgemein: Vor allem meiner Frau missfiel es, als die Hühner noch ganz frei liefen, und dann, dass sie immer noch 1100 von unseren 2045 m² hatten. Verständlich, duldete sie alles jeweils jahrelang, machte sie alles mit, nun sollte es aber noch weniger werden, damit der Hof hinter dem Haus mal wieder nutzbar wird, und man nicht, wenn einer mal weg muss, immer die Autos xmal von der Einfahrt und wieder drauf fahren muss. Und ich will meine Tiere nun nicht auf noch weniger Platz sperren, wenn das jetzt schon so zu geht. Plus beschriebene Situation im Ort mit zunehmend weniger Toleranz für Tierhaltung- soweit es keine Pferde oder Hunde (oder Katzen) sind...
Und ja, die ökologische Bilanz der Hühnerhaltung ist katastrophal. Und das auch in hortikultureller Hinsicht- schöner Garten und Hühner- vergiss' es! Alles fressbare wird gefressen, jeder Mulch und jeder dunkle Humus wird auf links gedreht, die Erosion dadurch ist ungeheuer, es bleibt wirklich nur allerübelstes Unkraut am Leben, das fest genug wurzelt. Jedwedes Kleingetier bis hin zu Amphibien/ Reptilien verschwindet in den Rachen (außer wiederum das allerübelste "Unkraut" wie Schermäuse oder Kohlweißlingsraupen...).
Ich bedanke mich für die vielen Antworten, es schält sich heraus, dass ein Ex- Kollege meiner Frau sie nimmt. Ich weiß noch nicht wie viele oder ob alle, aber er hat Hektare, vielerlei Getier, und sie können bei ihm alt werden. Was perfekt klingt, auch wenn er selber genug Hähne hat.
Viel Glück!
Berichte bitte weiter [emoji4]
Bohus-Dal
21.04.2023, 10:58
Das ist ja eine blöde Situation und eine verständliche Entscheidung, aber trotzdem sehr schade. Gut, daß Du uns erhalten bleibst, Du wirst hier noch gebraucht 251935
Letzten Winter hatte ich so eine Junghenne, die mir den letzten Nerv geraubt hat. Ich hatte innerhalb des Hühnergeheges einen Bereich über Winter abgesperrt, damit sich das Gras erholen konnte. Sie ging da ständig drüber (oder drunter oder weißichwiediedareinkam), ich machte den Zaun immer höher und dichter, und sie fand immer neue Lücken. Dabei sollten sich doch alle gemeinsam im Frühjahr über die "neue" Fläche freuen, nicht ein dämliches Huhn vorher alles zerstören. Diesen Winter machte sie das nicht mehr. Das war ja nun echt nur ein Bruchteil Deines Problems, wie muß das nicht bei vielen Hühnern auf großer Fläche sein, kann Deinen Frust so gut verstehen. In ihrem Fall war es das Grün, bei Deinen buddeln sie anscheinend was Leckeres aus, was sie unbedingt wollen.
Vegetation erholen lassen und dann in ein paar Jahren ggf. neue Hühner, weniger und ruhigere, klingt doch vernünftig. Hast Du was gegen zahme Hühner oder hat es sich nur so ergeben, daß Deine nie so zahm waren? Evt. mal ganz umdenken, z.B. eine superzahme Seidiglucke Küken einer lebhaften, wildnistauglichen Rasse/Mischung ausbrüten lassen und die mit viel Ruhe und Menschenkontakt aufwachsen lassen. Meine Buschhühner sind z.B. superruhig und zahm (Glucke war 75% Dals-Pärlhöna), der Hahn uneingeschränkt vertrauensvoll, die Henne wird mackig, wenn sie gluckig wird, ist aber sonst auch zahm. Und mit zahm meine ich auf den Arm fliegen, sich jederzeit hochnehmen lassen, ohne wegzulaufen, auf den Namen hören, sich lenken lassen, vernünftig sein. Das schmälert ja nicht ihre Aufmerkamkeit und ihre Instinkte gegenüber Freßfeinden. Mir fällt dazu auch noch ein, was ich mal über Pferde gehört habe: Warmblüterfohlen, die mit Isländerammenstuten in einer Isländerherde aufwuchsen, wurden den Fohlenbesitzern zu ruhig, nicht feurig und hibbelig genug. Genetisch genau gleich, immernoch aufmerksam und in der Lage, schnell zu rennen, aber vernünftiger und lenkbarer, nicht so kopflos. Für mich ist das ein Vorteil, und so will ich das auch bei den Hühnern, wenn Du verstehst, was ich meine. Einen Hahn, der vor mir warnt, würde ich gar nicht aushalten, sowas steckt ja auch die Hennen an. Hähne sind durchaus in der Lage, zwischen ihrem Besitzer und eiem Fuchs zu unterscheiden. Ich verlange vernünftiges Verhalten von meinen Tieren. Ehemalige Wunschrassen, die nicht zu mir paßten, habe ich dann eben nicht behalten (Åsbo, Ramelsloher). Vielleicht könntest Du Dich mit Dals-Pärlhöns, Steirischen Steinhühnern oder sonstigen Urzwergen oder Landrassen anfreunden, die lebhaft, temperamentvoll und aufmerksam sind, ohne kopflos zu werden? Ich bin auch kein Freund von lahmarschigen Rassen, Zwergwyandotten waren niedlich, muß ich aber nicht nochmal haben; Marans will ich nur wegen der Eier. Also lebhaft und vertrauensvoll ist kein Widerspruch.
Ganz früher hatte ich nur eine Minivoliere ohne grün und die Hühner so gut wie täglich unter Aufsicht frei im Garten, so lange wie möglich, oft Stunden, im Winter aber auch mal gar nicht. Die kleine Fläche war natürlich viel zu klein, aber sie kannten es nicht anders und waren da ruhig, putzten sich, sandbadeten, standen rum. Die tigerten da wirklich nicht verzweifelt hin und her. Draußen tobten sie sich dann aus und ließen sich am Ende wieder reintreiben. Vielleicht wäre ein sicher eingezäuntes größeres Gehege, evt. übernetzt, und stundenweiser Auslauf auch bei Dir eine Möglichkeit mit neuen, ruhigeren Hühnern, die das von Anfang an so kennen? Im Sommer können sie u.U. den ganzen Tag raus, bei Matschewetter oder Dürre müßten sie mal drin bleiben. Oder man könnte auch diesen Auslauf im Normalfall den Hühnern nicht zugängig machen, so daß es für sie keine Einschränkung, sondern eine Sensation wäre, da endlich mal reinzudürfen. Schön strukturiert mit Beerenbüschen und so, das kannst Du ja.
Meine Frau hilft mir mit denen, füttert, lässt raus, wenn ich länger arbeite und dergleichen, aber ihr sind sie schon eine Last- macht sie nur mir zuliebe. Kommt auch noch dazu.
Das ist schade. Mag sie grundsätzlich keine Hühner oder könntest Du sie stärker einbeziehen, wenn Ihr gemeinsam eine neue Rasse aussucht, die Hühner zahmer wären o.ä.?
Hy!
Sie hat das am Anfang sogar selbst initiiert, wo sie die 1,1 Sebright bei kleinanzeigen, damals noch kijiji, aufstöberte ^^.
Damit wir auch mal essbare Eier haben, habe ich dann noch zwei größere Zwerghennen und eine braune Lohmännin angeregt. Diese Hühner waren bei den Hirschen, die wir damals hatten (Sikawild), in einer Fasanenvoliere von 180 m² (ging bestens), und auf dem Hof hier hatte ich dann 1,2 "Javanesische Zwerge" plus Maransmix- Bruteier und eine Königsberger Henne plus Zwergwyandotte. Als wir die Hirsche dann abgaben wegen eigenem Nachwuchs und weil 's zu denen immer 15 km zu fahren waren, kamen alle Hühner hier auf den Hof, und daraus ergab eins das andere.
Absolut kein Problem, so lange sie ganz frei laufen durften, erst ab 2017, wo sie dann auf ihre 1100 m² mussten, ging es stetig bergab, trotz zahlenmäßiger Beschränkung der Truppe auf maximal 20 Althennen (plus Nachwuchs, der aber ab 2020 zahlenmäßig auch immer gemäßigter wurde, mit nur noch 1- 2 Bruten im Jahr- weswegen ich mir hier nicht vorwerfen lassen muss, dass ich meine Tiere Schei...e gemanagt hätte!).
Ich wollte sie nie explizit handzahm, weil ich ein Augenmensch bin, der lieber beobachtet als rumgrabbelt. Das Verhalten und Wesen der Glucken hatte übrigens keine Auswirkung auf die Ausprägung der Küken. Auch von meinen bewährtesten Glucken wurden manche nett und manche flüchtig, ganz nach Wesen deren Rasse oder Hauptanteil.
Nun ja, nächstes Wochenende kommt der Kollege meiner Frau, nimmt vermutlich alle, und die beiden Hähne gehen dann in die Küche. Mal kucken, ob achtjährige Hähne noch genießbar zuzubereiten sind...
PS: Ist übrigens wohl sowieso eine ganz gute Idee, mit den Hühnern erstmal aufzuhören, da wir wohl seit neuestem einen Waschbären im Dorf haben, wie Losungen in der Scheune und im wilden Teil meines persönlichen Gärtchens belegen, auch wenn der Beweis per Wildkamera noch aussteht. Wenn der weniger potentielles Fresschen vor der Nase hat, macht er vielleicht zeitnah genau so die Biege wie seinerzeit das im angrenzenden alten Steinbruch lebende Uhupaar, das wegen schlichten Nahrungsmangels dann abwanderte.
Beobachen und zahme Hühner schließen sich absolut nicht aus.
Wenn sie alles entspannt fanden, sind sie ja innerhalb weniger Meter um mich herum gewesen. Vor allem, wenn ich Sträucher schnitt und umher kruschtelte, also das insektenaufscheuchende Großwild gab. Unvorbereitet aber, und wenn man ihrer Meinung nach nur eine Spur zu schnell unterwegs war, lieber auf weiten Abstand oder zumindest sehr aufmerksam.
Ist jetzt aber ohnehin Vergangenheit. Nächste Woche finden sie ein feines neues Zuhause, und sollten nochmal Hühnies kommen, dann natürlich welche, die sich mit den dann nur noch etwa 600 m² abfinden können, weniger aktiv und weniger schnell auf 180 sind. Erfreulicherweise übertrug sich nämlich zumindest eins auf alle Nachkommen, auch "normale" Rassehühner wie Marans etc., diese 100%ige Aufmerksamkeit gegenüber feinsten Feindsignalen. Paar Krähen weiter draußen am alarmieren, alle Hühner in einer Sekunde und völlig still in die nächste Deckung, buschblütige wie Marans und sogar die aus Bio- Eiern ausgebrütete Lohmann Braun- Tochter. Die waren alle abgetaucht, bevor ein Greifer über dem Hof sein konnte.
Wenn ich das wieder so hinkriege, plus dass sie mit dem vorlieb nehmen, was sie dann nur noch haben können, wäre das ja bestens.
Und Du wirst sehen, das du deine zahmeren Hühner in Zukunft auf den 600 qm genau so gut beobachten kannst, wie die wilden Buschhühner auf 1000 qm.
Denn das kann ich meine 7 Tiere auf 20 qm auch. Komme ich mit Futter sammeln sie sich um meine Beine. Stehe ich aber still vorm Auslauf und beobachte nur, ignorieren sie mich und gehen ihren sozialen Interaktionen nach, sitzen in der Sonne, oder zerlegen das morsche Holz auf der Suche nach Käfern usw.
@Okina
Das hört sich doch nach einer guten Lösung für dich und auch für die Hühner an. Vielleicht geht es irgendwann auf den 600qm mit einigen wenigen Hühnern weiter, nachdem sich die Fläche erholt hat.
Man kann auch einen 8jährigen Hahn noch eßbar hinkriegen. Entweder sehr lange (3 Stunden?) bei ganz niedriger Temperatur garen, oder kochen, Fleisch durch den Wolf drehen und Geflügelfrikadellen daraus machen. Lisa hat da mal ein leckeres Rezept eingestellt, finde es nur gerade nicht.
Ich hoffe du bleibst dem Forum erhalten, ich würde dich vermissen.
LG
Mara
Hy!
Sicher bleibe ich erhalten, ich helfe ja gerne.
Fühle aber, dass das eine gute Entscheidung ist/ war. Schauen wir mal, wie sich der weitere Weg gestaltet. Es ist auf jeden Fall sehr interessant, wie die Würmer sofort anfangen, wieder zu renaturieren. Überall brechen insbesondere die dicken Tauwürmer die gut und gerne 4 cm dicke verdichtete, feinkörnige Bodenoberfläche auf, was einerseits zeigt, wie stark so ein Wurm ist. Und andererseits, wie sehr der Boden doch unter dem Dauerbelauf selbst nur kleinflächiger Hühnerfüße leidet. Prompt tauchen nach nur wenigen Tagen auch an vielen Stellen irgendwelche Keimlinge auf, die vorher abrasiert wurden, sowie das Grün zu erkennen war.
SetsukoAi
22.04.2023, 21:59
Also ich hätt denen ja schon längst einseitig die Flügel gestutzt. Tut nicht weh, wächst wieder nach, und beruhigt meine Nerven [emoji6]
Flügel stutzen nützt bei den agieren Vertretern leider nix. Mein junger Mixhahn wandert täglich auf seine Aufzucht Wiese zurück, wo er gar nicht hin soll. 1,80 Zaun überflogen er locker. Flügel radikal gestützt hat ihn genau einen halben Tag aufgehalten, dann ist er hochgesprungen und am Zaun hoch geklettert. Mittlerweile springt er aus dem Stand mehrfach h täglich rein und raus, einfach weil er es kann. Wenn ich ihn hochnehme ( er war ein megazutrauliches Küken durch den Kämpfer Anteil und ist es bei mir immer noch), erkläre ich ihm immer, dass er drüben auf der viel schöneren und grüneren Wiese bleiben soll und er erklärt mir dann, dass die Mädels auf der kleinen Wiese aber viel sexier sind und ihn anhimmeln.
Was soll ich sagen?
Ich setz ihn rüber, er schaut mich an, springt aufs Tor, kräht und flitzt rüber, dreht sich um und schaut mich an, springt elegant hoch und zack, drin ist er...
chtjonas
23.04.2023, 00:46
Flügel stutzen nützt bei den agieren Vertretern leider nix....
Genau das ist auch meine Erfahrung.
Nachdem ich unseren Yeti mehrmals vom Nachbargrundstück holen musste, haben wir ihm auch einseitig die Schwungfedern eingekürzt. Das hat mir in der Seele wehgetan - umso mehr als im Nachhinein klar war, dass es absolut nix geholfen hatte.
Er war mehrmals über das Dach des Hühnerstalles, der direkt an das Nachbargrundstück angrenzt, genau dorthin geflogen. Abgesehen von den vielen frei laufenden Hunden war das Problem, dass er von dort nicht mehr zurück konnte. Das Grundstück liegt ca. 50 cm tiefer und an der glatten Rückwand des Stalles hatte er auch keine Möglichkeit nach oben zu kommen.
Nach dem Stutzen der Federn ist er einfach auf die Tür des Stalls gesprungen, von da aus auf's Dach und von da wieder zum Nachbarn. Wissen die Götter, was er da wollte. Da gibt es noch nichtmal einladendes Grün!
Wir haben dann am Zaun einen Sichtschutz (ca. 80 cm hoch) und auf dem Stalldach eine Art "Picket Fence" angebracht, durch den er nicht durchschauen und auf dem er auch nicht landen konnte.
Seitdem ist Ruhe.
Die Mädels wurden gerade abgeholt, an ihren künftigen Lebensplatz, wo es völlig egal ist und keinen Menschen stört, wenn sie über die Zäune gehen. Drückt mir vllt. bitte die Daumen, dass sich für die beiden Hähne auch noch jemand findet. Der Kollege meiner Frau, der die Hennen genommen hat, kennt da zwei ältere Leutchen, ganz nett wohl, die Hühner, aber keinen Hahn haben. Wäre natürlich ideal, wenn das ganz verträgliche Vater- Sohngespann zusammen eine Truppe übernehmen könnte.
Pfff... Zum Glück hat der Ex- Kollege meiner Frau alle 16 genommen, wird sein Wort auch halten mit dem bei ihm Alt werden können, und das ganze fühlt sich jetzt zwar sehr komisch an, aber wie das wieder zusammen passt, dass er gerade einen Stall frei bekommen hatte (hat seinerseits seine Enten abgegeben)- das war wohl mal wieder eine quasi kosmische Fügung.
Nachdem nämlich die Handwerker gestern fertig geworden sind, habe ich die Truppe heute quasi ein letztes Mal raus gelassen hier, und gleich wieder über alle Zäune, der eine Nachbar auch gleich wieder "Oooh nee!". Nein, diese Lebensphase war wohl wirklich dem Ende geweiht, die Zeiten der freiheitsbewussten Hühner sind hier im Ort wohl ein für alle Mal vorbei. Viele alte Leutchen verkaufen nun ihre Wiesen/ Grundstücke, die sie noch hatten, wahrscheinlich, damit sie noch über die Runden kommen, viele Neubauten werden aus dem Boden gestampft hier, was lange davor verschont geblieben war (neueste Neubauten bis vor kurzem etwa 20 Jahre alt). Nun ja, da bin ich der bereits dritte oder vierte Hühnerhalter, der sich dem anpasst- muss ich mir jetzt wohl ein Pferd anschaffen, die hier ebenfalls wie die Pilze aus dem Boden schießen...
Passt aber wohl auch aus anderem Grund ganz prima, auch wenn ich die Hühnies nachts immer sicher hatte: Wir haben seit neuestem 'nen Waschbären hier rumzulaufen. Fügt sich manchmal doch alles fast unheimlich, denn der hätte die elektrische Hühnerklappe sicher irgendwann aufgekriegt...
Andreas, meinen vollen Respekt vor dieser Entscheidung und Glückwunsch zu dieser guten Lösung!
Ich kann das völlig nachvollziehen. Ich hatte ein ähnliches Problem. Die ersten Jahre hält ein gewachsener Garten ein paar Hühner aus. Aber wenn es mehr werden und länger geht.. Hühner sind Liquidatoren!
Und wenn sich dann noch das Umfeld ändert..
Aber wer weiß, was noch kommt, vielleicht findet sich für dich noch eine Form der Hühnerhaltung.
Aber schön, dass du dem Forum erhalten bleibst!
Liebe Grüße
Frank
Ich kann mich dem, was Frank geschrieben hat, nur anschließen.
"Jegliches hat seine Zeit ..." (Puhdys)
Auch ohne Hühner wird es Dir sicher nicht langweilig.
eierdieb65
28.04.2023, 10:39
Gute Entscheidung Andreas.
Zu den Pferden:
Sie legen zwar keine Eier, haben aber viel mehr leckeres Fleisch. (Etwas süßlich)
Und Pferdekot ist auch nicht der schlechteste Dünger. Danach wächst wieder Hühnerfutter.:)
LG
Willi
Bollenfeld
28.04.2023, 16:27
Buschhuhnkreuzungen sind echt die Pest. Ich hatte vor 30 auch welche und die haben gemacht was sie wollten.
Ich danke euch :)!
Bollenfeld: Ich hatte ja schon seit 10 Jahren welche. Aber die Mixtur mit den Blumenhühnern war fatal. Härter als beide für sich. Einerseits ja exakt mein Huhn, und ich hatte bei den erwachsenen Tieren niemals Verluste an irgendwelche üblichen Räuber, obwohl sich im ganzen Dorf und selbst beim direkten Nachbarn fröhlich bedient wurde- aber wenn der Platz/ die Umstände das nicht mehr erlauben, eher doof. Die brauchen richtig Platz und Ungebundenheit- letztlich ist das ja die Quintessenz beider. Und nochmal potenziert in der Summe- das ideale Huhn für Selbstversorger mit richtig Platz, das steht fest. Plus dem Vorteil, dass die Buschhuhnform die Blumenhuhnform prima dominiert- wäre spannend gewesen, aus denen die F2 zu sehen.
Da hast dich dann wohl verkalkuliert in deiner Zucht“Kunst“.
Aber dass du kein Grün auf 1000 qm hinkriegst als Profi wundert mich.
Apropos: Man kann Grünzeug auch kaufen.
Müssen viele Hühnerhalter/innen, die nicht über so viel Grund verfügen ;).
Bohus-Dal
29.04.2023, 08:05
Buschhuhnkreuzungen sind echt die Pest.
Nicht immer.
252035
Dieser Hahn war fantastisch. Vater Buschhahn, Mutter Mix. Der hatte das "gewisse Etwas", ich hätte ihn liebend gerne behalten, wenn ich nicht schon 3 Hähne gehabt hätte. Zum Glück konnte ich ihn vermitteln. Er war so vernünftig, man konnte mit ihm kommunizieren, ein ganz lieber und toller Hahn.
Crazynaddl
29.04.2023, 08:07
Puuuh, das war die letzten Tage bestimmt schwer. Trotzdem hast du ja eine super Lösung gefunden.
Meine Blumen Omis brechen immer noch aus. Da kann man machen was man will. Die haben 3000qm grün, Obstbaumwiese und Hecke. Es ist auf der anderen Seite des Zaunes immer interessanter.
Bleibe uns bitte erhalten. Ich habe die ganzen Jahre viel von dir gelernt. :jaaaa:
Ich weiß, es ist hier (in diesem Forum) nicht der Platz sich menschlich und verletzlich zu zeigen, aber es ist vorbei, auch die beiden Hähne sind seit gestern weg. Und es fühlt sich räudig an.
Ständig denke ich "Die Hühnies müssen raus", "Ich muss Körner geben", " Ich muss den Stall zu machen". Komme ich aus dem Haus, Stille, leere Weiten, keine dumme Bemerkung vom Althahn, kein Lege- Theater aus dem Stall...
Sieht jetzt alles ganz toll, weitläufig und offen aus ohne den Zaun samt Tor und Sichtschutzmatte direkt am Haus, es ist toll, sich über das Grundstück bewegen zu können ohne penibelst auf die Befindlichkeiten vieler der Mädels achten zu müssen, es ist toll, sich nicht mehr betont verstohlen und verhalten hindurch bewegen zu müssen und bei jedem Schritt die Haufen zu haben, und auch toll zu sehen, wie super schnell die Natur beginnt, sich das verlorene Territorium zurück zu holen. Und toll, wie ungezwungen unser Sohn nun die ganze Grundstückgröße nutzen kann, und das auch tut, was vorher nicht drin war, weil er als ADHS und Asperger sehr impulsiv und oftmals etwas polterig daher kommt, und die Hühnies damit öfter fliegen schickte.
Ebenso wie es erschütternd ist zu sehen, wie dominant die Hühnies auf eben letztere, Natur und Territorium, wirkten.
Bei gestern gemachten Neupflanzungen bretthart verdichtete bis zu 10 cm Oberboden gehabt, selbst in den noch humoseren Randbereichen. Bei Auf- und Umräumarbeiten nahezu ausschließlich wenige mm große Jungasseln aufgestöbert, auf ein Verhältnis von 1:20 zu Alttieren, nur winzigste Spinnenarten oder Jungtiere gefunden. Und ganz ohne Scherz innerhalb der 1100 m², die die Hühnies hatten, eklatant kleinere adulte Wolfsspinnen als auf dem restlichen Grundstück oder gar weiter weg im Dorf oder in der Umgebung. Direkt beobachtbare evolutive Auswirkungen, wonach im ständig belaufenen Bereich der Hühnies nur die kleineren, flinkeren Weibchen eine Chance hatten, auch mit schwerer Kokonlast schnell genug in Verstecke zu kommen, und dort verhältnismäßig unsichtbarer zu sein als normal große, die die Hühnies auch als gehaltvollere Happen sicher bevorzugten. Wie auch die kleineren adulten Spinnen mit kleinerer Beute eher ihr Auskommen finden/ fanden, als normal große...
Bereits jetzt, nach nur etwas über einer Woche ohne ständigen Belauf kommen verbreitet irgendwelche Keimlinge auf, nimmt die Regenwurmaktivität rapide zu. Sowohl was das Zusammen- und in die Bauten ziehen von Pflanzenresten auch am Tage angeht, als auch das wirklich platten- und brockenweise Aufbrechen der verdichteten Oberbodenstruktur durch die dicken Tauwürmer. Die ausgerottet geglaubten Himbeeren, die vorher seit anderthalb Jahren radikal weggefressen wurden so hoch wie die Hühnies kamen, wie auch sowie die neuen Langtriebe aus der Erde kamen, die keine Chance hatten, sich in Hühnerschnabelreichweite zu regenerieren, sprießen nun selbst aus seit letztem Frühjahr totgeglaubten Stöcken wieder auf, so lange offenbar ausschließlich durch die Ausläuferverbindungen zu den unerreichbaren Stöcken am Leben erhalten, da sie ja selbst keine Neutriebe hoch bekamen.
Die Minzen fraßen die Hühnies zwar nicht, aber trampelten sie auch in Grund und Boden, und auch bei den verschwunden bzw. tot geglaubten Stöcken beginnen jetzt (!), die ersten grünen Spitzen aus der Erde zu linsen. Wo unbeeinträchtigte Minzen außerhalb bereits mehrere Zentimeter hoch sind...
Und so haben nur bis zu 25 Tiere von überwiegend kleiner Statur (bis 1,7 kg, nur fünf bis sechs Hennen bis 2,5 kg) 1000 (Sommer) bis 1100 m² (Winter, plus Nutz- und mein persönlicher Naturgartenbereich) ziemlich haltlos überweidet. Trotzdem sie zusätzliches Grünfutter bekamen, das aber eben keine freie Grünaufnahme ersetzen kann, die offenbar immens ist. So immens, dass sie zuletzt auch sämtlichen erreichbaren Efeu sowie Berberitzen bis in erreichbare Höhe kahl fraßen, was vorher seit 2012 niemals passierte. Bzw. zusätzlich tot scharrten.
Und mir bleibt keine andere Analyse des plötzlichen Ultra- Überhandnehmens der Schäden als die, dass eine Buschhuhn/ Blumenhuhn- Kreuzung wohl genau so peinlichst zu vermeiden ist, wie 'nen Mogwai nach Mitternacht zu füttern, oder schlimmer, nass zu machen... Und genau so kommt mir das vor, denn dieses wirklich über alle bisherigen Stränge schlagen und Nicht- Akzeptieren selbst meiner schon weit gefassten Grenzen entstand im intensiv reflektierten Rückblick erst seit den anderthalb Jahren, wo ich verstärkt aus Blumenhühnern plus Buscheinkreuzung (noch nicht mal aus reinen Buschies!) nachzog. Mit der Kulmination durch die letztjährige Brut, die ausschließlich aus Blumenmutter oder -vater stammte. Mit der Geschlechtsreife dieser Tiere begann der Punk wie vorher seit 2011 nicht gekannt abzugehen.
Und es ging vermutlich allein nur darum nicht bereits früher so über alle bisherigen Maße übel ab, weil ich '20 und '21 nur in der Summe maximal 10 Küken gezogen habe, von denen auch noch der Großteil Hähne waren, aus diesen beiden Jahren also nur insgesamt drei neue Hennen gezogen wurden. Und dann '22 mal wieder zwei Bruten mit im Endergebnis sieben neuen Hennen, allesamt halb blumenblütig, die somit der genetisch stärkste Faktor waren, da von Buschseite keine reinen Eltern...
Alle Nachwuchstiere kleiner als Blumen (aber größer als Buschies), allesamt ohne weiteres flugfähig, 20 m aus dem Stand und bis 3 m hoch keinerlei Problem, durch das offenbar nicht nur in der äußeren Erscheinung dominante Wesen des Buschhuhns ultra sensibel und aufmerksam, ist diese Kreuzung wohl ungefähr so, als würde man 'nen Tasmanischen Teufel mit 'nem Vielfraß kreuzen. Beide auf ihre Art bereits berüchtigt und von heißem, draufgängerischen Geblüt, in der Kombi aber die völlige Katastrophe. Weiß man ja alles vorher nicht, sowas, ich schätze außer mir hat hier vermutlich keiner Busch- Blumen- Kreuzungen (gehabt), auf die Eigenschaften dieser Tiere und deren Auswirkungen im Alltag konnte mich/ einen also keiner vorbereiten.
Ich möchte hier beinahe, da es alle Nachwuchstiere beiderlei Geschlechts betraf, vor der Kreuzung auch nur anteiliger Busch- und Blumenhühner warnen, erst recht, wenn beide in reiner Ausführung vorliegen. Es sei denn man hat Hektare zur Verfügung, und die Tiere absolut freie Bahn, dann kann man meines Erachtens nach nichts besseres haben. Da die Tiere auch besser legen als reine Buschhühner, und nett Fleisch auf den Rippen, bei maximaler Fähigkeit und auch absolutem Willen zur Selbstversorgung. Denn auch das fiel auf- diese Tiere fraßen oftmals nur wenig vom üblichen Hühnerfutter, sondern machten sich mit als erste auf in die Weiten der Pampa. Auch wenn das Futter, wie bei mir üblich, schon ziemlich ausgeklügelt und aufgewertet war, dass bei anderen Leuten, die das Rezept übernahmen, alte Hennen nach teils über zwei Jahren vermeintlichem Lege- Ende wieder zu legen anfingen. Womit es bei meinen Tieren am minderwertigen Futter definitiv nicht gelegen haben kann.
Ich kann nachvollziehen, dass sich das räudig anfühlt. Das ist genau das gleiche, wenn man Welpen abgibt. Man weiß, es muss sein und es geht nicht anders, trotzdem könnte man heulen und es ist, als ob man ein Stück Fleisch aus dem eigene Körper geschnitten bekommt.
Aber deine Entscheidung war gut überlegt und völlig begründet. Zudem hast du einen guten Platz für die Tiere gefunden.
Ob das wirklich an der Mischung liegt.. ich wage es zu bezweifeln. 25 Hühner auf ca 1000 qm bei knatschtrockenen Sommern.. defintiv eine Herausforderung. Ich musste ja auch bei meinen gemütlichen New Hampshires ständig Rollrasen nachkaufen, im Sommer stundenlang den Rasen wässern etc. und trotzdem... es war nicht das Wahre.
Sieh es positiv. Du kannst endlich wieder deinen Garten wieder botanisch so gestalten, wie es dir vorschwebt. Panaschierte Pflanzen überall ;) , die nicht vor Hühnern geschützt werden müssen....
Vielleicht wäre für dich besser noch ein kleiner Teich und ein Gänsepaar... Gänse scharren nicht. :roll
Kopf hoch! Das wird wieder!
Liebe Grüße
Frank
Vielleicht wäre für dich besser noch ein kleiner Teich und ein Gänsepaar... Gänse scharren nicht. :roll
Da muß ich jetzt ein wenig lachen. Nein, Gänse scharren nicht, aber sie fressen alles an und ab, was nach Grün aussieht. Meine haben im Winter die Ecke entdeckt, in der die Kübelpflanzen in Sicherheit vor dem schneeräumenden Traktor überwintern und alles, wirklich alles rigoros gestutzt. Der aus dem Container gezogene und liebevollst gepäppelte Fächerahorn sah aus wie ein armseliger Besen mit noch drei kahlen Borsten ...
Andreas, ich versteh gut, wie sich das jetzt anfühlt. Vielleicht findest Du den Mut zu einem Neuanfang mit Hühnern, mit einer kinderkompatiblen, ruhigen Rasse, die vielleicht weniger spannend ist, aber dafür ein Miteinander zuläßt.
Knallerbse
02.05.2023, 12:42
Ich beglückwünsche dich ebenfalls zu deiner Entscheidung. Genieße jetzt erstmal die Zeit ohne Hühner und die Erfahrung, wie die Natur sich auf deinem Grund und Boden erholt.
Auch ich kann dir nur ans Herz legen, vielleicht irgendwann wieder Hühner zu halten. Auf stark begrenzter Fläche und eine Rasse, die nicht so viele Ansprüche stellt.
Ich habe mir vor kurzem ganz blauäugig zwei Blumenhühner vom Züchter geholt, ohne zu ahnen, wie lebhaft diese Rasse ist. Es ist nicht schön, aber wir mussten ihnen gestern die Flugfedern stutzen. Die hüpfen aus dem Stand über den Zaun, aufs Stalldach, auf den Schuppen. Und das ganze hat unserer dicken Orpi-Mix-Dame so sehr imponiert, dass selbst sie aufs Schuppendach geflattert ist, was ich vorher nie für möglich gehalten hätte (sie selbst vermutlich auch nicht [emoji23]).
Das ging so nicht weiter und wir mussten reagieren . Wir leben am Dorf und haben nur begrenzte Möglichkeiten. Da muss man Kompromisse eingehen. Und das heißt ja nicht, dass es den Hühnern damit schlecht geht. Letztes Jahr haben wir erstmalig die Flugfedern bei einigen Hennen gestutzt. Zuerst hatte ich ein ultra schlechtes Gewissen, weil die Hühner wie gewohnt flattern wollten und es nicht klappte. Man sah ihnen an wie verdattert sie reagierten. Aber nach wenigen Tagen hatten sie sich mit dem Zustand abgefunden und waren genauso glücklich wie zuvor.
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Schäfchenzähler
02.05.2023, 13:56
Lieber Andreas, ich kann gut verstehen, dass sich die Leere im Garten recht seltsam anfühlt. Mir würden unsere Tiere mit Sicherheit auch abgehen. Keine leichte Entscheidung -aber wie es sich liest, haben deine Hühner ja einen schönen Platz gefunden. Umso schöner, dass du Trost darin finden kannst, dass sich die Natur so schnell ihren Raum zurückerobern kann.
Vielleicht entscheidest du dich ja noch einmal für Hühner, wenn im wahrsten Sinne des Wortes "Gras über die Sache gewachsen" ist. Oder du legst dir einen schönen Ökogarten an und bist damit glücklich.
OT: Zum Auflockern des Bodens kann ich ja einen Trupp Enten empfehlen. Durch das Gestochere im Boden kommt es häufiger vor, dass ich beim Drüberlaufen ein paar Zentimeter einbreche... Leider muss ich zugeben, dass Enten der Schönheit des Auslaufes auch nicht unbedingt förderlich sind. (Ich ziehe den Vorschlag hiermit zurück ).
Zum Glück sind hier Hausgarten und Streichelzoo mit Nutzgarten räumlich getrennt....
Gubbelgubbel
02.05.2023, 14:18
Als vor Jahren unser Hund gestorben ist habe ich monatelang das Getrappel der Füße im Flur halluziniert, wenn es geklingelt hat. Es fehlt. Man gewöhnt sich dran, erarbeitet sich neue Routinen und dann geht es irgendwann...
Ich denke, das Tierhaltung für Mensch und Tier nur dann Sinn macht, wenn sie zu den eigenen Lebensverhältnissen und denen der Familienangehörigen passen.
Somit hast Du die richtige Entscheidung getroffen.
Wilde Hummel
03.05.2023, 06:42
Gut, dass du dich durchringen konntest, die Lage hat dir ja schon länger zu schaffen gemacht.
Falls du noch mal Hühner möchtest, kann es vielleicht auch eine Lösung sein, nur sehr wenige einer sehr ruhigen Rasse zu nehmen. Hier laufen nur 3 Hühner - zwei Orpis und ein Mix - frei auf ca. 700 m2. Nichts ist verdichtet, der Garten ist grün, die Häufchen sind täglich fix gesammelt. Die 2-3 Eier am Tag reichen. Und Orpis kann selbst ein wildes Kind nicht erschüttern, sondern streicheln. Ich bin sehr zufrieden damit, dass die Herde so klein ist. Falls (falls!) dir Hühner doch fehlen sollten, könnte so etwas doch eine Lösung sein. Also das Gegenteil von Buschhühnern. Auch wenn das nicht so schön wildtierartig ist.
Schwanzfeder
03.05.2023, 21:46
Sie würden mir auch fehlen, und ich finde es richtig, dass du traurig bist. Aber wenn du sie behalten hättest, würde es dir noch schlimmer gehen. Schau mal trotzdem auch nach vorn und sei gespannt auf das Neue. Da wird es ganz gewiss wieder eines Tages dieses kribbelnde Gefühl geben, wie es war, als du mit den Hühnern angefangen hast, egal was es diesmal sein wird. Darauf würde ich mich freuen, und das wird auch für genau diese Zeit, so wie es mit den Hühnern war, genau das Richtige sein (vielleicht wieder Hühner, andere, oder was anderes, wer weiss).
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