PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : gewöhnliches Tellerkraut



Bea65
15.04.2023, 22:52
Das gewöhnliche Tellerkraut, auch Winterportlak genannt, stammt aus Nordamerika und ist hier ein Neozyphyt. Und zur Zeit findet ich es in fast jedem Straßenbegleitgrünstreifen, gerne unter Bäumen in massen.

Hühner lieben dieses Kraut. Und eine riesen Einkaufstasche voll ist innerhalb 2-3 Minuten gepflückt.

Schaut es euch mal an:

https://www.google.de/search?q=tellerkraut&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwir9sbm4az-AhV97rsIHbmAAWwQ_AUoAXoECAEQAw&biw=1740&bih=869&dpr=1.1

Blindenhuhn
15.04.2023, 22:59
Was ist ein Neozyphyt?

Gubbelgubbel
15.04.2023, 23:18
Ich denke Mal sie meint Neophyt klingt aber wie eine Mischung aus Neozoen und Neophyt.
Bei uns nennt man es Postelein

MGrie
15.04.2023, 23:19
"Neophyt" soll das bestimmt heißen.

Da Tante g**gle nicht mit mir spielt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliches_Tellerkraut

Ich hab das inzwischen überall im Garten, seeeeehr lecker!!

Wenn jemand was haben möchte? Aber denkt dran: ich hab Euch gewarnt:rotwerd

Blindenhuhn
15.04.2023, 23:20
Ah, danke. Ich kenne es auch unter Postelein oder Winterportulak.

Bea65
15.04.2023, 23:55
"Neophyt" soll das bestimmt heißen.

Stimmt!!!

Meine Rechtschreibung ist leider unter aller Sau.

Mara1
16.04.2023, 06:55
Das habe ich hier noch nie gesehen. So weit in den Osten hat es anscheinend noch nicht gefunden. Schade eigentlich, wäre praktisch.

@Bea
Direkt am Straßenrand würde ich es jetzt nicht gerade sammeln als Hühnerfutter.

Knallerbse
16.04.2023, 07:37
Ich habe ihn letzten Herbst zum ersten Mal in mein Gemüsebeet gesät. Er ist jetzt seit kurzem erntereif, habe aber noch nicht probiert.
Im Freien habe ich ihn allerdings noch nicht gesehen. Nur das Scharbockskraut (ähnliche Blattform), welches hier tatsächlich häufig am Straßenrand wächst. Das ist aber giftig und sollte nicht verzehrt werden.
Also lieber Samen vom Postelein/Winterportulak kaufen und im Garten aussäen, dann geht man auf Nummer sicher [emoji6]

Gesendet von meinem M2012K11AG mit Tapatalk

Mara1
16.04.2023, 08:32
Scharbockskraut wächst hier reichlich. Wildkräuter sammeln traue ich mich irgendwie immer gar nicht so recht ran. Vor allem wenn es so Jungpflanzen sind, ohne Blüten. Da gibt es so vieles, was sich sehr ähnlich sieht. Für mich wie Pilze suchen, nur schlimmer, was die Verwechslungsgefahr betrifft.

wolfswinkel7
16.04.2023, 09:09
Bei uns wächst das Postelein auch nicht wild, aber dafür Scharbockskraut in Mengen.
Und wir Mara schon geschrieben hat, würde ich es auch nicht direkt am Straßenrand pflücken wollen.

Ich füttere lieber Vogelmiere, die wächst hier auch wie verrückt. Die Hühner mögen die aber noch lieber wenn ich die Vogelmiere in der Hand habe und es eigentlich den Wachteln geben möchte:laugh

Glücksklee
16.04.2023, 10:47
Vogelmiere wächst hier auch das ganze Jahr durch und wird reichlich verfüttert. Scharbockskraut kann man essen, solange es noch keine Blüten hat. Das machen wir aber trotzdem nicht, obwohl es weite Teile unseres Grundstücks bewächst.
Postelein hatte ich mal als Samen gekauft und dann vergessen. Wahrscheinlich keimt es jetzt nimmer.
Ich ernte nur Wildkräuter, die auf unserem Grundstück wachsen, da ist alles ohne Abgase usw. weil wir am A... der Welt wohnen:laugh

wolfswinkel7
16.04.2023, 11:21
:laugh Steffi so geht es mir auch, den Samen vom Postelein hab ich auch schon länger hier liegen, hab gerade mal auf die Packung geschaut, haltbar bis: Jan. 2022:rotwerd ich werd ihn mal aussäen und schauen was daraus wird!
Ich hatte vorgestern Besuch und wir hatten es auch von der Vogelmiere, ich hab erzählt, dass ich die gerne mit in einen Salat geben, der Blick von ihr war köstlich :laugh
Hab ihr die Miere dann mal hin gehalten zum probieren und sie war total begeistert von dem Geschmack, gestern kam dann ein Bild von ihr, Salat mit Vogelmiere ;D

Scharbockskraut kann man essen solange er nicht blüht, aber da hatte ich noch nicht das Bedürfnis ihn zu probieren.
Wildkräuter ernte ich auch nur, wenn ich 100% sicher bin, dass sie wirklich essbar sind und auch nur auf unserem Grund und Boden.

Knallerbse
16.04.2023, 13:40
Nachdem ich vorhin mal gekostet habe, kann ich definitiv bestätigen, dass der Postelein einen ganz tollen Geschmack hat!
Den werde ich nun in mein Dauersortiment aufnehmen.
@wolfswinkel7 Die Samen kannst du sicher noch verwenden. Vielleicht gehen nicht mehr alle auf, aber meist kann man die noch deutlich länger verwenden als angegeben.

Gesendet von meinem M2012K11AG mit Tapatalk

Bea65
16.04.2023, 20:49
Also ich kann nicht sagen, daß das Scharbockskraut ihrend eine Ähnlichkeit mit dem gemeinen Tellerkraut hat. Das Blatt hat völlig andere Form, die Blüte auch und zudem wächst das Scharbockskraut am Boden und das Tellerkraut aufrecht und ist hier mitlerweile 30 cm hoch.

Und wenn man Blätter, Wuchsforum und Blüten vergleicht, kann man Wildkraut sehr gut bestimmen.

wolfswinkel7
16.04.2023, 21:15
Im Jungpflanzenstadium kann es, für jemanden der noch nicht so viel Ahnung von Wildkräutern hat, zu Verwechslungen kommen.

In(di)a
16.04.2023, 21:41
Ich bin auch großer Posteleinfan & unsere Huhnies lieben ihn auch.

Find ihn super unkompliziert, er wächst, wenn sonst nicht viel los ist im Garten, samt sich hier seit Jahren selbst aus, kommt so ab Oktober/November, (glaub er keimt, wenns unter 12Grad ist) & geht jetzt langsam in die Blüte (da steigt dann meines Wissens nach der Oxalsäuregehalt an, also eventuell dann nicht mehr in großen Mengen regelmäßig konsumieren)

Hier hab ich ihn noch nirgends wild gesehen, kenne ihn aber als "Wildkraut" aus meiner Heimat (NRW) & den Niederlanden.

Außenstelle Puttis
16.04.2023, 21:51
Knallerbse:Schabockskraut giftig
Als so lange es jung ist ist es sehr bekömmlich u. gesund f. Alle,
wird erst beim "altern" unbekömmlich/"giftig."
Wie bei echt vielen Pflanzen.

Knallerbse
16.04.2023, 22:54
Knallerbse:Schabockskraut giftig
Als so lange es jung ist ist es sehr bekömmlich u. gesund f. Alle,
wird erst beim "altern" unbekömmlich/"giftig."
Wie bei echt vielen Pflanzen.Danke für die Aufklärung [emoji3526]
Ich hatte es mal vor einiger Zeit gegoogelt, weil das hier eben überall wächst und da las ich, dass es giftig sei. Hab mich daher auch nicht näher damit befasst. Du hast recht, es ist bei vielen Pflanzen so, dass sie erst später ungenießbar werden bzw. Giftstoffe bilden.

Gesendet von meinem M2012K11AG mit Tapatalk

Bea65
17.04.2023, 00:30
Im Jungpflanzenstadium kann es, für jemanden der noch nicht so viel Ahnung von Wildkräutern hat, zu Verwechslungen kommen.

Hier die Jungpflanzen, schaut selber:

https://derwildeweg.com/2015/01/25/das-scharbockskraut-das-weisse-schaf-unter-den-ranunkelgewaechsen/

https://www.wochenblatt.com/frage-und-antwort/garten/wie-werden-wir-das-laestige-kraut-los-8809480.html

Ja, man kann auch Äpfel mit Birnen u. Tannen mit Eiben verwechseln, wenn man keine Ahnung hat.

Dorintia
17.04.2023, 06:21
Ich lass meine Hühner gerne entscheiden welches Grün sie fressen möchten.
Bei Mangel an ständigem wählbaren Grün werden sie wohl vieles gierig fressen. Deshalb ist das nicht unbedingt das Maß.

wolfswinkel7
17.04.2023, 06:57
Hier die Jungpflanzen, schaut selber:

https://derwildeweg.com/2015/01/25/das-scharbockskraut-das-weisse-schaf-unter-den-ranunkelgewaechsen/

https://www.wochenblatt.com/frage-und-antwort/garten/wie-werden-wir-das-laestige-kraut-los-8809480.html

Ja, man kann auch Äpfel mit Birnen u. Tannen mit Eiben verwechseln, wenn man keine Ahnung hat.

Bea, obwohl du wohl jeden Tag mit Menschen zu tun hast, kennst du sie wohl nicht.
Es gibt Leute die den Unterschied nicht erkennen, da brauchst du mir nicht so zu kommen.

Ich halte es wie Dorintia, meine Hühner dürfen auch frei wählen was ihnen am besten schmeckt.

Pinocio
17.04.2023, 08:46
Scharbockskraut ist tatsächlich solange essbar bis es blüht bzw, wenn die Blätter so fettig wirken. Jung schmeckt es ganz gut, aber ist jetzt auch nicht so der Überflieger, dass ich es jeden Tag essen müsste. Der Name kommt übrigens von Scharbock = Skorbut und war früher das Mittel nach dem Winter um den grässlichen Scharbock zu vertreiben, da es sehr viel Vitamin C enthält und sehr früh im Jahr gesammelt werden kann.

Portulak kannte ich bevor es die Marktkisten füllte nur als heimisches Wildkraut, bei mir wächst es in den Terassenfugen und schmeckt auch sehr gut, salatig.

Was das Wildkraut sammeln angeht, dafür interessiere ich mich schon seit Kindheitstagen und kenne mich recht gut aus. Dennoch würde ich keinem Anfänger empfehlen einfach irgendwas zu essen. Zwar gibt es gar nicht so viele Supergiftige Pflanzen, aber manche haben dann halt gleich richtig bumms. Daher wäre mein Rat sich eher die giftigen Vertreter anzuschauen oder aber über Pflanzfamilien zu gehen Während es z.B. bei den Doldenblütern einige giftige Vertreter gibt, sind es bei den Lippenblütlern eigentlich keine, die erkennt man auch am vierkantigen Stengel.

Für mich ist es zum Beispiel völlig suspekt, dass jemand Maiglöckchen oder Herbstzeitlose mit Bärlauch verwechselt, aber das kommt ja vor und wenn man sich nicht so viel damit beschäftigt auch verständlich. Oder wenn man einfach wild sammelt ohne genau zu schauen. Bei mir im Garten wächst zum Besipiel ein Aronstab zwischen einer Bärlauchpflanze, wenn ich da einfach abreißen würde, könnte ein Aronstabblatt dazwischen sein. Der ist jetzt nicht tödlich giftig aber scheiße wär es trotzdem.

Meinen Hühnern gebe ich immer mein Unkraut, Löwenzahn, Vogelmiere, Gundermann, Günsel usw. am liebsten essen sie Löwenzahn.

wolfswinkel7
17.04.2023, 09:21
Ich finde das Thema Wildkräuter total spannend und hab mich da die letzten Jahre ein wenig mit befasst und im Frühjahr kommen einige Wildkräuter auch bei uns auf den Tisch. Ich finde die Inhaltsstoffe für ne Frühjahrskur einfach nur top.
Wenn ich es diese Woche schaffe, dann gibt's am Freitag Brennesselspinat.

Was aber die Lippenblütler, da gibt es Wicken und die Bitterlupine die giftig sind.

Pinocio
17.04.2023, 09:32
Ich finde das Thema Wildkräuter total spannend und hab mich da die letzten Jahre ein wenig mit befasst und im Frühjahr kommen einige Wildkräuter auch bei uns auf den Tisch. Ich finde die Inhaltsstoffe für ne Frühjahrskur einfach nur top.
Wenn ich es diese Woche schaffe, dann gibt's am Freitag Brennesselspinat.

Was aber die Lippenblütler, da gibt es Wicken und die Bitterlupine die giftig sind.

Wicke und Lupine sind Schmetterlingsblütler, Salbei, Lavendel, aber auch Gundermann und Günsel sind Lippenblütler. Lippenblütler haben auch mehr oder weniger hohe Konzentrationen an ätherischen Ölen (damit schon auf eine Art giftig). Viele Gewürzpflanzen gehören hier zu, also auch Rosmarin z.B.

Für eine Frühjahrskur bietet sich auch Milzkraut an, ich liebe das. Es wächst an feuchten Stellen mit sauberem Wasser und blüht gelblich-grün. Die Pflanze ist recht unbekannt, obwohl sie sicher fast jeder schon mal gesehen hat. Einfach täglich 2-3 Blüten essen, sie ist sehr bitter, aber es tut wirklich gut. Schau dir die mal an, kann man auch eigentlich nicht verwechseln. Man sagt die Milz sei der Sitz der Seele und das Kraut entgiftet die. Also ich persönlich fühle mich damit einfach richtig gut.

anna.u
17.04.2023, 10:35
Danke für den Milzkraut-Tip! Das wächst hier häufig. Werd ich mal probieren!

Bea65
17.04.2023, 20:00
Bea, obwohl du wohl jeden Tag mit Menschen zu tun hast, kennst du sie wohl nicht.
Es gibt Leute die den Unterschied nicht erkennen, da brauchst du mir nicht so zu kommen.


Ja, es gibt Menschen die keine Ahnung von Pflanzen haben, so wie ich keine Ahnung vom Bilder hier einstellen haben und von vielem anderen auch nicht.

Miss Boogle
17.04.2023, 20:25
Oh man Bea, geht dein Gestänkere schon wieder los?

Warum gibt es wohl so viele Pilzvergiftungen?
…oder Verwechslungen Wasserschierling ;)
gut, manche mögen mit Absicht verabreicht worden sein… aber doch nicht alle.

Ich halte es wie Dorintia und Wolfswinkel.

Mara1
18.04.2023, 10:06
Mein Problem mit Wildkräutern ist, ich habe niemanden, der sich damit auskennt. Damit auch niemanden, den ich fragen kann und der mir das eine oder andere zeigt/erklärt. Ja, man kann alles auch im Internet finden. Aber da findet man auch viel Blödsinn und nicht auf allen Fotos ist auch wirklich das zu sehen, was es angeblich ist.

Was ich schon als Kind gemacht habe: Pilze suchen. Da hat mir mein Vater einiges beigebracht und wir hatten auch einen alten Nachbarn, der sich wirklich super ausgekannt hat. Noch heute ist beim Pilze suchen meine eiserne Regel, wo ich auch nur den geringsten Zweifel habe, das bleibt im Wald. Oder es wird ein Musterexemplar mitgenommen - extra eingepackt - zur näheren Bestimmung. Auch wenn mir hundert Bücher und Internetbilder sagen, der Pilz ist gut - mir ist es lieber, wenn ein wirklich sachkundiger Mensch aus Fleisch und Blut den in die Finger nimmt und sich anschaut. Ich würde keinen Pilz essen, den ich nicht absolut sicher als eßbar bestimmen kann. Und wenn ich einen neuen Pilz in mein Programm nehme ist die wichtigste Frage: Gibt es einen ähnlichen, der giftig oder ungenießbar ist, und was sind die Unterschiede.

In guten Pilzbüchern findet man bei jedem Speisepilz auch den Hinweis auf ähnliche andere Pilze und ob die giftig sind oder ebenfalls eßbar. Für Wildkräuter habe ich nichts in der Art bisher.

Bea, als Jungpflanzen kann man wirklich viel verwechseln, nicht jeder ist da so schlau wie du. Mit Blüten wird es natürlich vergleichsweise einfach, aber viele Kräuter sammelt man ja auch schon vorher.

Hier z.B. wachsen Margeriten und Jakobskreuzkraut. Beides wirklich sehr unterschiedlich, kann man NIE verwechseln. Sollte man meinen. Aber in einem ganz bestimmten Wachstumsstadium, so 20-30cm und noch ohne Blütenansatz, sehen sich die Pflanzen sehr ähnlich. Jede Wette, daß ganz ganz viele Leute die verwechseln würden. Auch im Rosettenstadium im ersten Jahr sieht JKK anderen Pflanzen ähnlich. Nur so als Beispiel. Ich finde Wildkräuter mindestens genauso heikel zu bestimmen wie Pilze, und bei denen bin ich sehr vorsichtig (und lebe noch)!

Blindenhuhn
18.04.2023, 10:12
Hier wuchert gerade an allen Ecken und Enden Knoblauchrauke! :)

Pinocio
18.04.2023, 10:30
Mein Problem mit Wildkräutern ist, ich habe niemanden, der sich damit auskennt. Damit auch niemanden, den ich fragen kann und der mir das eine oder andere zeigt/erklärt. Ja, man kann alles auch im Internet finden. Aber da findet man auch viel Blödsinn und nicht auf allen Fotos ist auch wirklich das zu sehen, was es angeblich ist.

Was ich schon als Kind gemacht habe: Pilze suchen. Da hat mir mein Vater einiges beigebracht und wir hatten auch einen alten Nachbarn, der sich wirklich super ausgekannt hat. Noch heute ist beim Pilze suchen meine eiserne Regel, wo ich auch nur den geringsten Zweifel habe, das bleibt im Wald. Oder es wird ein Musterexemplar mitgenommen - extra eingepackt - zur näheren Bestimmung. Auch wenn mir hundert Bücher und Internetbilder sagen, der Pilz ist gut - mir ist es lieber, wenn ein wirklich sachkundiger Mensch aus Fleisch und Blut den in die Finger nimmt und sich anschaut. Ich würde keinen Pilz essen, den ich nicht absolut sicher als eßbar bestimmen kann. Und wenn ich einen neuen Pilz in mein Programm nehme ist die wichtigste Frage: Gibt es einen ähnlichen, der giftig oder ungenießbar ist, und was sind die Unterschiede.

In guten Pilzbüchern findet man bei jedem Speisepilz auch den Hinweis auf ähnliche andere Pilze und ob die giftig sind oder ebenfalls eßbar. Für Wildkräuter habe ich nichts in der Art bisher.

Bea, als Jungpflanzen kann man wirklich viel verwechseln, nicht jeder ist da so schlau wie du. Mit Blüten wird es natürlich vergleichsweise einfach, aber viele Kräuter sammelt man ja auch schon vorher.

Hier z.B. wachsen Margeriten und Jakobskreuzkraut. Beides wirklich sehr unterschiedlich, kann man NIE verwechseln. Sollte man meinen. Aber in einem ganz bestimmten Wachstumsstadium, so 20-30cm und noch ohne Blütenansatz, sehen sich die Pflanzen sehr ähnlich. Jede Wette, daß ganz ganz viele Leute die verwechseln würden. Auch im Rosettenstadium im ersten Jahr sieht JKK anderen Pflanzen ähnlich. Nur so als Beispiel. Ich finde Wildkräuter mindestens genauso heikel zu bestimmen wie Pilze, und bei denen bin ich sehr vorsichtig (und lebe noch)!

Das ist eine gute Vorgehensweise. Bei Pflanzen ist es wichtig die Blüte zu haben, nur dann kann man sie 100% bestimmen. Wenn ich da an Beinwell und Fingerhut denke. Da kann man noch so viel erklären, diese Pflanze ist nur schwer zu unterscheiden ohne Blüte.
Ich schaue auch immer, ob es ähnliche Pflanzen (oder Pilze) gibt die nicht essbar sind.
Ich kann dir ein Pflanzenbuch empfehlen, mit dem man eigentlich alle heimischen Pflanzen bestimmen kann, das ist "Grundkurs Pflanzenbestimmung" von Rita Lüder. Es ist nicht das typische Bestimmungsbuch, aber durch Bilder weniger trocken als der "Schmeil-Fitschen".
Muss aber sagen, dass es heute auch bei Kräuterwanderungen viel Mist gibt, als scheint es jeder der ein Bestimmungsbuch gelesen hat kann jetzt Kräuterwanderungen geben. Aber das Buch hat eine sehr gute Vorgehensweise, mit einem Zeichen ist markiert, ob sie giftig ist oder essbar. Wenn man dann tiefergehend schauen will was die Pflanze kann, kann man mit Zusatzbüchern ("Alles aus Wildpflanzen" von Coco Burckhardt z.B.) oder Google noch schauen.
Jungpflanzen sind extrem schwer zu bestimmen, ich kenne nur eine Frau, die wirklich extrem viele Pflanzen kennt, aber selbst die sagt oft: "Lieber die Finger von lassen und schauen, wenn sie blüht, die ist zu jung!" Und die ist wirklich eine Kräuterhexe, die ihr ganzes Leben den Pflanzen widmet.

@Blindenhuhn Die mag ich auch richtig gerne. Der Gundermann fängt auch hier langsam an zu blühen, das ist auch was gutes.

wolfswinkel7
18.04.2023, 19:49
Ich bin heute knapp 7 km Weidezaun abgelaufen und kann mit Gewissheit sagen, bei uns gibt es das Tellerkraut nicht!
Am Wochenende werd ich die Weide bei meinen Eltern ablaufen, Luftlinie ca 5 km entfernt, ganz anderer Boden, mal schauen ob es dort wächst.
Bei uns gibt es aber auch keinen Bärlauch.

Dylan
18.04.2023, 19:58
Bei uns in der Gegend wächst der Bärlauch auch nicht von selbst. Ich habe mir welchen ausgestochen und bei mir an dunklen, feuchten Stellen angepflanzt. Da vermehrt er sich seit Jahren wunderbar. Man kann ihn auch aussähen, aber er benötigt bestimmte klimatische Bedingungen (Frost), um zu keimen. Am besten ist der Februar zum aussähen. Kann etwas dauern, aber wenn er sich mal angesiedelt hat, dann wächst er jedes Jahr zuverlässig.

Mara1
18.04.2023, 20:19
Bärlauch wächst in unserer Gegend nirgends. Außer in unserem Garten, da haben wir ihn angesiedelt und inzwischen haben wir viel mehr als wir brauchen. Am Klima oder am Boden kann es nicht liegen, dort wo wir ihn angesiedelt haben wächst er prima und wird jedes Jahr mehr und kräftiger.

Bea65
18.04.2023, 22:37
Mein Problem mit Wildkräutern ist, ich habe niemanden, der sich damit auskennt. Damit auch niemanden, den ich fragen kann und der mir das eine oder andere zeigt/erklärt. Ja, man kann alles auch im Internet finden. Aber da findet man auch viel Blödsinn und nicht auf allen Fotos ist auch wirklich das zu sehen, was es angeblich ist.

Was ich schon als Kind gemacht habe: Pilze suchen. Da hat mir mein Vater einiges beigebracht und wir hatten auch einen alten Nachbarn, der sich wirklich super ausgekannt hat. Noch heute ist beim Pilze suchen meine eiserne Regel, wo ich auch nur den geringsten Zweifel habe, das bleibt im Wald. Oder es wird ein Musterexemplar mitgenommen - extra eingepackt - zur näheren Bestimmung. Auch wenn mir hundert Bücher und Internetbilder sagen, der Pilz ist gut - mir ist es lieber, wenn ein wirklich sachkundiger Mensch aus Fleisch und Blut den in die Finger nimmt und sich anschaut. Ich würde keinen Pilz essen, den ich nicht absolut sicher als eßbar bestimmen kann. Und wenn ich einen neuen Pilz in mein Programm nehme ist die wichtigste Frage: Gibt es einen ähnlichen, der giftig oder ungenießbar ist, und was sind die Unterschiede.

In guten Pilzbüchern findet man bei jedem Speisepilz auch den Hinweis auf ähnliche andere Pilze und ob die giftig sind oder ebenfalls eßbar. Für Wildkräuter habe ich nichts in der Art bisher.

Bea, als Jungpflanzen kann man wirklich viel verwechseln, nicht jeder ist da so schlau wie du. Mit Blüten wird es natürlich vergleichsweise einfach, aber viele Kräuter sammelt man ja auch schon vorher.

Hier z.B. wachsen Margeriten und Jakobskreuzkraut. Beides wirklich sehr unterschiedlich, kann man NIE verwechseln. Sollte man meinen. Aber in einem ganz bestimmten Wachstumsstadium, so 20-30cm und noch ohne Blütenansatz, sehen sich die Pflanzen sehr ähnlich. Jede Wette, daß ganz ganz viele Leute die verwechseln würden. Auch im Rosettenstadium im ersten Jahr sieht JKK anderen Pflanzen ähnlich. Nur so als Beispiel. Ich finde Wildkräuter mindestens genauso heikel zu bestimmen wie Pilze, und bei denen bin ich sehr vorsichtig (und lebe noch)!

Kann ich gut verstehen.

Ich selber kannte das Tellerkraut bis Anfang des Jahres garnicht, oder es ist mir nie aufgefallen.
Aber seit 6 Wochen sehe ich es überall stehen, teilweise in Massen, ganze Teppiche. Auch einige hier im Garten.

Die Wildkräuter hier im Garten, welche ich nicht haben möchte, reiße ich aus und geben sie den Hühnern, ohne sie groß zu bestimmen. Oft weiß ich nicht mal was ich da verfüttere.

Das Tellerkraut fiel mir auf, weil es überall steht und wirklich carakteristische Blätter hat. Und so gab ich bei google Wildkraut rundes Blatt ein und ging auf Bilder. Und siehe da, Bilder von Tellerkraut waren eindeutig dabei. So habe ich erfahren, um welche Pflanze es sich handelt und das sie zum Verzehr geeignet ist.

Und somit kam ich auf die Idee das großflächige Angebot hier in der Umgebung für mein Hühner zu nutzen. Habe heute wieder eine große Tasche voll Tellerkraut gepflückt, auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Das geht so leicht und schnell, das man sich noch nicht mal die Hände dabei schmutzig macht.

Schade nur, dass das großzügige Angebot der Natur ab Mai nicht mehr vorhanden sein wird.

Bea65
18.04.2023, 22:41
Hier wuchert gerade an allen Ecken und Enden Knoblauchrauke! :)

Ja, sie wuchert, aber nur im Garten. Wild ist sie hier nicht anzutreffen.

Lisa R.
19.04.2023, 10:53
Ich empfehle zur sicheren Pflanzenbestimmung Bücher. Ist zwar nicht so "schön" und einfach wie mit einer App aber man kommt garantiert ans Ziel. Wer da einsteigen will:

- Schmeil-Fitschen "Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder"
- Rita Lüder "Grundkurs Pflanzenbestimmung".

Beide Bücher ergänzen sich sehr gut.

Bea65
19.04.2023, 22:07
Danke Lisa

catrinbiastoch
20.04.2023, 00:05
Hab jetzt nicht alles durch gelesen ! Aber dieses Kraut schmeckt mir meinen Hühnern , Wachteln und Hunden im Futter sehr gut ! L.G.

Bea65
06.11.2023, 22:23
Hallo zusammen,

die Tellerkrautsaison hat wieder begonnen. Ich habe die ersten wilden Jungpflanzen neben dem Therapeutenparkplatz an der Praxis, in welcher ich arbeite, gefunden. Ich bin gespannt, wie das Kraut mit dem Winter klar kommt und ab wann Ernte möglich ist. Meine Hühner wird es freuen.

Veni76
07.11.2023, 01:25
Ich habe letzte Woche noch mal ausgesät, es keimt erst unter 12 Grad

Bea65
24.02.2024, 01:44
Auf dem Weg von und zur Arbeit komme ich auf der Landstraße an einer Kreuzstation vorbei. Sie liegt nicht direkt an der Straße, sondern etwas abseits und der Bereich vorm Kreuz ist mit einem Wall zur Straße hin abgegrenzt. Auf diesem Wall, der Straße abgewandt, zur Kreuzseite hin habe ich vergangen Frühling viel Wochen lang Tellerkraut geerntet.

Und auch dieses Jahr stehen dort wieder Teppiche von Tellerkraut, jetzt eine Hand breit hoch. Ich denke, ab nächster Woche kann ich dort wieder Tellerkraut für die Hühner ernten.

Bolli
29.02.2024, 19:25
Wildkräuter sammeln traue ich mich irgendwie immer gar nicht so recht ran. Vor allem wenn es so Jungpflanzen sind, ohne Blüten. Da gibt es so vieles, was sich sehr ähnlich sieht. Für mich wie Pilze suchen, nur schlimmer, was die Verwechslungsgefahr betrifft.

Falls Du sie noch nicht kennst, die App „Flora Incognita“ kann ich empfehlen. Bin begeistert, was ich damit in unserem Garten und am Bachlauf entdecken konnte, z.B. Knoblauchsrauke und Beinwell. Habe ich vorher immer als Unkraut betrachtet.

Mitina
29.02.2024, 20:12
Ich hätte auch noch einen Literaturtipp:"Was blüht denn da?" Aus den Kosmos Verlag. Damit haben wir letztes Jahr in einem Pflanzenbestimmungskurs gearbeitet. Und weil dieser Kurs nur bis zum Sommer ging, "musste" ich dann im Herbst zu meiner ersten Pilzwanderung. Da wurde uns als Literatur auch was von Rita Lüder empfohlen, nämlich "Grundkurs Pilzbestimmung." Und jetzt muss ich leider wohl mal schauen, ob ich das ein oder andere Buch, das hier empfohlen wurde, noch brauche...und die app "flora incognita" war ziemlich treffsicher was wir da im Kurs so gegengecheckt haben. Ein guter Tipp noch von beiden Kursleitern (die echte Experten sind) war, nicht den Anspruch zu haben, ALLES bestimmen zu wollen und können, sondern erst ein paar Pflanzen/ Pilze ganz sicher kennen und dann das Wissen nach und nach erweitern.
Bald geht es wieder los mit den Pflanzenwanderungen und ich freu mich wie Bolle drauf...ach ja: bei der Pflanzenbestimmung ist eine gute Lupe sinnvoll, außerdem eröffnet sie eine für mich unglaublich schöne Welt.